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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1146 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2023
Alles Konfetti / Bookmän Bd.1
Bertram, Rüdiger

Alles Konfetti / Bookmän Bd.1


sehr gut

Ein unterhaltsames und temporeiches Lesevergnügen für Bücherwürmer! Mit coolen schwarz-weiß Illustrationen.


Inhalt:

Matteo ist ein typischer Bücherwurm, wie er im Buche steht!

Lieber steckt er die Nase in ein Buch, als mit Gleichaltrigen auf dem Fußballplatz zu spielen.

Sein Lieblingsort ist die Bibliothek von Herrn Steinschweiger.

Man sollte meinen, dass er dort inzwischen jedes Buch gelesen hat, doch plötzlich entdeckt Matteo hoch oben im Regal ein mysteriöses rotes Buch ... kein Titel, kein Coverbild.

Als er es aufschlägt, wird ZACK! BÄNG! BOOM! aus dem Bücherwurm Matteo der Superheld BOOKMÄN.

Welche Superkräfte er wohl hat?

Mit der frechen Kim an seiner Seite wird Matteo dies schnell herausfinden, denn das erste große Verbrechen wartet bereits auf das Duo:

Ein finsterer Schurke verarbeitet die Bibliotheksbücher zu Konfetti ...


Auftakt zur Abenteuerreihe BOOKMÄN.


Altersempfehlung:

ab 8 Jahre

(große Schrift, Flattersatz, kurze Kapitel)


Das Buch ist bei Antolin gelistet.


Illustrationen:

Schwarz-weiß Illustrationen ergänzen das Abenteuer und zeigen eindrucksvoll die Verwandlung von Matteo in Bookmän.

Besonders die ganzseitigen Bilder und Szenen in der Bibliothek mit Regalen voller Bücher sorgen für eine tolle Atmosphäre und lassen die Herzen aller Bücherwürmer höher schlagen.


Mein Eindruck:

Matteo berichtet mit viel Witz und einer herrlich direkten Art. Aufgrund der einfach gehaltenen Erzählweise und der kurzen Dialoge ist das Abenteuer bereits für Kinder ab etwa 8 Jahre und insbesondere für Weniglesende geeignet.

Die Charaktere sind mit viel Herz gestaltet, haben ihre Macken und wirken dadurch sehr sympathisch.

Matteo ist ein zurückhaltender Junge, der Humor besitzt und Beschreibungen zu seiner Körpergröße "kürzer ist als die Eckfahne" nicht krumm nimmt.

Beim Namen des Bibliothekars, ein ehemaliger Fußballspieler, gerät man öfter ins Stolpern ;-)

"Herr Steinschweiger brüllt immer. Obwohl man in einer Bücherei ja eigentlich leise sein muss. Aber er kennt das halt nicht anders vom Fußballplatz. [...] Eigentlich passt sein Name gar nicht zu ihm. Er ist überhaupt nicht schweigsam wie ein Stein. Eher so das Gegenteil." (vgl. S. 10)

Steinschweigers Fußballvergleiche ziehen sich durch die Dialoge und sogar kleine Weisheiten hat er parat:

"Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wo es steht. Das gilt bei Fremdwörtern genauso wie bei Mannschaftsaufstellungen oder Tabellenplätzen." (vgl. S. 77)

Mit der 10-jährigen Kim an seiner Seite hat Matteo den perfekten Gegenpart gefunden. Blitzgescheit und schüchtern trifft auf selbstbewusste Sportskanone.

Die Kinder verwandeln sich mit Hilfe des mysteriösen, roten Buches in Bookmän und Comicgirl.

Bookman und Comicgirl, die Retter von...
- Leseratten und Bücherwürmern,
- Buch-Checkerinnen und Bibliotheks-Babos
- und von allen anderen auch."
(vgl. S. 151)

Am Ende wird das Tempo nochmal angezogen und statt langer Ermittlungen geht alles plötzlich ganz schnell.

Wer hinter der gemeinen Konfettiaktion steckt und wie die beiden Kinder dem Treiben ein Ende setzen, wird natürlich nicht verraten.

Dies ist das erste Abenteuer der beiden und es soll nicht das letzte sein. Am Ende findet sich eine Leseprobe zu Band 2 "Bookmän: Alles kaputti", der voraussichtlich im Frühjahr 2024 erscheinen wird.


Fazit:

Ein unterhaltsamer Lesespaß für Bücherwürmer und Lesemuffel gleichermaßen.

Das witzige und temporeiche Abenteuer punktet mit sympathischen Superhelden und fiesen Superschurken sowie mit coolen schwarz-weiß Illustrationen.


...

Rezensiertes Buch: "Bookmän: Alles Konfetti" aus dem Jahr 2023

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2023
Die Insel der Tausend Leuchttürme
Moers, Walter

Die Insel der Tausend Leuchttürme


ausgezeichnet

Walter Moers brilliert in Wort und Bild: Spannung, Wortwitz und ein gelungener Mix aus Tiefgang und Humor.


Inhalt:

Hildegunst von Mythenmetz - ewiger Hypochonder - ist auf dem Weg zur Insel Eydernorn. Der Kuraufenthalt wird ihm gut tun und hoffentlich seiner Bücherstauballergie Einhalt gebieten.

Doch bereits die Überfahrt wird beinahe zum Himmelfahrtskommando. Nur knapp entgeht er dem nassen Tod.

Im Hotel angekommen, reiht sich eine kuriose Begegnung an die nächste. Die Inselbewohner sind schon ein sonderbares Völkchen ...

