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Don Alegre -pfiats eich -
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Bayern
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Ich habe hier gerne + lange als Nr. 2 rezensiert. Wieso aber seit ca. dem 01.01.13 bis heute, den 08.01.13, circa 800 meiner Rezensionen plötzlich nicht mehr relevant sind und weitere ca. 300 kommentarlos gelöscht wurden, verstehe ich nicht. Diese Vorgehensweise verleidet mir nun endgültig neben den anderen Gegebenheiten, mit denen Rezensenten hier seit geraumer Zeit "beglückt" werden, das Schreiben weiterer Rezensionen. Somit auch hier allen ein herzliches Servus.

Bewertungen

Insgesamt 1101 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2011
Ein fliehendes Pferd

Ein fliehendes Pferd


gut

"Gemischte Gefühle am Bodensee"

Verlockend reizende Weiblich- und verlockend andersartige Männlichkeiten in Identifikations- und Beziehungskrisen sind wieder einmal der Dreh- und Angelpunkt eines Streifens, der vor allem die Sexualhormone zu Transpondern und Katalysatoren für die Bewältigung solcher Krisen determiniert. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Charakter, Mimik und Expression sowie die Beziehungen der 4 tragenden Säulen dieses Filmes untereinander irgendwie gnadenlos überzeichnet sind und in ihrer Wirklichkeit unwirklich und damit fragwürdig werden.

Bliebe der provokative Gedanke von Autor und der Regie in der Übersteuerung einer Banalität von Freiheit & Independence und Spießbürgertum & Langeweile mit der eingedosten Gewürzmischung aus Drogen, Spiel, Spannung, Sex und Impotenz. Aber auch eine solche Provokation verliert sich spätestens auf Feldern bei Schloss Spetzgart[1] oder im aufgemixten Wasser hinter tosenden Ventilatoren auf Malta[2].

Doch, die Schauspieler versuchen ihr Bestes, allen voran Ulrich Noethen, doch wieder einmal verliert sich der deutsche Film in konstruierten Lebedramen, die als solches auch rüberkommen bar eines soliden Anspruchs auf Realität. Dazu sind, wie ebenfalls so oft, die gesprochenen Worte stellenweise kaum oder gar nicht zu verstehen.
Bleiben ein paar nette und köstliche Szenen, sonst aber Nichts weiter.

... ein geplanter Komödienbrüller[3] der im Halse stecken bleibt


[1] Drehort für den Pferderitt in der Nähe von Überlingen
[2] Auf Spezialeffekte im Wasser spezialisiertes Open-Air-Studio auf Malta
[3] Wolfgang Höbel [Der Spiegel 38/2007]

Besetzung
* Ulrich Noethen: Helmut Halm
* Katja Riemann: Sabine Halm
* Ulrich Tukur: Klaus Buch
* Petra Schmidt-Schaller: Helene
sowie
* Therese Hämer: Irene Zürn
* Günter Brombacher: Mayrhofer
* Vilmar Bieri: Reinhold
* Lisa Friederich[2]: freakiges Mädchen
* Jan Messutat: Mann der Wasserwacht
* Julian Greis: Mann der Wasserwacht

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2011
Baaria - Eine italienische Familiengeschichte

Baaria - Eine italienische Familiengeschichte


gut

Wenn die Zeit die Fäden verliert. Sieht man diese immer wieder auftauchende, schöne Piazza und Via Principale, fühlt man sich sofort inmitten eines Bella Italia, das unsere Herzen immer wieder und so mannigfaltig (be)rührt. Kommt dann noch der Kommunismus hinzu, erinnert man sich gerne an die wunderbaren Episoden von Don Camillo und Peppone und ist zugleich verwundert, dass hier die Geschichte zwar ihren Lauf hat, aber irgendwie kein Anfang und Ende findet. Machten es uns die zwei Streithähne einst leicht, versucht man die an sich wunderschöne Bilderflut über und aus Baaria (Bagheria, Provinz Palermo) verzweifelt zu ordnen, um der Handlung einen stabilen Rahmen zu geben und sich dann weiterführend darum bemühen zu können, den vielen Strängen und Fäden Herr zu werden. Eigentlich sollten diese ja die der politischen Ideen und Doktrinen sein, die Tornatore in dem fünffachen Familienvater Peppino vereinigte, doch reißen sie immer wieder in den Tumult der Tagen, Monaten und Jahren, Vor- und Rückblenden, Eindrücken, Sommernachtsträumen und Verkehrsentwicklung und lassen den Zuschauer hilflos in seinem Sessel zusammensinken. Schier unverletzbar malt Tornatore bei einer glänzend intonierter Salbenmusik von Ennio Morricone dieses malerische Dorf in grellen Gelb- und Ockertönen ohne die auch leicht arabische Einflüsse zu vergessen, und so dürften sich Mafia, Tourismus und das Bella Italia in jeglicher Hinsicht wohlig in der Sonne Siziliens aalen. Die Schauspieler tun ihr Bestes, Kostüme und Kulisse sind vom Feinsten, nur die scheinbar goldene Story versandet zusehends und ruhelos. ... ein pralles, sattes und süßes Leinwandspektakel, welches nach mehreren wohltuenden Amaro Digestivos verlangt, um mit dem hinterlassene Chaos dieser Hommage Tornatores an seine Heimat "fertig" werden zu können Besetzung * Francesco Scianna : Peppino * Margareth Madè : Mannina, Peppinos Ehefrau * Gaetano Aronica : Ciccio, Peppinos Vater * Marco Iermaò : Pietro, Peppinos Sohn * Ángela Molina : Sarina als Erwachsene * Nicole Grimaudo : Sarina als junges Mädchen * Raoul Bova : Journalist aus Rom * Michele Placido : Kommunist * Monica Bellucci : Freundin des Maurers * Luigi Lo Cascio : Beggards Sohn * Enrico Lo Verso : Minicu

