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Benutzername: 
Marianne
Wohnort: 
Attenhofen

Bewertungen

Insgesamt 476 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2022
Die Gewandnadel
Ospelkaus, Susanne

Die Gewandnadel


sehr gut

Yakob heißt eigentlich Yasser, aber sein Name erinnert an seine libyschen Wurzeln und darüber sprechen seine Eltern nicht. Vor langer Zeit nach Deutschland geflohen, bemühen sie sich nach Kräften „deutsch“ zu sein.

Als Yakob bei seiner Arbeit in einem Pflegeheim merkwürdige Laute einer alten Dame hört, klingt etwas in ihm an. Kennt er diese Sprache? Mit der Zeit erfährt er mehr, und er versteht, warum diese Frau die Sprache seiner Eltern spricht.

Josefine ist schon 94. Jetzt im Alter wandern ihre Gedanken oft zurück an ihre Zeit in Libyen. Ihre Eltern schicken sie zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nach München in eine Schwesternschule, und nach ihrer Ausbildung ist das der Ort, an dem sie dienen soll. Die Umstellung fällt ihr schwer, und sie vermisst ihre Eltern und Freundin. Die Arbeit in diesem heißen Wüstenland ist mühsam. Eine nette Abwechslung sind die kurzen Gespräche mit dem Berber Harun. Doch auf einmal wird er wegen Diebstahl eingesperrt. Josefine und eine befreundete Schwester wollen ihm helfen, doch dann überschlagen sich die Ereignisse, und Josefine bleibt viel länger als erwartet in ihrer neuen afrikanischen Heimat.

Diese Geschichte ist sehr spannend und erzählt von einem Aspekt der Geschichte Deutschlands, der selten Beachtung findet. Die ruhige Liebesgeschichte bleibt eher im Hintergrund. Wichtige Themen in diesem Roman sind Vergangenheitsbewältigung, Identität und die Versorgung von alten Menschen. Yakob ist in dieser Geschichte ein vorbildhafter Held. Er sieht sich nicht nur als Pfleger, er setzt sich als Begleiter der ihm anvertrauten Menschen für sie ein. Er möchte ihre Vergangenheit verstehen, um ihnen zu helfen besser mit der Gegenwart zurechtzukommen. Dabei bleibt wenig Zeit für ein Privatleben.

Die Geschichte Josefines führt zu einer neuen Verbindung zwischen Yakob und seinen Eltern. Da er sich danach sehnt mehr über die Wurzeln seiner Familie zu erfahren, hilft nicht nur er der alten Dame Josefine, sondern sie hilft auch ihm.

Etwas überraschend bei diesem Buch, das in einem bekannten christlichen Verlag erscheint, ist, dass wenig Bezug auf den Glauben genommen wird. Die wenigen Hinweise auf Gott wirken ach eher fragend oder zweifelnd und scheinen davon auszugehen, dass es nicht nur einen Gott gibt. Vielleicht würde dieses Buch besser zu einem anderen Verlag passen, denn die Geschichte ist sehr gut und wertvoll, doch wer eine christliche Botschaft erwartet, könnte von diesem Buch enttäuscht werden.

Fazit: Eine spannende Geschichte über den Einsatz einer Rotkreuz-Krankenschwester im Dritten Reich, die guten Einblicke in das damalige Geschehen bietet, aber auch Themen wie Demenz und Identität aufgreift. Empfehlenswert!

Bewertung vom 27.10.2022
Einfach bestickt. Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe
Schumi, Lisa

Einfach bestickt. Kreative Ideen für eine individuelle Garderobe


ausgezeichnet

Dieses Buch beeindruckt mit wertvollen allgemeinen Hinweisen zum Besticken von Kleidungsstücken und mit sehr vielen wunderschönen Projekten.

In einem ausführlichen ersten Teil erfahren Stickerinnen alles, was sie über das Sticken wissen müssen. Verschiedene Stoffarten und Stickgarne werden beschrieben und die Vor- und Nachteile erklärt. Auch Nadeln und andere Hilfsmittel werden beleuchtet. Dann geht es um wichtige Tipps zum Sticken. Sitzhaltung, Licht und hilfreiche Utensilien sind nur einige der Themen.

