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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Isabel
Wohnort: 
Bietigheim-Bissingen

Bewertungen

Insgesamt 212 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2023
Mord auf Alemannisch
Dorweiler, Ralf H.

Mord auf Alemannisch


sehr gut

Schon eine ganze Weile lag dieser erste Teil der Krimireihe rund um Rainer Maria Schlaicher, seines Zeichens Testdieb, und seinem Basset Dr. Watson auf meinem SuB und schien mich förmlich zu drängen, endlich entdeckt und gelesen zu werden. Nachdem ich gerade den neuesten Historienschmöker des Autors verschlungen hatte, schien die Gelegenheit günstig. Schnell war ich eingetaucht in die Story, bei der man auf den ersten Blick kaum vermuten kann, welche Richtung sie einschlagen wird. Schneller als er gucken kann, wird Rainer Marie in krumme Machenschaften mit dubiosen Gestalten verwickelt, die selbst vor einem Mord nicht zurückschrecken. Bald sind nicht nur die Hunde sondern auch Menschen in seinem Umfeld in Gefahr und so schließt sich Schlaicher schließlich mit der jungen Martina zusammen, um dem ganzen hoffentlich ein Ende zu bereiten. Nicht überall stößt er jedoch mit seinen Methoden auf Gegenliebe …

Scharfzüngig, lustig, sexy und vor allem mit viel Lokalkolorit gespickt präsentiert Ralf H. Dorweiler seiner Leserschaft einen Kriminalroman, der Beachtung verdient. Vor allem die dialektgefärbten Passagen haben Spaß gemacht und so ertappte ich mich so manches Mal dabei, mir diese selbst laut vorzulesen. Es war mir ein Vergnügen, Herrn Schlaicher und seine Entourage kennenzulernen und ich freue mich, dass der nächste Teil schon zu Hause im Bücherregal steht. Mit noch ein klein wenig Luft nach oben vergebe ich gerne vier von fünf Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung an alle, die wie ich deutsche Krimis mit skurrilen Protagonisten lieben.

Bewertung vom 07.10.2023
Das Geheimnis der Themse
Goga, Susanne

Das Geheimnis der Themse


ausgezeichnet

Ein paar Jährchen war es doch schon her, seit ich „Der verbotene Fluss“ gelesen hatte, der der Vorgängerband dieses Romans ist. Und so war ich ehrlich gesagt auch richtig überrascht, dass es nach dieser recht langen Zeit einen Folgeband gibt. Aber da ich großer Fan der Autorin und ihres Schreibstils bin, kam ich um „Das Geheimnis der Themse“ natürlich nicht herum. Und was soll ich sagen, dieses Buch hat mir sogar noch besser gefallen als der erste Teil. Gemeinsam begebe ich mich mit Charlotte und Tom Ashdown, die inzwischen in den Bund der Ehe getreten sind, auf die Mission, die mysteriösen Orte in London zu erkunden und darüber zu schreiben. Tom wurde beauftragt ein Buch zu schreiben, das sich mit den magischen Orten der Hauptstadt befasst und ich durfte ihn – wenn leider auch nur als Leserin – begleiten. Eine Geisterjagd würde er nicht betreiben, machte der charismatische Tom gleich zu Anfang klar, doch schneller als ihnen lieb ist befindet sich das Ehepaar mittendrin in der Beschwörung und Anbetung des Flusses Themse, dem von jeher besondere Kräfte zugeschrieben wurden. Als Team sind die Beiden unschlagbar, wenn es doch nur auch mit dem Kinderwunsch klappen würde. Oder steht der etwa gar nicht im Raum? Charlotte und Tom kämpfen jeder auf ihre eigene Art mit Zweifeln und um ihre Liebe …

Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, dessen Seiten sich wie von selbst umzuklappen schienen. Ein flüssiger Schreibstil gepaart mit anschaulichen Beschreibungen der besonderen Orte Londons machen Lust auf eine Reise auf die Insel um auf ebendiesen Spuren zu wandern. Ich vergebe begeisterte fünf Sterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus. Und lasst euch durch die „Geisterjagd“ nicht abschrecken, schlüssige Erklärungen überzeugen am Ende selbst die kritischsten Leser und Leserinnen.

