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mecop

Bewertungen

Insgesamt 114 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2022
Die Familie
Krupitsky, Naomi

Die Familie


gut

Leichte Kost ohne Tiefgang
Ich hatte mich auf "Die Familie" aufgrund der Leseprobe und des passenden Covers schon sehr gefreut. Als das Buch endlich ankam, fing ich direkt mit dem Lesen an und... wurde von Seite zu Seite mehr enttäuscht. Die Sprache der Autorin war zu Beginn des Buches noch abwechslungsreich, danach eher durchschnittlich. Das kann jedoch an der Geschichte selbst liegen, die irgendwie nicht recht in Fahrt kommen will. Gerade beim Thema Mafia erwarte ich (vielleicht auch ungerechtfertigterweise) mehr Action und Aufregung. Die Lebensgeschichten der beiden Hauptfiguren sind eher harmlos beschrieben und entwickeln sich für meinen Geschmack zu unaufgeregt. Auch die Lebensgeschichte und den Werdegang der beiden Väter habe ich im Buch vermisst. Leider keine wirkliche Leseempfehlung von meiner Seite. Wer hier einen spannenden Mafiathriller oder -krimi erwartet, wie ich es tat, wird das Buch eher enttäusch beiseite legen.

Bewertung vom 28.06.2022
Schmelzpunkt
Harlander, Wolf

Schmelzpunkt


ausgezeichnet

Realistischer Umweltthriller
"Schmelzpunkt" hat ein Cover, das bereits andeutet, worum es in diesem Thriller gehen wird. Die Thematik Klimaerwärmung in einem Thriller mit zu verarbeiten, ist zwar nicht neu, aber Wolf Harlander hat dabei hervorragende Arbeit geleistet. Ich habe das Buch binnen weniger Tage geradezu verschlungen. Es geht atemlos von einem Schauplatz zum nächsten und ich musste unbedingt wissen, wie es weitergeht. Dazu trägt auch der Schreibstil des Autors bei, der schnörkerlos, aber mit wissenschaftlicher Genauigkeit die Gegebenheiten beschreibt. Als wissenschaftsinteressierte Person und da wir selbst bereits die Auswirkungen des sich wandelnden Klimas zu spüren bekommen, reizte mich dieser Thriller besonders. Zumal vieles, was darin vorkommt, leider gar keine Fiktion mehr ist. Umso spannender war dieses Buch für mich. Wer selbst gerne Thriller liest und nebenbei noch etwas lernen möchte (zum Beispiel über Grönland), sollte sich "Schmelzpunkt" nicht entgehen lassen!

Bewertung vom 25.06.2022
Der Tote aus Zimmer 12
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


ausgezeichnet

Ein Krimi im Krimi
"Der Tote aus Zimmer 12" ist der erste Roman, den ich von Anthony Horowitz gelesen habe.
Mir gefiel der Kriminalroman richtig gut; vor allem, die Idee einen Kriminalroman in einem Kriminalroman wie in einer Matrjoschka zu verpacken, hat mir sehr gut gefallen! Allerdings erfordert diese Konstruktion auch eine hohe Konzentration seitens der Leserschaft, denn sonst ist Verwirrung vorprogrammiert.
Wer sich dennoch auf das Abenteuer einlässt, wird nicht enttäuscht: Es gibt a la Agatha Christie sehr viele Wendungen, die die Lösung des Falls bis zum Schluss spannend machen. Ein Hauch Sherlock Holmes sorgt für zusätzlichen Lesespaß.
Die Hauptfiguren im Roman sind authentisch beschrieben und ich konnte mir beispielsweise die Arbeitswelt einer Lektorin relativ gut vorstellen. Auch ihre Herangehensweise an die Lösung des Falls war sehr realistisch beschrieben. Wer also Lust auf einen besonderen britischen Kriminalroman hat, dürfte an "Der Tote aus Zimmer 12" seine Freude haben.

