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_Le4_

Bewertungen

Insgesamt 136 Bewertungen
Bewertung vom 07.09.2022
Das Strahlen des Herrn Helios / Skarabäus Lampe Bd.1
Stoverock, Meike

Das Strahlen des Herrn Helios / Skarabäus Lampe Bd.1


sehr gut

Im Buch geht es um den Hasen, Skarabäus Lampe. Er hat einen messerscharfen Verstand, weswegen er auch zu dem Mordfall gerufen wird, in dem der Zirkusdirektor Helios umgebracht wurde. Die Polizei hat bereits einen angeblichen Mörder gefasst, aber irgendetwas stimmt nicht überein. Skarabäus stürzt sich in den Fall, der viel gefährlicher wird als gedacht. Und das nicht nur für ihn, sondern auch für seinen Schützling, den Kater Teddy.

Das Buch ist toll geschrieben. Es ist sehr bildlich und die Welt um die anthropomorphen Tiere wird sehr gut aufgebaut. Es ist vor allem spannend, wie es sich auswirkt, dass verschiedene Tiere zusammenleben und welche Ansprüche sie haben. Dieser Teil hat mir besonders gut gefallen, weil die Autorin hier viel Kreativität bewiesen hat.
Die Geschichte scheint von Sherlock Holmes und auch anderen klassischen Mystery Romanen inspiriert zu sein. Der Aufbau erinnert daran und es gibt einige Anspielungen, was ich sehr charmant fand.
Die Story ist insgesamt sehr humorvoll und witzig, baut aber in ihrem Verlauf gut eine bedrohliche Stimmung auf.
Das Mysterium selber fand ich nicht überaus spannend, aber der Charme der Geschichte und die interessante Welt macht das in meinen Augen wett.

Mir hat das Buch gut gefallen. Die aufgebaute Welt fand ich sehr interessant und ich hoffe, auch in weiteren Bänden sehen zu dürfen, wie die Autorin die Welt ausbaut.

Bewertung vom 30.08.2022
Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) / Aru gegen die Götter Bd.1
Chokshi, Roshani

Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents) / Aru gegen die Götter Bd.1


ausgezeichnet

Im Buch geht es um Aru, welche bei einer Herausforderung durch ihre Klassenkameraden die antike Lampe im Museum, in dem sie lebt, entzündet. Ihre Mutter hat ihr zwar erklärt, dass das dann das Ende der Welt einleiten wird, aber wer hätte denn ahnen können, dass dem tatsächlich so ist. Nun muss sie mit einem ihr zugeteilten Gehilfen, der blöderweise im Körper einer Taube steckt, und ihrer Seelenschwester Mini losziehen, um den Schläfer aufzuhalten, bevor er die Welt zerstören kann.

Am Anfang des Buches war ich mir unsicher, ob ich mit dem Humor etwas anfangen kann, aber schon kurze Zeit, nachdem ich mit dem Lesen angefangen hatte, war ich drin und hab mich fantastisch amüsiert und musste sogar einige Male laut lachen.
Die Geschichte ist sehr spannend. Mir haben die Sagen und Mythen, auf denen sie basiert, sehr gut gefallen. Ich fand sie gut in der Welt umgesetzt, sodass sie großartig in die fortlaufende Story eingebunden waren.
Aru und Mini sind beide toll. Vor allem das wachsende Vertrauen und die wachsende Freundschaft der beiden war sehr schön anzusehen und gut umgesetzt.
Im Buch werden auch unterschwellig die Rassismuserfahrungen angesprochen, mit denen Aru aufgrund ihrer indischen Herkunft, zu kämpfen hat. Das finde ich sehr gekonnt gemacht, weil man es durch Arus Perspektive sehr gut nachempfinden kann.

Wer Percy Jackson mochte und wen ein ähnliches Buch stattdessen mit indischer Mythologie reizt, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Ich habe es sehr genossen und ich freue mich schon auf die Folgebände.

Bewertung vom 29.08.2022
Die Wolkenstürmerin
Zimmermann, Birgit

Die Wolkenstürmerin


weniger gut

Marlene ist Pilotin. Wahrscheinlich allein schon aus genetischen Gründen, denn ihr Familienbetrieb hat lange Zeit Flugzeuge hergestellt. Nun soll das Unternehmen jedoch von einem Konkurrenten übernommen werden. Marlene stellt sich gegen diese Entscheidung und schlägt vor ein Lufttaxiunternehmen zu gründen, um den Fortbestand des Familienbetriebes zu sichern. Dabei muss sie mit der Schikane ihres Cousins Maximilian klarkommen, welcher der Meinung ist, dass Frauen statt an ein Flugzeugsteuer in die Küche gehören. Und als wären das noch nicht genug Probleme, verliebt sie sich in Bernhard, welcher aus Ostdeutschland kommt, weswegen ihre Liebe unter keinem guten Stern steht.

