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Luise-21
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 271 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2023
Goldener Boden
Dotzer, Ulrike

Goldener Boden


sehr gut

Die Journalistin und Fernsehredakteurin Ulrike Dotzer, erzählt in ihrem Debüt zu welchem sie durch Erzählungen ihrer eigenen Familie inspiriert worden ist, eindringlich über drei Generationen hinweg deren Familiengeschichte vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte, die von Flucht, Vertreibung und Neuanfängen, geprägt ist.

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover und die Gestaltung des Buches haben es mir angetan, ja mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Dann der Titel, unter dem man sich erst einmal einiges vorstellen kann aber bei genauerem Hinsehen auf den Klappentext, handelt es sich um eine generationsübergreifende Familiengeschichte, die sich um das Kaiserreich und Auswanderung, Nationalsozialismus und Krieg, Flucht und Vertreibung, sowjetische Besatzung und Wirtschaftswunder.

Das Buch ist in zwei Teile mit je einem eigenen Personenregister aufgeteilt und beginnt mit der Geschichte von Gustav Hirsch, der 1896 vor dem Kommiss flieht und nach Amerika auswandert. Bei einem deutschen Friseur in New York findet er Arbeit, lernt das Friseurhandwerk und legt damit den Grundstock seines Lebens. Doch nach drei Jahren ruft ihn seine Mutter zurück nach Deutschland um sie nach dem Tod seiner Brüder zu unterstützen.

Im zweiten Teil – 50 Jahre später und in der Zeit des Nationalsozialismus-, erzählt die Geschichte von Clara, Gustavs Tochter und jüngste Friseurmeisterin Pommerns. Ihr Mann Rudolf ist im Regiment und der Krieg steht vor der Tür. Rechtzeitig gelingt es Clara 1945 mit ihren vier kleinen Töchtern über die Ostsee zu flüchten. Rudolf kehrt zurück und ein Nachbar bekommt mit, dass er bei der SS war. Erneut hilft nur die Flucht nach vorne und ein Neuanfang in Kiel, steht bevor. Mit nichts als ihrer Hände Arbeit baut sich die Familie wieder eine neue Existenz auf.

Fazit:
Der Autorin ist es mit ihrem ausführlichen und flüssigen Schreibstil gelungen, mich für ihre drei Generationen Familiengeschichte, die umfassend recherchiert und geschickt in die Handlungsstränge eingebunden ist, zu überzeugen.
Nach diesem Debüt, bin ich sehr gespannt auf weitere Veröffentlichungen der Autorin!
Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.02.2023
Der Clan der Highlanderin / Enja, Tochter der Highlands Bd.3 (eBook, ePUB)
Fellner, Eva

Der Clan der Highlanderin / Enja, Tochter der Highlands Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

In dem 3. Band „Der Clan der Highlanderin " von der Autorin Eva Fellner, geht das unterhaltsame mittelalterliche Abenteuer, das sich rund um die historischen Ereignisse vor der atemberaubenden Kulisse der schottischen Highlands mit einer unvergesslichen Heldin, dreht, weiter.

Meine Meinung:
Das schöne Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir wieder sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf den 3. Band der Highlander Reihe gemacht. Schade finde ich nur, dass die Frauen auf dem Cover keine Ähnlichkeit mit Enja, haben!

Enja ist tief erschüttert als James eine schwangere Frau aus seiner Vergangenheit mit auf die Burg bringt. Zutiefst verletzt, nimmt Enja deshalb den Auftrag des englischen Königs als Spionin nach Irland zu gehen, dankbar an. Auf ihrer Reise als Mann und Medicus verkleidet will sie auch die Gelegenheit nutzen und nach ihrem engsten Vertrauten Cathal suchen. Enja, stürzt sich in einige wilde und erotische Abenteuer, die es gilt zu bestehen!

In einem zweiten Erzählstrang dreht es sich um Cathal, der einstige treue Gefährte Enjas, der auf der Suche nach seinen eigenen Wurzeln zwischen die Fronten und mitten in die Fehde der Iren, Schotten und Engländer, gerät.

