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Top-Rezensenten Übersicht

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Mel.E
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Mein Blog: http://melbuecherwurm.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1270 Bewertungen
Bewertung vom 10.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1


sehr gut

"Crazy in Love" ist eine zuckersüße Liebesgeschichte, die oftmals aber auch sehr ernste Seiten aufweist, was die Story realistischer erscheinen lässt. Mitunter nervt mich allerdings, das Ben sich nicht durchsetzt und scheinbar doch die Rolle spielen wird, die ihm sein Vater aufgezeichnet hat. Ich bin dennoch überzeugt von diesem Reihenauftakt, da ich gerade Sasha, die weibliche Protagonistin ganz bezaubernd empfand, da sie eben nicht dem Mainstream entspricht. Sie ist ein Mädchen voller Geheimnisse, wobei anzumerken, das sie zum ersten Mal Kontakt hat mit der Familie ihres Vaters und es auch zu Ablehnung seitens Onkel und Großmutter kommt, die ich als sehr bitter empfand. Sasha lässt sich nicht einschüchtern, obwohl sie direkte Ablehnung durch Ignorieren erfährt, aber es ist ihr Ziel ein Stipendium nach Yale zu erhalten, sodass sie dieses in den Fokus setzt und das emotional verletzende Verhalten ausblenden muss, um ihr Ziel erreichen zu können. Mitunter lässt sich ihre Traurigkeit darüber nur erahnen. Interessant wäre es auch gewesen, was zu dem Bruch von Sashas Mutter und Sashas Tante Laura geführt hat, aber da es Folgebände geben wird, erhoffe ich mir da, ein klein mehr Informationen, da ich die Familiengeschichte ansonsten zu oberflächlich dargestellt gefunden hätte, zumal Sasha nun schon so alt ist, das Abschlussjahr der Weston High zu besuchen und erst als Jugendliche Kontakt zur Familie ihres Vaters sucht. Da fehlt mir so einiges an Informationen, wobei man als Leser_in natürlich unbefriedigende Vermutungen aufstellt.
Insgesamt ein sehr gelungener New Adult Liebesroman, der durch ganz viel Drama zweier junger Menschen immer wieder ganz neue Wendungen nimmt. Klar ist die Grundidee nicht neu, das sich ein reicher Schnösel in das "arme" Mädchen aus New York verliebt, aber dennoch mochte ich die Atmosphäre sehr. Sasha ist außergewöhnlich und erscheint von Grund auf ehrlich, während Ben eher derjenige ist, der sich nicht behaupten kann und seine Lügen leben muss, um beruflich andere Wege einschlagen zu können, die nicht durch seinen Vater geebnet werden.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung und bin voller Vorfreude auf den zweiten Band der Buchreihe, der "Hopeless in Love" heißen wird und im Juni 2020 erscheinen wird. Ganz klar ist, das ich die Story rund um Ben und Sasha gerne weiterlesen möchte, da der Cliffhanger am Ende einfach neugierig macht. Ehrlich gesagt fand ich es ziemlich fies, gerade dann zu enden, wenn alles endlich gut zu sein scheint und dann doch wieder nicht? So gewinnt man definitiv Leser_innen ☺

