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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Wuschel
Wohnort: 
Nußloch

Bewertungen

Insgesamt 397 Bewertungen
Bewertung vom 07.06.2021
Jenseits der Schwarzen Treppe / Cassardim Bd.2 (eBook, ePUB)
Dippel, Julia

Jenseits der Schwarzen Treppe / Cassardim Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Es gibt Bücher, über die man Abhandlungen schreiben kann. Was einem besonders gefällt, was einem gar nicht gefiel, warum man sie unbedingt lesen sollte oder auch nicht und noch ganz viel andere warum, wieso, weshalb. Dann gibt es Bücher, die man einfach in die Ecke pfeffern möchte, ohne je ein Wort darüber zu verlieren, in der Hoffnung, dass die Menschheit diese Bücher einfach vergisst, besonders man selbst. Und dann gibt es diese Bücher, die man gerne jedem einfach in die Hand drücken und die Person zwingen möchte es zu lesen. Genau so würde ich es gerne mit Cassardim machen. Einfach nur sagen: Lest die Bücher! Nicht mehr, nicht weniger. Das ganze würde euch weniger Zeit kosten, weil ihr weniger von meinem Palaver lesen müsstet und mir mehr Zeit geben um weitere Bücher zu lesen um euch voll palavern zu können.

Mal ganz im Ernst. Ich fand auch die Fortsetzung von Cassardim einfach unglaublich toll, sodass ich das Buch binnen weniger Tage inhaliert hatte. Der Stil der Autorin ist absolut meine Kragenweite. Selbst den Schluss mit diesem kleinen subtilen Cliffhanger fand ich toll, einfach weil's halt gepasst hat. Die Welt ist einfach super gezeichnet und hält immer wieder Überraschungen bereit, genauso wie die einzelnen Völker. Zwar ist "Cassardim" auch sehr Liebesgedöns lastig, aber auf eine angenehme Weise, weswegen selbst ich mich nicht daran störe. Es gibt neue Wesen zu entdecken sowie die Schattenwelt und ihre Eigenarten. Ich hab's geliebt!

Fazit:

Ein sehr schön geschriebene Jugendbuch Fortsetzung über eine fantastische Welt mit viel Herz, Intrigen und Witz.

Bewertung vom 11.05.2021
Tödliches Vergessen
Roters, Connie

Tödliches Vergessen


gut

Das Buch wurde mir als Thriller vorgestellt (nicht vom Verlag - nur damit keine Missverständnisse auftreten) und der Klappentext klang dezent nach Ritualmord, was mich direkt anfixte. Da konnte ich auch über meinen Schatten springen und, entgegen meiner Vorsätze, einen Thriller mit Ermittlern lesen. Tja, leider war es dann eben doch ein Krimi und die von mir interpretierten Ritualmorde waren einfach nur Morde, oder so, denn wirklich sicher ist man sich lange da auch nicht. Oder man nimmt es nicht ernst, denn normal wird in einem Krimi ermittelt. Irgendwie wird es das auch, aber nicht so richtig - vieles ist so halbherzig, Befragungen werden verschoben, Spannung kommt erst gar keine auf, die Charaktere wirken größtenteils unglaubwürdig. Das Setting, oder zumindest manche örtliche Gegebenheiten sollte man kennen - wie den ehemaligen Flughafen Tempelhof bzw. die liebevolle Umschreibung "Felder" -, denn sonst ist man - wie ich - eventuell dezent verwirrt. Besonders weil wir hier auf dem Land unsere Felder nicht abschließen, geschweige denn überhaupt einen Zaun und Tor drum rum bauen und ganz sicher keine Security Firma für deren Schutz beauftragen - Ausnahmen bestätigen sicher die Regel. Auf der anderen Seite bekommt man etliche Einblicke ins Berliner Straßennetz, denn hier wird mit Namen oftmals nur so um sich geworfen.

