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Bambisusuu

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2017
Tod eines Surfers
Weissenbach, Evelyne

Tod eines Surfers


sehr gut

Das Krimidebüt "Tod eines Surfers" wurde von der Autorin "Evelyne Weissenbach" geschrieben und ist im "Prolibris Verlag" erschienen.

Clemens Holzbauer wird tot in seiner Pension aufgefunden. Erst sieht alles nach einem Unfall aus. Oder haben sich die Kommissare getäuscht? Die verrückte und liebenswerte Ermittlerin Luise Pimpernell geht von einem Mord aus und hat eine lange Liste von Verdächtigen. Clemens Holzbauer hat es sich im Sommer gut gehen lassen und hat seine Leidenschaften hemmungslos ausgelebt. Einige Frauen habe das passende Motiv, doch wer steckt tatsächlich hinter dem Mordfall...

Das schlichte Cover ist düster und der Ort wirkt verlassen. Es ist dunkel und unscheinbar. Der Fall spielt am Neusiedlersee und verspricht eine regionale Handlung.

Das Debüt der Autorin ist gelungen. Gleichzeitig ist es auch der erste Fall der Kommissarin Luise Pimpernell. Sie ist außergewöhnlich, aber auch etwas skurril. Keiner kommt an ihr vorbei, die Befragungen der Verdächtigen haben Luise nicht locker gelassen. Ähnlichkeit zu Miss Marple war deshalb vorhanden. Trotzdem habe ich sie in mein Herz geschlossen. Außerdem hat Luise die Geschichte aufrechterhalten und für gute Unterhaltung gesorgt.

Krimis mit regionalem Flair finde ich immer authentisch und absolut unterhaltsam. Dank einem Glossar habe ich mich auch in diesem Krimi mit dem Dialekt zurechtfinden können. Oft muss man sonst manche Sätze mehrmals lesen oder nachgooglen. So konnte ich fleißig mitfiebern und habe entspannt die Kapitel verfolgen können.

Der Leichenfund lässt die Handlung gleich zu Beginn starten. Auch im Laufe der Geschichte bleibt es spannend. Die Atmosphäre ist aber alles andere als blutig oder actionreich. Es ist ein Krimi, der eine angenehme Spannung hat und bis zum Ende mitfiebern lässt. Besonders das Opfer hat viele weibliche Personen, die ihn dem Tod wünschen würden. Da konnte man sich indirekt schon vorstellen in welche Richtung das Ende gehen wird. Spaß hat ich allemal bei den Ermittlungen gehabt und habe begeistert den Krimi gelesen.

Mit lockerem, leichten Schreibstil und einer verrückten Ermittlerin geht man dem Täter auf die Spur. Spannung und Unterhaltung darf hierbei nicht fehlen!

Bewertung vom 16.09.2017
Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1
Bayer, Alma

Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1


gut

Der Krimi "Wildfutter" wurde unter dem Pseudonym "Alma Bayer" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. Alma Bayer ist eine bekannte Journalistin in Bayern und nebenbei als Autorin tätig.

Vitus Pangratz ist ein pensionierter Kommissar, der mittlerweile seine Freizeit der Fotografie widmet. Den Traum als Naturfotograf durchzustarten lässt ihn nicht locker, sodass er sich nachts auf den Weg in den Wald macht. Ein Bild für seinen Fotokalender soll es werden, doch dann gerät er im Wald ins Stolpern. Doch was ist das? Eine angenagte Hand, die dem verschwundenen Fußballtrainer Marius Wild, auch bekannt als "Tiger", gehört. Gemeinsam begibt sich Vitus mit seiner Tochter und Lokalreporterin Johanna auf die Spurensuche.