Bewertung vom 10.05.2020
Meine beste Freundin
Alderson, Sarah

Meine beste Freundin


sehr gut

Wer solche Freundinnen hat, wie in diesem Thriller beschrieben, benötigt definitiv keine Feinde, denn Neid regiert hier die Grundstimmung des Plots und gibt Missgunst und Verachtung sehr viel Raum. Es schädigt die Emotionen und fordert ein Handeln heraus, welches nicht gleich ersichtlich ist. Mich macht es sprachlos, wie abgründig schlecht Menschen sein können, um an ihr Ziel zu gelangen, ohne das ihnen jemand ins Handwerk gepfuscht wird. Der Autorin ist es gelungen, mich zu verwirren und am Ende eine Auflösung zu schaffen, die mich zwar nicht begeistert, aber überzeugen konnte.
Der Thriller beginnt mit einem Anruf bei der Notrufzentrale, welches sogleich mitten in das Geschehen zieht und taktisch sehr gelungen ist, um immer mehr und mehr Überraschungseffekte einzubauen. Zwei Frauen, die aufeinander treffen, wobei die eine sich nicht bewusst ist, wie sehr ihr Leben bedroht wird und welche Ausmaße es nimmt. Letztendlich wird eine der beiden als Siegerin aus diesem ungleichen Kampf hervorgehen, da sie die Weichen scheinbar schon lange gelegt hat, um komplett zu vernichten, dafür reicht es schon Rufmord zu betreiben, um die andere in ein falsches Licht zu rücken. Absolut erbärmlich, wie Neid einen Menschen zerfressen kann. Jemanden sein Glück nicht zu gönnen und jemand anderem eine Straftat anzuhängen ist Drama Pur.
Der Autorin ist es gelungen einen Thriller zu stricken, der mich erstaunt und auch abstößt. Jemand anderes sein zu wollen, ist nachvollziehbar, aber dessen Rolle komplett einzunehmen eine ganz andere. Mich erschreckt hierbei die Skrupellosigkeit und das Vorgehen, da ein anderer Mensch, der schon alles verloren hat, noch mehr geschädigt wird und keine Rettung in Sicht ist, da durch Lügen und Intrigen ein Leben zerstört wird. Dieses geschieht langsam und allmählich und zeigt auf, wie schnell sich auch der Leser von diesem Geschehen auf falsche Fährten führen lässt.
Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich bestens unterhalten gefühlt habe. Ich finde den Titel des Covers nicht passend, da es sich hier nicht um eine Freundschaft handelt, da sich gerade Becca nicht in der Lage befindet, Freundschaften zu pflegen und von Lizzie lediglich benutzt wird, um ihre eigenen kranken Interessen durchzusetzen. Der Titel ist irreführend, da nur ein kurzer Kontakt zwischen Becca und Lizzie bestand. Kleiner Tipp am Rande: Pass auf, auf das, was du im Internet von dir preisgibst, denn es könnte Menschen geben, die dir deinen Erfolg, deine Liebe, dein Kind oder Ehemann nicht gönnen und dir daraus einen Strick drehen, um dein Leben zu zerstören, da sie einfach abgründig neidisch sind. Wirklich interessant ist der Aufbau des Thrillers, der in mehrere Teile gegliedert wurde, um den Spannungsbogen zu erhöhen und die Wendungen die der Plot nimmt, noch mehr zu verdeutlichen.

Bewertung vom 08.05.2020
Marta schläft
Hausmann, Romy

Marta schläft


gut

Nachdem ich "Liebes Kind" erst kürzlich gelesen habe uns sehr fasziniert von dem Debüt der Autorin Romy Hausmann war, freute ich mich sehr auf einen weiteren Thriller und muss mir nun selbst eingestehen, das meine Erwartungshaltung gigantisch hoch war. Leider hat mich "Marta schläft" nur gering gepackt, da ich die vielen Handlungsstränge erschlagend empfand und mich die vielen unterschiedlich gezeichneten Personen sehr verwirrten. Es war der Klappentext, der meine Neugier schürte und der Plot schien auch gelungen, wenn nicht zu viele Eindrücke das Lesen erschwert hätten. Auch das Galgenmännchen auf dem Cover erschließt sich mir nicht, es sei denn die Aussage des Thrillers wäre, das die Schlinge um den Hals für Nadja immer enger wird?

