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Monika58097
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Hagen

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Insgesamt 637 Bewertungen
Bewertung vom 09.12.2018
Die Zeit der Kraniche / Ostpreußensaga Bd.3
Renk, Ulrike

Die Zeit der Kraniche / Ostpreußensaga Bd.3


ausgezeichnet

Alle haben so sehr das Ende des Krieges herbei gesehnt, doch für die Gutsfamilie von Mansfeld hat der Schrecken noch immer kein Ende. Kaum konnte Gebhard bei einem Bombenangriff auf Potsdam der Gestapohaft entfliehen, wird er Ende des Krieges von den sowjetischen Besatzern aufgrund Spionageverdachts erneut verhaftet. Frederike, von allen liebevoll Freddy genannt, muss ich abermals ganz alleine mit ihren Kindern durchschlagen. Während des Krieges waren sie wenigstens noch alle zusammen. Die Familie, die Leute, um die sich Gebhard und Freddy immer liebevoll gekümmert haben. Sogar für all die Fremdarbeiter und Flüchtlinge hielten sie immer ein paar Kleinigkeiten und liebevolle Worte parat. Doch nun ist Gebhard abermals in Haft.

Die Fremdarbeiter sind in ihre jeweilige Heimat zurück gegangen. Dafür wurden ausgebombte Familien aus Berlin und Umgebung auf dem Gutshof einquartiert. Frederike weiß oftmals nicht weiter. Inzwischen ist ihre ganze Familie in den Westen geflohen. Sie wollte auf dem Burghof immer auf ihren geliebten Gebhard warten.

Als die Sowjets ein weiteres Mal vor ihrer Haustür stehen, muss Frederike schnell handeln. Ihr und den Kindern gelingt knapp die Flucht, doch wie geht es nun weiter? Frederike hat gelernt, ein Gut zu leiten, doch wird sie auch in einer Stadt für sich und ihre Kinder sorgen können? Und was ist mit Gebhard? Wird sie ihn bald wiedersehen?

"Die Zeit der Kraniche" - was für ein grandioser dritter Teil der Ostpreußen-Saga! Es ist die fesselnde und tief bewegende Geschichte der Frederike von Mansfeld, die ich als Leserin schon in den beiden ersten Teilen "Das Lied der Störche" und "Die Jahre der Schwalben" begleiten durfte. Wie schnell sich die Zeiten, das Leben und alles drumherum verändert haben!

Im dritten Teil hat sich Ulrike Renk selbst übertroffen. Ganz große Erzählkunst! Man fühlt sich ergriffen. Man leidet mit Freddy und ihrer Familie - vielleicht noch ein bisschen mehr, wenn einem klar wird, dass die meisten der Personen tatsächlich gelebt haben. Es ist ein fiktiver Roman und dennoch angelehnt an wahre Begebenheiten, an wahre Schicksale.

"Die Zeit der Kraniche" - spannend, authentisch. Gänsehaut hatte ich, als sich einer der sogenannten Todesmärsche durch das Dorf schleppte. Meine Mutter hat von diesen Menschen erzählt. Sie hat erzählt, dass sie ihnen als Kinder Wasser und Brotstücke zugesteckt haben, aber erst jetzt wird mir so richtig klar, dass es Menschen der Todesmärsche waren, von denen sie erzählt hat.

Diese Geschichte berührt, sie macht nachdenklich, sie beschäftigt einen. Ulrike Renk setzt sich sehr einfühlsam mit dem Thema, mit dieser Geschichte auseinander. Sie haucht den Personen Leben ein. Ich sah einen Film, einen tragischen, einen bewegenden Film.

Für mich ist "Die Zeit der Kraniche" eines der stärksten Bücher meines Lese-Jahres 2018!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2018
Der Gesang des Nordlichts
Fröhling, Heike

Der Gesang des Nordlichts


ausgezeichnet

Als Vater Gerhard seine Töchter samt Familien nach Schweden in sein Haus einlädt, ist Claudia nicht gerade begeistert von dieser Idee. Sie, die gerade Fuß gefasst hat in ihrem eigenen kleinen Verlag, hat genug andere Dinge um die Ohren. Zudem ist sie schwanger und sie weiß nicht, wie sie es ihrem Mann Holger sagen soll, haben sie doch schon zwei größere Kinder. Wird ein weiteres Kind nicht alles auf den Kopf stellen? Und was wird aus ihrem Verlag? Unzählige Gedanken lassen Claudia nicht zur Ruhe kommen und dennoch will sie ihrem Vater den Wunsch nach einem Familientreffen an Weihnachten nicht abschlagen, hat der alte Herr doch auch Geburtstag.