Der Part in dem Marlene sich für das Familienunternehmen einsetzt und den Betrieb ihres Flugtaxis organisiert, ist durchaus spannend. Auch die historischen Hintergründe kommen zur Geltung, was auch interessant ist. Man kann sehen, wie sie sich gegen den Zeitgeist stellt und ihren Traum trotz Sexismus verfolgt.
Damit kommen wir aber leider auch schon zu den Sachen, die mir nicht gefallen. Einen riesigen Teil der Geschichte nimmt die furchtbare Liebesgeschichte zwischen Marlene und Bernhard ein. Sie verlieben sich auf den ersten Blick und sind innerhalb weniger Monate bereit, Gefängnisstrafen und ihr Leben füreinander zu riskieren. Dabei wurde mir nie so richtig klar, warum sie einander überhaupt mögen, denn bis auf ihr erstes Gespräch unterhalten sie sich nicht wirklich viel und wenn dann sind diese Gespräche zumindest für mich persönlich enttäuschend. Die gesamte Liebesgeschichte hat das Buch in meinen Augen stark beeinträchtigt. Wenn es um die Firma ging, war Marlene eine durchsetzungsfähige Frau, aber sobald es um Bernhard ging, hat sie die dümmsten Entscheidungen getroffen und sich absolut naiv verhalten. Gegen Ende des Buches geht es schon überhaupt nicht mehr um die Firma, sondern nur noch um die Liebesgeschichte.

Ich glaube, der Grund, warum meine Position zu dem Buch so negativ ist, ist einfach, weil ich enttäuscht bin. Das Buch klang toll und ich habe vor allem den Anfang auch noch genossen. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen, da es zumindest für mich persönlich neben der Liebesgeschichte noch andere Sachen gab, die ich furchtbar fand, welche ich aus Spoilergründen nicht weiter ausführen werde.

Bewertung vom 21.08.2022
Es kann nur eine geben / The School for Good and Evil Bd.1
Chainani, Soman

Es kann nur eine geben / The School for Good and Evil Bd.1


sehr gut

In der Schule der Guten und der Bösen werden die SchülerInnen in gut und böse eingeteilt. Es scheint sehr offensichtlich, dass die wunderschöne Sophie in Gut gehört, während ihre schwarztragende, Trübsal blasende Freundin Agatha in Böse gehört. Die Überraschung ist groß, als das Gegenteil eintrifft und die Freundinnen in die jeweils anderen Häuser eingeteilt werden. Ist das ein Missgeschick? Oder vielleicht ein hinterhältiger Plan?

Ich fand die Geschichte sehr spannend. Sie war durchweg unterhaltsam und es war immer etwas los. Die Plotentwicklungen wurden gut vorausgedeutet, sodass sie zwar nicht überraschend, aber wahnsinnig interessant waren.
Das Setting hat mir auch sehr gefallen. Das Schloss und die Kreaturen darin konnte ich mir gut vorstellen. Die leicht beunruhigenden Untertöne der Geschichte fand ich auch sehr gelungen.
Das einzige, was ich etwas fragwürdig fand, ist, dass irgendwie eben doch angedeutet wurde, dass Schönheit auf moralische Überlegenheit hindeutet. Das fand ich etwas seltsam in einer Geschichte, deren Moral ja unter anderem irgendwie sein sollte, dass Aussehen nicht den Wert deiner Persönlichkeit beeinflusst.
Ich fand, dass das Ende noch einmal sehr, sehr spannend geworden ist. Es wirft einige Fragen auf, weswegen ich schon auf die Folgebände gespannt bin.

Irgendwie hat mich das Buch entfernt an Harry Potter erinnert. Wer also Interesse daran hat über magische Schulen zu lesen, die PädagogInnen in Schrecken versetzen würden, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 17.08.2022
Die Buchhändlerin von Paris
Maher, Kerri

Die Buchhändlerin von Paris


ausgezeichnet

Im Buch geht es um die fiktionalisierte Geschichte von Sylvia Beach, welche in Paris eine amerikanische Buchhandlung aufmacht. Dabei wird sie von ihrer Geliebten Adrienne unterstützt. Als das Buch “Ulysses” von James Joyce in Amerika verboten wird, bietet sich Sylvia stattdessen an, das Buch zu verlegen. Über diese mutige Entscheidung mit allen Höhen und Tiefen lesen wir in diesem Buch.

