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Elchi130
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Essen

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Insgesamt 414 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2023
Gestohlenes Erbe / Fallen Kingdom Bd.1
Müller-Braun, Dana

Gestohlenes Erbe / Fallen Kingdom Bd.1


ausgezeichnet

Ich war am Ende so wütend wegen der ganzen Intrigen

Im Reich Jaraskai gibt es die Fürstentümer der sieben Todsünden und als achtes das Reich der Wahrheit. Es werden immer zwei zueinander gehörende Kinder geboren. Das erste als Wächter für das zweite Kind. Als das Reich der Wahrheit überfallen wird, fliehen die Schwestern Navien und Aviell. Um ihre Schwester Aviell, die Prinzessin des Reiches der Wahrheit, zu beschützen, tauscht Navien mit ihr die Rolle und gibt sich als Prinzessin aus. Schon bald findet sie sich in einer Welt aus Lügen, Manipulationen und Intrigen wieder.

Die Autorin Dana Müller-Braun hat mit „Fallen Kingdom – Gestohlenes Erbe“ eine spannende Welt erschaffen. Wir treffen auf die Fürsten der sieben Todsünden, deren Fürstentümer so unterschiedlich sind, wie sie selbst. Es gibt Menschen, Dämonen und Engel. Doch die Zuordnung, wer gut und wer böse ist, ist nicht so klar und einfach, wie es auf den ersten Blick scheint.

Die zentrale Figur des Buches ist Navien, eine sogenannte Heroe. Das bedeutet, dass sie die Erstgeborene eines Geschwisterpaares ist. In ihr fließt dämonisches Blut, weshalb sie als unrein gilt und ihre Aufgabe darin besteht, ihre Schwester mit allen Mitteln zu beschützen. Sie ist eine starke, kämpferische Person, die sich nach Liebe sehnt. Letzteres hat mich irgendwann ziemlich genervt, weil sie dadurch nicht im Stande ist, sich auf sich zu besinnen und ihre Stärke für sich selbst einzusetzen.

Die Autorin spinnt ein Netz aus falschen Spielen, Intrigen, Lügen und Manipulationen, das für mich als Leserin bis zum Ende hin nicht zu durchschauen war. Das sorgt für Spannung und hat mich immer wieder an allen und allem zweifeln lassen. Dazu kommt, dass sich das Erzähltempo immer weiter erhöht und ich das Buch irgendwann gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Ereignisse überschlagen sich immer wieder, ändern die Richtung, um dann doch im nächsten Augenblick wieder ganz anders zu sein, als gedacht. Das sorgte immer wieder für eine Atemlosigkeit bei mir, weil ich oft kaum hinterherkam.

Gegen Ende machten mich die vielen falschen Spiele, Geheimnisse und Intrigen dann jedoch einfach nur noch wütend. Nicht auf die Autorin, sondern auf die handelnden Personen im Buch, die ihre Interessen ohne Rücksicht durchsetzen und dabei weder Freund noch Feind verschonen.

Nun wünsche ich mir vor allen Dingen, dass Teil 2 schnell erscheint, damit ich endlich erfahre, wie alles zusammenhängt und wer am Ende siegt und überlebt.

Bewertung vom 22.03.2023
Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1
Achterop, Amy

Tödlicher Genuss / Die Hausboot-Detektei Bd.1


sehr gut

Für einen ersten Teil super

Der ehemalige Amsterdamer Polizist Arie möchte eine Detektei gründen. Dafür sucht er sich ein paar Mitstreiter, nämlich den Engländer Jack, die Krav-Maga-Trainerin Maggie und den Ex-Beamten Jan. Auf Jans Empfehlung hin ergänzt die Lappländerin Elin die Runde. Gemeinsam werden sie die Hausboot-Detektei. Einen ersten Auftrag bekommen sie auch schnell. Der Spitzenkoch Gabriel Petit steckt in einem Wettstreit um einen Auftrag mit der Sterneköchin Femke Baas. Die Detektei soll nun herausfinden, mit welchem Rezept Femke den Auftrag erlangen möchte.
Richtig begeistert war ich vom Schreibstil der Autorin Amy Achterop. Dieser ist lebensfroh, lebendig und humorvoll. Die Personen, die sie schafft, sind schräg, liebenswert und voller Ecken und Kanten. Also genauso, wie ich Romanfiguren mag.

