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Ina's Little Bakery
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Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2015
Am Ende der Welt traf ich Noah
Kramer, Irmgard

Am Ende der Welt traf ich Noah


ausgezeichnet

Eigentlich wollte Marlene in den Ferien ja zu gerne mit ihrer besten Freundin und deren Onkel übers Mittelmeer segeln, doch ihre Eltern machen ihr einen Strich durch die Rechnung. Wie jedes Jahr wollen sie mit ihrer Tochter eine Reise durch Italien machen. Als sie kurz vor Reiseantritt noch einen Preis auf einem Kongress annehmen müssen, stiehlt sich Marlene davon und stößt am Bahnhof auf einen mysteriösen roten Koffer der ihre Neugier weckt. Kurzerhand gibt sie sich als die Besitzerin aus und stürzt prompt in ein aufregendes Abenteuer, das sie fernab in die Berge, auf ein Anwesen ohne Internet und mit Selbstschussanlage entführt.
Dort leben, abgeschieden von der Außenwelt ein Gärtner, ein skurriler Koch, eine Nonne und Noah. Noah, dem sie das Schwimmen beibringen soll, in den sie sich heilos verliebt und dem sie verspricht zu fliehen...

Meinung:
Dabei belasse ich es, mehr Einblick in die Handlung werdet ihr von mir nicht bekommen, denn dieses Buch muss jeder selbst auf sich wirken lassen.

Vom Klappentext, sowie dem in sanften Farben gehaltenem Cover angesprochen, war ich superneugierig auf dieses Buch und meine Erwartungen, die ich zweifellos hatte, wurden nicht enttäuscht, obwohl dieses Buch so ganz anders war, als ich zunächst angenommen hatte.

Irmgard Kramer hat einen sehr, ich möchte beinahe sagen nüchternen, aber auch anschaulichen und stimmungsvollen Schreibstil, mit dem es ihr direkt gelingt mich in die Geschichte zu ziehen, auch wenn ich diese zu Beginn ehrlich gesagt etwas seltsam fand. Nicht so sehr, die Tatsache, das Marlene ihren Eltern entwischt und sich als jemand anderer ausgibt, sondern die Atmosphäre die ihre Ankunft in der Villa begleitet und das erste Aufeinandertreffen mit den Hausbewohnern. Man gewinnt sofort den Eindruck, das hier etwas ganz und gar nicht stimmt und verspürt während des ganzen Verlaufs den Drang, herauszufinden was es ist, nur um am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes, von den Ereignissen überrollt zu werden.

Ich habe selten ein Buch gelesen, das mich von der Stimmung her so dermaßen gefesselt hat, das ich es nicht mehr weglegen konnte.
Die Protagonisten sind sehr vielschichtig, aber auch eigenartig, wenn man mal von Marlene und Noah absieht, der mich durch seine distanzierte und stellenweise etwas versnobte Art nicht sofort für sich gewinnen konnte. Bei allen anderen hatte man stets das Gefühl das sie etwas verbergen und ich wusste auch nie so recht wem man trauen kann. Die Ausarbeitung der Charaktere ist Irmgard Kramer also wunderbar gelungen, denn sie waren nicht leicht zu durchschauen.
Erst am Ende ergibt das Verhalten Einzelner einen Sinn und wirkt auf mich sehr schlüssig und nachvollziehbar.

Tja, das Ende. *puh* DIESES Ende ist gewaltig und kommt mit einer Wendung ums Eck, die mich völlig schafft, denn hier dreht sich die Geschichte um einhundertachtzig Grad und ich war komplett perplex, denn das kann keiner kommen sehen. Mit diesem Ende ist Irmgard Kramer ein wahrer Clou gewonnen, mit dem sie es schafft das mir dieser Roman auf Dauer im Gedächtnis bleiben wird.

Fazit:
"Am Ende der Welt traf ich Noah" ist ein ganz besonderer Buchschatz.
Irmgard Kramer erschafft eine geheimnisvolle, atmosphärische Geschichte mit einzigartigen Charakteren und permanenter Spannung, die in einem fulminanten Ende gipfelt, das alles rausreißt.
Ein MUST READ !

Bewertung vom 11.09.2015
Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
Yoon, Nicola

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt


ausgezeichnet

Auf das Buch aufmerksam wurde ich, ganz klar, durch dieses atemberaubend schöne Cover. Im ersten Moment wirkt es einfach bunt, ansprechend und wie ein riesiger Blumenstrauß, doch je länger man das Bild betrachtet umso mehr Dinge fallen einem auf. Da gibt es inmitten all der Blumen zum Beispiel auch Bücher, Fische, Kopfhörer und Co. Ein echter Blickfang, der sich im Übrigen gar nicht so sehr von dem Cover der Originalausgabe unterscheidet.