Das Buch hat mir gut gefallen. Die Stimmung im Paris der Zwanziger wurde sehr gut eingefangen. Ich hatte das Gefühl, Sylvia und ihre bedeutenden Schriftstellerfreunde begleiten zu dürfen. Sylvia ist eine engagierte und mutige Frau, die ihre Träume durchsetzt und für das, was sie glaubt, einsteht. Ihre Beziehung zu Adrienne war schön mitzuverfolgen. Die bestehende Verbindung der beiden beruht klar auf tiefer gegenseitiger Zuneigung und Wertschätzung. Es war auch sehr spannend, eben einen gewissen Einblick in die sapphische Szene dieser Zeit zu bekommen, auch wenn das nicht das Hauptaugenmerk ist.
Die ganzen Probleme rund um das Verlegen des Buches “Ulysses” waren gut dargestellt und ich fand sie interessant. Ich habe das Gefühl, dieses Buch ist etwas für Literaturliebhaber. Wir sehen viel von berühmten AutorInnen und der damaligen Kunstszene. Außerdem ist es auch sehr charmant, Sylvia bei der Eröffnung und Leitung ihres Buchladens zu folgen.

Mir hat das Buch gut gefallen, weswegen ich es guten Gewissens weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 08.08.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Im Buch erzählt die Autorin von ihrer Mutter, welche den Großteil des Haushalts schmiss und währenddessen fettfeindlichen Aussagen und psychischen Missbrauch des Vaters ausgesetzt war.

Das Buch ist gut aufgebaut. Die Vergangenheit wird aus der Perspektive der kindlichen Autorin erzählt und ist zwischendurch von kurzen Kapiteln unterbrochen, welche Kontext aus der Gegenwart der Autorin liefern. Dadurch können die Ereignisse der Vergangenheit noch einmal durch ebenjene, teilweise im Dialog mit ihrer Mutter, reflektiert werden.
Der Inhalt spricht viele Probleme an, welche in der Familie vorhanden waren. Dabei vor allem die Fettfeindlichkeit des Vaters und der daraus resultierende psychische Missbrauch sowie die Auswirkungen auf das Kind, die Autorin.
Die Probleme waren so lebensecht beschrieben, dass sie mir teilweise so nahe gegangen sind, als wären es meine eigenen.
Das unfassbare Drängen des Vaters auf den Gewichtsverlust und seine Schuldzuweisungen haben an Wahn gegrenzt und es war manchmal schwer zu lesen. Es war tragisch zu sehen, wie die nicht endende Kritik am Körper der Mutter auch bei der Autorin für Scham und Ängste gesorgt hat.

Das Buch ist sehr berührend und bedrückend. Es behandelt sehr wichtige Themen und stellt diese so dar, dass man sie tief nachempfinden kann. Ich kann dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen.

Bewertung vom 04.08.2022
Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wogen der Freiheit / Die Müggelsee-Saga Bd.2


gut

Im Buch geht es, wie im ersten Teil, um die drei Frauen Betty, Clara und Martha, welche in Berlin leben, während es in zwei Hälften geteilt ist. Im letzten Teil ist Martha nach Westberlin geflohen, wo wir sie nun dabei begleiten, wie sie sich langsam wieder zurechtfindet. Außerdem begleiten wir Betty und Martha, welche neben Claras Flucht auch mit persönlichen Problemen kämpfen müssen. Betty muss mit ihrer immer toxischer werdenden Ehe leben und Martha sucht nach einem Job im Journalismus und muss sich mit ihrer schwierigen Chefin und der noch schwieriger zu umgehenden Zensur herumschlagen.

