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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ella
Wohnort: 
Hof

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2023
Ein Fall für Feline: Vergessen (eBook, ePUB)
Rachfahl, Kerstin

Ein Fall für Feline: Vergessen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit diesem Roman fühlt man sich kriminell wohl.
Kerstin Rachfahl ist wieder ein wunderbarer Roman aus der Feder geflossen
Feline, von allen Fee genannt, verspricht am Sterbebett ihrer Schwester Maja, sich um ihre Tochter Viola zu kümmern. Während der trauernde Vater Paul sich für ein Jahr nach Singapur verabschiedet, zieht Fee mit Viola in der kleinste Stadt im Sauerland. Ihre Schwester hat dort liebevoll ein Fachwerkhaus renoviert. Hier sollte die kleine Familie nach ihrem Umzug aus Hamburg (weg von der ansträngenden Schwiegermutter) leben. Hier will sie dafür sorgen, dass Viola das Trauma quasi gleichzeitig beide Eltern verloren zu haben, hinter sich lassen kann. Dabei legen ihr eine gestrenge Kindergartenleiterin und der Schwiegerdrache (ja, diese Frau bedient jedes Klischee, dass man einer Schwiegermutter nachsagen kann ;-)) ihrer Schwester etliche Steine in den Weg. Dennoch leben sich die beiden gut ein und finden Anschluss und Freunde.
Bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Ronja stolpert Fee mitten im Wald über eine Gedenkstätte. Vor genau 50 Jahren fiel an dieser Stelle die siebenzehnjährige Luise einem Verbrechen zum Opfer. Doch es scheint jemanden zu geben, der Luise auch nach so vielen Jahren nicht vergessen kann. Ein Strauß Sonnenblumen liegt auf dem Denkmal.
Neugierig geworden und auch gerührt von diesem Zeichen der Liebe nimmt sich Fee vor herauszufinden, was damals geschehen ist.
Wie klärt man ein Verbrechen/einen Unglücksfall auf, wenn so viel Zeit vergangen ist? Ist es fahrlässige Tötung gewesen oder ein Mord, der nicht verjährt? Hat es Sinn sich auf die Suche zu machen?
Kann es sein, dass der vielleicht Täter noch lebt? Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren bei denen, die die Tat begangen haben und die Menschen, die „daneben“ standen. Gibt es noch jemanden, der sich an diese Zeit erinnert – erinnern möchte?
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit bekommt Feline Hilfe von ihrem langjährigen Freund Tom.
Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und lässt den Leser nur so durch die Seiten eilen. Es ist ein Rundumgenuss solche Bücher zu lesen.
Kerstin Rachfahl hat alles so bildhaft beschrieben, dass es einem deutlich vor Augen steht. Die Protagonisten haben so viele Ecken und Kanten, so viele sympathische Eigenschaften, dass man sich wünscht sie würden nebenan wohnen. Das gleiche gilt für die Beschreibungen der Landschaft und des Ortes. Man muss es nicht kennen - dort gewesen sein, um es sich vorstellen zu können.
Die Handlung ist so komplex aufgebaut, dass es von Seite zu Seite spannender wird. Und während Fee näher an die Lösung des Rätsels rückt, finden sie und Viola Anschluss in der kleinen Dorf- (nein Kleinstadt!-) –Gemeinschaft.
Ein sehr schöner Cosi-Krimi, bitte mehr von Feline und Tom!
Für dieses Buch kann man nur Höchstwertung geben: 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.07.2023
Tales from Haven
Welante, John

