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Bri
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Kröslin

Bewertungen

Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2020
Picknick im Dunkeln
Orths, Markus

Picknick im Dunkeln


sehr gut

Als Stan Laurel Thomas von Aquin das Lachen lehrte


Markus Orths zeigt in seinem neuen Werk "Picknick im Dunkeln", wie sich zwei Menschen verstehen lernen, die nichts gemein haben. Dabei bedient er sich einer so emotionalen Sprache und überrascht mit Wortneuschöpfungen, daß es eine wahre Freude ist.


Obwohl die konträren Protagonisten Thomas von Aquin und Stan Laurel nicht nur Ansichten zu Humor, Religion und den Tod, sondern auch 700 Jahre trennen, schaffen sie es, mit einer bereitwilligen Offenheit all ihre Differenzen zu überwinden.


Dazu befinden sie sich offenbar in einer Art Zwischenreich, nicht mehr lebendig, aber auch nicht tot. Zudem werden sie in einer lichtlosen Röhre der meisten ihrer Sinne beraubt- nur ihr Tast- und Hörsinn ist verblieben.


Neben Erzählungen und Gesprächen über ihr eigenes Leben geht es vor allem um die großen Fragen des Lebens- was ist gut und was böse, warum streben wir nach Glück, wie können wir besser kommunizieren, was gibt uns das Lachen und sollten wir uns vor dem Tod fürchten?


Nach dem großartigen Hauptteil, der zugleich tiefsinnig, locker, amüsant und spannend war, enttäuschte jedoch die Auflösung etwas- da hätte ich ein fulminanteres Ende erwartet.


Fazit: ein warmherziges Plädoyer für (mehr) Toleranz.

Bewertung vom 03.03.2020
The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst
Archer, Sarah

The Plus One - Sie baut sich Mr. Right einfach selbst


gut

Kelly, fast 30, erfolgreiche Ingenieurin, wird mit dem Projekt betraut, einen interaktiven Roboter zu bauen, der zudem noch über KI verfügt.


So erfolgreich wie sie beruflich ist, so sehr versagt sie im zwischenmenschlichen Bereich. Ihre Mutter, von Beruf Hochzeitsplanerin, sieht sie schon als "alte Jungfer" einsam sterben. Freunde hat Kelly bis auf ihre Kollegin auch nicht vorzuweisen.


Also beschließt Kelly, ihren Roboter als ihre Begleitung/ ihren Freund zur Hochzeit ihrer Schwester zu präsentieren.


Und genau dort schwächelt alles an der Story- Ethan benimmt sich so menschlich, kreativ, warmherzig, daß weder Kellys Familie noch später ihre Kollegen bei einer Firmenfeier an ihm Anstoß nehmen bzw. ihn als Android erkennen.


Auch, daß Kellys Konkurrent ihr zum Schluß noch die Präsentation vermasseln will, ...

Fazit: ein Buch für ein paar unterhaltsame, lockere Lesestunden, wenn man nicht nachdenkt (-en will).

Bewertung vom 26.02.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


weniger gut

Das Cover gefiel mir sehr- zugleich deutet es schon die Schwierigkeit des Buches an- undurchsichtig, mysteriös.

Die beiden Teenager Edith und Mae (16-& 14jährig) wachsen bei ihrer Mutter Marianne auf. Diese ist aufgrund ihrer psychischen Erkrankung (welche?) nicht in der Lage, sich um ihre Töchter zu kümmern. Nach einem Selbstmordversuch wird Marianne eingewiesen und die Mädchen müssen nach N.Y. zu ihrem (ihnen unbekannten) Vater und Schriftsteller Dennis Lomack ziehen.  

Dieses neue Leben ist für alle 3 schwierig- auch Dennis ist nicht frei von psychischen Auffälligkeiten. Während Mae sich schnell einlebt und erleichtert feststellt, daß sie sich aus den erdrückenden Fängen der Mutter befreien konnte, fühlt sich ihre Schwester Edith hilflos und abgeschnitten. Sie möchte auch weiterhin für ihre Mutter sorgen und vermißt ihren Freund.

