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flowers.books

Bewertungen

Insgesamt 139 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2019
Schluss jetzt
Blümner, Heike;Ewert, Laura

Schluss jetzt


gut

Meine Meinung und Inhalt
"Das Durchstehen einer Trennung gleicht nicht selten einem emotionalen Bootcamp, es treibt einen an die eigenen Grenzen. Die vielsagenden Worte Wir müsen reden oder Es geht nicht mehr müssen rausgewürgt werden. Warum eigentlich? Weil die Angst vor den Folgen zu groß war. Zu groß die Sorge, jemand könnte verletzt werden.Und nun haben sich die Folgen blöderweise verselbstständigt. Derjenige, der diese Worte zuerst ausspricht, befindet sich in einer merkwürden Position. Einerseits so nah bei sich, und gleichzeitig ist es, als hätte er oder sie den Raum verlassen und schaute sich bei allem nur noch zu. Ein bizarrer Moment, in dem der vertrauteste Mensch schlagartig auf Distanz gebracht wird." (ZITAT)

Wenn die Frage "Gehen oder bleiben?" mehr Zeit beansprucht als die Planung des nächsten Urlaubs, dann raten Heike Blümner und Laura Ewert: Natürlich gehen! Ich vermute, viele, die dieses Buch lesen, entdecken sich in manchen Situationen oder Gedanken selbst und möglicherweise hilft dieses auch eine Entscheidung zu treffen.

Schlüssig erklären die Autorinnen, wie wir uns aus toxischen Beziehungen lösen können, warum Untreue nicht unbedingt, kein Sex jedoch fast immer zur Trennung führt, welche finanziellen Hürden Trennungswillige nehmen müssen. Und was uns danach erwartet.

Blümner und Ewert wollen mit dem Buch auch unter anderem daraufhinweisen, dass wo Trennung stattfindet, vorher Bindung vorhanden war und wo Bindung vorhanden ist auch oftmals dieselbenTypen herumlungern.

"Zu viele Menschen harren immer noch dauerhaft zu zweit in ihrem selbst gezimmerten Leid aus. Von außen scheint es oft unbegreiflich. Meistens ist es wohl die Angst vor der Bewegung, die dazu führt, dass Unglückliche einfach bleiben, komme, was wolle. Die Angst vor Verlust wird mit Liebe verwechselt." (ZITAT)

Desweiteren geht es auch darum, dass Menschen am Anfang - innerhalb einer Beziehung - das Gefühl haben, einzigartig zu sein, aber wenn es auf das Ende zugeht, werden diese Bindungen
gerne der Einfacheit halber nach ein-oder mehrmals erfolgreich durchexerzierten Abläufen beendet - nach sogenannten Mustern.

Die Autorinnen greifen viele - auch bekannte - Quellen auf wie z.B. Eva Illouz, Cornelia Koppetsch, Paul Sullivan und Michael Nast, sowie natürlich viele Interviews und Statistiken.

Ein wirklich sehr aufschlussreiches Buch das mir gut gefallen hat.

Bewertung vom 04.05.2019
Schuldig
Minato, Kanae

Schuldig


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Bereits Kanae Minato's Buch "Geständnisse" konnte mich absolut begeistern.
Die Autorin hat einen unfassbar guten Schreibstil und der Spannungsaufbau ist mehr als gelungen.

Leider hatte ich auch bei diesem Buch zu Beginn Probleme mit den japanischen Namen zurechzukommen und diese den Protagonisten zuzuordnen, dies hat sich aber zügig gelegt.

In dem neuen Buch von Minato geht es um vier Freunde ein tragisches Unglück und die Frage nach der Schuld.

"Obwohl wir es streng geheim gehalten haben, hat vielleicht doch einer von uns versehentlich darüber gesprochen. Und das hat dann zufällig ein Bekannter von Hirosawa aufgeschnappt." (ZITAT)

Fünf Studenten aus Tokio wollen in einem abgelegenen Dorf zusammen ein paar Ferientage verbringen. Einer von ihnen, Hirosawa, kommt bei einem Autounfall auf einer kurvenreichen Bergstraße ums Leben.

