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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
TheSilencer
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 355 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2017
Steinefresser
Behrendt, Michael

Steinefresser


ausgezeichnet

Wer dröge Ermittlerpärchen, politisch korrekte Stories und das Schema F in deutschen Thrillern leid ist, der sollte sich diesen zu Gemüte führen.

Schacht ist Gruppenführer beim SEK. Sein Team steht vorbehaltlos hinter ihm. Doch auch der beste Mann in solch einer Einheit wird irgendwann zu alt für den Job. Dies befürchtet auch Schacht und streckt seine Fühler in andere Abteilungen der Berliner Polizei aus.

In der Mordkommission bekommt er seine Chance und ist für begrenzte Zeit der dortige "Praktikant".

Weder will noch kann er seine alten Taktiken ablegen. Womit die Probleme bei "seinem ersten Mordfall" vorprogrammiert sind. Als der Verfassungsschutz mit in den Ring steigt und selbst alte MfS-Strukturen ihren Tribut fordern, hat niemand den "Praktikanten" auf dem Schirm, der ja nichts anderes kann, als Türen eintreten.

Dieser Thriller ist erfrischend anders und ist laut Autor auf eine Trilogie angelegt. Ich hätte sofort weitergelesen, wäre Teil 2 bereits erschienen. Leider findet man über diesen keine weiteren Infos im Netz. Sehr schade.

"Steinefresser" ist einer der besten Thriller der letzten Jahre, die ich gelesen habe.

Bewertung vom 15.05.2017
Das Paket
Fitzek, Sebastian

Das Paket


ausgezeichnet

Alles dreht sich um ein Paket - wer hat es geschickt, wer ist der eigentliche Empfänger, was ist drin und ist der Inhalt tatsächlich das, für was es alle halten!?

Fitzek liefert wieder ab. Wie ich finde, dichter als einige andere Titel. Er führt den Leser gekonnt an der Nase herum und bedient damit das, was man einen Pageturner nennt. Mit einer Spannungskurve, die einen das Buch nicht aus der Hand legen läßt.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 22.04.2017
The Couple Next Door
Lapena, Shari

The Couple Next Door


ausgezeichnet

Endlich mal wieder ein Pageturner. Nichts ist wie es scheint.

Ein Baby wird entführt. Keine Nachricht, keine Lösegeldforderung.

Die Nachbarschaft und die Medien haben sehr schnell die Schuldigen gefunden: die Eltern, die lieber beim Nachbarn feiern als auf ihren Säugling aufzupassen. Deren Verzweiflung ist doch nur Show!

Die Eltern sehen das natürlich anders.

Der ermittelnde Inspektor muß tief in die Familie eindringen, bis sich seine eigenen Theorien bestätigen lassen.

Oftmals wird die Spannung bis zur letzten Seite nur versprochen, dieser Thriller hält sie.

Bewertung vom 22.04.2017
Die Sonne war der ganze Himmel
Powers, Kevin

Die Sonne war der ganze Himmel


gut

Ein amerikanischer Soldat, der jung in den Krieg zog, nur an Lebensjahren jung zurückkehrte und dies mehr oder minder biografisch niederschreibt. Mit dem Leid vor Ort und mit dem verbleibenden Leid im Kopf.

Das ist - nebenbei gelesen - keine schlechte Literatur, richtigen Zugang bekam ich zu diesem Text allerdings nicht. Die Lobeshymnen im Netz kann ich nicht nachvollziehen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.04.2017
Erlöse mich / Joe O'Loughlin & Vincent Ruiz Bd.9
Robotham, Michael

Erlöse mich / Joe O'Loughlin & Vincent Ruiz Bd.9


ausgezeichnet

Hatten Sie schon mal das Gefühl, Sie werden beobachtet? Dieses leichte Kitzeln im Nacken, der Urinstinkt unserer befellten Urahnen ... Wenn Sie wissen, daß Sie nicht allein sind ... !? Wenn Sie Glück haben, sind Sie nur paranoid ...

Ich habe schon einige Kritiken zu Robothams neunten Thriller gelesen. Vielen beginnt er zu langweilig. Genau das ist es, was mich an seinen Romanen so fesselt: er läßt sich Zeit, spickt hier und da die Geschichte mit wichtigen Details, die erst später Sinn machen.

