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rewa
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wien

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Insgesamt 348 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2022
Die Krankenschwester
Corfixen, Kristian

Die Krankenschwester


sehr gut

Der dänische Journalist Kristian Corfixen hat in dem Roman ,, Die Krankenschwester“ den spektakulären Kriminalfall aus Dänemark rund um die Krankenschwester Christina Aistrup Hansen als ,,True Crime“ geschrieben.
Jahrelang soll es dabei der Krankenschwester gelungen sein Menschen auf ihrer Station zu töten, ohne, dass es jemand bemerkt hat.
Erst als bei einem ungeklärten Todesfall die Polizei eingeschaltet wird, gerät der Stein ins Rollen und es folgen unglaubliche Geschichten rund um Christina und ihrem Leben.
Der Autor hat dabei aus unzähligen Patientenakten, Gerichtsprotokollen, Polizeiberichten und Expertengutachten versucht zu beschreiben, was damals im
Krankenhaus Nykøbing Falster passiert ist und wie es zu den Vorfällen kommen konnte.
Manche Szenen mögen dabei vielleicht etwas trocken rüber kommen, aber gerade das macht den Reiz der Geschichte aus. Er hat dabei auch Christina selbst, sowie ihre ehemalige Kollegin und nunmehrige Kronzeugin Pernille, befragt und konnte somit viele Szenen und Dialoge noch intensiver rüber bringen.
Ohne medizinische Kenntnisse ist es manchmal etwas langatmig wenn darüber diskutiert wird wie viel mg von welchem Medikament tödlich ist oder nicht oder welche Ampullen man hätte wann aufziehen müssen.
Die Geschichte ist wirklich unglaublich und der Autor hat dabei sehr intensiv recherchiert ohne dabei seine eigene Meinung kund zu tun.
Gut zur Geltung kommt dabei auch immer wieder, dass es zwei Gruppen rund um Christina gibt. Die einen Kollegen halten bis zum Schluss zu ihr und halten sie für unschuldig und die anderen hatten schon lange den Verdacht, dass sie für die Todesfälle verantwortlich ist.
Erschütternd dabei ist nicht nur wie lange dabei zugesehen wurde und sich niemand aus Angst, eine Unschuldige zu verdächtigen, etwas zu sagen getraut hat sondern auch wie sich das Krankenhaus dabei verhalten hat und somit für weitere Todesfälle verantwortlich war.
Ein spannender True Crime Roman mit einer besonderen Protagonistin.

Bewertung vom 11.09.2022
Weg ohne Wiederkehr (eBook, ePUB)
Hirtzy, Michael

Weg ohne Wiederkehr (eBook, ePUB)


sehr gut

,, Weg ohne Wiederkehr“ ist der dritte und letzte Band aus der Reihe ,, Bilder der Apokalypse“.
Nachdem ANCOS, die KI, über die Menschheit gesiegt hat und Millionen dabei den Tod gefunden haben, kämpfen die letzten Überlebenden ohne Technologie und hoffen, dass sie von Plünderer und Mörder verschont bleiben.
Der scheinbare Frieden zwischen ANCOS und den Menschen trügt, denn es hat sich eine Gefahr entwickelt, die noch gefährlicher ist als die Übermächtige KI. Plötzlich müssen die Überlebenden, die für den damaligen Untergang verantwortlich waren versuchen den neuen Feind zu bekämpfen, denn der ist brutal und kennt keine Gnade.
Der Autor Michael Hirtzy hat mit dem dystopischen Science Fiction Roman einen spannenden und actionreichen Abschlussband geschrieben, wo man auf einige bekannte Protagonisten stößt, die schon im Laufe der Vorgängerbände einiges mitgemacht haben.
Hier haben diese die Möglichkeit bekommen auch unter Einsatz ihres Lebens, einiges wieder gut zu machen oder es zumindest zu versuchen.
Die Geschichte läuft dabei über verschiedene Handlungsstränge wo man immer wieder Zeuge wird was die Personen an verschiedenen Orten erleben. Dabei geht es nicht immer zimperlich zu und zeigt, wie die Not und die Verzweiflung der letzten Menschen diese brutal und unmenschlich werden lassen.
Die Handlung ist auch gespickt mit technischen Details, die manchmal doch eine kleine Herausforderung waren.
Schön beschreibt der Autor die Gefühle der Personen, die immer wieder zwischen Hoffen und Bangen leben und sich verzweifelt gegen einen gefährlichen Gegner auflehnen.
Dabei wird den Protagonisten immer wieder klar, dass ihr damaliges Erschaffen von ANCOS viel Leid den Menschen gebracht hat und sie nie damit gerechnet hätten, dass sich einmal die KI gegen sie stellen würde.
Hier sind es hauptsächlich die Frauen, von denen es abhängt, ob die letzte Mission zur Rettung der Menschheit gelingt.
Mit einem berührenden und auch überraschenden Ende schließt sich die Bilder der Apokalypse Trilogie.

