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Glücksklee

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2017
Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


sehr gut

Psychothriller aus Schweden

„Wenn das Eis bricht“ ist ein Psychothriller aus der Feder der schwedischen Autorin Camilla Grebe. Wo fange ich an? Beim ersten Eindruck und damit beim Cover des Psychothrillers. Eigentlich ist das Cover relativ schlicht gehalten, vermittelt aber durch die im Wind scheinbar schwankenden Baumspitzen und die Eiszapfen, die scheinbar vom oberen Rand des Covers herabhängen, einen Eindruck von Kälte, Eis und Schnee. Und die Landschaft ist in der Tat verschneit, als der Polizist Peter zu einem Tatort gerufen wird. Der hat allerdings neben dem Mordfall einen ganzen Haufen privater Sorgen.
Es ist ein schrecklicher Tatort, eine junge Frau wird in der Wohnung eines Geschäftsmannes gefunden, zunächst einmal weiß niemand, um wen es sich bei ihr handelt. Vom Besitzer der Wohnung fehlt jede Spur.
Camilla Grebe erzählt ihre Geschichte aus mehreren Perspektiven. Da ist zum einen der bereits erwähnte Polizist, Peter. Aber auch Hanne, eine Kriminalpsychologin, die vor Jahren an den Ermittlungen in einem ähnlichen Fall mitgewirkt hat, kommt die Rolle einer Erzählerin zu.
Die dritte Erzählstimme ist Emma, die Freundin des Wohnungsbesitzers. Durch sie werden Einblicke in die Zeit vor dem Beginn des Thrillers, also vor dem Mord an der jungen Frau, gewährt.
Geschickt wechseln sich die einzelnen Erzählstimmen, Perspektiven und Informationen ab. Und Camilla Grebe erzählt ihre Geschichte detailliert. Dadurch haben sich manche Passagen aber für mich leider etwas gezogen. Der Perspektivenwechsel und das Aufdecken der Informationen, die nach und nach ein Bild ergeben, sorgen allerdings dafür, dass man trotzdem neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung bleibt.
Insgesamt komme ich auf eine Wertung von 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 03.06.2017
Sie sind da / Die Brut Bd.1
Boone, Ezekiel

Sie sind da / Die Brut Bd.1


ausgezeichnet

Packender Thriller

„Die Brut – Sie sind da“ von Ezekiel Boone ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie. Der Roman beginnt im Amazons; eine Reisegruppe erlebt dort Schreckliches. Und der Schrecken breitet sich aus. Über die ganze Welt. Dabei gibt das Cover schon mal einen dezenten Hinweis darauf, worum es sich dabei handeln könnte.
Generell ist der Bucheinband sehr schön, wenn auch schlicht gestaltet. Die Schrift auf dem Cover ist hervorgehoben und der Buchschnitt rot eingefärbt – das Buch macht alleine optisch also schon einmal etwas her.
Mich hat jedoch vor allem die spannungsgeladene Geschichte überzeugt, die Ezekiel Boone da zu Papier gebracht hat. Die Kapitel spielen abwechselnd an verschiedenen Orten (zum Teil über den gesamten Globus verteilt) und werden aus den Perspektiven der jeweiligen Protagonisten erzählt. Da ist Melanie Guyer, die sich hauptsächlich mit Forschungen im Bereich Spinnen beschäftigt. Und Mike Rich, ein Agent, der sich plötzlich einer Bedrohung gegenübersieht, gegen die er mit seiner Dienstwaffe vielleicht nichts bewirken kann und viele andere. Mir persönlich hat die Erzählung der Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und von verschiedenen Orten sehr gut gefallen – dadurch kam Tempo in die Handlung und der Spannungsbogen wurde durchgehend aufrechterhalten. Wer allerdings einen Fokus auf wenige wichtige Charaktere bevorzugt, den wird diese Fülle an Perspektiven vielleicht stören.
Der Thriller wirft im Verlauf der Handlung einige Fragen auf. Manche werden schon in diesem Band beantwortet, andere bleiben offen – es wird schließlich noch zwei weitere Bände geben, die hoffentlich die ersehnten Antworten liefern werden.
Alles in allem ist „Die Brut – Sie sind da“ ein spannungsgeladener Thriller, den ich mir persönlich auch sehr gut als Vorlage für eine Verfilmung vorstellen kann. Das Buch hat mir ein paar spannende Lesestunden beschert und in einer Gesamtbewertung komme ich daher auf 5 von 5 möglichen Sternen und freue mich schon auf den zweiten Band, der für August 2017 angekündigt ist.

