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Elchi130
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Insgesamt 421 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2 (MP3-Download)
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Gute Unterhaltung

Lakshmi ist es gelungen, ihren Schützling Malik für ein Ingenieurs-Praktikum bei Manu nach Jaipur zu schicken. Maliks Geliebte Nimmi ist alles andere als begeistert. Denn in ihren Augen will Lakshmi Malik nur dem Einfluss der jungen Witwen und ihrer beiden kleinen Kinder entziehen. Nach und nach gelingt es Lakshmi jedoch, das Vertrauen von Nimmi zu gewinnen und sie in das Leben im Krankenhaus, in dem sie und ihr Mann arbeiten, einzubinden. Doch dann kommt es in Jaipur zu einer Katastrophe, als bei der Einweihung des neuen Filmpalastes ein Teil des Gebäudes einstürzt.

Die Geschichte beginnt gemächlich. Die Autorin Alka Joshi nimmt sich Zeit, um die Erzählung aufzubauen. Als Leserin ist es mir dadurch möglich, ein Gespür für die Figuren zu erhalten und mich auf die für mich fremde Kultur Indiens einzustellen.

Der Roman bietet eine gute Möglichkeit, um sich mit den Konventionen, den Umgangsformen, den Traditionen und Sitten der indischen Kultur vertraut zu machen. Die Hierarchien sind sehr stark ausgeprägt. Das Verhalten der Personen untereinander ist streng geregelt. Es hat mir beim Lesen sehr viel Spaß bereitet, dieses starre Prozedere zu beobachten.

Die zentralen Figuren in diesem Buch sind Malik und Lakshmi. Sie gehen immer wieder gegen die Konventionen vor, dehnen die Regeln soweit es ihnen möglich ist. Dabei lassen sie sich nicht von Drohungen einschüchtern.

Im weiteren Verlauf der Geschichte, entwickelt sich das Buch immer mehr zu einem Krimi in Verbindung mit einem Sozialdrama. Der Autorin gelingt es, eine spannende Handlung zu erschaffen, die meine Neugierde angestachelt hat, sodass ich kaum eine Pause einlegen wollte. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich und für mich war nicht absehbar, wie die Geschichte enden wird.

Das Hörbuch wird gelesen von Charlotte Puder. Leider hat sie mir den Einstieg in die Geschichte erschwert. Denn sehr lange war mir deutlich bewusst, dass sie das Buch liest und nicht lebt. Wenn ich nicht zuvor eine Leseprobe gelesen hätte, die mich ungemein gefesselt hat, hätte ich das Hörbuch evtl. abgebrochen. Im Laufe Zeit hatte ich mich jedoch an die Sprecherin gewöhnt und konnte mich den verschiedenen Figuren gut annähern.

Bewertung vom 07.04.2023
Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel / Die Mordclub-Serie Bd.3


sehr gut

Insgesamt wieder ein schönes Buch

Der Donnerstagsmordclub nimmt sich einen Cold-Case vor. Die bekannte Journalistin Bethany Waites ist vor etwa 10 Jahren verschwunden. Ihre Leiche wurde nie gefunden. Das klingt nach genau dem richtigen Fall für die vier Senioren. Und kaum fangen sie an zu ermitteln, scheinen sie auch schon in ein Wespennest gestochen zu haben.

Es macht einfach sehr viel Spaß, dem Donnerstagsmordclub bei den Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Ron, Joyce, Elizabeth und Ibrahim sind kauzige, liebenswerte Originale. Ihre Nachforschungen sind stets unkonventionell und schräg. Teilweise wirkten sie bei diesen Ermittlungen ein wenig unbeholfen und nicht mehr ganz so treffsicher wie bei den ersten beiden Fällen.

Viktor ergänzte die Vierer-Runde optimal und ich würde mich freuen, wenn er ein fester Bestandteil des Donnerstagsmordclubs wird. Insgesamt liegt die Stärke des Buches auf der Figurenzeichnung. Der Autor erweckt stets unangepasste, außergewöhnliche Personen zum Leben.

Ab und an plätscherte die Handlung leider ein wenig vor sich hin. Besonders Joyce hatte für meinen Geschmack zu viel Raum erhalten. Sie wirkt oft leicht unbeholfen, mütterlich und redet ohne Punkt und Komma. Das ist mal ganz nett, aber es sollte nicht überhandnehmen.