Tales from Haven


ausgezeichnet

Ein absolut perfektes Ende – aber einfach so dahinlesen ist nicht!
John Welante hat mit „Tales from Haven - Ausgelöscht" seine Reihe grandios beendet. Wird es den übriggebliebenen Weltenreisenden gelingen, das Schreckliche zu verhindern?
Das Ende aller Welten ist gekommen. Der Weltenfresser hat unzählige Welten vernichtet. Haven ist zerstört und die Quelle – der Ursprung des Multiversums - ist verloren. Die Menschen und weitere intelligente Lebewesen finden nur noch auf wenigen Welten Sicherheit. Die Wenigen, die überlebt haben, versuchen das Übriggebliebene noch zu retten. Aber mit jedem Tag, der vergeht, verringert sich ihre Anzahl und das nimmt auch immer mehr die Chancen das Unausweichliche zu verhindern. Auch die Hoffnung, dass alles wieder so wird, wie es früher einmal war, schwindet.
Luna sucht hoffnungslos zwischen Verlust und Trauer nach einer Lösung, wie sie den Aufstieg des Monsters verhindern oder rückgängig machen kann. Gleichzeitig beschuldigen sie frühere Freunde, dass sie dafür verantwortlich ist, dass es zu dieser Katastrophe kommt.
Ein erbarmungsloser Wettlauf mit der Zeit hat begonnen. Wird das scheinbar unausweichliche Ende von allem eintreten oder findet sich eine Lösung?
Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen. John Welante versteht es durch seine verschiedenen Abstufungen an Humor den Leser zu unterhalten. Er übertrifft sich noch einmal mit Ideen und Vielseitigkeit. Stilistisch folgt er allerdings den beiden Vorbänden „Gestrandet“ und „Verloren“.
Die Charaktere sind unkalkulierbar, das ist bis zu einem gewissen Grad spannend, macht es aber schwierig, sich mit ihnen zu identifizieren.
Die Geschichte ist von Anfang bis Ende stimmig, auch wenn die Protagonisten nicht geradliniger Folge durch Zeiten und Welten springen. Da wäre eine räumliche / zeitliche Einordnung wie zum Beispiel Lunas derzeitiges Alter oder das Jahr der Handlung am Kapitelanfang nützlich.
Man schlägt das Buch auf und befindet sich direkt im Geschehen. Die Spannung packt einen sofort und lässt einen bis zur letzten Seite nicht mehr los.
Dieser Band ist innerhalb der Trilogie der am meisten verwirrende, aufregende und actionreich.
Das Finale hat es noch einmal kräftig in sich. Der Leser benötigt volle Aufmerksamkeit, um dem Geschehen folgen zu können. Aber es kommt der Augenblick, in dem sich alles zu einem vollständigen Bild zusammensetzt.
Diese Trilogie liest man am besten hintereinander – ohne zeitlicher Pausen.
Ich vergebe eine 5 Sterne Leseempfehlung für alle, die Zeitreisen und temporeiche Romane mögen.

Bewertung vom 18.07.2023
Nano: Porto (eBook, ePUB)
Borchers, Oliver

Nano: Porto (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss der Dilogie - oder wird es (irgendwie) weitergehen?
Oliver Borchers legt mit „Nano Porto“ einen spannenden und zum Nachdenken anregenden Cyberpunk-Roman vor.
Klingt nach Zukunftsmusik – in naher Zukunft heilen Nano-Bots Krankheiten und verändern oder stellen Gegenstände her. Doch die Künstliche Intelligenz hätte beinahe die Menschheit vernichtet. Aus diesem Grund wird deswegen sie gejagt und zerstört.
Der Roman beginnt mit dem Sieg von Professor Launel über die KI.
Als in Spanien neue KI-Aktivitäten bemerkt werden, reisen Steam und Johann nach Portugal. Steam ist beauftragt diese Aktivitäten zu untersuchen. Es besteht der Verdacht, dass Cara sich dort befindet und hinter den Anschlägen steckt. Sie wird hier zwar als Heldin gefeiert, ist trotzdem in Gefahr.
Steam stellt fest, dass die mächtigste Frau in Portugal einen zerstörerischen Plan hat und es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Diesen Plan zu vereiteln und -koste es, was es wolle - damit die Menschheit zu retten hat oberste Priorität.
Sie decken Unfassbares auf, die übrig gebliebenen Menschen sind nach den überstandenen Katastrophen noch bedrohter als vorher.
Oliver Borchers schreibt auch im 2. Roman eine ergreifende Geschichte rund um Nanotechnologie und Künstliche Intelligenzen. Obwohl der Leser in diesem umfassenden Thema unerfahren ist, erklärt er ausreichend und verständlich, so dass es Spaß macht diesen SF-Roman zu lesen
Romane dieser Art sind meistens von Gewalt geprägt. Staaten werden von Mega-Konzerne kontrolliert, oft mit Hilfe von eigenen/privaten Sicherheitsdiensten. Und Technologie dient nicht der Menschheit, sondern werden zu Überwachungszwecken eingesetzt. Der Autor hat es geschafft, genau diese Gegebenheiten und die Spannung zum Leser zu transportieren.
Die Charaktere aus Teil 1 haben sich weiterentwickelt. Steam muss diesmal nicht nur KIs bekämpfen, sondern sich auch mit Menschen zurechtkommen.
Caras Entwicklung und die ihrer KI war spannend. Die Gespräche zwischen ihnen bringen den Leser dazu über verschiedene moralische Fragen nachzudenken. Ihr Part in diesem Buch ist größer, als im vorherigen.
Auch wenn die KI bekämpft wird, Steam und Cara tragen beide einen Teil davon in sich und müssen damit zurechtkommen.
Das Ende war sehr berührend und bildet einen erfüllenden Abschluss zu einem sehr gelungenen SF. Es ist ein düsteres dystrophes Szenario, das nachdenklich macht.
Ich vergebe eine 5 Sterne Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2023
Full Moon Saloon: Verfuchst Und Zugenäht 1 (eBook, ePUB)
Easterling, Aimee

