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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
KGranger
Wohnort: 
Hürth

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2023
Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1
Wahl, Carolin

Skogen Dynasty / Crumbling Hearts Bd.1


ausgezeichnet

"Skogen Dynasty" von Carolin Wahl verdient von mir uneingeschränkt fünf Sterne, denn dieser Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Besonders hervorzuheben sind die beiden Hauptcharaktere Aleksander und Norah, die einfach perfekt zusammenpassen und die Geschichte so mit Leben erfüllen.

Aleksander mag auf den ersten Blick wie der typische Bad Boy wirken, aber er ist alles andere als das. Tatsächlich ist er das perfekte Boyfriend-Material - charmant, aufmerksam und liebevoll. Die Art und Weise, wie seine Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte dargestellt wird, ist einfach großartig.

Die Idee, dass Aleksander ein Erbe der Prinzenrolle-Dynastie ist, fand ich äußerst kreativ und hat der Handlung eine zusätzliche interessante Ebene hinzugefügt. Die Verbindung von einem reichen Erben und einem Setting in der Natur verleiht dem Buch eine einzigartige Atmosphäre, die ich sehr genossen habe.

Einzig und allein Norahs ständiges Weglaufen vor Aleksander empfand ich hin und wieder als etwas nervig. Dennoch haben die beiden eine so süße Beziehung, dass man einfach mitfiebern muss.

Nach der Lektüre von "Skogen Dynasty" war ich so begeistert, dass ich mir direkt Karten für eine passende Lesung besorgt habe. Ich kann es kaum erwarten, mehr von Aleksander und Norah in den Folgebänden zu erfahren. Carolin Wahl hat hier eine bezaubernde Liebesgeschichte geschaffen, die mich vollkommen überzeugt hat und die ich jedem empfehle, der sich nach einer herzerwärmenden Lektüre sehnt.

Bewertung vom 30.08.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


sehr gut

"Die Legende des Phönix" von Greta Milan entführt die Leser in eine faszinierende Welt voller Geheimnisse, Magie und Abenteuer. Die Idee des Phönixordens ist zweifellos einer der Höhepunkte dieser Geschichte. Die Vorstellung von tapferen Kriegern, die von einem uralten Mythos inspiriert sind, verleiht der Handlung eine besondere Tiefe und bringt eine zusätzliche Ebene der Spannung in das Buch ein.

Besonders beeindruckend ist die Geschichte rund um Eden und ihren Vater. Die Art und Weise, wie Eden nach und nach die Rätsel um ihren Vater und seine "verrückten" Handlungen entwirrt, fesselt die Leser und hält ihre Neugier aufrecht. Zugegeben, es gab Momente, in denen Edens Langsamkeit, die Wahrheit zu erkennen, etwas frustrierend war. Doch letztendlich vermittelt dieser Aspekt auch eine realistische Note, indem er Edens interne Konflikte und Unsicherheiten reflektiert.

Edens Suche nach ihrer eigenen Kraft ist ein weiteres Highlight. Die Autorin porträtiert einfühlsam die emotionale Achterbahnfahrt, die Eden durchläuft, während sie versucht, ihre Stärke zu finden. Die Entwicklung von Edens Charakter im Laufe der Geschichte ist beeindruckend und macht sie zu einer Protagonistin, mit der sich viele Leser identifizieren können.

Eden als Hauptfigur ist zweifellos stark und widerstandsfähig. Ihre Gelassenheit angesichts der Phönixkrieger in ihrer ersten Begegnung verleiht ihrer Persönlichkeit eine beeindruckende Tiefe. Hingegen hat mich Kane, obwohl ein interessanter Charakter, etwas im Stich gelassen. Ich hätte mir gewünscht, mehr über seine Hintergrundgeschichte und Motivationen zu erfahren. Dies hätte sicherlich zu einer noch komplexeren Darstellung der Beziehungen zwischen den Charakteren beigetragen.

Das Tempo des Buches ist insgesamt gut, jedoch schien das Ende etwas überhastet. Die Auflösung der Konflikte und die Abwicklung der Handlung hätten etwas mehr Raum zur Entfaltung verdient. Trotzdem hat der Epilog geschickt die Vorfreude auf den nächsten Band geschürt, und ich freue mich darauf, die Geschichte weiterzuverfolgen.

