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Benutzername: 
Anett H.
Wohnort: 
BRB

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2023
Mord in Weiß
Winger, Luc

Mord in Weiß


ausgezeichnet

„Mord in Weiss – Vergib uns unsere Sünden“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 175 Seiten gelesen, die in 15 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 19. Saint-Tropez-Krimi.
Es ist das Jahr 1978. Lucie kehrt nach einer Auszeit und einer persönlichen Krise in den Polizeidienst zurück und freut sich auf die Arbeit und ihre Kollegen. Gleich wird sie zu einem Tatort gerufen. Die Schönheitschirurgin Docteur Boyer wurde ermordet. Sie pflegte ihren Geliebten Christian Richard, einen Playboy, der nach einem Badeunfall gelähmt ist.
Außerdem finden einige Personen Blut in ihren Räumen. Darunter auch bei der Frau eines hochrangigen Politikers aus Paris, die gerade Urlaub in Saint Tropez macht. Und schon wird Lucie von höchster Stelle bei ihren Ermittlungen behindert. Trotzdem stellt sich nach und nach ein Zusammenhang heraus.
Auch dieser 19. Teil der Reihe hat mir wieder wunderbar gefallen. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und super zu lesen. Ich freue mich, dass Lucie wieder zurückgefunden hat zu Arbeit und Familie. Sie wirkt ausgeglichen, freundlich und engagiert wie immer. Trotzdem ist der letzte Fall nicht spurlos an ihr vorbeigegangen.
Mit Hilfe von Capitaine Purenne und Gendarm Hugo kommt sie dem Täter auf die Schliche. Wobei der hoch motivierte Hugo hier etwas kürzertreten muss und Purenne in den Vordergrund gerückt wird. Der freut sich sichtlich über die enge Zusammenarbeit mit Lucie.
Die Charaktere sind wieder authentisch herausgearbeitet und gut vorstellbar. Einige Details der damaligen Zeit riefen Erinnerungen in mir wach. Auch werden kritische Dinge angesprochen. Saint Tropez verändert sich, wird überrannt von teils unangenehmen und sich schlecht benehmenden Touristen, die Reichen und Schönen ziehen sich teilweise zurück. Der Schönheitswahn boomt, die Ärzte sind ausgebucht mit entsprechenden Operationen. Die Einheimischen sprechen von einem Sittenverfall.
Auch das Cover gefällt mir wieder sehr gut. Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.03.2023
Tod auf Föhr (eBook, ePUB)
Härtl, Cornelia

Tod auf Föhr (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tod auf Föhr“ von Cornelia Härtl, dp Verlag, habe ich als ebook mit 258 Seiten gelesen, die in 36 Kapitel eingeteilt sind. Am Ende findet sich eine Leseprobe von ‚Mordseegrab‘ und einige Buchvorstellungen.
Kaum ist Kari Lürsen zurück auf Föhr, erfährt sie, dass sich ihre Schulfreundin Wiebke umgebracht hat. Nachdem Kari sich etwas umgehört hat, hätte Wiebke keinen Grund dafür gehabt. Das kann sich Kari überhaupt nicht erklären, sie will es auch nicht glauben. Daher versucht sie, mehr herauszufinden. Dabei stößt sie auf immer mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse. Nicht nur in Wiebkes Leben, auch bei einigen anderen Menschen und vor allem bei ihren engsten Freundinnen.
Das lenkt sie etwas von ihrer eigenen Situation ab. Sie ist vom Dienst beim BKA suspendiert und weiß nicht, ob sie zurückkehren kann.
Über Karis Arbeit beim BKA erfährt man kaum, nur nach und nach etwas über ihren letzten Fall. So richtig als Polizistin kann ich sie mir nicht vorstellen, aber das ist auf Föhr auch nicht wirklich notwendig. Ihre Kombinationsgabe kommt ihr hier aber zugute und sie zieht meist die richtigen Schlüsse. Am Ende ist aber auch sie überrascht.
Ihre ehemaligen Schulfreundinnen hat man auch ein bisschen kennengelernt. Diese haben sich alle in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Manchmal trügt aber auch hier der Schein und Kari ist überrascht, wie sich alles verändert hat.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Das Inselflair wurde gut beschrieben und auch die Handlung hat mich überzeugt. Ich hoffe, es geht mit Kari weiter, denn ihr Privatleben ist noch etwas offengeblieben. Auch, ob sich vielleicht eine Beziehung auf der Insel anbahnt.
Es ist eher ein ruhiger Krimi ohne Verfolgungsjagden oder Actionszenen. Aber trotzdem spannend. Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich zügig lesen und war gefesselt von dem Buch. Die Geschichte hat mich doch ziemlich traurig gemacht.
Das Cover passt auch prima zu der düsteren und geheimnisvollen Handlung.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Toten von Friesland / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)
Jacob, Fynn