Besonders wertvoll ist die anschließende Beschreibung der Stickstiche. Es werden zwar nicht alle Stiche erklärt, das Buch beschränkt sich auf die Stiche, die in den Projekten des Buchs benutzt werden. Aber es sind auf jeden Fall mehr als genug Stiche, und mit einem QR-Code kann man außerdem entsprechende Videos aufrufen. Der einführende Teil endet mit Hinweisen zum Übertragen der Motive auf den Stoff.

Die vielen Projekte sind in mehrere Kapitel aufgeteilt. So gibt es für den Anfang kleine Projekte, wie ein Regenbogen oder Papierflieger. Danach folgen größere Projekte, das heißt sie sind aufwändiger und etwas schwieriger. Zum Schluss gibt es ein Kapitel mit Accessoires, die bestickt werden können, wie Sneakers oder Taschen.

Die Anleitungen sind sehr ausführlich und enthalten hilfreiche Bilder der einzelnen Schritte. Bei jedem Projekt ist ein Hinweis auf den Schwierigkeitsgrad, außerdem werden die benötigten Materialien und Zubehör aufgezählt und Hinweise zur Vorbereitung erklärt. Sehr schön sind auch die Extra-Tipps, die Möglichkeiten zum Abändern und Erweitern der Modelle aufzeigen.

Mit den ausführlichen Anleitungen und wunderschönen Bildern macht dieses Buch Lust gleich loszulegen. Schon beim Durchblättern entstehen im Kopf Ideen, was man mit den einzelnen Motiven außerdem verzieren könnte. So sind die Gestaltungsmöglichkeiten endlos! Am Ende des Buchs gibt es viele Seiten mit Vorlagen, die abgepaust werden können, und nach dem Ausprobieren dieser ersten Designs und mit den vielen Hinweisen und Tipps im Buch, können leicht eigene Designs kreiert werden.

Fazit: Ein Buch, das begeistert! Hilfreiche Tipps und Hinweise, wunderschöne Projekte und ausführliche und durchgehend bebilderte Erklärungen sorgen für großen kreativen Stick-Spaß. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 27.10.2022
Füll du mich mit Kraft
Austin, Lynn

Füll du mich mit Kraft


sehr gut

Hiskia möchte von Herzen gern Gottes Willen tun. Darum ist es für ihn der größte Schmerz, als er entdeckt, dass seine geliebte Ehefrau fremde Götter anbetet. Nicht nur das, sie hat diesem Götzen ihr erstgeborenes Kind versprochen. Wutentbrannt zerstört Hiskia die Götzenfigur und verbannt seine Frau aus seinem Leben.

Sein Eifer gegen die Götzen führt zu schlimmen Brandwunden, die ihn in Lebensgefahr bringen. Auf übernatürliche Weise rettet Gott sein Leben und Hiskia ist von Herzen dankbar. Doch schon bald vergisst er, dass er ohne Gott nichts wäre. Als fremde Nationen ihm huldigen, lässt er sich nur zu gern umgarnen.

Sein Berater überzeugt ihn davon, dass Bündnisse mit anderen Ländern ihre einzige Rettung vor der Bedrohung der Assyrer sind. Hiskias Herz entfernt sich von Gott, als er auf seine eigene Kraft und Rettungspläne schaut. Doch werden seine menschlichen Helfer wirklich da sein, wenn er sie braucht? Ist es besser sich auf menschliche Armeen zu stützen oder auf den allmächtigen Gott?

Dieses Buch ist der dritte Band in einer fünfteiligen Reihe über die jüdischen Könige Hiskia und Mannasah. Das Buch lässt sich jedoch gut unabhängig von den anderen Bänden lesen.

Die Erzählung bleibt recht nah am biblischen Text, doch dadurch, dass die Geschichte ausführlich erzählt wird, werden die Lektionen, die wir von diesen Königen lernen können, präsenter. Stellenweise gibt es Längen, wodurch die Spannung etwas nachlässt.

In diesem Buch geht es vor allem um die Frage, wer in Notzeiten helfen kann, auf wessen Hilfe Verlass ist. Gerade die letzte Szene im Buch, in der das Volk Israel eine unbegreifliche Rettung erlebt, macht deutlich wie groß Gottes Allmacht ist, und wie vergeblich es ist getrennt von ihm Hilfe zu suchen.

Die Erzählung enthält mehrere längere Bibelstellen, vor allem aus dem Buch Jesaja und den Psalmen, die sich gut in die Geschichte einfügen und so ganz neu wahrgenommen werden können.

