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LM

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2020
Billy mit den Bambusbeinen
Dietl, Erhard

Billy mit den Bambusbeinen


sehr gut

Billy verlässt zum ersten Mal seine Eltern, um die Welt um ihn herum zu erkunden. Er begenet einer Menge anderer Insekten, die aber alle so besonders sind und einzigartige Eigenschaften besitzen. Sie ziehen ihn damit auf, dass er diese eben nicht hat, sondern nur die langen Beine.

Das Buch ist für Kleinkinder ab 4 Jahren geschrieben, das Format ist relativ groß, die Seiten eher dünn. Die Geschichte wird in Reimen erzählt, die an der ein oder anderen Stelle etwas ungelenk wirken. Die Illustrationen sind farbenfroh und lustig, meine Tochter fand vor allem die Kleidung und Schuhe der Insekten wirklich witzig.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Suchspiel, bei dem man die abgebildeten Insekten im Buch wiederfinden soll.

Insgesamt ist dies ein hübsches Kinderbuch, das hier gerne gelesen wird. Die Botschaft, dass jeder etwas Besonderes ist, gefällt mir - obwohl ich es noch schöner und wertvoller gefunden hätte, wenn Billy seine eigenen Stärken für sich entdeckt hätte (z. B. indem er seine Beine nutzt) und nicht erst durch einen anderen, vermeintlich "Schwächeren" darauf hingewiesen wird. Somit relativiert sich die Botschaft dann doch wieder. Dennoch wird das Buch gerne gelesen, sodass ich es insgesamt auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 29.02.2020
Hannah Arendt
Sánchez Vegara, María Isabel

Hannah Arendt


ausgezeichnet

Nach "Jane Austen" ist "Hannah Arendt" das zweite Buch der Reihe "Little People, Big Dreams", das wir besitzen. Ich bin grundsätzlich begeistert von dieser Reihe, da sie sehr lehrreich ist und bereits kleinen Kindern ein wenig Geschichte vermittelt.

So auch bei Hannah Arendt, deren Leben auf 32 Seiten kindgerecht aufbereitet und erzählt wird. Die Illustrationen entsprechend dem Stil der gesamten Reihe und gefallen uns zumindest sehr gut. Der Text ist einfach gehalten, dennoch aufgrund des Themas noch nicht unbedingt für die Allerkleinsten zu verstehen. Doch die Fragen kommen vermutlich mit der Zeit.

Wie schon beim Buch über Jane Austen gefällt mir auch hier sehr gut, dass am Ende wieder eine Zeittafel über Hannah Arendt Leben aufgeführt wird, dazu noch etwa mehr Informationen, die eher an die Erwachsenen gerichtet sind.

Ich denke, dass bald noch weitere Bücher dieser Reihe bei uns einziehen werden. Klare Empfehlung von mir!

Bewertung vom 23.12.2019
Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1 (eBook, ePUB)
Rayne, Piper

Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Madison, einst ein Mauerblümchen zu Highschool-Zeiten, trifft nach vielen Jahren auf Mauro, den beliebtesten Jungen von damals und ihren früheren Schwarm, und alte Gefühle scheinen für den Feuerwehrmann neu entfacht zu werden.

Irgendwie werde ich mit dem Duo Piper Rayne nicht warm. Dieses ist das dritte Buch, das ich gelesen habe und zunächst dachte ich, diese Story wird um einiges besser, als die anderen. Doch hier wurde ich leider enttäuscht.