Bewertung vom 06.10.2023
Die chinesische Sängerin
Ford, Jamie

Die chinesische Sängerin


sehr gut

Nachdem mir der Debutroman „Keiko“ des Autors Jamie Ford so gut gefallen hatte, war „Die chinesische Sängerin“ beinahe Pflichtlektüre für mich. Wieder nimmt sich der Autor einem Thema an, das das Leben der asiatischen Bevölkerung – diesmal in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts – kritisch beleuchtet und so manche stumme Anklage durchklingen lässt.

Der Roman erzählt die Geschichte des 12jährigen William Eng, der sein Leben in einem Waisenhaus fristet, wo er totunglücklich ist aber nie die Hoffnung aufgibt, eines Tages mit seiner Mutter vereint zu werden. Durch eine Fügung des Schicksals entdeckt er schließlich eine Frau auf der Leinwand, von der er sofort weiß, dass es sich nur um seine eigene Mutter handeln kann. Er macht sich daraufhin auf eine abenteuerliche Suche nach ihr und der Wahrheit. Im zweiten Erzählstrang erfahren wir vom Schicksal eben dieser Frau, die als Willow Frost Karriere gemacht hat und dennoch nie aufgehört hat ihr Kind zu vermissen.

Geschickt verwebt Jamie Ford, der selbst asiatischer Abstammung ist, die beiden Geschichten und spart dazu nicht mit Informationen über die katastrophalen Zustände, die vor knapp 100 Jahren an der Westküste der USA herrschten, die wie alle anderen Teile des Landes natürlich auch von der Wirtschaftskrise gebeutelt war. Neben dem Roman an sich, lernte ich dazu viel über die Entstehung der Filmindustrie und alles in allem ergab dies ein wunderbar berührende Geschichte. Ich vergebe diesmal "nur" vier von fünf möglichen Sternen, möchte aber dennoch eine absolute Leseempfehlung für den Roman aussprechen, der in Teilen auf wahren Tatsachen beruht. Es ist eine Geschichte, die ans Herz geht, wenn sie auch manchmal sehr amerikanisch ganz leicht ins Kitschige abzurutschen droht. Jamies drittes Buch „Love And Other Consolation Prizes“ wurde wohl leider nicht ins Deutsche übersetzt. Vielleicht fällt es mir mal im Original in die Hände. Ich wäre auf jeden Fall gerne wieder dabei.

Bewertung vom 04.10.2023
Vom Himmel die Sterne
Walls, Jeannette

Vom Himmel die Sterne


ausgezeichnet

Mit Freude entdeckte ich diesen neuen Roman von der beeindruckenden Jeanette Walls, die mich mit ihren Vorgängerromanen absolut begeistern konnte – keine Frage also, den musste ich haben. Auch wenn „Vom Himmel die Sterne“ nicht autobiografisch ist, d. h. das Buch nicht auf der wahren Lebensgeschichte der Autorin beruht, meinte ich doch die ein oder andere Gemeinsamkeit zu entdecken, denn starke junge Frauen finden in ihren Stories immer einen prominenten Platz.

Diesmal unternahm ich eine Reise ins ländliche Virginia, wo die bibeltreuen, ja fast schon fanatischen Bürger und Bürgerinnen vor gut hundert Jahren den Kampf gegen den Alkohol aufnehmen ohne jedoch wirklich zu bedenken, welche Folgen dieses Verbot mit sich bringen wird. Viele Menschen verlieren ihre Existenz, werden strafrechtlich verfolgt und es entstehen mafiaähnliche Verhältnis bis hin zur Selbstjustiz. In eben solchen Haushalt wird auch die kleine Sallie Kincaid geboren, die das Pech hat, ihre Mutter schon sehr früh zu verlieren. Nach der erneuten Heirat ihres Vaters, dem charismatischen Mann der als Duke bekannt ist, kommt auch ein neues Kind ins Haus, der etwas schwächliche Stiefbruder. Sallie will helfen, doch ein tragischer Unfall kostet den kleinen Jungen das Leben und Sallie Kincaid ihren Platz am heimischen Herd.