Das Dazwischen war einfach so abstrus, dass es mich so gar nicht stört, dass das Ende so offen ist. Ich kam mir beim Lesen wirklich ab und an vor wie in einem schlechten Film. Mir fehlen auch ehrlich gesagt etwas die Worte um das Erlebnis näher zu beschreiben. Ich würde das Buch jetzt aber auch nicht als durchweg schlecht beschreiben. Es war ganz nett und aufgrund der kompletten Unglaubwürdigkeit will man einfach weiter lesen in der Hoffnung, dass da noch was kommt. Etwas, das das ganze glaubhaft macht. Oder einen Moment wo eine Torte platz, jemand herausspringt und laut schreit "ÜBERRASCHUNG!", aber weit gefehlt. Geht es also jemandem beim Lesen jemandem ähnlich wie mir: Vergesst es. Das bleibt so. Die Charaktere der Obdachlosen gefielen mir tatsächlich am besten. Eigentlich gab es auch noch eine andere Charaktere, aber das war mir dann schlussendlich alles zu konstruiert und inszeniert. Lügen, Intrigen und das alles zuhauf.

Okay, eigentlich wollte ich was nettes schreiben, aber das klingt alles weniger nett. Der Schreibstil war gut zu lesen.Obwohl mich die Schriftart oftmals etwas irritierte, war er wirklich schön flüssig und angenehm. An sich hätte auch die Geschichte unfassbar viel Potential gehabt, wenn die Ermittler ihren Job gemacht hätten. Da ich aber auch schon viele - oder ausschließlich - gute Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, ist das - wie immer - auch nur mein persönlicher Eindruck. Das ich recht übersättigt bin, was das Thema angeht, dürfte ja inzwischen bekannt sein. Wobei ich unkonventionelle Ermittler mag, solange sie eben authentisch sind. Um ganz ehrlich zu sein: Wer Wert auf meine Meinung legt, der lässt die Finger von dem Buch. Wer genau das Gegenteil meiner Meinung denkt, der liest dieses Buch unbedingt. So einfach ist das. Glücklicherweise sind wir ja alle unterschiedlich.

Fazit:

Ein Buch von dem ich mir weit mehr erhofft hatte, als ständiges Rumgeeiere und unglaubwürdigen Ermittlern.

Bewertung vom 11.05.2021
Sulwe
Nyong'o, Lupita

Sulwe


sehr gut

Die Illustrationen sind zauberhaft, wie auch die Geschichte. Ich finde es unglaublich toll, wie die Autorin erklärt, dass jeder wichtig und besonders ist. Sicher, legt die Autorin in diesem Buch den Fokus auf Menschen von Farbe (wörtliche Übersetzung für People of Colour), aber nichtsdestotrotz finde ich die Geschichte allgemein sehr gut anwendbar, denn ohne Tag gäbe es keine Nacht, und ohne Nacht keinen Tag. Wir alle sind wichtig, für den einen mehr als vielleicht für den anderen, aber dennoch gehören wir in den Kreislauf der Dinge.

Im Klappentext stieß mir etwas auf, dass die Schönheit so hervor gehoben wird, denn Schönheit ist meines Erachtens relativ, wenn man Gleichheit anstrebt. Zudem ist Schönheit, wie wir das Wort nutzen, schlichtweg subjektiv.
Was mich jedoch tatsächlich und richtig störte, nicht weil es unangebracht war, sondern einfach weil es absolut unschön in dem Buch aussieht, dass gegendert wurde. Man hätte diese Stellen auch neutral umschiffen können, besonders wenn man mit einem Buch die Akzeptanz anderer und Gleichheit anstrebt (Stichwort: Nicht-binäre Menschen).

Fazit:

Die Geschichte von Sulwe berührt die Herzen. Steht ein für Menschen, die lange Zeit für Akzeptanz kämpfen mussten. Eine zauberhafte Geschichte, die aufzeigt, dass wir alle gleich sind, unser aller Blut rot ist.