Als die drei Schwestern aufeinander treffen, ist alles wie immer. Alltägliche Streitereien, Neid und Enttäuschungen stehen auf der Tagesordnung, doch die weiße Welt rund um das schwedische Haus mit dem zugefrorenen kleinen See scheint alle zu verändern und endlich werden sie auch erfahren, welches Geheimnis der Vater schon so ewig lange mit sich herumträgt.

"Der Gesang des Nordlichts" - eine Geschichte, die fesselt und begeistert. Heike Fröhling entführt den Leser diesmal ins winterliche Schweden, hinaus in ein Haus am See. Erinnerungen an vergangene Zeiten werden in den Protagonisten geweckt. Sie lachen miteinander, sie streiten miteinander. Sie fahren Schlittschuh auf dem See. Eine bunte Familie, bei der man sich trotz aller Streitigkeiten nur zu gerne mit an den Tisch setzen würde.

Sehr mitreißend erzählt Heike Fröhling die Geschichte von Vater Gerhard, der einst im Krieg nach Schweden kam und sein größtes Geheimnis bisher für sich behalten hat. Was mag für eine Geschichte dahinter stecken? Ob es Gerhard gelingt, seine Geschichte seinen Kindern und Enkelkindern zu erzählen, die so tragisch und aufwühlend ist?

Vor dem inneren Auge des Lesern läuft ein Film ab. Man ist dabei in Schweden, hört Gerhard zu. Man ist dabei, wenn Claudia an ihrer eigenen schwierigen Situation verzweifelt.

"Der Gesang des Nordlichts" - ein wunderbarer, zu Herzen gehender Familienroman, der mich restlos begeistert hat! Und wann könnte man diesen schönen Roman besser lesen als jetzt?

Bewertung vom 29.11.2018
Wundersame Winterzeit

Wundersame Winterzeit


ausgezeichnet

"Winterzeit ist Geschichtenzeit" - so steht es auf dem Buchrücken geschrieben. 18 wunderbare Kurzgeschichten beinhaltet dieses Buch rund um den Winter und die Weihnachtszeit. Da gibt es berührende Geschichten, romantische Geschichten, spannende Geschichten und Geschichten voller Wunder.

Rosenheimer Autoren haben sich zusammen geschlossen und jede und jeder für sich hat eine bezaubernde Geschichte geschrieben. Es sind kleine Geschichten, die man am besten bei einer heißen Kanne Tee oder eine Tasse Kakao, eingemummelt in eine Kuscheldecke bei Kerzenschein genießen sollte.

Sehr begeistert hat mich, dass ich Gegenden und Ortschaften beim Lesen wiedererkannt habe, war ich doch erst im September in München und habe zusammen mit einer Freundin einen Ausflug an den Chiemsee und auf die wunderschöne Fraueninsel gemacht, wo wir sogar eine der Autorinnen, nämlich die wunderbare Doris Strobl, getroffen haben.

Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen. Für alle, die gerne Winter- und Weihnachtsgeschichten lesen. Ideal auch zum Verschenken! Ein Buch, nicht einfach so zum "Weglesen", sondern zum Genießen jeder einzelnen Geschichte.

Bewertung vom 27.11.2018
Die kleinen Wunder von Mayfair
Dinsdale, Robert

Die kleinen Wunder von Mayfair


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 1906. Die fünfzehnjährige Cathy ist schwanger. Ihre Eltern verlangen von ihr, dass sie ihr Kind in einem Heim für unverheiratete Frauen zur Welt bringt. Danach kann sie wieder zurück nach Hause kommen - ohne Kind, doch Cathy will das nicht. Sie möchte ihr Kind unbedingt behalten. Da sticht ihr eine Zeitungsanzeige ins Auge. Eine Stellenanzeige, die umkreist wurde, doch von wem? Gesucht wird eine Hilfe für Papa Jacks Emporium. Cathy kann sofort anfangen und sie kann sogar im Emporium wohnen.