Madison und Mauro sind zwei ganz nette Figuren, doch mehr auch nicht. Ihr Verhalten zeigt, dass sie in der Vergangenheit hängen geblieben sind, so gleicht es eher noch immer dem von Teenagern, als von erwachsenen Menschen. Madisons viele Selbstzweifel sind für mich nicht ganz nachvollziehbar. Mag sein, dass sie als junges Mädchen pummelig und unauffällig war, doch wieso muss sie als Erwachsene nun die Traumfrau schlechthin sein? Wäre es nicht interessanter gewesen, sie hätte nach wie vor Ecken und Kanten (auch optisch)? Aber dann hätte sich ein Mann wie Mauro vermutlich nicht in sie verliebt - so scheint wohl die Sichtweise der Autorinnen zu sein.
Wie dem auch sei, der Stil der Autorinnen zieht sich wohl durch all ihre Geschichten: Frau verliebt sich in den gutaussehenden Mann, er erwidert die Gefühle, doch die Frau glaubt ihm nicht und sucht nach Gründen, ihm keine Chance zu geben. Der Schreibstil ist soweit in Ordnung, ohne große Höhen und Tiefen.

Insgesamt war das Buch ganz nett, nicht mehr und nicht weniger. Ein wenig Unterhaltung für zwischendurch, hin und wieder mal witzig, aber am Ende doch nur Durchschnitt.

Bewertung vom 27.11.2019
Als ob du mich liebst
Schrenk, Michelle

Als ob du mich liebst


weniger gut

Jass ist eine Romantikerin, glaubt an die Sprüche, die auf ihren Postkarten stehen. Sie erstellt eine Liste mit romantischen Dingen, die sie - zum ersten Mal in ihrem Leben - erleben möchte, und das innerhalb der nächsten drei Monate. Derjenige, der ihr dies ermöglichen soll, ist ausgerechnet Kale, ein unnahbarer junger Mann, der nichts von ernsthaften Beziehungen hält. Doch er lässt sich darauf ein, schließlich steht er in ihrer Schuld.

Ich muss direkt sagen, dass mich "Als ob du mich liebst" einfach nur enttäuscht hat. Die Grundidee des Buchs ist wirklich gut, doch die Umsetzung alles andere, als das. Gerade aufgrund der vielen sehr guten Rezensionen waren meine Erwartungen hoch, umso enttäuschter bin ich über diesen Roman, der zudem ja quasi ausgezeichnet wurde.

Zunächst einmal ist es der Schreibstil, der so flach und einfach ist, dass es für mich unverständlich ist, wie einige diesen so überaus loben können. Es scheint, als sei dies das erste Buch der Autorin, doch die Aufzählungen ihrer weiteren Bücher am Ende des eBooks beweisen das Gegenteil. Die Sprache ist dermaßen umgangssprachlich, flapsig, teilweise mit gewissen regionalen Besonderheiten (vermute ich zumindest). Ständig werden Fragen, auf die man mit "Ja" antworten würde, mit "Schon" beantwortet. Es gibt Wiederholungen um Wiederholungen und die Ausdrucksweise passt einfach nicht zu den Figuren. Ich lese sehr viele Bücher, auch in dem Genre, und ein derart schlechter, laienhafter Schreibstil ist mir selten begegnet.

Auch die Figuren überzeugen mich nicht wirklich, Jass als Protagonistin hätte durchaus viel Potential, doch leider ist ihr Verhalten sehr häufig nicht nachvollziehbar. Dass der Leser bis fast zum Ende nicht eindeutig erfahren soll, was mit ihr wirklich los ist, wirkt zu gewollt, die Andeutungen sind zu gewollt und führen genau zum Gegenteil - man weiß sofort, worum es geht, somit wird die gesamte Handlung sehr vorhersehbar.
Kales Vergangenheit wird ebenfalls bis zum Schluss nicht verraten und ist so schlicht niedererzählt, dass sie beinahe schon belanglos wirkt.

Wie man wohl merkt, bin ich mehr als enttäuscht von diesem Buch, das nach den ersten Seiten durchaus Potential gezeigt hat. Weder Handlung noch Figuren waren in sich schlüssig, die erste Buchhälfte war zäh, während die letzten 20 Seiten zu schnell erzählt wurden, sodass das Gesamtpaket nicht rund wird.

Lediglich einen Sympathiepunkt gibt es von mir, nachdem ich die persönlichen Worte der Frau gelesen habe, um deren Geschichte es in diesem Buch geht. Hier war ich zum ersten Mal überhaupt berührt. Daher insgesamt zwei Sterne.