Die Toten von Friesland / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Toten von Friesland“ von Fynn Jacob, Verlag Heyne, habe ich als ebook mit 368 Seiten gelesen, die in 49 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Fall für Marten Jaspari und Iska van Loon.
Der erste Tote wird auf Schiermonnikoog gefunden. Da die niederländische Hauptinspektorin in der Nähe mit ihren Kindern Urlaub macht, wird sie von ihrem Vorgesetzten angerufen und sie übernimmt den Fall.
Fast zeitgleich wird bei Aurich eine Leiche gefunden und eine weitere auf Sylt. Alle weisen Merkmale auf, die auf den selben Täter schließen lassen. So kommt es zur Zusammenarbeit zwischen Iska und Hauptkommissar Jaspari.
Die beiden haben eine Menge zu tun, denn die Mordserie geht weiter.
Die Ermittlungen verlaufen zuerst sehr zäh, bis sich ein Verdacht erhärtet. Dem wird nachgegangen und so kommen die Ermittler einem alten, generationenübergreifenden, Geheimnis auf die Spur.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Auch, wenn die Ermittlungen zäh verliefen, heißt es nicht, dass das Buch auch so zu lesen war. Es war von Anfang bis Ende spannend, mit immer neuen Wendungen und Verdächtigen. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Das Finale bei heraufziehendem Sturm machte die Jagd noch dramatischer.
Die Handlung entführt den Leser an verschiedene Teile Frieslands, auf deutscher und niederländischer Seite. Das fand ich auch sehr interessant, weil man durch die vielen schönen und bildhaften Beschreibungen die unterschiedlichen Orte etwas kennengelernt hat.
Auch die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben. Für Marten war es der erste Fall als Leiter der Mordkommission. Er stand gehörig unter Druck und war oft etwas hilflos. In Iska hat er eine erfahrene Kollegin an die Seite bekommen, auch wenn ich ihre Zusammenarbeit als schwierig empfand. Jeder hatte seine eigene Meinung zu den Fällen, jeder verbeißt sich zunächst in seine Theorie und ist kaum kompromissbereit. Doch dann habe sie sich gut ergänzt und sind zu einem Team zusammengewachsen.
Es war ein sehr spannender Auftakt der neuen Reihe, die ich mir auf jeden Fall merken und weiter mitlesen werde.
Das Cover ist passend zur Handlung, düster und geheimnisvoll.

Bewertung vom 13.03.2023
Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)
Elbern, Christoph

Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Tödlicher Schlaf“ von Christoph Elbern, habe ich als ebook mit 328 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Hier ermittelt Carl-Jakob Melcher in seinem zweiten Fall. Erzählt wird aus Melchers Sicht.
Zu Beginn wird Carl-Jakob Melcher mit einem Messer in der Hand, über eine tote Frau gebeugt, gefunden und von seinem Freund, Kriminalsekretär Martin Bucher, verhaftet. Noch weiß man nicht, wer die Frau ist.
Im Weiteren geht es hauptsächlich um politische Ereignisse, wie den Kampf der Frauen um ihre Rechte, um ihre Bezahlung und Behandlung durch Männer. Sie schweigen, wenn sie belästigt, misshandelt und missbraucht werden, um ihren Job nicht zu verlieren. Wenn sie sich wehren, werden sie gekündigt oder sogar verhaftet.
Mit Agatha ist eine interessante Frau in Tante Isoldes Haus geschneit. Eigentlich ist sie Opernsängerin in London und will in Hamburg wohl nun Karriere machen. Sie lernt die Frauenrechtlerin Emma Neumann kennen und organisiert Aktionen mit ihr. Carl-Jakob soll auf Agatha einwirken, damit Tante Isolde in ihren vornehmen Kreisen nicht in Verruf gerät.
Auch in Bezug auf die Zustände in Ostafrika wird es sehr politisch. Die Einheimischen werden unterdrückt und das Land übernommen. Die Menschen werden für medizinische Experimente benutzt. Weit weg in Deutschland wird nur über die Erfolge berichtet und nicht über die Kollateralschäden dieser Experimente.
Der eigentliche Fall um den Schulfreund Ludolf Harberg wird zunächst eher nebenbei erwähnt. Dieser bringt aus Afrika die Schlafkrankheit mit nach Hause. Er erzählt Carl-Jakob von seinen Erlebnissen mit dem Mediziner Robert Koch, der Experimente an den Einheimischen vornimmt. Genaueres kann er aber nicht mehr erzählen, denn er stirbt. Carl glaubt nicht an einen natürlichen Tod und beginnt zu ermitteln.
Durch einige Verwicklungen gerät Melcher in eine Spirale aus verschiedenen Fällen, die er alle lösen muss, um am Ende den Mörder seines Schulfreundes zu finden.
Carl-Jakob ist ein sympathischer Mann, friedliebend, anständig, zurückhaltend, der versucht, sich als politischen Diskussionen herauszuhalten. Manchmal würde ich ihn auch als feige bezeichnen. Er lässt sich schnell beschwatzen, etwas zu tun, was er eigentlich nicht will. Kommt aber gegen Tante Isolde oder auch Agatha nicht an. Er arbeitet als Bakteriologe am Tropeninstitut und geht in seinen Forschungen auf, wenn da nicht immer die Ablenkungen wären. Seine Angebetete Margot arbeitet als Kinderärztin.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch beschrieben und gut vorstellbar. Ebenso das standesgemäße Verhalten der oberen Gesellschaftsschichten. Wobei im Hause von Tante Isolde das Personal noch ganz gut behandelt wurde. Tante Isolde gehört zur Oberschicht, hat gut geerbt und ist sehr darauf bedacht, nicht in ihrem Ansehen geschmälert zu werden. Trotzdem ist sie hilfsbereit und gütig, wenn sie will.
Agatha hat mir auch gut gefallen. Sie ist eine sehr starke und engagierte Person. Auch wenn sie Menschen gehörig auf den Zeiger gehen kann, setzt sie sich für ihre Ideen ein und kämpft um ihre eigenen und die Rechte anderer.
Ich finde es immer interessant, über das Leben der Menschen in einer anderen Zeit zu lesen und noch interessanter, wie damals Morde aufgeklärt wurden. Im nächsten Teil ist Melcher vielleicht mit seiner Margot verheiratet. Darauf bin ich sehr gespannt, denn das wird sicher eine schwierige Beziehung. Er eher harmoniebedürftig und sie eine starke Frau, die sicher nicht ihre Arbeit aufgibt für Herd und Kinder.
Das Cover hat mir auch bei diesem Buch wieder wunderbar gefallen.

Bewertung vom 28.02.2023
Ein letztes Opfer: Thriller
Troi, Heidi

Ein letztes Opfer: Thriller


ausgezeichnet

„Ein letztes Opfer“ von Heidi Troi, Verlag Nova MD, habe ich als ebook mit 258 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Datum, Tageszeit und Ort der Handlung überschrieben.
Vera ist Redakteurin bei einer Grazer Tageszeitung. Sie hat dort die „Literarischen Seiten“ ins Leben gerufen, bei der junge Autoren ihre Werke vorstellen können. Jeden Tag bekommt sie seitdem massenweise Briefe und Mails. Die Werke eines Mannes erregen dabei ihre Aufmerksamkeit. Er schreibt düstere, von Schuld und Schmerz behaftet Gedichte, durch die Vera an ihre eigene Vergangenheit erinnert wird. Sie will den Dichter kennenlernen und interviewen. Da er weder eine Mailadresse noch einen Telefonanschluss mitgeteilt hat, beschließt sie, zu ihm zu fahren. Er lebt als Einsiedler in einem kleinen Dorf, in dem in den letzten Jahren jeweils am Michaelistag eine Frau ermordet wurde. Mit dabei ist ihre Freundin Anna. Mit dem, was sie dann vor Ort erwartet, hätten sie nie gerechnet.
Die Handlung wird zwischendurch aus anderen Perspektiven erzählt, man erfährt etwas über das Leben des Einsiedlers und ganz kurz wird aus der Sicht des Täters geschrieben.
Anfangs hatte ich etwas Probleme mit den Rückblicken in verschiedene Jahre und Monate. Aber das ging nach einer Weile besser.
Es war von Beginn an spannend, eine düstere Geschichte, auch wegen des Wetters. Meistens hat es geregnet, war kalt und windig. Die Handlungsorte wurden, teils grau und unheimlich, dann wieder sehr charmant und sehenswert dargestellt.
Die Charaktere waren sehr gut und authentisch beschrieben. Es gab einige Personen, die ich nicht mochte und anderen waren mir wieder sympathisch. Mit dem Einsiedler hatte ich Mitleid. Aber in so einem kleinen Örtchen, mit vielen alten Leuten wundert es mich nicht, dass die Gerüchteküche brodelt und es schnell mal zu Verdächtigungen und Ausgrenzungen kommt, obwohl Keiner etwas Genaues weiß.
Das Ende war ja wirklich dramatisch und völlig unerwartet. So gefällt mir das.
Das Cover besticht durch seine Schlichtheit, in schwarz-weiß gehalten mit dem sehr auffälligen roten Titel. Das hat mich sofort interessiert. Es war mir wirklich eine Freude, das Buch zu lesen und ich gebe eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.02.2023
Heideangst / Katharina von Hagemann Bd.10 (eBook, PDF)
Hanke, Kathrin