Bewertung vom 20.05.2017
Ana und Zak
Katcher, Brian

Ana und Zak


gut

Eine total verrückte Nacht auf der Washingcon

Zum Inhalt:

Zak, auch Duke genannt, ist ein Vollblut-Nerd. Er liebt Science-Fiction und das Event schlechthin ist die Washingcon, die er einmal im Jahr besucht – eine Comic-Convention. Zak liebt diese Veranstaltung, mit allem, was dazu gehört: Kartenspielmeisterschaft, Cosplay… Ana ist im Gegensatz zu Zak eher ernsthaft. Sie ist Klassenbeste, Captain der Quiz-Bowl-Mannschaft und hält sich immer ganz genau an die Regeln. Allerdings verschwindet ihr jüngerer Bruder Clayton heimlich während eines Quiz-Bowl-Turniers, um die Washigcon zu besuchen – und Ana ist nun auf Zak angewiesen, um ihn wiederzufinden, bevor alle drei richtig in Schwierigkeiten stecken.

Meine Meinung:

Der Roman spielt eigentlich im Großen und Ganzen in einer überschaubaren Zeit von zwei Tagen, an denen zum einen die Quiz-Bowl-Meisterschaft stattfindet und zum anderen zeitgleich die Washingcon, wobei wiederum der größte Teil der Handlung auf der Convention stattfindet. Und meiner Meinung nach merkt man dem Autor, Brian Katcher, an, dass er eine Menge Spaß beim Ausgestalten dieser Convention hatte. Für die Teilnehmer der Convention ist das ganze nämlich alles andere als reiner Spaß – aufwendige Kostüme, Kräftemessen beim Kartenspielen, das alles gehört mit dazu. Und Zak und Ana sind mittendrin. Beide haben eigentlich zu Beginn der Geschichte einen bestimmten Eindruck vom jeweils anderen, aber nach und nach lernen die beiden sich besser kennen und werfen auch mal einen Blick hinter die Fassade des jeweils anderen. Dabei stellen sie fest, dass der erste, offensichtlichste Eindruck manchmal täuschen kann.

Die beiden erleben dramatische Momente, spannende Auseinandersetzungen aber es gibt auch immer wieder Momente, die einen zum Schmunzeln bringen und erleben in dieser einen Nacht auf der Washingcon so manches Abenteuer auf der Suche nach Clayton.

Aber „Ana und Zak“ hat auch einige Schwächen – manchmal hat man doch das Gefühl, dass Ana mit ihrer Panik vor dem Ärger, in den sie und ihr Bruder geraten werden, wenn ihre Eltern von dem unerlaubten Ausflug auf die Con erfahren, übertreibt. Zak ist für mich zwar der sympathischere Charakter von den beiden, aber auch seine übertrieben alles-ins-Lächerliche-ziehende, nichts-so-ernst-nehmende Fassade wirkt irgendwann im Laufe der Geschichte einfach ein bisschen überzogen.

Auch die dramatischen Ereignisse gegen Ende der Geschichte haben für mich nicht so ganz ins Bild gepasst.
Insgesamt ist „Ana und Zak“ jedoch ein unterhaltsamer Jugendroman, mit ernsteren und lustigeren Momenten, für Fans von Science-Fiction oder Comic-Conventions in jedem Fall schon alleine wegen der Beschreibung der Washingcon zu empfehlen.

Insgesamt vergebe ich daher 3 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 14.05.2017
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
Hogan, Ruth

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge


ausgezeichnet

Lost and Found der besonderen Art

Zur Gestaltung

Das Buch ist wirklich wunderschön anzusehen. Das Titelblatt ist eigentlich relativ schlicht gehalten – mit der Taschenuhr auf grünem Hintergrund. Schläge man das Buch allerdings auf, so ist die Innenseite des Bucheinbandes mit einem Druck von vielen, vielen winzigen Taschenuhren geschmückt. Außerdem ist die Hardcover-Version des Romans mit einem Lesebändchen ausgestattet.