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Bewertung vom 22.06.2022
In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3
Ventura, Luca

In einer stillen Bucht / Capri-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Gewohnt spannend
Ich habe eine Schwäche für die Kriminalromane von Luca Ventura mit den beiden Hautpfiguren Enrico Rizzi und Antonia Cirillo. Nicht nur die Cover der Bücher sind immer sehr schön gestaltet, sondern auch die Handlungen sind stets unterhaltsam und spannend. So auch im dritten Band der Reihe: "In einer stillen Bucht".
Leser:innen müssen die beiden vorherigen Krimis von Luca Ventura nicht gelesen habe, um der Handlung im dritten Roman folgen zu können. Der Kriminalfall ist auf Capri und in Neapel angesiedelt und bereit den beiden Polizist:innen einiges Kopfzerbrechen.
Mir gefällt besonders an den Romanen, dass die Handlung geradlinig beschrieben wird und dass Nebenhandlungen nicht so viel Raum gegeben wird. Rizzi und Cirillo haben zwar ihre privaten Herausforderungen, aber dennoch lösen sie ihre Fälle unaufgeregt und abgeklärt. Das macht die besondere Note der Capri-Krimis für mich aus. Insgesamt wieder ein spannender Kriminalroman, der besonders für Leser:innen geeignet ist, die sich primär für die Lösung eines Falls und nicht so stark für das Privatleben der Ermittler:innen interessieren und schnörkelos, aber dennoch gut geschriebene Krimis mögen.

Bewertung vom 22.06.2022
Real Easy
Rutkoski, Marie

Real Easy


sehr gut

Fesselnd und aufregend
"Real Easy" ist ein Thriller wie er im Buche steht. Von Anfang an nahmen mich die verschiedenen Erzählperspektiven der authentischen Geschichte gefangen und lieferten mir Stück für Stück Hinweise auf die Auflösung des Falles - um am Ende dennoch überrascht zu sein. So sollten Thriller sein!
Ich habe dem Buch dennoch nur vier Sterne gegeben, weil mir der teils vulgäre Stil der Erzählung nicht zusagte. Mir ist bewusst, dass dieser zur Unterstreichung der einzelnen Charaktere dienen sollte, aber irgendwie war die Ausdrucksweise für mich dennoch befremdlich. Ansonsten gefielen mir die Figuren und ihre (Hintergrund-)Geschichten recht gut und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Ein weiterer Pluspunkt des Thrillers ist für mich, dass die Erzählung weder reißerisch noch besonders blutrünstig ist. Wer also einen besonders blutigen Thriller sucht, wird bei "Real Easy" eher nicht fündig. Wer aber Thriller mit interessanten Figuren, Nervenkitzel und verschiedenen Erzählperspektiven mag, ist hier genau richtig!

Bewertung vom 22.06.2022
Wo die Wölfe sind
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind


sehr gut

Berührender Roman, der zum Nachdenken anregt
"Wo die Wölfe sind" wollte ich zunächst nicht lesen, habe mir aber aufgrund guter Kritiken dann doch eine eigene Meinung dazu bilden wollen.
Ich wurde definitiv positiv überrascht. Der Roman ist sprachlich sehr schön, ohne dabei ausschweifend zu werden. Die Hauptfiguren sind sicherlich speziell und manche ihrer Handlungen für mich nicht immer vollständig nachvollziehbar, dennoch hat mich Intis Geschichte bzw. ihr Hintergrund sehr berührt. Insgesamt schafft es die Autorin philosophische und geschlechterpolitische Fragen gut in die Geschichte zu integrieren und somit die Leser:innen (oder zumindest mich) zum Nachdenken anzuregen. Hinzu kommt die Vermittlung von Wolfswissen, für das die Autorin auf Wissen von Spezialisten zurückgegriffen hat.
Somit hat Charlotte McConaghy einen schönen Roman geschaffen, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Wer auf der Suche nach einem tiefsinnigen Roman mit philosophischem und ein wenig naturwissenschaftlichem Hintergrund und einer weiblichen Hauptfigur ist, sollte mit diesem Buch zufrieden sein.