Drei Jahre später holt das schreckliche Ereignis die ehemaligen Studienkollegen ein. Sie erhalten anonyme Briefe, in denen sie des Mordes an ihrem Freund beschuldigt werden.

Man erfährt als Leser im Laufe des Buches viel über die einzelnen Studenten und ihr Leben. Ausführlich wird vor allem über Fukase geschrieben, der die sich auf die Suche nach dem Absender der Briefe macht. Fukase ist mir als Protagonist sehr sympathisch, nicht zuletzt wegen seiner Liebe zu Kaffee und seiner eher zurückhaltenden Art.

Raffiniert erzählt die japanische Erfolgsautorin Kanae Minato von den zahlreichen Verkettungen, die zu dem tödlichen Unfall geführt haben, lockt den Leser gekonnt auf falsche Fährten, bis schließlich die tragische Wahrheit ans Licht kommt. Ein unglaublich toll geschildertes Ende, das nicht vorhersehbar war.

"Vielleicht war es in diesem Fall genauso: Obwohl er sich selbst immer für Hirosawas Freund gehalten hatte, wusste er dennoch beschämend wenig über ihn. Hatte er wirklich eine Freundin gehabt? Mit wem verstand er sich gut bis zum vierten Jahr an der Uni? Wie hat er seine Studentenzeit verbracht?" (ZITAT)

Das Cover gefällt mir absolut gut. Es ist schlicht, sehr passend zum Inhalt und auch zu Minato's Buch "Geständnisse". Großer Pluspunkt für die Gestaltung!

Absolut tolles Buch, das meine absolut Leseempfehlung verdient.

Bewertung vom 30.04.2019
Wale und Nachtfalter
Twardoch, Szczepan

Wale und Nachtfalter


gut

Außergewöhnliches Denk- und Reisetagebuch

Meine Meinung und Inhalt
Dieses Buch hat mich vor allem aufgrund des tollen Covers und interessanten Titels neugierig gemacht.

Schnell habe ich - nachdem ich zu Lesen begonnen hatte - jedoch feststellen müssen, dass dieses Werk Zeit zum Lesen benötigt, da es keine unbedingt leichte Kost war, was vor allem an dem Schreibstil von Szczepan Twardoch lag, denn dieser ist sehr detailliert, malerisch, umfassend und teilweise poetisch.


In seinem Buch berichtet er unter anderem über Krakau, Warschau und Deutschland mit seinen ganz persönlichen Erfahrungen, Meinungen und Ansichten.

Mit "Wale und Nachtfalter schafft Twardoch eine große Erzählkunst – und zugleich ein lebenspralles Bild unserer Zeit, indem er mit allen Sinnen, Facetten und Rollen -
als Vater
„Was ist los?“
„Ich habe so ungeschickte Angst“, erklärte er. ….
„Was heißt das: ungeschickte Angst haben?“, frage ich.
„Also, man kann geschickt Angst haben und ungeschickt. Geschickt ist, wenn man vor etwas Angst hat. Vor Ungeheuern, Dunkelheit oder bösen Menschen, oder vor Raubtieren.“
„Und ungeschickt?“
„Ungeschickt ist, Angst vor nichts zu haben. Einfach nur Angst.“ (ZITAT)


Reisender
"Wenn die schreckliche Zerrissenheit der zwanziger Jahre überhaupt etwas Gutes für Schlesien hatte,dann diesen Wettlauf zweier Modernismen. Ich freue mich, dass dem oberschlesischen Ballungsraum das Schicksal einer muffigen, vom Firnis des kleinbürgerlichen Konservatismus übertünchten Mumienstadt erspart geblieben ist. Erhaben ist die Landschaft der demobilisierten totalen Mobilmachung, die Landschaft abgestorbener Fabriken, Hütten und Bergwerke wirken wie Skelette uralter Leviathane, die Stahldrähte in den Betonschollen wie die ewigen Rippen des Blauwals, die den nördlichen Göttern der Strände von Spitzbergen drohen." (ZITAT)