Erst auf den letzten hundert Seiten kristallisiert sich heraus, warum Nadja so wichtig ist, um als Gehilfin einen Mord zu vertuschen. Warum Marta schläft stellt sich schnell heraus, aber da sie ein sehr bewegendes Leben geführt hat, könnte jeder für den ewigen Schlaf verantwortlich sein. Um ihren Bruder zu schützen, geht Nadja außergewöhnliche Wege, was für mich nicht immer nachvollziehbar war, zumal ich eine starke Persönlichkeit wahrnahm, die sich auch vor Blut an den Händen nicht fürchtet. Es ist ein abgekartetes Spiel und Nadja geht prompt in die Falle.

Mir bietet "Marta schläft" zu viele Nebenschauplätze und zu viele Ereignisse, die das Lesen erschwerten, da die Zusammenhänge immer wieder auseinanderdriften. Für mich ein Thriller, der wenig logisch ist, da Nadja, die zuerst sehr stark erscheint, am Ende einfach nur naiv ist und sich von Tränen blenden lässt. Sobald ein Kind ins Spiel kam, welches ohne Mutter aufwachsen muss, wird Nadja scheinbar getriggert und erscheint kopflos. Mir ist das tatsächlich zu oberflächlich, denn wer mordet, muss bestraft werden und sollte nicht ein Abendessen für den Ehemann kochen und alles so darstellen, als wäre nie etwas geschehen. Es erscheint mir tatsächlich zu kaltblütig.

Da ein Buch seine Leserschar immer spalten wird, vergebe ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung. Mich hat "Marta schläft" nur wenig überzeugt, aber die guten Ansätze und die erkennbare Spannung sind erwähnenswert und werden für andere Leser_innen aus "Marta schläft" vielleicht doch ein Highlight machen.

Bewertung vom 06.05.2020
Zwei Wochen im Juni
Müller, Anne

Zwei Wochen im Juni


sehr gut

Einen Nachlass zu ordnen, stellt die Hinterbliebenen immer vor große Herausforderungen, denn es muss entschieden werden, was bleibt und was verworfen wird. In "Zwei Wochen im Juni" stellen sich zwei Schwestern ihren Erinnerungen und was schmerzlich beginnt, ist der Beginn einer inneren Heilung und einem Neuanfang. Adas setzt sich nicht nur mit ihrer Vergangenheit auseinander und sondern auch mit ihrer Zukunft, was bedeutet, los zu lassen und neue Wege zu beschreiten. Ganz wunderbar sind hier die Erinnerungen an Kindheit und Jugendzeit und zeigt relativ rasch, das auch Mütter ihre Geheimnisse haben. Insgesamt ist "Zwei Wochen im Juni" ein sehr bewegendes Buch voller Tiefgang und Neuerungen. Jeder Mensch sollte sich hier und da eine Auszeit nehmen können, um aufzuräumen. Nicht nur einen Haushalt aufzulösen, wie es hier im Roman beschrieben steht, sondern sich auf das wesentliche zu besinnen und vielleicht alte Träume wieder zu beleben, die man längst tief innen vergraben hat.
Ich empfand "Zwei Wochen im Juni" als sehr mutmachend, denn gerade in Adas Leben wird sich einiges zum Positiven verändern, da sie sich ihre Blickrichtung ändert. Auch das Annähern der Schwestern, die durch ihre unterschiedlichen Charaktere und Privatleben auseinander gelebt haben, nähern sich an, wobei es kurzzeitig so ausgesehen hat, als würde Toni sich zurückziehen. "Zwei Wochen im Juni" ist sowohl Abschied, als auch Neubeginn und gerade dieses schafft eine harmonische Verbindung.
"Zwei Wochen im Juni" ist ein Roman, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte. Die etwas über 200 Seiten waren mir fast schon zu zügig gelesen, aber dennoch haben mir die doch recht wenigen Seiten mehr Inhalt geboten, als ein Buch mit deutlich mehr Seiten. Die Story wurde rund erzählt und benötigte nicht mehr Worte, um überzeugend zu wirken.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2020
Margos Töchter
Stephan, Cora