Sonderbar sind aber auch Flora und Fauna.

Wissbegierig erforscht der Lindwurm die kuriosen Eigenheiten der Bewohner und die faszinierenden Sehenswürdigkeiten Eydernorns.

Welche Geheimnisse bergen die einhundertelf Leuchttürme, die des Nachts strahlen wie tausend? Und was führen die skurrilen einhundertelf Leuchtturmwärter im Schilde?

Langweilig wird sein Inselaufenthalt in keiner Sekunde ... Mythenmetz begegnet flugunwilligen Strandlöpern, einer genialen wie verrückten Schreckse, gefährlichen Frostfratten, mysteriösen Wolkenspinnen und dem sagenumwobenen Ungeheuer in der Tiefe: das Quaquappa!


Illustrationen:

Das Buch wurde Walter Moers illustriert. Jedoch nur teilweise mit den gewohnt düsteren Illustrationen, die aus den Zamonienromanen nicht wegzudenken sind.

Beinahe zarte Bleistiftzeichnung ergänzen Hildegunst von Mythenmetz' Briefe an seinen Eydeetenfreund.

In Punkto Detailverliebtheit stehen sie den "typischen" Moers Illustrationen mit Tusche in Nichts nach. Jedoch vermisse ich die Tiefe und damit verbundene Dramatik der Bilder. Auch sind die Zeichnungen eher klein, quadratisch und mit grauem Hintergrund gestaltet.

Aber all das sind Klagen auf hohem Niveau.

Das Abenteuer mit "schnellen" Skizzen von Hildegunst von Mythenmetz höchstpersönlich zu vervollständigen, ist als Stilmittel ebenso interessant und passend gewählt wie die Erzählweise in Briefform.


Mein Eindruck:

Die Wahl, die Erlebnisse als Briefroman zu verfassen, ist ungewöhnlich. Zudem handelt es sich um eine einseitige Kommunikation, da nach dem Sturm der Kontakt mit dem Festland unterbrochen ist und Hildegunst somit nie eine Antwort von seinem Freund Hachmed Ben Kibitzer erhält.

Zunächst hatte ich Zweifel, ob diese (antiquierte) Art der Erzählung der sonst so großen sprachlichen Bandbreite gerecht werden kann und ob ein Spannungsaufbau und damit verbunden eine fesselnde Geschichte überhaupt möglich ist.

Hildegunst von Mythenmetz jedoch schildert detailliert und bildlich - mit der ein oder anderen kurzen Abschweifung - seine Abenteuer. Alle geographischen Gegebenheiten und Begegnungen mit den Einheimischen zeichnet er derart ausführlich, dass man Teil der Geschehnisse wird und gefühlt selbst auf Eydernorn wandelt.

Leise und lautere Gesellschaftskritik mischt sich in die tiefgründigen Dialoge, die der Lindwurm mit verschiedenen Daseinsformen auf der Insel führt. Besonders berühren die Thematik Klimawandel und der Umgang mit wachsenden Ansprüchen gegenüber (und damit verbundenen Leistungsdruck bei) Schriftsteller:innen.

Moers gelingt es, einen vermeintlich langweiligen Kurort und durchschnittliche Inselbewohner in einen faszinierenden Landstrich mit phantasievollen und vielseitigen Kreaturen und Pflanzen zu verwandeln. Nach Hildegunst von Mythenmetz' Streifzügen sieht man so manche Insel vermutlich mit ganz anderen Augen.

Die Atmosphäre ist düster und geheimnisvoll.

Das Kuriosum, dass sämtliche Uhren Eydernorns ausschließlich fünf vor zwölf anzeigen, verstärkt die Dramatik der Situation.Schnell wird klar: hier herrscht Weltuntergangsstimmung.

Auf der Insel folgt ein Mysterium auf das nächste:

Leuchtturmwärter, die Eremiten gleichen und Genies auf ihrem jeweiligen Gebiet sind, eisige und tödliche Winde, höchst aktive Vulkane, eine verbotene Stadt und - neben den altbekannten Frostfratten vor der Küste - eine gefährliche Kreatur in der Tiefe ... Es bleibt zu hoffen, dass das Quaquappa eher Freund als Feind ist.

Insgesamt ist ein Aufenthalt auf der Kurinsel Eydernorn alles andere als öde und erholsam ... zu Lande, zu Wasser und in der Luft!

Aufgelockert durch amüsante Beobachtungen diverser Kuriositäten (golfähnliche Sportart "Kraakenfieken", kulinarische Ausflüge uvm.) sowie durch Mythenmetzsche Gedankenblitze (Strandkörbe, Zahnseide, Postkarte , Teebeutel und andere Erfindungen, die außerhalb Zamoniens keine Neuheit mehr darstellt) bereitet dieser einseitige Briefroman ein unterhaltsames Lesevergnügen und vermag von der ersten bis zur letzten Zeile zu fesseln.

5 von 5 Leuchttürme!


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Rezensiertes Exemplar: "Die Insel der tausend Leuchttürme" von Walter Moers aus dem Jahr 2023 - gebundene Ausgabe/Erstauflage -

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2023
Micky und der verlorene Ozean
Disney, Walt;Camboni, Silvio;Filippi, Denis-Pierre

Micky und der verlorene Ozean


sehr gut

Verrücktes und bildgewaltiges Abenteuer! Steampunk-Micky in einer postapokalyptischen Kulisse.


Inhalt:

Wir schreiben das 17. Jahr nach dem großen Konflikt.