Als junge Frau darf sie nach dem Tod der Stiefmutter schließlich wieder nach Hause und kämpft wie eine Löwin, um ihren Platz in der Männer dominierten Welt zu finden und zu erobern. Wird sie den Kampf gewinnen?

Wieder schafft es Jeannette ein sehr authentisches Bild der Welt zu zeichnen, in der ihre Protagonistin lebt. Sie scheut sich nicht die schwierigen Themen anzuschneiden, die damals das Leben bestimmten. Die Geschichte ist spannend, kommt aber meines Erachtens nicht ganz an ihre Vorgängerromane ran. Von mir dennoch eine Lese- bzw. Hörempfehlung und solide vier von fünf Sternen. Ich wünsche mir sehr, dass noch viele interessante Romane aus ihrer Autorenfeder fließen werden.

Bewertung vom 28.09.2023
Das Jahr der Schatten
Richell, Hannah

Das Jahr der Schatten


ausgezeichnet

Die mir inzwischen durch ihre Bücher „Pfauensommer“ und „Geheimnis der Gezeiten“ gut bekannte Autorin Hannah Richell hat auch diesmal in meinen Augen wieder einen Volltreffer gelandet. Sie verbindet ein schönes Äußeres, nämlich ein Cover, das einen automatisch zu dem Buch greifen lässt, mit einem spannenden Inneren, einem Roman, der mich direkt eintauchen ließ in das alte Cottage im Peak Distrikt. Die Story beginnt mit Lila, die gefangen ist in einer kränkelnden Ehe mit Tom, einem verlorenen Baby und einer Mutter, die ihr besonders nach dem Tod des Vaters, immer fremder wird. Da erhält sie einen unerwarteten Brief eines Anwalts, der ihr mitteilt, dass sie die Erbin des leerstehenden Cottage mitten im Nirgendwo ist. Die Stadt tut ihr nicht mehr gut und so beschließt sie nach einem Ausflug dort zu bleiben, sich in die Arbeit zu stürzen und ihre Visionen zu verwirklichen. Doch je mehr Fragen sie einem alten Nachbarn stellt, umso undurchsichtiger scheint die Vergangenheit und die Geschichte ihres neuen kleinen Häuschens.

Im zweiten Erzählstrang gehen wir „back in time“, in die 80er Jahre als fünf Freunde aus einer spontanen Laune heraus beschließen, ein Jahr zurück zur Natur zu finden, bevor sie die Karriereleiter erklimmen. Sie starten ein Jahr als Selbstversorger und "Hausbesitzer" in eben diesem Cottage immer in Sorge dort erwischt zu werden. Zusätzlich macht weder die Natur noch das tägliche recht harte Leben, das sie schnell einholt, es Ihnen einfach. Spannungen sind vorprogrammiert, bis sie schließlich langsam, aber sicher auf eine Katastrophe zu schlittern.

Oft geht es mir so, dass mir einer der beiden Erzählstränge besser gefällt als der andere, doch hier hat es Hannah geschafft auf allen Ebenen Spannung aufzubauen, die sich zu Ende des Buchs immer weiter steigert. Schnell begann ich zu grübeln, was Lila mit dem Haus zu tun hat und wo die Verbindung zur Vergangenheit ist, doch ich musste mich bis zum Schluss gedulden. Die Auflösung war für mich wunderbar schlüssig und die schönen Landschaftsbeschreibungen, die sich immer in Hannahs Büchern finden, machten das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Ein letztes Buch der Autorin habe ich noch auf dem SUB, da freue ich mich schon drauf. Nun vergebe ich aber für diesen Roman erstmal sehr gerne die volle Punktzahl und für alle Schmökerfreunde gibt es noch eine Empfehlung obendrauf.