Margos Töchter


sehr gut

"Margos Töchter" ist ein geschichtlich fundiertes Familiendrama in drei Akten. Mir hat sehr gefallen, das die Auflösung des Titels sich erst sehr spät klärt und mich als Leserin eher im Dunkeln lässt, was Margos Töchter betrifft, da ich zunächst nur Leonore kennen gelernt habe und mich dadurch immer über den Titel gewundert habe, denn "Töchter" sind zumindest zwei, was wirklich sehr verwirrt. Die Auflösung am Ende des Buches ist schlüssig, wenn auch schmerzhaft, da relativ schnell klar ist, wie dramatisch sich die politische Begebenheiten der DDR in das Leben Einzelner einmischen konnten und auch durften. Letztendlich konnte man niemanden trauen, auch innerhalb der Familien nicht, was ich schockierend empfand. Eine fiktive Story, die sicherlich auch einen hohen Wahrheitsgehalt beinhaltet. Es ist definitiv ein Verrat, der für Entzweiung sorgt und Aussprache und Versöhnung auf der Strecke bleiben lässt. Mitunter liest sich "Margos Töchter" wie eine Story im Geschichtsunterricht, was ich nicht als störend empfand, aber die Freude am Lesen etwas schmälert, da das Familiendrama dadurch etwas zu kurz kommt, da es erst zum Ende hin eine Verbindung der drei Frauen Jana, Margo und Leonore gibt. Hinzu kommt Clara, dessen Leben ein herbei geführtes Grauen durch den Verlust der Tochter beinhaltet, da diese sich dazu entscheidet, ihrem Kind ein besseres Leben als ihr eigenes zu bieten, nichtsahnend, welchen Stein sie damit ins Rollen bringt. Es ist oftmals Willkür und der Schmerz wird mehrfach deutlich.
Insgesamt hat mir "Margos Töchter" sehr zugesagt, wenn auch nicht immer und überall der Funke überspringen konnte, da ich die politischen Einflüsse doch sehr erdrückend und ermüdend empfand. Ich vergebe dennoch eine Leseempfehlung, da die Story einen hohen Wahrheitsgehalt beinhaltet. Ich bin mir sicher, das es immer noch genügend Familien geben wird, die durch politische Ziele, wie im Roman beschrieben, voneinander getrennt wurden, um im Nachhinein nach ihren Wurzeln suchen zu müssen. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen, war in der damaligen Zeit, die tatsächlich noch nicht lange zurückliegt nicht möglich und erschreckt mich dadurch noch mehr.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2020
Pelikansommer
McDunn, Gillian