Micky, Minnie und Goofy halten sich als "Sammler" über Wasser: sie tauchen im ewigen Eis nach alten Wracks von Kriegsschiffen, um verwertbare Gerätschaften, Technik und den kostbaren Energieträger Koralit zu bergen.

Hierbei trotzen sie Schneestürmen und eisiger Kälte und obwohl ihnen Widersacher Kater Karlo im Nacken sitzt und die letzten Energiereserven angezapft sind, wagt Micky einen letzten Tauchgang.

Kurz darauf erhalten die abgebrannten Freunde unverhofft das Angebot, Teil eines Forschungsteams zu werden, und den Auftrag, eine verlorene Waffe aus den Tiefen des Ozeans zu bergen.

Bei der Erkundung stößt Micky auf einen gigantischen Koralitvorrat. Doch plötzlich läuft alles aus dem Ruder und Freund und Feind müssen zusammenarbeiten …


Mein Eindruck:

Dieser Comic ist Teil einer Hommage-Reihe und wartet in Punkto Story und Gestaltung mit reichlich Extravaganz auf. Sowohl bei der Handlung als auch bei den Zeichnungen sollte man sich auf unkonventionelle Überraschungen einstellen. Mit einem klassischen Micky Maus Abenteuer hat dieser Band nicht mehr viel zu tun.

Zeichner Silvio Camboni erzeugt mit der postapokalyptischen Kulisse eine faszinierende Atmosphäre. Flora auf Fauna sind phantasievoll und die Charaktere detailliert gestaltet. Steampunk Kleidung, Zeppeline als Fortbewegungsmittel ... Äußerst passend gewählt! On top kommt eine geniale Mischung aus vielen Variationen in der Kulisse (ewiges Eis, grüne Flora, düstere Wolken und natürlich viel Wasser in allen Facetten).

Während die bildgewaltigen Szenen Lesende in ihren Bann ziehen, spielt Texter Denis-Pierre Filippi mit bekannten Rivalitäten (Micky Maus und Kater Karlo), die in einem unglaublichen Waffenstillstand münden. Wenn der Endgegner gigantisch ist, müssen Erzfeinde zusammenhalten. Doch nicht nur Kater Karlo fällt (positiv) aus der Rolle. Auch Minnie und Goofy werden zu selbstständigen Charakteren, die auch ohne Micky problemlos klarkommen.

Irgendwie hatte ich mir jedoch - da die Optik so viele Punkte sammeln konnte - von der Handlung etwas mehr erhofft. Spannend ja. Spektakulär eher nicht.

Ein unkonventionelles Abenteuer mit Zeitsprüngen, Rückblenden und Überraschungseffekten und ein außergewöhnliches Lesevergnügen für alle Fans von Micky Maus.


Fazit:

Ein ungewöhnliches, extravagantes Abenteuer: Postapokalypse - Steampunk - vereinte Erzfeinde.


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Rezensierte Ausgabe: "Micky und der verlorene Ozean" aus dem Jahr 2022

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2023
Mickys Reisen durch die Zeit
Disney, Walt;Petrossi, Fabrizio;Dab's

Mickys Reisen durch die Zeit


sehr gut

Verrückte und chaotische Reise durch die Zeit. Bildgewaltig mit atemberaubenden Kulissen und wilder Storyline.


Inhalt:

Micky wittert eine Titelstory, doch bei dem geheimen Treffen mit dem Wissenschaftler-Duo läuft plötzlich alles schief.

Die Maus wird auf unkontrollierte Zeitreise geschickt und gerät immer auf's Neue in absurde Situationen.

Mal muss Micky vor einem T-Rex flüchten, dann steht er plötzlich im Atelier von Leonardo da Vinci oder findet sich an Bord der Santa Maria bei Christoph Columbus wieder.

Ein irrer Ritt durch die Zeit!

Doch wie soll Micky wieder in seine eigene Zeit zurückkehren?


Mein Eindruck:

Dieser Comic ist Teil der Hommage-Reihe.

Zeichner Fabrizio Petrossi und Texter Dab’s verneigen sich mit dieser verrückten Zeitreise-Geschichte vor den großen Disney-Künstlern.

Der Strich ist cartoonhaft und auch die Mimik der Figuren sehr überspitzt gezeichnet. Einen klassischen Micky sollte man daher nicht erwarten.

Das Abenteuer punktet mit einer großen Vielfalt an Farbgebung und Kulissengestaltung. Hier konnte der Zeichner sich in jeglicher Hinsicht "austoben".

Auch die Storyline ist rasant und bietet kaum Verschnaufpausen. Micky stolpert unverhofft in eine - zugegeben - etwas holprige Reise von einem Zeitalter ins nächste.

Nach jedem Schlag auf dem Kopf findet sich Micky in einer anderen Zeit wieder. Hierbei stattet er den Dinosauriern häufiger einen Besuch ab, als im lieb ist.

Es ist ein wilder, jedoch nicht chronologischer Ritt durch die Zeit mit Zwischenstopps im Schützengraben oder bei der ersten Mondlandung, im antiken Rom und im alten Ägypten (das Rätsel um die fehlende Nase der Sphinx wird gelüftet ... Spoiler: es war nicht Obelix).

Micky hat Einfluss auf den Fortgang der Geschichte und gibt beispielsweise im Atelier Leonardo da Vinci Tipps bei der Entstehung der Mona Lisa oder weist an Bord der Santa Maria Christoph Kolumbus den Weg.

Die vollkommen verwirrten Wissenschaftler werden in der Zwischenzeit mit ihrer Hilflosigkeit zum Running Gag.