In diesem Regionalkrimi wird die bayerische Lebensart und Atmosphäre unterhaltsam in Szene gesetzt. Forsch, aber auch unterhaltsam. Besser hätte es die Autorin nicht machen können.
Die idyllische Atmosphäre wird aber schnell durch die Tätersuche eingeschränkt. Typischerweise macht das Gerücht im Ort die Runde, sodass bald alle Bewohner Bescheid wissen. Vitus fällt es gar nicht so leicht, die Täter in eine engere Auswahl zu nehmen. "Tiger" war bei den Frauen heiß begehrt, sodass der ein oder andere Mann sich möglicherweise seinen Tod gewünscht hätte.

Der Fokus lag nicht nur bei Vitus Fall. Fußball, Intrigen und Geheimnisse werden innerhalb der Geschichte großflächig auseinander gepflückt. Die Spannung blieb dabei nicht von Dauer. Das Thema Fußball wird von verschiedenen Perspektiven betrachtet. Eltern, die Druck an ihren Kindern ausüben und in ihnen die große Karriere sehen. Auch der steinige Weg zum Erfolg spielt eine Rolle.

Unerwartet wurde auch das Liebesleben der Protagonisten breit getreten. Affären gehören zur Normalität und auch sexuelle Bedürfnisse werden je nach Laune bei dem Erstbesten ausgelebt. Für meinen Geschmack total an der eigentlichen Handlung vorbei, was ich sehr schade fand. Denn der Humor war amüsant und unterhaltsam. Diese Geschichte hätte man tatsächlich kürzer fassen können.

Humorvolle Szenen haben für den Spaß am Lesen gesorgt. Der Fußball und die Sexszenen hätten ruhig weniger sein dürfen und dafür mehr Spannung!

Bewertung vom 15.09.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


ausgezeichnet

Der Roman "Palast der Finsternis" wurde von dem Autor "Stefan Bachmann" geschrieben und lädt den Leser auf ein geheimnisvolles Abenteuer ein. Erschienen ist das Buch im "Diogenes Verlag".

Im Umland von Paris befindet sich ein Palast, der über Jahrhunderte verschüttet unter der Erde liegt. Der Palast stammt aus der Zeit der französischen Revolution. Anouk und vier weitere Jugendliche begeben sich auf die Reise nach Paris, um das Versteck zu erforschen. Die Expedition ist streng geheim und einzigartig. Doch der Auftrag trägt seine Schattenseiten bei sich. In jedem Raum, hinter jeder Tür befindet sich die nächste Gefahr. Werden sie es gemeinsam lebend hinausschaffen?

Wie oft hält der Diogenes Verlag seine Covers schlicht und einfach. Ein kleines Bild gibt erste Informationen, um was es sich in dem Buch wohl drehen wird. Das sich aber ein so spannendes und mysteriöses Abenteuer hinter diesem Roman verbirgt, hätte ich nicht vermutet.

Stefan Bachmann ist mir als Autor zuvor nicht bekannt gewesen. Sein Schreibstil weckt eine detailreiche Kulisse ohne viel Aufwand und entführt den Leser nach Paris in den unterirdischen Palast. Was sich wohl in dem Palast befindet? Fragen über Fragen stelle ich mir im Laufe des Buches. Antworten erhält man jedoch nicht auf alles. Die Spannung ist geweckt. Unterstützt wird dies durch den Zeitsprung zwischen der heutigen Zeit und dem Jahr 1789.

Die detailreiche Kulisse nimmt aber nicht die ganze Aufmerksamkeit. Im Vordergrund steht die "Außenseiterin" Anouk und die vier anderen Kandidaten, die sie in Paris kennelernt. Anouk ist seltsam und merkwürdig. Ihre distanzierte Art steht zu Anfang im Weg. Ihr ungutes Gefühl jedoch trügt sie nicht. Die fünf Jugendliche sind den Gefahren ausgesetzt und auf sich allein gestellt. Ihre Familien haben sie zurückgelassen. Hintergründe werden im Laufe der Handlung erklärt, wodurch die Kandidaten enger zusammenschweißen.