Heideangst / Katharina von Hagemann Bd.10 (eBook, PDF)


sehr gut

„Heideangst“ von Kathrin Hanke, Gmeiner-Verlag, habe ich als ebook mit 188 Seiten gelesen. Diese sind in 9 Kapitel eingeteilt, die mit Tag, Datum und Uhrzeiten überschrieben waren. Zwischen jedem Kapitel findet sich ein Zitat. Es ist der 10. Fall für die Oberkommissarin Katharina von Hagemann.
Katharina von Hagemann fällt es nicht leicht, ihre kleine Tochter bei ihrem Partner Bene zu lassen. Aber ihr Mutterschutz ist vorbei und sie will wieder in die Polizeidirektion Lüneburg. Dort scheint der aktuelle Fall fast abgeschlossen zu sein. Die beiden Geschwister haben gestanden, ihren Vater ermordet zu haben. Es scheint ein entspannter Tag zu werden. Aber das täuscht. Erst recht, als Katharina erfährt, dass ihre Hebamme Alina, die sich von ihrem Freund Lars getrennt hat, von ihm massiv gestalkt wird. Als sie zu ihr kommt, geht es Alina sehr schlecht und sie nimmt sie erst einmal mit zu sich nach Hause. Aber es kommt noch schlimmer.
Für mich war es das erste Buch der Reihe und es hat mir gut gefallen. Nicht nur, was den Fall der Geschwister betrifft, war es spannend. Auch das Stalking hat mich sehr betroffen gemacht. Ich kann nicht nachvollziehen, was in solchen Menschen vor sich geht. Das Vorwort zu diesem Thema war sehr aufschlussreich. Zum Glück hatte Aline gute Freundinnen, die nach ihr geschaut und ihr geholfen haben.
Zwischendurch wird die Handlung aus Lars‘ Sicht erzählt. Für ihn scheint sein Tun richtig und nachvollziehbar zu sein.
Die Beziehungen untereinander in Katharinas Umfeld sind recht verworren. Es scheint jeder mit jedem eine Beziehung gehabt zu haben bzw. haben zu wollen. Da musste ich erstmal durchblicken. Ansonsten haben mir die Charaktere gut gefallen. Sie wurden authentisch beschrieben. Katharina ist eine eigenwillige Person, die auch mal erst handelt und dann die Genehmigung dafür einholt. Da aber alles eine große Familie zu sein scheint, ist das meistens kein Problem. Letztendlich arbeiten und halten alle gut zusammen.
Das Buch ließ sich für mich etwas schwer lesen, da es außer den Überschriften keine Absätze gab. Es war sehr dicht hintereinander geschrieben, was die Handlung aber nicht beeinträchtigte.
Das Cover hat mir sehr gut gefallen.

Bewertung vom 15.02.2023
Mordseegrab (eBook, ePUB)
Temmer, Andreas

Mordseegrab (eBook, ePUB)


