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Benutzername: 
Lilofee
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 270 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2022
Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
Russo, Andrea

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm


sehr gut

Schweden/Skane 1936
Am Rande des Kullabergs wohnen die Lindholmschwestern.
Seit Generationen wird in der kleinen Bäckerei Brot und
andere Leckereien gebacken. In dieser wirtschaftlich schweren
Zeit kommen die fünf Schwestern auf die Idee, das Geschäft
etwas auszubauen. Sie eröffnen ein Gartencafé.
Söta Himmlen soll es heißen.
Doch dann beginnt ein Krieg in Europa.
Die Weltgeschichte droht die engen Bande zwischen den Schwestern zu zerreißen
und mit ihnen den «Süßen Himmel».

Das Cover gibt schon mal einen guten Einblick auf den Inhalt.
Dieses Mal entführt uns die Autorin nach Schweden.

Die Schreibweise ist wunderbar und fließend und die Charaktere
wie gewohnt ausdrucksstark. Die Familie steht im Mittelpunkt.
Zusammenhalt in jeder Lebenslage, egal wie die Umstände sind.
Nach dem ersten Kapitel geht es gleich in die Vergangenheit.
In das Jahr 1936.
Die Lebenssituationen und die Zeit wird recht gut wiedergegeben.
Da aber setzt meine kleine Kritik ein.
Ich habe natürlich hier keinen gesellschaftskritischen Roman erwartet.
Dennoch hätte mir ein bisschen mehr gesellschaftspolitischer
Hintergrund gefallen.
Dazu kommt, dass das Handeln und agieren der Personen nicht so richtig
in diese Zeit passen.
Alles in allem aber ist es ein sehr schöner Roman geworden.
Der Leser wird richtig in die Geschichte hereingezogen.
Schon nach ein paar Zeilen wird man Teil dieser Familie.
Lebt und hofft mit ihnen. Möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Dazu kommen die herrlichen Backmomente. Die werden so real beschrieben.
Der Duft dieser leckeren Teilchen zieht einen förmlich in die Nase.
Zum Glück gibt es hinten im Buch wunderbare schwedische Rezepte.
Das Besondere daran ist, dass sie von der Autorin getestet wurden.

Andrea Russos Romane haben nicht nur einen sehr großen Wohlfühlfaktor,
sondern auch immer einen großen Genießer Anteil.

Bewertung vom 11.01.2022
Abschied von der Heimat / Böhmen-Saga Bd.1
Sonnberger, Gabriele

Abschied von der Heimat / Böhmen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Rheinland 1929:
Die kleine Erika wird als fünfjährige von ihren Eltern zur Tante
nach Böhmen geschickt. Sie soll nur eine kurze Zeit dort bleiben.
Solange bis es der Familie wieder besser geht.
Das dauert viel länger als gedacht.
Erika wächst zu einer selbstbewussten jungen Frau heran.
Sie findet Freundinnen und hat viele Verehrer.

Südböhmen 1938:
Durch die Annexion des Sudetenlandes ändert sich alles.
Erika engagiert sich im Widerstand,
der Verrat eines falschen Freundes hat dramatische Folgen.
Als ihre Tante im Oktober 1945 den amtlichen Befehl erhält,
umgehend das Land zu verlassen, ist Erikas Zukunft mehr als ungewiss.

Meine Meinung:

Eine sehr lebendige und auch spannende Geschichte, die den Leser
in eine längst vergangene Zeit entführt.
Diese Geschichte um zwei Familien und ihr Schicksal ist sehr
einfühlsam und auch sehr spannend erzählt. Das Leben in Südböhmen
und die spätere Vertreibung. Überhaupt, was es bedeutet aus seinem
Leben gerissen zu werden. Wie die Stimmung kippt, antideutsch wird.
Die Charaktere sind wunderbar gewählt.
Z.b. Erika, die vom kleinen naiven Mädchen zur Widerstandskämpferin wird.
Ihre Verwandlung zu einer starken, mutigen und selbstlosen jungen Frau
auf der nun alle Hoffnungen der Tante liegt.
Die Autorin beherrscht die Kunst, zwei Familien in die historischen
Ereignisse dieser Zeit einzubinden. Dazu tragen ihre genausten
Recherchen und auch ihr wunderbarer Schreibstil bei.
Außerdem erhält dieser Roman sehr viel Lokalkolorit.
Die Orte sind sehr anschaulich und bildhaft beschrieben.
Überhaupt wird alles sehr detailliert dargestellt.

Fazit:
Hier wird Zeitgeschichte spannend vermittelt.
Unprätentiös und lebensnah erzählt, sodass es nie rührselig oder kitschig wird.
Ein sehr gelungenes Buch, das zeigt, was eine Vertreibung aus der Heimat wirklich bedeutet.
So macht Geschichte Spaß.
Habe ich doch einiges erfahren, was ich bis heute nicht wusste.