Überwiegend stehen jedoch die Kämpfe und Abenteuer im Vordergrund, während die Irische Geschichte der verfeindeten Clans, wohl doch eher im Hintergrund bleiben. Das Ende hält so einiges an Überraschungen und Wendungen bereit, die durchaus auf eine weitere Fortsetzung, hoffen lässt.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, mit ihrer fiktiven Kriegerin, der unterschiedlichen Charakteren und Handlungen, eine spannende historische Abenteuergeschichte, zu erzählen. Die Protagonisten, sind vielschichtig im Handlungsverlauf dargestellt und gut in die Geschichte, eingebunden. Das Buch hat alles was für mich eine lesenswerte Abenteuergeschichte ausmacht, die ich gerne gelesen habe.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.01.2023
Blüte der Zeit
Weiß, Sabine

Blüte der Zeit


sehr gut

Die Autorin Sabine Weiß, schließt nach „Krone der Welt“ und „Gold und Ehre“ ihre historische Trilogie mit ihrem neuen Roman „Blüte der Zeit“ die sich rund um Amsterdam, Brandenburg und England in der Blüte der Zeit beschäftigt, ab. Jeder Band für sich bildet eine in sich abgeschlossene eigene Geschichte.

Inhalt:
1672. Weil Krieg droht, flieht der junge Landschaftsgärtner Max mit seiner Mutter und seinem Bruder aus den Niederlanden nach Brandenburg-Preußen. Dort setzt Kurfürst Friedrich Wilhelm nach den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges alles daran, sein Land wieder aufzubauen. Prachtvolle Schlösser und gewaltige Parkanlagen entstehen. Für Max, der die geheimen Bedürfnisse von Pflanzen und Menschen spüren kann und einen Sinn für die Schönheit der Gartengestaltung hat, bedeutet diese Landschaft Seelenbalsam und Zerstreuung. Doch es naht schon ein neuer Krieg, der ganz Europa in Mitleidenschaft ziehen wird und in den auch Max und die junge Heilkundige Elvina verwickelt werden ...

Meine Meinung:
Schon alleine das schöne Cover sowie der Klappentext und die Gestaltung des Buches haben mir wieder sehr gut gefallen, ja mich richtig neugierig auf den 3. Band der Trilogie gemacht. Auch das Personenverzeichnis zu Beginn der Geschichte, mit allen historischen und fiktiven Personen, bietet einen tollen Überblick.

Die historistischen Details, besonders der kriegerische Überfall auf die Niederlande durch Frankreich und England, sind hervorragend recherchiert dargestellt. Der adlige Paulus und Freund Wilhelms, erzählt aus seiner Sicht, über das Kriegsgeschehen und der ihm oft nicht nachvollziehbaren Entscheidungen seines Freundes. Wilhelm von Oranien, gibt nur wenige Einblicke in seine Beweggründe.

Der fiktive Handlungsstrang über Max, der mit seiner Mutter und seinem Bruder aus den Niederlanden nach Brandenburg-Preußen flieht, findet nach einigen Schwierigkeiten endlich einen Weg sich der Gartengestaltung, widmen zu können. Aus seiner Sicht erzählt er, aus seinem Leben und das seiner Mutter und Bruders.
Im fiktiven Handlungsstrang um die Heilkundige Elvina und ihrer Familie, dreht es sich überwiegend um das Leben der gehobenen Bürgerschicht am Hof des Kurfürsten und deren Kampf ums Überleben.

Die Autorin verpackt mehrere fiktive Handlungsstränge geschickt mit historischen Ereignissen und gewährt einen schönen Einblick in das Geschehen dieser Epoche.

Fazit:
Der Autorin ist es mit ihrem flüssigen Schreibstil hervorragend gelungen, mich für ihre historische Zeitreise, die gut recherchiert und geschickt in fiktiven Handlungssträngen eingebettet ist, zu begeistern. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr gut dargestellt und eingebunden.
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 22.01.2023
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


sehr gut

Die Autorin Petra Aicher, erzählt in ihrem Auftakt „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Prinzregentenmorde“, eine Geschichte über ein ungewöhnliches Ermittlerduo, die junge Anna vom Land und dem weltgewandten Adeligen Journalisten Fritz.

Meine Meinung:
Das schön gestaltete Cover passt hervorragend in die Vergangenheit der 1910er Jahre. Der Klappentext, macht neugierig auf einen historischen Krimi, mit dem ungewöhnlichen Ermittlerduo – Anna und Fritz -.

