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flieder
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Waldrohrbach

Bewertungen

Insgesamt 152 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2018
Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2
Bley, Mikaela

Böse Schwestern / Ellen Tamm Bd.2


gut

Der Kriminalreporterin Ellen Tamm wird nach ihrem körperlichen Zusammenbruch eine Auszeit verordnet. Auf keinen Fall soll sie alleine bleiben und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Schon der Weg dahin bereitet ihr Unbehagen, denn das Verhältnis zu den Eltern ist, seit dem Tod ihrer Zwillingsschwester Elsa, nicht gerade das Beste. Ellen gibt sich noch immer die Schuld an dem Unglück, obwohl sie keinerlei Erinnerungen hat. Mit der verordneten Ruhe ist es aber schnell vorbei, als sie, ganz in der Nähe ihres Elternhauses, an einem Tatort vorbei kommt. Eine junge Frau wurde bestialisch ermordet. Doch niemand im Dorf kennt die Tote, die zudem auch noch schwanger war. Befragungen in dem Dorf werden immer wieder geblockt. Ellens kriminalistische Spürnase ist geweckt, allerdings macht ihr eine Gruppe von Jugendlichen, die die kleine Ortschaft terrorisieren das Leben schwer. Die Bedrohungen sind massiv und schon bald muss Ellen sogar um ihr Leben bangen.
Dies war mein erstes Buch der Autorin Mikaela Bley und wirklich packen konnte es mich am Anfang nicht, allerdings änderte sich das so ungefähr in der Mitte des Buches. Gleich zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit den ständig wechselnden Protagonisten. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich bei den Familienverhältnissen durchgestiegen bin, da eine Person unter verschiedenen Namen auftaucht. Wer das Buch liest weiß wieso. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Die Spannung baut sich mal mehr mal wenig gekonnt auf und am Schluss passt alles doch stimmig. Auch das Rätsel um die tote Zwillingsschwester wird gelöst. Allerdings wurde etwas zuviel an dramatischen Szenen in das Buch gepackt. Da sollte die Autorin vielleicht bei ihrem nächsten Buch nach dem Motto " Weniger ist mehr" gehen. Ansonsten aber ein recht solider Psychothriller

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.11.2017
Böses Kind
Krist, Martin

Böses Kind


gut

Eigentlich sollte es ein Tag wie jeder andere werden. Der ganz normale Wahnsinn also. Doch als die alleinerziehende und mit den Kindern völlig überforderte Suse an diesem Morgen die Augen aufschlägt, spürt sie schon das etwas nicht stimmt. Das Baby Theo brüllt seinen Unmut in die Luft und Dennis, der schon im Kindergartenalter ist, läuft durch die Wohnung und sucht seine Schwester Jacqueline und den Familienhund Tapsy. Mehrere Versuche Jacqueline auf dem Handy zu erreichen sind vergebens. Die Polizei winkt erst einmal ab, da es schon öfters vorgekommen ist, dass Jacqueline nicht nach Hause kommt. Einige Stunden später wird Kommisar Henry Frei zu einem mysteriösen Fall gerufen, hinter einer Mauer versteckt kommt eine Leiche zum Vorschein, erschlagen und gekreuzigt. Noch ahnt niemand, dass die verschwundene Jacqueline eine entscheidende Rolle bei dem Mord spielt.
Ich habe jetzt schon einige Bücher von Martin Krist gelesen und bisher haben sie mir immer ziemlich gut gefallen. Mit Böses Kind hatte ich aber so meine Probleme. Ich wurde mit den Protagonisten nicht wirklich warm. Zwar gab es einen guten Spannungsaufbau, aber irgendwie hat mir der Schreibstil so gar nicht zugesagt. Mich nervte die ständige und völlig unnötige Zeitangabe, dazu kamen die Marotten des Kommissars immer und überall aufräumen zu müssen und als letztes I-Tüpfelchen kam dann noch eine karottenkauende Frau Albers dazu, die die Dinger scheinbar kiloweise verspeiste. Leider konnte mich das Buch dieses Mal nicht überzeugen. Aber macht ja nichts, Herr Krist schreibt bestimmt noch weitere Bücher. Von mir deshalb leider nur 3 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 02.11.2017
Der Fall Kallmann
Nesser, Hakan