Das Cover finde ich sehr schön und passend zum Inhalt.
In der vorderen Klappe befindet sich eine sehr schöne Zeichnung
von Böhmen um 1938.
Eine Zeittafel am Ende des Buches hätte mir sehr gefallen!

Bewertung vom 07.01.2022
Du hast gesagt, es ist für immer
Doller, Trish

Du hast gesagt, es ist für immer


ausgezeichnet

Anna und Ben wollten ihren lange geplanten Segeltörn in die
Karibik antreten. Dazu kommt es aber nicht. Ben hat Selbstmord
begangen und Anna hadert mit ihrem Leben. Sie weiß, dass sich etwas
ändern muss und entscheidet spontan diese Reise allein anzutreten.
Anna merkt rasch, dass sie als Anfängerin nicht allem gewachsen ist.
Sie holt sich professionelle Hilfe. Keane, ein irischer routinierter
Segler meldet sich auf ihre Anzeige.
Auch Keane hat sein Päckchen zu tragen, kämpft mit einem großen Verlust.
Werden die beiden das schaffen?

Das wunderschöne Cover verspricht karibisches Flair.
Dieser Roman ist wie eine schöne und lange Segeltour.
Man taucht in ihn ein wie in die Wellen des Meeres.
Setzt in Gedanken die Segel und sieht den endlosen Horizont vor sich.
Der Schreibstil der Autorin ist warmherzig und mitreißend.
Die Geschichte hat Tiefgang. Es geht um den Verlust eines
geliebten Menschen, um Trost und Hoffnung.
Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und man hat das Gefühl
direkt vor Ort zu sein.
Es macht Freude zu lesen, wie Anna langsam ins Leben zurückkehrt
und ihr wirklich verdientes Glück findet.
Ein poetischer und sehr sensibler Roman über Trauerbewältigung,
das Segeln und einen Neuanfang.
In leisen Tönen wird in Rückblenden das Leben der Anna erzählt.
Das macht die Autorin mit einem wunderbaren leichten Schreibstil.
Intensiv, aber nie kitschig.
Genau die richtige Lektüre für kalte Tage.

Bewertung vom 06.01.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


ausgezeichnet

Die Autorin nimmt uns mit in die 70er/80er Jahre.
Inmitten der beginnenden Ölkrise und des Vietnamkriegs wachsen drei junge Frauen auf.
Minka, die Tochter des SPD-Bürgermeisters, Caro, die Tochter des Direktors
der Schokoladenfabrik und Claire Caros vietnamesische Adoptivschwester.
Claire ist Waise und eine der ersten Boatpeople, die in Deutschland aufgenommen wurden.
Sie leben in politisch völlig verschiedenen Haushalten.

Aus ihrer Sicht wird diese Zeit noch einmal lebendig.
Katharina Fuchs zieht da alle Register. Von der Umweltverschmutzung, der hiesigen Pharmaindustrie, deren grausamen Tierversuche, die Vergiftung des Flusses, Experimente mit Psychopharmaka, die Vernichtung des Waldes für eine Autobahn.
Das alles wird mit einem wunderbar fesselnden Schreibstil erzählt.
Mit den Augen dieser drei Hauptcharaktere durchlebt der Leser diese
vergangene Zeit. Bildreich und sehr lebendig, unheimlich fesselnd und
auch wieder federleicht wird das Zeitgeschehen von damals wiedergegeben.
Die Charaktere sind einfach super gewählt.
Aus ihrem kindlichen Blickwinkel heraus entwickelt sie mit den Jahren
ein anderes Bewusstsein für die beginnende Umweltverschmutzung.
Sie merken, dass sie etwas dagegen tun können bzw. müssen, damit sich etwas ändert.
Dank der wirklich sehr lebendigen Schreibweise hat man das Gefühl ein Teil
dieser Familien zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah.
Die guten und auch die sehr schmerzlichen Erlebnisse.
Dazu kommen die historischen Ereignisse, die sich wie ein roter Faden
durch diese Geschichte ziehen.
Ein wunderbarer Roman mit sehr ernsten Hintertönen.
Eine sehr gelungene Zeitreise durch die 1970er/1980er Jahre.

Bewertung vom 09.12.2021
Im Flachgau wartet der Tod
Keferböck, Natascha

Im Flachgau wartet der Tod


sehr gut

Dorfpolizist Raphael Aigner trifft es dieses Mal schwer.
Seine Mutter Liesl kommt aus den USA zurück nach Koppelried.
Über 30 Jahre hat Raphi seine Mutter nicht gesehen.
Mitten in den Flachgauer Raunächten passiert ein Mord.
Liesl ist brutal ermordet worden.
Aigner ist nicht nur eine große Hilfe bei den Ermittlungen, er muss sich auch mit einem
neuen Halbbruder und einem alten Familiengeheimnis auseinandersetzen.