Im Mittelpunkt stehen die beiden Protagonisten, Anna und Fritz, die kaum unterschiedlicher sein könnten, denn sie stammen aus verschiedenen Welten. Anna aus einer armen kleinbürgerlichen Familie und Fritz, der zum verarmten Adel gehört, sich aber in eine reiche bürgerliche Familie einheiraten konnte. Beide lernen sich durch die Tote Schauspielerin aus der Isar kennen und sind sich einig, dass hier was nicht mit rechten Dingen geschehen ist und wollen gemeinsam den Fall, ermitteln!

Die Autorin hat die politische Situation der 1910er Jahre richtig gut recherchiert einfließen lassen, damit aber von der eigentlichen Ermittlung um die Prinzregentenmorde, abgelenkt.

Fazit:
Der Autorin ist es durchaus gelungen, mit ihrem flüssigen Schreibstil, ihren Charaktere und Ereignissen, eine interessante Geschichte zu erzählen, die aber noch jede Menge Luft nach oben hat. Die Protagonisten sind durchaus sympathisch und ich bin gespannt, was mich im 2. Band erwartet.
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 14.01.2023
Der Chronist des Pilgers. Historischer Roman
Schillings, Dirk

Der Chronist des Pilgers. Historischer Roman


sehr gut

Der Autor Dirk Schillings, erzählt in seinem historischen Roman „Der Chronist des Pilgers“, eine sprachlich gut gelungene Geschichte, über Arnold von Harff, Ritter des Herzogs von Jülich und seiner spannenden Pilgerreise, die geschickt in fiktiven Handlungen verknüpft ist.

Inhalt:
Köln, 1496: Der Ritter Arnold von Harff muss überstürzt eine Pilgerreise antreten, um der Verurteilung für ein illegales Duell zu entgehen. In letzter Minute findet er Begleitung im entlaufenen Novizen Christian, wie Arnold auf der Flucht vor seiner Vergangenheit. Ihre abenteuerliche gemeinsame Reise führt sie zu den bedeutendsten Pilgerzielen der Christenheit und den unschuldigen Christian in verlockende Versuchung. Doch Arnolds Kontrahent Jan van Issum überlebt die schwere Verletzung und verfolgt Arnold und seine Familie mit unversöhnlichem Hass … Auf Grundlage des authentischen Reiseberichts des "rheinischen Marco Polos" Arnold von Harff, Ritter des Herzogs von Jülich, führt dieser unterhaltsame historische Roman seine sympathischen Helden an realen historischen Orten in spannende Abenteuer, in denen sie mehr als einmal über sich hinauswachsen.

Meine Meinung:
Zuerst dachte ich, der Autor erzählt hier eine moderne historische Geschichte, doch weit gefehlt. Bei genauerem Hinsehen in das Personenverzeichnis, der Zeittafel und des inhaltreichen Nachwortes, wurde mir die historische Bedeutung des Arnold von Harff, erst in diesem Moment richtig bewusst.

Arnold von Harff begibt sich mit dem entlaufenen Novizen Christian, der des Schreibens mächtig ist, auf eine abenteuerliche Pilgerreise, die einige Überraschungen und Wendungen zu bieten hat.
Arnolds Ziel für diese Reise ist von Anfang an, einen umfassenden Bericht über diese Pilgerreise zu verfassen. Dieser sollte nicht nur das Erlebte der großen Pilgerziele enthalten, sondern auch die Beschreibung der Städte, Festungswerke, Wirtschaftsleben, Brauchtum, Trachten, Fauna und Flora sowie Kurioses in den durchreisten Regionen.

Die historistischen Details sind gekonnt verpackt in einer fiktiven Geschichte, die mir einen schönen Einblick in das Leben dieser Epoche gewährte.