Neben der erzählten Geschichte verdient auch das äußere Erscheinungsbild Beachtung. Das Cover mit seinem Farbschnitt ist wahrlich ein Hingucker und spiegelt die Magie und das Geheimnis des Buches wider.

Insgesamt ist "Die Legende des Phönix" eine fesselnde Lektüre, die mit starken Charakteren, einer spannenden Handlung und einer einzigartigen Welt überzeugt. Obwohl es hier und da einige Schwachstellen gibt, überwiegen die positiven Aspekte und ich freue mich auf Band 2!

Bewertung vom 29.08.2023
Geheimnisse / Brynmor University Bd.1
Gaida, Dominik

Geheimnisse / Brynmor University Bd.1


sehr gut

Bereits das Cover zu "Brynmor University" ist wunderschön gestaltet mit seinem dunklen Grün und den goldenen Akzenten. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer neuen Dark Academia Reihe, die verbunden wird mit einer queeren Liebesgeschichte.

Simon fängt an der Brynmor University an zu studieren, da sein Bruder vor einiger Zeit dort verunglückt ist und seitdem im Wachkoma liegt. Wie es dazu kam, weiß seine Familie nicht, weshalb er unbedingt aufklären möchte, was damals wirklich passiert ist.

Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seiten sehr gefesselt. Ich wollte unbedingt auch wissen, was Simons Bruder passiert ist und was es mit der geheimen Studentenverbindung auf sich hat. Es war wirklich spannend, Simon auf seinem Weg zur Auflösung zu begleiten. Diese jedoch fand ich etwas enttäuschend, weshalb ich in der Wertung einen Punkt abziehe. Für mich kam auch die geheime Studentenverbindung etwas kurz.

Die Liebesgeschichte zwischen Simon und Connor fand ich sehr süß geschrieben. Außerdem mochte ich auch alle Nebencharaktere sehr gerne. Simon und Connor sind einfach tolle Freunde, denen ihre Freundschaften viel wert sind und das hat man auch bei der Lektüre des Romans gemerkt.

Insgesamt habe ich "Brynmor University" wirklich gerne gelesen und freue mich wirklich, dass noch zwei weitere Bände folgen werden, die ich auf jeden Fall auch lesen werde!

Bewertung vom 25.08.2023
Prophet
Blaché, Sin;Macdonald, Helen

Prophet


gut

"Prophet" von Sin Blaché und Helen Macdonald konnte mich leider nicht so begeistern, wie ich dachte. Nach der Lektüre der Leseprobe war ich total gespannt, was es mit dem verlassenen Diner auf sich hat und wollte unbedingt weiterlesen. Dann gestaltete sich die Lektüre von "Prophet" allerdings nicht so wie erhofft. Ich musste mich durch die knapp 500 Seiten irgendwie doch eher durchkämpfen, als Freude daran zu haben.

Das Buchcover ist sicherlich auffällig mit seiner gelben Farbe. Es springt einem direkt ins Auge. Wie aber passt es zum Inhalt? Das konnte ich nicht ganz feststellen.

Ich fand die Beschreibung der Charaktere Rio und Adam eher zäh und viel zu lang geraten. Leider fand ich sie auch nicht wirklich sympathisch. Ihre Anziehung zueinander konnte man zwar nachempfinden, aber mehr auch nicht. Auch die Handlung konnte mich leider nicht begeistern. Hier gibt es einfach zu viele Längen, die ich als störend empfunden habe. Was mich in der Leseprobe noch so begeistern konnte, hat leider danach stark nachgelassen.

Bewertung vom 25.08.2023
Nicht ein Wort zu viel
Winkelmann, Andreas

Nicht ein Wort zu viel


sehr gut

In nur fünf Worte packen kann ich meine Rezension zu "Nicht ein Wort zu viel" von Andreas Winkelmann leider nicht, aber genau das möchte der Mörder/die Mörderin in dem Roman von Buchhändlerin Faja Bartels, um ihren Blogger-Kollegen Claas Rehagn vor dem Tod zu bewahren. Leider ist Claas kurze Zeit später tot und soll auch nicht das einzige Opfer bleiben, für das eine Geschichte mit fünf Wörtern verfasst werden soll.

