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Benutzername: 
c-bird
Wohnort: 
Hessen

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2022
Die Blutliste / Martin Abel Bd.4
Löffler, Rainer

Die Blutliste / Martin Abel Bd.4


ausgezeichnet

Brutal und grausam, aber ultraspannend

Die grausam entstellte Leiche eines Mannes wird auf einem Kölner Friedhof gefunden. Sie liegt in einem Grab, das eigentlich einer jungen Frau gehört, auch sie war das Opfer einer Bluttat. Deren Leiche ist aber verschwunden. Wer also ist der gepfählte Tote ohne Gesicht? Und wo ist die tote Frau? Hört sich skurril und grausam an? Ist es auch, doch das ist erst der Anfang…

Seit Beginn der Serie mit „Blutsommer“ bin ich ein begeisterter Fan der Reihe rund um den Fallanalytiker Martin Abel. Fünf Jahre hat es nun gedauert bis endlich ein neues Werk erschienen ist, doch das Warten hat sich absolut gelohnt. Der neue Fall ist ultraspannend geschrieben und in seiner Grausamkeit und Brutalität kaum zu toppen. Quereinsteiger können das Buch selbstverständlich auch ohne Vorkenntnisse lesen, hierzu wird ausreichend Information über den Protagonisten Abel geliefert.
Schon von der ersten Seite an geht es total spannend los, eine Spannung die sich unaufhörlich steigert. Bei der Beschreibung der Taten und Opfern spart der Autor nicht mit blutigen Details und kann hier schon fast Chris Carter das Wasser reichen. Für Zartbesaitete ist das Buch also nicht unbedingt zu empfehlen. In Rückblicken erfährt man Stück für Stück die Täterperspektive. Hier kann man sich so seine eigenen Gedanken machen und erst wenn man das Motiv erkennt kippt die ganze Sache wieder. Menschliche Abgründe tun sich auf, die schon fast eine neue Dimension besitzen.
Für Kenner der Reihe gibt es übrigens ein Wiedersehen mit bekannten Figuren wie Konrad Greiner und Doris Stange. Hier fand ich die Dialoge zwischen Abel und Doris einfach total gut und witzig. Brutalität, Spannung und Humor, die Gefühle liegen hier ganz dicht beieinander und fahren bei diesem Buch Achterbahn.
Insgesamt einfach nur ein grandioser Thriller! Ich freue mich schon auf den Nachfolger.

Bewertung vom 27.08.2022
Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2
Bott, Ingo

Falsche Zeugen / Strafverteidiger Pirlo Bd.2


sehr gut

Ein neuer Fall für Pirlo und Mahler

Albanische Clans und eine Nazi-Rocker-Gang und leben in Düsseldorf in friedlicher Co-Existenz. Bis zu dem Tag als der Anführer der Rocker ermordet wird. Unter Verdacht steht der junge Albaner Faruk Maliki. Der sitzt nun in Pirlos ehemaliger Kanzlei und benötigt Hilfe. Und Pirlo und Mahler haben einen neuen Fall.
Es ist bereits der zweite Band um das Anwalts-Duo Anton Pirlo und Sophie Mahler. Nicht nur optisch weist der Band Parallelen zum Erstling auf, auch inhaltlich gibt es immer wieder Bezüge auf den Vorgänger. Es ist zwar nicht zwingend notwendig den ersten Band gelesen zu haben, aber um auch alles wirklich zu verstehen und sich auch nicht die Lesefreude zu nehmen, falls man noch vorhat den ersten Teil zu lesen, so empfiehlt sich doch die chronologische Reihenfolge.
Da ich den Vorgänger kenne, hat mich besonders die positive Entwicklung von Sophie Mahler überrascht. Aus der unsicheren und unerfahrenen jungen Frau ist eine tolle Anwältin geworden, die wenn es die Situation erfordert, sehr selbstbewusst auftreten kann.
Die Sprache ist schnörkellos und bringt es mit kurzen Sätzen auf den Punkt. Dazu noch ein schneller Wechsel der Kapitel.
Das Privatleben der beiden Strafverteidiger nimmt in diesem Buch ziemlich viel Raum ein. Das hilft zwar dem Fall nicht unbedingt weiter, aber man lernt die beiden Protagonisten immer besser kennen. Dennoch fand ich, dass der Fall selbst ziemlich in den Hintergrund rückte. Erst im letzten Drittel des Buches geht es dann vor Gericht und hier wird es noch einmal richtig turbulent. Zuvor kommt der Fall irgendwie nicht richtig voran, obwohl sich die beiden mächtig ins Zeug legen um die Unschuld ihres Mandanten zu beweisen.
Insgesamt ein sehr gutes True-Crime-Buch, das durch seine Erzählweise bei mir punkten konnte. Ich bin gespannt auf den dritten Band.