Bewertung vom 28.04.2021
Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4 (eBook, ePUB)
Fölck, Romy

Mordsand / Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn Bd.4 (eBook, ePUB)


gut

Ich habe diese Rezension nun eine ganze Weile vor mir her geschoben, weil es mir fast schwer fällt es zu schreiben, aber ich denke, dass dies vorerst(!) mein letzter Romy Fölck Krimi war. Für mich ist einfach die Zeit gekommen, mich von dem Genre, zumindest wenn die Geschichten in der aktuellen Zeit/ Epoche spielen, loszusagen, da sie mich schlicht weg nur wenig begeistern können. Zumeist langweilen sie mich und lassen mich ebenso oft mit den Augen rollen. Es gibt auffallende Schemata, denen gefolgt wird, wie beispielsweise eine typische Szene, dass ein Ermittler allein los zieht und dann passiert natürlich etwas ganz furchtbares, das entweder unfassbar wichtig für die Geschichte ist - oder dem Autor um die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken - oder gerade so, mit ganz viel Drama, abgewendet werden kann. Auch in diesem Krimi war dies wieder einmal der Fall. Ich verallgemeinere es bewusst, denn dies ist etwas, das mich an dem Genre im Allgemeinen inzwischen stört, wie etliche kleine andere Dinge, es mir aber bei diesem Buch wieder sehr bewusst wurde, weil ich nun lange Zeit keinen Krimi mehr gelesen habe.

Es ist mir zuwider ein Buch schlecht zu machen, das meinen aktuellen Lesegewohnheiten widerspricht - um es mal auf den Punkt zu bringen -, deswegen möchte ich auf die Dinge eingehen, die mir gut gefallen haben. Richtig toll fand ich nämlich wieder den Lokalkolorit, weswegen ich unfassbar gerne mal eine Woche in den Norden reisen würde um auf den Wegen von Frida und Bjarne zu wandeln. Oder mir die Elbe näher anzuschauen mit seinen kleinen Inseln, die Romy in dem Buch so entzückend beschrieben hat. Auch die private Geschichte der Protagonisten gefiel mir in diesem Band sehr gut, da sie weitestgehend authentisch wirkte. Der Stil war wie gewohnt gut zu lesen. Die Rückblicke gefielen mir im übrigen am besten, da diese einfach unter die Haut gingen. Alles in allem würde ich das Buch als "ganz nett" bezeichnen, aber wie gesagt, das liegt an mir und nicht dem Buch. Ich denke, dass jeder Liebhaber der Autorin, auch an diesem Band wieder seine Freude haben wird.

Fazit:

Wer die Bücher von Romy Fölck mag, der bleibt auch bei diesem dabei.

Bewertung vom 22.04.2021
Der Gebannte / Das Reich der blauen Flamme Bd.1 (eBook, ePUB)
Pehov, Alexey

Der Gebannte / Das Reich der blauen Flamme Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich sage ja selten was zum Cover, aber diesem Buch war ich ein buchstäbliches Coveropfer. Betrachte ich heute den Einband zu Teil 2, kann ich sie mir bildlich in meinem Regal vorstellen, in dem ich leider kaum bis keinen Platz mehr habe. Also lieber weiter im Text, bevor ich noch etwas unüberlegtes tue. Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass der zweite Band schon so bald erscheinen soll, denn die Geschichte ist wirklich grandios. Da ich gerade etwas Zeit hatte begann ich das Buch zu hören und stieg später mit dem Lesen ein. Worum ich auch sehr froh bin, denn der Sprecher manche Dinge so unglaublich gut rüber gebracht, das wäre mir beim Lesen so nie gelungen. Die Art, wie er brechende Wellen, die tosende See und noch andere Dinge, auf die ich gar nicht näher eingehen möchte, beschreibt. Einfach gigantisch! Selbstverständlich kann der Sprecher auch nur so gut lesen, wie der Autor geschrieben hat. Mir gefiel sein Stil wirklich von der ersten Sekunde an, sei es gehört oder gelesen.