Der Fall Kallmann


gut

Der Studienrat Leon Berger ist auf dem Tiefpunkt seines Lebens. Er hat vor sieben Monaten seine Frau Helena und die gemeinsame Tochter Judith bei einem Schiffsunglück vor der Küste Tansanias verloren. So wirklich weiß er noch nicht wie es mit seinem Leben weitergehen soll. Da kommt ihm das Angebot einer früheren Studienkollegin gerade recht. Ludmilla vermittelt ihm einen Job an ihrer Schule. Weiterleben muss er überall und so nimmt er das Angebot an, verlässt Stockholm um ein neues Leben in der Kleinstadt K zu beginnen. Sein Vorgänger Eugen Kallmann verstarb unter mysteriösen Umständen und die Gerüchte um seinen Tod wollen einfach nicht verstummen. Kallmann soll besondere Fähigkeiten gehabt haben, waren sie Schuld an seinem Tod? Tagebücher, die Leon Berger im Schreibtisch seines Vorgängers findet sind mehr als verwirrend und lassen Kallmann in einem völlig anderen Licht erscheinen. Scheinbar interessierte sich Eugen für ungelöste Kriminalfälle, er behauptet sogar von sich selbst als Elfjähriger seine Mutter ermordet zu haben. Berger beschließt, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Eigentlich bin ich von Hakan Nesser aktionreiche Thriller gewöhnt, damit kann Der Fall Kallmann keineswegs punkten. Die wechselnden Perspektiven der verschiedenen Protagonisten nehmen immer wieder die Luft raus und man hat das Gefühl wieder von vorne zu beginnen. Vielleicht ging ich aber auch mit falschen Erwartungen an das Buch, da es ganz klar als Roman bezeichnet wird. Der Schreibstil ist zwar flüssig und stellenweise auch unterhaltsam, aber so wirklich packen konnte es mich nicht. Daher leider von mir nur 3 von möglichen 5 Sternen

Bewertung vom 29.10.2017
Nachtspiel: Thriller
Shepherd, Catherine

Nachtspiel: Thriller


ausgezeichnet

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz gehört in ihrem Job zu den Besten. Allerdings hat sie in letzter Zeit Probleme, immer wieder suchen sie Alpträume heim, die mit dem Tod ihres Bruders zusammenhängen. Der 12 jährige Michael wurde vor 15 Jahren Opfer eines Sexualmörders. Die ganze Familie leidet sehr darunter, ganz besonders ihre Mutter, die immer noch Michaels Geburtstagsgeschenk auf dem Esstisch liegen hat. Da der Täter immer noch nicht gefasst wurde kann die Familie nicht abschließen und endlich Ruhe finden. Trotz aller Müdigkeit muss Julia aber einen neuen Fall obduzieren. Eine junge Polizistin wurde gefoltert, grausam umgebracht und dann in den Kofferraum ihres Wagens gelegt. Der Täter scheint schnell ermittelt, mit dem Bild seines Opfers in der Tasche hat er sich das Leben genommen. Doch das schreckliche Töten hat noch kein Ende gefunden, den schon bald tauchen weitere Leichen auf, die auf Julias Obduktionstisch landen. Noch weiß niemand, dass Julia dem Täter gefährlich nahe kommt und sie sich schon bald in Lebensgefahr befindet.Die Bücher von Catherine Shepherd sind immer ein Garant für gute Unterhaltung, aber mit Nachtspiel, dem 2. Buch rund um Julia Schwarz hat sie sich selbst übertroffen. Die Spannung wird gleich zu Beginn perfekt aufgebaut und bis zum Schluss sehr hoch gehalten. Der tolle Schreibstil, die lebensnah beschriebenen Charaktere und die wechselnden Perspektiven lassen den Leser nicht ruhen bis man die letzte Seite gelesen hat. Gekonnt gesetzte falsche Fährten und immer wieder auftauchende vermeintliche Verdächtige lassen das Thrillerherz höher schlagen. Hier kann ich allen Freunden dieses Genres einen Tipp geben: Lesen, lesen lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2017
Morgen ist es Liebe
Maifeld, Monika