Die Einblicke in die Vergangenheit verstärken die Neugier und lassen erahnen, was as nächstes geschieht. Die Vorstellung von dem Buch hat sich positiv entwickelt. Im Nachhinein frage ich mich, welcher Genre ist hier gemeint. Obwohl es nach viel Fantasy wirkt, ist die Handlung authentisch. Auch die ungelösten Fragen machen die Geschichte nicht ganz schlüssig. Der Nervenkitzel und der Grusel sind definitiv gelungen.

Ein spannender Roman mit Horror-Gefühl und Abenteuer. Fünf Jugendliche, die mit Willensstärke und Mut sich dem unterirdischen Palast stellen!

Bewertung vom 14.09.2017
Amrita
Khorana, Aditi

Amrita


gut

Der Jugendroman "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" wurde von der Autorin "Aditi Khorana" verfasst und ist im "Dressler Verlag" erschienen.

Amrita ist die Prinzessin des Königsreichs Shalingar. Als plötzlich das Königreich von dem Tyrann Sikander erobert wird, ist Amrita auf sich allein gestellt. Sie schafft es gemeinsam mit der Prophezeierin Thala die Flucht zu ergreifen und wollen zusammen die Zukunft verändern. Ihnen bleibt keine Wahl, sie müssen zurück in die Vergangenheit reisen, da wo alles begann. Muss Amrita sich zum Schluss noch selber opfern? Amrita und Thala suchen nach Möglichkeiten.

Bevor ich mir die Geschichte näher angesehen habe, ist mir geradezu das Cover entgegen gesprungen. Die detailreiche Zeichnung und die Farbenharmonie haben mich erwartungsvoll gemacht. Die Geschichte ist ebenfalls detailreich umschmückt und bietet einige Facetten. Für mich ähnelt die Geschichte nicht einem typischen Fantasyroman, sondern eher einem orientalischem, indischem Märchen.

Die Erzählung ist spannend und schön gestaltet, trotzdem bin ich bis zum Schluss mit der Geschichte nicht vertraut geworden. Die Art der Geschichte ist nicht großartig was Neues. Viele orientalische Romane, wie z.B. Zorn und Morgenröte, haben mich an die Handlung erinnert. Die Umgebung un die Szenen wurden zwar gut beschrieben und konnte man sich vorstellen, aber überzeugen konnte mich das nicht.

Vor allem der Klappentext hat meiner Meinung nach die Spannung zum Teil zerstört. Wer gerne ohne Vorkenntnisse in die Handlung möchte, sollte sich den nicht durchlesen. Denn der Verlauf der Geschichte ist schön, aber viele Szenen kann man schon erahnen. Mich konnte dadurch die Handlung nicht packen. Am Ende ist dann eine geballte Ladung Spannung, weil sich dort die meisten Geschehnisse stauen und schnell abgearbeitet werden. Der Leser hat keine entspannte Atmosphäre und auch das Mitfiebern wird dort kaum unterstützt. Daher würde ich den Klappentext eher als Zusammenfassung beschreiben, da er zu viele Informationen im Voraus beinhaltet.

Amrita, Thala und die weiteren Charaktere waren sympathisch, haben mich aber ebenfalls nicht packen können. Amrita verkörpert eine typische Prinzessin. Ihre Art ist nicht unbedingt bodenständig. Die Schilderung ist aber gelungen, ich konnte mir ihre Persönlichkeit authentisch vorstellen. Sie wirkte auf mich wie ein Kind, das nicht genau weiß, was es will. Diese Art hat sich dann natürlich auf die Handlung wiedergespiegelt.

Märchenhafte Erzählung hat meine Begeisterung bekommen. Hingegen war die Handlung langatmig und die Charaktere unspektakulär. Ein interessanter Jugendroman, der eindeutig ausbaufähig ist!

Bewertung vom 02.08.2017
Mord im Cottage (eBook, ePUB)
Bednorz, Anna

Mord im Cottage (eBook, ePUB)


gut

Der Krimi "Mord im Cottage" wurde von der Autorin "Anna Bednorz" verfasst und ist im "Midnight Verlag" erschienen. Eine idyllische Kulisse und nette Charaktere werden dem Leser in diesem Roman näher gebracht.