Der Fokus hätte noch mehr auf den Ermittlungen liegen dürfen. Diese blieb oft zu sehr im Hintergrund. Insgesamt fand ich jedoch sowohl den Kriminalfall spannend als auch die Verwicklungen rund um Viktor.

Fazit: Ein interessanter Cold-Case und tolle Figuren versprechen wieder ein nettes Lesevergnügen. Dass der Autor für meinen Geschmack manchmal zu sehr abschweift, gibt einen Abzug in der B-Note. Insgesamt aber eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.04.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Ein Krimi, wie er sein sollte

Im Jahr 2009 verschwindet die 18-jährige Schülerin Matilda Nolte. 2018 wird ihre Leiche im Roten Moor gefunden. Kommissar Janosch Janssen wird als erster an den Fundort gerufen. Er ist gerade erst wieder nach Jahren in Frankfurt zurück in sein Heimatdorf gezogen. Der Fund stellt für ihn einen Schock dar. Denn Matilda war seine heimliche Jugendliebe und sein Vater im Jahr 2009 der Hauptverdächtige.

Für mich hat der erste Fall um den Kommissar Janosch Janssen alles, was ich mir von einem guten Krimi erhoffe. Das Buch ist von Anfang an spannend und hält diese Spannung mühelos. Es gibt ein Verbrechen, über das wir nach und nach immer mehr erfahren. Die Ermittlungen sind interessant und laden zum Miträtseln ein. Der Autor präsentiert uns im Laufe der Geschichte mehrere Verdächtige, die ein Motiv oder die Möglichkeit hatten, Matilda zu töten.

Obwohl mir der Täter schnell klar war, hätte ich jedoch niemals mit den Geheimnissen und Verwicklungen gerechnet, die uns der Autor Lars Engels bei der Auflösung präsentiert. Diese waren für mich im Großen und Ganzen schlüssig und in weiten Teilen dennoch eine Überraschung.

Die ermittelnden Polizisten stellen eine gut gemischte Gruppe dar, die sowohl Reibung bietet als auch Kameradschaft. Die Personen können noch mehr Tiefe vertragen. Da es sich jedoch um den Auftakt einer Reihe handelt, werden wir die Ermittler in den nächsten Teilen bestimmt noch besser kennenlernen.

Nachdem ich das Buch innerhalb weniger Stunden verschlungen hatte, warte ich nun sehnsüchtig auf den nächsten Band mit Kommissar Janosch Janssen und seinen Kollegen.

Bewertung vom 04.04.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


ausgezeichnet

Ein tolles Buch

Im Jahr 1894 setzt sich die 22-jährige Annie auf ein Fahrrad, um in 15 Monaten als erste Frau die Welt auf einem Fahrrad zu umrunden. Sie muss jedoch nicht nur innerhalb dieser Zeit eine festgelegte Route befahren, sondern auch noch 5.000 Dollar verdienen, ohne Geschenke oder Spenden anzunehmen. Dabei schlägt ihr viel Respekt und Jubel, aber auch Verachtung und Neid entgegen.

Die Autorin Susanna Leonard schafft es hervorragend, mir als Leserin ein Gefühl für die damalige Zeit zu geben. Was heißt es, als junge Frau im Jahr 1894 mit drei Kindern im jüdischen Ghetto von Boston zu leben? Welche Rolle sollen Frauen in der Gesellschaft einnehmen? Wie gehen Frauen mit diesen an sie herangetragenen Ansprüchen um? Was passiert, wenn eine Frau ausbricht und sich alleine mit einem Fahrrad auf den Weg um die Welt begibt? Susanna Leonard ist es sehr gut gelungen, sowohl die Unterstützung, die Annie erhalten hat, einzufangen als auch die Skepsis, besonders der Männerwelt, gegenüber einer Frau, die Fahrrad fährt.

Der Schreibstil ist unglaublich mitreißend, sodass ich am liebsten ohne Pause gelesen hätte. Das Leben von Annie und auch die Abenteuer, die sie auf ihrer Weltreise erlebt, erscheinen wie in einem Film vor mir als Leserin. Zu Beginn des Buches hat die Autorin mich für Annie eingenommen. Ihre Verzweiflung und Resignation, aufgrund ihrer persönlichen Umstände, waren greifbar. Aber auch ihre Tatkraft, ihre Stärke und ihr Mut sorgten dafür, dass ich Annie sofort mochte. Auf ihrer Fahrt um die Welt, haben ihr gerade diese Eigenschaften enorm geholfen. Allerdings zeigte uns die Autorin da auch einen anderen Teil ihrer Persönlichkeit, der ihr bestimmt ebenfalls sehr geholfen hat, die Fahrt zu überstehen, der jedoch auf mich eher abstoßend wirkte und mich von ihr entfernt hat.