Auch sein Ex-Cop-und-Psychiater-Gespann, das sich so erfrischend vom Einerlei der Romanwelt abhebt, geben einem immer wieder das Gefühl, man besucht alte Bekannte. Und vermißt sie dem entsprechend, wenn das Buch um ist.

Wie die gesamte Reihe ist auch dieser Teil empfehlenswert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.03.2017
Operation Eaglehurst / Null-Null-Siebzig Bd.1
Ferber, Marlies

Operation Eaglehurst / Null-Null-Siebzig Bd.1


weniger gut

Neugierig gemacht durch etliche positive Bewertungen im Netz habe ich diesen Krimi begonnen.

Bis zur Hälfte habe ich ihn geschafft. Da die Autorin merklich viel Detailliebe in das Buch gesteckt hat, tut es mir fast schon leid, aber es laaangweilt mich.

Der Schreibstil ist leider analog zum beschriebenen Altersheim. Da helfen auch keine witzigen Einfälle wie ein Rollator mit Geheimausstattung.

Mir hat ein wenig mehr Biß und Handlung gefehlt.

Bewertung vom 08.03.2017
Dark Web
Etzold, Veit

Dark Web


weniger gut

Für mein Verständnis hat Veit Etzold ein Schreibproblem: er recherchiert mehr als er in einem Buch unterbringen kann. Das fiel mir schon in "Seelenangst" auf.

Wie der Titel schon sagt: hier geht's um das real existierende Dark Web und den damit verbundenen (mögliche) Finanzierungen. Klingt trocken? Ist es auch. Wie gut, daß das Dark Web auch einige Perversionen auffahren kann. Denn nur die sind der rote Faden, die den sensationslüsternden Leser bei Stange halten. Ich nehme mich davon nicht aus.

Die Figuren und ihre Geschichtchen sind völlig nebensächlich und nur Beiwerk, damit die Abhandlung über das Dark Web nicht allzu sachlich wird.

Ist der dickste rote Faden durch - nämlich wer oder was sind die "Dolls"? - ist das Buch komplett langweilig.

Was einem richtig auf die Nerven geht: jede - und ich meine JEDE - Figur kann aus dem ff Persönlichkeiten zitieren. Stalin hat das gesagt, Goethe meinte wohl dies, Lenin würde jetzt sagen ... Dieses Stilmittel ist dermaßen inflationär eingesetzt, daß man ab und zu auflachen muß.

Lachen mußte ich auch, als ich einen Begriff mal gegoogelt habe und auf Wikipedia verwiesen wurde. Dort stand fast wortgetreu der Absatz, den Etzold verwandt. Hoffen wir mal, daß er den Eintrag auf Wikipedia auch verfaßt hat.

Etzold ist im richtigen Leben Unternehmensberater. Das merkt man leider.

Für die nächste Zeit war das mein letzter Thriller von ihm.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.01.2017
Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2
Jacobsen, Steffen

Bestrafung / Lene Jensen & Michael Sander Bd.2


ausgezeichnet

Als in einem Freizeitpark ein moslemischer Selbstmordattentäter eine Bombe zündet, ist das alte Dänemark Geschichte. Die Politik duckt sich weg, die Medien trauern und das öffentliche Leben wird zäh. Auf allen Sicherheitsebenen überschlägt man sich mit guten Ideen der Prävention und irrt in einem Labyrinth von Paranoia.

Polizistin Lene Jensen, die vor Jahren ein Fall über die Grenzen ihrer Belastbarkeit katapultierte, arbeitet ausrangiert mit einem Nerd im Keller an Bewegungsprofilen, die niemand wirklich braucht. Ehrenamtlich engagiert sie sich in der Telefonseelsorge. Als sich eine ihrer Stammkundinnen das Leben nimmt, versteht Lene die Welt noch weniger und gräbt tiefer. Und ist der Sand im Getriebe einer ganz anderen anbahnenden Katastrophe.

Der Thriller beginnt ähnlich wie der Geisteszustand der Heldin. Verwirrend, öde, sich wiederholend. Gesteht man dem Autoren dies als Stilmittel zu, wird man ab dem zweiten Drittel mit einem ähnlich rasanten Thriller wie "Trophäe" belohnt.

Ich hoffe, Jacobsen schreibt Jensen & Sander noch viele Thriller auf den Leib.