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Benutzername: 
Johannes Fidanza
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München
Über mich: 
Lesen - Lernen

Bewertungen

Insgesamt 1192 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2011
Die sieben letzten Tage Jesu
Gibson, Shimon

Die sieben letzten Tage Jesu


weniger gut

Das Buch ist leider zu subjektiv geraten und darum nicht empfehlenswert. Zwar wird so einiges gut geschildert aber der Schreib-Stil ist wenig wissenschaftlich. Es kommen zu viele 'Bei meiner Ausgrabung im Jahre ...' und 'Ich habe die Stoffe zur Radiocarbonuntersuchung gleich in die USA geschickt...' Phrasen vor, welche die Objektivität des Autors unterminieren. Man hat den Eindruck, dass das Buch die lebenslange Beschäftigung des Autors mit der Archäologie Israels zum Thema hat und weniger die Archäologie über die letzten 7 Tage Jesu.
Glücklicherweise gibt es gute Bücher zum Thema die zu empfehlen wären. Inbesondere das Buch von Gerhard Lohfink 'Der letzte Tag Jesu' ist als das eigentlich beste Buch zum Thema.

Bewertung vom 29.03.2011
Geschichten aus Tel Ilan
Oz, Amos

Geschichten aus Tel Ilan


ausgezeichnet

Ich war positiv überrascht über die literarische Qualität dieses Buches. Amos Oz habe ich immer gerne gelesen, aber mehr aus Interesse an Israel; insbesondere 'Eine Geschichte von Liebe und Finsternis' lebt mehr vom Plot und der Beschreibung der Historie und weniger von einer besonderen Sprache. In diesem Buch hier aber zeigt Oz , dass er tatsächlich zu außergewöhnlicher Erzählkunst in der Lage ist. Die Beschreibung eine fiktiven Dorfes und seiner Bewohner in Nord-Israel gelingt ihm ausgesprochen poetisch, spannend und tiefsinnig. Sehr lesenswert. Das Buch werde ich sicher mehrmals verschenken.

Bewertung vom 16.03.2011
Die sieben Säulen des Glücks
Wolf, Notker

Die sieben Säulen des Glücks


ausgezeichnet

Wer sich über die 4 Kardinaltugenden und die 3 Tugenden des Christentums informieren wollte, war bislang immer noch am besten bei den klassischen Büchern von Joseph Pieper über jede einzelne dieser Grundtugenden bedient. Pieper setzte allerdings seinerzeit (vor 50 Jahren) ein Bildungsniveau voraus, dass der heute Leser leider kaum mehr vorbringen kann.
Notker Wolf schreibt in diesem Buch über die Grundtugenden neu und aktuell - meist in einzelnen nicht zu langen Gedanken die aber durchaus zusammenhängend vorgetragen werden. Sehr lesenswert und eher leicht zu lesen.
(Trotz allem - Joseph Piepers Bücher über die Kardinaltugenden sind für ehrgeizigere Leser immer noch zuerst heranzuziehen).)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.02.2011
Schöpfung
Kehl, Medard

Schöpfung


schlecht

Ich habe fast alle Buch-Veröffentlichungen von Pater Medard Kehl gelesen und bin von allen begeistert! Dieses schien mir schon vor Kauf als das Substrat von 'Und Gott sah dass es gut war', was ein wirklich fabelhaftes Buch ist.
Vom Inhalt ist nichts einzuwenden - es wird die Schöpfungstheologie, sowie Erbsünde und Theodizee erklärt.
Warum ich das Buch aber keinem empfehlen will liegt an der Tatsache, dass der Text immer wieder eher unmotiviert von Zitaten und Kurzbiographien unterbrochen wird und ein echter Lesefluss damit behindert wird. Echt nervig. Man schütze uns vor diesen dü'§*`?mlichen Einfällen der Lektoren und Buchsetzer.-

Bewertung vom 26.11.2010
Geschichte der Spätantike
Demandt, Alexander

Geschichte der Spätantike


ausgezeichnet

Dieses Buch ist eine detailreiche Beschreibung der für Europa wichtigsten antiken Epoche. Nach der Darstellung der politischen Geschichte werden Staat (Kaiser, Hof, Militär, Verwaltung), Gesellschaft (Frauen, Sklaven ...), Wirtschaft und Religion einzeln beschrieben, so dass ein großes Panorama dieser Epoche entsteht. Zum Schluss faßt Demandt die Deutungsgeschichte und die gängigen Erklärungsversuche für den Untergang des römischen Reiches zusammen.
Insgesamt ist das Buch eine vollumfassende und einstweilen abschließende Beschreibung und Deutung der Spätantike und ersetzt die Lektüre vieler Einzelstudien und Monographien.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.11.2010
Licht der Welt
Benedikt XVI.

Licht der Welt


ausgezeichnet

Joseph Ratzinger ist der klügste Deutsche unserer Zeit. Wer schlau ist, liest dieses Buch und partizipiert an seinem Tiefsinn, seiner Bildung und seiner Redlichkeit - alle anderen sollen weiter Spiegel-Online konsumieren.

22 von 38 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2010
Leidenschaften
Singer, Isaac Bashevis

Leidenschaften


ausgezeichnet

Es gibt viele Geschichtensammlungen von Isaac Bashevis Singer. Diese sehr Gschichten aus der eher späten Schaffensperiode hier handeln abwechselnd über das Schtetl und über das jiddische Leben nach der Auswanderung. Meiner Meinung nach einer der besten Geschichtensammlungen Singers - sehr empfehlenswert.

Bewertung vom 04.11.2010
Das Matthäusevangelium
Frankemölle, Hubert

Das Matthäusevangelium


ausgezeichnet

Wer will das Matthäusevangelium nicht als gute Lektüre loben? Das Matthäusevangelium als das in der Urkirche einflußreichste Evangelium ist immer lesenswert, wenn auch wenigsten Theologen als ihr Lieblingsevanglium bezeichnen würden.
Nicht ganz kann dieses Buch von Frankemölle plausibel machen, warum hier eine neue andere Übersetzung als die Einheitsübersetzung angebracht ist. Auch geht über die Textabschnittsweise vorgetragene Deutung das ganzheitliche Komposition des Matthäus-Evangeliums etwas unter. Dennoch aber: Immer lesenswert.

Bewertung vom 27.10.2010
Beten schenkt Heimat
Lohfink, Gerhard

Beten schenkt Heimat


ausgezeichnet

Dieses Buch ist die interessanteste theologische Neuerscheinung im Jahr 2010. Wesentliche Fragen werden geklärt wie: An wen richtet sich das Gebet? Ist ein Bittgebet zulässig? Wirken Gebete? Die Antworten sind durchaus befriedigend.
Der Text ist nicht trivial und gerade der Beginn des Buches mutet etwas hanebüchen an, wenn es darum geht, dass Gott dem Mose auf dem Berg Sinai angeblich das richtige Beten vorgemacht haben soll. Insgesamt aber ist das Buch eine gute Mischung aus Theologie (was in etwa Trinität ist sollte man schon wissen) und Geschichte des Gebets in Kirche und Literatur. Das Kapitel über die Psalmen atmet die besondere Vorliebe des Autors und wirkt ansteckend. Weiterführend sei hier auf das tolle Buch desselben Autors "Der letzte Tag Jesu" hingewiesen, in dem Psalm 22 explizit in seiner Bedeutung beschrieben wird.
Im letzten Kapitel schildert offensichtlich der Autor seine eigene spannende Gebetsgeschichte mit einem Hinweis auf "Veni Sancte Spiritus" den ich dankbar aufgenommen habe.