Während des Lesens habe ich mich sehr oft gefragt, was in dem Buch auf Fakten beruht und was der Fantasie der Autorin entsprungen ist. Zwar erklärt Susanna Leonard, dass es nicht viele Aufzeichnungen über Annie Londonderry gibt und sie deshalb oft ihre Fantasie bemühen musste. Ich hätte dies jedoch gerne noch ausführlicher erklärt gehabt. Z.B. habe ich mich immer wieder gefragt, ob es die Aufzeichnungen aus dem Reisetagebuch wirklich gibt. Wirklich entnehmen konnte ich dem Nachwort jedoch nur, dass es über die Weltreise Zeitungsartikel gibt, die bei der Rekonstruktion der Reise geholfen haben.

Nichts desto trotz hat mich das Buch gut unterhalten und mir einen guten Eindruck von der damaligen Zeit vermittelt. Deshalb empfehle ich dieses Buch sehr gerne.

Bewertung vom 30.03.2023
Gallant
Schwab, V. E.

Gallant


gut

Hat mich inhaltlich leider nicht erreicht

Olivia Prior wächst in einem Waisenhaus auf. Die einzige Erinnerung an ihre Eltern ist ein Tagebuch ihrer Mutter. Doch eines Tages erreicht sie ein Brief ihres Onkels, der sie einlädt nach Gallant, ian den Stammsitz ihrer Familie, zu kommen. Sofort wird sie aus dem Waisenhaus in die Obhut ihrer Familie entlassen. Doch dort angekommen, muss sie feststellen, dass nichts so ist, wie sie es erwartet hat.

Zunächst einmal möchte ich hervorheben, dass der Schreibstil der Autorin V.E. Schwab in vielerlei Hinsicht bemerkenswert ist. Ihre Formulierungen sind wohlgeschliffen, teilweise schon poetisch. Zudem verbindet sie verschiedene Erzählstile gekonnt und mit scheinbarer Leichtigkeit miteinander. So ergänzt sie den Haupttext ihrer Geschichte durch Tagebuchaufzeichnungen, gezeichnete Bilder und einen Spiegelbildtext, der in weißer Schrift auf schwarzem Grund erscheint. Das alles sind tolle Elemente, die ihren Erzählstil für mich besonders, ja fast einzigartig machen. Besonders die wiederholte, geschickte Einbindung des Tagebuchs und das damit erreichte tiefere Verständnis für die Geschichte bei mir als Leserin, habe ich sehr faszinierend gefunden.

Doch leider konnte das Buch „Gallant – Im Garten der Schatten“ mich inhaltlich nur selten erreichen. Nämlich in den oben genannten Momenten, wenn die Autorin mit den verschiedenen Stilmitteln spielte. Ansonsten herrschte oft ein beschreibender Erzählstil vor, der mich ermüdet hat und durch den keinerlei Interesse für das Geschehen in mir aufkam.

Zudem bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass ich dem Genre des Schauerromans nichts abgewinnen kann. Einen Ort oder ein Gebäude als etwas Böses zu betrachte oder einen Fluch für alles verantwortlich zu machen, was geschehen ist bzw. noch geschieht, finde ich einfach nicht spannend. Für die unheimliche, bedrohliche oder albtraumhafte Atmosphäre bin ich offenbar nicht empfänglich, da sie vor allem durch Beschreibungen hervorgerufen wird. Einen Schreibstil der von Beschreibungen lebt, empfinde ich jedoch als sehr distanziert, sodass ich von oben auf das Geschehen schaue und nicht mittendrin bin.

Positiv möchte ich noch anmerken, dass bei diesem Buch das Cover perfekt zum Inhalt passt. Das ist eher selten der Fall, weshalb ich es hier hervorheben möchte.

Fazit: Insgesamt kein Buch für mich, da mich der Inhalt über weite Strecken nicht erreichen konnte, sondern gelangweilt hat. Obwohl mich die Autorin mit ihrem gekonnten Jonglieren unterschiedlicher Erzählstile begeistern konnte.