Simon und Jaro haben mir als Ermittlerteam richtig gut gefallen. Eigentlich lese ich gar keine Krimis, aber durch das "buchige" Thema hat mich "Nicht ein Wort zu viel" sofort angesprochen. Ich fand es auch spannend bis zur letzten Seite. Der Schreibstil von Andreas Winkelmann sorgt einfach dafür, dass man immer weiter lesen möchte.

Empfehlen kann ich "Nicht ein Wort zu viel" deshalb vor allem auch denjenigen, die sonst vielleicht nicht so auf Nervenkitzel stehen, aber Bücher genauso lieben wie die Protagonisten. Aber sicherlich ist es auch für alle Krimi-Begeisterten empfehlenswert, "Nicht ein Wort zu viel" zu lesen.

Bewertung vom 25.08.2023
Vom Ende der Nacht
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

"Vom Ende der Nacht" überzeugt vor allem, weil es eben nicht die typische 08/15-Liebesgeschichte ist. Die Autorin Claire Daverley zeigt hier auf beeindruckende Weise, wie das wahre Leben ist: Voller vertaner Chancen auf die wahre Liebe, die einem aber nie aus dem Kopf gehen wird.

Rosie und Will lernen sich bereits in der Schule kennen. Schnell wird klar, dass die beiden sich mögen, aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen und irgendwie steht immer etwas zwischen ihnen. Man bekommt als Leser:in das Gefühl, dass die Liebe zwischen den beiden zwar unglaublich stark, aber irgendwie auch unerreichbar scheint. Immer wieder hofft man, dass die beiden ihr Glück nun endlich finden werden.

Die Autorin schafft es mit ihrem bezaubernden Schreibstil, dass man die tiefen Gefühle zwischen den beiden Protagonisten mit jeder Faser fühlen kann, ohne dabei kitschig zu sein.

Ich habe "Vom Ende der Nacht" geliebt und kann es jedem empfehlen, der eine außergewöhnliche Liebesgeschichte ohne Kitsch sucht.

Bewertung vom 25.08.2023
Die Einladung
Cline, Emma

Die Einladung


gut

In Emma Clines "Die Einladung" geht es im Alex, die gerne bei den Schönen und Reichen in den Hamptons ist. Dementsprechend findet sie auch immer wieder Mittel und Wege, wie sie dort ihre Zeit verbringen kann. Einer davon ist es, sich Männer anzulächeln, die ihr dann teure Kleidung kaufen. Leider klappt dies aber nicht immer so wie sie sich das vorstellt.

Leider wurde ich mit der Protagonistin Alex nicht so ganz warm. Zwar kann ich verstehen, dass man auch einmal das Luxusleben genießen möchte, jedoch war sie mir zu keiner Zeit wirklich sympathisch, da ich ihr "Durschnorren" sehr unsympathisch fand. Irgendwie fehlte mir einfach, dass sich ihr Charakter entwickelt hat. Genau wie am Anfang verhält sie sich auch zum Ende des Romans. Sie lügt und betrügt Menschen, wo sie nur kann. Wieso sie den Luxus und die Hamptons so liebt, wird auch nie richtig klar. Die einzige Person aus ihrem "alten" Leben ist Dom und auch hier fehlten mir die ganze Zeit irgendwie Hintergrundinformationen. Alex Verhalten ist oftmals naiv und völlig undurchdacht und ich habe mich wirklich gefragt, wie sie es die ganze Zeit schafft, mit ihrem Verhalten durchzukommen.

Was die Autorin gut vermittelt, ist die Spanne zwischen Arm und Reich. Sicherlich wäre Alex nicht so versessen darauf, bei den Reichen zu sein, wenn sie dieses Leben so einfach haben könnte. Der Titel ist hier wohl ironisch zu sehen, ebenso wie das Ende des Romans, in dem Alex einfach nur nicht merkt, wie wenig willkommen sie eigentlich ist. Das das Ende aber relativ offen gehalten ist, ist das wohl reine Spekulation.

Das grün-gelbe Cover hätte mich ehrlicherweise auch nicht angesprochen. Es wirkt von der Farbgebung auch, als sei alles nur ein Traum bzw. ein Rausch.

