Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Malin19
Wohnort: 
Wülfrath

Bewertungen

Insgesamt 105 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2016
Winterblüte
Bomann, Corina

Winterblüte


ausgezeichnet

Kurzweilige Zeitreise
1902 steht die junge Johanna Baabe vor einem großen Problem. Die Eltern führen ein erfolgreiches Gästehaus in Heiligendamm und drängen auf eine baldige Hochzeit, doch Johannas Liebster findet kein Erbarmen vor den Augen der Eltern.Auf einem Weihnachtsball soll Johannas Verlobung bekannt gegeben werden , aber Johanna sträubt sich aus tiefer Seele dagegen.Ihr Bruder Christian findet am Strand ein fremdes junges Mädchen mit einem Barbarazweig in der Hand. Sie findet ersteinmal Unterschlupf bei der Familie Baabe, die sehr unterschiedlich auf das Mädchen reagieren.
Ich war überrascht wie angenehm , flüssig und leicht sich " Winterblüte "lesen lässt. Trotzdem ist es es auf keinen Fall seicht ausgefallen, die Geschichte hält durchgehend die Spannung aufrecht.Das Geschehen und die Moralvorstellungen von 1902 finde ich realistisch und überzeugend wiedergegeben, man kann sich sehr gut beim Lesen in diese Zeit zurück versetzen.Sehr gut hat mir auch gefallen, das Winterblüte ohne eine zu sehr aufgebauschte und konstruierte Handlung auskommt, es könnte wirklich vor über hundert Jahren so passiert sein.

Bewertung vom 28.09.2016
Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1
Dahl, Arne

Sieben minus eins / Berger & Blom Bd.1


sehr gut

Kommissar Sam Berger stürmt mit seinem Team eine Hütte, in der ein entführtes Mädchen vermutet wird.Doch sie kommen zu spät. Es finden sich zwar Spuren dort, aber es sieht so aus, als habe der Täter mit seinem Opfer das Weite gesucht.Überhaupt läuft es anfangs nicht besonders gut für den Kommissar , er kann seinen Chef nicht überzeugen, das sie es mit einem Serienentführer zu tun haben.Als auf Fotos bei drei verschiedenen Tatorten die gleiche Frau im Hintergrund zu sehen ist, bekommt die Ermittlung eine neue Dynamik.
Nach den ersten Seiten erfolgte eine kleine Ernüchterung, die Geschichte "hängt " dann etwas und es liest sich zäher als der Rest. Als dies aber überwunden war, zog das Tempo rasant an und das Buch entwickelt sich zum Pageturner. Es folgten einige Überraschungen , selbst für einen Vielkrimileser wie mich.Das Spiel mit Gegenwart und Vergangenheit beherrscht Arne Dahl hervorragend, die eingestreuten Erinnerungen aus der Jugend des Kommissars geben der Geschichte noch einmal mehr Dynamik.Die Story und Schreibweise haben mir sehr gut gefallen, kleiner Abzug wegen dem kleine Hänger am Anfang, und weil das Buch mit einem Cliffhanger endet.( 4 1/2 Sterne gibt es leider nicht).

Bewertung vom 16.05.2009
Tödliches Ritual
Heib, Marina

Tödliches Ritual


sehr gut

In diesem Krimi von Marina Heib sollte der Leser starke Nerven haben, schon auf den ersten Seiten bekommt man zwei grauenhafte Morde präsentiert. Grauenhaft sind allerdings auch Benehmen und Aussehen von Markus Lorenz,Polizeichef der Stadt Göttingen.Wegen seiner Alkoholsucht und unbeherrschtem Verhalten , muß er diesen spektakulären Fall abgeben.Er bittet seinen besten Freund Sonderermittler Christian Beyer um Mithilfe.Trotzdem geschehen weitere Morde, und erst Psychologin Anna Maybach, Christians Lebensgefährtin, erkennt ein System und weist den richtigen Weg...
Zu den drei Hauptakteuren findet man schnell Zugang,auch wenn Markus nicht immer symphatisch erscheint , sind sie interessant und lassen sich nicht in eine Form pressen.Ein wenig wird allerdings das Klischee des rauhbeinigen Ruhrpottbullens Schimanskis nachempfunden und überzogen.
Der Schreibstil ist flüssig , leicht zu lesen ; ein Buch um es in einem Rutsch zu lesen. Im zweiten Drittel weist tödliches Ritual einige kurze Durchhänger auf, die aber bald einer Spannungsdynamik weichen. Bizarre Morde, ein symphatisches Ermittlerteam, falsche Fährten, eine private Tragödie :alles Zutaten für einen empfehlenswerten deutschen Thriller.-Nein- den Krimi neu erfinden wird Marina Heib diesmal nicht , aber den Lesern ein paar unterhaltsame Lesestunden bereiten schon.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2009
Kap der Finsternis
Smith, Roger

Kap der Finsternis


sehr gut

Zwei Bandenmitglieder auf Drogen planen ganz nebenbei eine amerikanische Familie zu überfallen und auszurauben.Doch es endet anders als gedacht , kurz darauf sind sie schon tot , selber brutal hingerichtet von Jack Burn. Dessen wirkliche Identität am Anfang verschwiegen wird.Obwohl er " nur " mit Erfolg seine Familie schützte, wird er versuchen, die Leichen selber zu entsorgen , statt die Polizei zu rufen.
Ein Wächter beobachtet die Ankunft der Gangmitglieder und ...handelt nicht.Inspector Rudi Barnard ( Gatsby)durch und durch korrupt, versucht einen der getöteten Gangmitglieder zu erreichen, weil er mit ihm in "geschäftlicher Verbindung " steht.Mehr durch Zufall verdächtigt er Burn mit der Sache etwas zu tun zu haben,die Spirale äusserster Gewalt beginnt sich immer schneller zu drehen...Ich glaube in diesem Buch geschieht so ziemlich jedes Verbrechen: Morde, Folter, Entführung, Raub, Einbruch, Bestechung, Waffenbesitz, Drogenhandel u.s.w.
Diese brutale Geschichte geht einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf .Man sieht einzelne Szenen sofort vor sich, kann sich schwer entziehen. Woran liegt das ? An der harten, deutlichen, manchmal auch sehr primitiven Sprache, die nicht jedermanns Sache sein wird.Alles wirkt erschreckend realistisch. Die Geschichte wird zügig erzählt, keine langatmigen Beschreibungen von Landschaft oder Personen.Die Sprache und Schreibstil passt hervorragend zu dem Inhalt, ich bin überzeugt Kap der Finsternis wird ein Renner .Einem Thrillerfan würde ich diese Erstlingswerk von Roger Smith auf jeden Fall wärmstens empfehlen- nichts für sensible Leser, Foltermethoden sind einige Male sehr deutlich bezeichnet.
Das Titelbild hätte mich nicht bewogen, das Buch auch nur in die Hand zu nehmen. Schade, es verdient es!