Pelikansommer


sehr gut

"Pelikansommer" ist ein Kinderbuch, welches mir sehr zugesagt hat, da die Protagonistin Cat lernt los zu lassen und nicht immer nur in der Verantwortung ihrem jüngeren Bruder gegenüber steht. Dieser scheint sehr speziell zu sein, sodass Cat sich immer nur sorgt und dabei vergisst, selbst noch ein Kind zu sein. Als Mutter versetzte mir dieses mehrfach einen Stich, da ich Cat oftmals in ihrer Kindheit beschnitten sah. Cat stellt ihre Bedürfnisse immer nach hinten und lehnt sogar ab ein Eis essen zu gehen, um die tägliche Struktur ihres Bruders nicht zu gefährden. Selbst ihre Mutter sieht nicht, das Cat nicht Kind sein kann, da sie arbeiten muss, um ihre Kinder zu versorgen. Als Alleinerziehende bleibt ihr vielleicht hier und da nichts anderes übrig, Cat als große Schwester einzuspannen, aber eine eigene Freizeitgestaltung erhält Cat durch die beruflichen Engpässe der Mutter leider nicht. Ich lese natürlich mit den Augen einer Erwachsenen, daher sind manche Begebenheiten für die jüngere Zielgruppe sicherlich nicht als solche zu erkennen, wobei die Bilderbücher, die die Mutter herausbringt auch dieselbe Sprache spricht, die ich wahrnehme. Selbst Cat reagiert irgendwann nachdenklich, da sie ebenso wie die Raupe im herausgegebenen Kinderbuch der Mutter scheinbar nur darauf bedacht sein muss, ihren jüngeren Bruder glücklich zu machen. "Pelikansommer" ist ein Kinderbuch mit Tiefgang und absolut empfehlenswert, da eine Verwandlung geschieht, die ich als sehr positiv wahrnahm.
Die Begegnung mit den Großeltern auf Gingerbread Island kommt nur zustande, da die ursprünglich geplanten Babysitter verhindert sind und Cats und Kükens Mutter einen Abgabetermin einhalten muss. Es zeigt sich relativ schnell, das der Kontakt zu den Großeltern durch Verletzungen entstanden ist, wobei eine Aussprache bitter nötig ist. Cat und Küken sind angekommen, werden geliebt und wertgeschätzt und ein Angelwettbewerb bietet Cat eine neue Perspektive, hinzu kommen Freundschaften, die sich langsam entwickeln, all das, was für Cat im "normalen" Alltag nicht möglich ist, da sie die Verantwortung für Küken übernehmen muss. Es ist für alle ein Abnabelungsprozess, den auch die Mutter der Kinder irgendwann durchleben muss.
Wie schon erwähnt, ist das Bilderbuch, an denen die Mutter schreibt und illustriert sehr präsent, da jede Kapitel Küken und Raupe als Illustration voraus geht. Als Cat sich irgendwann zu ärgern beginnt, stößt sie bei ihrem Bruder auf Unverständnis, aber auch ich nehme wahr, das alle darauf bedacht sind, Küken zufrieden zu stellen und seine eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Küken selbst ist definitiv speziell und auch wenn es nicht erwähnt ist, vermute ich eine Autismus Spektrum Störung, wobei dieses meine eigene Spekulation ist, aufgrund des Verhaltens des Jungen, auf den wirklich jeder Rücksicht zu nehmen scheint und dabei Cat vergisst.
Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an ein doch sehr außergewöhnliches Buch, welches mich nachdenklich stimmen konnte, aber eben auch durch die Schönheit auf Gingerbread Island absolut überzeugt hat. Die innerlichen Kämpfe die Cat austrägt zeigen eine starke Persönlichkeit, die den Mut aufbringt Dinge zu ändern und auch Versöhnung herbei zu führen. Insgesamt eine wunderschöne Story, die überzeugen konnte.

Bewertung vom 01.05.2020
Vengeful - Die Rache ist mein / Vicious & Vengeful Bd.2
Schwab, V. E.