Auch wer den ersten Band nicht gelesen hat, kommt problemlos rein.
Der amüsante, lockerer, lebendige Schreibstil gepaart mit einem wunderschönen Dialekt gibt diesem Krimi das gewisse Extra.
Die Figuren sind bis in die Nebenrollen liebevoll gezeichnet, dass man ganz schnell Sympathien oder auch Antipathien hegt.
Man merkt, dass die Autorin viel Herzblut in ihre
Geschichte gepackt hat, Land und Leute kennt und vor allem liebt!
Durch ihren authentischen und atmosphärisch mitreißenden Erzählstil sorgen sie für ein originelles und humorvolles Leseerlebnis.
Der Spannungsbogen ist gekonnt gesetzt.
Natascha Keferböck lässt den Leser bis zuletzt im Dunklen tappen.
Es gibt zahlreiche Wendungen und auch falsche Fährten.
Der am Anfang erzeugte Spannungsbogen bleibt erhalten bis zum überraschenden Ende.

Auch der 2. Band gibt die österreichische Lebensart wunderbar wieder.
Der Wortwitz und die Situationskomik ist wieder
wunderbar skurril, temporeich und gespickt mit köstlich witzigen Dialogen.
Ich habe ich mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt, habe mit rätseln können und ein tolles Kopfkino gehabt.
Ein sehr gelungener, wunderbar schräger Regio-Krimi.
Eine Leseempfehlung.
Erwähnenswert ist noch das Glossar am Ende des Buches.

Bewertung vom 07.12.2021
Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1
Völler, Eva

Was die Hoffnung verspricht / Die Dorfschullehrerin Bd.1


sehr gut

Hessen, August 1961,

die junge Helene zieht nach Hessen in ein kleines Dorf, das direkt an der Zonengrenze liegt. Sie hat Schlimmes erlebt und will hier einen Neuanfang als Lehrerin wagen.
Das fällt ihr nicht schwer, schnell wird sie beliebt und ein Teil der Dorfgemeinschaft. Dann ist da auch noch der sympathische Landarzt Tobias. Sehr bald kommen die beiden sich näher. Mehr als Helene lieb ist.
Sie hat ein großes Geheimnis. Es gibt einen besonderen Grund, weshalb sich Helene hier an diesen Ort versetzen ließ.

Sehr authentisch und bildhaft schildert Eva Völler nicht nur den Neuanfang einer jungen Frau, sondern auch die Veränderungen der politischen Szenerie und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung im Jahr 1961.
Erzählt wird in 2 Erzählsträngen. Auf der einen
Seite Helene im Westen und auf der anderen Seite ihre Familie im Osten, in der DDR.
In klaren Worten wird das Leben der Dorfschullehrerin Helene geschildert, die Auf und Abs, immer mit einer gewissen Spannung im Text.
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere und Ihre Entwicklungen sind wunderbar beschrieben
und man kann sich sehr gut mit ihnen identifizieren.
Das Misstrauen, die Umstände, die Verzweiflung und der unbedingte Wille sind sehr gekonnt in Szene gesetzt.
Wem kann man trauen und wem nicht?
Hier wird Zeitgeschichte aus Sicht einer Familie spannend vermittelt.
Man merkt, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat.

Gut gefallen hat mir, dass die Autorin die Familiengeschichte sehr neutral erzählt. Sie gibt die jeweiligen Lebenssituationen beider Systeme sehr gut wieder.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass die Hauptcharaktere Helene so was von perfekt dargestellt wird. Sie ist nicht nur wunderschön, klug, beliebt, praktisch fehlerfrei. Alles, was sie anpackt, gelingt und sie ist ihrer Zeit zu weit voraus.

Das Ende ist ziemlich abrupt.
Da hoffe ich auf den nächsten Band.
Alles in allen aber ein gelungener Auftakt.

Bewertung vom 06.12.2021
Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer
Rogasch, Julia

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer


sehr gut

Das Cover ist schon mal ein Hingucker.
Es verspricht sehr schöne Lesestunden.