Zur Handlung

In „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ geht es zum einen um die Geschichte von Anthony Peardew selbst. Anthony sammelt die Dinge, die andere Menschen verlieren und verwahrt diese bei sich zu Hause – eigentlich mit dem Ziel, diese an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Leider bleibt ihm nicht mehr genug Zeit und so überlässt er diese Aufgabe seiner Erbin Laura.

Meine Meinung

Ruth Hogan hat es geschafft, dass einem die Charaktere, die in „Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge“ eine größere Rolle spielen, wirklich ans Herz wachsen. Man steht zusammen mit Laura vor der scheinbar unlösbaren Aufgabe einen Weg zu finden, die verlorenen und gefundenen Gegenstände wieder an ihre Besitzer zurück zu geben. Die Autorin lässt die Leser an den Geschichten von einigen der Gegenstände teilhaben - mehr möchte ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen. Wie winzig ein verlorener Gegenstand auch sein mag – die Geschichte dahinter kann dennoch unglaublich dramatisch oder herzzerreißend sein.

Die Autorin eröffnet dabei innerhalb des Romans einen weiteren Handlungsstrang, in dem es um Bomber, einen Verleger, und seine Assistentin und beste Freundin Eunice geht. Einige Teiler dieser Geschichte haben mich wirklich zum Lachen gebracht, insbesondere die Kommentare zu den literarischen Machwerken von Bombers Schwester Portia.

Generell hat Ruth Hogan meiner Meinung nach ein Talent dafür, liebenswerte Charaktere auf Papier zu bannen. Freddy und Sunshine, die Laura bei ihrem Versuch, Anthony Peardews letzten Wunsch zu erfüllen, begleiten, sind das beste Beispiel dafür.

In einer Gesamtbewertung komme ich daher auf 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 04.05.2017
Made at Home
Defaux, Tina;Kirschbacher, Laura

Made at Home


ausgezeichnet

Nette Bastel- und Dekoideen

„Made at home vol. 2 – Die schönsten Bastel- und Dekoideen für Frühjahr und Sommer“ von Tina Defaux und Laura Kirschbacher ist schon von außen ein echter Hingucker. Die Fröhliche Farbgebung macht definitiv schon mal Lust auf Sommer und Sonnenschein. Im Innern erwartet einen das Bastelbuch in Form einer Spiralbindung, was ich sehr praktisch finde. Dadurch lässt sich schön in dem Buch blättern und man kann es flach hinlegen, die Anleitung beim Basteln nachverfolgen, ohne das einem das Buch dauernd zufällt.
Im Inhaltsverzeichnis sind dann die verschiedenen Kategorien der Bastel- und Dekoideen aufgeführt, z.B. Ostern, Muttertag und Vatertag, Sommer und noch viel mehr erwarten den Leser/Bastler dort. Es sind echt süße Ideen mit dabei, z.B. die Botschaften auf dem Tellerrand oder die Anleitung zur Gestaltung einer Fußmatte im Wassermelonen-Look. Das Buch enthält zudem Kopiervorlagen, die zum Teil vergrößert werden müssen, andere wiederum sind in Originalgröße enthalten und können z.B. sobald man sie ausgeschnitten hat, als Vorlage verwendet werden. Das Buch enthält neben Dekoideen und Bastelvorlagen auch Vorschläge zum Aufhübschen von Dingen, wie z.B. Pantoffeln.
Wer auf der Suche nach kreativen Ideen ist, für den ist „Made at home vol. 2 – Die schönsten Bastel- und Dekoideen für Frühjahr und Sommer“ bestimmt geeignet, um sich Ideen zu holen, sich inspirieren zu lassen und die Ideen/Vorschläge nach zu basteln. Pastelprofis dürften vielleicht von der einen oder anderen Idee unterfordert sein. Dafür ist das Buch meiner Meinung nach umso mehr für Neueinsteiger im Bereich Basteln geeignet und hat ein paar wirklich schöne und pfiffige Ideen auf Lager.
In einer Gesamtbewertung komme ich auf 3 von 5 Sternen.