Vengeful - Die Rache ist mein / Vicious & Vengeful Bd.2


sehr gut

"Vengeful - Die Rache ist mein" ist der zweite Band einer Buchreihe, die mir um einiges besser gefallen hat als der erste Band, wobei ich auch hier den einen oder anderen Kritikpunkt finden könnte, wenn ich nach dem Haar in der Suppe suchen wollte. Die Story nimmt relativ schnell an Fahrt auf und knüpft direkt an den ersten Band an. Positiv zu erwähnen ist auch, das die Fortsetzung relativ rasch erschienen ist und kein monatelanges Warten erfolgte. Gleich die ersten Seiten erzeugen einen hervorragenden Spannungsbogen, der sich fast komplett durch die mehr als 500 Seiten gezogen hat. Für mich nicht mein bevorzugtes Genre, aber interessanterweise sehr ansprechend gehalten, wobei die ExtraOrdinären (EO) durch die Faszination ihrer Gaben mitunter wie Roboter und weniger als Menschen wirken, zumal Emotionalität in diesem Buch keinen Platz findet. Es gilt zu töten und auszuschalten und da sowohl Victor und auch Eli überlebt haben, wird Rache erneut eine große Rolle spielen.
Das Cover ist dem ersten Band der Buchreihe angepasst, da es auch in der Farbe rot gehalten ist, wobei sich nur Titel und die Person geändert hat. Definitiv ein Cover mit Wiedererkennungswert, da die Ähnlichkeit der beiden Cover einen Hinweis auf eine Fortsetzung geben, wobei es für mich nicht ansprechend genug gewirkt hätte, um es im Buchhandel in die Hände zu nehmen, um es näher zu betrachten. Die abgebildete Frau passt allerdings optimal zur Story, sodass ich die Wahl gelungen finde.
"Vengeful - Die Rache ist mein" erzählt allerdings nicht nur von Eli und Victor, sondern nutzt jede Menge andere EO, um einen roten Faden zu spinnen. Verwirrt hat mich mitunter die extremen Zeitsprünge, die zwar letztendlich dazu dienen, die Story interessanter zu gestalten, aber das Lesen war dadurch nicht immer einfach, weil man Personen und Schauplätze nicht immer miteinander verbunden sah, zumindest nicht auf Anhieb.
Die Person der June ist auch zum Ende hin sehr undurchdringlich, da ich nicht verstanden habe, warum sie sich so sehr auf Sydney fixiert hat. Ich erhoffe mir, dass sich dieses Rätsel noch lösen wird.
Ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an einen sehr finsteren und düsteren Roman, der voller Asche und Blut zu einem sehr interessanten Leseerlebnis geworden ist, zwar fehlt mir die Menschlichkeit zwischen den Zeilen, da es sich oftmals nur um Rache dreht und es wenig Liebenswertes zu entdecken gab, so ist es die Spannung, die das Buch erhält und dadurch einen gewissen Reiz auf seine Leserschar ausüben kann. Ich werde zwar nicht in Begeisterungsstürme für diese Buchreihe ausbrechen, aber ich bin zufrieden gestellt und damit versöhnt, das mich der erste Band eher abgestoßen hat und es manchmal von Vorteil ist, sich erneut auf eine Story einzulassen, die dann doch noch hier und da faszinieren konnte.

