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Benutzername: 
Angela.Bücherwurm
Wohnort: 
Wülfrath
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 244 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2013
Himmelsdiebe
Prange, Peter

Himmelsdiebe


ausgezeichnet

Liebe überwindet ( fast ) alles

Dieser Roman mit historischem Hintergrund umfasst meines Erachtens so ziemlich alles, was einen guten Schmöker ausmacht : Liebe und Leidenschaft , Geschichte und die Schrecken des Krieges , Vernunft und Wahnsinn und nicht zuletzt das Thema Kunst . Kurz gesagt, er ist sehr vielschichtig und lässt sich meiner Ansicht nach nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Historischer Roman oder Gesllschaftsroman ? Liebesgeschichte oder Familiengeschichte ? Kriegsroman oder doch eher Künstlerroman ? Das muss jeder für sich selbst entscheiden .

Die 20jährige Malerin Laura Paddington lernt 1937 in London den deutlich älteren und exzentrischen deutschen Künstler Harry Winter kennen. Er übt eine ungewöhnliche Anziehungskraft auf sie aus und sie weiß sofort, das ist ihr " großer Zauberer ". Eine scheinbar unmögliche Liebe beginnt. Gegen den Willen ihrer Eltern geht Laura mit Harry nach Frankreich. In Paris führen die zwei zunächst ein zum Teil recht ausschweifendes Leben. Die Beziehung zwischen diesem so ungleichen Paar gestaltet sich häufig als schwierig. Aber sie raufen sich immer wieder zusammen.

Schließlich flüchten sie nach Sainte-Odile, ein kleines idyllisches Dorf. Der Krieg hat sie eingeholt, denn Harry's Kunst wurde als entartet deklariert. In diesem abgelegenen Ort schaffen sie sich ihr eigenes kleines Stück Himmel und verdrängen zunächst die Kriegsereignisse. Doch schließlich werden sie von der Realität eingeholt. Harry wird verhaftet und interniert.

So weit zum Inhalt des Buches. Ich möchte nicht zuviel verraten.

Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Dadurch, dass so häufig etwas Unerwartetes geschieht, bleibt sie bis zum Schluss auf ihre Art spannend und interessant. Die bildhafte Erzählung ist sehr einfühlsam und fängt die unterschiedlichen Stimmungen glaubhaft ein. Man nimmt sehr intensiv am Leben der beiden Protagonisten teil. Man lacht , aber man leidet auch mit ihnen. Auch die Beschreibungen aus der Kunstszene sind sehr anschaulich. Und obwohl es sich um einen rein fiktiven Roman handelt, hat man häufig den Eindruck, dass vielleicht doch ein Körnchen Wahrheit dabei ist. Vielleicht liegt dies auch an den offensichtlich existierenden Parallelen zu " realen " Künstlern.

Ein wirklich ansprechender , gut unterhaltender, intelligenter Roman.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Ich werde auf dich warten
Rooney, Jennie

Ich werde auf dich warten


ausgezeichnet

Eine anrührende Liebesgeschichte

Jennie Rooney hat mit ihrem ersten Roman "Ich werde auf dich warten" meines Erachtens ein wirklich eindrucksvolles Debüt hingelegt.
Diese mehr oder weniger traurige Liebesgeschichte wird rückblickend aus zwei Perspektiven erzählt. Zum einen von Michael, der todkrank im Krankenhaus liegt und seine Erinnerungen mit der Krankenschwester Anna teilt und zum anderen von Stevie, die noch den Tod ihres Mannes Jonathan verarbeiten muss.
Anfangs haben mich die verschiedenen Erzählstränge irritiert, zumal auch in der Zeit, aus der berichtet wird, ein stetiger Wechsel stattfindet. Nachdem ich mich jedoch "eingelesen" hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt das Schicksal der beiden weiterverfolgen wollte. Es hat mich sehr berührt .

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Grimm
Marzi, Christoph

Grimm


ausgezeichnet

Modernes Märchen oder Fantasy

Egal, welchem Genre man dieses Buch zuordnen möchte, es ist auf jeden Fall lesenswert - für junge und jung gebliebene Leser.

Vesper Gold hat es mit ihren 17 Jahren nicht immer ganz leicht und ist manchmal ein wenig aufsässig, aber hat dennoch das Herz am richtigen Fleck. Innerhalb kürzester Zeit verunglücken beide ihrer geschiedenen Eltern unter merkwürdigen Umständen und das Mädchen ist zunächst auf sich selbst gestellt. Doch schon bald begegnet ihr Leander Nachtsheim, der ein ähnliches Schicksal wie sie erlitten hat. Um sie herum geschehen weiter mysteriöse Dinge. Gemeinsam gehen sie den Geheimnissen auf den Grund und versuchen, des Rätsels Lösung zu finden. Dabei begegnen ihnen seltsame, meist böse gewordene und scheinbar zum Leben erwachte Figuren aus bekannten Märchen.