Morgen ist es Liebe


sehr gut

Die Internistin Alexandra Novak will auf dem schnellsten Weg zu ihrer Mutter um mit ihr das Weihnachtsfest zu feiern. Die Entscheidung, eine Abkürzung über die Weinberge zu nehmen, stellt sich später als fataler Fehler heraus. Auf dem unbefestigten Weg, der für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist, kommt ihr Auto in den Schneemassen ins rutschen und sie stürzt einen Hang hinab. Zur gleichen Zeit sitzt Martin, der sein Leben als Bettler fristet, an dem Weinberg und will sich das Leben nehmen. Er kann und will mit seiner Schuld nicht mehr leben. Er erkennt sofort die Gefahr in der Alexandra schwebt und zieht sie in letzter Sekunde aus dem Auto, dass bereits Feuer gefangen hat. Die Flammen werden zum Glück unten im Dorf gesehen und schon bald ist die Feuerwehr und der Notarzt zur Stelle. Martin beschließt kurzerhand im Nebel zu verschwinden. Doch er kann die hübsche Ärztin einfach nicht vergessen. Zu spät bemerkt er, dass sein Mantel, mit dem er Alexandra zugedeckt hat mit dem Unfallopfer im Krankenwagen verschwunden ist und darin befindet sich sein verhängnisvoller Abschiedsbrief.

Mit ihrem Debütroman Morgen ist es Liebe hat Monika Maifeld eine berührende Geschichte geschrieben, die zwar fiktiv, aber genauso auch passieren könnte. Die Protagonisten sind liebevoll und detailliert beschrieben. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Mehr als einmal möchte man den Protagonisten "Trau dich " zurufen, da es immer wieder zu Verwechslungen und schlimmen Verdächtigungen kommt. Aber auch der Humor kommt keineswegs zu kurz und bringt den Leser öfters zum schmunzeln. Mit Monika Maifeld ist wieder ein neuer Stern am Autorenhimmel aufgegangen und man darf sich schon jetzt auf ein weiteres Buch freuen. Gerne spreche ich eine Buchempfehlung aus und vergebe 4 Sterne

Bewertung vom 08.10.2017
Slawa und seine Frauen
Stephan, Felix

Slawa und seine Frauen


gut

Die Mutter von Felix Stephan führt mit ihrer regimetreuen Familie ein beschauliches Leben in der ehemaligen DDR, als sie sehr spät erfährt, dass sie einst adoptiert wurde. Jetzt, mit 51 Jahren macht sie sich mit ihrem Sohn Felix auf die Suche nach ihren eigentlichen Wurzeln in der krisengeschüttelten Ukraine. Ihr richtiger Vater, Slawa Falbusch, war ein ukrainischer Jude, den sie leider nicht mehr kennenlernt, da er schon verstorben ist. Aber die restliche Familie nimmt die "fremde Tochter" mit offenen Armen auf und versucht von dem einstigen Charmeur Slawa, der zu seiner Zeit ein anerkannter Psychiater war, ein so erfolgreiches Bild zu malen, dass es Felix kaum glauben kann und seine eigenen Schlüsse zieht.

Wer von dem Titel darauf schließt, dass es um einen Frauenhelden geht, irrt gewaltig. Es werden die verschiedenen Frauen, die mit Slawa verwandt oder befreundet waren, beschrieben. Man erfährt so einiges von dem schweren und doch manchmal humorvollem Leben, dass die Menschen in der ärmlichen Ukraine führen. Die Gegensätze zu unserem wohlhabenden Deutschland sind doch sehr gravierend. Auch die Menschen könnten verschiedener nicht sein. Mit dem Schreibstil hatte ich so manchmal meine Probleme und ich fand nicht richtig in das Buch rein. Vielleicht lag es auch daran, dass es nicht unbedingt mein Genre war. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass sich viele für dieses Thema interessieren und darüber ganz anders urteilen.