Leider konnte "Die Einladung" mich nicht so sehr packen wie erhofft.

Bewertung vom 25.08.2023
Mein schrecklich schönes Leben
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


sehr gut

Was, wenn man die Welt ganz anders wahrnimmt als alle anderen um einen herum? Und wenn man dann auch noch die Chance bekommt, die Vergangenheit zu ändern und durch die Zeit zu reisen? Genau das passiert Cassandra Penelope Dankwarth in "Mein schrecklich schönes Leben". Irgendwie schafft sie es, immer schlecht bei anderen anzukommen mit ihrer Art. Doch dann merkt sie, dass sie die Zeit zurückdrehen kann und Dinge verändern kann. Schafft sie es so vielleicht auch, ihren Freund, der mit ihr Schluss gemacht hat, bei ihr zu halten?

Der Klappentext wirkte auf mich wie ein x-beliebiger Frauenroman, aber hier liegt man tatsächlich falsch. Bereits die ersten Seiten von "Mein schrecklich schönes Leben" lassen erkennen, dass es sich bei Cassandra Penelope um einen ganz besonderen Charakter handelt. Gefühle sind für sie wie Farben und man merkt ganz schnell, dass bei ihr etwas "nicht stimmt". Gleich zu Beginn konnte Cassandra mich mit ihrer schrägen Art begeistern und ich hatte irgendwie Mitleid mit ihr, dass ihre Art so schlecht bei anderen ankommt. Im Laufe des Romans wird aber klar, wieso. Und das ist keinesfalls ein leichter Grund. Mir hat der Roman unglaublich geholfen, mich in Personen mit Cassandras "Problem" (Was genau es ist, möchte ich nicht spoilern) hineinversetzen zu können. Es muss für sie wirklich nicht leicht sein. Und da dieser Roman mich bereichert hat, hat er mir auch gut gefallen.

Bewertung vom 25.08.2023
Cleopatra und Frankenstein
Mellors, Coco

Cleopatra und Frankenstein


sehr gut

Fest steht, "Cleopatra und Frankenstein" von Coco Mellors ist nicht das, was ich erwartet habe. Es handelt sich hier um einen Roman, den ich aber sicherlich nicht so schnell vergessen werde.

Bereits das Cover von "Cleopatra und Frankenstein" ist sehr auffällig. Man sieht eine Frau, die auf einem Kissen liegt, sie scheint irgendwie betrübt zu sein. Ihre Augen sind wunderschön, aber man merkt gleich, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Auch die malerische Gestaltung der Figur passt einwandfrei zur Cleo im Roman.

Der Titel "Cleopatra und Frankenstein" wirkt im ersten Moment wie lustige Kosenamen, die die beiden sich geben. Nach der Lektüre wird man aber feststellen, dass die Namen alles andere als willkürlich gewählt sind und hervorragend passen.

Als ich das erste Kapitel von "Cleopatra und Frankenstein" las, war ich begeistert von der tollen Chemie und der humorvollen Art zwischen den beiden. Sie versprühten für mich einen ganz besonderen Charme und ich dachte, dass uns hier eine ganz großartige Liebesgeschichte erwarten würde. Doch dem war nicht so. Ziemlich ernüchternd musste ich feststellen, dass danach viele Episoden voll hemmungslosem Drogenkonsum, toxischen Beziehungen und Vulgärsprache folgen. Auch dreht sich die Geschichte gar nicht so sehr um Cleo und Frank, wie ich es erwartet hatte, sondern auch um ihre Freunde, die allesamt aber nicht besonders sympathisch erscheinen. Genau genommen konnte ich zu keinem der Charaktere wirklich eine Bindung aufbauen. Sie erschienen mir allesamt wie Menschen, mit denen ich sicherlich nie befreundet wäre.

Waren Cleo und Frank mir im ersten Kapitel noch unglaublich sympathisch, so verflog dies spätestens ab dem zweiten Kapitel, in dem es einen großen Zeitsprung gibt. Man erfährt quasi nichts darüber, wie die Beziehung der beiden sich entwickelt, nur dass sie relativ schnell heiraten, und das auch auf eine alles andere als gewöhnliche Art. Spätestens hier fielen mir die Freunde der beiden sehr negativ auf, denn der leichtsinnige Drogenkonsum stieß mir schwer auf. Ab diesem Moment war mir einfach jeder Charakter fast schon zuwider.

