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Benutzername: 
Frimada
Wohnort: 
Rhein-Sieg-Kreis
Über mich: 
Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 729 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2023
Unter Freunden
D'Aprix Sweeney, Cynthia

Unter Freunden


weniger gut

Ich fange mal mit dem Positiven an, was ich zu diesem Buch zu sagen habe: Das Cover gefällt mir total gut. Und auch der Klappentext hat mich angesprochen.

Leider war es das dann auch schon. Ich habe mich durch dieses Buch durchgequält. Ich fand den Schreibstil sehr emotionslos und durch wechselnde Perspektiven und Zeitsprünge sehr anstrengend zu lesen. Das Hauptthema (das für mich durch den Klappentext eher der Rahmen oder ein Nebenschauplatz hätte sein sollen) ist Schauspielerei und interessiert mich absolut gar nicht. Da es aber immer wieder darum ging, habe ich mich ziemlich gelangweilt und oft quergelesen.

Obwohl durch die Perspektivwechsel wahrscheinlich dafür gesorgt werden sollte, dass man die Charaktere des Buches besser kennenlernt, blieben sie für meinen Geschmack viel zu oberflächlich. Bei keinem konnte ich Gefühle und Taten so richtig nachvollziehen, und es hat sich auch keiner irgendwie weiterentwickelt.

Im Endeffekt war dieses Buch für mich verschwendete Zeit.

Bewertung vom 21.11.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


ausgezeichnet

Für dieses Buch habe ich ungewöhnlich lange gebraucht. Und das lag nicht nur an den fast 600 Seiten.

In diesem Buch erzählt uns der Protagonist, der im Laufe des Buches viele Namen hat (aber keinen wirklich eigenen) rückblickend seine Lebensgeschichte. Aufgewachsen im 4. Jahrhundert in Hispanis, in einer Taverne mit Bordell, ohne Familie.

Der Schreibstil ist großartig, denn es gelingt dem Autor, unheimlich viele Grausamkeiten auf knallharte Art zu schildern und dennoch immer wieder kleine Momente des Glücks einzufangen, die dadurch noch besser wahrgenommen werden.

Ich konnte mit den wirklich gut ausgearbeiteten Charakteren mitfühlen, konnte die Liebe und Sorge der Hure Euterpe für den kleinen Pusus (= Junge) spüren und war fasziniert davon, wie die ganze Geschichte erzählt wurde.

Als der Junge 10 Jahre alt wurde, war er gezwungen, im Bordell mitzuarbeiten. Und diese Szenen waren wirklich hart, so dass ich das Buch immer mal wieder weglegen musste.

Ich finde es spannend, mit diesem Buch der Frage nachzugehen, was es mit einem Menschen macht, nicht zu wissen, wer er ist und woher er kommt. Wie kann man solche Traumata verarbeiten, die Sperling erfahren hat?

Ein wahrlich beeindruckendes Buch, das mir sehr gefallen hat.

Bewertung vom 15.11.2023
Hitze
Leilani, Raven

Hitze


ausgezeichnet

Dieses Buch ist mit 256 Seiten eher dünn, aber sein Inhalt ist gewaltig. Vor allem der Schreibstil der Autorin hat mir wahnsinnig gut gefallen, weil er so nüchtern, manchmal knallhart, aber auch humorvoll und total packend ist.

Die Protagonistin Edie, eine junge, schwarze Frau in New York, ist unheimlich präsent. Der Autorin ist es gelungen, den Rassismus, der ihr immer wieder begegnet, gar nicht so stark zu thematisieren - und macht ihn dadurch noch präsenter und spürbarer. Das fand ich wirklich faszinierend.

Immer wieder kam ich beim Lesen in Situationen, in denen ich gar nicht sicher war, ob ich die Szene mag oder nicht. Ob sie mir zu nüchtern oder zu stark war. Die Autorin versteht ihr Handwerk und hat mit ihrem Schreibstil ein wirklich beeindruckendes Buch erschaffen. Respekt!

Bewertung vom 15.11.2023
Der letzte Rabe des Empire
Hertweck, Patrick

Der letzte Rabe des Empire


ausgezeichnet

Dieses Buch für Kinder ab 12 Jahre hat mir sehr gut gefallen. Und auch mein 15 jähriger Sohn mochte es gerne.