Zitat:
Dem Autor ist es mit seinem flüssigen Schreibstil hervorragend gelungen, mich für seine großartige historische Zeitreise, die gut recherchiert und geschickt mit einer fiktiven Geschichte verknüpft ist, zu begeistern. Besonders gut gefallen haben mir die vielen ausgearbeiteten Details im Handlungsverlauf, die den unterschiedlichen Charaktere Leben einhauchten. Etwas weniger begeistert war ich von den Briefen, die die vorangegangenen Ereignisse, stets wiederholten.
Von mir gerne 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 26.12.2022
Die Bücher, der Junge und die Nacht
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Der Autor Kai Meyer, erzählt in seinem neuen historischen Roman „Die Bücher, der Junge und die Nacht“, eine bewegende und gelungene atmosphärische Geschichte, über die Geheimnisse der Bücher und einer schicksalhaften Liebe.

Inhalt:
Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos.

Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

Meine Meinung:
Gleich auf drei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt der Autor mit einigen phantastischen Elementen, einen spannenden historischen Roman der in den Jahren 1933, 1943 und 1971 in Leipzig, München und Wien spielt und verknüpft diese zum Ende hin so geschickt miteinander, dass keine Fragen offen bleiben.

Leipzig 1933 – Der Buchbinder Jakob Steinfeld verliebt sich in die rätselhafte junge Frau, die nur ihm ihr Buch anvertrauen will und kurz darauf ist sie spurlos verschwunden. In dieser Zeit bekommen die Nazis immer mehr Macht und die Lage spitzt sich zu.

Leipzig 1943 - Robert Steinfeld lebt die ersten 10 Jahre seines Lebens, eingesperrt in einem Zimmer voller Bücher. Erst durch einen Bombenangriff, wird er aus dem brennenden Haus von einem ihm unbekannten Mann namens Mercurio, gerettet. Er reist mit ihm durch ein kriegszerrüttetes Deutschland, immer auf der Suche nach wertvollen Büchern, bis sie das eine Buch finden, das Mercurio nur für sich haben will.

Leipzig 1971 – Robert ist inzwischen Bibliothekar und ebenso wie sein Vater es war, in Bücher vernarrt. Als die Bibliothekarin Marie, Robert bittet, ihr bei der Bibliotheksauflösung des alten Pallandt in München zu helfen, stoßen sie auf ein Buch, das aus der Buchbinderwerkstatt der Steinfelds stammt. Zusammen mit Marie begibt sich Robert auf die Suche nach seiner Vergangenheit und landet immer wieder an den Anfang der Geschichte im Jahr 1933, wo eine junge Frau seinem Vater Jakob ein mysteriöses Manuskript zum Binden gegeben hat.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen, mit seinem sehr gut recherchierten Hintergrund eine großartige Zeitgeschichte mit einer bewegenden Atmosphäre, zu erzählen. Die Protagonisten und selbst die Nebenfiguren sind im Handlungsverlauf sehr intensiv dargestellt und gut eingebunden.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


sehr gut

Die Autorin Kati Naumann, erzählt in ihrem neuen Roman „Die Sehnsucht nach Licht“, die Geschichte der Familie Steiner aus dem Schlematal mit historischem Bezug zum Bergbau im Erzgebirge.

Inhalt:
Luisas Arbeitsplatz befindet sich tief unter der Erde. Sie arbeitet in einem Besucherbergwerk im Schlematal im Erzgebirge, und obwohl sie manchen Tag ohne einen einzigen Sonnenstrahl verbringt, könnte sie sich keine schönere Tätigkeit vorstellen. Soweit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet. Die Familiengeschichte ist durchzogen von Hoffnung und dem Bewusstsein, dass man jede gemeinsame Minute auskosten muss, denn so mancher ist nicht aus dem Berg zurückgekehrt. Als Luisa beschließt, Nachforschungen über den vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel anzustellen, drängt einiges an die Oberfläche, was viel zu lange verborgen geblieben ist. Die Sehnsucht nach Licht ist es, die der Familie schließlich ihren Frieden wiedergibt.

Meine Meinung:
Schnell war ich mittendrin im Geschehen, das auf zwei Zeitebenen, aufgebaut ist.

In der Gegenwart: Die 30jährige Luisa Steiner arbeitet an den Wochenenden ehrenamtlich in einem Besucherbergwerk und führt Besucher durch das Schaubergwerk in Bad Schlema. In ihrem Hauptberuf ist sie als Vermessungstechnikerin tätig doch die Leidenschaft zum Bergbau, scheint sie von ihrem Urgroßvater, geerbt zu haben. Soweit sie zurückdenken kann, haben ihre Vorfahren im Bergbau gearbeitet und ein Großonkel ist sogar seit Jahrzenten verschollen. Ihre Großtante Irma findet keine Ruhe und bittet Luisa um Hilfe bei der Suche nach ihrem Bruder Rudolf.
Je tiefer Luisa in die Vergangenheit eintaucht, findet sie bei ihren Nachforschungen immer mehr Details, die bisher im Verborgenen geblieben sind.