Sehr positiv hervorzuheben ist aber Coco Mellors Schreibstil. Besonders die Kapitel aus der Sicht von Eleanor habe ich als sehr kreativ empfunden. Auch wenn sie genauso unmoralisch handelt wie alle anderen Charaktere in diesem Roman, konnte ich mich mit Eleanor aufgrund des andersartigen Schreibstils in ihren Kapiteln aber noch am meisten identifizieren.

Fazit: Ich habe selten einen Roman gelesen, der für mich so polarisierend war. Der Schreibstil der Autorin ist toll und einzigartig, sodass man immer weiterlesen will, obwohl eigentlich alle Charaktere furchtbar sind. Der Roman lässt mich nachdenklich zurück mit der Frage, was hier eigentlich bezweckt werden soll. Geht es viel weniger um die Beziehung zwischen Cleo und Frank als um eine allgemeine Gesellschaftskritik? Während des Lesens war ich eher enttäuscht, aber im Nachhinein entdecke ich mich immer wieder dabei, über das Gelesene nachzudenken, was meiner Meinung nach auch einen guten Roman ausmacht.

Bewertung vom 25.08.2023
Die Butterbrotbriefe
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


sehr gut

Carsten Henns Romane "Der Buchspazierer" und auch "Der Geschichtenbäcker" habe ich mit großer Freude gelesen und genossen. Umso gespannter war ich also auf sein neuestes Werk, "Die Butterbrotbriefe". Auch dieses hat eine wahnsinnig tolle Idee, konnte mich aber nicht ganz so sehr begeistern wie seine Vorgänger.

Es geht in "Die Butterbrotbriefe" um Kati, die um Vergangenes zu verarbeiten allen möglichen Menschen in ihrem Leben Briefe schreibt, und zwar auf Butterbrotpapier, das ihr Vater für sie gesammelt hat. Diese schreibt sie, schickt sie aber nicht ab, sondern besucht die Personen persönlich und liest ihnen die Briefe vor, was sicherlich oft viel Mut von der Protagonistin erfordert. Mit und mit lernt man Kati so durch die Briefe immer besser kennen und kann ihr dabei zuschauen, wie sie auch mit sich selbst immer mehr ins Reine kommt.

Auch die Nebencharaktere sind sehr besonders. Katis Onkel ist leidenschaftlicher Polarfan und hat ein eigenes Museum darüber und auf der Straße beim Haareschneiden lernt Kati Severin kennen, der ihre Gedanken sicherlich noch einmal beeinflusst.

Habe ich die Lektüre von "Die Butterbrotbriefe" genossen! Auf jeden Fall! Die Idee, wieder handschriftlich Briefe zu verfassen, fand ich total toll. Allerdings konnte ich mich mit Kati nicht so gut identifizieren wie mit den Protagonisten der beiden anderen Romane, bei denen ich die Liebe zu Büchern bzw. zum Backen während des Lesens sehr gut nachvollziehen konnte. Vielmehr im Vordergrund als die Briefe stehen in diesem Roman meiner Meinung nach Katis Beziehungen zu ihrer Mutter und ihrem Vater. Auch habe ich ihre Beziehung zu Severin nicht immer ganz nachvollziehen können aufgrund von Severins Vergangenheit.

Carsten Henns Schreibstil ist jedoch auch hier wie gewohnt sehr schön zu lesen und teilweise schon fast poetisch. Auch wenn "Die Butterbrotbriefe" mit ihren knapp 250 Seiten leider sehr schnell wieder ausgelesen waren, so haben sie mir doch ein paar schöne Stunden bereitet.

Erwähnenswert sei an dieser Stelle auch noch das wunderschön gestaltete Buchcover, das wirklich an Butterbrotpapier erinnert.

"Die Butterbrotbriefe" ist sicherlich eine schöne Lektüre für zwischendurch, wenn man gerne in die Vergangenheit reisen möchte und das Briefelesen wieder aufleben lassen möchte.