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Liebeslenchen
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Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2017
The One
Realf, Maria

The One


ausgezeichnet

~~~ Eine rührende und filmreife Liebesgeschichte, die ans Herz geht

Nach einer langen ChickLit-Pause hatte ich mal wieder Lust auf eine locker leichte Liebesgeschichte. Besonders an heißen Sommertagen bevorzuge ich unkomplizierte Geschichten, die man an einem Stück runterlesen kann und wo es dennoch nicht fatal wäre, sie für eine Weile zu unterbrechen.

Mit „The One“ habe ich wirklich einen wahren Glückstreffer gelandet, aber dem ChickLit-Genre kann man es nicht zu 100% zuordnen. Dafür sind die Hintergründe dieser emotionalen Liebesgeschichte zu dramatisch und zu traurig. Dabei fing alles so locker und harmonisch an, denn die Protagonistin Lizzie ist frisch verlobt und steckt mitten in den Vorbereitungen für ihren großen Tag. Doch das sichere Gefühl, das Richtige zu tun, verblasst, als ihr verschollener Exfreund Alex versucht, sie zu kontaktieren.

Dem leichtgängigen und einnehmenden Schreibstil ist es geschuldet, dass man sich rasend schnell in die Gefühlslage von Lizzie hineinversetzen und all ihre widersprüchlichen Emotionen nachempfinden kann. Durch ausgiebige Rückblenden lernt man eine junge und über beide Ohren verliebte Lizzie kennen und man spürt, dass die Liebe zwischen ihr und ihrem Alex unerschütterlich ist. Unweigerlich fragt man sich die gesamte Zeit, aus welchem triftigen Grund alle vergangenen Liebesschwüre ihren Wert verloren haben, und die Antwort auf diese Frage, hält die Autorin eine ganze Weile geschickt zurück.

Einfühlsam und locker erzählt Maria Realf eine emotionale, wunderschöne ja eigentlich schon filmreife Liebesgeschichte, die mich ein wenig an die Hollywoodverfilmung mit Julia Roberts „Die Braut, die sich nicht traut“ erinnerte. Ob sich die zukünftige Braut Lizzie am Ende von ihrem liebenswerten Verlobten Josh zum Traualtar führen lässt, solltet ihr einfach selbst herausfinden. Ich muss gestehen, dass mich die unscheinbare Geschichte von Beginn an in ihren Bann gezogen und mich, trotz ihrer Vorhersehbarkeit, zufrieden aber auch ziemlich traurig zurückgelassen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2017
Wie die Luft zum Atmen / Romance Elements Bd.1
Cherry, Brittainy

Wie die Luft zum Atmen / Romance Elements Bd.1


ausgezeichnet

Es mag jetzt ein wenig kitschig klingen, aber bei diesem Buch hatte ich von Anfang an das richtige Gefühl im Bauch. Bevor ich überhaupt den ersten Satz gelesen hatte, wusste ich schon, dass ich diese Geschichte lieben werde. Und ja, diese berührende Liebesgeschichte ich wirklich wunder, wunderschön und auch verdammt traurig.

Die Story selbst beginnt mit einigen klassischen Klischees und auch die Charaktere scheinen auf den ersten Blick nach einem stereotypen Konzept aufgebaut zu sein. Dieser Eindruck wird von einer mehr als ergreifenden Hintergrundgeschichte verdrängt und in Kombination mit einem einnehmenden und kraftvollen Schreibstil entwickelt sich rasend schnell ein einnehmender Sog und es entlädt sich eine ganze Bandbreite an Gefühlen, die unter die Haut gehen.

Brittainy C. Cherry erzählt in „Wie die Luft zum Atmen“ eine Geschichte über das Loslassen einer großen Liebe – von Abschied, Trauer und die Angst vor dem Vergessen. Dieser unbeschreibliche Schmerz, der beide Protagonisten am Weiteratmen hindert, wird durch die Worte der Autorin spürbar. Gleichzeitig wiegt sie diese bedrückenden Emotionen mit hoffnungsbringenden Momenten auf, baut neue Chancen ein und schickt federleichte Zeichen, die zeigen, wie wichtig es ist, tief Luft zu holen, um sich in der tiefsten Trauer nicht selbst zu verlieren.

Dass die emotionale Geschichte im letzten Drittel richtig spannend wird und einige schockierende Geheimnisse ans Tageslicht bringt, hat mich ehrlich überrascht. Obwohl viele Zufälle ineinandergreifen, die nicht immer glaubwürdig erscheinen, nimmt die Story zum Schluss noch mal ordentlich Fahrt auf.

Ich habe die Liebesgeschichte von Tristan und Elizabeth, die übrigens komplett in sich abgeschlossen ist, sehr gerne gelesen. Sie macht deutlich, dass man sein Herz nicht daran hindern sollte, sich zu verlieben, auch wenn die Gesellschaft es von einem verlangt.