Trotz teilweise etwas zu wilder Storyline ein außergewöhnliches Lesevergnügen für alle Fans von Micky Maus.


Fazit:

Eine turbulente und herrlich schräge Reise durch die Zeit: bildgewaltig - rasant - cartoonesk!


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Rezensierte Ausgabe: "Mickys Reisen durch die Zeit" aus dem Jahr 2022

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2023
Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals in einen Gully fallen solltest
Genenz, Iris

Mein geheimes Leben als Monsterjäger - Warum du niemals in einen Gully fallen solltest


sehr gut

Sympathische Charaktere in einem außergewöhnlichen Abenteuer: phantastisch, spannend und unterhaltsam.


Inhalt:

Der 13-jährige Charly Hartnuss lebt mit seinen (langweiligen) Eltern in der (öden) Kleinstadt Dunkelnest.

Auf die Halloween Party hat er sich riesig gefreut ... bis zu dem Moment, in dem er im selbstgenähten Werwolf-Kostüm vor dem Spiegel steht!

In diesem zotteligen, schief zusammengeschusterten Aufzug kann er doch unmöglich das Haus verlassen!

Sein Plan, sich bei seinem besten (und einzigen) Freund Martin in ein gruseliges und cooles Vampir-Kostüm zu werfen, scheitert jedoch kläglich.

Der klemmende Reißverschluss allerdings sollte in dieser Nacht Charlys geringstes Problem sein.

Plötzlich steckt der kostümierte Junge eingefangen wie ein räudiger Köter in einem Käfig ...


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre

Das Buch ist bei Antolin gelistet.


Mein Eindruck:

Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt eine kleine schwarz-weiße Vignette einen kleinen Vorgeschmack auf das kommende Geschehen, ohne jedoch zu viel vorwegzunehmen.

Gleiches gilt auch für die witzigen Kapitelüberschriften: "Kapitel 3: In dem ich miefe wie ein Wookiee" (vgl. S. 23)

Die Atmosphäre ist wie geheimnisvoll und phantastisch. Was könnte zur Monsterjagd besser passen, als der Halloweenabend?!

Das Abenteuer wird von Charly aus seiner Perspektive und in der Ich-Form erzählt. Dies und der fesselnde Schreibstil lassen Lesende rasch mit dem Protagonisten mitfühlen. Zunächst haben Hauptfigur und Lesende viele Fragezeichen im Kopf: Wo ist Charly bloß gelandet? Was wollen Epona und Béron von ihm?

Nach und nach kommt Licht ins Dunkel.

Die beiden Unbekannten sind auf der Suche nach magischen Wesen, die durch ein Portal in die Menschenwelt gelangt sind. All dies geschieht jedes Jahr am gleichen Tag: Halloween!


Charly und selbstbewusste Halbgöttin Epona erweisen sich als ein tolles Team. Bei ihrer gemeinsamen Monsterjagd nehmen sie auch Lesende an die Hand. Es ist wunderbar, Charlys Entwicklung mitzuerleben. Der Junge ist alles andere als ein "normales" Kind und entdeckt bei der Jagd nach Monstern ungeahnte Fähigkeiten.

Um nicht zu viel zu verraten, möchte ich gar nicht weiter auf die Ereignisse der Nacht eingehen.

Lesende dürfen sich freuen auf spannende Szenen, lustige Dialoge und phantasievolle Monster.

Abschließend findet sich ein umfangreiches Glossar mit vielen Illustrationen. Hier bekommen Kreaturen aller Art von Krypticon bis Schreckschraube endlich ein Gesicht.

Am besten, man liest es selbst, sonst würde mir eh niemand glauben ;-)

4 von 5 monstermäßige Sterne für dieses turbulente Abenteuer.


Fazit:

Eine Leseempfehlung für Kinder ab etwa 10 Jahren:

Sympathische Protagonisten, phantastische Kreaturen und eine außergewöhnliche Halloween Nacht!

Das Abenteuer ist geheimnisvoll und spannend und lässt Spielraum für weitere Bände.


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Rezensiertes Buch "Mein geheimes Leben als Monsterjäger – Warum du niemals in einen Gully fallen solltest" aus dem Jahr 2023

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.09.2023
Der Spuk geht weiter / SpooKI Bd.3
Rahlff, Ruth

Der Spuk geht weiter / SpooKI Bd.3


sehr gut

Spannendes, unterhaltsames Abenteuer! Ein Mix aus altmodisch (Geister) und modern (künstliche Intelligenz).


Inhalt:

Robert ist ein ganz normaler, 12-jähriger Junge. Seine Ziehfamilie hingegen ist - vorsichtig ausgedrückt - eher unkonventionell: Eltern, Großvater, Cousin und sogar der Hund sind Geister.

Gerade erst ist es Robert und seiner Freundin Isabella ein weiteres Mal gelungen, die zwielichtige KI namens Medusa an der Nase herumzuführen, da wimmeln auf einmal überall Drohnen herum. Getarnt als Libelle, Marienkäfer und sogar als Vogel werden die Kinder ausspioniert.

Zu allem Überfluss stolpert plötzlich ein kleiner Roboter in Roberts Leben. Im Gepäck hat er eine Nachricht von seinen seit Jahren spurlos verschwundenen, leiblichen Eltern ...

Steckt Medusa etwa dahinter? Ob das eine Falle ist?

Robert und Isabella schlittern unverhofft in das nächste rätselhafte Abenteuer ...


Band 3 der Reihe.

Mit Glow-in-the-Dark-Cover!


Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Einbandgestaltung/Cover/Illustrationen:

Die Bücher der Reihe machen optisch einen sehr hochwertigen Eindruck. Dies ist unter anderem den Glow-in-the-Dark-Effekten zu verdanken, denn die Geister auf dem Cover sowie weitere Elemente leuchten im Dunkeln. Sowohl auf der Vorder- und Rückseite wie auch auf dem Buchrücken.

Eine doppelseitige, farbige Zeichnung im Buchvorsatz zeigt alle Charaktere, die in diesem Band eine Rolle spielen werden.

Coole schwarz-weiß Illustrationen im Innern ergänzen das rasante Abenteuer.

Ganz besonders die Geisterfamilie ist wunderbar skurril und liebenswert gestaltet.


Meine Meinung:

Dies ist der dritte Band der SpooKI-Reihe. Es empfiehlt sich, diese chronologisch zu lesen.

Unverändert nebulös ist Roberts Herkunft und der Verbleib seiner leiblichen Eltern. Das Geheimnis, wieso er als Baby auf der Türschwelle der Geisterfamilie gelandet ist, wird nun endlich gelüftet. Im Fokus dieses Abenteuers stehen der Verbleib der verschollenen Eltern und die rätselhaften Vorfälle rund um die KI Medusa.

Robert und Isabella sind "normale" Charaktere und Lesende können sich mit den Kindern von Beginn an gut identifizieren.

Der 12-jährige hat noch immer keinen blassen Schimmer von Technik, ist aber mutig und aufgeschlossen.

Isabella ist Roberts beste Freundin und - im Gegensatz zu ihm - ein Ass in Informatik und zudem die Einzige, die die Geisterfamilie sehen kann.

Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Allen voran Opa Arthur und sein Faible für Filme (z. B. für Ghostbusters, Jurassic Park oder Star Wars ... die alten Episoden, versteht sich). Zur Aufmunterung bringt er immer wieder Filmzitate. Auch gestalten sich seine Versuche, Robert "Geisterdinge" wie Telepathie oder Telekinese beizubringen, herrlich lustig.

Überhaupt spielen Humor und Freundschaft sowie Familiensinn eine große Rolle in diesem Abenteuer.

Die Ereignisse sind spannend und stringent erzählt, wobei im direkten Vergleich das Thema des letzten Abenteuers besser gefallen hat (Handy-/Spielesucht und allgemein digitale Abhängigkeit).

Dafür stehen in diesem Band die spannenden Rettungsmissionen und Rätsel aus der Vergangenheit im Fokus.

Das Ende ist rund und könnte den Abschluss der Serie bilden, lässt aber gekonnt ein Hintertürchen offen für neue Abenteuer ;-)


Fazit:

Eine spannende Fortsetzung, die offene Fragen klärt und weitere Geheimnisse lüftet.

Spannend und mit viel Humor erzählt und ergänzt durch unheimlich coole Illustrationen.


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Rezensiertes Buch: "SpooKI - Der Spuk geht weiter" aus dem Jahr 2023

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2023
Freistaat Flaschenhals
Wiersch, Marco;Kissel, Bernd

Freistaat Flaschenhals


sehr gut

Geschichtsunterricht mal anders: bildgewaltig, humorvoll, berührend und überraschend.


Inhalt:

Nachdem Deutschland im Ersten Weltkrieg unterlegen ist, werden rechts- und linksreinisch Territorien unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt.

Ein entscheidendes Missgeschick beim Zirkelschlag hat jedoch zur Folge, dass ein Gebiet am Rhein zwischen Koblenz und Mainz unbesetzt bleibt.

Die Bewohner der Kleinstadt Lorch sind nun auf sich allein gestellt und versuchen, sich mit Schmuggel bis hin zur eigenen Währung über Wasser zu halten. Keinesfalls wollen sie in das Besatzungsgebiet der Franzosen fallen, die ihrerseits einen deutschen Aufstand fürchten.

So entsteht der Freistaat Flaschenhals.


Einbandgestaltung:

Stabiler Pappeinband, der jedoch nicht - wie bei den meisten Einbandarten üblich - durch Folie eine glatte Haptik erhält.

Das Buch ist somit sehr anfällig für Abrieb und abgestoßene Kanten.


Zeichnungen:

Bernd Kissel setzt mit seinem franko-belgischen Stil insbesondere die oft düstere, fast aussichtslose Situation der Bewohner (hier passt die schwarz-weiß Inszenierung perfekt) mit einer unfassbaren Präzision um.

Die Zeichnungen harmonieren hervorragend mit dem Text und bestechen durch die unglaublich detaillierte Gestaltung von Figuren und Hintergründen sowie mit Anspielungen/Hinweisen, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen.

Eine grandiose Bandbreite von weiten Landschaften, Spiel mit Perspektiven und eindrucksvoller Mimik und Gestik.

Man kann nur erahnen, wie viel Zeit und Herzblut in jedem einzelnen Panel steckt, und sollte sich dementsprechend die Zeit nehmen, jedes aufmerksam zu betrachten.

Für die zeichnerische Umsetzung 5 von 5 Flaschenhälse.


Mein Eindruck:

Das ganze Rheinland wurde nach dem Ersten Weltkrieg unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt ... das ganze Rheinland?

Nicht direkt: Durch einen flüchtigen Fehler bleibt ein Landstrich unbesetzt und die Bewohner leisten Widerstand.

Was klingt wie ein Asterix Abenteuer, hat sich 100 Jahre vor Veröffentlichung dieser Graphic Novel im Jahr 1919 tatsächlich ereignet.