Full Moon Saloon: Verfuchst Und Zugenäht 1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gute Geschichte mit unglücklichen Übersetzung
Endlich mal ein anderes Werwesen in der Hauptrolle, aber die Geschichte leidet unter der schlechten Übersetzung - sehr schade!
Hintergrund der Geschichte ist eine Welt, die beherrscht wird von Werwölfen.
Wie in diesem Genre häufig der Fall wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin erzählt.
Es sind einige Jahre vergangen, seit den Geschehen in der ersten Trilogie. Kira, eine Fuchswandlerin, ist mittlerweile erwachsen und versucht sie sich in dieser rauen Gesellschaft zu behaupten. Sie will verhindern, dass sich das Erbe ihrer ungeborenen Nichte gegen sie richtet, wenn sie erwachsen ist. Gleichzeitig ist sie eine Art Werwolf-Polizistin. Ihre Aufgabe ist es, normale Menschen vor Werwölfen, die sich nicht an die Regeln halten, zu beschützen und gleichzeitig die Welt der Werwölfe vor der Menschenwelt zu verbergen.
Ihr aktueller Auftrag: Festnahme eines Werwolfes namens Thom, der einen Mord an einem Menschen begangen haben soll. Thom ist ein Werwolfalpha und Barbesitzer. Er soll seine Bar als Tarnung für den Mord an menschlichen Frauen benutzt haben. Schnell erkennt Kira, dass Thom reingelegt worden ist. Nun beginnt die Suche nach dem wahren Mörder.
Für Ablenkung sorgt allerdings die Anziehungskraft zwischen Kira und Thom. Weitere Verwirrung entsteht auch, als ihre alte Freundin Charlie plötzlich auftaucht.
Aimee Easterlings Auftaktband zu einer zweiten Urban-Fantasy-Reihe entführt die Leser in die Welt der Werwesen. Diese leben unter den normalen Menschen weitestgehend verborgen.
Die Handlung ist sehr geradlinig, funktioniert aber durch die seltene Art der Protagonistin. Nebenschauplätze gibt es nicht. Eine Entwicklung der Charaktere bzw. eine Ausschmückung der Hintergrundgeschichte fehlen – wären aber wünschenswert, um den Lesegenuss zu steigern.
Das Buch ist spannend und schwungvoll geschrieben. Der Schreibstil ist locker und leicht. Dass einmal eine Fuchswandlerin als Protagonistin agiert, ist in diesem Genre nicht ganz so häufig. Und gefällt mir gut.
Die romantischen Gefühle – auch genretypisch - bleiben erfreulich unaufdringlich und drängen sich nicht so in den Vordergrund.
Die Geschichte hat durchaus Potential, allerdings lässt die Übersetzung sehr zu wünschen übrig. Da ist noch viel Luft nach oben!! Teilweise sind es entsetzlich verschachtelte Sätze mit ungewöhnlichen Satzstellungen. Hin und wieder fehlen Satzpassagen oder Wörter. Da sollte dringend noch einmal lektoriert werden um den Lesegenuss zu erhöhen.
Das ist mein 1. Buch der Autorin – aber bestimmt nicht das letzte.
Für die, die Bücher mit Magie und Gestaltwandlern mögen und die eine kurzweilige Geschichte suchen, ist es auf jeden Fall lesenswert. Für die Geschichte vergebe ich 5 Sterne – ziehe aber für die ungenügende Übersetzung einen ab.