Bewertung vom 27.03.2023
Remember when Trust was found / Remember Bd.3 (eBook, ePUB)
Goldberg, Anne

Remember when Trust was found / Remember Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Geschichte hat mich richtig aufgewühlt

Bis vor 9 Monaten hatten Flora und Logan eine Büroaffäre. Doch dann hat Flora erfahren, dass sie nicht die einzige Frau an Logans Seite ist. Sie hat sich geschworen, nie wieder mit ihm zusammenzuarbeiten. Doch dann droht das Projekt von Logan und seinem Team zu scheitern und Flora soll es richten. Das bedeutet, dass sie wieder eng mit Logan zusammenarbeiten muss. Kein Problem, denn sie ist seit Monaten glücklich liiert und will beruflich weiter hinauf auf der Karriereleiter.

Die beiden Hauptfiguren Logan und Flora hatten mein Herz im Handumdrehen erobert. Logan ist ein netter Kerl, auch wenn er für sein Alter unreif ist, was Beziehungen angeht. Und Flora ist eine erfolgreiche, zielstrebige und starke Frau. Obwohl die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, die wie ein großer Elefant im Raum steht, wenn sie aufeinandertreffen, spürt man auch die Chemie der beiden, die stimmt und verspricht, dass es noch nicht vorbei ist. Aber dazwischen steht Simon, der neue von Partner von Flora, der nicht bereit ist, sie so einfach wieder herzugeben.

Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, hat mich sehr mitgenommen. Die Autorin versteht es hervorragend, schon zu Beginn unterschwellig zu vermitteln, dass etwas ganz und gar nicht so ist, wie es sein sollte. Dieses Unbehagen hat sich auf meine Schultern gelegt und sich dort gehalten, bis ich die Bestätigung meiner Befürchtungen erhalten habe. Immer wieder konnte ich es kaum ertragen, weiterzulesen. Doch aufzuhören war auch keine Option. Die Handlung war spannend wie ein Thriller. Anne Goldberg hat es hervorragend geschafft, mir die Gefühls- und Gedankenwelt ihrer Figuren zu vermitteln. Immer wieder habe ich mir gewünscht, ich könnte in das Geschehen eingreifen, um den Verlauf zu ändern. Trotzdem hat die Autorin es sehr gut verstanden, nie einen Schritt zu weit zu gehen. Sie hat mit ihren Beschreibungen immer genau da gestoppt, wo es zwar weh getan hat, aber noch auszuhalten war.

Besonders Logans Verhalten hat mich im Laufe des Buches immer mehr überzeugt. Er reift, wird erwachsen, stellt sich zurück, um im Notfall da zu sein. Dazu kommt, dass er ein toller großer Bruder ist und sein Verhalten gegenüber seiner kleinen Schwester einfach perfekt ist. Schon dafür hätte er sich einen ewigen Platz in meinem Herzen verdient. Doch im Laufe des Buches erobert er mein Herz immer wieder.

Ein tolles Buch mit einem sehr ernsten Thema, das mich auf ganzer Linie überzeugt hat.

Bewertung vom 26.03.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


ausgezeichnet

Ein irrer Höllenritt

Alex Stern hat nur eines im Sinn, ihren Mentor Daniel Arlington nach Hause zu holen. Doch dafür muss sie in die Hölle hinabsteigen. Denn dahin ist Arlington verbannt worden. Diese Aufgabe schafft Alex nicht alleine. Sie braucht starke Verbündete und die findet sie auch.

Mit Spannung habe ich den Nachfolgeroman zu „Das neunte Haus“ von Leigh Bardugo erwartet. Nachdem Band 1 für mich ein überraschendes Highlight war, wollte ich unbedingt wissen, wie Alex Stern sich in Yale schlägt und ob es ihr gelingt, ihren Mentor aus der Hölle zu befreien.

Sehr schnell war ich wieder von dem Schreibstil der Autorin eingenommen. Sie hat einen ganz eigenen Erzählstil, den ich als sehr dicht und ungemein komplex empfinde. Selbst, wenn auf der Handlungsebene vordergründig gar nicht viel passiert, ist höchste Konzentration gefordert, damit ich als Leserin bei diesem kompakten Schreibstil nicht den Faden verliere. Ein bisschen ist es ein Gefühl, als ob ich mich in einem Irrgarten befinde und den Weg nach draußen suche – auf eine sehr positive Art und Weise. Ich liebe es, denn ich fühle mich von der Autorin auf beste Art und Weise unterhalten.

