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BK

Bewertungen

Insgesamt 207 Bewertungen
Bewertung vom 13.10.2023
Büchermenschen
Vernet, Stéphanie;de Cussac, Camille

Büchermenschen


ausgezeichnet

Einblick in die Welt der Bücher
Obwohl es sich um ein Kinderbuch handelt, habe ich als Erwachsene bei diesem Buch sehr viel gelernt. Der Einblick in die Verlagswelt war für mich als Bücherfan irre interessant und die Autoren (so wie alle anderen Mitwirkenden) haben sich bei diesem Exemplar sehr viel Mühe gegeben. Jede Kleinigkeit wird erklärt und oft mit kurzen Anekdoten bekannter und weniger bekannten Menschen der literarischen Welt dargelegt. Von Dingen über die ich mir als Buchkäuferin bisher kaum oder gar keine Gedanken gemacht habe, wird hier Notiz genommen. Inhaltlich bin ich absolut begeistert. Ob das Werk für achtjährige schon 100% geeignet ist, bin ich skeptisch.
Der Titel ist sehr aufwendig aufgemacht z.B. machen die Hersteller möglich, dass die Buchbindung einsehbar ist, was das Buch weniger robust macht. Trotzdem habe ich mich sehr über das Buch gefreut, da ich mich als Büchermensch darin wiederfinden konnte.

Bewertung vom 08.10.2023
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


gut

Kinder im Krieg
Andreas Langer führt uns Leser in die raue Welt des Nordens, die ein Krieg noch wesentlicher rauer macht. Nur noch Kinder und Alte leben in den einfachen Dörfern, für die ein Krieg ihr einfaches Leben unmöglich macht. Die Erwachsenen Männer und Frauen wurden in den Kriegsdienst verschickt, der nur dem Herrscher nutzt. Die Kinder wie Elin, Kjell, Johan und alle anderen mussten frühzeitig erwachsen werden und mit Jagd und Bergbau die Kriegsmaschinerie am Laufen halten.
Die Kriegssituation wirft eine drückende Stimmung auf die Erzählung, sodass die Geschichte meines Erachtens eher für ältere Kinder als die empfohlenen 11 Jahre geeignet ist. Sprachlich finde ich es auch sehr eindrucksvoll und wortgewaltig. Wer nach dem hübschen Cover auf ein Wintermärchen gehofft hatte, so wie ich, wird enttäuscht. Genau das Gegenteil ist der Fall.

Bewertung vom 07.10.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Tolle Fortsetzung
Ich habe schon den ersten Fall von Hanna Ahlander total gerne verfolgt. Im Rahmen des Buchs sind die vergangenen Ermittlungen erst zwei Monate her und im nördlichen Schweden hat es immer noch Temperaturen jenseits des Gefrierpunkts. Und wieder ist eine Frau verschwunden und ein Mann wurde brutal ermordet. Hanna, Daniel und das Polizeiteam von Are müssen wieder ermitteln. Auch Polizist Anton steht diesmal mehr im Fokus, und zwar mit einer anbahnenden Liebesbeziehung. Mit gefällt wie Viveca Sten auch die privat Seite der Ermittler zulässt.
Trotz der knapp 500 Seiten und der nicht winterlichen Temperaturen während der Lektüre, habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Da hätte es das rote Lesebändchen fast nicht gebraucht, was für das Buch spricht.
Die schwedische Erfolgsautorin hat eine neue Ermittlerin etabliert, mit der ich mich besser identifizieren kann als mit Thomas Andreasson aus ihrer vorangegangenen Serie. Ich empfinde ihre Erzählweise als gut strukturiert und die Logik des Ermittlerteams leuchtet mir ein. Die Spannung fand ich perfekt portioniert. Wirklich ein tolles neues Buch der Autorin, dem gerne ein dritter Band folgen darf.

Bewertung vom 01.10.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Katrine Engberg kann's
Auf den Auftakt dieser neuen Serie war ich schon sehr gespannt. Und was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Erzählstrang wird aus der Sicht von drei Personen zusammengetragen. Zum Einen von Liv Jensen (die einzige professionelle Ermittlerin der drei), Automechaniker Nima und der beurlaubten Psychologin Hannah. Jeder von ihnen ist mit einem der drei Toten verknüpft und verfolgt dessen Spur. Protagonistin Liv ist nicht jedermanns Liebling und der Grund für ihre unrühmliche Rückkehr nach Kopenhagen bleibt zunächst geheim. Zudem mag sie keinerlei Heißgetränke.

Ich habe bereits die Vorgängerserie der Autorin über Anette Werner und Jeppe Korner gerne verfolgt. Dieser Serienauftakt gefiel mir sogar noch besser, da nicht nur die Stadt Kopenhagen als Schauplatz im Fokus stand und die Autorin ihre Familiengeschichte sowie das Thema Flucht und Verfolgung im dritten Reich einfließen lies. Das Erzähltempo empfand ich als sehr angenehm und die Auflösung war lange nicht vorhersehbar.