Es fühlt sich jetzt ein bisschen falsch an, auch etwas Negatives zu schreiben. Dennoch haben mich, abgesehen von den vielen Zufällen, manche Formulierungen gestört. Oft wurde es für mein Gefühl einfach zu metaphorisch und einige Sätze waren mir echt zu kitschig – „Küss mich mit deiner Finsternis“ ist nur ein Beispiel.

Mein Fazit: Eine Liebesgeschichte fernab von 0815
"Wie die Luft zum Atmen" ist eine tiefgründige und schmerzerfüllte Liebesgeschichte, die den Protagonisten neue Hoffnung bringt und zeigt, dass man stets seinem Herzen folgen sollte.
Trotz kleiner Schwächen ist diese herzzerreißende Story in meinen Augen ein Must-Read für alle Liebesroman-Liebhaber.

Bewertung vom 01.04.2017
Paper Prince - Das Verlangen / Paper Bd.2
Watt, Erin

Paper Prince - Das Verlangen / Paper Bd.2


gut

Obwohl „Paper Princess“ von unzähligen Klischees überlagert und zum Teil etisch nicht ganz nachvollziehbar war, entwickelte sich der Auftaktband zu einem überraschenden Highlight. Das Tempo war schwindelerregend, der Sog zerstörerisch und das offene Ende machte mich wahnsinnig.

Die direkte Fortsetzung „Paper Prince“ knüpft nahtlos an den ersten Band an und kann, zumindest am Anfang, das rasante Tempo halten. Doch dieses lässt schnell nach und die Story kommt zum Stillstand.

Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger, der mich vor allem durch seine Leichtigkeit überzeugte und mich durch die Seiten fliegen ließ, weist diese Fortsetzung deutlich mehr Längen auf und ist stellenweise übertrieben überzogen.

Natürlich ist auch der ersten Band mit vielen Klischees behaftet, die man durchaus mit einem Augenzwinkern hinnehmen kann, aber dieses Mal fiel es mir schwer einfach drüber wegzusehen, da es einfach zu viele waren. Auch der verbale Austausch zwischen den verfeindeten Parteien war extrem verletzend und zu sehr unter der Gürtellinie.

Hinzu kommt, dass Ellas selbstzerstörerische Abwehrhaltung mit der Zeit an Authentizität verliert, wobei sie eigentlich eine toughe und starke Persönlichkeit ist. Ganz fürchterlich empfand ich die Hierarchie an der Privatschule und das ungeheuerliche Verhalten der reichen Kids. Geht es dort wirklich so ab?

Überhaupt nicht nachvollziehbar ist auch das Verhalten von Ellas Vormund Callum Royal in Bezug auf seine Brooke. Würde sich ein Mann in seiner Position tatsächlich so dumm und blind verhalten?
Obwohl sich zum Ende hin seine unerklärliche Hörigkeit Brooke gegenüber klärt und man seine Motive zum Teil nachempfinden kann, musste ich oft verständnislos den Kopf über ihn schütteln.

Nichtsdestotrotz entwickelt die Story, nach dem langatmigen Hauptteil und einigen nicht nachvollziehbaren Wendungen, erneut einen unbeschreiblichen Sog, der mich durch die letzten Seiten fliegen ließ. Und erneut endet alles in einem nervenaufreibenden Cliffhanger…

Trotz meiner Kritik und Unzufriedenheit möchte ich den abschließenden dritten Band „Paper Palace“ unbedingt lesen.


## Mein Fazit
Die "Paper"-Story ist trotz aller Klischees und des übertriebenen Plots wirklich ein lesenswertes New-Adult-Abenteuer und eine absolute Leseempfehlung für alle Fans des Genres.
Obwohl dieser zweite Band für mein Gefühl nicht rundum gelungen und ein klassischer Trilogien-Lückenfüller ist, fasziniert mich der verkorkste Royal-Clan und ich warte gespannt auf das große Finale.

Bewertung vom 13.03.2017
Die Schöne und das Biest
Barbot de Villeneuve, Gabrielle-Suzanne

Die Schöne und das Biest


ausgezeichnet

Der Disney Zeichentrickfilm „Die Schöne und das Biest“ zählt zu den Klassikern und ruft bei mir selige Kindheitserinnerungen hervor.
Nun startet bald die Realverfilmung in den Kinos. Dass ich den Film unbedingt sehen muss, steht außer Frage. Der Trailer lässt vermuten, dass die Story nah an der Disney Zeichentrickfassung liegt.
Wenn ich ehrlich bin, kannte ich bisher auch NUR die Disney-Version und hatte sogar lange Zeit keine Ahnung, dass die Story auf einem französischen Volksmärchen beruht.