Die Geschichte ist verwirrend und anstrengend. Der Stil läßt sich zwar angenehm lesen und auch die Erkenntnis, daß wir auf die nächste große Katastrophe warten, brachte eine gewisse Sogwirkung mit sich, dennoch erschließt sich aus dem Text kein wirkliches Verständnis.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, wobei die einzelnen Kapitel recht kurz sind. Auch die Nebenfiguren wie z.B. Dennis' Schwester oder seine Freundin erzählen, was es nur noch komplexer macht.

Der Leser erfährt nicht, wie es zu den psychischen Störungen kam oder um welche es sich handelt, obwohl die Autorin auch die Vergangenheit beleuchtet. 

So sind Marianne und Dennis zu Beginn sehr verliebt, dann wird Marianne Dennis hörig und auch anders herum- zumindestens laut seiner Schwester...
usw.

Es wird also alles von jedem thematisiert. Auch mit dem Ende konnte ich mich nicht anfreunden, da alles offen (gelassen wird) ist.

Dennoch hat mich Katya Apekinas Debütroman auf eine besondere Art gefesselt und man darf auf weitere Werke gespannt sein.

2,5*

Bewertung vom 26.02.2020
Im Schatten des Kronturms / Riyria Bd.0
Sullivan, Michael J.

Im Schatten des Kronturms / Riyria Bd.0


sehr gut

Das Cover wirkt wie ein Filmplakat und spricht mich nur bedingt an. Da ich die vorhergehende Riyria-Serie nicht kenne, fehlt mir auch der Wiedererkennungswert.  

Das Buch "Im Schatten des Kronturms" erzählt die Geschichte von Hadrian Blackwater, dessen Vater verstarb und Royce Melborn, die gemeinsam ein Buch aus einem Turm stehlen sollen, im Auftrag eines alten Magiers. 

Der wortkarge Royce, Dieb und Mörder, ist das genaue Gegenteil des aufgeschlossenen sympathischen Hadrian, dennoch müssen beide zusammenarbeiten, um den Auftrag zu erfüllen. 

Der zweite Erzählstrang handelt von Gwen und ihren Mitleidensgenossinnen, die dem Kneipenwirt und Zuhälter Grue entfliehen und eigene Pläne haben. 

Wie hängt das Schicksal aller zusammen? 

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich würde deshalb auch die Fortsetzungen lesen. Besonders gelungen fand ich das Zusammenspiel aus den unterschiedlichen Charakteren, die die Spannung schufen und dem feinen Humor.

Bewertung vom 26.02.2020
Qube / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.2
Hillenbrand, Tom

Qube / Aus der Welt der Hologrammatica Bd.2


sehr gut

Als ich das Cover sah, hatte ich direkt die Geschichte von "Hologrammatica" wieder vor Augen. Vor allem die offenen Fragen, die das Buch am Ende hinterließ.  

In dieser Geschichte, die mit dem Mord am Journalisten Doyle beginnt, der über das Thema Künstliche Intelligenz berichtete, setzt Autor Tom Hillenbrand sein Meisterwerk fort. 
Es ist jedoch zum besseren Verständnis ratsam, zuvor den ersten Band zu lesen.  

Spezial-Agentin Fran Bittner, die auf KI-Gefahrenabwehr spezialisiert ist, beginnt im Fall Doyle zu ermitteln.  

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt extrem spannend und fließend. Kurze Kapitel, häufig wechselnde Handlungsstränge sorgten für den nötigen Kitzel. Die Ereignisse und auch Protagonisten sind sehr komplex und es war überraschend, wie die verschiedenen Perspektiven am Ende zusammenspielen. 
Besonders hilfreich ist das Glossar, das am Buchende all die phantastischen und technischen Begriffe erklärt. 