Bewertung vom 17.11.2019
Mein schönstes Sachen suchen
Gernhäuser, Susanne

Mein schönstes Sachen suchen


ausgezeichnet

Die Reihe "Sachen suchen" kennen wir schon länger, zuvor besaßen wir nur zwei Bücher daraus. Diese Jubiläumsausgabe stellt eine Art Sammlung der Reihe dar und ist inhaltlich ein bunter Themenmix.

Das schöne an diesem Buch (und den anderen der Reihe) ist, dass sie so vielfältig aufgemacht sind. Es ist eine Mischung aus Wimmelbuch, Vorlesebuch und Rätselspaß. Denn es wird eine kurze Geschichte rund um eine Familie je Doppelseite erzählt, die eben inhaltlich zur Illustration passt. Gleichzeitig gibt es viel zu entdecken, viele liebevoll gestaltete Details laden zum Verweilen ein. Außerdem kann das Kind die abgebildeten Gegenstände/Figuren/etc. suchen und gleichzeitig bennen.
Durch diese Vielfalt hat das Kind sehr lange etwas davon. Meine Dreijährige erfreut sich auch jetzt noch an den Seiten und sucht und entdeckt mit viel Spaß. Nur zwei Doppelseiten kannten wir bereits aus den anderen Büchern, doch das ist gar nicht dramatisch. Im Gegenteil, es geht in diesem Buch um andere Kinder. So hatte z.B. meine Tochter ihre Freude daran, "ihre" Janna auf der Kindergartenseite zu suchen, obwohl es hier um ein anderes Kind geht.

Insgesamt sind wir nach wie vor begeistert von dieser Reihe, die zudem einen wirklich fairen Preis hat. Das Sammelband ist eine tolle Mischung aus den Büchern, gleichzeitig gefällt uns das große Format sehr gut. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.11.2019
Kochen nach Beaufort
Seifert, Claudia

Kochen nach Beaufort


sehr gut

"Kochen nach Beaufort" ist ein interessantes Kochbuch, das als Zielgruppe zunächst die Seefahrer anspricht - so soll das Kochen auf dem Schiff erleichtert werden, denn je nach Beaufort finden sich passende Rezepte.

Nun habe ich persönlich (noch) gar nichts mit Seefahrt am Hut und doch bin ich von diesem Buch sehr überzeugt. Der Inhalt gliedert sich in die verschiedenen Windstärken. Nach einer kurzen Einleitung und einer Übersicht über Proviant, das man an Bord dabei haben sollte, folgen auch schon die Rezepte. Diese sind insgesamt leicht, abwechslungsreich und fischlastig - was aber genau zu dieser Art der Küche perfekt passt. Durch das Nutzen von "Fertigprodukten" wie Konserven lassen sich die Gerichte nicht nur schnell, sondern auch relativ einfach umsetzen.

Wir haben einiges daraus nachgekocht und waren allesamt zufrieden. Auch wenn die Rezepte auf den ersten Blick einfach wirken, so sind doch zum Teil interessante Zutaten dabei. Familientauglich sind die Gerichte ebenso.

Insgesamt ist dies ein sehr schönes und außergewöhnliches Kochbuch, das auch noch in einer schicken Aufmachung (Blechdose und Kochlöffel) daher kommt. Leider gefällt mir das Format des Buches selbst nicht ganz so gut, es ist zwar klein und hat ein Softcover und ist damit an Bord sicher praktischer, aber bei Kochbüchern bevorzuge ich doch das Hardcover und ein größeres Format. Das Buch kann ich mir auch super als Geschenk für Seefahrer vorstellen.