Bewertung vom 04.08.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


ausgezeichnet

Ein Mix aus Märchen und Thriller

Die 16jährige Juno lebt mit ihrem jüngeren Bruder Boy und ihren Eltern abgeschottet vom Rest der Welt auf einer einsamen Insel. Selbst wenn einmal die Woche Onkel Ole die Post bringt, müssen sich die Kinder verstecken. Doch dieses Mal findet Juno zu spät in ihr Versteck und wird von Ole gesehen. Ein Ereignis mit fatalen Folgen…
Das Buch beginnt sehr spannend, denn das Leben der vierköpfigen Familie ist so verschieden von dem, was wir als Alltag kennen. Fast als wäre die Zeit stehen geblieben. Es gibt keine moderne Technik, ein Tag ist so monoton wie der andere Die Mutter unterrichtet die Kinder, diese fangen Fische und zwischendurch wird noch Kuchen gebacken. Die einzige Abwechslung bieten die sonntäglichen Gesellschaftsspiele mit der Familie. Natürlich fragt man sich die ganze Zeit warum die Familie so lebt und was dazu geführt hat. Hier schleichen sich schon die ersten Logikfehler ein und ich hatte ein wenig den Eindruck, dass das Ganze nicht zu Ende gedacht wurde. Kann so ein Leben über Jahre funktionieren? Insgesamt ist die Atmosphäre auf der Insel recht düster und es gelten die Regeln der Eltern.
Doch mit der ersten großen Wendung löst sich das Rätsel und alles erscheint in einem neuen Licht.
Das Ganze wird aus der Perspektive Junos erzählt. Diese ist in einem Alter, in dem man die Dinge nicht mehr als gegeben nimmt, sondern hinterfragt. Seltsam fand ich hier, dass sie mit 16 Jahren immer noch in ihrem Märchenbuch liest. Man muss sich bei dem Buch eben auf Dinge einlassen, die etwas merkwürdig erscheinen. Angefangen mit dem zuckenden Finger Junos, denn Immer wenn Juno lügt (was ja eigentlich nach den Regeln streng verboten ist) beginnt ihr Finger zu zucken und verrät sie. Dies erinnerte mich stark an Pinocchios Nase, die immer bei Lügen ein Stück länger wurde.

Insgesamt also eher eine Mixtur aus Märchen und Thriller. Zwar erscheint Einiges zu konstruiert, aber lesenswert ist das Buch auf jeden Fall