Die Vergangenheit führt in die Jahre 1908 bis zur Wende 1989: Johann Steiner arbeitet im Bergbau und hat mit seiner Ehefrau Alma drei Kinder, Christian (arbeitet auch im Bergbau), Clara und Wilhelm. Obwohl die Familie viele Höhen und Tiefen aber auch einige Tragödien, erlebt, bleibt ihr Zusammenhalt und ihre Liebe zur Heimat, unerschütterlich.
Die historische Entwicklung des Bergbaus nimmt ihren tragischen Lauf als radiumhaltiges Wasser entdeckt und das Kurbad gegründet wurde. Erst sind es die Nationalsozialisten und dann die Russen, die das Uran für sich requirierten. Durch die ungeheure und sorglose Ausbeutung des Berges verändert sich der Ort immer mehr und der Boden bricht an vielen Stellen ein, reist sogar Häuser in die Tiefe.

Beide Erzählstränge Gegenwart und Vergangenheit der Familie Steiner, sind gekonnt und gut recherchiert, miteinander verknüpft.

Fazit:
Der Autorin ist es gelungen, mit ihrem ruhigen und flüssigen Schreibstil, die Geschichte der Familie Steiner aus dem Schlematal mit historischem Bezug zum Bergbau im Erzgebirge glaubwürdig zu erzählen. Mir fehlte jedoch, dass den Protagonisten und den Nebenfiguren zu wenig Leben, eingehaucht wurde.
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 06.12.2022
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Die Autorin Mechtild Borrmann, erzählt in ihrem neuen Roman „Feldpost“ über eine tragische Schuld, einen bitteren Verrat und eine unmögliche Liebe während des 2. Weltkriegs, die auf einer wahren Lebensgeschichte beruht.

Inhalt:
»Adele ist verschwunden.« Mehr mag die Fremde nicht sagen, die sich in einem Café einfach so an den Tisch der Anwältin Cara setzt – und kurz darauf ebenfalls spurlos verschwindet. Zurück bleibt lediglich ihre Handtasche. Neben anrührenden Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg, die von einer großen Liebe zeugen, findet Cara darin auch Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel zu einem symbolischen Preis.
Doch was hat das alles mit ihr zu tun? Und weshalb wurde die Villa – anders als vereinbart – nie an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben?
Caras Recherchen decken nicht nur die tragische Geschichte einer großen, verbotenen Liebe auf, sondern auch die Schuld einer Liebenden und einen bitteren Verrat.

Meine Meinung:
Spannend, berührend und hochdramatisch, gespickt mit historischen Fakten und einer fesselnden Handlung, schildert die Autorin Corina Borrmann auf zwei Zeitebenen, einen atmosphärisch und gut recherchierten Roman, in den man von der ersten Seite an versinken möchte.

In der Gegenwart: Cara erhält unverhofft von der Unbekannten, einen zerschlissenen Aktenkoffer mit Feldpost-Briefen aus dem 2. Weltkrieg und Unterlagen über den Verkauf einer Villa in Kassel! Die Fremde ist verschwunden und ihr bleibt nichts anderes übrig als den Aktenkoffer an sich zu nehmen. Schon die ersten Feldpost-Briefe beeindrucken Cara und sie taucht immer tiefer in die Vergangenheit ein.

Wer sind Adele und Richard Martens und was bedeuten die Unterlagen über den Hausverkauf? Cara versucht den Verfasser der Briefe ausfindig zu machen und kommt dabei hinter das Geheimnis einer großen Liebe.