und Autor
" Ich habe das Ewige Tannenberg abgeschlossen, und mir ist klargeworden, dass kein Buch mich bislang so viel gekostet hat; als hätte ich mich auf den Seiten ausgewrungen. Als wäre ich durch die Tastatur in die Datei gesickert und als wären in mir schreckliche, leere Löcher geblieben." (ZITAT)

berichtet. Das Cover gefällt mir sehr gut mit seiner Schlichheit und erscheint mir sehr passend gewählt.

Bewertung vom 25.04.2019
Gebrauchsanweisung fürs Laufen
Schmidt, Jochen

Gebrauchsanweisung fürs Laufen


gut

Da ich selbst das Laufen liebe, hatte ich ein großes Interesse, dieses Buch zu lesen.

Das Cover ist verlockend, ebenso der Klappentext.
Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass der Titel jedoch eher unpassend gewählt wurde.

Schmidt möchte mit diesem Buch auf eine möglichst persölniche, offene und ehrliche Art beschreiben, wie er das Laufen erlebt / erlebt hat und was ihn dabei so begeistert. Er möchte zum Laufen animieren, sagt aber auch klar, dass es beim Laufen zu fast jeder Frage eine Ansicht gibt und man seine nun mit Nachsicht betrachten soll.

Der Autor, der im Schulsport eigentlich Angst vorm Ausdauertraining hatte, wurde dennoch vor über 25 Jahren zum passionierten Läufer. Heute joggt Schmidtd im Wald und in Städten, am Strand und im Stadion, in Hochhaustreppenhäusern und auf dem Laufband.

"Laufen ist ein Ausnahmezustand, der sich gesund anfühlt, ein paradoxer Vorgang, weil man entschleunigt und innerlich zur Ruhe kommt, während man sich gleichzeitig aktiviert. Der gleichmäßige Rhythmus von Beinen, Armen, Herzschlag, Atem beim langsamen Laufen, die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff, der schnelle Wechsel der Szenerie; die Freude daran, zu so einer Bewegungsform überhaupt fähig zu sein,..." (ZITAT)

In vielerlei Hinsicht spricht er mir aus meinem Läuferherzen und es fühlt sich toll an, Berichte darüber zu lesen. Jochen Schmidt hat einen sehr angenehmen, wirklich humorvollen, informativen und flüssigen Schreibstil.

"Wenn man sich mit der Geschichte der Laufliteratur beschäftigt, wird man bemerken, dass zu verschiedenen Zeiten völlig verschiedene Dinge empfohlen wurden, die zum Teil im krassen Widerspruch zueinander stehen..." (ZITAT)

Ich bin ziemlich erleichtert, dass es sich bei "Gebrauchsanweisung fürs Laufen" nicht wirklich um eine Ansammlung von Regeln und Verbesserungsvorschlägen handelt, vielmehr um einen langen Erfahrungsbericht mit Zusatzinformationen.

Das Buch beinhaltet viele interessante Fakten und Informationen, jedoch teilweise auch zu viele, welche das Lesen etwas beschweren.
Die Kapitel sind übersichtlich und die Titel außergewöhnlich und auffallend.

Bewertung vom 23.04.2019
Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten
Haig, Matt

Mach mal halblang. Anmerkungen zu unserem nervösen Planeten


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Bereits sein Buch "Ich und die Menschen" hat mich sehr berühren können und ist mir noch heute in guter Erinnerung geblieben, nicht zuletzt wegen seines eindringlichen berührenden Schreibstils.

Er nimmt kein Blatt vor den Mund, spricht aus, was gesagt werden muss und bringt vor allem seine eigene Geschichte mit ins Buch.