Bewertung vom 10.09.2022
Nils
Geiger, Jürgen

Nils


ausgezeichnet

Eine Schülerclique wird brutal ermordet. Jeder Mord scheint grausamer und blutiger zu sein als der vorherige. Trotzdem haben die Morde etwas Kindliches an sich und deshalb fällt es den Kommissaren Julia Kramer und Dennis Lubinski auch so schwer den Täter zu finden. Als die Spuren zu dem jungen Schüler Nils führen, ein Außenseiter mit unheimlichen Augen, beginnt ein Katz- und Mausspiel, wo plötzlich nichts mehr so ist, wie es zunächst den Anschein hat. Dass sich Julia und Dennis sowohl privat, als auch dienstlich nicht wirklich verstehen, ist für die Aufklärung der Morde nicht gerade von Vorteil.
Der Debüt Roman ,, Nils“ von Jürgen Geiger, ist ein Thriller, der mehr als gelungen ist.
Bereits das gruselige und wunderbar zum Inhalt passende Cover leitet die kommende Geschichte wunderbar ein.
Nils der Außenseiter, der durch einen furchtbaren Schicksalsschlag dazu verdammt ist einen starren Blick zu haben und seine Augen nicht schließen kann, ist die tragischste Figur in dem Roman, die der Autor wunderbar dargestellt hat.
Durch Rückblenden erfährt man immer wieder, was Nils als Kind passiert ist und was der Auslöser für die ganzen Morde war.
Die beiden Kommissare verhalten sich eher untypisch als Kollegen, da beide private Probleme haben und nie mit jemanden darüber gesprochen haben. Deshalb gibt es ständig Reibereien zwischen ihnen, was nicht immer gut für die Zusammenarbeit ist. Ihre Sticheleien und gehässigen Äußerungen dem anderen gegenüber lässt sie vielleicht unsympathisch erscheinen, was sie aber letztendlich gar nicht sind.
Der Thriller ist gut aufgebaut und die kurzen Kapiteln steigern immer wieder die Nervosität beim Lesen, was als nächstes passieren wird.
Beim Lesen schwankt man immer wieder zwischen Mitleid, Wut, Traurigkeit und dem plötzlichen Erkennen, dass der Autor mit einem Ende überrascht, mit dem man als Leser nicht gerechnet hätte.
Ein toller Thriller den ich gerne weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 30.08.2022
Liebesbrief statt Totenschein
Buxbaum, Sabine