Bewertung vom 28.09.2023
1941. Liebe in herzlosen Zeiten
Cantieni, Margrit

1941. Liebe in herzlosen Zeiten


ausgezeichnet

Ein Roman, der zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs spielt … jep, kenne ich … dachte ich … und dann kommt die mir bis dato unbekannte Autorin Margrit Cantieni daher, nimmt mich an die Hand und reist mit mir in die Schweiz, in der „Liebe in herzlosen Zeiten“ spielt. Überrascht muss ich schnell erfahren, dass ich wohl doch nicht alles weiß!

Margrit hat in ihrem Buch nicht nur den Krieg an sich, sondern auch die unterschiedlichen Konsequenzen beschrieben, die dieser auf die Menschen hatte. Durch die Augen und Ohren der beiden Hauptcharaktere Sofia und Marek erlebe ich als Leserin, was es heißt, anders zu sein. Marek und viele seiner Kameraden landen in den Kriegswirren als polnische Soldaten in einem Internierungslager in der Schweiz. Was zu Anfang „nur“ mit viel Heimweh verbunden ist, wird für ihn schnell zu einem Spießrutenlauf mit harten Konsequenzen. Er hat das Verbotene getan und sich in die junge Schweizerin Sofia verliebt. Auch ihr drohen Bestrafungen, sollte das Verhältnis ans Licht der Öffentlichkeit geraten, doch kann man die Liebe wirklich verbieten, nur weil die Verliebten zwei unterschiedliche Pässe haben? Und hat diese Liebe eine Zukunft?

Der Roman ist eher einer der ruhigen Art und dennoch so eindringlich geschrieben, dass man gar nicht anders kann als sich darin zu verlieren. Ich fühlte mich beim Lesen mehr als nur angekommen in der Schweiz, ich fühlte mich mitten drin und live dabei. Die verschiedenen Charaktere sind so großartig gezeichnet, dass nicht nur Sofia und Marek im Gedächtnis bleiben werden, sondern neben vielen anderen auch der verständnisvolle Vater Josef, die liebevolle und resolute Soldatenmutter Leonora und sogar der kleine Piep, der ja leider ein tragisches Ende findet. Die Höhen und Tiefen, die Marek und Sofia durchleben und ihre Zweifel und Nöte, die sie immer wieder plagen, gehen ans Herz. Die Vielzahl an Informationen über die Rolle der Schweiz und Polen im Zweiten Weltkrieg lassen durchblicken, dass sich die Autorin intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat. Ich freue mich von ihren Recherchen profitieren zu dürfen, die die Lücken in meinem Allgemeinwissen ein wenig kleiner werden lassen. Alles in allem war das Buch ein gut geschnürtes Gesamtpaket, das neben einer einfühlsamen Liebesgeschichte der besonderen Art auch einen tiefen Einblick in die Geschichte der Vierzigerjahre gewährte und mich sehr gut unterhalten hat. Hierfür vergebe ich gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und empfehle das Buch vor allem denjenigen Lesern, die die eigentlich so neutrale Schweiz auch mal von einer anderen Seite kennenlernen möchten.

Bewertung vom 19.09.2023
Zu neuen Ufern / Die Eisbaronin Bd.3
Vosseler, Nicole C.