Auch ohne im Vorfeld die historische Vorlage zu kennen, kann man der Story gut folgen.

Da sich die Handlung über mehrere Jahre (unterteilt auf fünf Zeitabschnitte) und verschiedene Regionen (Ortswechsel im Panel entsprechend angegeben) erstreckt, zahlt sich genaues Hinsehen aus.

Im Zentrum der von Marco Wiersch erzählten Geschichte steht der zu seiner Familie zurückgekehrte Soldat Albert. Trotz aller politischen Wirrungen geht das Leben weiter und so wechseln sich Verluste (im Krieg gefallener Bruder) ab mit fröhlichen Ereignissen (Hochzeit) und ein wenig Normalität im Chaos.

Trotz der ungewissen Lage der Kleinstadt, Engpässen in der Versorgung und Kommunikation sowie Schikanen (Straßensperren, strenge Kontrollen) durch die Alliierten verlieren die Bewohner nicht die Hoffnung und den Humor.

Aufgrund der Vielzahl an Nebenfiguren (fiktiv und historisch) wird es stellenweise unübersichtlich und bei der Lektüre sollte man sich jede Person zweimal anschauen, um Nebenhandlungen/Verknüpfungen nicht zu überlesen. Die fiktiven Handlungsstränge der Hauptfiguren sind ebenfalls wirr und verwoben.

Lesende erwartet eine faszinierende Geschichtsstunde in Form einer Graphic Novel: bildgewaltig und außergewöhnlich.


Bonus:

Zum Abschluss findet sich eine mehrseitige, ausführliche Schilderung der historischen Ereignisse, die die Grundlage für diese Graphic Novel bilden. Verfasserin Dr. Stephanie Zibell, Privatdozentin für Politikwissenschaft.


Fazit:

Eine ungewöhnliche Zeitreise und Vermittlung historischer Ereignisse:

humorvoll, lehrreich, unterhaltsam und zeichnerisch eindrucksvoll inszeniert.


...

Rezensiertes Buch: "Freistaat Flaschenhals" aus dem Jahr 2019

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2023
Alien Academy (Band 3) - zurück nach Hause
Till, Jochen

Alien Academy (Band 3) - zurück nach Hause


ausgezeichnet

Das grandiose Finale einer galaktisch guten und außerirdisch witzigen Kinderbuchreihe. Kongenial illustriert in sw mit blauen Akzenten.

Inhalt:

Cody hat sich dank seiner Freunde inzwischen in der Alien Academy eingelebt und das große Lügengebilde dahinter durchschaut.

Alle Kinder der Akademie stammen von fremden Planeten. Sie wurden entführt, weil die Bewohner von Paras selbst keinen Nachwuchs bekommen können.

Cody und seine Freunde Brocken, Loff, Flaffy, NRG und Tripto versuchen weiterhin, Ungereimtheiten zu klären und Geheimnisse zu lüften ... der anstehende Schul-(R)ausflug wird hierbei vielleicht von Nutzen sein.

Unverhofft fliegen die Kinder zurück auf ihre Heimatplaneten.

Was sie wohl dort erwartet?


Das Finale der Alien Academy-Reihe!


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Illustrationen:

Für das Lesealter ist das Bild-Text-Verhältnis ausgewogen. Bei den vielen ungewöhnlichen Kreaturen und Robotern hätten wir uns ein paar zusätzliche Zeichnungen gewünscht.

Den Strich von Raimund Frey mögen wir sehr: cool, witzig und außergewöhnlich.

Die tollen schwarz-weiß Illustrationen werden durch blaue Highlights ergänzt.

Die verschiedenen Spezies sind wahre Hingucker. Neben Cody als einzig menschliches Wesen gibt es eine Vielfalt an kuriosen, aber sympathischen Arten.

Jedes der Kinder ist einzigartig und außergewöhnlich.

Flaffy ist heimlicher Liebling, weil er so unglaublich flauschig und niedlich aussieht und sein miesgelaunter Gesichtsausdruck den perfekten Gegensatz hierzu bildet.

Verständlicherweise kann Cody nicht widerstehen und würde Flaffy am liebsten den ganzen Tag durch das weiche Fell wuscheln. Zum Glück haben die beiden inzwischen eine Abmachung: drei mal pro Tag lässt Flaffy das Durchwuscheln über sich ergehen ;-)


Mein Eindruck:

Die Freunde und die Alien Academy werden zu Beginn zwar vorgestellt und die Vorgeschichte im Text kurz erläutert, aber es empfiehlt sich, mit dem ersten Band zu starten.

Mit viel Humor und auf eine charmant-lässige Weise schildert Cody die ungewöhnlichen Ereignisse der Reise durch das All.

Das Abenteuer punktet mit Wortwitz, schrägen Dialogen und unterhaltsamen, teilweise gefährlichen Situationen.

Zudem besticht es durch sympathische und optisch wie charakterlich grundverschiedene Charaktere.

Die Spannweite reicht vom riesigen Koloss Brocken, ein total schüchternes und ängstliches Kerlchen - ganz dem Motto "harte Schale, weicher Kern" -, bis hin zum Gestaltwandler Yomumo und der immer gut gelaunten und neugierigen Plaudertasche Tripto.

Für Lacher sorgt abermals die "defekte" und von den Schülern heimlich vor der Verschrottung gerettete Knowitall-Einheit. Ein älteres Lehrer-Modell, welches im Hinblick auf Höflichkeit und Umgangsformen selbst noch sehr viel zu lernen hat, hierdurch aber in einer Tour ungewollt komisch wirkt. Inzwischen verfügt er über ein Humormodul ... Roboterhumor ist sehr speziell, aber äußerst amüsant.