Fazit: Bibelgeschichte nacherzählt – in diesem Buch wird der König Hiskia mit seinen guten und schlechten Seiten dem Leser nahegebracht. Seine Entscheidungen fordern heraus eigene Motive zu prüfen und Hilfe allein bei Gott zu suchen. Sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 25.10.2022
Weber's Wintergrillbibel
Weyer, Manuel

Weber's Wintergrillbibel


ausgezeichnet

Dieses Buch beeindruckt mit einer wunderschönen Gestaltung, guten Erklärungen und einer Vielzahl von Rezepten. Wer hätte gedacht, dass es so viele Möglichkeiten gibt leckere Speisen im Winter zu grillen!

Es ist ein dickes, schweres Buch, das unzählig viele Rezepte enthält. Auf den ersten Seiten findet man allgemeine Hinweise und Tipps zum Grillen im Winter. Da geht es um die verschiedensten Grill-Techniken, außerdem Tipps rund um Kleidung und Geschirr, dem Brennstoff und wichtigem Werkzeug. Besonders wertvoll in diesem Teil sind die Rezepte für Würzmischungen, Soßen und Dips.

Die restlichen etwa 300 Seiten sind den Rezepten gewidmet. Die Einteilung unterscheidet festliche Rezepte, Salate, Suppen und Eintöpfe, verschiedene Fleisch- und Fischsorten, Gemüse, Geräuchertes und Gebackenes. Erstaunlicherweise sind die Rezepte in all diesen Kategorien tatsächlich Grill-Rezepte!

So wird nicht nur Stockbrot gebacken, sondern auch Pitabrot und Quiche. Selbst Salate und Getränke werden auf dem Grill zubereitet. Für die Weihnachtstage kann Truthahn, Lachsfilet oder Roastbeef gebrutzelt werden, und zum Nachtisch gibt es Früchtestriezel oder Lebkuchen – alles gegrillt natürlich.

Die Gestaltung der Seiten ist außergewöhnlich schön. Neben einem ansprechenden Bild der Speise, gibt es eine bebilderte schrittweise Anleitung für die Zubereitung. Bei jedem Rezept stehen wertvolle Angaben, wie Vorbereitungs-, Grill- und Ruhezeit, außerdem Grillmethode und -technik, Personenanzahl, benötigte Zutaten und Zubehör. Bei fast jedem Rezept finden sich auch Tipps oder Variationsmöglichkeiten.

Die meisten Zutaten sind leicht erhältlich. Hilfreich sind auch zusätzliche Infos wie ein Saisonkalender und die Zeitangaben für das Grillen von Obst und Gemüse. Anhand vom Stichwortregister können außerdem leicht Rezepte gesucht werden, die zum Anlass oder der vorhandenen Speise passen.

Fazit: Wer das Grillen im Winter noch nicht ausprobiert hat, wird nach dem Blättern in diesem wunderschönen Buch sicher bald loslegen! Eins der schönsten Kochbücher, die ich jemals gesehen habe und ein guter Weg etwas Neues auszuprobieren – sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 09.10.2022
Friedenskämpferin
Schnabowitz, Sabine

Friedenskämpferin


ausgezeichnet

Auf einer Urlaubsreise in der Türkei hat Sabine den Eindruck, dass Gott sie dort gebrauchen möchte. Sie entscheidet sich alles in Deutschland aufzugeben und mit dem Europäischen Freiwilligendienst nach Gaziantep im Süden der Türkei zu gehen, um dort in Schulen zu unterrichten.

Die Umstellung fällt ihr schwer, doch ihr Anker ist die kleine christliche Gemeinde, die sie in dieser Stadt findet. Die Menschen dort werden ihr zur Familie, und als sich das Ende ihres Freiwilligendienstes nähert, sind sie Teil von Sabines Plan einen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche in der Stadt aufzubauen.

Das Angebot wird dankbar angenommen, und in Sabines Wohnung herrscht ein Kommen und Gehen von jungen Leuten. Doch Sabine hat bald mit mehreren Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie soll nicht nur aus der Türkei ausgewiesen werden, das Gebäude, das den Jugendtreff beherbergt, soll abgerissen werden. Dazu strömen massenhaft Flüchtlinge aus Syrien in die Stadt.

In diesem Chaos entsteht die Idee einer Schule für die Flüchtlingskinder, deren unfassbare Armut erschütternd ist. Neben Schulbildung können sie so eine Mahlzeit und warme Kleidung bekommen. Viele unterstützen Sabine bei ihrem Vorhaben, sowohl vor Ort als auch aus Deutschland. Es können immer mehr Kinder beschult und dabei ganze Familien unterstützt werden.