Obwohl die Autorin von Anfang an Verbrechen in die Handlung einbaut, nahm mir zu Beginn die Einführung der Hausboot-Detektive zu viel Raum ein. Es macht zwar Spaß, diese beim gegenseitigen Kennenlernen zu beobachten und mit ihnen Amsterdam zu durchstreifen, aber eine spannende Krimihandlung ist meines Erachtens mindestens genauso wichtig.

Sehr gut gefallen hat mir die kriminelle Energie der verschiedenen Personen. Das hat die Handlung immer wieder aufgelockert.

Teil 1 „Tödlicher Genuss“ war ein gelungener Start in eine neue Reihe, die das Potential hat, sich zu einer Lieblingsreihe im Bereich des Cosy Crime für mich zu entwickeln. Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil der Hausboot-Detektei.

Bewertung vom 20.03.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


gut

Ich hatte mir mehr davon versprochen

Im Kindesalter ist Paul Schwartzmüller mit seinem Vater von Rumänien nach Deutschland gekommen. Bis dahin hat er die Sommer in Siebenbürgen bei seiner Tante Zinzi verbracht. Doch der Vater wollte nach der Übersiedlung nach Deutschland weder über ihr früheres Leben in Siebenbürgen mit ihm reden, noch sind sie jemals wieder dort hingefahren. Mit Mitte Vierzig ist Paul erfolgreicher Journalist und erbt nach dem Tod seiner Tante deren Hof in Siebenbürgen. Sofort macht er sich auf den Weg nach Rumänien…

Die Autorin Lioba Werrelmann hat mich zu Beginn des Buches mit ihrem angenehmen Schreibstil mitgerissen. Sofort wollte ich mit Paul auf die Reise nach Siebenbürgen gehen. Erst einmal war ich auch sehr angetan von den Kindheitserinnerungen, die in Paul hochkommen. Der Schriftstellerin ist es sehr gut gelungen, das Gefühl herüberzubringen, das in Paul aufsteigt, als er endlich wieder in seiner alten Heimat ist.

Doch schnell war ich an einen Reiseführer erinnert. Man merkt deutlich, dass Lioba Werrelmann das Land, die Leute und die alten Geschichten und Mythen sehr gut gefallen haben. Mir geht es jedoch so, dass ich in einem Roman keine ausführlichen Beschreibungen der Landschaft, der Sehenswürdigkeiten oder der üblichen Gerichte, die gekocht werden, mag. Das langweilt mich sehr schnell sehr stark. Wenn ich mich für ein Land interessiere, dann lese ich einen Reiseführer oder ähnliches. So war die erste Hälfte des Buches für mich ein Wechselspiel zwischen interessanten Szenen und langatmigen Beschreibungen.

Doch je weiter die Geschichte voranschritt, desto spannender wurde sie. Leider entwickelte sich jedoch gleichzeitig Paul zu einer Figur, die ich kaum noch ertragen konnte. Er zeichnete sich durch Naivität und dilettantisches Verhalten aus. Als Ermittler war er eine absolute Niete. Zwar löst er am Ende den Fall. Aber dies nur dank der Hilfe eines Mädchens aus dem Ort und durch Zufall.

Für eine Krimireihe finde ich es sehr wichtig, dass ich die ermittelnden Figuren mag oder zumindest spannend finde und ihre weitere Entwicklung verfolgen möchte. Das ist bei Paul Schwartzmüller leider nicht der Fall. Daher beende ich meine Begegnung mit ihm nach dem Lesen dieses Buches.