Der Einstieg in die Geschichte gelang sehr gut, ich war sofort gefangen in Madelines eintönigem Leben bei dem ein Tag dem anderen gleicht. Sie hat einen geregelten Tagesablauf, muss alle paar Stunden irgendwelche Routineuntersuchungen über sich ergehen lassen und wenn sie nicht gerade ein paar Stunden am Tag lernt und ihre Onlinekurse absolviert, dann ist ihr Leben wirklich ziemlich langweilig. Genau deshalb verkriecht sie sich häufig in ihren Büchern.

Zu ihrer Mutter, die als Ärztin immer dafür sorgt, das es Madeline auch wirklich gut geht, und ihrer Krankenschwester Carla, die mehr Freundin ist als alles andere, hat sie ein enges Verhältnis. Kein Wunder, sind sie doch beinahe die einzigen Menschen mit denen sie wirklich Kontakt hat und mit denen sie sich nicht über Chats unterhalten muss.

Als Olly nebenan einzieht verliebt sich Madeline zum ersten Mal in ihrem Leben. Hals über Kopf. Rettungslos. Ohne Wenn und Aber. Und Olly erwidert diese Gefühle. Doch hat diese Liebe eine Chance, wenn man sich nicht berühren darf ?

Nicola Yoon hat mich mit ihrem wundervoll leichten und doch so emotionalen Schreibstil absolut für sich eingenommen. Ich konnte, einmal angefangen, nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch in gerade einmal vier Stunden verschlungen. Madelines Geschichte traf mich mitten ins Herz.

Der Plot ist wunderschön und doch auch so dramatisch, das man gefühlstechnisch immer hin und hergeschleudert wurde. Gegen Ende baut Nicola Yoon eine Wendung ein, die ich zwar schon ab der Hälfte erahnen konnte, die mich dann aber trotzdem aus den Socken haute.

Das Ende ist nicht ganz rund, hier hätte ich mir, mal wieder, einen Epilog gewünscht, der zeigt ob sich alle in der Geschichte aufkommenden Wogen, vielleicht doch irgendwann wieder geglättet haben.

Sei's drum, die Geschichte ist einfach nur wundervoll und ich liebe dieses Buch !

Zum Schluß noch eine kleine Anmerkung zur Optik und Aufmachung des Buches: Nicht nur die Geschichte ist wunderschön, auch die Gestaltung zieht mich total in ihren Bann, denn es gibt in Madelines Geschichte so viel zu entdecken. Immer wieder stolpert man über kleine Notizzettel, über Emails, Zeichnungen, Diagramme und Co. Das wertet das Gesamtwerk noch deutlich auf und ist ein echter Pluspunkt.

Fazit:

Mit "Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" ist Nicola Yoon ein wunderschöner, emotionaler CYA-Roman gelungen, der mich von der ersten Seite an fesseln konnte. Die geniale Gestaltung rundet das Buch zusätzlich zu bezaubernden Protagonisten und einer gefühlvollen Story ab und tröstet mich über kleine Kritikpunkte, wie etwa vorhersehbare Wendungen, hinweg.

Bewertung vom 26.08.2015
Ein Leben aus Glas / Royal Bd.1 (eBook, ePUB)
Fast, Valentina

Ein Leben aus Glas / Royal Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Meinung:
Ja, ich gebe zu, ich bin ein bekennender Fan der Selection-Reihe und ja, genau dieser Umstand war einer der ausschlaggebenden Punkte, warum ich Royal lesen wollte, denn sowohl Cover als auch Klappentext ließen vermuten, das mich hier eine Geschichte ähnlich im Stil von Selection erwarten könnte. Wie ähnlich sich die beiden dann aber tatsächlich sind, konnte ich vorher nicht ahnen :-/

Die 17-jährige Tanya, die bei ihrer raffgierigen Tante und ihrem gutherzigen Onkel lebt und eigentlich am liebsten zu ihrer großen Schwester und deren Mann ziehen würde, wird von der Tante dazu genötigt, an einer Fernsehshow teilzunehmen, in der zwanzig junge Frauen um die Gunst von vier jungen Männern buhlen. Ziel ist es, sich in der Show die über mehrere Wochen andauert, den Prinzen zu angeln. Doch niemand weiß, welcher der vier Männer der Prinz von Viterra ist, denn niemand hat ihn jemals gesehen. Tanya lässt sich nur deshalb auf das Casting ein, weil ihre Tante ihr einen Deal vorschlägt: Wenn sie im Rennen bleibt und ohne Eigenverschulden ausscheidet, darf sie zu ihrer Schwester ziehen. Tanya ist zunächst alles andere als begeistert, doch sie willigt schließlich ein und geht überraschenderweise als Erste Kandidatin ins Rennen, was ihr einen Haufen Neider beschert. Sie lernt die vier Junggesellen kennen und entwickelt schon bald Gefühle für Phillip, der diese jedoch nicht zu erwidern scheint...