Einige Zeit geht es gut, doch dann wird ihre Schwangerschaft entdeckt. Ausgerechnet von Kaspar, dem älteren der beiden Godman-Brüder. Die beiden verlieben sich jedoch ineinander und Kaspar versteckt Cathy in einem Spielhaus, das von innen viel, viel größer ist als es von außen den Anschein hat. Hier bleibt Cathy auch nach dem weihnachtlichen Verkaufsrausch. Wenn die ersten Schneeglöckchen blühen, hört der Verkauf auf und Jekab Godmann und seine beiden Söhne widmen sich wieder ihren Erfindungen für die nächste Saison.

Mit Cathy ist es wie mit ihren Erfindungen. Auch Emil möchte Cathy erobern. Er befindet sich im stetigen Zweikampf mit seinem Bruder, doch Emil scheint die wahre Magie zu fehlen. Dabei hat er doch wunderbare Holzsoldaten geschaffen, die alle Kinder lieben.

Der Erste Weltkrieg beginnt. Emil meldet sich freiwillig, wird jedoch wegen Untauglichkeit nicht genommen. Sogar darin ist sein Bruder besser. Der wird sofort an die Front geschickt. Cathy versucht mit ihrer Tochter Martha, allein zurecht zu kommen. Sie richtet sich ein in ihrem Leben zwischen Papierwäldern, Ballerinen aus Holz, Spielzeugsoldaten und Patchworktieren.

Als Kaspar aus dem Krieg zurück kommt, ist er ein gebrochener Mann. Seine Seele ist zutiefst verletzt. Niemand scheint ihm helfen zu können. Und er trifft die Entscheidung, dass es von Stund an keine marschierenden Holzsoldaten mehr im Emporium geben wird. Nun beginnt ein weiterer Krieg zwischen den Brüdern. Die Holzsoldaten kämpfen plötzlich nicht mehr. Sie ziehen sich gegenseitig auf. Wie kann das sein? Was ist passiert? Und auf einmal sind sie überall. Unter dem Boden, in den Wänden, Tag und Nacht. Wer kann ihnen Einhalt gebieten? Und dann eines Tages, ist Kaspar verschwunden.

"Die kleinen Wunder von Mayfair" - eine wahrhaft magische Geschichte! Oftmals war ich hin- und hergerissen. Manche Passagen waren mir zu phantastisch, wenngleich ich mir immer alles genau vorstellen könnte. Explodierende Papierwälder, lebendiges Spielzeug. Wer kann sich da nicht an seine eigene Kindheit erinnern? In meiner Phantasie wurden Puppen und Kuscheltiere auch lebendig, führten ihr eigenes Leben. Manches Mal erscheint es mir im Roman als wäre es zu viel und doch konnte ich nicht aufhören zu lesen.

"Die kleinen Wunder von Mayfair" - auf alle Fälle ein Roman, der mich fasziniert hat, der aus der Masse heraussticht. Ein außergewöhnlicher Roman, wie ich ihn vergleichbar noch nie gelesen habe. Manchmal ist es verstörend, aber immer großartig. Robert Dinsdale schreibt bildhaft. Seine Geschichte ist zwar ungewöhnlich, aber sein Schreibstil äußerst angenehm. Vor meinem inneren Auge lief immer ein Film ab. Es ist definitiv ein Buch, das man nicht mehr vergessen wird. Und das Ende gleicht so manche Länge im Buch wieder aus. Aber Vorsicht! Man sollte sich schon einlassen können auf die Reise ins Reich der Phantasie!

Bewertung vom 23.11.2018
Eines Tages in der Provence
Lambert, Karine

Eines Tages in der Provence


weniger gut

Wer kennt sie nicht, die kleinen Dörfer in südlichen Gefilden. Fast immer steht in der Mitte des Dorfplatzes ein großer alter Baum. Karine Lambert lässt ihren Roman in einem namenlosen Dorf in der Provence spielen. Im Mittelpunkt steht eine alte Platane. Ein Baum, um den sich vieles im Dorf dreht. Der eine nutzt den Baum zum Klettern, der andere, um den Schatten im Sommer zu genießen. Die einen zum Ausruhen, die anderen zum Betrachten. Alle Dorfbewohner kennen diesen Baum, sind mit ihm groß geworden, doch nun soll der Baum gefällt werden! Ein paar der Bewohner tun sich zusammen. Sie wollen nicht, dass der schöne alte Baum gefällt wird.