Dieser beeindruckende Bericht ist spannend und herausfordernd. Was beim Lesen auffällt, ist Sabines Demut. Sie erzählt offen von ihren Ängsten, Zweifeln und Unzulänglichkeiten. Es wird beim Lesen sehr deutlich, dass sie sich nur als Werkzeug sieht, das sich Gott zur Verfügung stellt. Ihre enge Gottesbeziehung ermutigt Leser mehr mit Gott zu wagen und von ihm zu erwarten.

Es ist interessant von der Stimmung während des ISIS-Regimes in dieser kriegsnahen Stadt zu lesen. Die Notlage der vielen Menschen ist schmerzlich; einzelne Hoffnungszeichen, wie eine OP oder ein Rollstuhl, wirken wie ein Lichtschein in dieser dunklen Umgebung. Auch von mehreren Wundern erzählt dieses Buch, und das stets auf einer unspektakulären und doch ehrfürchtigen Weise. Die Ereignisse stellen heraus, wie gut Gott für seine Kinder sorgt.

Fazit: Eine ergreifende Geschichte über den Einsatz einer mutigen und demütigen jungen Frau unter syrischen Flüchtlingen in der Türkei. Ermutigend, herausfordernd und sehr empfehlenswert!

Bewertung vom 28.09.2022
Die Kunstschätzerin
Byrd, Sandra

Die Kunstschätzerin


ausgezeichnet

Eleanor trägt eine große Last auf ihren Schultern. Ihr geliebter Vater lebt nicht mehr, und bei ihrem Onkel sind erste Zeichen für Demenz zu erkennen. Sie als Frau kann im viktorianischen Zeitalter schlecht das Familienunternehmen allein weiterführen, aber wem kann sie vertrauen? Und als dann eine Vielzahl von unbezahlten Rechnungen auftauchen, droht ihr das Schuldengefängnis.

Das Buch beginnt mit einem geheimnisvollen Auftrag, der von einem Verstorbenen kommt; ein Vater, der sich nicht sicher ist, ob er seinem Sohn und alleinigen Erben vertrauen kann. Eleanor soll überprüfen, ob der Sohn unerlaubterweise Besitztümer seines Vaters verkauft hat, und entscheiden, ob er das Erbe bekommt, oder ob es einem Museum gespendet wird.

Was diese Aufgabe so schwer macht, sind Eleanors Gefühle, denn sie liebt den jungen Erben. Es gab sogar eine Zeit, in der sie dachte, dass Harry ihre Gefühle erwidert, aber nun ist sie sich nicht mehr sicher. Alle seine Freundlichkeiten könnten vorgetäuscht sein, um ihre Entscheidung zu beeinflussen.

Als Kunstschätzerin ist Eleanor ständig mit der Frage konfrontiert, ob etwas echt ist oder eine gute Fälschung. Darum ist sie überzeugt, dass sie unparteiisch entscheiden kann. Doch nicht nur ihre Gefühle für den Sohn ihres Auftraggebers stehen ihr im Weg, sie muss auch den besten Weg finden die Firma und das alleinige Auskommen ihrer Familie zu retten. Als es dann einen mysteriösen Todesfall gibt und es aussieht, als könnte sie das nächste Opfer sein, wird die Frage, wem sie vertrauen kann, noch viel drängender.

Es ist eine Wohltat diesen Roman zu lesen. Eleanor wird schnell zur besten Freundin. Daneben gibt es eine Vielzahl von weiteren liebenswerten Charakteren.

In vielen Kleinigkeiten werden die Schwierigkeiten, die Frauen in dieser Ära zu bewältigen hatten, eindrücklich deutlich gemacht. Nicht nur Eleanor kämpft mit den Hindernissen, die ihr gestellt werden, an anderen Frauen wird ebenso deutlich, dass ein selbstständiges Leben oder gar ein eigener Beruf in dieser Zeit kaum möglich waren.

Auch der Glaube Eleanors wird angesprochen, doch die Hinweise darauf sind unaufdringlich und fügen sich auf glaubwürdige Weise in die Geschichte. Es geht vor allem darum, dass sie Gott um Weisheit bittet und erlebt, dass er bei ihr ist.