So weit, so gut, klingt doch ganz nett. Ja, und das ist es auch. Aber mehr leider nicht. Die Idee ist zumindest hier in Teil 1 alles andere als neu und "Selection" leider sehr sehr ähnlich. An und für sich wäre das gar nicht so schlimm, denn die Autorin hat durchaus ein paar neue Ideen eingebracht, wie die Glaskuppel über Viterra, aber sie hat leider nichts daraus gemacht. Die Umstände wie es zu Viterrra und der Kuppel kam werden zwar erläutert, hätten allerdings ausführlicher sein dürfen, die Beschreibungen der Gegend sind recht dürftig und der Schreibstil ist sehr sehr einfach gehalten.

Der Plot dreht sich im Wesentlichen darum, wie Tanya zu dem Casting kommt, wie sie von den anderen Teilnehmerinnen gedisst wird und wie sie und Phillip, an dem sie sofort Gefallen findet, sich anzicken oder gemeinsam "in die Sterne gucken". Die Geschichte plätschert so vor sich hin und als es gegen Ende schließlich anfängt, doch noch interessant zu werden, da hört sie plötzlich auf. Mittendrin. Einfach so.

Tanya ist eine Protagonistin mit der ich auf den nur knapp 200 Seiten nicht wirklich warm werden konnte. Für meinen Geschmack verhält sie sich oft ziemlich kopflos und nicht nachvollziehbar. Obwohl sie doch schon fast eine erwachsene junge und auch mutige Frau ist, benimmt sie sich stellenweise sehr kindisch.
Auch die vier vermeintlichen Prinzen kann ich noch nicht wirklich einschätzen. Da haben wir Phillip, der eigentlich total auf Tanya steht, der sich aber irgendwie nicht entscheiden kann ob er sich nun auf sie einlässt oder sie wegstößt was mir ganz schön auf die Nerven ging. Dann ist da der schöne Fernand, der mir mit seiner entspannten Art fast der sympathischste von allen war. Henry kann ich überhaupt nicht einschätzen und Charles ist ein schmieriger Schnösel der jedem Rock hinterher zu jagen scheint.

Einerseits bin ich ja total enttäuscht von dieser wirklich flachen Geschichte, die einfach an zu vielen Stellen, zu viel Ähnlichkeit mit Selection aufweist, andererseits reizt es mich aber auch weiterzulesen, um herauszufinden welchen Lauf die Geschichte nimmt und natürlich auch nicht zuletzt um der Autorin eine zweite Chance einzuräumen.

Fazit:

Leider ist es Valentina Fast nicht gelungen, mich mit "Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas" für sich zu gewinnen. Zu viele Ähnlichkeiten mit Selection, sowie eine sehr einfache Schreibweise schmälerten hier eindeutig den Lesespaß. Trotzdem werde ich der Autorin eine zweite Chance geben und auch die Fortsetzung lesen, denn wer weiß wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

Bewertung vom 06.08.2015
Fräulein Kubitschek pfeift auf die Liebe
Stein, Anna

Fräulein Kubitschek pfeift auf die Liebe


ausgezeichnet

Charlotte Kubitschek und Elise Buffke sind echte Streithähne, die sich verbal nichts schenken. Doch als "Fettarsch" Sattkowski, Vermieter der Kehrbachstraße 5, plötzlich auf der Matte steht und den Damen zu verstehen gibt, das sie besser ausziehen, da das Haus luxussaniert und verkauft werden soll, sind sie sich einig: Sie müssen zusammenarbeiten um den Plan des Vermieters zu vereiteln.

Je mehr Zeit die "fiese Elise" und "die freche Göre" miteinander beim Schmieden von "varrickten" Plänen verbringen, desto mehr wachsen sie zusammen.
Sie entdecken nicht nur ihre gemeinsame Liebe zum Swing, sondern gewähren sich gegenseitig Einblicke in ihr tiefstes Inneres...