"Eines Tages in der Provence" - ich konnte es kaum erwarten, endlich den dritten Roman der Autorin in Händen zu halten und ihn zu lesen. Ihre beiden Romane "Das Haus ohne Männer" und "Und jetzt lass uns tanzen" haben mich verzaubert. Dies waren Geschichten voller Poesie, voller Liebe. Der vorliegende Roman konnte mich nun wider Erwarten überhaupt nicht überzeugen. Es fehlt der gewisse Zauber. Viele Personen kommen in der Geschichte vor. Sie bleiben jedoch blass. Ich kann sie mir nicht richtig vorstellen. Dass der Baum selbst zu Wort kommt... nun ja. Das ist vielleicht eine nette Idee, aber der Funke springt einfach nicht über.

Zitat Bucheinband: "Ein wunderschöner Roman, der nach Lavendel und Sommerregen duftet. Dieses Buch tut gut." Weder kommt Lavendel vor, noch Sommerregen. Wie kommt man dann zu so einer Aussage? Ich finde sie irreführend.

"Eines Tages in der Provence" - leider so gar nicht meine Geschichte.

Bewertung vom 21.11.2018
Bevor es Weihnachten wird
Hohlfeld, Kerstin

Bevor es Weihnachten wird


sehr gut

Sophia kennt nur ihre Arbeit in der Werbeagentur. Hier will sie groß rauskommen. Sie hat für niemanden mehr Zeit, noch nicht einmal für ihren Freund Lukas, der sie immer so liebevoll umsorgt. Dann steht Weihnachten vor der Tür und Sophia graut es einfach nur davor. Die kitschige Deko bei ihren Eltern, die kalorienreichen Kekse ihrer Oma und dann noch die allgegenwärtige weihnachtliche Gefühlsduselei.

Beim traditionellen Kaffeetrinken zum 1. Advent lässt Sophia die Familie spüren, wie lästig ihr das alles ist. Als sie dann auch noch ihre neunjährige Nichte zutiefst verletzt, steht sie auf einmal alleine da, doch das wird ihr erst später klar. Niemand meldet sich mehr bei ihr. Als sie dann durch eine dumme Aktion ihren heißgeliebten Job verliert, scheint Sophia den Boden unter den Füßen zu verlieren. Weihnachten scheint sie alleine verbringen müssen, denn nun macht ihr sogar Lukas klar, dass er etwas Abstand benötigt. Er fliegt zu seiner Familie nach Indonesien, um dort die Feiertage zu verbringen.

Sophia hat nun viel Zeit zum Überlegen und dann rafft sie sich auf, fährt zu ihren Eltern und bittet ihre Mutter, ihr das richtige Weihnachtsgefühl zu zeigen. Nach und nach beginnt sie zu begreifen, was sie sich und ihrer Familie die ganzen Jahre über angetan hat. Erst zögerlich, doch dann mit ganzer Stärke widmet sie sich den Projekten der Familie, der das Nachbarschaftshaus ganz besonders am Herzen liegt. Hier bekommen Leute, die nichts haben, wenigstens einmal die Woche eine warme Mahlzeit. Sophia hilft, wo sie nur kann und auch mit ihrer jungen Nichte kann sie sich wieder versöhnen. Sollte Weihnachten vielleicht doch nichts so übel sein?

"Bevor es Weihnachten wird" - für alle, die Weihnachtsromane lieben! Ich gebe es zu, zu Beginn der Geschichte konnte ich Sophia überhaupt nicht leiden. Ich hätte sie so schütteln können. Ich hätte ihr am liebsten zugerufen "Mensch Mädchen, mach die Augen auf! Dein Job ist nicht alles. Siehst du nicht, was du mit deiner Familie machst?". Doch Sophia wandelt sich und es ist richtig schön, diese langsame Verwandlung als Leser miterleben zu dürfen.

"Bevor es Weihnachten wird" - eine tiefsinnige Geschichte und großartiges Lesevergnügen! Wer war nicht schon mal von Weihnachten genervt? Wer kann sich immer dem alljährlich auftretenden Weihnachtsstress entziehen? Wie gerne würde ich mich da an den Tisch von Sophias Familie setzen - laut, bunt, chaotisch und durch und durch liebenswert! Dieser Roman ist das perfekte Buch, um sich auf Weihnachten einzustimmen.