Im Prinzip ist es die Geschichte von Jack the Ripper, die der Autor aber sehr spannend verändert und ganz neu erzählt hat. Dabei hat er auch einige mystische und gruselige Momente eingebaut, die die Spannung die ganze Zeit hochhalten.

Die Protagonisten sind spannend, vor allem die Hauptperson Melvin ist sehr gut ausgearbeitet.

Die in der Geschichte vorhandenen Perspektivwechsel sind gut eingesetzt und auch später gut zusammengeführt. Es gab für unser Empfinden keine unnötigen Längen. Es war von Anfang an spannend und blieb es bis zum Ende. Richtig toll!

Bewertung vom 15.11.2023
Litersum
Rosenbecker, Lisa

Litersum


weniger gut

Ich liebe Bücher über Bücher und konnte deswegen an "Litersum" nicht vorbeigehen.

Während des Lesens musste ich aber feststellen, dass ich es schon gelesen hatte - allerdings unter einem anderen Titel mit anderem Cover. So etwas ärgert mich immer extrem, vor allem, wenn es nicht so deutlich gekennzeichnet ist, dass es auf den ersten Blick deutlich wird.

"Litersum" ist ein romantischer Jugendroman mit einfach gestricktem Kriminalfall dabei. Der Titel ist allerdings für mein Empfinden unpassend, denn über Litersum, die Welt der Bücher, erfährt man viel zu wenig. Vieles wird nur angedeutet, eine Menge Fragen bleiben unbeantwortet und es gelingt der Autorin nicht wirklich, eine spannende Welt zu erschaffen.

Die Protagonisten dieses Buches bleiben die ganze Zeit über ziemlich oberflächlich, auch gibt es keine spannenden Wendungen oder Überraschungen. Das Ende ist von vorneherein klar.

Überhaupt nicht mag ich den Alltagssexismus, der immer wieder im Text auftaucht und der sich gegen Männer richtet. Es sind immer nur so scheinbar unwichtige Aussagen wie "Männer!", gerne gepaart mit genervtem Augen verdrehen. Aber das Buch ist ein Jugendbuch, und da gehört, meiner Meinung nach, so etwas nicht rein.

Ich habe mittlerweile gesehen, dass es weitere Bände von Litersum gibt, aber ich werde sie nicht lesen, weil mich Band 1 schon nicht überzeugen konnte.

Bewertung vom 15.11.2023
Der Nachtwächter
Erdrich, Louise

Der Nachtwächter


gut

Dieses Buch hat mich aufgrund seiner vielen positiven Rezensionen neugierig gemacht. Und natürlich auch, weil es 2021 den Pulitzer Preis gewonnen hat. Aber ich muss direkt sagen, dass es mir leider nicht gefallen hat.

Das Thema, die Aufarbeitung der Geschichte eines Stammes der native Americans, fand ich spannend. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel in das Buch hineinpacken wollte. Viele Situationen und Handlungsstränge verlaufen einfach irgendwie, ohne eine Zusammenführung oder einen Abschluss zu erfahren.

Es gibt 2 große Erzählstränge (Patrice und Thomas), die sich nie wirklich treffen. Dadurch hatte ich das Gefühl, man hätte auch einfach zwei unabhängige Bücher daraus machen können. Das hat mich sehr gestört. Und auch das Ende fand ich unbefriedigend.

Ja, es ist ein wichtiges Thema, und ich hatte auch den Eindruck, dass die Autorin über viel Hintergrundwissen verfügt, aber überzeugen konnte es mich nicht.

Bewertung vom 15.11.2023
Von Frauen und Salz
Garcia, Gabriela

Von Frauen und Salz


sehr gut

Erstmal möchte ich sagen, dass mir der Schreibstil der Autorin unheimlich gut gefallen hat. Es gelingt ihr, ihren "starken Frauen" Tiefe und Emotionen zu geben und konnte mich mit ihrer Sprache fesseln.

Im Prinzip beinhaltet das Buch mehrere unabhängige Geschichten über Frauen in Kuba oder, aus Kuba stammend, in Amerika lebend. Ein Thema, mit dem ich mich eigentlich noch nie beschäftigt habe und das deshalb spannend für mich war.

Nicht alle Schicksale in diesem Buch haben mich gleich tief bewegt, es gab aber keins, das mich nicht interessiert hat. Darum habe ich das Buch gerne gelesen.