In der Vergangenheit: Kurz vor dem 2. Weltkrieg sind die beiden befreundeten Familien Kuhn und Martens sowie deren Kinder Adele und Albert, Dietlind und Richard eng befreundet, deren Überzeugungen der Naziherrschaft gegenüber, nicht unterschiedlicher hätten sein können und sie schließlich entzweit. Fadenscheinig wird Gerhard Kuhn wegen staatsfeindlichen Äußerungen verhaftet und sein gesamter Besitz konfisziert. Richard Martens ist der einzige, der die Kuhns noch besucht. Nach und nach wird die Geschichte einer großen verbotenen Liebe und einer Familientragödie aufgedeckt, die nicht vorhersehbar ist.

Fazit:
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, über der ganzen Geschichte eine gelungene spannende Atmosphäre, mit einer herzerwärmenden aber auch schmerzlichen Tiefe, die sprachlich sehr wortgewaltig und emotional mit einem sehr überraschenden Ende ist, zu erzählen. Der politische und gesellschaftliche Umgang in Deutschland fügt sich sehr authentisch in die Handlung ein.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.12.2022
Der eiserne Herzog
Schiewe, Ulf

Der eiserne Herzog


ausgezeichnet

Der Autor Ulf Schiewe, erzählt in seinem neuen historischen Roman „Der eiserne Herzog“, lebendig und atmosphärisch den spannenden Weg von Wilhelm dem Eroberer und seinem Kampf um die Krone Englands.

Inhalt:
Nur dank der Hilfe einiger weniger Getreuer konnte Guilhem als Kind die Verfolgung durch seine Widersacher überleben. Doch er hat sich durchgekämpft und als Herzog der Normandie behauptet. Als es ihm gelingt, den letzten Widerstand zu brechen, und sein Werben um die schöne Matilda erfolgreich ist, scheint er am Ziel all seiner Träume zu sein. Erst recht, als sein Onkel, König Eadweard von England, ihn überraschend zum Thronerben erklärt. Englands Krone - wer würde das ablehnen? Matilda aber hat größte Bedenken, denn Guilhem hat einen mächtigen Gegner: Harold Godwinson, dessen Familie ebenfalls Anspruch auf den Thron erhebt ...

Meine Meinung:
Das Buch ist mit einem tollen aufklappbaren Cover, deren Innenseite eine Karte – Frankreich/England – zeigt, ausgestattet. Zur Orientierung gibt es ein Inhaltsverzeichnis und zur besseren Verständigung, ein Ortsregister mit alten Namen und gegenübergestellt, die heutigen Namen. Das Personenregister beschreibt die historischen und einige fiktive Personen, die zu Anfang der Geschichte, etwas Aufmerksamkeit erfordert.

Als unehelicher Sohn eines französisch-normannischen Herzogs tritt Guilhem (Wilhelm) die Nachfolge seines Vaters als Herzog an. Als ein ausgezeichneter Organisator, begabter Feldherr und gewiefter Politiker versteht Guilhem es ausgezeichnet seine Widersacher, durch List, Tücke und Gewalt beiseite zu schaffen.
Guilhem verliebt sich in Mathilde, der Tochter Baldwins V., Graf von Flandern und plant sie zu heiraten. Mathildes Mutter Adela von Frankreich, ist strikt dagegen und lässt vermutlich sogar diese Verbindung durch Leo IX. auf dem Konzil zu Reims, untersagen. Doch Guilhem setzt seinen Willen durch und heiratet Mathilde. Zunächst führte die Ehe jedoch zum Kirchenbann und wurde erst Jahre später aufgehoben.

Über England herrscht der angelsächsische König Eduard der Bekenner. Er ist der Onkel Guilhems und immer wieder in Machtkämpfe mit dem Adelsgeschlecht der Godwins verwickelt, bis ihm gelingt, diese in die Verbahnung zu schicken. Seine Ehe mit Edythe, Tochter von Earl Godwin von Wessex, bleibt kinderlos und so entscheidet Eduard, Guilhem als Nachfolger auf den Thron Englands zu setzen. Die Familie Godwins kehrt mit Armeen zurück, und Eduard muss sie wieder in den alten Stand einsetzen. Als Godwin bei einem Essen mit Eduard stirbt, folgt ihm sein Sohn Harold Godwinson als mächtigster englischer Herzog nach.