Bewertung vom 26.07.2022
Tief in den Wäldern
Stevens, Chevy

Tief in den Wäldern


ausgezeichnet

Mehr Jugendthriller als Thriller

Auf dem kanadischen Cold Creek Highway verschwinden seit Jahren immer wieder junge Frauen, die meisten davon sind indigener Herkunft. Große Plakate entlang des Highways sollen mahnen und warnen und auch gleichzeitig eine Erinnerung an die jungen hübschen Frauen darstellen.
Die bildet die Basis der Geschichte von Hailey und Beth, zweier unterschiedlicher junger Frauen. Hailey ist noch nicht ganz volljährig und lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrer Tante und deren Partner Vaughn. Dieser ist Polizist, aber eher einer von der üblen Sorte. Dies ist auch der Grund warum Hailey in die Wälder Kanadas flüchtet und sich allein durchschlägt. Ganz anders ist Beth, ein Großstadtkind. Ihre Schwester wurde ebenfalls ein Opfer der Highway-Killers und dies führt Beth nach Cold Creek.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive von Beth und Hailey erzählt und startet aus verschiedenen Zeiten und Orten. Deren Erzählungen nähern sich jedoch immer mehr an, bis sie sich schließlich verbinden.
Der Beginn des Buches ist sehr rasant und die Spannung baut sich schnell auf. Doch nach und nach flacht das Ganze immer mehr ab und wird stellenweise langatmig. Die Stimmung ist recht düster gehalten, fast immer geschehen nur negative Dinge, eine echte Bereicherung war hier ein Hund namens Wolf. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen, die dort leben waren hingegen sehr gelungen und man konnte sich alles bildhaft vorstellen.
Insgesamt empfand ich das Buch eher als Abenteuerroman oder als Jugendthriller, da die Protagonisten meist um die 20 Jahre alt sind und auch die Handlung nicht besonders viel Tiefgang besitzt.
Der Roman basiert traurigerweise tatsächlich auf der Tatsache, dass entlang des Cold Creek Highways viele junge Frauen seit Jahren verschwinden und er deshalb auch „Highway of Tears“ genannt wird. Dass die Autorin sich dieses Themas angenommen hat, verdient meiner Meinung nach Anerkennung und ich kann das Buch daher empfehlen. Wer jedoch einen spannenden Thriller sucht, dem sei von diesem Buch abzuraten.

Bewertung vom 17.07.2022
Das Letzte, was du hörst
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Eines der besten Werke von Winkelmann

Die Thriller von Andreas Winkelmann sind für mich immer etwas Besonderes und ich freue mich jedes Mal auf dieses kleine Highlight im Jahr.
In seinem neuesten Werk geht es um Frauen, die Selbstmord begehen und dabei gleichzeitig einen Podcast hörten. „Hörgefühlt“, so lautet der Name des Podcasts, hinter dem die samtige Stimme des „Lebensberaters“ Marc Maria Hagen steckt. Hat er etwas mit den Selbstmorden zu tun?
Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Zudem gibt es noch einen Erzählstrang „Davor“, der zunächst noch keinen Bezug zu dem Rest der Geschichte hat. Temporeich geht es durch das Buch und schon nach wenigen Seiten ist man praktisch an das Buch gefesselt. Das Spannungsniveau liegt unglaublich hoch und gerade zum Ende hin gibt es unglaublich viele Wendungen und immer wieder Cliffhanger. Der Plot ist sehr raffiniert geschrieben und das Ende hat mich völlig überrascht.
Besonders gut gefallen haben mir die beiden Protagonistinnen Roya Mayer und Carola Barreis. Kommissarin Barreis ist zwar schon etwas älter, doch ich mag ihre herbe Art und auch ihren Humor. Andreas Winkelmann schreibt zwar meistens Stand-alones, doch hier wünsche ich mir direkt, dass es noch einen weiteren Band mit Carola Barreis gibt.
Insgesamt wieder ein sehr spannender Thriller, der alles aufweist, was ein Thrillerherz höherschlagen lässt: Tempo, Spannung und eine raffinierte Konstruktion der Handlung mit einem verblüffenden Ende. Für mich eines der besten Werke von Andreas Winkelmann.

Bewertung vom 10.07.2022
Der Bewunderer: Thriller
Shepherd, Catherine

Der Bewunderer: Thriller


ausgezeichnet

Sensationell gut

Auch in dem siebten Fall für die LKA-Spezialermittlerin Laura Kern stimmt wieder alles. Hohe Spannung, rasant und perfekt erzählt.
Dieses Mal geht es um eine tote Frau, die in ein Gemälde inszeniert wurde. Was zunächst bizarr erscheint, bleibt leider kein Einzelfall. Weitere Frauen werden tot aufgefunden, die ebenfalls in ein Bild hineindrapiert wurden.
Kaum begonnen, geht es schon Schlag auf Schlag los. Das Tempo ist hoch und ständig passiert etwas. Dazu setzt ein zweiter Erzählstrang aus Sicht des Täters ein. Dieser beginnt 21 Jahre zu vor und nähert sich immer mehr dem Jetzt an. Dabei erfährt man so manches über den Täter und kann herrlich miträtseln, wer sich dahinter verbergen könnte. Wer Catherine Shepherd kennt, weiß natürlich, dass dabei auch die eine oder andere falsche Fährte gelegt ist. Das Ende dann doch wieder überraschend und auch sehr schlüssig, es bleiben keine Fragen offen.
Insgesamt fühlte ich mich während des ganzen Buches perfekt und spannend unterhalten und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Einer der besten Thriller aus der Laura-Kern-Reihe. Unbedingt lesen!