Alex Stern ist eine tolle Hauptfigur. Sie ist düster, klug, mutig und findet immer einen Weg, um sich ans Ziel zu kämpfen. Ergänzt wird sie von Dawes, die sehr belesen, zudem mütterlich und fürsorglich ist. Turner steht als Polizist auf der Seite des Gesetzes, hilft und unterstützt Alex jedoch, wo er nur kann. Als Bereicherung habe ich Mercy, die Mitbewohnerin von Alex, empfunden. Neugierig, loyal und ein Lexikon an Wissen. Leigh Bardugo schafft es immer wieder, mich mit ihren Figuren zu überzeugen.

Allerdings finde ich das Buch „Wer die Hölle kennt“ an der einen oder anderen Stelle zu ausführlich und insgesamt zu lang geraten. 50 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan, um sich für mich rund anzufühlen und wieder ein Highlight zu werden. Auch hat mich das Ende bzw. der Ausblick auf den nächsten Band ein wenig enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass wir uns wieder in Richtung der acht Studentenverbindungen, ihrer Rituale und der Aufgabe des neunten Hauses, diese zu überwachen, bewegen. Daher blicke ich dem dritten Teil im Moment eher skeptisch entgegen.

Bewertung vom 26.03.2023
Gestohlenes Erbe / Fallen Kingdom Bd.1
Müller-Braun, Dana

Gestohlenes Erbe / Fallen Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

Ich war am Ende so wütend wegen der ganzen Intrigen

Im Reich Jaraskai gibt es die Fürstentümer der sieben Todsünden und als achtes das Reich der Wahrheit. Es werden immer zwei zueinander gehörende Kinder geboren. Das erste als Wächter für das zweite Kind. Als das Reich der Wahrheit überfallen wird, fliehen die Schwestern Navien und Aviell. Um ihre Schwester Aviell, die Prinzessin des Reiches der Wahrheit, zu beschützen, tauscht Navien mit ihr die Rolle und gibt sich als Prinzessin aus. Schon bald findet sie sich in einer Welt aus Lügen, Manipulationen und Intrigen wieder.

Die Autorin Dana Müller-Braun hat mit „Fallen Kingdom – Gestohlenes Erbe“ eine spannende Welt erschaffen. Wir treffen auf die Fürsten der sieben Todsünden, deren Fürstentümer so unterschiedlich sind, wie sie selbst. Es gibt Menschen, Dämonen und Engel. Doch die Zuordnung, wer gut und wer böse ist, ist nicht so klar und einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die zentrale Figur des Buches ist Navien, eine sogenannte Heroe. Das bedeutet, dass sie die Erstgeborene eines Geschwisterpaares ist. In ihr fließt dämonisches Blut, weshalb sie als unrein gilt und ihre Aufgabe darin besteht, ihre Schwester mit allen Mitteln zu beschützen. Sie ist eine starke, kämpferische Person, die sich nach Liebe sehnt. Letzteres hat mich irgendwann ziemlich genervt, weil sie dadurch nicht im Stande ist, sich auf sich zu besinnen und ihre Stärke für sich selbst einzusetzen.

Die Autorin spinnt ein Netz aus falschen Spielen, Intrigen, Lügen und Manipulationen, das für mich als Leserin bis zum Ende hin nicht zu durchschauen war. Das sorgt für Spannung und hat mich immer wieder an allen und allem zweifeln lassen. Dazu kommt, dass sich das Erzähltempo immer weiter erhöht und ich das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Ereignisse überschlagen sich immer wieder, ändern die Richtung, um dann doch im nächsten Augenblick wieder ganz anders zu sein, als gedacht. Das sorgte immer wieder für eine Atemlosigkeit bei mir, weil ich oft kaum hinterherkam.

Gegen Ende machten mich die vielen falschen Spiele, Geheimnisse und Intrigen dann jedoch einfach nur noch wütend. Nicht auf die Autorin, sondern auf die handelnden Personen im Buch, die ihre Interessen ohne Rücksicht durchsetzen und dabei weder Freund noch Feind verschonen.

Nun wünsche ich mir vor allen Dingen, dass Teil 2 schnell erscheint, damit ich endlich erfahre, wie alles zusammenhängt und wer am Ende siegt und überlebt.