Liebesbrief statt Totenschein


sehr gut

Die schreckliche Nachricht, dass sie nicht mehr lange zu leben hat veranlasst Melanie zu einer unüberlegte Handlung. Sie schreibt Abschiedsbriefe an verschiedene Menschen und löst damit eine Lawine an Ereignissen aus, mit denen sie nicht gerechnet hätte. Dass im Spital ihre Blutproben vertauscht wurden und sie jetzt doch nicht sterben muss, konnte Melanie nicht wissen. Und so kommt es, dass in ihrer Heimatstadt Battle Creek in Minnesota so manche Einwohner nicht gut auf sie zu sprechen sind und so mancher verwirrt, ob ihrer Briefe. Bei dem jährlichen statt findenten Drei-Städte-Wettbewerb wird sich nun weisen, ob die Einwohner Melanie verzeihen können.
In dem Roman ,,Liebesbrief statt Totenschein“ bringt die Autorin Sabine Buxbaum ihre Protagonistin Melanie immer wieder in verzwickte und unangenehme Situationen. Es ist eine humorvolle und romantische Geschichte wo eine unbedachte Handlung eine ungeahnte Kettenreaktion hervor ruft. Die Autorin erzählt dabei in einem angenehmen und flüssigen Schreibstil wie Melanie immer wieder mit ihrer Unsicherheit voreilige Schlüsse zieht und nicht nur sich selbst, sondern auch andere damit vor den Kopf stößt.
Es gibt dabei viele liebenswürdige Nebenfiguren, wo man sich auch gut das Leben in der Heimatstadt von Melanie vorstellen kann. Sehr schön ist dabei auch, wie letztendlich alle zusammen halten. Viele in der Stadt haben auch dank Melanie ihre eigenen Sorgen, Probleme und heimliche Wünsche erkannt und somit ihr eigenes Leben reflektiert.
,,Liebesbrief statt Totenschein“ ist ein leichter Liebesroman, wo man vergnügliche Stunden damit verbringen kann.

Bewertung vom 28.08.2022
Venezianisches Intermezzo
Glaw, Thomas Michael

Venezianisches Intermezzo


sehr gut

Der Münchner Kriminalrat Benedict Schönheit hätte nie gedacht, dass er einmal in Venedig ,,ermitteln“ würde. Doch als sein Bruder Jean- Baptiste wegen Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzt, beschließen er und seine Freundin die Journalistin Martina nach Italien zu fahren. Dass der zuständige Commissario Degasperi nicht begeistert darüber ist, war voraus zu sehen. Aber schon bald merken Bene und er, dass sie sich doch gut verstehen und sie nur gemeinsam den komplizierten Fall lösen können. Schon bald gibt es eine weitere Leiche und die resolute zuständige Staatsanwältin Claudia Agnelli, fordert bereits vehement nach einem Ermittlungserfolg. Es gibt auch viele Verdächtige und noch mehr Spuren, die es den beiden Kommissaren nicht leicht machen, aber Bene ist fest entschlossen nicht nur seinem Bruder, sondern auch dem Commissario zu helfen, auch wenn es alles andere als leicht ist.
In dem Roman ,,Venezianisches Intermezzo“ ermittelt der sympathische Benedict Schönheit bereits in seinem sechsten Fall. Auch ohne Vorkenntnisse der anderen Teile lässt sich dieser Krimi problemlos lesen.
Der Autor Thomas Michael Glaw lässt seinen Protagonisten mehr oder weniger unfreiwillig in Venedig ermitteln, wo man als Leser obendrein nicht nur Land und Leute kennen lernt, sondern auch kulinarische Genüsse präsentiert bekommt.
Es war schön zu lesen wie aus anfänglichem gegenseitigen Misstrauen ein freundschaftliches Miteinander entsteht. Die Handlung verläuft ruhig und lässt den Leser gemütlich an den Fällen teilhaben.
Der ICH Erzähler Benedict überlegt seine Schritte und kann sich immer wieder auf seinen guten Spürsinn verlassen. Die deutsch- italienische Zusammenarbeit funktioniert dabei sehr gut und so manch knifflige Fragen können so gemeinsam gelöst werden.
Ein angenehm zu lesender Krimi wo Liebe, Gier und Verzweiflung Auslöser für die Morde sind.

