Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lesemone
Wohnort: 
Otterbach

Bewertungen

Insgesamt 1667 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2024
Die Berghebamme - Hoffnung der Frauen (eBook, ePUB)
Winterberg, Linda

Die Berghebamme - Hoffnung der Frauen (eBook, ePUB)


sehr gut

Maria schließt in München ihre Hebammenausbildung ab und kehrt zurück nach Oberbayern, in ihr Heimatdorf. Dort erwartet sie eine Dorfhebamme, die nicht abtreten will und Bewohner, die ihr nicht alle freundlich gesinnt sind. Sie ist fest entschlossen, ihr junges und modernes Hebammenwissen anzuwenden und den Frauen vor Ort helfen zu wollen.

Die Autorin nimmt einen mit auf die Reise in die bayrischen Berge. Erzählt wird die Geschichte im Jahr 1893. Da liefen viele Dinge noch anders und auch die medizinischen Erkenntnisse waren vor allem für Schwangere nicht immer von Vorteil. Man merkt, dass das Setting die Heimat der Autorin ist, denn sie beschreibt in einem schönen, bildhaften Schreibstil die einzelnen Szenen. Sie kennt sich mit den verschiedenen Berghöfen und Almen aus. Mir hat die zeitlich fortlaufende Erzählweise gut gefallen. Natürlich geht es viel um die Geburt von Kindern. Es ist jedoch interessant, mit welchen Problemen man damals so zu kämpfen hatte. Das Buch ist unterhaltsam und gespickt mit freudigen, aber auch traurigen Ereignissen. So wie das Leben eben ist. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 17.10.2024
Das Verhalten ziemlich normaler Menschen
Reilly, K. J.

Das Verhalten ziemlich normaler Menschen


sehr gut

Asher Hunter sinnt auf Rache. Seine Mutter kam durch einen betrunkenen LKW-Fahrer ums Leben und der Fahrer kam ungeschoren davon. Asher will ihn aufsuchen und sich an ihm rächen. Bei seiner Trauerbewältigung lernt er in verschiedenen Trauergruppen Gleichgesinnte kennen, die sich mit ihm auf den Weg nach Memphis machen, jeder aus einem anderen Grund. Doch keiner ahnt, dass Asher jemanden dort töten möchte.

Die Autorin hat das Thema Trauer hier sehr feinfühlig in einen tragischen Roman gepackt. Die Hauptfiguren haben alle jemanden durch den Tod verloren und versuchen in Trauergruppen Hilfe zu finden. Es ist beeindruckend, wie es die Autorin bei diesem sensiblen Thema schafft, trotzdem Hoffnung, Freude am Leben und Optimismus zu verbreiten. Mir hat gut gefallen, dass es hier nicht nur um junge Menschen geht, sondern auch ein alter Mann unter den Figuren ist, der um seine Frau trauert. Dadurch wird klar, der Tod und Trauerbewältigung ist ein Thema für jede Altersgruppe. Obwohl es sich hier um ein so trauriges Thema handelt, lebt die Geschichte von humorvollen Szenen, von tiefgründigen Erkenntnissen und einer unterhaltsamen Fahrt nach Memphis. Ich fand das Buch sehr lesenswert, weil es nicht bei negativen Gedanken hängen bleibt, sondern einen Weg aus der Trauer aufzeigt und die Geschichte nicht nur Jugendliche anspricht.

Bewertung vom 15.10.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


gut

Ich habe noch nie von den War Brides gehört, daher war ich sehr gespannt darauf, worum es sich bei der Geschichte von Luise Adler handelt. Luise hat sich nach dem Krieg in den jungen GI Jo Hunter verliebt. Als er nach Amerika zurück muss, verspricht er ihr, alles dafür zu tun, um sie zu sich holen zu können. So steht die junge Luise 1948 am Flughafen in New York und wartet auf ihren Jo, der sie jedoch nicht abholt. Muss sie wieder zurück nach Deutschland reisen?

Die Autorin erzählt die Geschichte in Gegenwart und Vergangenheit. Da es keinerlei Kennzeichnungen gab, war ich zu Beginn des Buches sehr verwirrt, weil nicht ersichtlich war, ob man sich in Vergangenheit oder Gegenwart befindet. Der Schreibstil ist sehr abgehackt und wenig gefühlvoll. Daher sind die auftauchenden Charaktere eher unnahbar geblieben. Ich fand die Geschichte in der Gegenwart sehr an den Haaren herbeigezogen und eigentlich unnötig für das Erzählen von der Geschichte von Luise. Das Buch konzentriert sich viel zu stark auf das Kennenlernen von Luise und Jo und das Leben in Deutschland. Erst am Ende wird das mit den War Brides überhaupt in den Fokus gerückt. Mich konnte die Geschichte leider nicht so erreichen, wie ich gehofft hatte, denn mir fehlen die Gefühle und Emotionen, die der sachliche Schreibstil zunichte gemacht hat.