"Das Problem bei Neurosen ist, dass viele der Dinge, die dir im Moment vermeintlich guttun, dir auf lange Sicht schaden. du verausgabst dich, wenn du eigentlich durchatmen müsstest." (ZITAT)

Haig trifft vieles auf den Punkt, was mir als Leser im Kopf herum schwirrt. Oft denke ich mir während des Lesens, "ja - er hat absolut recht".

Der Autor berichtet in "Mach mal halblang" über das aktuelle Zeitalter in dem wir Leben inklusive aller Ängste und Gefahren. Er schildert den sogenannten Life-Overload - wie er entsteht und wie man es ganz vermeiden / vermindern kann.

" Manchmal fühle ich mich wie ein Computer, bei dem zu viele Programme gleichzeit laufen. Zu viele offene Fenster auf dem Dektop. ... Aber welches Fenster soll ich schließen, wenn alle so ungeheuer wichig scheinen?" (ZITAT)

Matt Haig beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie die lärmende Außenwelt unser Denken beherrscht und wie wir uns zur Wehr setzen können. Es geht um große und kleine Dinge, um Weltpolitik, Gesundheit, Smartphones, Social Media, Sucht, Vernetzung.
Das Buch berührt und hallt nach. Es bringt einem zum Nachdenken und Analysieren.

Die Kapitel sind kurz, übersichtlich und jedes für sich absolut wunderbar.

"Es ist keine Schande, keine Nachrichten zu sehen. Es ist keine Schande, nicht auf Twitter zu gehen.Es ist keine Schande, abzuschalten." (ZITAT)

Das Cover gefällt mir auch wahnsinnig gut und ist sehr passend. Der Buchtitel ist meiner Meinung nach verbesserungswürdig, aber auf seine Art auch passend und hervorstechend.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung meinerseits!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.04.2019
Happy Running
Löw, Andrea

Happy Running


sehr gut

Inhalt und meine Meinung
Aufmerksam bin ich auf Andrea Löw erstmals auf der Leipziger Buchmesse 2019 während der Lesung zu Happy Running geworden.
Die wenigen Ausschnitte konnten mich absolut faszinieren und beeindrucken und so erging es mir auch, als ich selbst ihr Buch gelesen und ihre Erlebnisse zurückverfolgt hatte.

Ich liebe selbst das Laufen und kann so viele der Emotionen, welche Löw geschildert hat nachvollziehen.

Das Buch ist schön gestaltet - sowohl das auffallende Cover, als auch im Innern die tollen Bilder, welche es dem Leser ermöglichen, die Gefühle und Meilensteine von Andrea Löw nachzuempfinden.

Die Kapitel sind klar und übersichtlich und in diesen berichtet die Läuferin über Erfolge und Misserfolge, über ihre Arbeit - wie sie es schafft ihr Hobby darin super zu intergrieren, auch wenn dies nicht immer so stressfrei funktioniert und über persönliche Erfahrungen und Ziele.

Ihr Beruf als Historikerin bringt sie in viele entlegene Ecken der Welt, die die leidenschaftliche Extremsportlerin am liebsten in Laufschuhen und Funktionsshirt erkundet. So viele Länder und Regionen wie möglich kennenlernen, ihre schönsten Laufstrecken entlangrennen und dabei die Fremde und das Abenteuer atmen.

Der Schreibstil ist sehr locker. Ich habe mir beim Lesen immer vorstellen müssen, dies berichtet mir eine alte Schulfreundin, welche ich nach vielen Jahren erneut treffe. Man freut sich über jeden Erfolg und ist begeistert von den Erfahrungen und ihre Willensstärke.

"Ohnehin hat Laufen, insbesondere das Ultralaufen, sehr viel mit dem Leben zu tun: Es kann wahnsinnig aufregend sein, ist aber auch sehr anstrengend. Nicht immer läuft alles glatt, oft muss man kämpfen und es schmerzt, aber es gibt auch Momente puren Glücks und das Gefühl, absolut mit sich im Reinen zu sein." (ZITAT)

Im Laufe des Buches erfährt man erst, wie viele Laufveranstaltungen es überhaupt gibt.
Andrea Löw berichtet über das Laufen und das Kennenlernen fremder Kulturen von Marokko und Namibia bis nach Vietnam und in die Mongolei, sowie tolle Geschichten über bekannte Laufveranstaltungen auf der ganzen Welt: Ultra-Marathon, Gobi March, Ultra Asia Race, Transalpine Run und viele mehr.