Bewertung vom 27.08.2022
Sandmann: Albtraumleben
Aurass, Dieter

Sandmann: Albtraumleben


sehr gut

Schon seit vielen Jahren ist es sein Schicksal, dass er, der sich selber Sandmann nennt, bei jedem Vollmond in den Körper eines anderen schlüpft und für ein Jahr lang sein Bewusstsein den ,,Wirtskörper“ übernimmt. Als er dieses Mal in dem Kleinkriminellen Bogdan erwacht hat er ein Jahr Zeit ihm zu helfen, da dieser unschuldig wegen Mordes an seiner Frau im Gefängnis sitzt. Ein nicht leichtes Unterfangen, das schon bald beide in gefährliche Situationen bringt. Aber der Sandmann hat ja noch andere ,,Wirtskörper“, die sie dabei tatkräftig unterstützen.
,,Sandmann- Albtraumleben“ ist der ungewöhnliche und originelle Mystery Krimi von Dieter Aurass. Ich gebe zu, dass ich die Handlung bezüglich der 13 Seelensplitter die gerade unterwegs sind und welche Erinnerungen der Sandmann an vergangene Ereignisse hat oder auch nicht, nicht immer wirklich verstanden habe, da die Geschichte sehr komplex und vor allem mathematisch gedacht sehr anspruchsvoll ist.
Trotzdem macht es Spaß den Protagonisten zu folgen, da es auch interessant ist, wie sich die Person, in der der Sandmann gerade steckt, sich mit ihm unterhält. Der Gedanke dabei, dass man eine Zeit lang in einem fremden Körper steckt, egal ob Frau oder Mann, ob alt oder jung, hat dabei seinen eigenen Reiz. Das besondere bei der Geschichte war dabei auch, dass das Bewusstsein des Wirtes zurückgedrängt werden kann und somit der Körper positiv beeinflussbar ist. Gerade in gefährlichen Situationen, konnte der ,,Seelensplitter“ seinen Wirt mit Taten und Gesprächen positiv leiten.
Witzig war dabei auch wenn sich mehrere Wirtskörper gleichzeitig getroffen haben und der Sandmann sich mit seinem Alter Egos selbst unterhalten konnte.
Es ist eine ungewöhnlich Geschichte auf die man sich einfach einlassen muss ohne viel nachzudenken, wie und warum etwas zusammen hängt.
Man bekommt Spannung, mystische Elemente und vor allem viel an Humor geboten. Es hat Spaß gemacht den Sandmann auf seiner abenteuerlichen Reise zu begleiten, wo ihn nicht nur einmal seine Wirtskörper ob ihrer Handlungen zur Verzweiflung gebracht haben, wenn er nicht schnell genug ihr Bewusstsein übernommen hat.

Bewertung vom 23.08.2022
Tod in der Bucht / Die Küstenkommissarin Bd.2
Brandt, Jonas

Tod in der Bucht / Die Küstenkommissarin Bd.2


sehr gut

Die beiden Kommissare Frida Beck und Deniz Yilmaz werden in Niendorf zu einer besonderen Leiche gerufen. Ein toter Mann in einer Taucherausrüstung. Im mondänen Tauchclub scheint es obendrein nicht immer mit rechten Dingen zu zu gehen, da illegale Tauchtouren zu historischen Wracks angeboten werden. Auch scheint die Familie Rautenberg, die Werftbesitzer, ein Geheimnis zu haben. Noch tappt die Polizei im Dunkeln, doch als noch eine zweite Leiche auftaucht und sich Frida immer mehr den Vorwurf anhören muss, dass sie nicht richtig ermittelt weiß sie, dass sie sich keinen Fehler mehr leisten darf und sie dringend Erfolge braucht.
,, Die Küsten- Kommissarin - Tod in der Bucht“ ist der zweite Teil des Ostseekrimi rund um die Kommissarin Frida Beck und ihrem Kollegen Deniz Yilmaz. Auch ohne den ersten Teil zu kennen, kann man problemlos den Roman lesen. Der Autor Jonas Brandt schickt dabei seine Protagonistin auf eine abenteuerliche Reise, wo sie von vielen Seiten auf Ablehnung und Misstrauen stößt.
Manchmal war es sogar ein wenig zu viel ,dass sie von der Presse in Misskredit gezogen wurde mit Anschuldigungen, die an den Haaren herbei gezogen waren. Aber auch in ihrer eigenen Familie ist nicht immer alles eitler Sonnenschein und nach dem Tod ihres Mannes und ihres Sohnes, gibt es auch polizeiintern immer wieder Stimmen, die daran zweifeln, ob sie für die Mordermittlungen überhaupt geeignet ist.
Es gibt viele Verdächtige und Spuren die zu verborgenen Kunstschätzen führen, aber auch in die unrühmliche Vergangenheit der SS Zeit.
Frida und Deniz werden viele Steine in den Weg gelegt, wo beide vollen Körpereinsatz zeigen müssen und sogar mit Kollegen aus Dänemark zusammen arbeiten müssen damit sie endlich den richtigen Täter zur Rechenschaft ziehen können.
Es ist eine rasante Geschichte, wo man zeitweise doch aufpassen muss, damit man die Personen und ihre Taten nicht ganz durcheinander bringt.
Die Küstenkommissarin lässt sich durch nichts und niemanden unterkriegen und wird bestimmt noch viele spannende Fälle lösen.