Das zentrale Thema in diesem Buch ist das Prüfen auf Echtheit. So wie Antiquitäten überzeugend nachgebildet werden können, um den Betrachter zu täuschen, so wird Eleanor mit der Frage konfrontiert, ob wichtige Menschen in ihrem Leben wirklich diejenigen sind, die sie vorgeben zu sein. Was ist Wirklichkeit, und was ist Täuschung? Auch wenn ihre Lebensumstände ganz anders waren als unsere heute, geben ihre Überlegungen auch dem heutigen Leser Fragen auf.

Fazit: Eine spannende und gleichzeitig berührende Geschichte, die nicht nur interessante Fakten über das Sammeln von Antiquitäten im viktorianischen England verrät, sondern eine bewegende Liebesgeschichte und mehrere Rätsel enthält. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die historische Romane lieben!

Bewertung vom 28.09.2022
Omi, ich bin jetzt vegan!
Vochezer, Angelique

Omi, ich bin jetzt vegan!


ausgezeichnet

Angelique Vochezer nennt sich Sinnfluencerin. Ihr sind Themen wie ein nachhaltiges Leben und ein gesunder Lebensstil sehr wichtig. Die Entscheidung ihre Ernährung umzustellen und vegan zu leben wird aus der Not heraus geboren, da schlimme Migräne Anfälle sie plagen. Mit der Ernährungsumstellung fühlt sie sich wohler und gesünder. Doch sie fragt sich, wie wird ihre Familie reagieren, vor allem die Oma, die die Familie liebevoll umkocht? Oma ist schnell Feuer und Flamme, und gemeinsam machen sich Enkelkind und Oma daran, geliebte Rezepte so umzustellen, dass sie keine fleischlichen Produkte enthalten.

Auf den ersten Seiten dieses Buchs erzählen Oma und Enkelin ihre Geschichte. Danach folgen hilfreiche allgemeine Hinweise über Ersatz-Zutaten, Saisonales und wichtige Nährstoffe. Dann kommen die Rezepte.

Es sind insgesamt etwa siebzig Gerichte oder Grundrezepte, die nachgekocht werden können. Die meisten sind Klassiker, wie Hefezopf, Nudelauflauf, Frikadellen, Serviettenknödel oder Apfelkuchen. Darunter sind einige Grundrezepte, beispielsweise für Hefeteig, einen Biskuitteig oder eine Mehlschwitze.

Zu jedem Rezept gibt es ein geschmackvolles Bild. Die Zutaten sind in der Regel gängige und leicht erhältliche Lebensmittel. Auch die Anleitungen sind unkompliziert und gelingen sicher schon Anfängern. Das Besondere an diesem Buch ist, dass es bewährte Familienrezepte enthält, doch sie sind neu durchdacht, um veganen Ansprüchen gerecht zu werden. Jedes Rezept endet mit einem hilfreichen Tipp.

Als erste Heranführung an das vegane Kochen überzeugt dieses Buch, doch wer höhere Ansprüche hat, wird vielleicht enttäuscht sein, denn Gerichte, Zubereitungsweise und Austauschvorschläge sind stets einfach und unkompliziert. Angaben wie Zubereitungszeit oder Kalorien fehlen.

Fazit: Ein gutes erstes Buch für Vegan-Anfänger, mit einfachen Anleitungen, um Lieblingsgerichte nachzukochen. Mit dem Fachwissen einer langjährigen Familienfrau ist dieses Buch empfehlenswert!

Bewertung vom 21.09.2022
Der Schatten der Vergangenheit und das schleichende Gift
Lombardi, Alexander;Binder, Sandra

Der Schatten der Vergangenheit und das schleichende Gift


ausgezeichnet

Die vier Freunde vom Starnberger See haben inzwischen schon einiges miteinander erlebt. Das alles hat sie fester zusammengeschweißt. Doch nun müssen beide Mädchen etwas Schlimmes mitmachen. Werden die vier weiterhin zusammenhalten und einander helfen können die rätselhaften Vorfälle zu erklären?

Es scheint bewiesen zu sein, dass Emma in der Schule eine große Menge Geld und elektronische Tablets gestohlen hat. Ihre Freunde glauben ihr, dass sie unschuldig ist, aber es fällt ihnen nicht immer leicht zu ihr zu stehen. Das ist erst recht schwierig, da sie eine neue Mitschülerin haben, eine sogenannte Influencerin, deren Internet-Videoclips sehr bekannt sind. Und dann ist da noch der süße Sam, für den Antonia ein kleines bisschen schwärmt.