Happy Running ist nicht nur ein Buch über das Laufen. Andrea Löw erzählt packend und unterhaltsam, aber niemals verbissen. Das merkt man vor allem, dass sie ihrer Gesundheit immer den Vortritt gibt und sich während eines Laufes auch öfters die Zeit nimmt, Fotos zu machen und vor allem alles in höchstem Maße zu genießen.


Ein wirklich tolles Buch, das Mut macht und einem vor Augen führen kann, dass man alles schaffen kann, wenn man nur will.

Bewertung vom 07.04.2019
Lügenmeer
Kliem, Susanne

Lügenmeer


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Dies war mein erstes Buch von Susanne Kliem, die bereits unter anderem "Das Scherbenhaus" und "Die Beschützerin" veröffentlicht hat. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung absolut fesselnd.

Früher waren sie das Traumpaar der Jugend-Clique: der beliebte Magnus und die schillernd-faszinierende Milla. Und Svenja, die beste Freundin von beiden, als dritte im Bunde.

Bis Milla bei einer nächtlichen Party im Freizeitbad auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Eine Nacht, nach der nichts mehr wie zuvor ist.
Magnus gilt schnell als der Schuldige, wird ohne handfeste Beweise aus seiner norddeutschen Heimatstadt vertrieben, in welche er erst nach neunzehn Jahre zurück kehrt, mit der Mission, endlich die Wahrheit herauszufinden.

"Sie kehrte der Fensterfront den Rücken zu, begann endlich ihren Routinerundgang. Dann sah sie doch nach oben zum Sprungturm. Nur einmal. Zu viel Ungesagtes. Der Turm war das Mahnmal. Dort oben warteten die Antworten. Nur sie selbst konnte nicht hinauf." (ZITAT)

Svenja fiebert, nachdem sie erfahren hat, dass Magnus wieder zurück ist, dem Wiedersehen entgegen und hat jedoch gleichzeitig Angst, dass alte Wundden wieder aufgerissen werden.

Schritt für Schritt entlarvt Magnus das Gespinst von Lügen, das über der Todesnacht liegt. Und löst damit, ohne es zu ahnen, eine neue Katastrophe aus.
Immer neue Entdeckungen kommen ans Licht. Es ist ein Wechsel zwischen Schilderungen aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

Das Cover ist perfekt gewählt und gefällt mir ausgesprochen gut.

"Lügenmeer" ist eindeutig ein Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite eine hervorragende spannde Story preisgibt - deshalb eine absolute Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung vom 30.03.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Meine Meinung und Inhalt
Ich bin absolut begeistert von diesem Buch! Die positiven Leserstimmen, die meine Neugier geweckt hatten, sind mehr als gerechtfertigt.
"Liebes Kind" ist einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe.
Ein Pageturner, ein Must-Read! Spannung von Anfang bis Ende!

Dieser Thriller beginnt, wo andere enden und das macht das Buch unter anderem auch so besonders.

"Es ist schwer zu sagen, ob es tatsächlich Abend ist, oder ob er das einfach so entschieden hat. Die Fenster sind mit Dämmplatten verschraubt. Er macht den Tag und die Nacht. Wie Gott. Ich versuche mir einzureden, ich hätte das Schlimmste bereits überstanden, nur ahne ich, dass wir bald zusammen ins Bett gehen werden." (ZITAT)

Eine fensterlose Hütte im Wald. Lenas Leben und das ihrer zwei Kinder folgt strengen Regeln: Mahlzeiten, Toilettengänge, Lernzeiten werden minutiös eingehalten. Sauerstoff bekommen sie über einen »Zirkulationsapparat«. Der Vater versorgt seine Familie mit Lebensmitteln, er beschützt sie vor den Gefahren der Welt da draußen, er kümmert sich darum, dass seine Kinder immer eine Mutter haben. Doch eines Tages gelingt ihnen die Flucht – und nun geht der Albtraum erst richtig los. Denn vieles deutet darauf hin, dass der Entführer sich zurückholen will, was ihm gehört.