Das Buch startet stark. Es setzt genau am Ende des letzten Band an. Die Probleme werden noch einmal gravierender, zumindest die von Martha und Betty. Aber auch Clara, die zwar jetzt in Sicherheit ist, verfolgen wir, wie sie sich zurechtfinden muss, was auch spannend ist. Marthas Storyline fand ich super interessant, da sie sich bei einer Zeitung bewirbt, wo sie versucht Artikel zu schreiben, die subtil Kritik üben. Außerdem vertieft sie sich mehr in den Widerstand. Bettys Storyline hingegen wird zeitweise sehr, sehr düster und bedrückend. Sie wird dann aber auch wieder lichter und der ganze Prozess ist sehr spannend und befreiend.
Das Problem bringt hauptsächlich Claras Storyline ab der Hälfte des Buches. Ich habe mich dabei wiedergefunden, dass ich gar keine Lust mehr hatte, ihre Story weiterzulesen und nur darauf gewartet habe, wieder von den anderen beiden zu lesen. Aber auch bei denen hat die Qualität gegen Ende immer mehr abgenommen. Es geht irgendwann nicht mehr um die wichtigen Probleme mit denen sich die Frauen auseinandergesetzt haben, sondern nur noch um konstanten Herzschmerz, den sie sich teilweise selbst zuzuschreiben haben. Es fühlt sich auch an, als würden zum Ende hin alle Plotpunkte nur noch durchgepeitscht werden, um sie noch schnell hinter sich zu bringen.
Das Ende um den Mauerfall war dann noch einmal nicht schlecht, aber leider hat das das Buch nicht mehr gerettet für mich.

Leider war das ganze Erlebnis sehr enttäuschend für mich. Das erste Buch mochte ich sehr gerne und ich habe mich sehr auf den zweiten Band gefreut. Vor allem Clara mochte ich im ersten Band besonders, doch im zweiten war ich von ihrer Geschichte einfach nur enttäuscht. Dass sie eine kluge, durchsetzungsfähige Frau ist, wird uns nicht mehr gezeigt, sondern nur noch gesagt, aber sehen tun wir davon nicht mehr viel.
Am Anfang des zweiten Buches war ich begeistert, weil ich dachte, es würde noch besser als das erste werden, aber leider war der zweite Teil des Buches vorhersehbar, anstrengend und nervig…

Bewertung vom 30.07.2022
Matrix
Groff, Lauren

Matrix


ausgezeichnet

Im Buch geht es um Marie, welche von ihrer Halbschwester, der Königin, in ein Kloster geschickt wird. Das ist schon fast ein Todesurteil, da das Kloster arm und von Krankheit geplagt ist. Marie übernimmt jedoch schon bald einen hohen Posten und macht sich daran, ihr Kloster für ihre Schwestern und sich selbst zu stärken. Daraufhin dürfen wir ihr gesamtes Leben begleiten und sehen, wie sie sich für das Kloster einsetzt.

Also erst einmal: Was für ein fantastisches Buch! Mich konnte das Buch absolut abholen.
Ich empfinde die Geschichte als sehr inspirierend und habe es genossen, wie Marie sich den patriarchalen Ideen der Zeit entgegengestellt hat und ihre Schwestern beschützt hat. Das Buch handelt von weiblicher Stärke. Die Protagonistin ist stark und lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist wahrlich nicht perfekt, aber so lebensecht und beeindruckend, dass ich sie wahnsinnig lieb gewonnen habe und es genossen habe, sie in ihrem Leben und ihren Vorhaben begleiten zu dürfen.
Das Buch handelt von sapphischen Frauen, was vor allem vor dem historischen Hintergrund ausgesprochen spannend ist. Das Kloster war beispielsweise als Zuflucht für Frauen da, die nicht mit Männern verheiratet sein wollten. Marie steht eindeutig auf Frauen und das prägt ihren christlichen Glauben, was auch wahnsinnig faszinierend ist.
Ich finde, das Buch zelebriert Frauen und ist sehr feministisch. Es gibt natürlich Stellen, die von dem für die Zeit typischen Sexismus geprägt sind, aber Marie darüber triumphieren zu sehen, hat mich regelrecht euphorisch gestimmt.
Der Schreibstil ist etwas untypisch, aber hat zumindest meinen Lesefluss nicht gestört. Es war flüssig zu lesen und konnte mich super fesseln.

Das Buch hat mich persönlich absolut begeistert und wer Interesse hat von sapphischen, feministischen Nonnen zu lesen, dem kann ich dieses Buch nur nahelegen.