Zu neuen Ufern / Die Eisbaronin Bd.3


ausgezeichnet

Zwei lange Jahre lagen für mich zwischen dem zweiten und diesem dritten und damit leider auch letzten Band der Trilogie um die vier Eisbarone, die aus gefrorenem Wasser gutes Geld gemacht und ein kleines Imperium aufgebaut hatten. Doch meine Sorge, nicht wieder in die Geschichte rein finden zu können, war vollkommen unbegründet. Nicole C. Vosseler hat einfach ein Händchen dafür ihre Leser abzuholen und so war ich schon nach wenigen Seiten mittendrin im Geschehen und hatte wieder den Überblick. In „Zu neuen Ufern“ steht die junge Generation mit Cathrin und Jakob im Vordergrund, die sich ihren Platz in der Welt der Erwachsenen erst erkämpfen und zu sich selbst und ihrer Bestimmung finden müssen. Cathrin kämpft wie eine Löwin um ihren Platz in der Firma, aus der sich die Alten nach und nach zurückziehen. Jakob hingegen tut sich schwer, kommt traumatisiert aus dem Krieg zurück und will nur noch weg. Neues Leben wird geboren, während andere ihr Leben – natürlich viel zu früh – bereits aushauchen müssen. Alles in allem eine sehr stimmige, diesmal ein wenig ruhigere Geschichte, die an Herz und Nieren geht und mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurücklässt. Mehr als fünf dicke Sterne kann ich nicht vergeben, diese kommen aber wirklich von Herzen und mit voller Überzeugung. Vielen Dank, liebe Frau Vosseler, für großartige und emotionale Lesestunden. Ich freue mich schon auf die nächsten Werke aus Ihrer Feder!

Bewertung vom 19.09.2023
Zur Schokoladen-Symphonie
Lilienthal, Cecilia

Zur Schokoladen-Symphonie


sehr gut

Hannah brennt für ihren Traum, ein eigenes Café zu eröffnen, das alles andere als gewöhnlich werden soll. Denn nach Bayreuth, das für seine Richard-Wagner-Festspiele weltberühmt ist, gehört ein Treffpunkt für neue Künstlertalente. Auch ihre Freundin Lisa soll mit ihren köstlichen Gaumenkreationen zum Gelingen des Cafés beitragen. Während Hannahs Mann Christian zunächst seine volle Unterstützung zusichert, entwickelt er sich mit der Zeit immer mehr zum Kontrollfreak und nimmt Hannah fast die Luft zum Atmen. Diese findet jedoch zwischenzeitlich Trost in dem Tagebuch der jungen Rosa aus den Zwanzigerjahren, das sie durch Zufall auf dem Dachboden entdeckt. Darin beschreibt Rosa ihr Leben mit ihrer großen Liebe David, die die Beiden leider nur im Geheimen ausleben dürfen, denn David ist Jude und Rosa einem anderen Mann versprochen, der jedoch ihr Herz nicht erreichen kann …

Cecilia Lilienthal – ein Pseudonym, hinter dem sich die sympathische Autorin Nadine Stenglein verbirgt – hat mit ihrer Schokoladensymphonie eine wunderbare Geschichte zum Eintauchen und Wegträumen geschaffen. Während meine Wut auf die beiden tyrannischen Männer Christian und Rudolf immer weiterwuchs, stieg auch meine Bewunderung für die beiden starken jungen Frauen Hannah und Rosa, die sich nie die Butter vom Brot nehmen ließen. Beide kämpften für die Liebe ihres Lebens und bis zum Schluss hielt die Spannung und die Neugier zu erfahren, wie die Kämpfe enden würden. Cecilia ist auch das Ende hervorragend gelungen und rundet die Geschichte absolut zufriedenstellend ab. Das Buch lässt mich ein wenig traurig, aber glücklich zugleich zurück und dafür vergebe ich gerne satte vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die an guten Liebesgeschichten einfach nicht vorbeigehen können.