Fazit: Diese Fortsetzung ist kein herkömmlicher Sci-Fi-Roman, sondern eher eine recht komplexe Story, die es in sich hat. Aber es lohnt sich!

Bewertung vom 26.02.2020
Die Geheimnisse meiner Mutter
Burton, Jessie

Die Geheimnisse meiner Mutter


sehr gut

*Die andere Mutter*

Das Cover des neuesten Werks der Autorin Jessie Burton "Die Geheimnisse meiner Mutter" ist schön gestaltet, vielleicht etwas zu farbig (grell durch die Kontraste zwischen türkis und orange, pink).  

Der Schreibstil ist sehr angenehm, er erlaubt ein flüssiges Lesen und so steigt man gut in die Geschichte um Rose und ihre (verschollene) Mutter Elsie ein. 

Man kann sich durch den warmen Sprachstil gut in die Hauptprotagonisten hineinversetzen und der Geschichte, um die Aufklärung der Beziehung zwischen Elsie und Constanze, folgen. 

Die Idee hinter diesem Buch um die Geheimnisse einer Familie und der Selbstfindung Roses finde ich interessant und sie wurde von Jessie Burton gut umgesetzt. Der Plot ist emotional, spannend und macht zudem nachdenklich. 

Ein neuer Burton für angenehme Lesestunden, dem noch hoffentlich viele weitere folgen werden. 

Bewertung vom 14.01.2020
Pinch of Nom
Allinson, Kate;Featherstone, Kay

Pinch of Nom


gut

Ich freute mich sehr auf dieses Buch, das ich bei einer Verlosung gewann. Leider hat es mich nicht überzeugen können.

Die Basis des „Pinch of Nom“-Kochbuchs ist der gleichnamige Foodblog der Engländerinnen Kate Allinson und Kay Featherstone, die Rezepte entwickelten, mit denen jeder traditionelle (englische, aber z.B. auch asiatische) Gerichte mit „schlankeren“ Zutaten nachkochen kann. Dabei stehen der Geschmack und die Schnelligkeit an erster Stelle, sodaß fast alle Gerichte in 30 Minuten zubereitet werden können.

Übersichtlich und sehr farbenfroh ist das Buch gestaltet. Es macht Lust, die Gerichte nachzukochen. Auch die Leserstimmen, die vor und zwischen den Rezepten abgedruckt sind, machen dieses Buch zu einem besonderen.

Sehr schön strukturiert sind die Rezepte nach: Frühstück, Fakeaways, Schnelle Mahlzeiten, Suppen und Eintöpfe, Heiß aus dem Ofen, Snacks und Beilagen und Süße Versuchungen. So ist alles schnell zu finden.

Was mich sehr gestört hat, war die Verwendung von so vielen „Ersatzstoffen“ und Halbfertigprodukten. Zwiebel oder Knoblauch werden nicht frisch, sondern als Granulat benutzt, anstelle eines hochwertigen Öls wird die Pfanne mit kalorienreduziertem Kochspray benetzt- und das leider in fast allen Rezepten! Und auch die Tomaten werden nur von/ aus Dosentomaten verwendet.

Die Angabe bei einem glutenfreien Rezept ein glutenfreies Ciabatta zu nutzen, wenn man ein Rezept FÜR ein Ciabatta zu finden glaubt, ...
Und für mich als "neue" Vegetarierin/ Veganerin war kaum noch ein Rezept zu finden.

Für Alles-Esser(könner) und Menschen, die auf ihrem Diätweg einen Anschubser brauchen, ist dieses Buch bestimmt hilfreich. Für Menschen, die sich bereits intensiv mit ihrer Gesundheit und Ernährung auseinandersetzen mussten, ist es ein wunderschön bebildertes Kochbuch.

Bewertung vom 13.01.2020
Falling Skye / Skye Bd.1
Frisch, Lina

Falling Skye / Skye Bd.1


sehr gut

„Falling Skye“ ist das Debüt der jungen Autorin Lina Frisch, die damit eine sehr gelungene Dystopie vorlegt. Das Cover ist genretypisch, jedoch sehr hochwertig gestaltet.