Bewertung vom 26.06.2022
Kaltherz
Faber, Henri

Kaltherz


ausgezeichnet

Mein Thriller-Highlight des Jahres

Nur acht Minuten war die kleine Marie allein im Auto. Doch als die Mutter zurückkehrt ist das Mädchen verschwunden. Kommissarin Kim Lansky übernimmt die Ermittlungen und muss dabei sich ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Was für ein Thriller! Hier stimmt wirklich alles. Allein schon der Erzählstil ist kaum zu toppen. Nicht nur unglaublich fesselnd erzählt, auch die Sprache ist irgendwie frisch und mit jeder Menge ironischer Bemerkungen gewürzt.
Im Mittelpunkt steht hier Kim Lansky, eine eigensinnige und sehr direkte Kommissarin, die nun in der Vermisstenabteilung ihre letzte Chance bekommt. Wenn Lansky ein Ziel verfolgt, geht sie auch gerne mal mit dem Kopf durch die Wand und Regeln sind nur dazu gemacht, sie zu brechen. Doch Geschichte wird auch aus den Perspektiven von Jakob und Clara, den Eltern Maries, sowie Marie selbst erzählt. Jeweils aus der Ich-Perspektive, die der erzählenden Person unglaublich gut angepasst wurde, sodass man sich perfekt in die Figur hineinversetzen kann. So formt sich langsam ein Bild über das, was geschehen ist und man glaubt der Wahrheit auf Spur zu sein. Doch plötzlich gibt es zahlreiche Wendungen, die einen vollkommen unvorhersehbar treffen. Selbst auf den letzten Seiten kommt es noch zu Überraschungen.
Ein perfekter Thriller, der sehr spannend erzählt und genial konstruiert ist. Einmal begonnen, kann man das Buch vor Spannung kaum aus der Hand legen. Einfach nur brillant!

Bewertung vom 19.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


ausgezeichnet

Spannend, aber auch "V" wie verwirrend

Als Eleanor ihre Großmutter Vivianne besuchen will, findet sie diese ermordet vor. Noch in der Tür war Eleanor dem Mörder begegnet, konnte ihn jedoch aufgrund ihrer Gesichtsblindheit nicht erkennen. Wenig später erfährt sie, dass Vivianne ihr den Gutshof Solhöga hinterlassen hat, von dessen Existenz sie zuvor noch nie gehört hatte. Gemeinsam mit ihrem Freund Sebastian reist Eleanor nach Solhöga. Doch schon bald geschehen unheimliche Dinge in dem Haus.

Schon „Das Dorf der toten Seelen“ konnte mich begeistern und so war ich gespannt auf das neue Werk der Autorin. Erzählt wird die spannende Geschichte auf zwei Zeitebenen. Hauptsächlich ist es Eleanors Perspektive, die man zu lesen bekommt, während der zweite Erzählstrang im Jahr 1965 beginnt. Hier kommt Annuschka zu Wort, die zu dieser Zeit ein Dienstmädchen auf Solhöga war. Damit ergeben sich gleich mehrere Rätsel. Zum einen fragt man sich natürlich wer der Mörder von Vivianne ist und ob dieser unter den Anwesenden auf Solhöga weilt. Gleichzeitig ist man von den mysteriösen und fast gruseligen Geschehnissen auf Solhöga fasziniert. Des Rätsels Lösung nimmt natürlich in der Vergangenheit seinen Anfang und so erfährt man Stück für Stück so langsam die Wahrheit. Besonders die Entwicklung der Geschichte in der Vergangenheit hat mir besonders gut gefallen. Hier hat die Autorin sich einige überraschende Momente einfallen lassen.

Einziges Manko war die Namensgebung der weiblichen Figuren, von denen einige in der Handlung vorkommen. Diese beginnen alle mit „V“ und klingen sehr ähnlich. Vivianne, Victoria, Vendela, Veronika. Wer hier nicht höllisch aufpasst, kann schon die eine mit der anderen Figur verwechseln. Warum diese Namensgebung so erfolgte, hat sich mir auch nach Beendigung des Buches nicht erschlossen.
Insgesamt wieder ein spannender Thriller, der mich begeistern konnte. Durch die vielen Perspektivwechsel lässt sich das Buch unglaublich schnell lesen. Die junge Autorin ist erfolgreich in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten.