Aoife ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die mitten in einer Schreibblockade sitzt und nicht mehr weiter weiß. Zu verdanken hat sie das der Trennung zu ihrem Freund Andrew. Ihr Verleger ordnet Aoife deshalb an, sich in das kleine irische Dorf Ard Carraig zurückzuziehen. Mit dem Landleben kann sie zwar nicht viel anfangen, aber ein Versuch ist es wert. Ihre einzige Begleitung ist ihr Kater Dr. Jingles. Kurz nach ihrer Ankunft findet sie ein zerstörtes Exemplar ihres Romans im Garten. Doch dabei bleibt es nicht, Aoife wird eindeutig bedroht. Zum Glück hält das kleine Dorf zusammen, sodass sie tatkräftige Unterstützung bekommt. Pubbesitzer Tom möchte ebenfalls dem Täter auf die Spur kommen und weicht dabei kaum von Aoifes Seite.

Dieser Roman bietet eine nette, angenehme und amüsante Unterhaltung. Die Atmosphäre jedoch gibt keinen Vergleich zu den typischen Kriminalromanen. Spannung kommt nur beschränkt auf und blutige Szenen sind außen vorgenommen. Schließlich wird kein Kriminalbeamter tätig, sondern eher die neugierigen Nachbarn und Hobbydetektive.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich immerhin entspannt lesen. Die Länge der Kapitel war einwandfrei und haben sich zügig lesen können. Innerhalb weniger Tage bekommt man diesen Roman durch, wodurch ich es als leichte Urlaubslektüre bezeichnen würde. Die Geschichte hatte einen verständlichen Ablauf, dabei hätte ich mir mehr Zeit mit allem gewünscht. Schnell werden die Zusammenhänge des Täters deutlich. Miträtseln ist dadurch kaum möglich. Nachdem zum Ende hin die Spannung sich plötzlich geballt hat, war es auch schnell wieder vorbei. Potenzial hat das Buch allemal, an manchen Stellen hätte man noch etwas feilen können.

Mit Aoife und den Dorfbewohnern ist ,trotz der fehlenden Spannung, Humor und Unterhaltung vorhanden. Die Dorfbewohner werden schnell nach dem Anschlag auf Aoifes Buch hellhörig und neugierig. Die idyllische Kulisse in einem Cottage konnte ich mir detailliert vorstellen und habe mich im Geschehen gefühlt. Auch die Charaktere haben typische Klischees innerhalb eines Dorfes aufgegriffen, sodass ich schmunzelnde Momente hatte.

Guter Ansatz, amüsante Charaktere und eine traumhafte Kulisse! Die Spannung hat leider gefehlt und das Ende kam mir dann doch zu abrupt.

Bewertung vom 24.07.2017
Dem Kroisleitner sein Vater / Polizeiobermeister Frassek Bd.1
Schult, Martin

Dem Kroisleitner sein Vater / Polizeiobermeister Frassek Bd.1


weniger gut

Der Kriminalroman "Dem Kroisleitner sein Vater" wurde von dem Autor "Martin Schult" geschrieben und ist im "Ullstein Verlag" erschienen. Einen Krimi habe ich mir jedoch anders vorgestellt und war hiermit nicht zufrieden.

Der Kroisleitner in dem kleinen Dorf St. Margarethen wurde tot aufgefunden. Mit 104 Jahren ist das keine Seltenheit. Dem Anschein aber nach folgt alles auf einen Mord zurück.
Schnell übernimmt die Kriminalpolizei aus der nahen Bezirkshauptstadt den Fall. Ausgerechnet Frassek wird ins Visier genommen, obwohl er sich eigentlich nur beim Wandern von seinem Alltag erholen wollte. Vom Tatverdächtigen wird Frassek noch zum Ermittler.