Ich mochte die Charaktere unglaublich gern, weil sie alle so unterschiedlich sind, aber dennoch wie die Faust auf's Auge zusammen passen. Eigentlich könnte ich tatsächlich nur schwärmen, weil mir die Geschichte so zusagte und ich so unglaublich viele Theorien für den zweiten Band habe, aber ich kann es nicht, da sich ein Großteil der Geschichte damit befasst, die Protagonisten dem Leser näher zu bringen und sie greifbarer zu machen, was auf jeden Fall gelungen ist. Theo und Liviany sind auf jeden Fall eine ganz außergewöhnliche Konstellation, die für Unterhaltung sorgen. Die Welt, die Pehov hier gestaltet hat, finde ich unfassbar spannend. Immer wieder wird der Kataklysmus erwähnt, welcher die Welt vor einigen hundert Jahren heimsuchte und alles änderte. Theo erzählt im Laufe der Geschichte immer wieder über Sagen und Legenden, die sich zugetragen haben sollen, sodass man auch die Hintergründe Stück für Stück besser verstehen kann sowie das aktuelle Geschehen, was dazu führt, dass man eigene Thesen schmiedet und mitfiebert.

Wie gesagt, eigentlich kann ich nur schwärmen. Selbst in actionreicheren Szenen kam keine Unruhe auf. Obwohl die Geschichte einen eher ruhigeren Handlungsverlauf hat, wurde mir nicht langweilig. Obwohl Menschen sterben oder umgebracht werden empfand ich es nicht als blutrünstig. Im großen und ganzen bin ich der Meinung, dass der Autor hier unglaublich gut die Waagschale gehalten hat. Für mich steht auf jeden Fall schon fest, dass dies nicht das letzte Buch des Autors war, obwohl ich anfangs schon etwas Bammel hatte, da ich schon öfter gehört habe, dass die russischen Schriftsteller etwas spezieller seien.

Fazit:

Packendes High Fantasy Abenteuer mit düsterer Atmosphäre und großartiger Geschichte.

Bewertung vom 22.04.2021
Spuken für Anfänger (eBook, ePUB)
Harmon, S. E.

Spuken für Anfänger (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurzweilig, unterhaltsam und definitiv kein Krimi. Also natürlich geht es darum das Mädchen zu finden, selbstverständlich wird ermittelt, aber ehrlich gesagt fühlt man sich beim Lesen mehr in einer Sitcom. Bei den Dialogen habe ich mehr als einmal geschmunzelt oder dem Divagehabe von Rain. Was ich jedoch absolut überflüssig fand, waren diverse Sex-Szenen. Ein bisschen Geplänkel gehört dazu, besonders wenn es, wie in dem Fall, um eine Liebe geht, die nie richtig verging, aber mir persönlich reicht das einfach. Wenn ich mehr lesen möchte, dann greife ich zu einem Erotik-Roman. Doch das ist bekanntlich Geschmackssache.

Manche Handlungen fand ich ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar. Beispielsweise stellt Rain fest, dass er etwas an seinem Verhalten ändern sollte, was er aber schlussendlich nicht wirklich tut. Wobei das andererseits wieder authentisch ist, denn im Leben ist das ja auch oft der Fall. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich des Öfteren die Stirn gerunzelt habe, was aber durch die flufigge Handlung und Art der Protagonisten recht schnell in Vergessenheit geriet. Der Stil tat sein übriges. Gut zu lesen, lockere Sprüche, gelegentlich etwas Sarkasmus. Was will man mehr um am Wochenende abzuschalten? Vielleicht noch ein paar Kekse, aber das dürfte sicher kein Problem sein, wenn man welche im Haus hat.

Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt wie das Leben von Rain im folgenden Band weiter geht, da er schließlich langsam lernt mit seiner "Gabe" umzugehen. Zudem finde ich die Charaktere rundum sehr gelungen, denn alles passt einfach sehr gut zusammen und bietet Potential für noch einige Bände, zumindest wenn man mich fragt. Wer, wie ich, keine Lust auf Sex-Szenen hat, der kann hier einfach hervorragend üben wie man beim Lesen überfliegt, denn das finde ich sollte nicht abschrecken, da die Story dahinter einfach super unterhaltsam ist.

Fazit:

Klare Empfehlung für Leser, die etwas für's Herz brauchen, ganz viel zum Schmunzeln und gerne einfach mal Abschalten beim Lesen.