Bewertung vom 12.06.2022
City on Fire Bd.1
Winslow, Don

City on Fire Bd.1


ausgezeichnet

Coming home

Es ist das Jahr 1986. Die irische und die italienische Mafia beherrschen die Straßen von Rhode Island. Beide Verbrechersyndikate leben in friedlicher Koexistenz miteinander. Auf der irischen Seite stehen Danny Ryan und Pat Murphy, Freunde seit Kindesbeinen, fast an der Spitze. Doch noch hält Pats Vater John die Zügel in der Hand. Auf der italienischen Seite steht die Familie Moretti. Doch als Pats Bruder Liam einem der Morettis die Frau ausspannt, bricht ein Krieg zwischen den beiden Clans aus.

Don Winslow ist für mich seit jenem legendären „Die Tage der Toten“ der Inbegriff des spannungsgeladenen amerikanischen Thrillers. Besonders sein Erzählstil ist etwas ganz Besonderes und sucht seinesgleichen. Gradlinig und ohne zu beschönigen, spannungsgeladen und temporeich. So auch dieses Buch, bei dem es hauptsächlich um die Geschichte von Danny Ryan geht.
„City on Fire“ ist der erste Band einer Trilogie. Eine Trilogie, die schon jetzt fast an ein Epos heranreicht. Der Beginn der Handlung liegt in den 80er und wird wohl bis in die 90er Jahre fortgeführt. Man lernt so einiges über die irische und italienische Mafia, aber auch die klassischen Themen wie Liebe und Hass, Verrat und Loyalität kommen nicht zu kurz.
Nach Angaben Winslows wird dies wohl sein letztes Werk sein. Für ihn ist es eine Art Heimkommen, da der Autor selbst aus Rhode Island stammt, bisher aber noch nie über seine Heimat geschrieben hat. Zwei Bände werden noch folgen, ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 04.06.2022
Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1
Almstädt, Eva

Am dunklen Wasser / Akte Nordsee Bd.1


sehr gut

Von der Ostsee an die Nordsee

Eva Almstädt ist den meisten Lesern als Autorin der beliebten Pia Korittki-Reihe bekannt. Jetzt hat die Autorin eine neue Reihe ins Leben gerufen und dabei die Küsten gewechselt. Es geht von der Ostsee an die Nordsee. Zudem steht hier keine Kommissarin im Vordergrund, sondern die Protagonisten der neuen Reihe sind eine Anwältin und ein Journalist. Fentje Jacobsen ist eine Anwältin etwas außerhalb der Norm. Sie betreibt ihre Kanzlei auf dem Bauernhof ihrer Großeltern und kümmert sich nebenbei noch zusätzlich um den Hof und dessen Bewohner.
Niklas John hingegen ist so gar nicht für das Landleben gemacht. Er fühlt sich eher im mondänen St. Peter-Ording wohl und ist ebenfalls ein ehrgeiziger Typ. Besonders seine clevere Art zu ermitteln hat mir bestens gefallen.
Die beiden lernen sich in ihrem ersten Fall zunächst erst einmal kennen. Dabei ermittelt jeder der beiden zwar in der gleichen Sache, ist jedoch unterschiedlich motiviert.
Besonders der Beginn des Buches ist unglaublich spannend. Es gibt sehr viele Rätsel rund um das Opfer und somit auch jede Menge potentieller Täter. Nach und nach werden die vielen Fragen beantwortet und so manches Geheimnis gelüftet. Das Buch ist spannend geschrieben, lediglich in der Mitte lies die Spannung etwas nach. Die Auflösung gibt es erst ganz zum Schluss und das Ende war insgesamt rund und stimmig. Hier wurden alle offenen Fragen beantwortet.
Besonders gefielen mir die beiden Protagonisten. Obwohl total unterschiedlich, war jeder auf seine Art sehr sympathisch.
Insgesamt ein spannender Küstenkrimi, bei dem nicht die Polizeiarbeit im Vordergrund steht, sondern zwei charakterstarke Protagonisten. Das Ende macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.