Bewertung vom 17.10.2019
Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough
Dautremer, Rébecca

Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough


ausgezeichnet

In "Das Stundenbuch des Jacominus Gainsborough" geht es um das Leben des Jacominus, von Geburt bis zum Tode. Jacominus hat wenig körperliche Stärken, so ist er klein und langsam, hat ein "verrücktes" Bein nach einem Sturz. Doch er liebt Sprachen, von denen er einige beherrscht. Er ist still, spricht wenig und versteht mehr vom Leben, als wohl manch anderer seiner Artgenossen.

Ich bin ganz hin und weg von diesem Buch, dessen großes Format mich sehr überrascht hat. Die Illustrationen sind wunderschön künstlerisch, die Texte poetisch, philosophisch und einfach schön zu lesen. Überwiegend befindet sich abwechselnd auf einer Doppelseite ein großes Bild, das beinahe an Wimmelbücher erinnert, mit wenig Text. Auf der darauffolgenden Doppelseite eine Illustration von Jacominus, dieses Mal deutlich mehr Text und mehr Informationen zu seinem Leben. Der Hintergrund ist ganz schlicht weiß. Beindruckend ist hier, wie man von Seite zu Seite dabei zusehen kann, die Jacominus größer, erwachsener, älter wird. Wie er sein Leben lebt, über seine Stärken und Schwächen spricht. Man erfährt vieles über seine Familie, bis er irgendwann eine eigene Familie gründet.

Das Ende des Buches ist vielleicht für Kinder nicht leicht zu verdauen, in jedem Fall muss man ihnen einiges dazu erklären. Doch die Botschaft ist wirklich schön und lehrreich.

Insgesamt ist dies ein ganz besonderes Buch, das ich nicht unbedingt nur als Kinderbuch einordnen würde - wenn, dann eher für etwas größere Kinder. Vielmehr ist es ein Buch für jeden, egal ob jung oder alt - denn es erinnert daran, was wichtig im Leben ist und dass das Leben lebenswert ist.

Bewertung vom 17.10.2019
Show me the Stars / Leuchtturm-Trilogie Bd.1
Mohn, Kira

Show me the Stars / Leuchtturm-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Nachdem die 22-jährige Journalistin Liv ihren Job verliert, versucht sie sich beruflich neu zu orientieren. Auf der Suche nach einer neuen Stelle entdeckt sie eine Anzeige - sie soll einen einsamen Leuchtturm in Irland für sechs Monate bewohnen. Kurzerhand bewirbt sie sich und bekommt die Zusage. Was auf den ersten Blick unüberlegt scheint, wird der Start in ein Abenteuer.

Das Buch habe ich beinahe in einem Rutsch gelesen, Kira Mohns Schreibstil gefällt mir sehr gut, die Charaktere sind interessant, auch wenn sie meines Erachtens nach alle etwas älter hätten sein können. Der Plot, die berufliche Neuorientierung, die Gedankengänge, etc. erscheinen mir für eine 22-Jährige nicht ganz so passend, aber das ist nicht weiter dramatisch.
Liv ist eine sehr liebenswerte Person, die man sofort ins Herz schließt. Obwohl sie eher unsicher erscheint, nimmt sie immer wieder aufs Neue ihren Mut zusammen und wächst über sich hinaus.
Kjer dagegen ist eher unnahbar, sorgt sich jedoch sehr um Livs Wohl im Leuchtturm. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander, auch wenn Kjer mit zunehmender Geschichte immer wortkarger wird (so kam er mir zumindest vor). Die Entwicklung beider Figuren gefällt mir sehr gut.

Ein wahres Highlight des Buches ist ganz klar das Setting. In jedem Moment konnte ich mir Matthew, den Leuchtturm, bildlich vorstellen, die dicken Mauern, die Etagen und den Einrichtungsstil des Eigentümers. Sämtliche Details konnte die Autorin sehr anschaulich beschreiben, ohne dass es zu viel wird.

Das Buch ist insgesamt ein echter Wohnfühlroman mit dem richtigen Verhältnis von Gefühlen und wunderschönem Schauplatz. Ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen und es wird mit Sicherheit nicht mein letzter Roman der Autorin bleiben.