Bewertung vom 22.03.2023
Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


sehr gut

Für einen ersten Teil super

Der ehemalige Amsterdamer Polizist Arie möchte eine Detektei gründen. Dafür sucht er sich ein paar Mitstreiter, nämlich den Engländer Jack, die Krav-Maga-Trainerin Maggie und den Ex-Beamten Jan. Auf Jans Empfehlung hin ergänzt die Lappländerin Elin die Runde. Gemeinsam werden sie die Hausboot-Detektei. Einen ersten Auftrag bekommen sie auch schnell. Der Spitzenkoch Gabriel Petit steckt in einem Wettstreit um einen Auftrag mit der Sterneköchin Femke Baas. Die Detektei soll nun herausfinden, mit welchem Rezept Femke den Auftrag erlangen möchte.
Richtig begeistert war ich vom Schreibstil der Autorin Amy Achterop. Dieser ist lebensfroh, lebendig und humorvoll. Die Personen, die sie schafft, sind schräg, liebenswert und voller Ecken und Kanten. Also genauso, wie ich Romanfiguren mag.

Obwohl die Autorin von Anfang an Verbrechen in die Handlung einbaut, nahm mir zu Beginn die Einführung der Hausboot-Detektive zu viel Raum ein. Es macht zwar Spaß, diese beim gegenseitigen Kennenlernen zu beobachten und mit ihnen Amsterdam zu durchstreifen, aber eine spannende Krimihandlung ist meines Erachtens mindestens genauso wichtig.

Sehr gut gefallen hat mir die kriminelle Energie der verschiedenen Personen. Das hat die Handlung immer wieder aufgelockert.

Teil 1 „Tödlicher Genuss“ war ein gelungener Start in eine neue Reihe, die das Potential hat, sich zu einer Lieblingsreihe im Bereich des Cosy Crime für mich zu entwickeln. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Hausboot-Detektei.

Bewertung vom 22.03.2023
Die Schuld, die uns verfolgt / Schmidt & Schmidt Bd.1 (MP3-Download)
Oetker, Alexander; Nguyen, Thi Linh

Die Schuld, die uns verfolgt / Schmidt & Schmidt Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

Guter Auftakt einer neuen Krimireihe

Das Ehepaar Linh-Thi und Adam Schmidt sind beide Polizisten. Was für beide als entspannter Arbeitstag startet, entwickelt sich schnell zu einem Tag mit außergewöhnlichen Einsätzen. Adam Schmidt wird nach Berlin in eine KITA gerufen, aus der ein kleines Mädchen verschwunden ist. Gleichzeitig muss Linh-Thi ins brandenburgische Rheinsberg. Hier gibt es einen Alarm in einer Bank und schnell wird klar, dass sich der Bankräuber mit Geiseln in der Bank verschanzt hat…

Das Hörbuch von „Die Schuld, die uns verfolgt“ braucht zu Beginn ein wenig, um mich als Hörerin in die Geschichte einzuführen. Doch einmal im Geschehen angekommen, konnte ich das Hörbuch gar nicht mehr stoppen. Durch die beiden parallelen Handlungsstränge legt der Krimi ein hohes Tempo vor. Die Schauplätze wechseln zwischen der Geiselnahme in der Bank, den Polizisten vor der Bank und den Ermittlungen durch Adam Schmidt und seinem Team zu dem verschwundenen Mädchen.

Durchbrochen werden die aktuellen Geschehnisse von Rückblenden in die Vergangenheit des Ehepaares Schmidt. Wir erfahren, wie Linh-Thi aufgewachsen ist, wie Adam und sie sich kennengelernt haben und was sie aneinanderbindet. Die beiden Figuren sind sehr spannend und zeichnen sich durch große Brüche und eine interessante Vergangenheit aus. Sie könnten in Zukunft sehr gut zu meinen Lieblingsermittlern werden und ich hoffe, es folgen noch viele weitere Fälle, die die beiden lösen müssen.

Die Autoren Alexander Oetker und Thi Linh Nguyen haben mit dem Ehepaar Schmidt ein tolles Ermittlerteam geschaffen, welches bedingungslos zueinandersteht, sich jedoch durch eigenwillige Persönlichkeiten mit Macken und Problemen auszeichnet. Diese ermitteln in Berlin und im Umland, was ich eine spannende Gegend finde, die jede Menge Potential für weitere Fälle bietet. Die Handlungen wurden sehr gut miteinander verknüpft und die Auflösung hat mir super gefallen. Also bitte mehr davon!

Gesprochen wird das Hörbuch von Simon Jäger, einem der besten Sprecher, die der deutsche Hörbuchmarkt zu bieten hat. Er liest grandios und ich könnte ihm ewig lauschen.