sehr gut

„Mordseegrab von Andreas Temmer, dp Verlag, habe ich als ebook mit 283 Seiten gelesen, die in 33 Kapitel eingeteilt sind.
Ex-Kommissar Lukas Waldauf will nach seinem letzten Fall seinen vorzeitigen Ruhestand genießen. Dafür kauft er einen alten Bauernhof an der Nordsee. Am Tag seiner Ankunft lernt er seine weitläufige Nachbarin Anke kennen, die fast jeden Tag an seinem Haus vorbei wandert. Mit der Ruhe ist es kurz danach vorbei, als Anke ihm von der Verhaftung des Sohnes einer Freundin erzählt. Der soll seine Freundin Christina umgebracht und bereits gestanden haben. Sie war die Tochter des sehr bekannten und reichen Unternehmers Reimann. Anke bittet Lukas um Hilfe, der sich überreden lässt. Nachdem seine Nachforschungen langsam beginnen, steigert er sich immer mehr in den Fall hinein, bemüht alte Kontakte in Hamburg und wird immer verbissener.
Zwischendurch erfährt man immer etwas über Lukas, seine Arbeit bei der Hamburger Kripo, seine schweren Verletzungen und die Schuldgefühle, die ihn seitdem plagen. Nach einiger Zeit waren mir diese sich wiederholenden Flashbacks etwas zu viel.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war von Beginn an spannend und gegen Ende nochmal richtig rasant. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob ich Waldauf mag. Er ist zwar sehr hartnäckig, geht aber oft rücksichtslos vor, um ans Ziel zu kommen. Dabei vergisst er alles um sich herum, achtet nicht auf sich und seine Gesundheit und verliert oft die Kontrolle. Er tut mir zwar leid wegen seiner Verletzungen und der daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme, aber sein Verhalten hat mir meistens nicht gefallen. Zum Glück gibt es Anke, die der Ruhepol ist und die versucht, für ihn da zu sein, was allerdings auch ein Problem ist, da Waldauf einfach mal so verschwindet. Er ist eben sehr speziell, was so eine Geschichte natürlich auch spannend macht.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut dargestellt. Das Geplänkel zwischen Waldauf und dem Komiker auf dem Revier war sehr amüsant, wenn damit auch Waldaufs Geduld auf eine harte Probe gestellt wurde.
Das Cover ist schön und passend, düster wie die Handlung.

Bewertung vom 13.02.2023
Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2 (2 MP3-CDs)
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser / Heißmangel-Krimi Bd.2 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

„Der Fall Kaltwasser“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert habe ich als Hörbuch vom Verlag Saga Egmont mit einer Spielzeit von 7 Stunden und 45 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Jutta Seifert. Es ist der zweite Fall der Reihe ‚Frisch ermittelt‘. Im Nachgang gibt es ein Personenverzeichnis mit kurzen Zusammenfassungen zum Alter und deren Leben, wodurch man sie noch besser kennenlernt. Dieses wäre zum Anfang des Buches besser gewesen.
Die Geschichte spielt im Jahr 1958 in Leer. Martha findet auf dem Friedhof ihren toten Schwager Siegfried Kaltwasser. Er war Richter und für seine sehr harten Urteile bekannt. Natürlich hört sie sich unter ihren Kundinnen um, die in ihrer Heißmangel so manchen Tratsch verbreiten. Martha wird auch wieder selbst aktiv, als wenig später Lehrer Oltmans ebenfalls auf dem Friedhof gefunden wird. Beide gehörten einem Verein an, dessen ‚Werte‘ man in den Nachkriegsjahren lieber vergessen wollte. Sind die anderen Mitglieder nun auch in Gefahr?
Martha, als Polizistenwitwe, hat ein großes Gerechtigkeitsgefühl und geht bei ihren Ermittlungen sehr sensibel vor. Außerdem kennt man sich in einem kleinen Ort und sie kann sich ungezwungen mit den Menschen unterhalten. Auch Wachtmeister Hans, ihr Großneffe, ist sehr engagiert und lässt sich von seinem Chef nicht einschüchtern. Er ist ein kluger junger Mann, der mir sehr sympathisch ist.
Auch dieser zweite Teil hat mir großartig gefallen. Die Atmosphäre der 50er Jahre wurde sehr gut dargestellt und in mir kamen wieder einige Erinnerungen hoch, wobei ich ein Ostkind der Mitte 60er Jahre bin. Trotzdem kannte ich einiges noch.
Obwohl der Krieg schon einige Jahre vorbei war, sind die Nachwehen noch überall spürbar. Nicht nur bei den Kriegsveteranen, sondern auch in der Denkweise vieler Menschen, die dem Führer nachtrauern und ihn glorifizieren. Das ist erschreckend, insbesondere, da es diese Leute heute auch noch gibt. Auch die Stellung der Frauen war eine andere, aber für diese Zeit war es normal, dass sie von den Männern betatscht wurden und eher für Haushalt und Kinder zuständig waren.
Die Sprecherin hat mir super gefallen. Sie hat den einzelnen Figuren ihre Charaktere gegeben und es war sehr angenehm, ihr zuzuhören. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.
Ebenfalls passt das Cover sehr gut zur Handlung und zur Zeit.