Bewertung vom 20.09.2017
Die Salbenmacherin und die Hure / Die Salbenmacherin Bd.3
Stolzenburg, Silvia

Die Salbenmacherin und die Hure / Die Salbenmacherin Bd.3


ausgezeichnet

Nürnberg im Jahre 1409. Eine bleierne Hitze liegt über der Stadt und die Menschen sehnen sich nach einem wohltuenden Regenguss, da sie sich um ihre Ernte sorgen. Doch diese Ängste sollen in diesem Jahrhundertsommer nicht die einzigen sein. Am Ufer der Pregnitz wird eine schrecklich verstümmelte Leiche ohne Kopf und Hände gefunden. Die Salbenmacherin Olivera, die erst seit kurzem mit ihrem Mann Götz und dem Bettelknaben Jona in Nürnberg wohnen, soll mit dem Henker zusammen bei der Obduktion der Leiche helfen. Alle sind sich einig, hier kann nur ein Werwolf am Werk gewesen sein. Olivera und der Henker sind da allerdings ganz anderer Meinung, hier war eindeutig ein Messer im Einsatz und es gibt in der Stadt einen ganz menschlichen Mörder. Jona und sein Freund Caspar, von der Abenteuerlust gepackt, machen sich auf die Suche um den Werwolf mit einem Netz zu fangen und machen eine Entdeckung, die sie fast mit dem Leben bezahlt hätten. Die Welt scheint wieder in Ordnung, als man einen Verdächtigen festnimmt, ihm unter Folter ein Geständnis abringt und ihn auf dem Scheiterhaufen verbrennt. Doch kann es so einfach sein?


Die Salbenmacherin und die Hure ist mittlerweile der 3. Band rund um Olivera und hoffentlich nicht der Letzte. Silvia Stolzenburg versteht es immer wieder den Leser in ihren Bann zu ziehen. Ihr flüssiger Schreibstil und die von Anfang an hochgehaltene Spannung lassen die Seiten nur so dahin fliegen. Die Protagonisten sind sehr lebensnah und detailliert beschrieben und wer schon einmal in Nürnberg war findet sicherlich bekannte Ecken, die auch in dem gut recherchiertem Buch vorkommen. Auch Leser, die die Vorgängerbände noch nicht gelesen haben werden voll auf ihre Kosten kommen und dürfen sich auf einen spannenden historischen Krimi freuen. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und vergebe gerne 5 Sterne

Bewertung vom 10.08.2017
Wildeule / Gesine Cordes Bd.3
Wieners, Annette

Wildeule / Gesine Cordes Bd.3


sehr gut

Auf dem Ostfriedhof soll die Beerdigung von Madeleine Jablin stattfinden. Eigentlich alles ganz normal , allerdings sucht man die sonst üblichen Trauergäste vergebens, nur ein alter Mann sitzt alleine an dem Sarg seiner Schwester. Gesine Cordes, die ehemals bei der Kripo gearbeitet hat und seit dem noch nicht ganz verarbeiteten Tod ihres Kindes ihr Leben als Friedhofsgärtnerin bestreitet, bemerkt beim Gang zum Grab, dass der Sarg nicht richtig geschlossen wurde und der Deckel sich verschoben hat. Ihre leise Vorahnung sollte Recht behalten. In dem Sarg liegt nicht die Verstorbene, sondern Carsten Schellhorn, ein bekannter Bestatter, der für sehr viel Unmut unter seinen Kollegen sorgt. Er ist bekannt dafür auch in fremden Gehegen zu wildern und reißt so manch lukrativen Auftrag an sich. Auch Hannes van Deest, ein guter Freund von Gesine, stößt dieses Gebaren schlecht auf. Die ermittelnde Kommissarin Marina Olbert versucht Licht in das Dunkel zu bringen und zu Gesines Erschrecken kommt eigentlich nur Hannes in Betracht. Der Fall nimmt eine besondere Brisanz an, als eine junge Hospitantin verschwindet und auch Hannes plötzlich spurlos verschwunden ist.
Annette Wieners hat mit ihrem 3. Band rund um Gesine Cordes wieder einen tollen Krimi geschrieben. Bisher konnten mich alle 3 Bücher begeistern. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und die Spannung wird gleich von Beginn an sehr hoch gehalten. Man liebt und leidet mit den Protagonisten mit und fühlt sich fast schon als Familienmitglied. Besonders erwähnenswert finde ich noch die detaillierten Beschreibungen verschiedener Giftpflanzen, die sich in bisher jedem Buch der Autorin wiederfanden ( wer den 1. Band gelesen hat weiß warum). Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiederlesen mit Gesine und kann jedem Krimifreund Wildeule wärmstens empfehlen. Hier vergebe ich gerne 4 Sterne