Meinung:
Meiner Vorliebe für Geschichten hinter langen, skurrilen Buchtiteln und auffälligen Cover habe ich dieses Debüt von Anna Stein zu verdanken, denn schon beim ersten Entdecken in der Knaur-Verlagsvorschau und dem Lesen des Klappentextes war mir klar, das ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Einmal angefangen wollte ich dann auch tatsächlich nicht mehr aufhören, denn obwohl das Buch nur 272 Seiten hat, schafft Anna Stein hier ein überraschend komplexes und unterhaltsames Werk. Ihr Schreibstil ist leicht und angenehm, spannend und auch emotional. Sie rüttelt mit ihren Worten eine Vielzahl an Gefühlen in mir auf und ließ mich am Ende sogar das ein oder andere Tränchen verdrücken.
Besonders gut gefallen hat mir Elises Berliner Schnauze, die auch ernste Dialoge immer wieder ein bisschen auflockerte.

Die Handlung ist ein buntes Potpourri verschiedener Themen.
Zunächst geht es nur um den Erhalt des Wohnhauses, für den sich die letzten drei Bewohner Charlotte, Elise und Juri zusammentun müssen. Das ist gar nicht so einfach, wo sich die beiden Damen doch so gar nicht riechen können. Juri, Betreiber eines kleinen Ladens in der Kehrbachstraße 5, versucht zwischen den beiden zu vermitteln. Bei ihren allabendlichen Planungstreffen zur Verhinderung der Sanierung wachsen die drei immer mehr zusammen.

Elise öffnet sich irgendwann, erzählt von ihrer bewegten Jugend während des Krieges und gesteht, das sie sich schon seit vielen Jahren sehr einsam fühlt.
Auch Charlotte fühlt sich irgendwie einsam, ihr Job an der Supermarktkasse, bei dem sie regelmäßig Männer für gewisse Stunden aufgabelt, kann nicht die Erfüllung sein und die Liebe macht ihr Angst. Zu viel Schmerz hat sie in ihrer Vergangenheit deshalb schon erdulden müssen, weshalb sie Gefühle erst gar nicht mehr zulassen möchte. Allerdings ändert sich das als Vermieter Sattkowski einen französischen Assistenten anschleppt. Zunächst trifft sich Charlotte nur mit Arthur um ihn über die Sanierungspläne auszuhorchen, doch irgendwann kommen doch Gefühle ins Spiel.

Ob es den drei "Neu-Freunden" gelingt Sattkowskis Pläne für die Kehrbachstraße zu vereiteln, ob aus Arthur und Charlotte was werden kann, was es mit Elises nächtlichen Streifzügen auf sich hat und was genau ein Überfall auf den Supermarkt mit der Geschichte zu tun hat ?
Das lest ihr am besten selbst nach :)

Wie auch schon die Handlung, so sind auch die Charaktere sehr vielschichtig ausgearbeitet. So offenbart die "fiese Elise" zum Beispiel eine melancholische und zarte Seite. Ganz nach dem Motto "Harte Schale, weicher Kern" und hinter Charlottes zynischer, distanzierter Art verstecken sich Trauer und Verlustängste. Mit jeder Seite die man liest, wachsen die beiden Damen, sowie all die Nebencharaktere,mir als Leserin mehr ans Herz.

Das Ende ist weitestgehend rund, auch wenn ich mir hier definitiv noch einen Epilog gewünscht hätte.

Fazit:
Mit "Fräulein Kubitschek pfeift auf die Liebe" gelingt Anna Stein ein unterhaltsames und überraschend vielschichtiges, nachdenklich stimmendes Debüt, das von der ersten bis zur letzten Seite Freude macht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2015
This Song Will Save Your Life
Sales, Leila

This Song Will Save Your Life


ausgezeichnet

Meinung:

"This Song Will Save Your Life" ist für mich eine der ganz großen Überraschungen des Jahres.

Angezogen vom Titel selbst, vom Cover, auf dem ein Mädchen mit Kopfhörern abgebildet ist und über dessen ganze Front sich der Titel zieht, sowie vom Klappentext und allem voran des Themas Musik, war ich total neugierig was mich hier erwarten würde.
Ich muss gestehen, das ich meine Erwartungen bewusst klein gehalten habe, weil ich gerade im Bereich Jugendbuch/CYA in letzter Zeit recht häufig enttäuscht wurde.
Doch alle Sorge war umsonst denn Leila Sales hat mich schnell fest im Griff, lässt mich in Elises Geschichte eintauchen und nimmt mich mit auf eine spannende Reise ums Erwachsenwerden.

Sie erzählt mit sehr viel Einfühlungsvermögen, authentisch und schnörkellos von Elise, die gerade in einer richtig schweren Phase des Erwachsenwerdens steckt.