Die Leseprobe des Krimis hat mich neugierig gemacht und lässt auf einen lustigen und spannenden Roman hindeuten. Der Schreibstil des Autors und die Aufmachung finde ich interessant. Gleich zu Anfang wird das Dorf und eine Auflistung aller Charaktere gezeigt. Schnell wird klar, warum das notwendig ist.

Sowohl die Handlung, als auch die Personen waren einfach zu viel. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor jedes Genre ausschöpfen wollte. Von Kriminalroman, Drama und Komödie ist alles enthalten. Die Handlung wurde schon nach einer kurzen Zeit schwammig. Die Geschichte besitzt keinen Fokus und wechselt von einem Thema zum nächsten. Als Leser der Handlung zu folgen war anstrengend und nervtötend. Die Lust am Lesen hatte ich zum Ende hin gar nicht mehr.

Ein Strang, an dem man sich am Geschehen entlang tasten kann, fehlt und macht es schwer der Geschichte zu folgen. Durch die Vermischung der Genres und der Ortswechsel ist die Harmonie weggeblieben. Zudem kam die Spannung kaum auf. Im Gegenteil, ich fand die Handlung recht langatmig und uninteressant. Erst ist der Mordfall im Fokus, danach plötzlich das Leben von Frassek und Themen aus dem Zweiten Weltkrieg. Somit war der Ansatz gut gewählt, nur kein Thema wurde richtig ausführlich ausgearbeitet und war nur von jedem etwas.

Die Charaktere waren nicht zu knapp und spielten alle eine große Rolle in der Handlung, trotzdem habe ich mich mit keiner Person vertraut gefühlt. Die Sympathie hat mir ebenfalls gewählt, da die Charaktere nie in die Tiefe gingen. Den Überblick habe ich dann auch nicht behalten können. Schade, dass ein Roman so viele Lücken aufgeweist hat.

Der Kriminalroman hat mich enttäuscht. Die Leselust hat mir durch die langatmige Handlung gefehlt und auch mit den Charakteren konnte ich mich nicht anfreunden!

Bewertung vom 23.07.2017
Dunkels Gesetz
Heuchert, Sven

Dunkels Gesetz


weniger gut

Der Kriminalroman "Dunkels Gesetz" ist nach zahlreichen Literaturzeitschriften der Debütroman von dem Autor "Sven Heuchert" und ist im "Ullstein Verlag" erschienen.

Der Inhalt ist schnell auf den Punkt zu bekommen, denn die Handlung plätschert nur so dahin.
Achim träumt von der großen Karriere. Ausgerechnet in der Kriminalität verfängt er sich und steigt in den Drogenhandel ein, angeheuert wird er bei der Lokalgröße Falco. Achim möchte für seine Tochter ein gutes Leben schaffen. Ungeahnt trifft Richard Dunkel, Exsöldner und Security für eine Chemiefirma, auf das Drogenversteck und setzt Achim unter Druck. Dass dabei Achims Tochter Marie in Schwierigkeiten gebracht wird, war nicht Dunkels Absicht.

Das Cover gibt erste Hinweise auf einen interessanten Krimi. Auch der Klappentext versprechen eine spannende Handlung mit gutem Humor und schroffen Charakteren. Im Nachhinein habe ich davon kaum etwas gemerkt.

Die Aufteilung der Kapitel und der Einstieg in den Krimi waren fesselnd. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und sind meistens auf paar Seiten beschränkt, wodurch die Spannung gut aufgebaut wird. Leider wird dies von der Handlung nicht unterstützt. Im Gegenteil, sie ist recht fad und schleppend. Wenige Höhepunkte steuern dazu bei. Obwohl es ein guter Einstieg war, konnte mich dieser Krimi nicht begeistern und mitreißen. Nach 50 Seiten habe ich nach Aufregung gesucht und mir eine Wendung erhofft, die bis zum Schluss nicht passiert ist.