Gefühlvoll und mitreißend ist dieser Roman und er erzeugt eine richtig
schöne Wohlfühlatmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht.
Dazu kommen noch die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen.
Das gibt dem Leser das Gefühl direkt vor Ort zu sein.
Überhaupt hat die Autorin die wunderbare Gabe den Leser so richtig
in den Roman einzubinden, man merkt ihr die Liebe zu Sylt an.
Dazu trägt auch die fließende Schreibweise bei.
Die Figuren sprühen vor Leben und Energie und zeigen die Stärke,
die in jedem einzelnen stecken kann.
Die Mischung zwischen klugen Lebensweisheiten,
ernsten Themen und auch Romantik macht dieses Buch so wohltuend.
Dem Charme dieses Buches kann man sich kaum entziehen.
Locker, leicht, aber doch auch mit ernsteren Tönen.
Eine wunderschöne Reise in den Sylter Winterzauber.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.11.2021
Stadt der Mörder / Kommissar Julien Vioric Bd.1
Habekost, Britta

Stadt der Mörder / Kommissar Julien Vioric Bd.1


ausgezeichnet

Paris im Dezember 1924.
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen.
Brutale Morde geschehen. Für den Ermittler Lieutenant Julian Vioric
schwer zu ertragen. Ist er doch nur knapp den Schützengräben von Flandern
entkommen. Die Spur führt ihn zu Lysanne Magloire.
Einer jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist.
Lysanne ist bereits dem morbiden Charme der Stadt verfallen
und weiß noch nicht, dass sie sich in sehr große Gefahr begibt.
Ahnt nicht das sie der Schlüssel zu all dem ist.

Buch und Cover sind in ein Hingucker und der Klappentext verspricht nicht zu viel.
Die Autorin nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt.
Nach Paris in den Zwanziger Jahren. In die Abgründe einer Stadt,
in der Schatten und Licht dicht beieinander liegen.
Paris bei Nacht vermittelt hier eine unglaubliche Spannung.
Die Zeit zwischen den Weltkriegen. Das Elend der Bevölkerung,
der tägliche Kampf ums Überleben.
Alle haben den Krieg noch in den Knochen und suchen Ablenkung im aufregenden
Pariser Nachtleben.
Das Paris der Zwanziger Jahre war eine Insel, an der Intellektuelle,
Künstler und Literaten strandeten.
Zeiten des Umbruchs, des Wandels.
Mitten drin die Surrealisten. Eine Gruppe von jungen Leuten.
Der Surrealismus, eine geistige Bewegung,
die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst
gegen traditionelle Normen äußert.
Die Charaktere sind so herrlich echt und kantig. Zu einem der leicht
depressive Lieutenant Julian Vioric und aber auch die etwas naive
junge Frau vom Land, die ihre Schwester sucht.
Dazu kommt eine unheimlich ausdrucksstarke Schreibweise, mal erbarmungslos
dann wieder poetisch und wunderschön.
Eine sehr gelungene Mischung aus Brutalität und Poesie.
Von Beginn an gibt es einen Spannungsbogen, der bis zum Schluss erhalten
bleibt.
Ein Krimi mit zahlreichen Wendungen und immer wieder überraschend.
Dieser Roman ist eine sehr spannende Milieustudie und ein wunderbarer
Auftakt der Lust auf weitere Bände macht.

Bewertung vom 06.11.2021
Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
Feyerabend, Charlotte von

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson


sehr gut

Dieses wunderbare Buch beschreibt das außergewöhnliche Leben der
Selma Ottilia Lovisa Lagerlöf.
* 20. November 1858 in der Provinz Värmland auf Gut Mårbacka
in der heutigen Gemeinde Sunne, Schweden; † 16. März 1940 ebenda.
Sie ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen des Landes;
1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur und
wurde 1914 als erste Frau in die schwedische Akademie aufgenommen.
Selma Lagerlöf verfasste so wunderbare Werke, die auch über Schweden hinaus
bekannt wurden.

Erzählt wird in 3 Teilen. Die Handlung spannt sich von 1888 bis 1940.
Die Schreibweise ist wunderbar und sehr eindringlich.
Man spürt förmlich die Kraft, die Selma ausstrahlt.
Ihre Leidenschaft, ihren Willen sich gegen eine Männerwelt zu behaupten.
Wie sie sich gegen die gesellschaftlichen Regeln auflehnt und sich
selbst immer dabei treu bleibt.
Selma Lagerlöf schafft das unmögliche, weil sie ihren Glauben an sich selbst
nie verliert.
Zart und poetisch wird ihre Liebe zu Frauen und auch ihrer verloren
geglaubten Heimat Mårbacka beschrieben.
Das bringt die Autorin so wunderbar auf die Seiten.
Das Lebensgefühl dieser Zeit und die Charaktere werden brillant
zum Leben erweckt. Ihre vielen Reisen und die Ortsbeschreibungen lassen
eine längst vergangene Zeit wieder auferstehen.
Geben einen gelungenen Einblick in die Vergangenheit.
Ein sehr gut recherchiertes Buch über eine kämpferische
und starke Frau, die ihren Weg gegangen ist.
Die Quellenangaben am Ende des Buches runden das ganz ab.

Zwei Zitate, die ich unbedingt erwähnen möchte:

- Wer den Regentropfen erklären kann, kann auch das Meer erklären -
- Kurz bevor die Sonne aufgeht, ist die Nacht am dunkelsten -

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.