Bewertung vom 15.11.2023
Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2
Buckingham, Royce

Monsteranwalt / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.2


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Band über den Monster Anwalt Daniel Becker, und er hat mir noch besser gefallen als der erste.

Becker hat mittlerweile seine eigene, kleine Kanzlei aufgemacht - eine Kanzlei für übernatürliche Wesen, die Rechtsbeistand brauchen. Und er hat seinen ehemaligen Praktikanten Phil mitgenommen, was mich sehr gefreut hat. Die Kanzlei läuft nicht wirklich gut, weil Monster nicht wirklich gut zahlen können. Umso mehr freut sich Becker, als die Bürgermeisterin von Seattle in engagiert. Dieser Fall könnte Geld in seine Taschen spülen. Dazu muss er nur aufklären, warum in letzter Zeit immer wieder Schiffe vor Seattle sinken. Was für ein Glück, dass er auch bei diesem Fall wieder Unterstützung hat.

Wir treffen einige Charaktere aus Band 1 wieder, was mir sehr gut gefallen hat. Schade finde ich, dass die kleinen Fälle wenig Raum bekommen haben. Da gab es ein paar, denen ich mehr Aufmerksamkeit gewünscht hätte. Aber insgesamt ist das Buch spannender als der erste Band. Auch die Charaktere haben, meiner Meinung nach, mehr Tiefe.

Ich habe mich jedenfalls wieder sehr gut unterhalten gefühlt und hatte Spaß am Lesen. Gerne mehr davon!

Bewertung vom 15.11.2023
Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1
Buckingham, Royce

Im Zweifel für das Monster / Monsteranwalt Daniel Becker Bd.1


sehr gut

Der Protagonist dieses Buches, Daniel Backer, ist ein aufstrebender Anwalt. Gerade hat er sich den Fall angeln können, von dem er sicher ist, dass er durch ihn zum Partner in seiner Kanzlei werden kann. Doch alles gerät aus den Fugen, als plötzlich das Monster, das ihn in seiner Kindheit geängstigt hat, bei ihm auftaucht und möchte, dass er es in einem Gerichtsverfahren vor dem Donnergott verteidigt. Denn es wird zu Unrecht wegen Mordes angeklagt.
Eigentlich hat Daniel weder Zeit noch Lust für so eine Aktion, lässt sich aber überreden und hat Erfolg. Dummerweise hat das nun zur Folge, dass immer mehr seltsame, übernatürliche Gestalten bei ihm auftauchen und seine Hilfe als Anwalt brauchen. Und als wäre das nicht genug, verlangt der Donnergott auch noch, dass Daniel den wahren Mörder findet - und ein Nein lässt er nicht zu. Zum Glück hat Daniel Unterstützung von einer Wer-Ratte....

Ich mochte dieses Buch! Es ist schräg, es ist humorvoll, und ich habe es schnell runterlesen können. Der Protagonist war mir anfangs echt unsympathisch, was sich aber im Laufe dieses Buches verändert hat. Ich mag die Ideen, die der Autor in diesem Buch untergebracht hat. Und ich bin gespannt auf den nächsten Band.

Bewertung vom 08.11.2023
Bunte Fische überall
Schrocke, Kathrin

Bunte Fische überall


ausgezeichnet

Dieses Jugendbuch ab 12 Jahre fand ich wirklich klasse. Meine Tochter ist zwar erst 10, hat es aber auch gelesen und mochte es auch sehr.

Es geht hauptsächlich um die 12 jährige Barnie, die mit ihren zwei Vätern zusammenlebt. Und die Väter sind, in ihren Augen, unsagbar altmodisch. Darum bekommt sie auch zu ihrem Geburtstag kein cooles Smartphone, sondern nur ein blödes Tagebuch, in dem sie ab da aufschreibt, was sie so erlebt.
In einem Schulprojekt muss sie sich mit Sergej, in den sie verknallt ist, rund um die Uhr um eine Babypuppe kümmern und merkt dabei, dass man einen Menschen nicht nur aufgrund seines Äußeren beurteilen kann, denn manchmal liegen im Verborgenen die entscheidenden Dinge - positive wie negative.

Eine LBGTQ+ Geschichte mit viel Humor, zu Themen wie erste Liebe, Minderheiten, Freundschaft, Selbstfindung, Familienkonstellationen usw. Es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.