Elise ist ein unglaublich wundervoller und so komplexer Charakter. Zunächst lernt man sie als hilflosen, verzweifelten Teenager kennen, doch nach und nach entdeckt sie sich selbst, wird reifer und erwachsener. Aber auch härter und wütend auf ihr Umfeld, das so lange zugelassen hat, das man sie ausschließt. Sie erlebt die erste große Liebe, steckt Enttäuschungen ein, wird aber auch sicherer, zeigt sich offener und schließt echte Freundschaften.

Dieser Prozess wird begleitet von toll ausgearbeiteten Nebenfiguren, wie Vicky, die mir mit ihrer herrlich offenen, sonnigen Art, direkt ans Herz gewachsen ist, aber auch von jeder Menge richtig guter Musik. Als ich zum ersten Mal das Wort DJing gelesen habe, war ich skeptisch, da ich sofort an Electro-Musik gedacht habe. Doch glücklicherweise hat Elise ein Fable für Bands wie The Cure, Blur und The Smiths, womit wir sofort auf einer Wellenlänge waren.

Ich könnte stundenlang weiterschreiben, weil es über das Buch unglaublich viel zu sagen gibt, doch da ich Euch sicher das ein oder andere vorweg nehmen würde, lass ich es sein und rufe Euch stattdessen dazu auf, Euch das Buch zu kaufen und abzutauchen in diese wunderbar echt beschriebene, pure Geschichte, die nicht nur Jugendliche anspricht, sondern auch ganz sicher Erwachsene zum Nachdenken bewegen wird.

Für mich ist "This Song Will Save Your Life" eines der Jahreshighlights 2015.

Fazit:

Mit "This Song Will Save Your Life" hat mich Leila Sales absolut überrascht. Sie schafft eine authentische Geschichte über das Erwachsenwerden, überzeugt durch eine komplex ausgearbeitete, liebenswerte Protagonistin und rundet das Ganze mit wirklich fabelhafter Musik ab.

Dieses Buch ist absolutes Highlight und ein Muss für alle Fans des Genre CYA !

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2015
Und Gewissheit wirst du haben / Night School Bd.5
Daugherty, C. J.

Und Gewissheit wirst du haben / Night School Bd.5


ausgezeichnet

Endlich war er da. Der langersehnte finale Band der Night School.
Über ein Jahr des Wartens war vorbei und so wurde das Buch direkt am Ankunftstag verschlungen. Doch hat sich die lange Wartezeit gelohnt ?

Oh ja, sie hat !
"Und Gewissheit Wirst Du Haben" startet genau dort wo uns C.J. Daugherty im letzten Jahr mit einem gemeinen Cliffhanger zurückließ. Sie katapultiert mich also direkt zurück ins Geschehen und macht es gleich richtig spannend, so das man schon nach den ersten drei Seiten mal wieder völlig abtaucht und tief in der Geschichte versunken ist.

C.J. Daugherty setzt ihrer Reihe mit "Und Gewissheit Wirst Du Haben" das sprichwörtliche Krönchen auf. Die Handlung ist absolut spannend und temporeich, so das man kaum zum Luftholen kommt. Wenn Allie nicht gerade gemeinsam mit ihren Freunden an Befreiungsplänen feilt, muss sie sich ungeliebten Personen stellen, die ihr nach dem Leben trachten oder sich mit Liebesdingen herumschlagen, die sich dieses Mal jedoch wirklich im Rahmen halten.
In diesem Band hat sie es wirklich nicht leicht, denn sie muss nicht nur eine Rettung organisieren, sondern auch irgendwie in Lucindas ziemlich große Fußstapfen treten.

Wie schon in den Vorgängerbänden ist der Schreibstil hier superflockig und jugendlich leicht gehalten und wie schon gesagt so spannend, das man das Buch quasi in einem Rutsch durchliest.

Die Protagonisten sind hier allesamt, Allie allen voran, mal wieder ein Stück gereift und nach wie vor mit sehr viel Liebe ausgearbeitet. Es gibt ein paar echte Überraschungen, denn verloren geglaubte Charaktere kehren an Allies Seite zurück, neue Leute schließen sich an und auch eine meiner absoluten Lieblingsfiguren sorgt für einen richtig großen Auftritt.
Ich muss gestehen, das es mir ein kleines bisschen schwerfällt, die Figuren loszulassen, denn manch ein Charakter, ach was, eigentlich fast alle, sind mir in den letzten Jahren wirklich sehr ans Herz gewachsen und so bleibe ich jetzt schon irgendwie mit einem weinenden, aber auch mit einem lachenden Auge zurück.