Bewertung vom 10.03.2023
Die marmornen Träume
Grangé, Jean-Christophe

Die marmornen Träume


gut

Die erste Hälfte und das Ende fand ich spannend

Im Berlin des Jahres 1939 werden die Ehefrauen bedeutender, NS-naher Männer brutal ermordet. Franz Beween, Mitarbeiter bei der Gestapo, erhält den Auftrag, still und leise zu ermitteln und den Täter aufzuspüren. Dabei stößt er auf den Psychoanalytiker Simon Kraus, bei dem diese Frauen aus gehobenen Kreisen in Behandlung waren und mit dem sie auch alle ein Verhältnis hatten. Die Psychiaterin und Adlige Minna von Hassel trifft selbst auf den Mörder und er verschont sie, als er merkt, dass er die verkehrte Frau erwischt hat. Zusammen mit ihr und Simon Kraus beginnt Franz Beween zu ermitteln. Den drei Personen ist bewusst, dass sie ganz schnell in einem KZ oder Arbeitslager verschwinden können, wenn sie den Täter nicht schnell und von der Öffentlichkeit unbemerkt aufspüren.

Die erste Hälfte des Buches hat mich mitgerissen. Der Schreibstil hat mich begeistert, die Ermittlungen waren super spannend und die Figuren sehr interessant. Es ist schon viele Jahre her, dass ich etwas von Jean-Christophe Grange gelesen habe. Ich fand seine Bücher im Allgemeinen sehr spannend. Der Erzählstil war mir jedoch zu reißerisch und die Auflösung meistens zu abgedreht. Daher war ich zu Beginn seines neuen Buches „Die marmornen Träume“ besonders von dem angenehmen, ausdrucksstarken Schreibstil sehr angetan.

Mich hat auch sehr interessiert, wie ein französischer Schriftsteller die Zeit des deutschen Nationalsozialismus darstellt. Denn bisher habe ich vor allem Bücher von deutschen Autoren über diese dunkle Zeit der deutschen Geschichte gelesen. Die Erzählung ist voller Gewalt, Blut und Brutalität, wie es für den Autor üblich ist. Die SS wird als blutrünstiger, sadistischer Haufen ehemaliger Verbrecher dargestellt, der seiner Aufgabe mit Freude nachgeht. Die weibliche NS-Elite will auf nichts verzichten, feiert unentwegt, liebt teure Kleider und den großen Auftritt.

Das Buch hat mich etwa bis zur Hälfte sehr gut unterhalten. Als dann der vermeintliche Täter ermittelt war, drehte sich das Geschehen nach meiner Ansicht zu sehr im Kreis. Es folgte mutmaßlicher Täter auf mutmaßlichem Täter, Jagd auf Jagd. Das Ganze höchstens unterbrochen von Einblicken in das Handeln und den Aufbau der Gestapo bzw. NS-Strukturen. Uns werden die verschiedenen Vernichtungsprogramme erläutert, die das Nazi-Regime ersonnen hat, um unerwünschte Personengruppen loszuwerden.

Was ich jedoch vermisst habe, war eine durchgehend spannende Handlung, die bei mir das Interesse an der Geschichte wachgehalten hätte. So habe ich mich durch 300 Seiten gequält und hatte den Eindruck, dass ich mich von der ursprünglichen Handlung immer weiter entferne. Immer neue Personen wurden aus dem Hut gezaubert, die diesen oder jenen Grund gehabt haben könnten, um die dekadenten Frauen zu ermorden. Es wirkte jedoch wie ein wildes Herumraten, ein Stochern im Nebel und nicht wie solide Ermittlungsarbeit. So ist bei mir im Laufe des Lesens nichts mehr übriggeblieben von meiner anfänglichen Begeisterung, meiner Wissbegierde, meiner Freude über das Buch.