Bewertung vom 19.11.2018
Die Frauen der Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.2
Bach, Tabea

Die Frauen der Kamelien-Insel / Kamelien Insel Saga Bd.2


ausgezeichnet

Sylvias und Maels größter Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Endlich sind sie verheiratet. Ein rauschendes Fest wurde gefeiert. Auch Sylvias beste Freundin Veronika war mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter da. Sylvia und Mael sind total verliebt in ihr kleines Patenkind und in beiden erwacht der Wunsch nach einem eigenen Kind, doch Sylvia wird einfach nicht schwanger.

Dann eines Tages erscheint die Pariserin Chloé auf der Insel. Mit dabei hat sie ihren siebenjährigen Sohn Noah, den sie Mael als seinen Sohn vorstellt, doch Noah ist ganz verängstigt und verstört, hat er doch Alain bisher für seinen Vater gehalten, doch der will auf einmal nichts mehr mit ihm zu tun haben. Obwohl Chloé unerwünscht ist auf der Insel, hat sie nicht vor zu gehen. Ganz im Gegenteil. Mit allen Mitteln versucht sie, Mael zurück zu erobern.

Während Sylvia versucht, um ihre große Liebe zu kämpfen, gelingt es dem alten Pierrick, sich dem verstörten Jungen zu nähern. Er hat Erfahrung damit, denn Mael ist es damals ähnlich ergangen.

Um den Ausbau der Gärtnerei mit einem Besucherzentrum zu finanzieren, verkauft Sylvia einen nach ihr benannten Kamelienbaum, der unerwartet eine sehr hohe Summe einbringt. Bedingung ist jedoch, dass dieser Baum einzigartig ist, doch dann taucht plötzlich ein Ableger auf und der neue Besitzer des Baumes strebt einen Prozess an. Kann der Jardin aux Camélias gerettet werden? Und wird die Liebe zwischen Mael und Sylvia stark genug sein, um allen Herausforderungen zu trotzen?

"Die Frauen der Kamelieninsel" - was für eine spannende Fortsetzung des Romans "Die Kamelieninsel"! Tabea Bach hat wieder einmal bewiesen, dass sie ihre Leser fesseln und begeistern kann. Meine absoluten Lieblingsfiguren in diesem Roman sind der kleine Noah und der alte Pierrick. Noah, der von seiner Mutter hin- und hergerissen wird, eine Frau, die nur ihre eigenen Interessen im Kopf hat. Und Pierrick, der so wunderbar mit den Menschen umgehen kann. So einen Pierrick möchte man kennen! Aber auch all die anderen, Sylvia, Mael, aber auch die wunderbare Solenn und die ganze Mannschaft der Kamelieninsel, man möchte mit ihnen zusammen in der Küche sitzen und all die leckeren Speisen kosten, die immer wieder gekocht werden.

"Die Frauen der Kamelieninsel" - eine packende Geschichte und doch sehr romantisch und gefühlvoll. Tabea Bachs Schreibstil ist so frisch, lebendig und bildhaft - man möchte die Koffer packen und sofort in die Bretagne reisen. Ein wunderbarer Liebesroman, ein schönes Buch voller Liebe und voller Leben!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2018
Der magische Adventskalender
Brandt, Jan

Der magische Adventskalender


ausgezeichnet

Jonas Klaasen ist ein Junge, der mit Weihnachten und all den Vorbereitungen zum schönsten Fest des Jahres nichts zu tun haben möchte. Während andere aufgeregt Geschenke besorgen oder die ersten Weihnachtsplätzchen backen, sitzt er am liebsten in seinem Zimmer. Eines Morgens, bevor er zu seiner Schule in Ravenhagen aufbricht, findet er einen Kasten aus Ebenholz vor der Tür. Der Kasten entpuppt sich als Adventskalender, doch die Türchen lassen sich nicht öffnen. Die Türchen sind mit Zahlen und Zeichen versehen und schnell findet er heraus, dass nur derjenige das jeweilige Türchen öffnen kann, der mit diesen Zahlen und Zeichen in direkter Verbindung steht. Jonas ist neugierig geworden. Er möchte das Geheimnis des irgendwie magischen Adventskalenders lösen, doch dazu muss er vor die Tür gehen. Anstatt auf seinem Zimmer zu sitzen, lernt er auf einmal die unterschiedlichsten Menschen kennen. Da ist Herr Bombacher, der Uhrmacher, die Eisnerin mit ihrem Nackthund, Frau von Kleef aus der Parfümerie und so viele andere. Und wer ist dieser kleine Herr Oppermann, der offenbar im Kalender zu wohnen scheint?