Eine Frage jedoch bleibt:
Mrs. Daugherty, wo ist ihr Epilog ???
*Argh*, ich werde grundsätzlich verrückt, wenn Autoren gerade bei einem Finale auf den Epilog verzichten. Zwar hat "Und Gewissheit wirst du haben" ein wirklich rundes, zufriedenstellendes Ende, doch trotzdem hätte ich gerne gewusst ob Allie und Co. ihre Pläne und Ziele haben umsetzen können. Das hätte ich mir als i-Tüpfelchen wirklich noch gewünscht, aber man kann im Leben leider nicht alles haben und so muss ich mich also mit dem schönen Ende begnügen.

Fazit:
Mit diesem Abschlussband hat C.J.Daugherty echt alles richtig gemacht, ich bin nach wie vor total begeistert und NIGHT SCHOOL ist für mich eine der derzeit besten Jugendbuchreihen überhaupt und das, wie ich schon so oft betont habe, ganz ohne fantastische Wesen oder Elemente. C.J. Daugherty hat den Dreh raus, sie weiß genau wie sie ihre Leser fesselt und ich hoffe so sehr darauf, das man ganz bald etwas Neues von ihr zu lesen bekommen wird.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.07.2015
Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen
Hülsmann, Petra

Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen


ausgezeichnet

Meinung:
Alleine durch sein krasses Grün fällt das Cover ja schon sofort ins Auge. Der supersüße Schmetterling, dessen Körper und Fühler aus einer samtigen Applikation bestehen, rundet das Gesamtbild ab und macht das Cover, wie ich finde, zum absoluten Eyecatcher.

Obwohl Petra Hülsmanns "Hummeln" bereits seit einiger Zeit einen festen Platz in meinem Regal bewohnen, waren die "Schmetterlinge" der erste Roman, den ich von der Autorin gelesen habe. Aber ganz ganz sicher nicht der Letzte.

Ihr Schreibstil ist lockerleicht und sorgt durch seinen herrlich amüsanten Unterton dafür, das man das Buch an nur einem Nachmittag wegschmökert, ja förmlich inhaliert. Einmal in die Geschichte reingeschnuppert, bleibt man direkt kleben und liest es in einem Rutsch zu Ende.

Dabei dachte ich ja anfangs noch, ich hätte bei der Handlung vielleicht doch irgendwie daneben gegriffen, denn mit Fußball hab ich ja mal so überhaupt nichts am Hut. Aber Karo auch nicht, zumindest anfangs. Die Sorge das mir der Roman vielleicht deshalb nicht gefallen könnte, war jedoch absolut unbegründet, denn obwohl Patrick Profifußballer ist, Karo beruflich viel Zeit im Verein verbringt und sich plötzlich auch in ihrer Freizeit die Auswärtsspiele der Mannschaft ansieht, ohne das man sie dazu zwingen muss, ist der Fuball eigentlich nur ein schmückendes Beiwerk und spielt keine große Rolle, obwohl er doch permanent präsent ist.

Vielmehr geht es hier um Karo, die in einfachen Verhältnissen aufgewachsen ist und für ihre Zukunft große Pläne hat. Der Vater hat Zeit seines Lebens im Bochumer Opelwerk malocht und obwohl es der Familie immer einigermaßen gut ging, waren große Sprünge einfach nie drin. Genau deshalb hat ihr ihr Vater auch immer eingebläut, das sie etwas aus sich machen soll. Doch auf dem Weg, die Karriereleiter nach oben, verliert sich Karo und plötzlich scheint ihr sogar ihre Herkunft zuwider und ihre Eltern peinlich zu sein.
Ausgerechnet Patrick ist es, der sie auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Dabei hat der selbst genug Probleme zu bewältigen und ist eigentlich der Letzte von dem Karo einen Rat annehmen würde. Die beiden stehen von Anfang an auf Kriegsfuß miteinander, aber wie wir alle wissen, ziehen sich Gegensätze an und so knisterts irgendwann kräftig zwischen den beiden. Zu dumm, das sie sich immer selbst im Weg stehen, statt zu ihren Gefühlen zu stehen.

Petra Hülsmann hat hier das Rad sicherlich nicht neu erfunden, aber das macht überhaupt nichts, denn die Geschichte ist durch und durch stimmig, amüsant und unterhaltend, genau das was "Frau" hin und wieder einfach mal braucht. Eine solide, tolle, deutsche Liebesgeschichte, wie ich lange keine mehr gelesen habe. Dabei hab ich genau sowas schon seit einer Weile vermisst..