Bewertung vom 25.07.2022
Falling in love was not the plan
Quach, Michelle

Falling in love was not the plan


sehr gut

Im Buch geht es um Eliza, welche Chefredakteurin ihrer Schülerzeitung werden möchte. Das sollte kein großes Problem sein, denn nicht nur ist sie ausgezeichnet qualifiziert sondern auch die einzige, die sich beworben hat. Bis sich Len am Abend davor dazu entschließt ebenfalls anzutreten. Und obwohl er vielleicht halb so qualifiziert ist wie Eliza, gewinnt er doch tatsächlich die Wahl. Um ihrem Frust Luft zu machen, schreibt sie einen spitzen Artikel, der nie das Licht der Welt erblicken sollte. Bis er sich am nächsten Montag auf der Titelseite der Zeitung zu finden ist. Eliza muss sich nun blöde Sachen von ihren Mitschülern anhören, aber einige stimmen ihr auch zu und langsam aber sicher starten sie eine feministische Bewegung.
Ungünstigerweise muss Eliza mit Ren zusammenarbeiten und wenn er ihr nicht wohlverdiente Chefpositionen wegschnappt, ist er eigentlich ganz süß.

Die Charaktere des Buches finde ich spannend. Eliza ist nicht nett, sie hat konkrete Ideale und muss sich damit auseinandersetzen, dass diese vermutlich nicht so schwarz und weiß sind, wie sie im Kopf hat. Ren macht meiner Meinung keine signifikante Charakterentwicklung durch, aber ich fand seinen Charakter trotzdem nicht schlecht. Er ist lieb und witzig und hat eine interessante Backstory. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden ist sehr süß und ich musste oft grinsen, wenn ich gesehen habe, wie sie sich entwickelt.
Auch viele der Nebencharaktere machen interessante Entwicklungen durch, namentlich hier Winona und Serena, Freundinnen von Eliza. Beide haben interessante Selbstfindungsprozesse, welche mir gut gefallen haben.
Das Buch spricht feministische Ideale an und auch wie oft auf Frauen reagiert wird, die diese vertreten. Außerdem behandelt es Themen wie Slutshaming. Es wird auch angesprochen, dass manche Themen differenziert betrachtet werden müssen und nicht immer alles hundertprozentig perfekt sein muss, um trotzdem wertvoll zu sein.
Das Buch spricht intersektional auch einige andere Themen an, wie das Leben von ImmigrantInnen, Beziehungen und Rassismus. Wobei man schon sagen muss, dass Feminismus Hauptthema ist.
Mir war das Herz teilweise sehr schwer während der Story, aber ich konnte auch viel lachen.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich würde es deshalb weiterempfehlen.

Bewertung vom 25.07.2022
Die Wunder
Medel, Elena

Die Wunder


gut

Das Buch handelt von Maria und von Alicia. Maria ist die Großmutter von Alicia, welche aufgrund ihrer frühen Schwangerschaft nach Madrid geschickt wurde und Alicia zieht nach Madrid, nachdem ihr Leben sich durch einen Schicksalsschlag verändert. Wir erfahren über beide Frauen ihre Geschichte und auch ihre momentane Gegenwart, welche durch Sexismus und Klassismus geprägt ist.

Interessant am Buch fand ich, dass wir Carmen, Marias Tochter und Alicias Mutter, nur durch die Blicke der beiden gesehen haben. Das war eine spannende Entscheidung. Es hat dafür gesorgt, dass es einen mysteriösen nicht vollends durchschaubaren Faden gab, der die beiden verbindet. Alicia war etwas unsympathisch, was der Geschichte aber keinen Abbruch getan hat, da es nicht darum ging, dass sie sympathisch sein muss, sondern was sie wie weshalb erlebt. Maria hingegen war mir sehr sympathisch. Sie hat feministische Ideale und setzt sich stark für diese ein. Sie ist insgesamt eine beeindruckende Frau.
Der Schreibstil war leider teilweise undurchsichtig und kompliziert. Das hat mich manchmal aus der Geschichte gerissen, sodass sie an manchen Stellen unschlüssig war.
Das Buch behandelt Sexismus und Klassismus, was weitflächig abgedeckt wurde. Die Weitflächigkeit wurde vor allem durch die Generationsunterschiede erreicht, da beide Hauptcharaktere mit ähnlichen Problemen Schwierigkeiten haben, welche sich aber durch die äußeren Umstände und die Zeit, in der ihr Leben jeweils stattfindet, anders auswirken.
Die Geschichte plätschert ganz schön dahin, was ich persönlich an sich nicht schlimm fand, nur das Ende fand ich dann unbefriedigend. Das war ich vor allem deshalb schade, weil die Hinführung in den letzten Kapiteln mir gefallen hat, es dann aber lasch geendet hat.

Meine Beziehung zu dem Buch ist etwas kompliziert, da es zum einen ein interessantes Thema ist, zum anderen aber einfach zu stockend geschrieben ist.