Bewertung vom 17.07.2023
Wie das Schimmern im Morgenrot
Sey, Kristina L.

Wie das Schimmern im Morgenrot


ausgezeichnet

Spannende Geschichte mit einem zu abrupten Ende
Monster, ein verborgenes magisches Reich – und ein Liebespaar das sich erst finden muss – das sind die Zutaten zu einem netten Fantasy-Roman
Eine Prophezeiung, die Jahrhunderte alte ist, stellt Davis' und Seras Leben auf den Kopf. Die Prophezeiung kündigt an, dass ein Liebespaar - durch ein gemeinsames Herz verbunden - und durch seine Liebe zueinander das Böse vernichtet.
Sie passen eigentlich auch überhaupt nicht zusammen: Sera ist ein eher unscheinbares fünfzehnjähriges Mädchen und damit fünf Jahre jünger als Davis. Er ist ein Frauenheld und ein bekannter Sportler.
Beide lernen eine vollkommen fremde Welt kennen. Verständlicherweise fällt es ihnen schwer, sich in die neue Situation und in ihre vorherbestimmten Rollen einzufinden. Es dauert eine Weile, bis sie verstanden haben, dass man vor seinem Schicksal nicht davonlaufen kann. Und ihres könnte sie das Leben kosten.
Sera und Davis wirken authentisch und real, es ist kein Problem sich mit ihnen identifizieren. Die starken Charaktere sind sympathisch, sie haben Charme und Humor. Vor allem Sera ist sehr sympathisch. Sie ist eine junge Frau, die überall das Gute sieht.
Später im Buch wird sie nicht ohne Grund „das Licht“ genannt.
Die Streitereien zwischen den Beiden waren amüsant und haben die Sache sehr aufgelockert.
Der Schreibstil ist flüssig und als Leser ist man zügig im Geschehen angekommen. Es gibt einige unvorhergesehene Wendungen - manches war allerdings etwas zu plötzlich. Ebenso plötzlich kommt auch das Ende – das ist nicht so gelungen. Der Cliffhanger am Ende ist ziemlich heftig - um nicht zu sagen gemein. Nun heißt es warten auf den nächsten Teil. Ich vergebe (trotz des unbefriedigenden Endes) eine 5 Sterne Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.07.2023
Das Erbe der Macht - Band 36: Spiegelkrieg (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Das Erbe der Macht - Band 36: Spiegelkrieg (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Fulminantes Staffelfinale
Andreas Suchanek legt mit „Spiegelkrieg“ den 36. Band und das Finale der 3. Staffel aus der Reihe „Erbe der Macht“ vor.
Dieses Staffelfinale ist wieder von beachtlicher Spannung und sehr emotional. Der Kampf ums Überleben geht wieder spannend weiter.
Es ist schwierig, etwas zu schreiben ohne allzu viel zu verraten.
Während auf der bösen Seite die letzten Pläne geschmiedet und umgesetzt werden, sucht man auf der guten Seite noch immer nach dem König. Diese Suche gestaltet sich recht schwierig, da Alex, Jen, Tilda und weitere weiter auf neue Fragen kommen. Es ist ein Laufen gegen die Zeit und gleichzeitig werden sie sabotiert. Der böse Chris trifft mit Rachegedanken auf den guten Kevin. Der neue Primus Magicus unterwandert die gute Seite. Wird es Erfolg haben, die Feinde zu enttarnen? Es beginnt ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Primus Magicus und seinen Verbündeten.
Andreas Suchanek Schreibstil ist wirklich mitreißend und fesselnd. Aber das sollte man am Ende des 36 Bandes nicht mehr erwähnen müssen.
Mit der Wahl des Königs im ersten Buchteil kann der Autor den Leser überraschen. Doch der aufmerksame Leser kann es im gleichen Augenblick verstehen, als es einer der Protagonisten begriff.
Das Staffelfinale war voller starker Abschnitte und voller Spannung. Den Leser erwarten wieder Augenblicke voller Hoffnung, Zweifel, Schmerz und Freude. Und natürlich der entscheidende Kampf über die Zukunft der Zeitlinien. Kurz gesagt: die finalen Ereignisse sind eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Endlich ist das Finale der 3. Staffel gelesen. Etliche lose Enden kommen zusammen. Es gibt viele Verluste im Kampf Gut gegen Böse, aber auch Gewinner.
Positiv ist auch, dass die Handlungen, die sich über die letzten Staffeln hingezogen haben, ein Ende gefunden haben.
Natürlich gibt es auch dieses Mal einen heftigen Cliffhanger, der mich ungeduldig auf Staffel 4 warten lässt. Ich bin gespannt auf die finale Staffel – diese wird mit vier Büchern deutlich kürzer sein – lassen wir uns überraschen.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 10.07.2023
Der unsichtbare Feind
Beuthan, Peggy