Sein "Defekt" äußert sich unter anderem darin, dass Knowitall Herz zeigt und die Kinder als Leiter des Rausflugs "entführt", um sie - wie der Untertitel dieses Buches bereits verrät - zu ihren Heimatplaneten und leiblichen Eltern zurückzubringen.

Die Freunde sind eine kunterbunte Truppe, deren Eigenarten und Besonderheiten sich bei dem Rausflug perfekt ergänzen.

Toleranz, Zusammenhalt und Freundschaft werden groß geschrieben. Aber auch Familiensinn und Heimatgefühl werden thematisiert. Ernste Zwischentöne, die nachdenklich stimmen.

Die Bewohner des Planeten Paras kümmern sich liebevoll um ihre "Kinder" und möchten, dass sie glücklich sind (daher verheimlichen sie die Entführung und sprechen von Gedächtnisverlust).

Auch das Rausflug-Abenteuer punktet mit herrlich schrägen Situationen und überraschender Wendung, hat uns sehr gut unterhalten und bildet einen gelungenen Abschluss der Trilogie.


Fazit:

Das grandiose Finale einer galaktisch guten Kinderbuchreihe:
geheimnisvoll, actionreich und spannend.

Auch das dritte Abenteuer besticht durch außergewöhnliche, grundverschiedene Charaktere und punktet mit schrägen Dialogen.

Coole schwarz-weiß Illustrationen mit blauen Highlights erwecken die (Alien-)Freunde zum Leben.


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Rezensiertes Buch: "Alien Academy - Zurück nach Hause" aus dem Jahr 2023

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2023
Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1
Brill, Olaf

Das Geheimnis des Wanderplaneten / Der kleine Perry Bd.1


sehr gut

Weltraumabenteuer für junge Comicfans. Solider, bildgewaltiger Auftakt mit bekannten Charakteren.


Inhalt:

Eine Reise zu den Sternen ... hiervon träumt der kleine Perry Rhodan schon lange.

Ein wenig liegt ihm diese Leidenschaft im Blut, schließlich hat seine Mutter Teile eines berühmten Raumschiffs mitentwickelt.

Gemeinsam mit seinem besten Freund, Mausbiber Gucky, macht es sich Perry in sicherer Entfernung gemütlich, um in der Wüste live den Start der Stardust mitzuerleben.

Doch plötzlich finden sich Perry und Gucky an Bord des Raumschiffs wieder und fliegen zum Mond ...

Altersempfehlung:

ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die legendären Abenteuer des Weltraumhelden Perry Rhodan sind vermutlich auch außerhalb der Science Fiction Community vielen Lesenden ein Begriff.

Olaf Brill (Szenario) und Michael Vogt (Zeichnungen) erzählen kindgerecht und bildgewaltig die Geschichte des kleinen Perry, der nach den Sternen greifen und ein großer Abenteurer werden will.

Ein wenig orientiert sich das Abenteuer an tatsächlichen Charakteren der Romanreihe. Eine Eins zu Eins Erzählung darf man aber nicht erwarten, dafür kreative Lösungen und Überraschungen zum Schluss.

Aber ganz gleich ob man diese bereits gelesen hat oder ohne Vorkenntnisse in das Comic-Abenteuer startet, da es der erste Band ist, findet man sich auch als Neuling schnell zurecht.

Dies ist der erste Band der Reihe. Für 2024 ist der nächste angekündigt.

Die ausdrucksstarken und farbenprächtigen Bilder harmonieren sehr gut mit den kurzen, humorvollen Dialogen.

Der Zeichenstil ist sehr detailliert, insbesondere betreffend die Technik der Stardust und die eindrucksvollen Landschaften der anderen Planeten. Es gefällt sehr, dass die Kinder (Menschen wie Aliens) eher rund und weich, nahezu cartoonhaft gezeichnet sind, während die Erwachsenen wie "echte" Weltraumhelden kantiger dargestellt werden.

Ganz gleich ob Mädchen oder Jungen, mit dem Protagonisten können sich Lesende gut identifizieren.

Perry ist ein pfiffiges Kerlchen: aufgeschlossen, kindlich und neugierig. Mit seinem besten Freund Gucky - ein niedliches und blitzgescheites Kerlchen: halb Maus, halb Biber - an seiner Seite stürzt er unverhofft in ein außergewöhnliches Abenteuer.

Die beiden lernen andere Spezies und neue Planeten kennen und müssen im Verlauf der Geschichte Aufgaben meistern und Rätsel lösen.

Mit der jungen Arkonidin Thora kommt ein weiteres Kind hinzu, um die Mission zu unterstützen.

Abschließend warten eine Doppelseite mit vielen Infos zu Mondlandung, Raumfahrt usw. aber auch Mitmach- und Rätselseiten auf Lesende.

Ein guter Start für den jungen Perry!
4 von 5 Raketen für sein erstes Abenteuer und ich hoffe, dass noch viele weitere folgen werden.


Fazit:

Solider Auftakt einer abenteuerlichen Comic-Reihe zum Mitfiebern und Miträtseln.

Sympathische und außergewöhnliche Charaktere, faszinierende Rätsel und überraschende Wendungen sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen!


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Rezensiertes Buch: "Der kleine Perry - Band 1 - Das Geheimnis des Wanderplaneten" aus dem Jahr 2023

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.08.2023
Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)
Stowell, Louie

Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)


ausgezeichnet

Göttlich - grandios - genial! Auch Band 2 punktet mit schrägem Humor, Antihelden und spannender Story. Mit coolen sw Illustrationen.