Die Geschichte liest sich spannend und flüssig; man wird regelrecht mit hineingezogen in die Handlung. Lediglich das Ende hat mich nicht ganz zufrieden gestellt, da es meines Erachtens zu schnell und zu kurz abgehandelt wird. Daher würde ich eigentlich 4,5 Sterne vergeben, da dies aber hier nicht geht, entscheide ich mich für 5 Sterne.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Das Lied der roten Erde
Corbi, Inez

Das Lied der roten Erde


sehr gut

Ein schöner Schmöker

Anfang des 19.Jahrhunderts muss die junge Irin Moira zusammen mit ihrem deutlich älteren Ehamann , dem Arzt Alistair McIntyre nach Australien auswandern. Alistair soll sich dort u.a. um die ärztliche Versorgung von Sträflingen kümmern. Die leicht rebellische Moira hadert mit ihrem Schicksal, wurde sie doch von ihren Eltern zu dieser Ehe gezwungen. Sie versucht das Beste aus ihrer Situation zu machen , eckt aber immer wieder mit ihrem Mann an, der sie nur geheiratet hat, um für Nachwuchs zu sorgen und sonst eher ein Eigenbrötler ist. Eines Tages lernt Moira den Strafgefangenen Duncan kennen und lieben. Eine wohl aussichtslose Sache ... ?

Der Roman ist sehr komplex und beinhaltet viele Geschehnisse und Wendungen . Dadurch bleibt er durchweg interessant und spannend. Natürlich spielen auch australische Ureinwohner eine Rolle und man bekommt einen recht guten Einblick in die damalige australische Geschichte.

Das Buch ist flüssig und lebendig geschrieben und bietet gute Unterhaltung. Manche Dinge sind vorhersehbar und manchmal muss man sich fragen, ob so viele Zufälle, soviel Pech auf der einen Seite und soviel Glück andererseits einer einzigen Peson widerfahren kann. Aber das schadet dem Buch nicht wirklich. Es ist auf jeden Fall allen Liebhabern australischer Sagas zu empfehlen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Die russische Herzogin / Zarentochter Trilogie Bd.3
Durst-Benning, Petra

Die russische Herzogin / Zarentochter Trilogie Bd.3


sehr gut

Gelungene Fortsetzung

Bei diesem gut recherchierten, historischen Roman handelt es sich um die Fortsetzung des Buches " Die Zarentochter ". Doch auch ohne den Vorgänger gelesen zu haben, kommt man gut in das Geschehen hinein.

Die Zarentochter Olga hat Kronprinz Karl von Württemberg geheiratet. Die Ehe ist jedoch nicht glücklich und bleibt kinderlos. Olga nimmt auf Wunsch des Zaren ihre scheinbar schwierige und undisziplinierte Nichte Wera unter ihre Fittiche. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich im Laufe der Zeit eine intensive Freundschaft. Und obwohl die beiden wahrlich nicht nur Glück im Leben erfahren, können sie sich gegenseitig viel Kraft geben.

Die Autorin beschreibt hier wunderbar das Portrait zweier starker Frauen, die trotz manchen Unbillen konsequent ihren Weg gehen. Man kann gut nachvollziehen, wie schwierig es häufig in einer Epoche zugegangen ist, in der die Liebe in einer Ehe zweitrangig war und die Pflicht im Vordergrund stand.

Ich kann dieses Buch allen Liebhabern von historischen Romanen nur ans Herz legen .

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2013
Das Blut der Lilie
Donnelly, Jennifer

Das Blut der Lilie


ausgezeichnet

Mitreißender Mix aus Gegenwart und Historie

Das lange Warten auf ein neues Buch von Jennifer Donnelly hat sich gelohnt. Ihr ist wieder ein hervorragender Roman gelungen, der einen von Anfang an mit sich zieht.

Das Buch ist in zwei Erzählstränge geteilt. Der erste beinhaltet die Geschichte von der heute lebenden , hochbegabten jungen Frau Andi. Andi hat große Probleme: sie verkraftet den Tod ihres jüngeren Bruders nicht. Sie hat Depressionen, kapselt sich von allem ab und denkt trotz Medikamenten immer wieder an Selbstmord. Einzig ihre Leidenschaft zur Musik - sie spielt selbst Gitarre - kann ihr ein wenig Halt geben. Und schließlich ist da noch der Musiker Virgil, den sie in Paris kennenlernt.

Der zweite Erzählstrang behandelt die Geschichte von Alexandrine, einer jungen Frau aus dem 18. Jahrhundert. Andi findet durch Zufall eines Tages deren zweihundert Jahre altes Tagebuch und kann sich dessen Sog nicht entziehen . Und so lernen wir hier auch das Schicksal jener Alexandrine in den Wirren der französischen Revolution kennen.

Mehr möchte ich hier nicht zum Inhalt verraten, um die Spannung für die, die das Buch noch nicht gelesen haben, nicht vorwegzunehmen.

Das Buch liest sich flüssig und Frau Donnelly gelingt es in wunderbarer Weise, die verschiedenen Charaktere darzustellen. Insbesondere in Andi und ihre desolate Gefühlswelt konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich habe regelrecht mit ihr gelitten.

Ich kann nur jedem ans Herz legen, dieses Buch zu lesen. Es ist mitreißend, anrührend, spannend, traurig und auch ein bißchen mystisch. Kurz gesagt, es ist einfach grandios.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.