"Der magische Adventskalender" - in 24 Kapiteln erzählt Jan Brandt eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte. Eine Geschichte, in der sich der anfangs eher mürrische Jonas, der alles für sich behalten will, wandelt zu einem netten Jungen. Wunderschön zu lesen, wie diese Verwandlung von Kapitel zu Kapitel vonstatten geht, wie der Junge Menschen kennenlernt und wie er vor allen Dingen seinen Vater besser kennenlernt, der einmal einen sehr magischen Beruf gehabt habt. Doch was es genau mit dem magischen Adventskalender, all den geheimnisvollen Menschen im Buch und auch was es mit Herrn Oppermann auf sich hat - das müssen Sie schon selbst lesen!

"Der magische Adventskalender" - eine außergewöhnliche Weihnachtsgeschichte zum Selbstlesen und Vorlesen. Auf alle Fälle eine Geschichte für jedes Alter, egal, ob jung oder alt. Für alle Menschen, die Weihnachtsgeschichten so sehr lieben wie ich. Wunderschön erzählt, magisch, mit ganz viel Liebe und Fantasie.

Auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte ich die Illustrationen von Daniel Faller. Sie sind einfach wunderbar und vervollkommnen diese zauberhafte Geschichte. Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.11.2018
Liebe Mrs. Bird
Pearce, AJ

Liebe Mrs. Bird


ausgezeichnet

"Liebe Mrs. Bird" - ein faszinierender Roman, der aus der Masse an Büchern heraussticht mit liebenswerten Figuren, die dem Leser sofort ans Herz wachsen. Emmeline, die zusammen mit ihrer besten Freundin Bunty Dienst tut bei der Freiwilligen Feuerwehr. Kein leichter Job, schlagen doch unentwegt die Bomben der Deutschen in London ein. Trotz aller Kriegsgeschehen versuchen die jungen Frauen, sich nicht den Spaß am Leben nehmen zu lassen. Sie gehen aus, sie gehen ins Kino, sie gehen tanzen. Sie lassen sich von Hitler nicht unterkriegen.

Dreht sich der Roman anfangs fast ausschließlich um Emmelines Arbeit in der Redaktion der Frauenzeitschrift, wird der Leser von Seite zu Seite mehr ins damalige Kriegsgeschehen hinein gezogen. Ständiger Bombenhagel, berstende Häuser, brennende Straßen...

"Liebe Mrs. Bird" - eine raffiniert gestrickte Geschichte, originell und bewegend. Für mich ist dieses Buch eines DER Entdeckungen 2018!

Bewertung vom 13.11.2018
Warum ich Azaleen liebe
Mack, Josefa; Imma, Maria

Warum ich Azaleen liebe


sehr gut

Dieses Büchlein habe ich in der Buchhandlung der KZ-Gedenkstätte Dachau entdeckt. Es sind die Gedanken der jungen Schwesternschülerin Maria Imma Mack, die in der damaligen schrecklichen Zeit eher durch Durchfall mit dem KZ Dachau in Berührung kam. Sie hatte von der dortigen Plantage Blumen abzuholen. Maria Imma Mack begriff schon bald, was hinter den hohen Mauern vor sich ging. Sie unternahm diese Fahrten zum KZ nun regelmäßig, immer unter großer Gefahr, das eigene Leben zu riskieren. Sie brachte den Häftlingen Pakete. Sie schmuggelte Briefe hinein und hinaus. Darauf stand die Todesstrafe, doch die junge Frau ließ sich nicht beirren.

"Warum ich Azaleen liebe" - das Zeitzeugnis einer damals jungen Frau, die den festen Entschluss des Helfens gefasst hat und sich durch nichts hat beirren lassen. Jedes Päckchen, jeder Korb mit Lebensmitteln, vielleicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch diese junge Frau wurde so zum Lebensretter und war die Verbindung der inhaftierten Menschen nach außen. Zeilen, die sehr berühren, die den Leser nachdenklich stimmen.

Im September diesen Jahres habe ich die Gedenkstätte zusammen mit Freundinnen besucht. Ein Besuch, den wir wohl nie vergessen werden.