Der unsichtbare Feind


gut

Kann man lesen ... muss man aber nicht (unbedingt)
Mix aus Wissenschaft und eigene Weltanschauung. Es gehört nicht zu den Büchern, die ich uneingeschränkt empfehlen würde.
Das Buch ist mit gut verständlichem Text sehr abwechslungsreich geschrieben.
In diesem Buch geht es im Großen und Ganzen um gesellschaftliches Miteinander: Rücksichtnahme, Toleranz / Akzeptanz, gegenseitige Achtung und ganz besonders hervorgehoben die Art und Weise der Liebe.
Thematisiert wird das (persönliche) Glück in Familie und Beruf.
Für die Liebe wurde in diesem Buch ein beträchtlicher Teil verwendet. Dabei ging es vor allem darum, dem „Artikel“ Liebe, der vielfach als eine Art Ware abgenutzt und falsch verstanden wird, wieder zu seiner eigentlichen Wertigkeit zu verhelfen und die Wichtigkeit ehrlicher Liebe darzustellen.
Es ist eine Kombination aus eigenen Texten der Autorin und Wissen, das teilweise über Internetplattformen ausgetauscht wurde.
Es ist streckenweise sehr philosophisch und von den Ansichten der Autorin gefärbt.
Wertschätzung menschlicher Bedürfnisse sollte bewahrt werden – aber (und das erschien mir im Text unterschwellig zu sein) nicht um jeden Preis. Es wird von Rücksicht und Achtung gesprochen und dann ist schon auf den ersten Seiten zu lesen, dass die Autorin ihre Familie in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie sich selbst überlassen hatte um sich über Verschiedenes klar zu werden. Das passt in meinen Augen nicht zusammen.
Es gibt unter anderem auch Empfehlungen zu Video - eine Ergänzung zum Text - aber sie machen das Buch nicht verständlicher.
Es tut mir leid, ich konnte mit der Art der Autorin nichts anfangen – liegt vielleicht auch daran, dass es für mich ein absolutes No-go ist, wenn eine Mutter (aus welchem Grund auch immer) ihr Kind verlässt.
Unter der Beschreibung und dem Titel hatte ich mir etwas anderes vorgestellt.
Ich vergebe zwar 3 Sterne für die Denkansätze, spreche aber keine Kaufempfehlung aus.