Die Protagonisten wirken auf mich sehr authentisch und ich hab die meisten direkt ins Herz geschlossen, auch wenn ich Karo zwischendurch mal weniger gern hatte, weil sie einfach eine komische Entwicklung hinlegt. Zum Glück gibt sich das irgendwann wieder. Petra Hülsmann legt sehr viel Wert auf die Ausarbeitung ihrer Figuren und das merkt man, denn sie alle haben so ihre Eigenarten und Besonderheiten. Ganz besonders angetan, war ich von Karos finnischem Mitbewohner Pekka, denn der verhält sich einfach genauso wie die Finnen, die ich kenne: Chaotisch und völlig verrückt. Herrlich.

Das Ende kommt hier leider viel viel zu schnell und irgendwie bin ich gerade total froh, das ja die "Hummeln" immer noch ungelesen hier stehen, denn Petra Hülsmann hat mich echt rumgekriegt und hat jetzt einen Fan mehr, so viel ist sicher.

Fazit:
"Wenn Schmetterlinge Loopings fliegen" ist ein durchweg amüsanter, lockerleichter Roman, den man ohne Probleme an einem einzigen Nachmittag wegschmökern kann. Tolle, authentische Protagonisten und eine stimmige Geschichte haben mich überzeugt und ganz klar dafür gesorgt, das Petra Hülsmann jetzt einen "Fan" mehr verzeichnen kann ;)

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Bewertung vom 08.07.2015
Nach dem Unglück schwang ich mich auf, breitete meine Flügel aus und flog davon
Oates, Joyce Carol

Nach dem Unglück schwang ich mich auf, breitete meine Flügel aus und flog davon


sehr gut

Als Jennas Mutter bei einem Autounfall stirbt, wird sie selbst schwer verletzt und findet nur langsam ins Leben zurück. Der Unfall hat Jenna nicht nur körperliche Spuren und den Verlust der Mutter hinterlassen, sondern er hat sie auch psychisch verändert und macht aus einem früher einmal lebensfrohen Mädchen, einen Teenager der in unerreichbare Tiefen rutscht. Sie versinkt in bodenlosem Selbsthass, verliert sich in Schuldgefühlen und kapselt sich immer weiter ab. Sie entzieht sich ihrer Familie, umgibt sich mit den falschen Freunden, betäubt sich mit Medikamenten und Drogen, bis die Situation schließlich eskaliert und sie endlich aufwacht...

Meinung:

Bis vor kurzem war mir die Autorin Joyce Carol Oates leider so gar kein Begriff und das obwohl ich doch reichlich Jugendliteratur verschlinge. Umso mehr freue ich mich jetzt, das ich durch den ungewöhnlichen, langen Buchtitel und den ansprechenden Klappentext auf diesen Roman und vorallem auf die Autorin aufmerksam wurde.

Joyce Carol Oates hat einen sehr ausgefallenen, eindringlichen und hervorstechenden Schreibstil durch den sie mir Jennas Gedankenwelt näherbringt. Sie wählt die Ich-Form und ich muss gestehen das ich eine Weile brauchte, bis ich mit ihrem Stil warm wurde. Zwischen den eigentlich durchweg ruhigen Zeilen steckt unendlich viel Tiefgang und es schwingen so viele Emotionen mit, das ich beim Lesen ganz aufgewühlt und gerührt war.

Allgegenwärtig nagen Schuldgefühle an Jenna. Sie kann sich kaum an den Unfall erinnern und doch blitzen immer wieder Bilder auf, die sie aus der Bahn werfen. Hat sie ihrer Mutter ins Lenkrad gegriffen ? War da ein Tier auf der Fahrbahn ? Was tatsächlich geschah ist nicht greifbar, doch durch ihren Verdacht, die alleinige Schuld am Unfall zu tragen, rutscht Jenna immer tiefer und tiefer in einen Sumpf aus Selbsthass und Drogen. Sie haut sich Medikamente in den Kopf um den nagenden Schmerz, den Verlust und all die offenen Fragen zu betäuben. Zu all diesen Problemen mit sich selbst, kommt der Hass auf ihren Vater, der sie verlassen und eine neue Familie gegründet hat, der kaum noch Zeit für sie hat und sie nach dem Unfall bevormunden will. Jenna weigert sich vehement zu ihm zu ziehen und wird stattdessen von ihrer Tante aufgenommen.
Doch dort angekommen kapselt sie sich immer weiter ab, lässt niemanden an sich heran und verweigert jede Form der Hilfe.
Das ändert sich auch nicht, als sie dem geheimnisvollen Crow und seiner Clique begegnet. Im Gegenteil: es wird noch schlimmer. Denn Crow selbst bietet ihr anfangs zwar seine Hilfe an, macht sich dann jedoch ziemlich rar. In der Hoffnung ihn wiederzusehen, gibt sich Jenna mit seinen Freunden ab. Allesamt junge Erwachsene, deren Leben von Drogen, Alkohol, Gewalt und Sex bestimmt wird. Jenna fällt, noch tiefer, bis die Situation irgendwann komplett aus dem Ruder läuft und sie endlich aufwacht.