Bewertung vom 22.08.2022
Isarrauschen
Hillebrand, Diana

Isarrauschen


ausgezeichnet

In dem Buch ,,Isarrauschen“ taucht der Leser in 18 Kurzgeschichten in das vielfältige Münchner Leben ein, wo die Autorin Diana Hillebrand von heiter bis skurril, von berührend bis zu emotional eine große Bandbreite an Geschichten liefert.
Man spürt dabei, wie ,,verliebt“ die ,,Zugereiste“ die bayerische Isarmetropole liebt. Ihre Geschichten sind so liebevoll und herzlich geschrieben, dass es immer eine Freude war mit der nächsten zu beginnen.
Das Leben der Menschen, sowie viele Sehenswürdigkeiten und bekannte Orte und Plätze hat sie dabei gekonnt eingebaut und somit den Leser auf eine schöne Reise mit genommen.
Ihre Einfälle waren dabei immer wieder originell und erheiternd. Aber es finden sich auch Geschichten darin, wo man am Ende berührt ist und sich freut, dass sie doch noch gut ausgegangen sind.
Besonders nett war dabei auch, dass immer wieder die selben Protagonisten einen ,,Gastauftritt“ in einer anderen Geschichte erhalten haben und man sich gefreut hat, wenn man erfahren hat, wie es ihnen mittlerweile ergangen ist.
Ich kann die Autorin nur beglückwünschen zu ihren Geschichten weil sie mich gut unterhalten haben und jede für sich auf ihre eigene Art und Weise charmant war.

Bewertung vom 13.08.2022
Vermisst
Lemark, Joseph

Vermisst


sehr gut

Die erfolgreiche Anwältin Rosaria Maci ist spurlos verschwunden. Da ihre Verteidigungsmethoden nicht jedermanns Sache sind ist anzunehmen, dass sich jemand an ihr gerächt hat. Josef Vierziger versucht nun herauszufinden, was mit ihr geschehen ist und schon bald gibt es mehrere Verdächtige. Ist ihre Freundin Bertini eifersüchtig auf Rosaria gewesen? Oder steckt doch die apulische Baufirma dahinter? Bald schon weiß Vierziger selbst nicht mehr so genau, welcher Spur er nun nachgehen soll. Als auch noch seine junge Nachbarin Loredana einen zwielichtig erscheinenden jungen Mann kennen lernt der offensichtlich in krumme Geschäfte verwickelt ist muss Vierziger seinen ganzen Spürsinn einsetzen und erkennen, dass nicht immer alles so ist, wie es im ersten Moment erscheint.
Der Apulienkrimi ,, Vermisst- Das Verschwinden der Signora Maci“ entführt den Leser wieder einmal nach Italien, wo der pensionierte Kommissar Josef Vierziger ermitteln darf. Er ist schon das 5. Mal unterwegs und zum zweiten Mal finden seine Ermittlungen in Apulien statt. Der Autor Joseph Lemark fängt dabei das Leben und das Flair der Umgebung auf seine gewohnt gemütliche und vor allem genussvolle Weise ein. Es passiert alles ohne Stress oder Hektik und was heute nicht erledigt wird, passiert eben morgen.
Dass der Ex Kommissar ein Genießer was Essen und Trinken betrifft ist merkt man sehr oft, was mir dieses Mal ein wenig zu viel an Raum eingenommen hat. Da man ihm ständig beim Kaffeetrinken oder Essen zubereiten über die Schulter blickt. Das beginnt bei jedem Aufstehen und endet bei jedem Beenden des Tages.
Der Fall der verschwundenen Anwältin fordert ihn heraus, da er recht mysteriös ist und es anscheinend viele Menschen gibt, die eine Rechnung mit ihr offen hatten. Schön sind dabei immer wieder die Szenen wenn er mit seiner verstorbenen Freundin redet, das macht ihn nicht nur sympathisch sondern es zeigt auch in Szenen, wo er anderen Personen helfen will, dass er ein sehr empathischer Mensch ist.
Es gibt viele Spuren, wo man als Leser selbst nur raten kann, ob oder wer der Täter sein könnte. Bis zum Schluss wird man dabei an der Nase herumgeführt, bis man zum überraschenden Ende kommt. Es ist schön Josef Vierziger bei seinen Ermittlungen zu begleiten und ich freue mich schon auf weitere Abenteuer mit ihm.