Als Eduard der Bekenner stirbt, lässt sich Harold zum König krönen, doch Guilhem besteht auf seinen Anspruch. Mit strategischem Geschick gelingt es ihm, in England einzufallen. Bei Hastings trifft er auf den letzten angelsächsischen König Englands, Harold, und seine Truppen. Die Schlacht entwickelt sich zu einem Blutbad und bestimmt das Schicksal Englands und Guilhem nun „Wilhelm der Eroberer“, den vollständigen Sieg.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen aus zwei Perspektiven über die Normandie und England, bis hin zum entscheidenden Kampf um die Krone Englands im frühen 11. Jahrhundert, eine fesselnde und lebendige Geschichte, die sehr gut recherchiert ist, zu erzählen. Die Charakterisierung der Protagonisten ist sehr gelungen und ich konnte sie mir bildlich, gut vorstellen.

Bewertung vom 28.11.2022
Die Hoffnung auf ein neues Morgen
Sahler, Martina

Die Hoffnung auf ein neues Morgen


ausgezeichnet

Die Autorin Martina Sahler, erzählt in ihrem neuen Auftakt „Die Hoffnung auf ein neues Morgen“, eine facettenreiche Geschichte über die Ausgrabungen im berühmten Tal der Könige und der Suche nach dem Grab des Tutanchamun, verknüpft mit einer fiktiven Familiengeschichte, die auch eine romantische Seite bereit hält.

Inhalt:
Ein mitreißender Roman um eine starke Frau zur Zeit der großen Ausgrabungen in Ägypten von SPIEGEL-Bestsellerautorin Martina Sahler.

England, 1921: Der letzte Wille ihres geliebten Vaters, des bekannten Ägyptologen Richard Parker, führt die junge Victoria zusammen mit ihrem dreizehnjährigen Bruder Jamie ins ferne Kairo. Sehr zum Missfallen ihres traditionsbewussten Verlobten, der die eigensinnige Schönheit lieber heute als morgen heiraten würde.

Beeindruckt von den Ausgrabungen im berühmten Tal der Könige und der Suche nach dem Grab des Tutanchamun, taucht Victoria ein in die fremde Welt am Nil. Sie lernt den verschlossenen, aber faszinierenden Lucas Hodgson kennen und wird als Zeichnerin Teil seines Ausgrabungsteams – an eine Rückkehr nach England denkt sie immer weniger. Doch dann taucht ihr Verlobter in Kairo auf.

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es, mich in die aristokratische Gesellschaft Britanniens in den 1920er-Jahren eintauchen zu lassen und durch ihre Augen Ägypten bestaunen zu können. Ladies und Gentlemen sind an den Ausgrabungen höchst interessiert und wittern an Howard Carters Seite einen Hauch von Abenteuer, in dem sie ihm im Tal der Könige bei Luxor Gesellschaft leisten.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die 19 jährige Victoria und deren 13 jähriger Bruder Jamie. Auf dem Sterbebett ihres geliebten Stiefvaters verspricht Victoria, ihren Bruder Jamie zu dessen Onkel Oscar nach Kairo zu bringen. Sie hofft auf die Unterstützung ihres Verlobten Caleb, der diese aber verweigert. Victoria nimmt all ihren Mut zusammen und macht sich mit Jamie alleine auf die abenteuerliche Reise.

In Ägypten angekommen, erfühlen sich erst einmal ihre Erwartungen nicht so wie erhofft und Victoria hadert, ob sie bleiben soll oder nicht. Jamie, ist begeistert, da er sich jetzt der Ägyptologie widmen darf und dann erkennt Victoria, mit der Unterstützung anderer starker Frauen, dass sie hier ein eigenes bestimmtes Leben ohne gesellschaftliche Zwänge führen kann.
Als Victoria keine Anstalten mehr macht nach England zurückzukehren, macht sich Caleb auf den Weg nach Ägypten. Victoria, steht vor einer schwierigen Entscheidung!

Fazit:
Mit ihrem flüssigen Schreibstil, ist es der Autorin hervorragend gelungen, das Ägypten zur Zeit der großen Ausgrabungen zum Leben zu erwecken. Zwischen ihren historischen Persönlichkeiten verknüpft sie geschickt ihre fiktiven Charaktere. Über der ganzen Geschichte liegt eine gelungene, spannende und knisternde Atmosphäre, mit der ich viele schöne Lesestunden hatte.
Von mir 5 Sterne und eine Leseempfehlung!