Was mich ein bisschen, vielleicht nicht gerade gestört, aber irritiert hat, war, das ich davon ausgegangen bin, das Crow hier zum heimlichen Helden wird und sich zwischen Jenna und ihm eine klassische Liebesgeschichte entspinnt, in der sich beide gegenseitig retten, denn auch Crow hat kein leichtes Leben.
Crow wird ohne sein Wissen zu einem Anker für Jenna, dabei erscheint er eigentlich nie selbst auf der Bildfläche, was es für mich schwer macht, ihn mir vorzustellen. Erst gegen Ende des Buches taucht er plötzlich öfter auf und beginnt Jenna zu helfen, bleibt für mich aber leider ein gesichtsloser Charakter. Das fand ich sehr schade, denn irgendwie hatte ich mir davon ein bisschen mehr versprochen.

Das Ende kommt also anders als erwartet, stellt mich aber zufrieden.

Fazit:

"Nach dem Unglück schwang ich mich auf, breitete meine Flügel aus und flog davon" ist ein tiefgründiger, sprachlich glanzvoller Jugendroman über Schuld, Selbsthass und den Weg aus der Dunkelheit. Ein emotionales Werk das ich nicht nur jungen Lesern unbedingt ans Herz legen möchte.

Bewertung vom 07.07.2015
Die Power-Formel
Santoro, Marco; Brüggemann, Gela

Die Power-Formel


ausgezeichnet

"Die Power-Formel: Nur 30 Minuten pro Tag, ohne Geräte, überall" klang vielversprechend, denn seit ich vor einiger Zeit meine Ernährung umgestellt habe, verspüre ich den Drang mich zusätzlich zu bewegen. Jetzt bin ich allerdings ein absoluter Sportmuffel, schon immer gewesen. Bewegung ? Och nö, geh bloß weg. Fürs Fitnessstudio bin ich also zu geizig, zum Joggen zu faul und ein Heimtrainer würde nur Platz in der Wohnung wegnehmen. Also muss es etwas sein, das man völlig gerätefrei machen kann, ohne viel Zeit zu investieren, denn auch die habe ich leider nicht.

"Die Power-Formel" erschien mir also perfekt und genau deshalb ist sie hier eingezogen und wurde gründlich unter die Lupe genommen.

Das Buch ist in fünf Teile gegliedert, es gibt ein Vorwort und eine kleine Einführung zum Thema Motivation, bevor es im Bereich "Train like a Hero" ein bisschen um die Theorie zum Thema Muskeln, aber auch über die Säulen einer ausgewogenen Ernährung und um die Wichtigkeit des Schlafes geht.

Im dritten Teil dreht sich alles ums Essen und um die Ernährung, neben Basiswissen zu Fetten, Kohlehydraten und Co. erwarten den Leser/Sportler hier einige sehr leckere Rezepte, auf die man, Dank der tollen Fotografien so richtig Lust bekommt.

Nun gehts endlich los. Die Power Formel. Hier werden Übungen durch Fotografien und exakte Anleitungen erklärt, so das sie wirklich leicht nachzumachen sind. Teilweise sind die Übungen altbekannt und schmücken sich lediglich mit neuen Namen.
Nachdem auch dieser Punkt erledigt ist, gehts aber nun wirklich los.
Gestartet wird mit dem Basiscamp. Von Tag 1 bis 10 wird hier eine gewisse Grundfitness für die Muskulatur aufgebaut, bevor es von Tag 11 bis Tag 20 mit dem Powercamp an den Muskelauf- und den Fettabbau geht. Tag 21 bis 30 sind die finale Phase in der Muskeln definiert werden.

Was in meinem Buch leider fehlte, war das beiliegende Poster auf dem noch einmal alle Übungen abgebildet sind.

Der Aufbau des Buches ist wirklich gut, denn man bekommt hier nicht einfach stumpfsinnig irgendwelche Übungen vorgekaut, sondern eignet sich eine Menge Basiswissen an. Das Trainingsprogramm ist abwechslungsreich, macht Laune, haut aber auch wirklich gut rein, weshalb ich absoluten Einsteigern und Couchpotatoes, wie mir, das Buch jetzt nicht unbedingt empfehlen würde. Alle anderen dürften hier jedoch voll und ganz auf ihre Kosten kommen.