Bewertung vom 24.09.2023
Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne
Pfeiffer, Boris

Feuer. Wasser. Erde. Sturm. - Zum Überleben brauchst du alle Sinne


gut

Schade In dieser Geschichte lernen wir den Jungen mit dem etwas sperrigen Namen Drdjuck kennen. Er lebt ähnlich wie Mogli als einzelner unter wilden Tieren. Bei seinen Gefährten handelt es sich um eine Büffelherde, diese haben ihn nach der großen Zerstörung, wie es genannt wird, gerettet. Zusammen leben sie in einer Zukunft voller extremer Wetterkapriolen wie Fluten und Dürren, welche ganze Landstriche unbewohnbar machten und machen. Menschen leben nur noch eingeschränkt in Schutzräumen, von deren Existenz unser Protagonist nichts weiß. In Zeiten des Klimawandels eine gar nicht allzu ferne Dystopie.

Vom Autor der drei ???-Abenteuer habe ich natürlich einiges erwartet. Boris Pfeiffer gibt sich viel Mühe die Umwelt die in der Gegenwart des Buchs herrscht und das Verhalten der Tiere zu beschreiben, was für meinen Geschmack zu ausschweifend und langatmig war. Gut reflektiert er das Verhalten von uns heute lebenden Menschen, die das verursachten was der Junge und die Bevölkerung in der besagten Zukunft ertragen müssen. Bei den Rückblenden wie nach und nach durch Naturkatastrophen die Zivilisation zerstört wurde, denkt man automatisch an die Waldbrände im Sommer in Südeuropa oder die Überflutungen hierzulande und anderswo.

Allerdings verlor ich nach etwa einem Drittel das Interesse an dem Buch, wegen permanenter Wiederholungen und mir die Mensch des Clan schlichtweg unsympathisch waren.

Bewertung vom 23.09.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Absolut lesenswert
Ich wurde durch die Nominierung auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis auf dieses tolle Debüt aufmerksam. Es handelt von Billie die im Sommer der Erzählung ihre Mutter Marika verliert. Die 14jährige kennt ihren Vater nicht und hat nur noch ihre Großmutter, die sie erst seit kurzem kennt und mit dem Tod von Marika in Verbindung steht. Außerdem kann die Protagonistin sie nicht leiden und als sie vorschlägt Billie mit in ihre Heimat nach Ungarn zu nehmen, nimmt sie Reißaus. Als Fluchtfahrzeug dient ihr das alte kaputte Auto ihrer Mutter, das Fahren hatte sie von ihr gelernt. „Sie hatten zwar nicht viel Geld aber waren glücklich“ so fasst Ludger das bisherige Leben des Mutter-Tochter-Gespanns zusammen, als sie ihn ausfindig macht. Wir begleiten sie auf dem Weg zu ihm und wie sie ihre Trauer bewältigt.

Der Titel ist gespickt mit tollen Vergleichen und Weisheiten, so viel was man daraus lernen kann (z.B.
wenn man Nebel rückwärts liest entsteht Leben). Zum Titel: Paradise Garden ist der größter Eisbecher der lokalen Eisdiele, den man sich nur zu besonderen Anlässen leisten konnte.
Für mich eines der besten Bücher des Jahres, das unbedingt jeder lesen sollte.

Bewertung vom 20.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Pageturner
Die Erzählung des Buchs beginnt am Morgen des 24. Augusts. Dieses Datum ist der Hochzeitstag von Emily und William. Die Feier ist durch die Braut minutiös geplant und neben dem Wetter sind nur die Brautmutter Annika und der Bruder der Braut Erik etwaige Risikofaktoren. Schauplatz der opulenten Veranstaltung inklusive Pressevertretern ist das Schloss Örenäs in Südschweden.
Die beiden Familien waren bis zu einem Autounfall der Söhne vor 8 Jahren eng miteinander befreundet.

Die Kapitel der Erzählung sind relativ kurz und es wird im Wechsel aus der Sicht der Mitglieder der Familie Brandt geschildert. Mehrmals wechselt dabei auch die Zeitebene der Erzählung zwischen der gegenwärtigen Hochzeitsfeierlichkeiten und den Geschehnissen die zum Zerwürfnis führten.
Besonders im Fokus stand dabei für mich Mutter Annika, die ihren Sohn Erik über alles stellt und mittlerweile dem Alkohol verfallen ist. Ein Hochzeitsgast hätte ich nicht sein wollen.