Bewertung vom 14.10.2024
Das zweite Kind
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


sehr gut

Das Buch fängt sehr spannend damit an, dass ein nackter Junge auf einer Straße in der Toskana gefunden wird, der total unterkühlt und verängstigt ist. Die Ermittlerin einer Spezialeinheit, Valentina Medici, wird mit dem Fall betraut und erfährt von dem Jungen, dass er von einem Mann in einem Transporter entführt wurde und dass in dem Transporter noch jemand war. Kurz darauf wird ein Junge entführt, der dem aufgefundenen Jungen zum Verwechseln ähnlich sieht. Was für ein Spiel wird hier gespielt?

Der Thriller ist ein sehr opulentes Werk, da der Autor selbst schreibt, dass er versucht hat, so detailliert wie möglich die Arbeit der Spezialeinheit zu beschreiben. Er selbst ist Hauptkommissar und hat bei der Spezialeinheit gearbeitet. Das merkt man, weil er bei seiner Erzählung auf Dinge achtet, die einem Laien nicht auffallen würden. Der Thriller ist sehr komplex und es tun sich immer weitere Abgründe auf. Die Zusammenhänge mit alten Fällen werden geschickt mit der aktuellen Lage kombiniert. In weiten Teilen liest man von der Ermittlungsarbeit der Polizei. Jedoch wird gegen Ende richtig Spannung aufgebaut und das Geschehen nimmt immer mehr an Fahrt zu. Das Buch ist schon eher harte Kost, da der Autor nichts beschönigt und alles sehr bildhaft niederschreibt. Außerdem haben die Ermittler auch an ihrer eigenen Vergangenheit zu knabbern. Die Grundstimmung ist zwar durchweg eher düster, weil dauernd was Neues, Schlimmes passiert. Aber sie passt sehr gut zu diesem Thriller. Meiner Meinung nach ist dem Autor ein tolles Debüt gelungen, die Geschichte ist spannend, sie ist wendungsreich und fesselnd geschrieben. Obwohl das Buch fast 700 Seiten umfasst, kommt keine Langeweile auf und ich habe es fast in einem Rutsch durchlesen können.

Bewertung vom 11.10.2024
Der längste Schlaf
Raabe, Melanie

Der längste Schlaf


gut

Dr. Mara Lux forscht zum Thema Schlaf. Sie lebt in London und hat selbst Schlafprobleme. Außerdem plagen sie seit frühester Kindheit Träume, die oft Wirklichkeit wurden. Lange war Ruhe, doch jetzt kommen die Träume zurück. Als sie von einem Notar in Frankfurt kontaktiert wird, muss sie nach Deutschland reisen, um herauszufinden, warum ihr jemand ein Haus vererbt hat, den sie gar nicht kennt.

Die Geschichte fängt sehr spannend und interessant an und ich war darauf gespannt, was hinter den Träumen von Mara steckt. Leider lässt die Spannung von Seite zu Seite immer mehr nach und es triftet zu sehr in die Richtung abstrakte Fantasie ab. Ich kann nichts mit Übernatürlichem anfangen und daher war mir die Auflösung zu abgedreht und nicht glaubhaft. Die Charaktere sind nicht sonderlich tiefgehend und kratzen nur an der Oberfläche. Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, aber der Inhalt nicht überzeugend. Das ist ein Buch wo ich sagen muss, kann man lesen, muss man aber nicht.

Bewertung vom 11.10.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13 (13 Audio-CDs)


sehr gut

Bei einer Übung der Polizei am Berg, kommt ein Polizist ums Leben. Für Kluftinger wird schnell klar, dass es kein tragisches Unglück, sondern Mord war. Gleichzeitig hat er sich angeboten, als Kandidat für den Gemeinderat aufstellen zu lassen, als Lückenbüßer, um die Wahlliste zu füllen. Nun muss er gegen seinen ewigen Feind Dr. Langhammer Wahlkampf machen, was seinen Ehrgeiz zu gewinnen, in die Höhe treibt.
Das Hörbuch wird von drei Sprechern gesprochen, unter anderem auch von den beiden Autoren selbst. Da sie in Dialekt sprechen, kam die Geschichte sehr authentisch und lustig rüber. Stellenweise nimmt mir der Wahlkampf zu viel Platz in der Geschichte ein und man hatte das Gefühl, der Mordfall wird vergessen. Jedoch ändert sich das im Verlauf dann wieder und es wird seriös ermittelt und kombiniert. Kluftinger ist ja bekannt dafür, in viele Fettnäpfchen zu treten und das war auch in diesem Band wieder der Fall. Das Hörbuch war auf jeden Fall sehr unterhaltsam und hat mir sehr gut gefallen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.10.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


sehr gut

Im Odenwald geht die Angst um. Wir befinden uns im Jahr 1986, kurz nach der Katastrophe von Tschernobyl. Auf dem Jahrmarkt in Katzenbrunn verschwindet ein Jugendlicher. Schon früher gab es solche Fälle und der ehemalige Kriminalkommissar Hans J. Stahl will unbedingt auflösen, wer der Greifer ist. Das ist ihm während seiner Dienstzeit nämlich nicht mehr gelungen. In kurzen Kapiteln und aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet der Autor die Geschichte. Für einen Thriller fehlte es mir an mehr Spannung. Für einen Kriminalroman war diese jedoch ausreichend. Durch die bildhafte Schreibweise konnte man sich die verschiedenen Szenen sehr gut vorstellen. Es gibt einige Wendungen in der Geschichte. Der Täter wird relativ früh entlarvt und es wird sich dann konzentriert, ihn zu schnappen. Insgesamt ein ganz netter Krimi für zwischendurch, der sich durch die kurzen Kapitel gut lesen lässt.