Die USA sind zu einer Gläsernen Nation geworden, um damit Gleichheit und ausreichend Arbeitsplätze für alle- entsprechend ihren natürlichen Neigungen- zu garantieren. Dazu werden die Bürger in Rationale und Emotionale eingeteilt.

Schülerin Skye ist eine große Anhängerin dieser noch recht neuen Ordnung. Ihr Vater ist Parlamentsangehöriger und ein Rationaler. Die Mutter verließ die Familie vor einigen Jahren. Den 16. Geburtstag vor Augen hat Skye bereits ihre Zukunft geplant, z.B. das „R“ auf dem Handgelenk, das man als Rationale bekommt. Willensstark und ehrgeizig gibt es für sie am Ergebnis der bevorstehenden sogenannten Testung, der Kristallisierung, keinen Zweifel.

Im Laufe der Geschichte gibt es natürlich dramatische Erkenntnisse, Wendungen, Liebe, Freundschaften, Verrat, Lügen und Intrigen. Aber die machen es ja auch so spannend

Bewertung vom 26.12.2019
Sweet Sorrow
Nicholls, David

Sweet Sorrow


sehr gut

Die erste Liebe- ein gern genommenes Thema für bereits unzählige Romane. So auch nun auch von David Nicholls für sein neues Buch "Sweet sorrow". 

Das Cover ist eher schlicht gestaltet, aber dennoch ein Blickfang. Der Schreibstil eher locker, witzig und sehr unterhaltsam. Er wirkt anschaulich und durch die Erzählung eines jungen Mannes sehr besonders.

Ich-Erzähler Charlie Lewis- nichts an ihm ist besonders!
Er sieht durchschnittlich aus, selbst die Scheidung seiner Eltern macht ihn nur normal unglücklich. Er hat gerade seine Prüfungen geschrieben und die Schule verlassen, weiß aber, dass seine Tests nicht gut verlaufen sind. Er ist kaum zuhause, um seinen familiären Problemen zu entgehen, denn sein Vater verkraftet die Scheidung sehr schlecht.
So trifft Charlie auf Fran und ist sofort von ihr verzaubert. Um sie näher kennenzulernen, schließt er sich einer Laientheatergruppe an. In diesem Sommer nimmt Charlies Leben durch Fran so viele unterschiedliche Wendungen- alles ist aufregend, neu, traurig- auch erschütternd. Doch Charlie kann seinem Schicksal nicht entfliehen.

Fazit: 
Eine Geschichte über einen unvergesslichen Sommer, der Einzigartigkeit der Liebe und einem jungen Mann, der erwachsen wird.

Bewertung vom 26.12.2019
Der Store
Hart, Rob

Der Store


ausgezeichnet

Das Buch "Der Store" von Rob Hart war für mich bereits in der Vorschau sehr interessant. Man taucht ein in die Welt eines Onlinehandels, deren Führung einem Sklavenstaat ähnelt. Die Arbeiter leben unter widrigsten Bedingungen und zahlen für diese mit all ihrem hart erarbeitetem "Geld". Denn auch dieses ist dort nicht mehr existent, stattdessen herrscht die totale Überwachung mittels Mitarbeiterarmbänder, die z.B. stets den Standort senden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und wird in 3 Parallelsträngen erzählt- aus der Sicht von Zinnia, Paxton und durch kurze Blogeinträge des Firmenchefs Gibson Wells. Dadurch ergibt sich eine dauerhaft hohe Spannung und alle Sichtweisen werden beleuchtet.

Anleihen aus Orwells "1864" sind wohl beabsichtigt, ich fühlte mich auch an "The Circle" erinnert.

Fazit: eine erschreckende Dystopie, die bereits jetzt unserer Realität gefährlich nah ist. Dennoch verschenkt der Autor einiges des großen Potentials, das dieser Plot bietet.