Bewertung vom 01.05.2020
Im Garten deiner Sehnsucht
Shipman, Viola

Im Garten deiner Sehnsucht


sehr gut

"Im Garten der Sehnsucht" wurden Trauma und Trauer gekonnt in Szene gesetzt, was mich mitunter sehr bewegt hat, zumal es aufzeigt, wie sehr Kriege Menschen verändern können. Oftmals steckt ein großer Verlust hinter dem Erleben und der Veränderung im Inneren oder auch grausames Erleben lässt Menschen die Alpträume immer und wieder neu erleben. Es ist erschreckend authentisch dargestellt und gibt diesem Roman daher auch einiges an Tiefgang. Wie der Titel des Romans schon verdeutlicht, sind es Blumen, die hier Heilung schenken und das Aufeinander einlassen, welches die Zäune, die wir um uns errichten, die mitunter großen, stabilen Mauern zum Einsturz bringen können. Eine große Portion Liebe einer Frau kann Herzen erwärmen, da sie dazu führen, sich Hilfe zu holen und dieses zu zu lassen, aber was noch wichtiger ist, ist ein Kind, welches durch Mut und Offenheit eine alte Frau das Leben neu entdecken lässt. Eine Frau, die sich ebenso zurück gezogen hat, wie der Mann, der das Grauen des Krieges erlebt hat und nicht ins Leben zurück findet durch Posttraumatische Belastungsstörung und der Tatsache, sich mit Alkohol zu betäuben. Mir hat es gefallen, das ich viele Dinge, die im Roman erzählt werden, als sehr authentisch wahrnehmen konnte, was emotionales Verhalten betrifft. Es wird ganz viel Schmerz deutlich, wobei ich natürlich herausragend finde, wie die Autorin Probleme löst, was dann wiederum zum idyllisch dargestellten Cover zu passen scheint.
Insgesamt ein sehr gelungener Roman, der mir dadurch gefallen konnte, das hier nicht nur Kitsch und Schmalz zu finden ist, sondern ganz deutlich wird, wie sehr Menschen durch ihr Erleben verändert werden. Der Mensch zieht sich zurück und bricht alle Kontakte ab, oder versucht seine Probleme in Alkohol zu ertränken. Iris schafft es sich durch das Züchten diverser Blumen sich ihrem verstorbenen Mann und Tochter näher zu fühlen und durch die Schönheit ihres Gartens, werden letztendlich große Mauern überwunden, die dazu führen, das eine Familie wieder zueinander finden kann. Es gibt sehr viele schöne Momente, kuriose Begebenheiten, die Iris absolut verrückt wirken lassen, aber eben auch den Schrecken, den ein Krieg hinterlassen kann. Es ist der Verlust, das Erleben, was hier auch sehr deutlich wird.
Abby wird als sehr starke Frau dargestellt, die ihre Ehe nicht aufgibt und sich immer wieder versucht, sich ihrem Mann anzunähern. Dieser blockt alle Versuche ab, bis zu dem Zeitpunkt, indem er sich Iris offenbaren kann. Er beginnt nach und nach zu heilen und auch wenn das Ziel noch lange nicht erreicht ist, werden neue Verbindungen geknüpft.
Das Ende hat mich jetzt leider nicht komplett überzeugt, da es mir tatsächlich zu kitschig war. Hier verliert der Roman sich in zu blumigen Ausschmückungen, die zuvor nicht zu finden waren. Gerne vergebe ich dennoch eine Leseempfehlung, da ich bis zu einem bestimmten Punkt ein sehr großes Zufriedenheitsgefühl verspürt habe, was das Ende nicht zerstören konnte, aber meine zuvor empfundene Begeisterung leider geschmälert hat.

Bewertung vom 26.04.2020
Die Mitte ist ein guter Anfang (eBook, ePUB)
Bloom, Franka

Die Mitte ist ein guter Anfang (eBook, ePUB)


sehr gut

"Die Mitte ist ein guter Anfang" ist ein kurzweiliger Roman, der mich bestens unterhalten hat. Die Protagonistin Eva steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag und hat sich mit dem Älter werden sehr gut arrangiert. Sie steht tatsächlich in der Blüte ihres Lebens und hat jede Menge Grund zufrieden zu sein, wenn denn nicht ein Heiratsantrag ihres jahrelangen Lebensgefährten und Vater ihrer Tochter Frida, alles auf den Kopf stellen würde. Es bricht tatsächlich Chaos aus, an der die Beziehung fast zerbricht, da die Hochzeitsvorbereitungen emotional sehr viel Raum einnimmt.

Witzige Dialoge mit Freundinnen und die zerrüttete Ehe von Evas Eltern bieten jede Menge Amüsement. Meine Erwartung an den Roman war tatsächlich mich hier und da in Eva wiederzufinden, da ich selbst gerade fast schon in der Mitte meines Lebens angekommen bin, aber ich konnte mich weder mit Eva identifizieren, noch mit einer der Freundinnen, die dasselbe Alter hätte. Es ist definitiv eine vollkommen verrückte Story, die mir einige nette Lesestunden beschert hat.

"Die Mitte ist ein guter Anfang" erzählt eine fiktive Lebensgeschichte, die entscheidende Lebensfragen hinterfragt und aufzeigt, das eben nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, so wie das Leben nun tatsächlich ist und da lassen sich vielleicht dann doch die eine oder andere Parallele ziehen. Frida hat es jedenfalls nicht leicht mit ihren Eltern und als dann auch noch Opa in das traute Heim einzieht, fängt das Chaos eigentlich erst richtig an Fahrt auf.