Auch der Schreibstil war nicht nach meinem Geschmack. Viele abgehakte Sätze sollen für die fesselnde Atmosphäre sorgen, bei mir jedoch wurde dadurch das Lesen anstrengend. Die Geschichte konnte sich nicht leicht und flüssig lesen. Die Erzählstil war einfach, ähnelt einer Gossensprache und hat der Handlung keine Authentizität gegeben.

Außerdem war die Handlung eher düster und trist, Der schwarze Humor hat mir hier gefehlt. Die Charaktere kamen leider nicht großartig zur Geltung, sodass mir deshalb wahrscheinlich der Bezug zum Geschehen schwer gefallen ist. Kurz, knapp und oberflächlich wurden die Personen beschrieben. Gewalt stand im Fokus und nicht eine Spannung und das Mitfiebern, wie in anderen Krimis.

Keine Spannung, stattdessen mehr Langeweile. Schade, dass Buch hat mich nicht mitreißen können und hat nicht meinen Geschmack getroffen!

Bewertung vom 19.05.2017
Ich, Eleanor Oliphant
Honeyman, Gail

Ich, Eleanor Oliphant


sehr gut

Warum ich dieses Buch so einzigartig finde? Eleanor Oliphant strebt nicht die große Masse an und ist eigentlich das komplette Gegenteil, wie man sich eine Hauptprotagonistin vorstellt. Ihre verrückte, zurückhaltende Art ist anders. Sie ist kompliziert und kann sich nur schwer der Gesellschaft anpassen. Zudem ist Eleanor absolut weltfremd und kann dadurch kaum Freundschaften aufbauen. Trotzdem hat sie mich auf besondere Weise berührt.

Die Geschichte wird aus ihrer Perspektive geschildert, sodass man toll in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen kann. Hinter ihrer Fassade ist Eleanor eine liebe und sympathische Person. Viele Schicksale haben ihr Leben nicht einfach gemacht. Mit ihrer Mutter hat sie ein schlechtes Verhältnis und die Zuneigung erhält Eleanor nur selten. Doch im Laufe der Handlung lernt sie den netten Mann Raymond kennen, dem sie ihr Herz öffnet und mit ihm ihre Vergangenheit teilt.

Die Autorin Gali Honeyman hat den Aufbau der Charaktere und der Geschichte authentisch gestaltet. Hierbei handelt es sich wirklich nicht um eine klischeehafte oder schnulzige Liebesromanze, sondern eher um die Höhen und Tiefen des Lebens. Der Schreibstil der Autorin ist dazu einfach grandios. Die Veränderung von Eleanor Oliphant mit den einzelnen Kapitel kommt zur Geltung. Außerdem ist das Thema gut gewählt. Die Autorin beweist, dass es zwar ein steiniger Weg zum Ziel sein kann, man ihn aber trotz Hindernisse erreichen kann. Eleanors Leben regt zum Nachdenken an und hat mich emotional berührt. Ihre Vergangenheit sind die Momente, die fesseln. Im Hier muss sie jedoch das Beste daraus machen.

Ein Roman, der anders, schräg und vielseitig ist. Eleanor Oliphant sollte man unbedingt selber kennenlernen!

Bewertung vom 18.05.2017
Ana und Zak
Katcher, Brian

Ana und Zak


gut

Die Geschichte hat eine süßen Hintergedanken. Zwei Jugendliche, die über Nacht zusammenfinden und ihre persönlichen Gedanken miteinander teilen. Ana und Zak sind zwei interessante und spannende Charaktere, die nicht der typischen Norm entsprechen. Sie sind außergewöhnlich und merken im Laufe der Handlung, dass sie doch Gemeinsamkeiten besitzen. Zusätzlich wird ihr Zusammenhalt auf eine harte Probe gestellt, da die Suche nach Anas Bruder Clayton sich als recht schwierig erweist.

Der Handlungsort ist die Con und ist somit auch der Mittelpunkt des Geschehens. Nur zu Anfang lernt man viele Eindrücke von Anas und Zaks Alltag kennen. Ihre Anziehung zueinander ist schnell zu spüren. Durch die Ansichtswechsel der beiden erfährt der Leser viel über ihre Gefühle, Stärken und Schwächen heraus. Somit kommen die Charaktere einem schnell vertraut vor und werden gut in den Vordergrund gestellt.