Es sind nur kleine Missverständnisse, doch auf einmal fliegen die Fetzen, und die Kinder sind zerstritten. In dieser Situation erinnern sie sich an die Worte ihres Ersatz-Opas, der ihnen von einem blinden Bettler erzählt hat. Aus dieser Geschichte lernen sie mit ihren Bitten zu Jesus zu kommen, aber auch Menschen vorurteilsfrei zu begegnen.

In einem zweiten Erzählstrang wird die Geschichte aus dem fünften Band, die im Jahr 1945 spielt, weitererzählt. Vier Kinder, die aus Gründen der Sippenhaft in einem Kinderheim am Starnberger See untergebracht sind, schaffen es endlich zu fliehen. Doch die weite Reise nach Mannheim ist in diesen letzten Kriegstagen ausgesprochen schwierig. Es wird überall nach ihnen gefahndet. Sie sind nirgends in Sicherheit, dabei möchten sie einfach nur wieder bei ihrer Mutter sein.

Diese Geschichte ist sehr gut erzählt und bleibt bis zum Schluss spannend. Wichtige historische Themen kommen ebenso zur Sprache, wie geistliche und aktuelle Themen. Die Dialoge und Erlebnisse der Kinder wirken echt und altersgerecht. In diesem Band der mehrteiligen Reihe geht es vor allem um wichtige Probleme wie Mobbing und Versöhnung. Auch am Ende des Buchs bleiben einige Rätsel offen, doch es wird genug aufgelöst, sodass das Buch mit einem befriedigenden Gefühl und großer Vorfreude auf den nächsten Band abgeschlossen werden kann.

Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Buch für Kinder im Alter von zehn bis vierzehn, das wichtige Themen anspricht und bis zum Ende spannend bleibt!

Bewertung vom 12.09.2022
Spontan mit Plan - Wien
Gruber, Alexandra;Muhr, Wolfgang

Spontan mit Plan - Wien


ausgezeichnet

Dieser bunte Reiseführer überzeugt! Neben einigen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wiens, enthält es unzählige Geheimtipps, die nur guten Kennern der Stadt bekannt sind. Die gute Gliederung macht die Suche einfach, die vielen Fotos machen Lust sofort auf Entdeckungsreise zu gehen, und die kleinen Tipps am Rande begeistern.

Der erste Teil ist am längsten und beschreibt sehr unterschiedliche Orte, die es in der Stadt zum Entdecken gibt. Da darf natürlich die berühmte Kaiserin Sisi nicht fehlen, ebenso wie die Alte Donau und das Grätzl. Doch wer hätte gewusst, dass es außerdem Touren auf den Spuren der Wiener Obdachlosen gibt, oder die Möglichkeit die Welt der Blinden und Gehörlosen zu erleben?

Im zweiten Teil geht es um Kulinarisches, vom Schnitzel bis hin zur Schokolade oder der kostenlosen Nasch-Verkostung. Der dritte Teil nimmt den Touristen mit hinein in die Kultur und Geschichte Wiens, und im vierten Teil geht es um Ausflüge in der Natur. Im letzten Abschnitt finden sich viele spannende Angebote rund um Technik und Naturwissenschaft.

Die einzelnen Orte werden jeweils auf mehreren Seiten beschrieben. Dabei nehmen die Autoren die Leser mit auf ihre eigene Entdeckungsreise der Sehenswürdigkeit. In zusätzlichen Tipps gibt es weitere Möglichkeiten für Unternehmungen in der Umgebung des Hauptziels, manchmal auch geschichtliche Hintergründe oder Bewirtungsvorschläge. Leider fehlen Informationen zu Preisen, doch diese Info lässt sich leicht auf den angegebenen Webseiten finden. Auch eine Übersichtskarte mit allen Zielen wäre hilfreich, doch jedes Ziel enthält Infos zum Stadtteil und meistens wird auch die nächste U-Bahn-Station genannt. Sehr hilfreich sind die Angaben, ob das Ziel schlechtwettergeeignet ist, und ob es eher etwas für Familien oder Paare ist.

Fazit: Es macht Spaß in diesem Reiseführer zu stöbern, denn es gibt auf jeder Seite viel Interessantes und Wissenswertes zum Entdecken. Sehr empfehlenswert!