Inhalt:

In Asgard hatte man die Nase voll von Lokis Streichen und Intrigen. Kurzerhand wurde der nordische Gott von Odin höchstpersönlich in den elfjährigen Liam verwandelt und muss sich nun in Begleitung seines "Bruders" Thor - inzwischen Thomas genannt - auf der Erde beweisen.

Die ersten Versuche sind kläglich gescheitert und Lokis Abenteuer in der Menschenwelt geht in die zweite Runde.

Noch immer macht es ihm zu schaffen, dass ausgerechnet Thor beliebter ist als er und obendrein auch noch eine große Geburtstagssause bekommt. Was für eine Unverschämtheit!

Als nach der Party Thors Hammer spurlos verschwunden ist, fällt der Verdacht sofort auf den (ausnahmsweise) unschuldigen Loki.

Nun muss er sich nicht nur als Detektiv beweisen, sondern auch noch die Menschheit vor dem Untergang bewahren ...


Altersempfehlung:

ab 10 Jahre


Illustrationen:

Die deutschen Ausgaben einschließlich Buchcover wurden von Ulf K. illustriert. Eine hervorragende Wahl, denn im direkten Vergleich mit dem englischen Original liegen hier Welten zwischen.

Das Abenteuer wird mit kurzen Comic-Strips, Skizzen und kleinen Illustrationen ergänzt. Abwechslungsreich lockern die Zeichnungen die spannenden Entwicklungen auf und bilden - trotz schwarz-weiß - eine bunte Mischung.

Die Charaktere wirken dank des schlichten und modernen Strichs insgesamt viel dynamischer. Besonders fasziniert das Abstrakte und Kantige der Figuren, denen man trotz reduzierter Linien auf einen Blick sämtliche (extrem vielseitige) Gefühle ablesen kann.


Mein Eindruck:

In der Götterwelt findet man sich - selbst wenn man keine oder wenig Kenntnisse der nordischen Mythologie besitzt - schnell zurecht. Im Buch-Vorsatz werden die wichtigsten Charaktere vom Gott bis zum Boten (Eichhörnchen Ratatosk) gezeigt. Zudem findet sich eine Darstellung des Weltenbaums.

Lokis Abenteuer gehen in die zweite Runde und in einem kurzen Comic-Strip werden die bisherigen Ereignisse zusammengefasst. Dennoch bereitet es mehr Lesespaß, mit dem ersten Band zu starten.

Loki hält sich selbst für ein Genie. Er hat ein (un)gesundes, gigantisches Selbstbewusstsein, ist flapsig und egoistisch ... zugleich ist er unfassbar unsicher und auf Lob und Aufmerksamkeit anderer angewiesen.

Die anderen Götter(gestalten), die mit ihm auf der Erde sind, haben es echt nicht leicht mit ihm.

Aber auf seine verquere Art und Weise wirkt Loki sogar irgendwie sympathisch. Hin und wieder meldet sich doch tatsächlich seine Gewissensstimme. Man fühlt und leidet mit Loki, wenn er abermals von einem moralischen Dilemma zum nächsten taumelt und seine Unschuld zu beweisen versucht.

Er hält seine Gedanken und Erlebnisse erneut in einem besonderen Tagebuch fest.

Dieses interagiert regelrecht mit dem jungen Gott und treibt ihn an den Rand der Verzweiflung: Jede noch so kleine Lüge wird sofort aufgedeckt und korrigiert.

Somit folgen auf kleine und große Flunkereien flapsige wie lustige Kommentare. Kritik wird gnadenlos abgeschmettert.

Die "Dialoge" der beiden sprühen nur so vor Ironie, Sarkasmus und Sticheleien.

Zusätzlich schaltet sich immer mal wieder der "Ratgeber für sterbliches Leben im 21. Jahrhundert" ein, um für Menschen banale, für Götter jedoch vollkommen absurde Dinge zu erklären:

"WERBUNG: Eine Methode, um Sterbliche dazu zu bringen, Geld auszugeben oder Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollen. Werbung sollte keine direkten Lügen enthalten, aber sie biegt sich die Wahrheit so lange zurecht, bis diese schreit: Bitte hör auf das tut mir weh!"
(vgl. S. 29)

Alle Ratgebereinträge beinhalten eine gewisse Gesellschaftskritik sowie berechtigte Zweifel an ihrer Sinnhaftigkeit bzw. am Verstand der Erdenbürger ;-)

Insgesamt bietet auch das zweite Loki-Abenteuer ein lehrreiches Lesevergnügen voller Ironie und Humor, Running Gags und Spannung aber auch Scharfsinn und Tiefgang!

Über die turbulente Rettung der Welt werde ich an dieser Stelle nichts weiter verraten.

So ganz beendet ist Lokis Mission auf der Erde noch nicht ... Nun freuen wir uns auf den dritten Band "Loki: A Bad God's Guide to Ruling the World" (noch nicht übersetzt).


Fazit:

Fortsetzung des herrlich schrägen und unterhaltsamen Erdenbesuches eines selbstverliebten Gottes in Tagebuchform.

Dank der Tiefe der Charaktere sowie der ausdrucksstarken schwarz-weiß Zeichnungen wächst einem sogar ein gerissener Lügner wie Loki ans Herz.


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Rezensiertes Buch: "Loki - Warum man als schlechter Gott immer an allem schuld ist (oder auch nicht)" aus dem Jahr 2023

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