Auch die "nerdige" Darstellung und die Beschreibung der Convention haben für unterhaltsame Momente gesorgt. Da ich auf diesem Gebiet ziemlich unwissend bin, habe ich viele lustige und interessante Sachen erfahren. Leider wurde hier aber auch viele unrealistische Szenen eingebaut, die weit weg von einem Jugendroman waren. Um die Spannung aufzubauen wurde eine Situation mit Drogen und anderen komischen Dingen integriert. Meine Freude habe ich dann beim Lesen auch etwas verloren und habe nicht ganz den Sinn nachvollziehen können.

Nicht nur die Suche nach Clayton war verwirrend und chaotisch. Die Liebesgeschichte kam für mich kaum zur Geltung. Es war zwar eine interessante und niedliche Handlung, jedoch habe ich den Schwerpunkt nicht ganz einordnen können. Geht es hier um Liebe? Oder eher um Zusammenhalt? So ganz bin ich nicht durchgeblickt und auch das Ende war überspitzt und chaotisch. Insgesamt hätte ich mir von allem etwas weniger gewünscht, dann wäre vielleicht das Ende harmonischer geworden.

Ein Jugendroman mit unterhaltsamen und niedlichen Szenen. Für meinen Geschmack jedoch viel zu chaotisch!

Bewertung vom 18.05.2017
Man lernt nie aus, Frau Freitag!
Frau Freitag

Man lernt nie aus, Frau Freitag!


gut

Frau Freitag ist mir durch Hören bekannt. Mit diesem Buch wollte ich mir mein eigenes Bild. Ihre aufmunternde Art ist tatsächlich ansteckend und zu jedem Moment kommt ein passender Spruch. Die Situationskomik ist auf jeden Fall gelungen.

In Frau Freitags Situation konnte ich mich gleich zu Anfang schon hineinversetzen. Gerne erinnere ich mich an die Zeiten, wo ich den Führerschein gemacht habe. So habe ich eine Gemeinsamkeit. Das Erlebnis auch mal Schüler statt Lehrerin zu sein fiel Frau Freitag nicht leicht. Die Theorie zu bestehen war ein Klacks für die taffe Lehrerin. Da sah es bei der Praxis um einiges riskanter aus und war für Frau Freitag eine eindeutige Herausforderung. Als Leser begleitet man ihren Alltag und ihre Fahrstunden bis hin zur Prüfung. Mit den genauen Beschreibungen ihrer Erlebnisse in der Fahrschule konnte ich mir die Szenen gut vorstellen.

Die Fahrlehrer haben einen großen Teil des Inhaltes gefüllt und haben für kleine lustige Momente gesorgt. Trotzdem muss man sagen, dass keine Klischees und überspitzten Darstellungen ausgelassen wurden. Für den ein oder anderen könnte es anstrengend werden. Das Verhalten ihrer Fahrlehrer kann man natürlich nicht auf die große Masse beziehen. Bis zu einem gewissen Punkt fand ich es noch lustig, jedoch hat es im Laufe der Handlung nachgelassen und mich gelangweilt.

Auch die Handlung war recht einfach gehalten. Frau Freitag wird als die tollpatschige und ahnungslose Fahrschülerin beschrieben. Ihre Fahrlehrer machen sich auf ihre Kosten lustig und verpassen ihr immer wieder ein unsachgemäßen Spruch. Mit der Zeit nervt auch das mich und so wird das Buch zu einer langatmigen Geschichte, bei der man das Ende schon nach der Hälfte erahnen kann.

Ein lustiger Roman, der für einen kurzen Zeitpunkt erheitert, aber eher eine leichte Lektüre für Zwischendurch ist. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, doch Frau Freitag konnte meinen Humor nicht treffen.