Bewertung vom 26.06.2023
Die Reise nach Alygria (eBook, ePUB)
Glagow, Beatrice

Die Reise nach Alygria (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist ein feinfühliger unterhaltsamer Fantasy-Roman, ohne großer Kämpfe
Es geschehen unerklärliche Dinge in Andreas Leben. Ihre Eltern sind für eine Hilfsorganisation unterwegs, in der Zwischenzeit passt eine Tante auf die 17-jährige und ihre kleine Schwester auf. Auf einmal gibt es keinen Kontakt mehr zu den Eltern und es taucht ein Schriftstück auf, in dem die Eltern für den Fall, dass sie länger abwesend sind, das Sorgerecht für die beiden Mädchen auf eine für die Mädchen unbekannte Großtante übertragen. Durch diesen mysteriösen Brief werden sie nach Schottland führt. Als sie dort ankommen, gibt es für sie einige Überraschungen: im abgelegenen Haus der Großtante gibt es weder Telefon noch Handynetz. Andrea erkennt schnell, dass ihr Weg hier nicht endet.
Sie landet in Alygria, einer fremden Welt. Die Geschöpfe dort leben in Frieden, es ist fast wie ein Paradies. Dort gibt es zauberhafte Tiere und magische Objekte. Doch Alygria und die Erde sind von einer dunklen Macht bedroht.
Andreas Eltern stehen schon eine ganze Weile mit Alygria in Verbindung - sind für die Gute Macht aktiv. Und auch Andrea wird eine besondere Rolle in diesem uralten Kampf zwischen Gut und Böse spielen. Sie trifft eine Gruppe, die die Aufgabe hat,
Alygria zu retten. Sie geht mit drei Gefährten auf gefahrvolle Reisen durch Alygria und die Erde. Es ist nicht die klassische Heldenreise, aber ihre Erlebnisse sind der Großteil der Handlung. Keine Überraschung ist es natürlich, dass der finale Kampf zwischen Gut und Böse schlussendlich einen Höhepunkt bildet.
Der Fokus der Erzählung liegt auf der Protagonistin Andrea, wobei die Geschichte aus dem Blickwinkel eines „allwissenden“ Erzählers erzählt wird. Jugendliche erfahren, dass sie nicht so normal sind, als sie dachten, ist für dieses Genre eine häufig angewendete Ausgangssituation.
Die Protagonisten sind lebendig und differenziert beschrieben. Dabei sticht Gabriel mit seinen Erfindungen oder Sonyas liebenswerte, lustige Art besonders hervor. Agatha, die Oberin, macht kluge Aussagen, die man länger überdenken könnte. Alygria und seine Geschöpfe sind detailverliebt und anziehend, auch mit einem Augenzwinkern (Beispiel: Katze mit Pudelmütze – lach) dargestellt.
„Die Reise nach Alygria“ ist eine Fantasy-Geschichte, dennoch behandelt sie einige Themen aus dem realen Leben.
Es ist ein feinfühliger und schöner Fantasy-Roman, der unaufdringlich zum Nachdenken anregt. Angenehm fiel auf, dass auf ausführliche Kämpfe verzichtet wurde. Trotzdem war das Buch unterhaltsam und berührend, spannend und kurzweilig.
Ungewöhnlich empfinde ich, dass die Geschichte einen absoluten Abschluss hat. Dadurch ist es, kaum möglich eine Fortsetzung anzuhängen. Dennoch hoffe ich auf eine Fortsetzung – in welcher Gestalt auch immer.
Gerne vergebe ich für das vorliegende Buch eine 5 Sterne-Empfehlung.