Erst das Ende und die Auflösung war in meinen Augen wieder spannend. Auch das Zusammenführen der drei Hauptfiguren am Schluss und ihre Reise haben mir sehr gut gefallen. Das Buch wäre besser geworden, wenn der Inhalt nicht so weitschweifig und umständlich erzählt worden und gekürzt worden wäre.

Bewertung vom 10.03.2023
Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1 (MP3-Download)
Teichert, Fritzi

Storchenherzen / Die Hebammen vom Storchennest Bd.1 (MP3-Download)


weniger gut

Für alle, die sich für den Beruf der Hebamme interessieren

Monika und Helga, zwei Hebammen, leiten zusammen das „Storchennest“, eine Einrichtung, die Geburtsvorsorge, -nachsorge und Geburtshilfe anbietet. Im Laufe der Jahre geht Helga ihrem Beruf immer mehr mit dem Verstand und nicht mit dem Herzen nach. Das schlägt sich auch in den Bewertungen auf Google nieder. Da Monika ihrer Kollegin weder mit guten Worten, Bitten oder deutlichen Ansagen beikommt, stellt sie schließlich eine junge Hebamme zur Ergänzung des Teams ein, die frischen Wind in das „Storchennest“ bringen soll. Und genau das macht Madita auch. Sie ist laut, fröhlich, emotional und sprudelt über vor guten Ideen.

Ich habe mir von dem Buch „Storchenherzen“ einen Gute-Laune-Roman mit Humor erhofft. Bekommen habe ich eine sehr genaue und detaillierte Darstellung des Berufes einer Hebamme, einpackt in viele Anekdoten. Was gehört zum Beruf der Hebamme dazu? Welchen Belastungen sind die Hebammen ausgesetzt? Welche Freuden bringt der Beruf mit sich? Welche Probleme können auftreten? Was ist rechtlich möglich, was nicht? Welche Arten von Schwangeren gibt es? Wie geht man mit ihnen und ihren Bedürfnissen um? Dieses und noch viel mehr habe ich im Laufe des Hörbuchs über den Beruf der Hebamme erfahren.

Da ich weder jemals schwanger war noch erwäge, den Beruf der Hebamme zu ergreifen, fand ich die Ausführungen oft viel zu lang und für einen Roman auch nicht immer interessant in dieser Hülle und Fülle. Ich hätte mir viel mehr Szenen außerhalb des Berufes von Helga und Madita gewünscht. Doch eigentlich waren die beiden 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche Hebammen.

Den Großteil der Zeit habe ich darauf gewartet, dass endlich die Romantik ihren Weg in das Buch findet. Leider findet diese jedoch selten Einzug in die Geschichte und entpuppt sich dann auch schnell als Schuss in den Ofen. Am Ende gibt es dann noch einen Schwenk in die romantische Richtung. Leider fand ich das vollkommen unbefriedigend, weil es einfach aufgrund der Vorgeschichte für mich überhaupt nicht glaubhaft war.

Dazu kam, dass ich Madita regelmäßig kaum zu ertragen fand. Sie redet bevor sie denkt, sie handelt bevor sie denkt und gerne beides, unbedachtes reden und handeln, gleichzeitig. Wenn ihr dabei etwas nicht gelingt, war sie nach ihrer Meinung ganz bestimmt nicht verantwortlich für die Misere. In diesen Momenten hätte ich sie gerne geschüttelt und mir gewünscht, dass sie sich wenigstens rückwirkend mit den Situationen auseinandersetzt und für sich analysiert, was sie hätte besser machen können. Aber nein, so etwas hat eine Madita Sternberg nicht nötig.