Bewertung vom 07.02.2023
Moorgrab (eBook, ePUB)
Silber, Eva-Maria

Moorgrab (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Moorgrab“ von Eva-Maria Silber, dp Verlag, habe ich als ebook mit 259 Seiten gelesen. Diese sind in 39 Kapitel eingeteilt. Am Ende findet sich eine Leseprobe von „Kaltes Vergessen“ und einige Buchvorstellungen.
Im ‚Toten Moor‘ bei Hannover wird eine Leiche gefunden, ebenso wie vor langer Zeit versenkte Autos mit weiteren fünf Toten. Nun bekommt Kriminaloberrat Lehn endlich seine Cold-Cases-Gruppe genehmigt, von der er schon lange träumt. Allerdings ist sie momentan nur mit zwei Personen besetzt. Mit Effi Lu, einer noch neuen, aber sehr engagierten, Polizistin und Kriminalhauptkommissar Montag, der vorübergehend von Osnabrück nach Hannover versetzt wurde. Notgedrungen muss der mit Karen Austerlitz zusammenarbeiten, die er vor Jahren verlassen hatte und die es ihm nie verzeihen konnte. Sie ermittelt im Fall der neuen Moorleiche und Montag mit Effi wollen den alten Fall aufklären. Es werden bald erste Zusammenhänge gefunden, was die Arbeit der beiden Teams nicht einfacher macht.
Das Ermittlerduo Montag und Effi Lu ist sehr speziell. Er wurde gerade verlassen, wird von seinen Kollegen gemobbt, trinkt zu viel und ist eigentlich froh, aus dieser Dienststelle vorübergehend wegzukommen. Effi Lu ist eine kleine Chinesin ohne jedes Selbstbewusstsein, sehr schüchtern, will sich den Gewohnheiten der Kollegen anpassen, um akzeptiert zu werden. Sie ist aber auch sehr engagiert und interessiert. Zusammen ergeben sie dann doch ein gutes Team.
Karen Austerlitz ist eine sehr unsympathische Person. Sie hält Montag anscheinend immer noch die alte Geschichte vor und hetzt ihre Kollegen gegen ihn auf. Sie ist komplett unprofessionell, unkollegial und behindert die Ermittlungen. Ich kann nur hoffen, dass es im echten Leben nicht oder nur selten zu solch einem Verhalten kommt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die Handlung war sehr spannend, der Fall gut konstruiert und die Lösung schlüssig. Die ungewöhnlichen Ermittler waren durch ihre Macken nicht langweilig, auch wenn die Charaktere etwas überzogen dargestellt waren.
Da sich am Ende schon der nächste Fall ankündigt, freue ich mich auf den nächsten Teil mit Montag und Effi Lu.
Das Cover gefällt mir auch sehr, es passt gut zur Handlung, ist düster und geheimnisvoll.

Bewertung vom 23.01.2023
AHRENSMORD
Meyer-Selbach, Nils

AHRENSMORD


ausgezeichnet

Ahrensmord“ - Stormarner Kriminalgeschichten wurde von Nils Meyer-Selbach herausgegeben. Es handelt sich um eine Sammlung von spannenden Geschichten verschiedener Autoren rund um Ahrensburg. Ich habe das Buch als ebook vom Verlag CW Niemeyer gelesen. Zu Beginn ist eine Karte von Ahrensburg zu finden. Ebenso gut hat mir das Vorwort von Andreas Winkelmann und dem Bürgermeister von Ahrensburg gefallen.
Eigentlich könnte man das Vorwort von Andreas Winkelmann als Rezension verwenden. Darin ist alles zutreffend enthalten, was ganz meiner Meinung entspricht, ich es nur nicht so gut ausdrücken kann.
Jede einzelne Geschichte ist speziell, spannend, kurz und bündig, ohne große Ausschweifungen, geschrieben. Die Auflösung war oft überraschend. Die Karte von Ahrensburg hat mir geholfen, die Tat- oder Handlungsorte nachzuvollziehen. Ahrensburg wird sehr charmant beschrieben und man fühlt sich mittendrin.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Ebenso wie die Vorstellung der Autoren am Ende, die aus allen Altersgruppen kommen. Bewundernswert auch die beiden Schwestern, deren Geschichte mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch das Cover mit dem Ahrensburger Schloss ist sehr passend und schön.
Bei den vielen Ideen freue ich mich auf die nächsten Ahrensmorde.