Bewertung vom 20.04.2021
Wir haben schon immer im Schloss gelebt
Jackson, Shirley

Wir haben schon immer im Schloss gelebt


sehr gut

Dieses Buch unterscheidet sich ganz klar von "Spuk in Hill House", weil noch mehr bizarrer ist und tiefer in der Psyche der Protagonistin spielt. Was im Klappentext noch recht harmlos klingt, empfand ich als wahre Odysee. Die Geschichte wird aus der Sicht der eigentlich gar nicht mehr so jungen Merricat erzählt. Doch aufgrund der Art wie sie diese erzählt, könnte man meinen, dass diese vielleicht 13 ist, vielleicht noch jünger. Anfangs fragt man sich oft was eigentlich wirklich im Hause Blackwood passiert ist, dies wird im Laufe der Geschichte immer klarer, so mehr oder weniger. Bei manchen Episoden hat man das Gefühl als träume Merricat. Oftmals denkt man auch, dass die Dinge gar nicht so geschehen, oder geschehen können, da sie so abstrus erscheinen. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht wie ich dieses Erlebnis richtig in Worte fassen soll und kann.

Obwohl im ersten drittel der Geschichte nicht allzu viel passiert, außer das man versucht sich zurecht zu finden in diesem subtilen Chaos, wollte ich das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen. Ich wollte verstehen, wollte nachempfinden, fühlte so viel und war mir doch nicht sicher was ich fühlen sollte, da dieses Mädchen einfach so anders ist. Ihre Familie sowie die Geschichte dahinter. Schnell beginnt man zu spekulieren, was es mit all dem auf sich hat und möchte einfach nur noch erfahren wie es weiter geht. Bis dann im letzten Drittel so vieles anders kommt. Ich wollte schreien, mich in der Buch stürzen. Selbst wenn ich jetzt an diesen Teil denke, zieht sich mir der Magen zusammen. Shirley Jackson hat mich mit diesen 250 Seiten auf eine Reise der Gefühle geschickt, wie ich sie schon lange nicht mehr beim Lesen hatte. Auch wenn mir so manche Situation wirklich abwegig vorkam, so muss ich gestehen, dass es einfach nur die nackte Wahrheit darüber war, wie bösartig der Mensch sein kann. Mir kribbelt es wirklich in den Finger noch weiter darauf einzugehen, aber ihr müsst einfach selbst lesen was passiert in diesem kleinen Idyll der Familie Blackwood - oder dem was davon übrig ist, denn es haben ja nur drei Personen den einstigen Giftanschlag überlebt.

Nachdem ich euch jetzt mit meiner Achterbahn der Gefühle komplett verwirrt habe, noch ein paar Worte zum allgemeinen. Der Stil war nicht ganz so flüssig zu lesen wie "Spuk in Hill House" und ich brauchte eine Weile bis ich drin war. Auch dann stolperte ich gelegentlich, was vermutlich an der Art von Merricat lag. Somit war es zwar nicht ganz so einfach, aber dafür irgendwie authentisch. Die Stimmung war stets passend und die Atmosphäre gelungen. Ich fand die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite bizarr, aber lesenswert.

Fazit:

Ein absolut großartiges Buch, das ich jedem der sich gerne mitreißen lässt, nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 20.04.2021
Die Clans von Tokito - Lotus und Tiger
Brinkmann, Caroline

Die Clans von Tokito - Lotus und Tiger


sehr gut

Wir können direkt zu Anfang festhalten, dass der Dämon, mit dem Erin einen Handel eingeht, vermutlich die genialste Charaktere in dem ganzen Buch ist. Das ist einfach so. Da brauchen wir gar nicht diskutieren. Sein Sarkasmus, seine Sprüche und auch sein Aussehen sprechen einfach für sich. Und ganz ehrlich, ohne ihn, würde ich dieses Buch vermutlich einfach nicht mögen. Doch erst mal zu den schönen Dingen in Tokito. Die kleinen Ideen, wie beispielsweise den Methanwal, welche die Autorin in die Geschichte hat einfließen lassen fand ich sehr gelungen. Das Setting und die Atmosphäre hat auf jeden Fall rund um gepasst.