Bewertung vom 22.06.2022
Fast ein Idyll
Falk, Susanne

Fast ein Idyll


ausgezeichnet

Unterhaltsam und leicht
"Fast ein Idyll" ist eine Sammlung von 30 kurzen Geschichten bzw. Briefen, die jeweils berühmte Persönlichkeiten als Protagonist:innen haben. Die Sammlung gefiel mir richtig gut und hie und da ertappte ich mich dabei, wie ich ins Schmunzeln geriet oder ob der Morbidität geschockt war. Manche Geschichten waren aber auch einfach eine leichte Lektüre, in der gezeigt wurde, dass Berühmheiten eben auch nur normale Menschen sind. Wie wahr, wie wahr! Auch wenn die Geschichten, wie dem Buchcover zu entnehmen, nur halbwegs wahr sind, aber das tut ihnen keinen Abbruch.
Die Autorin schafft es, mit gut gewählter Begriffs- und Wortwahl jeder Geschichte eine eigene Note einzuhauchen. Dies gefiel mir sehr gut! Da sich das Inhaltsverzeichnis hinten im Buch befindet, machte ich mir einen Spaß daraus, zunächst während des Lesens zu raten, um welche Berühmheit(en) es in der jeweiligen Geschichte ging. Sie sehen, ich wurde von dieser Geschichtensammlung sehr gut unterhalten und kann es allen empfehlen, die gerne mal in eine leichte (Sommer-)Lektüre abtauchen möchten!

Bewertung vom 22.06.2022
Tiefes, dunkles Blau
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


sehr gut

Eine angenehme und schöne Sommerlektüre
"Tiefes, dunkles Blau" ist ein schöner, angenehmer und leichter Kriminalroman. Auch wenn die Kriminalhandlung nicht die Hauptrolle in diesem Roman spielt, verliert die Autorin diese nie aus den Augen. Zudem schafft sie es, den Leser:innen Zürich hervorragend näherzubringen und auch die Lebensgeschichte der Hauptfigur Rosa kommt nicht zu kurz. Mir persönlich hat das recht gut gefallen, da ich es nicht als unnötige Längen in der Handlung empfunden habe. Seraina Kobler verwendet außerdem einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der mit einigen switzerdütschen Begriffen gespickt ist, die aber leicht verständlich sind.
Der Zürich-Krimi ist gut geeignet für Menschen, die gerne auch mal ein wenig über Orte und Menschen erfahren und nicht nur schnellstmöglich den/die Täter:in ermitteln wollen. Er ist eine für den Sommer passende Lektüre.

Bewertung vom 22.06.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

Fesselnd bis zum Schluss
Don Winslows "City on Fire" ist ein grandioser und aufregender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Selten konnte ich ein Buch so schwer aus der Hand legen wie dieses. Es ist wie ein Hollywoodblockbuster, den man im Kino gesehen haben muss (und die Filmrechte dazu wurden ja bereits verkauft).
"City on Fire" ist der erste Teil einer neuen Trilogie des Bestsellerautors Don Winslow und hält, was er verspricht. Der Autor nutzte kurze, prägnante Sätze, um die Beziehungen und die Gewalt in Dogtown zu beschreiben. Für einen Thriller finde ich diesen Schreibstil besonders passend. Die Figuren im Buch bestachen durch ihre Kaltblütigkeit und jagten mir damit regelmäßig beim Lesen ein Kribbeln durch den Körper. Wer einen gut gemachten, spannenden, aufregenden und klassisch amerikanischen Thriller möchte, ist bei "City on Fire" definitiv sehr gut aufgehoben!

Bewertung vom 22.06.2022
Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1


sehr gut

Niemand legt sich mit Tüdelbüdel an
"Die Leiche am Deich" von Joost Jensen ist ein unterhaltsamer Regionalkrimi, der auf der fiktiven ostfriesischen Insel Sünnum spielt. Nachdem eine Leiche an den Strand gespült wurde, beginnt – wie der Untertitel des Romans bereits voraussagt – die Friesenbrauerin alias Gesine Felber alias Tüdelbüdel selbst zu ermitteln bzw. ihre Tochter, Polizistin Wiebke, bei deren Ermittlungen zu unterstützen.
Die Geschichte ist wunderbar geschrieben, hatten einen tollen Erzählstil und ist meiner Meinung friesisch frisch. Der Autor verwendet viele sprachliche Feinheiten des ostfriesischen Dialekts ("Bangbüx") und schafft damit genau die richtige Atmosphäre für diesen Regionalkrimi. Die Figuren sind alle sehr authentisch beschrieben, wobei mir Patrick ein Bisschen zu überzeichnet daherkommt. Davon abgesehen ist der Krimi unterhaltsam und spannend und überzeugt mit viel Lokalkolorit. Ein Muss für Fans von Regionalkrimis, die im hohen Norden spielen!