Bewertung vom 26.06.2023
Mona Lisas Traum
Swan, Junia

Mona Lisas Traum


ausgezeichnet

Gemälde, die eine spannende Geschichte untermalen.
Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und eigensinnige Protagonisten – wieder ein sehr schöner Roman von Junia Swan.
Peter Edwards stiehlt ein Gemälde, dabei stolpert er über eine schlafende junge Frau. Wohin nun mit der Zeugin seiner Tat? - er entführt sie umgehend. Als die erwacht, kann sie sich an nichts erinnern und glaubt, noch ein Kind zu sein.
Cecil Prime, der Duke of St. Ives und Peter Edwards versuchen hinter das Geheimnis der Frau, die sie Clara nennen, zu kommen. Als Cecil Claras wirkliche Identität herausfindet, sieht er sich gezwungen, sie sofort zu heiraten. Das geht nicht ganz ohne Probleme ab, denn Clara hat sich in Peter verliebt.
In vielen Situationen missverstehen sich die Protagonisten. Es ist ergreifend, ihnen dabei zusehen zu müssen und ihnen nicht „helfen“ zu können. Man leidet mit ihnen regelrecht mit.
Anfänglich ist man sich nicht ganz sicher, in welche Richtung die Reise gehen soll. Klarheit kommt auf, sobald Cecil auf den Plan tritt. Dann ergibt vieles einen Sinn, ist deutlicher zu verstehen. Im Gegenteil, je weiter sich die Geschichte entwickelt umso logischer ist die Art des Anfangs.
Als die Identität von Clara geklärt ist, nimmt die Handlung zügig an Fahrt auf. Spannend waren die Hintergründe/das Wissenswerte zu den erwähnten Gemälden.
Für die Umstände, die für Claras "Verschwinden" verantwortlich waren, hätte ich mir ein paar Worte mehr gewünscht. Das hätte etwas ausführlicher behandelt werden können.
Sehr ansprechend finde ich, dass abwechselnd die drei Protagonisten aus ihrer Sicht die Geschichte erzählen.
Junia Swans flüssiger Schreibstil ist wieder sehr ansprechend und angenehm zu lesen. Die Spannung, die sich aufbaut, hält einen regelrecht im Bann.
Die Protagonisten sind ein bisschen sperrig, aber das macht sie glaubwürdig. Es dauert etwas, bis man sich mit ihnen angefreundet hat, aber um ein gutes Buch zu lesen muss man nicht unbedingt alle Personen lieben. Ein ungewöhnlicher, nicht so sympathischer Protagonist, der die Handlung gut vorwärtstreibt ist mir lieber als langweilige Figuren, bei denen die Handlung seicht dahinplätschert. Die Familiengeheimnisse, die letzten Endes ans Licht kommen und die ungewöhnliche Liebesgeschichte fesseln den Leser.
Insgesamt ist es ein sehr romantisches Buch, eine historische, wunderschöne Liebesgeschichte und ein passendes Ende.
Dieses Buch war nicht mein erstes von Junia Swan, aber sicher auch nicht das Letzte. Ich bin schon jetzt gespannt, in welche ihrer Geschichten ich das nächste Mal eintauchen kann.
Bücher von Junia Swan sind ein Garant für angenehme Lesestunden, darum. vergebe ich eine 5 Sterne Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.06.2023
Die Prophezeiung vom Silbernen Menschenkind: Mattea
Czepf, Anastasia