Was ich etwas schade fand, war, dass die Geschichte an sich gut aufbaut, aber leider dann zu lange nicht ausschlaggebendes passiert ist bzw. der rote Faden nicht ganz hervor geht. Klar, wie der Titel es schon verrät, dreht sich viel um den Lotus Clan und auch der ominöse, eigentlich nicht mehr existierende, Clan der Tiger findet immer wieder Erwähnung, aber schlussendlich rumst es einmal gewaltig und die Geschichte ist vorbei. Ich finde es etwas schade, denn beim Lesen, merkt man einfach deutlich, dass es sich um einen Mehrteiler handelt und alles auf eine Fortsetzung hinarbeitet. Da aber nie klar kommuniziert wurde ob es denn nun ein Mehrteiler wird oder nicht, hatte ich zumindest eine etwas tiefgreifendere Handlung erwartet und nicht nur das Kratzen an der Oberfläche. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe das Buch sehr gern gelesen, denn es hat mich gut unterhalten. Der Stil war sehr angenehm und die Seiten flogen dahin, aber mir persönlich hat da einfach was gefehlt.

Auch in der Leserunde konnten wir uns kaum Austauschen. Erst kurz vorm Ende konnte man etwaige Theorien schmieden, aber selbst da ging es hauptsächlich darum, dass wir uns fragen, was manche Stränge der Geschichte uns zum Ausdruck bringen sollen. Sicher verdeutlichte die Geschichte von Ryanne, dass man in dieser Welt niemandem Vertrauen schenken sollte. Sei es im Clan oder zu einem anderen Clan, aber nichtsdestotrotz war dieser Handlungsstrang in dieser Ausführung gefühlt unnötig - oder es hätte einfach nochmal doppelt so viele Seiten gebraucht um der Geschichte richtig die Möglichkeit zu geben sich zu entfalten.

Ich sehe schon, dass artet hier ein bisschen sehr ins negative aus und ja, im Grunde hatte ich wirklich mehr erwartet von dem Buch, aber ich habe es, wie schon erwähnt, sehr gern gelesen und das Lesen hat mir Spaß gemacht. Zudem begeistern mich die Idee dahinter sowie das durchdachte Setting, welches an unsere Welt angelehnt ist. Persönlich weiß ich nicht, ob ich den zweiten Band direkt zu Erscheinen wieder kaufen würde, wie ich es bei diesem getan habe, aber ich werde ihn auf jeden Fall lesen, schon allein wegen des Distelkönigs und seiner Art. Und den Schweinswal habe ich ebenfalls ins Herz geschlossen. Den kennt ihr noch nicht? Tja, ein Grund mehr das Buch auch zu lesen.

Fazit:

Das Buch konnte meine Erwartungen zwar nicht wirklich erfüllen, ist aber dennoch lesenswert und unterhaltsam, besonders wenn man auf Sarkasmus und lockere Sprüche steht.

Bewertung vom 17.04.2021
Der Zirkel der Nacht / Die Hexenjägerin Bd.1
Hunt, S. A.

Der Zirkel der Nacht / Die Hexenjägerin Bd.1


sehr gut

Was für ein Buch. Ich war dem Buch ja schon sehr zugetan bevor ich damit begann. Während der ersten Seiten stellte ich dann fest, dass der Schreibstil und ich nicht beste Freunde werden würden. Dieser Meinung bin ich übrigens immer noch, aber alles im erträglichen Maß. Etwas abgeschreckt war ich von der Einleitung des Klappentextes und der Triggerwarnung seitens des Verlages, denn mit geschriebener Action hadere ich ja gerne mal. Zudem hatte ich Bedenken, dass die Geschichte eventuell in sinnloses Blutvergießen mit übertriebenem Ekelfaktor abtriften könnte, aber weit gefehlt.

Sicher gab es Szenen, bei denen ich mir ein "urgs" nicht verkneifen könnte, aber ich wurde gewarnt und zudem hat es super gepasst. Außerdem gehört es auch irgendwie dazu. Sehr überrascht hat mich sogar die eher ruhigere Handlung, denn nach der Einführung und einigen wenigen Zwischensequenzen, plätscherte die Geschichte so vor sich hin, sodass ich mich beim vorletzten Kapitel fragte was denn hier noch passieren soll. Auf der einen Seite lies mich die Autorin mit einem angeknacksten Herzen zurück, aber der anderen Seite hat sie alle wichtigen Fragen beantwortet, wodurch ein runder Abschluss geschaffen wurde.