Bewertung vom 15.09.2023
Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1
Hinrichs, Anette

Nordlicht - Die Tote am Strand / Boisen & Nyborg Bd.1


ausgezeichnet

Eine junge Frau, die tot am grenznahen Strand von Kollund aufgefunden wird, verbindet die neue Leiterin der Flensburger Mordkommission Vibeke Boisen und den Ermittler Rasmus Nyborg zu Kollegen zu einem deutsch-dänischen Ermittlerteam. Schnell bemerken die Beiden, dass die bereits vor zwölf Jahren verschwundene und damals totgeglaubte Frau, jahrelang ein Leben unter falschem Namen in Deutschland führte. Die Beiden müssen tief in der Vergangenheit graben, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Eine Wahrheit, die mehr als ein Verbrechen zu enthüllen droht und Rasmus und Vibeke immer wieder auf falsche und gefährliche Fährten führt …

Ich liebe es ja, neue spannende Krimireihen für mich zu entdecken und so hat mich auch der Auftakt zur „Nordlicht“-Reihe nicht enttäuscht. Boisen und Nyborg entpuppen sich schnell als fähige Ermittler, die jedoch in ihrem Privatleben einiges an extra Gepäck mit sich rumschleppen. Rasmus, der nach dem tragischen Tod seines Sohnes und der Trennung von seiner Frau Camilla im Bully gestrandet ist und Vibeke, die gemeinsam mit ihrer Mutter um das Leben ihres geliebten Vaters bangt, der nach einem Schlaganfall im künstlichen Koma im Krankenhaus liegt. Recht skeptisch beschnuppern sich die beiden erfahrenen Kollegen zuerst, raufen sich aber schließlich zu einem fähigen Team zusammen, das in der Zukunft hoffentlich noch viele Fälle lösen wird. Ich freue mich darauf und werde die Beiden im Auge behalten. Von mir gibt es uneingeschränkte fünf von fünf Sternen verbunden mit eine Leseempfehlung an alle Liebhaber der gepflegten Krimiunterhaltung.

Bewertung vom 14.09.2023
Rheinkinder
Aydin, Veronika

Rheinkinder


ausgezeichnet

Des Öfteren schon habe ich am Ufer eines Flusses gestanden, den Schleppkähnen und anderen Schiffen nachgeschaut und mir überlegt, wie es wohl wäre, ein solches Wasserleben zu führen. Für Hanne, Markus und Ben ist es so selbstverständlich wie das tägliche Brot, denn sie werden in eine genau solche Familie hineingeboren. Sie fühlen sich auf dem Wasser zu Hause, das „Kümo“, wie die Küstenmotorschiffe liebevoll genannt werden, ist ihnen Kinderzimmer und Spielplatz zugleich. Doch das anfängliche Glück bleibt der Familie Bremel nicht hold. Ein Unfall reißt eine große Lücke in ihre Mitte und sie werden nie wieder so unbeschwert sein können wie einst im Jahr 1965 …

Auf drei Zeitebenen lässt uns die sympathische Autorin Veronika Aydin am Leben der Familie Bremel teilhaben. Man kann sehr deutlich erkennen, dass sie selbst aus einer Kapitänsfamilie stammt, denn die liebevollen Details, die besonders im Zeitabschnitt 1965 mit einfließen, kann man sich kaum ausdenken. Stets hatte ich das Gefühl selbst mit an Bord zu sein, als „große Ausnahme“ im Rhein schwimmen lernen und mit Hand anzulegen zu dürfen, wann immer der Kapitän uns brauchte. Auch die Verarbeitung der Tragödie, die jedes Familienmitglied auf ihre ganz eigene Art berührt, kommt sehr authentisch rüber und ließ mich nachdenklich und auch traurig werden, denn eine einst glückliche Familie war in viele Einzelteile zerbrochen. Ein schönes rundes Ende ist Veronika gelungen, in dem sie die Lucetta in den Ruhestand schickt. Zwiegespalten, ob sie daran teilnehmen soll oder nicht, bringt dieser festliche Anlass schlussendlich einen Abschluss für Hanne, die ihr ganzes Leben mit sich und ihren Schuldgefühlen haderte. Dein Roman, liebe Veronika, hat mir viele tolle Lesestunden beschert und für mich verdienen die „Rheinkinder“ mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Gerne spreche ich zudem eine von Herzen kommende Leseempfehlung aus und wünsche der Autorin und dem Buch noch viele begeisterte Leserinnen und Leser!