Bewertung vom 06.08.2022
Tödlicher Taunus
Spielberg, Petra

Tödlicher Taunus


sehr gut

Für die Landestierschutzbeauftragte Hella Ohlsen ist es furchtbar, dass der aus einem Zirkus ausgebrochene Elefant einen Menschen getötet hat. Auch wenn es nicht ihr Aufgabenbereich ist möchte sie der Kriminalpolizei bei den Ermittlungen helfen. Schon bald merkt sie, dass es auch in höheren Kreisen Personen gibt, die dabei etwas zu vertuschen haben und militante Tierschützer erweisen sich dabei leider auch nicht als wirkliche Hilfe. Mit Unterstützung der engagierten Journalistin Friederike Roth versucht Hella und auch manchmal zum Leidwesen von Hauptkommissar Bernd Lohmann, der es nicht immer gerne sieht, dass sich die beiden in seine Arbeit einmischen, dem Hintergrund dieses Todesfalles näher zu kommen. Noch dazu wo es anscheinend jemand auf Hella abgesehen hat und sie bedroht.
,,Tödlicher Taunus“ ist der interessante und auch sehr emotionale Roman von Petra Spielberg, wo sie ihre Protagonistin Hella Ohlsen auf Verbrecherjagd schickt. Obwohl sie nicht die klassische Ermittlerin ist, so zeigt sie doch immer wieder den richtigen Spürsinn und tritt, dort wo es nötig ist, Menschen auf den Fuß, die etwas zu verbergen haben. Ihr Aufgabenbereich wird von der Autorin gut beschrieben und zeigt dabei, wie viel an mangelhaften Tierschutz immer noch vorhanden ist.
Aber auch die Kompetenzstreitigkeiten zwischen den einzelnen Verwaltungsbereichen und der Regierung, wo keiner wirklich Verantwortung übernehmen möchte, kommt gut zur Geltung. Die drei Protagonisten, Hella, Bernd und Friederike, arbeiten gut zusammen. Dass es Zirkusse, hier ein Wanderzirkus , nicht immer leicht dabei haben hat die Autorin ebenfalls gut geschildert, da es doch ein schwerer Beruf ist und es dabei viel an Verantwortung zu tragen gibt. Eine wichtige Rolle spielen in dem Roman auch die Tierschützer wo man erkennt, dass sie dabei ob ihres gut gemeinten Ansinnen die Tierhaltung aus einem Zirkus zu verbannen, oft auch übers Ziel hinaus schießen und dabei großen Schaden anrichten.
Der Roman ist eher von der ,,ruhigen“ Art, wo man vieles bildhaft geschildert bekommt. Der Tierschutz wird dabei immer wieder eindringlich hervorgehoben und es wird dabei gezeigt, dass es noch ein langer Weg ist bis Tiere die artgerechte Haltung bekommen, die ihnen zusteht.
Da besonders Hella und der Kommissar gerne zusammenarbeiten und sie sich offensichtlich gut verstehen, könnte ich mir eine Fortsetzung auf jeden Fall vorstellen.