Die Prophezeiung vom Silbernen Menschenkind: Mattea


ausgezeichnet

Eine berührende Geschichte über Mobbing, Krankheit und Tod, die zum Nachdenken anregt.
Ein Mädchen, drei besondere Katzen, eine Sinnkrise und die Folgen – das ist die Kurzfassung des 2. Teils einer Dilogie. Es ist eine sehr berührende Geschichte. Das Buch „Die Prophezeiung vom Silbernen Menschenkind: Mattea“ ist eine Fortsetzung von „Die Prophezeiung vom Silbernen Menschenkind: Norma und ihre fabelhaften Katzen“. Das erste Buch muss man aber nicht unbedingt gelesen haben um dieses Buch genießen zu können.
Das silberne Menschenkind (Mattea) wurde geboren und wächst behütet von den Lumani heran. Es erscheint Mattea schwerer als anfangs gedacht, ihre „Aufgabe“ zu erfüllen - sie ist eben ein Kind, das durch den Alltag vor spezielle Probleme stellt.
Die 12-jährige Mattea ist ein in sich zurückgezogenes, sehr ruhiges Kind mit autistischen Zügen. Sie ist mit besonderen Talenten beschenkt, von denen nicht einmal ihre Mutter Norma und ihr Vater Yannik etwas wissen. Das liegt auch daran, weil ihre Eltern eigene Probleme haben: Ehekrise, neuer Job, eine dramatische Begegnung mit der Vergangenheit
Mattea lebt mit drei speziellen Katzen namens: Wilhelmine, Valerio und Rosina zusammen. Diese Drei sind sogenannte Lumani - spirituelle Tierwesen, die zum Schutz der Menschen eingesetzt sind und zwischen den Welten reisen.
Verlerio hat die Aufgabe Mattea vor dem „Bösen“ zu beschützen. Durch seine Augen sehen die Leser das Menschenleben auf eine besondere Weise. Valerio ist ein Kater, der Matteas Gedanken und Gefühle lesen kann und heilenden Kräften besitzt.
Das Böse ist in diesem Fall Mobbing an Matteas neuer Schule, Normas Krise und ein altes Familiengeheimnis.
Mattea wird von Jungen gemobbt. So stehen ihre beiden geheimnisvollen Katzen Valerio und Wilhelmine vor großen Herausforderungen. Hilfe bekommen sie von Rosina, ihrer Katzenfreundin und anderen tierischen Verbündeten (zB. Vögeln). Mattea stellt sich zwar dem Mobbing mutig entgegen und bekommt Hilfe von ihren Katzen. Gemeinsam versuchen sie das Mobbing zu beenden. Auch wenn sie ihre übernatürlichen Kräfte einsetzen können, irgendwann sind auch ihre Mittel erschöpft und es kommt zu einer schrecklichen Situation, die alles verändert.
Norma bekommt von den Problemen an der Schule zunächst nichts mit. Sie beschäftigen ihre eigenen Probleme: Erst als das Mobbing zur Katastrophe führt, erkennt sie, was wirklich wichtig ist. Mattea und auch Valerio müssen lernen, dass es Vertrauen – in sich, in andere und an das „Gute“ - braucht wenn man etwas Großes vollbringen will.
Auch wenn sich die Geschichte wie ein Märchen liest, geht es in erster Linie um ernste Themen: zwischenmenschliche Beziehung, Mobbing, Unbeliebtheit, Umgang miteinander, Eifersucht usw. Was geschieht mit Menschen, die dem Dunklen in sich und in anderen Menschen begegnen?
Der Autorin ist es sehr gut gelungen, das Buch aus verschiedenen Perspektiven zu schreiben. Geschrieben wird unter anderem aus der Sicht der Katzen und Mattea oder ihrer Mutter Norma.
Dabei wird der Perspektivwechsel durch eigene Sprache, unterschiedliche Schriftart oder wie bei Norma in Form von Tagebucheinträgen deutlich hervorgehoben.
Das Cover zeigt drei versetzt angeordnete Katzen, damit gleicht es dem des ersten Teils und schafft hohen Wiedererkennungswert. Die Gestaltung ist sehr ansprechend.
Am Anfang des Buches ist eine umfangreiche und gute Liste aller beteiligten Charaktere und eine Kurzbeschreibung vorhanden. Das ist auch bei der Fülle der Protagonisten notwendig. So bekommt man nicht das Gefühl, dass man den Überblick verliert.
Die Charaktere sind einzigartig und lebensnah beschrieben. Ob es nun die Menschen, Tiere im allgemeinen, Katzen oder sogar Amadeus, die Stubenfliege sind, jeder hat eine eigene Sprache oder Art zu denken, dass alles glaubhaft, authentisch und sympathisch erscheint.
Besonders sympathisch ist Mattea, aber auch die Katzen. Wobei Valerio noch einmal extra war.
Anastasia Czepfs Schreibstil ist flüssig und angenehm locker zu lesen. Mit Leichtigkeit – aber ohne die Schwere der Probleme zu verschleiern - werden hier schwierige Themen eingebunden und mit Ernsthaftigkeit verarbeitet. Es berührt den Leser regt zum Nachdenken an.
Die erste Hälfte des Buches war mir ein wenig zu esoterisch. Das passte meiner Meinung nach nicht so in den Rahmen.
Dennoch ist dieses Buch sehr lesenswert – ich gebe eine 5 Sterne-Leseempfehlung