Richtig gut gefiel mir, dass die Geschichte aus der Sicht von verschiedenen Protagonisten erzählt wird, denn so bekommt man ein noch besseres Gefühl für die Umgebung, die einzelnen Charaktere und Verknüpfungen bzw. Geschehnisse. Sicher lag der Hauptaugenmerk oft auf Robin, aber eben nicht nur. Ich fand die Unterschiedlichkeit dieser, von jung bis alt, von Lehrer bis Künstler - oder eben Hexenjägerin -, einfach sehr gelungen und es zeigte, dass wir im Grunde doch alle gleich sind; wenn wir vielleicht nicht gerade kleine Kinder essen um unser eigenes Leben zu verlängern.

Zu Anfang waren die Kapitel etwas länger, während im Mittelteil einige sehr knackige Stellen zu finden waren. Dies war gut gewählt, da es in den richtigen Momenten Spannung erzeugte, man aber auch in Ruhe die Situation erfassen konnte. Hierdurch wurden Stimmung und Atmosphäre ebenfalls gut geschaffen sowie erhalten. Für mich war es ein rundum gelungenes Buch, da es - vielleicht außer dem Schreibstil - rundum passte und ich es absolut spannend fand, all diese Dinge auf die heutige Welt übertragen zu lesen. Gerne würde ich mehr über den Teil von Robins Ausbildung lesen, aber ich gehe stark davon aus, dass dies in den anderen beiden Bänden zu finden ist.

Fazit:

Ein mitreißendes Urban Fantasy Buch, ohne Kitsch, etwas blutig und auf jeden Fall lesenswert!

Bewertung vom 17.04.2021
Später
King, Stephen

Später


sehr gut

Über den Sprecher brauch ich eigentlich nichts sagen, oder? Nathan ist für mich einfach DIE Stimme der King Bücher, oder ähnlichen, was mir dann mitunter zum Verhängnis wird bei Büchern, die einem anderen Genre angehören. Also hier hat's auf jeden Fall wieder perfekt gepasst. Die Geschichte beginnt als unser Erzähler und Protagonist bereits die 20 überschritten hat, aber er erzählt seine Geschichte von Anfang an. Dies gelingt ihm auch sehr gut, wie ich finde. Man merkt, dass er älter ist, bringt aber dennoch die kindliche Art mit ein. Im Grunde begleitet man den jungen Jamie beim Erwachsen werden.

An sich, also betreffend der Geister, war die Geschichte eher weniger gruselig. Eher die Geschehnisse, Beschreibungen und mitunter die Personen aus seinem Leben gingen mir unter die Haut. Spannend fand ich außerdem, wie King dem Jungen es auf so unglaublich wenig Seiten - zumindest für seine Verhältnisse - so viel Geschichte mit auf den Weg geben konnte. Nichts spektakuläres, einfach aus dem Leben raus, greifbar, authentisch. Gerade diese Art bewundere ich immer wieder an dem Autor. Zudem finde ich es absolut faszinierend wie zeitgemäß er bleibt. Ich meine, der Mann ist inzwischen fast Mitte 70, aber man hegt keinerlei Zweifel, dass der Protagonist aktuell etwa 20 Jahre alt ist. Das finde ich persönlich sehr bewundernswert.

Was soll ich noch groß zu dem Buch sagen?! Ich fand es war mal wieder toll ein kürzeres Werk des Autors genießen zu können. Die Geschichte war schlüssig, das Ende einfach gelungen und ich fand sie ab der ersten Minute hörenswert. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Ich bin wie immer froh, dass ich das Buch gehört habe, da ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass mich die meisten seiner Bücher gelesen einfach langweilen würden, da die Spannung zwar vorhanden ist, aber meiner Vermutung nach im Hörbuch einfach besser transportiert wird. Wie so oft in seinen Büchern gibt es auch wieder die eine oder andere nette Anspielung auf andere Werke.

Fazit:

Eine gute Story mit subtilen Horror Elementen, die durch den Sprecher erste die richtige Würze bekommt.

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