"Mitgefühl. Tröstende Worte. Ich weiß seit fast vierzehn Jahren, wie wenig Bedeutung das alles hat. Dass man Dinge einfach aus Höflichkeit sagt. Karin macht sich tatsächlich noch die Mühe, unter ihren Tränen zu nicken, während der Kommissar seine hohlen Phrasen an uns verschwendet. »Es tut mir wirklich leid, Herr und Frau Beck.«" (ZITAT)

Fasziniert bin ich auch von dem fantastischen Schreibstil! Man fliegt nur so über die Seiten hinweg - wechselt zwischen Lena / Jasmin, Hannah und Matthias und erfährt so nach und nach die Zusammenhänge und Geschehnisse.

Die Protagonisten sind alle sehr sehr authentisch geschildert, sodass man sich wirklich sehr in die Story einfinden kann.
Die kindliche Naivität, die Intelligenz, die Reife (für ihr Alter), der Gehorsam, welche Hannah an den Tag legt, macht dieses Mädchen zu etwas sehr besonderem.

Man spürt als Leser die Verzweiflung, die Angst und die Ausweglogiskeit.

"Ich klaube letzte Reserven zusammen, kleinteilige Scherben eines gebrochenen Willens, Erinnerungen und Gründe, und verstecke sie an einem sicheren Ort. Wie ein Eichhörnchen, das Vorräte für den Winter vergräbt." (ZITAT)

Lest dieses Buch - ihr werdet es lieben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2019
Kaschmirgefühl
Aichner, Bernhard

Kaschmirgefühl


sehr gut

Meine Meinung und Inhalt
Bisher habe ich von dem Autor Bernhard Aichner seine Brünhilde Blum-Reihe und Max Broll-Serie, sowie "Bösland" gelesen.
Kaum vorstellbar war da für mich nach dieser Krimi-Serie ein Buch wie "Kaschmirgefühl" von ihm zu lesen. Die Neugier war riesig.

Bereits in der Leseprobe ist seine typische "Gesprächs-Aufzählweise" ersichtlich. Diese und der tolle Schreibstil von Aichner machen das Buch sehr besonders.

Ins Auge sticht auch sofort das wunderschöne Cover, das unter dem Einband pink ist. Ein großer Pluspunkt auch hier für die Gestaltung!

Das ganze Buch ist ein großes Telefongespräch (mit einigen "Auflegpausen"), welches um 20:15 Uhr beginnt und sich bis kurz vor 06:00 Uhr am Morgen.

Der Protagonist Gottlieb arbeitet als Krankenpfleger im Hospiz und sein Alltag ist eher weniger von Leidenschaft erfüllt. Beruflich ist er im Hospiz täglich mit dem Tod konfrontiert, Romantik im Privatleben: Fehlanzeige. Zu lange schon ist er Single, lebte bis vor Kurzem mit seiner Mutter zusammen. Von Einsamkeit getrieben ruft Gottlieb eines Nachts bei einer Sexhotline an. Zum ersten Mal hört er Maries Stimme – und mit einem Schlag verändert sich sein ganzes Leben.

Man lernt die beiden kennen. Sie erzählen von sich, jedoch weiß man nie was davon wirklich der Wahrheit entspricht, denn diese scheinen beide nicht so ernst zu nehmen. Sie erfinden gemeinsam eine Liebesgeschichte, die nach und nach zu ihrer eigenen wird.

Innerhalb weniger Minuten hatte ich das Buch gelesen - es ist super leicht für zwischendurch und bringt einem am Ende zum Schmunzeln.