Bewertung vom 02.05.2017
Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
Trunko, Emily

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...


ausgezeichnet

Sammlung unverschickter Briefe

„Ich wollte nur, dass du noch weißt… - Nie verschickte Briefe“ ist kein gewöhnliches Buch. Die Herausgeberin dieses Buches – denn Emily Trunko sammelt nicht verschickte Briefe und veröffentlicht sie anonym über tumblr. Somit kann nicht nachvollzogen werden, von wem genau die Briefe stammen, die als Beitrag in diesem Buch gelandet sind. Lisa Congdon, deren Name ebenfalls auf dem Cover von „Ich wollte nur, dass du noch weißt…“ steht, hat das Sammelwerk illustriert.
Angefangen hat das Ganze mit einem Blog und der Angewohnheit von Emily Trunko selbst, Briefe zu schreiben, die nie abgeschickt wurden. Der Blog beweist, Emily ist nicht die einzige, die solche Nachrichten geschrieben hat.
Alleine schon von außen ist das Buch einfach nur wunderschön, bunt, fröhlich, einige der Bunten Kleckse auf dem Cover sind in Metallicfarben gehalten und leicht vertieft im Cover eingelassen. Die ausgewählten Briefe berühren emotional. Da sind Briefe, die von den Schreibern an das eigene Ich adressiert wurden – sowohl an das zukünftige Ich als auch an das jüngere Ich. Da sind Briefe an geliebte Menschen, die ihre Gefühle offenbaren, verpassten Gelegenheiten nachtrauern… Lisa Congdon hat diese Briefe wunderschön in Szene gesetzt. Das Buch lädt definitiv zum Schmökern ein, um immer mal wieder eine oder mehrere der nicht verschickten Nachrichten zu lesen. Ich denke, dass sich „Ich wollte nur, dass du noch weißt“ auch ganz wundervoll als Geschenk eignet. Die liebevolle Gestaltung und die Faszination, die die nicht verschickten Nachrichten ausüben, machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.
Mir jedenfalls hat der Sammelband unglaublich gut gefallen. Die Briefeschreiber gewähren einen Einblick in ihre Emotionen, da geht es um Liebe, unerwiderte Liebe, Liebeskummer und noch so vieles mehr. Ich kann das Buch definitiv empfehlen und vergebe daher 5 von 5 möglichen Sternen.

Bewertung vom 22.04.2017
Die Grausamen
Katzenbach, John

Die Grausamen


ausgezeichnet

Auf der Suche nach Antworten

Vorneweg muss ich sagen, dass John Katzenbach für mich eindeutig ein Autor von der Sorte ist, an der sich die Geister scheiden. Entweder man liebt seine Art, Geschichten zu erzählen oder man verzweifelt daran. Denn John Katzenbach führt den Leser eher langsam durch die Geschichte, beleuchtet die Charaktere und ihre Beweggründe.

Das ist bei "Die Grausamen" nicht anders als bei seinen älteren Werken. So werden auch Marta und Gabriel, die unfreiwillig in die Abteilung Cold Cases versetzt wurden, mit ihren Fehlern und guten Eigenschaften von John Katzenbach eingeführt.

Ich persönlich mag die langsame Art und Weise, wie John Katzenbach in dieser Geschichte die Spannung aufbaut - als Leser steht man quasi zusammen mit den Ermittlern vor Rätseln, fragt sich, wer jetzt vielleicht aus welchen Gründen liegt und was die Wahrheit sein könnte... Dem Leser wird also durchaus abverlangt, mit zu denken.

Zudem empfinde ich John Katzenbachs Schreibstil als sehr angenehm. Flüssig, nicht zu ausufernd in den Beschreibungen von Orten und Menschen und vor allem in der Lage, Spannung zu erzeugen.

Wer John Katzenbach bereits kennt und seine Art des Erzählens liebt, der ist mit "Die Grausamen" sicher bestens beraten. Wer ihn noch nicht kennt, für den ist dieses Buch vielleicht der passende Einstieg, wenn man sich darauf einlassen möchte, mit den Ermittlern zusammen zu grübeln und auf die Suche nach Antworten zu gehen.

Von daher vergebe ich 5 von 5 möglichen Sternen für "Die Grausamen" von John Katzenbach.