Franka Bloom ist eine runde Story gelungen, die ich mir vielleicht hier und da anders vorgestellt hätte, aber unzufrieden war ich dennoch nicht, weil ich mich an manchen Stellen, manchen Dialogen wirklich bestens unterhalten gefühlt habe. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da jeder Menscheseine eigene Mitte finden muss und dieses vielleicht auch ein Anfang für etwas ganz Besonderes sein kann.

Bewertung vom 23.04.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


sehr gut

"Pandatage" erzählt von einer ganz speziellen Vater und Sohn Beziehung, die durch den Unfalltod der Mutter / Ehefrau zu einem Bruch gekommen ist und nun durch eine ganz besonders intensive Erzählkunst des Autors einen Neuanfang bekommt. Will, der seit dem Tod der Mutter nicht mehr spricht, leidet anscheinend am selektiven Mutismus, wobei die Entscheidung nicht zu sprechen ganz alleine von ihm gesteuert werden kann. Irgendwann fängt er an zu sprechen und zwar mit dem Mann im Pandakostüm, nichtsahnend, das dieser Mann sein Vater ist und dessen Herz vielfach bricht, da er den Schmerz seines Sohnes erkennt und nun gezielt darauf hinarbeiten kann, diesen aufzufangen. Leider ist dieses auf Lügen aufgebaut, was fast zu einem erneuten Bruch von Vater und Sohn führt.


Die Protagonisten werden ergänzt durch einige ganz interessante Persönlichkeiten, die dem Roman in all der Trauer, die sich mitunter zwischen den Zeilen verbirgt, eine gewisse Komik einbaut. Mir hat es sehr gefallen, das Danny oftmals unerwartet Hilfe bekommt, denn er steckt in großen Schwierigkeiten. Die Wohnung kann er nicht bezahlen und muss immer mehr Schulden machen, während der Vermieter droht ihn nicht nur aus der Wohnung zu werfen, sondern ihm auch alle Knochen im Leib brechen zu lassen. Arbeitslos und ohne Perspektive versucht sich Danny als Straßenkünstler und wird besser und besser, denn auch dort bekommt er Hilfe, denn ein tanzender Panda ist eine gelungene Attraktion. Schade nur, das Danny zwei linke Füße zu haben scheint und auch das Taktgefühl nicht gepachtet hat, aber auch hier wird ihm Hilfe zuteil von einer grandiosen Tänzerin eines Etablissement, welches sich ideal für Jungegesellenabschiede eignet. Wie schon erwähnt sind es oftmals die anderen erschaffenen Personen, die den Roman lebendig machen. Aber nicht nur auf dieser Ebene glänz dieser Roman, der mitunter auch im Genre Drama sein Zuhause finden würde, ablösend in Komödie und einer Mafiosigeschichte. Dem Autor ist es gelungen sehr facettenreich zu schreiben und mich damit wirklich zu packen. Für mich stand natürlich Will im Vordergrund, der es definitiv verdient hat innerlich zu heilen, wobei es natürlich auch einen hohen Stellenwert hatte, das Danny und Will wieder zueinander finden. Vielleicht war es ganz gut, das Danny seinen Job verloren hat, damit er sich nicht nur darauf konzentriert seinen Sohn finanziell zu versorgen, sondern ihm auf die richtige Art und Weise näher zu kommen.

"Pandatage" ist wirklich wunderschön trotz allem Kitsch und Situationen, die wirklich dick aufgetragen wurden. Mich begeistert letztendlich der Zusammenhalt, wobei es natürlich ebenso wichtig ist, Freundschaft und Mobbing in den Fokus zu rücken. Will wird für einige Mitschüler zum Spielball gehässigem Verhaltens und mich imponiert sehr, wie der Autor dieses Problem lösen konnte. Hinzu erschuf er einen Lehrer, der die richtigen Worte zur rechten Zeit ausspricht und somit auch zu Wills Trauerverarbeitung beitragen konnte. Insgesamt gesehen eine runde Story, die es sich zu lesen lohnte. Gerne eine Leseempfehlung!