Gesprochen wurde das Hörbuch von Sandra Voss und Anne Sofie Schietzold. Beide Sprecherinnen haben angenehme Stimmen und gefallen mir sehr. Doch leider klingen die beiden Stimmen sehr ähnlich, was ich in der Kombination nicht sonderlich gelungen fand. Dazu kommt, dass zu Madita eine lebendige, quirlige Stimme gepasst hätte. Gesprochen wurde sie jedoch sehr ruhig und langsam, sodass ich mehrfach dachte, dass die Stimme in zu starkem Kontrast zum Wesen der Figur steht.

Insgesamt fand ich das Erzählte oft nicht sonderlich interessant und zudem zu langatmig angelegt. Dazu kommt, dass auch die Sprecherinnen zu langsam gelesen haben und die Figuren nicht ausreichend voneinander abgrenzen konnten. Daher bin ich von dem (Hör)Buch eher enttäuscht und werde die Autorin nicht im Blick behalten.

Bewertung vom 06.03.2023
Hold Me / New England School of Ballet Bd.1 (eBook, ePUB)
Savas, Anna

Hold Me / New England School of Ballet Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Schöne Geschichte, trotz mancher Klischees

Als Zoey an der New England School of Ballet anfängt, trifft sie Jase wieder. Jase, der einst der beste Freund ihres Bruders war und mit dem sie alle ihre Wahrheiten teilte. Als er ihr als Tanzpartner zugeteilt wird, ist klar, dass sie einen Weg finden müssen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um die Gegenwart gemeinsam zu meistern,

Beim Lesen ist für mich die besondere Verbindung zwischen Zoey und Jase sofort spürbar. Die Chemie zwischen ihnen stimmt einfach. Umso mehr fragte ich mich, was wohl zuvor passiert ist, dass die beiden keinen Kontakt mehr zueinander hatten, als Zoey an der Ballettschule anfängt. Sofort wünschte ich mir, dass die beiden schnell wieder zusammenfinden

Schnell war ich ein wenig enttäuscht. Denn es wirkte zu Beginn so, als hätten wir hier das typische Traumpaar, das nicht zueinander finden kann, weil sie nicht offen und ehrlich miteinander reden. Dieses Problem ist in vielen Liebesgeschichten das Hauptproblem. Es gibt einen großen Elefanten im Raum, der von beiden umkreist wird, der für die Spannungen verantwortlich ist, aber von beiden nicht benannt und schon gar nicht beseitigt wird. Ein wenig ist dies bei „Hold me“ von Anna Savas auch der Fall. Doch zum Glück nicht ganz so übertrieben, wie in vielen anderen Liebesromanen.

Meine zweite Befürchtung war, dass die intrigante, manipulative Gegenspielerin dafür sorgt, dass die Situation für die Protagonisten unerträglich wird und diese in eine aussichtslose Lage gedrängt werden. Doch auch hier hat die Autorin zum Glück nicht die Intrigen, Manipulationen und Triumphe der Bösen in den Mittelpunkt der Handlung gestellt. Dadurch gab es zwar eine Gegenspielerin, die jedoch den Verlauf der Geschichte nicht komplett bestimmt hat.

Punkten konnte Anna Savas bei mir mit vielen sehr sympathischen Figuren, die ich gerne in der Realität treffen würde. Besonders Jase konnte mich mit seiner empathischen und fürsorglichen Art, seinem sechsten Sinn und behutsamen Umgang mit Zoey für sich einnehmen.

Die Geschichte wird zum einen aus der Sicht von Zoey und Jase erzählt. Das fand ich sehr schön, weil man dadurch die Gefühle und Gedanken beider Figuren kannte. Zum anderen gibt es zwei Erzählstränge. Das ist die Gegenwart, in der die beiden Hauptfiguren an der Ballettschule sind und versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Es gibt jedoch auch einen Erzählstrang, der in Einschüben die Ereignisse von vor einem Jahr erzählt. So erfahren wir, was Zoey und Jase auseinandergetrieben hat, aber auch, wie sie sich nun wieder annähern.