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2011
Philadelphia

Philadelphia


ausgezeichnet

"Die Tunten und die Menschenrechte."

Gleich einer Bombe platzte dieser Film in den biederen Territorien der USA, und nicht nur dort. Aids und Homosexualität waren seinerzeit ein heißes Eisen, welches niemand gerne, und wenn, dann nur contra anlangte oder mahnend auf die Leinwand produzierte. Umso mehr zeigt es den Mut von Jonathan Demme und seinem gesamten Team, sich diesem Thema offen und pro zu widmen. Bewegt schon allein der Titelsong die Herzen, so kommt Demme schnell zur tränenreichen Sache.

Menschlicher Zerfall und menschliche Wandlung sind die roten Fäden in diesem Prozess über Diskriminierung, Ablehnung, Verstehen und Beistand. Jede Person für sich exzellent besetzt und voller Empathie dargestellt, überzeugt tief bewegend in einem genial inszenierten Rollenspiel von Freund, Feind und Kontrahent mit bravourösen Leistungen, ergreifenden Bildern und einem emotionalen Soundtiegel erster Güte.

Zum Heulen, und, zum Heulen ... ein sehenswerter Film über den Beginn der Befreiung anders geartete geschlechtlicher Beziehungen anhand des Schicksals eines Spitzenmanns unserer Gesellschaft


Besetzung
* Tom Hanks : Andrew Beckett
* Denzel Washington : Joe Miller
* Mary Steenburgen : Belinda Conine
* Jason Robards : Charles Wheeler
* Antonio Banderas : Miguel Alvarez
* Roberta Maxwell : Richterin Tate
* Joanne Woodward : Sarah Beckett
* Charles Napier : Richter Garnett
* Buzz Kilman : Crutches
* Karen Finley : Dr. Gillman
* Bradley Whitford : Jamey Collins
u.a.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2011
Spiel mir das Lied vom Tod
Henry Fonda,Paolo Stoppa,Claudia Cardinale

Spiel mir das Lied vom Tod


ausgezeichnet

„die Mundharmonika ... 1968 in die Kinos und immer noch fantastisch”

"once upon a time in the west"

Dieser Western ist wahrlich ein phänomenales Meisterwerk, welches Sergio Leone einen, die Zeit überdauernden Erfolg vor allem in Europa bescherte. Viele seiner Dialoge wie z.B. "Irgendeiner wartet immer!" besitzen heute Kultstatus, und viele Szenen haben sich in das Gedächtnis der Kinogänger eingeprägt.

Mit den einfach grandios spielenden Akteuren Charles Bronson, Claudia Cardinale und Henry Fonda, neben den vielen anderen, gelingt Leone (als schlecht englisch sprechender, italienischer Regisseur und mit der Angewohnheit, die Rollen selbst vorzuspielen) trotz aller Widrigkeiten ein mediterran angehauchter Kunst- und Kultfilm mit, im Rhythmus der Musik beeindruckenden Bildern von Sehnsucht und Träumen, jedoch mit dem in jeder Einstellung dargestellten, schmerzlichen Bewusstsein der Vergeblichkeit und Unwirklichkeit dieser.

Einmalige Großaufnahmen der Akteure mit ihren Augen und Gesichtern als Spiegel von Mut, Gefahr, Angst, Unsicherheit und Tod sowie grandiose Außenaufnahmen in Spanien und Arizona und starke Kontraste in Bild und Musik machen diesen wohl bekanntesten Western für jeden Fan zu einem immer wiederkehrenden Ereignis und Erlebnis.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.