Um einen klassischen Krimi handelt es sich nicht, einen Toten gibt es im Großteil des Buchs nicht. Trotzdem lässt die Autorin eine gewisse Spannung entstehen durch die vielen Geheimnisse und Lügen die die Protagonisten mit sich herum tragen und man als Leser wissen will was tatsächlich geschah.
Hervorheben möchte ich noch den flüssig und gut lesbaren Schreibstil der Autorin. Jedoch missfiel mir wie unsauber die schwedische Polizei laut dieser Erzählung arbeiten soll.
Nicht überragend, aber ein Titel der wunderbare Abwechslung in die Auswahl schwedischer Krimis bringt.

Bewertung vom 16.09.2023
Mord im Christmas Express
Benedict, Alexandra

Mord im Christmas Express


ausgezeichnet

Volle Kauf- und Schenkempfehlung
Gleich im Prolog lernen wir Influencerin Meg kennen, die ihren Fans im Livestream aus dem Zug ihre toxische Beziehung offenlegen will. Von da an war klar, dass die Autorin Alexandra Benedict kein Plagiat des Mord im Orientexpresses geschaffen hat. Ihr gelang es wunderbar die sympathischen Roz als moderne Miss Marple zu inszenieren. Diese ist gedanklich schon vollends mit der frühzeitigen Geburt ihrer Enkeltochter beschäftigt, zu der sie mit dem letzten Nachtzug vor Heiligabend nach Schottland reisen will. Mir gefiel dass die Ermittlerin eine persönliche Seite hat. Trotz Schneesturm fährt der Zug von London in Richtung Norden ab, während andere Verbindungen annulliert werden. Mit an Bord befinden sich selbstverständlich auch noch andere Passagiere, unter ihnen weilt auch ein Mörder. Eine etwas detaillierte Vorstellung der Personen hätte mir den Überblick erleichtert.

Die Fahrt beginnt mit etwas Verspätung, aber kurzweiliger Unterhaltung im Speisesaal inszeniert durch ein sehr anspruchsvolles Quiz einer mitfahrenden Quizteams. Ebenso wie die Fahrt des Zuges nimmt auch die Spannung des Buchs Fahrt auf, bis der Zug nach dem Halt in Edinburgh entgleist und eine Mitreisende nicht mehr lebt. Sie soll nicht die einzige Tote bleiben.

Ein rundherum gelungener Kriminalroman, der mich bestens unterhalten und spannend bis zum Schluss war.
Auch ein Kompliment an die Übersetzerin Anke Carolin Burger, die mir mit ihrer Liebe fürs Detail imponiert hat.

Bewertung vom 14.09.2023
Schurken in der Schule / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.6
Stronk, Cally

Schurken in der Schule / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.6


ausgezeichnet

Erstlesespaß
Bisher war mir die Reihe um den verzauberten Detektivkoffer gänzlich unbekannt. Ich finde es richtig cool und witzig, was sich Cally Stronk um den Detektivkoffer der Zwillinge Lukas und Marie hat einfallen lassen. Der Koffer beinhaltet Utensilien mit besonderen Fähigkeiten, die die Geschwister gewieft einzusetzen wissen.
Versteckte Späße wie Topf und Deckel, von und zu Schwindel oder 100+100=viel brachten mich sehr zum Lachen. Die Schriftgröße und das Verhältnis von Bild zu Text finde ich für die Altersstufe angebracht und machbar. Die Illustrationen von Patrick Fix warten mit Liebe zum Detail und tollen Farben auf. Die eingestreuten Rätsel sind ein zusätzliches Bonbon um die kleinsten Leser:innen bei Laune zu halten. Deren Auflösung findet sich am Ende des Buchs.
Ein empfehlenswerter Band der Reihe, die restlichen Bücher werde ich uns wohl auch noch besorgen.

Bewertung vom 13.09.2023
Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1
Mayer, Gina

Die Burg / Stadt der bösen Tiere Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnder Lesestoff
In der Aufmachung erinnert die Stadt der bösen Tiere 1 wegen dem Loch im vorderen Buchdeckel an die "bitte nicht öffnen-Bücher" von Charlotte Habersack. Aber tuen Sie das bei diesem Buch bitte unbedingt: öffnen Sie es.
Gina Mayer, mir bisher bekannt durch den magischen Blumenladen, gestaltet in diesem Buch eine Geschichte um sprechende und nicht ganz so böse Tiere wie angekündigt. Im Gegenteil: Sie bilden mit Menschen wie z.B. Kickboxerin Lizard ein Team.
Waren die Vorgängerkinderbücher der Autorin eher für die weibliche Leserschaft vorbehalten, öffnet sich dieses Buch definitiv für beide Geschlechter. Die Geschichte finde ich ausreichend spannend und fantastisch ausgestaltet. Es ist nicht direkt klar wer gut oder böse ist.
Die Illustrationen von Clara Vath neben der sehr ansprechenden Umschlaggestaltung runden das Werk ab.