Ich habe mich von dem Buch sehr gut unterhalten gefühlt. Ich war sehr neugierig auf die Geschichte der beiden und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Sowohl Jase als auch Zoey sind mir Seite um Seite ans Herz gewachsen. Es war sehr schön, ihre Geschichte zu lesen. Ich hoffe, sie kommen auch in den weiteren Teilen über die New England School of Ballet von Anna Savas immer mal wieder vor.

Bewertung vom 06.03.2023
Perfect Player
Keeland, Vi;Ward, Penelope

Perfect Player


sehr gut

Das Buch hat mich über weite Teile gut unterhalten

Alex Sullivan erbt zu gleichen Teilen wie sein Onkel Levi Miller, ein berühmter Quaterback, die kleine Pension Palm Inn von seinem Urgroßvater. Diese steht in Beaufort, der Heimatstadt seiner Mutter Presley. Presley kehrt mit ihrem Sohn von New York nach Beaufort zurück, um die Pension zu renovieren, zu betreiben und zu einem Zuhause für sich und Alex zu machen. Levi dagegen möchte die Pension an ein Bauunternehmen verkaufen, um sich dieser Last zu entledigen. Doch Presley kämpft um ihre Zukunft und die ihres Sohnes.

Die beiden Autorinnen Vi Keeland und Penelope Ward schaffen es, der Handlung im Großen und Ganzen einen realistischen Anstrich zu verpassen. Presley ist eine erwachsene, kluge und mutige alleinerziehende Mutter, die mit ihrem Sohn einen Neuanfang wagt. Levi ist erfolgreich, aufgeschlossen und besitzt emotionale Intelligenz. Die prickelnde Chemie zwischen den beiden ist von Anfang an deutlich zu spüren.
Als Gegengewicht zu den beiden kommt Presleys Ex-Partner Tanner, der Vater ihres Sohnes und Bruder von Levi ins Spiel. Nachdem er seine Football-Karriere als Profisportler aufgrund einer Verletzung an den Nagel hängen musste, befindet er sich in einer Krise. Er betrügt Presley, vernachlässigt seinen Sohn Alex, ist spielsüchtig und jammert sich durchs Leben. Doch auch die Mutter von Tanner und Levi mischt sich in die aufkeimenden Gefühle von Levi und Presley ein. Beide Figuren habe ich als übergriffig und manipulativ empfunden. Besonders im letzten Drittel des Buches haben sie mir den Spaß an der Geschichte verdorben.

Meine Lieblingsfigur in diesem Buch ist eindeutig Levi. Er ist positiv, strahlend, trägt sein Herz an der richtigen Stelle und ist einfach ein netter Mensch. Presley ist mir dagegen oft zu zögerlich. Sie setzt keine deutlichen Grenzen, versucht immer wieder, sich eine Option offen zu halten und verdrängt ihre Bedürfnisse häufig, statt sich damit auseinanderzusetzen.

Insgesamt hat mich die Geschichte gut unterhalten. Der Sex stand mir zu sehr im Mittelpunkt. Da Presley einen kleinen Sohn hat und Levi sich viel Zeit mit ihm nimmt, hätten sich auch Familienszenen statt Sexszenen angeboten. Da letztere nicht zu ausführlich waren, haben sie sich jedoch harmonisch in die restliche Handlung eingefügt.

Gut hat mir gefallen, dass die Autorinnen keine übertriebene Dramatik genutzt haben, um die Handlung voranzutreiben. Das Geschehen wirkte stets realitätsnah. Dadurch hat das letzte Drittel des Buches jedoch eine Schwere erhalten, die ich als intensiver empfunden habe als die sonst übliche übertriebene Szene, die für einen Knall in der Beziehung sorgt. Dadurch haben sich die leichten, schönen Gefühle, die im Laufe der Handlung bei mir als Leserin aufgebaut wurden, leider verflüchtigt und konnten auch am Ende nicht wieder komplett hergestellt werden.

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