Bewertung vom 08.10.2024
Wohnverwandtschaften
Bogdan, Isabel

Wohnverwandtschaften


sehr gut

Constanze zieht nach einer Trennung in die WG von Murat, Jörg und Anke. Alle sind schon im mittleren bis oberen Alter angesiedelt. Constanze fühlt sich dort sehr wohl und die drei Mitbewohner werden ihre Ersatzfamilie. Doch wie sollen sie mit der immer stärkeren Vergesslichkeit von Jörg umgehen?

Die Geschichte wird aus allen Sichtweisen der WG-Bewohner erzählt. Zum einen kommt immer ein Bewohner etwas länger zu Wort und dazwischen sind Dialoge zwischen den verschiedenen Bewohner abgedruckt, die die Geschichte sehr lebendig machen. Manche Situationen, die beschrieben werden, haben mich nicht so berührt. Mir hat jedoch sehr gut gefallen, wie die Autorin das Thema fortschreitende Demenz in das Geschehen eingebaut hat. Sie hat das mit einem sehr feinen Gespür gemacht und man konnte nachvollziehen, wie sich die WG-Bewohner mit dem Thema immer mehr auseinandersetzen mussten. Der Schluss war absolut passend gestaltet und lässt Spielraum, was danach passiert sein könnte. Insgesamt eine sehr feinfühlig erzählte Geschichte, bei der das Leben von Menschen in fortgeschrittenem Alter im Mittelpunkt steht.

Bewertung vom 08.10.2024
Willow-Falls-Reihe, Band 1 - Take Me Home to Willow Falls
Milán, Greta

Willow-Falls-Reihe, Band 1 - Take Me Home to Willow Falls


ausgezeichnet

Cassie kommt zur Hochzeit ihrer Freundin Daya in die Heimat zurück und rettet für sie sogar noch den Brautstrauß. Doch dann platzt die Hochzeit und alle geben ihr die Schuld. Auf ihrer Flucht läuft sie Jared über den Weg und überredet ihn, sie mit nach Willow Falls zu nehmen. Die Stadt liegt wunderschön inmitten von Ahornwäldern, mit deren Sirup Jared sein Geld verdient. Können die beiden zueinander finden?

Mir hat besonders der Erzählstil der Autorin gefallen. Die Geschichte wird im Wechsel zwischen Cassie und Jared erzählt, sodass man beide Sichtweisen kennenlernt. Beide Protagonisten sind problembeladen und müssen sich neu sortieren. Jareds Geschwister sind beide zuckersüß und die Dialoge zwischen Cassie und Jareds Schwester Dylan sind sehr schön ausgestaltet. Die liebevolle Atmosphäre konnte man regelrecht spüren. Die Beziehung zwischen Cassie und Jared baut sich sehr langsam auf und steigert sich erst zum Ende hin richtig. Zum Ende werden noch ein paar Missverständnisse und Wirrungen eingebaut, die die Geschichte unterhaltsam gemacht haben. Das Ende passt hervorragend zum ganzen Geschehen und ich habe meinen Ausflug nach Kanada sehr genossen. Eine sehr romantische, emotionale und liebevoll geschriebene Beziehungsgeschichte!

Bewertung vom 04.10.2024
Im Unterholz
Strömberg, Sara

Im Unterholz


sehr gut

Die Journalistin Vera Bergström will eigentlich nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten. Doch dann bittet ihr alter Chef sie, zu recherchieren, was es mit einer toten Frau auf sich hat, die unter einem Hochsitz gefunden wurde. Schnell ist Vera wieder in ihrem Element und steckt ihre Nase ganz tief in die Vergangenheit der Toten.

Anfangs war ich nicht so begeistert, weil die Geschichte doch recht ruhig beginnt und mir die Protagonistin nicht sonderlich sympathisch erschien. Sie ist sehr problembeladen und will sich aber nicht helfen lassen. Doch mir gefiel immer mehr, wie sie trotz eigener Probleme und Ängste an der Recherche dran bliebt und die einzelnen Puzzleteile zusammensetzte. Von Kapitel zu Kapitel nahm die Spannung zu und obwohl ich dann irgendwann mir denken konnte, wer für den Mord verantwortlich war, war die Auflösung dennoch spannend gewesen. Ein toller Krimi, der sich auf Ermittlungsarbeit bzw. Recherchen der Journalistin beschränkt. Es gab jedoch viel zu erfahren und zu entdecken, was die Spannung konstant höher getrieben hat. Eine sehr interessante Autorin, bei der hoffentlich der zweite Band bald übersetzt wird.