## Die Urfassung in einer prachtvollen Schmuckausgabe ##

Der Coppenrath Verlag hat diesen Monat ein Buch veröffentlicht, in das ich mich Hals über Kopf verliebt habe und mit dem ich gleichzeitig meine „Bildungslücke“ schließen konnte.

Hinter dem schlichten Titel „Die Schöne und das Biest“ versteckt sich eine aufwendig gestaltete Schmuckausgabe mit interaktiven Details, die von dem bekannten englischen Grafikerduo MinaLima illustriert wurden.
Alle Innenseiten wurden mit goldenen Elementen verziert und zwischen den Seiten befinden sich ausklappbare Landkarten, Drehscheiben, versteckte Türchen und einige bunte Illustrationen.

Das klassische Märchen stammt aus dem Jahre 1740 und wurde von der Französin Gabrielle-Suzanne Barbot de Villeneuve verfasst.
Die Handlung der Urfassung fühlt sich anfangs recht ungewohnt an, da die Begebenheiten erst einmal vollkommen andere sind. Doch die Sprache ist unglaublich einnehmend. Schnell verzaubern die wundervollen Worte ihr lesendes Gegenüber, sodass man diese epische Liebesgeschichte einfach ganz schnell zu Ende lesen muss. Obwohl das Ende längst bekannt ist, steigt die Spannung mit der Seitenzahl und endet in einem großen Finale.

## Mein Fazit: Bezaubernd ##

Das epische Märchen von der liebenswerten Schönen und dem kaltherzigen Biest begeistert Generationen und ich liebe diese Geschichte von ganzem Herzen.
Die prachtvoll illustrierte Schmuckausgabe ist wirklich jeden Cent wert und lässt das bibliophile Herz aller Büchermenschen höher schlagen. Bei mir bekommt es einen gut sichtbaren Ehrenplatz im Regal.

Bewertung vom 09.03.2017
Im Schatten das Licht
Moyes, Jojo

Im Schatten das Licht


sehr gut

Jojo Moyes hat es geschafft, mich mit einer Geschichte zu unterhalten, in dem die Symbiose zwischen Pferd und Mensch eine große Rolle spielt. Dabei mache ich stets einen großen Bogen um Bücher, in denen das Reiten und Pferde im Mittelpunkt stehen – denn ich bin überhaupt kein Pferdemensch und finde die Thematik eigentlich vollkommen uninteressant.

Doch „Im Schatten das Licht“ ist kein Pferderoman im klassischen Sinn. Obwohl viel über die Dressur und die Liebe zum Pferd erzählt wird, geht es um die vertrauensvolle Verbindung zwischen Mensch und Tier, um Träume, die ein Leben lang unerfüllt bleiben, und um große Verluste.

## Erst schwieriger Einstieg, dann fesselnde Handlung ##

Die Geschichte beginnt mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, die anfangs nicht leicht zu lesen sind. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich verstand, worum es Jojo Moyes geht und welche Charaktere im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Doch sobald ich alle Gedanken, Fakten und Informationen sortiert hatte, ließ mich die Story einfach nicht mehr los. Schnell begannen sich die Stränge miteinander zu verstricken und bildeten, bis zum Ende, einen soliden roten Faden.

## Trotz Vorhersehbarkeit, ein emotionales Leseerlebnis ##

In ihrem Bestseller-Roman „Ein ganzes halbes Jahr“ hat Jojo Moyes mich vor allem mit ihrem Mut zu krassen Wendungen und der Unvorhersehbarkeit der Story überzeugt.

Obwohl in „Im Schatten das Licht“ vereinzelt überraschende Wendungen auftauchen, ist von diesem Mut dieses Mal wenig zu spüren und die Handlung selbst ist in meinen Augen ziemlich vorhersehbar. Dies mag vielleicht daran liegen, dass Jojo Moyes diesen Roman einige Jahre vor „Ein ganzes halbes Jahr“ geschrieben hat.

Nichtsdestotrotz kann man sich in dem Geschehen dieser Geschichte verlieren. Jojo Moyes ist einfach eine großartige Geschichtenerzählerin, die ganz besonders die zwischenmenschlichen Gefühle und Ängste nachvollziehbar übermittelt. Ihre lebendigen Texte lassen die Handlung wie einen Film vor dem inneren Auge ablaufen.

## Mein Fazit ##
„Im Schatten das Licht“ ist ein leiser und emotionsgeladener Roman, der von großen Verlusten, unerfüllten Lebensträumen, dem Wiederfinden von Vertrauen und Zusammenhalt erzählt und eindrucksvoll zeigt, wie wichtig es ist, über Gefühle und Wünsche zu sprechen.
Obwohl der Roman einige Längen aufweist und der Einstieg etwas holprig war, hat mir Jojo Moyes wieder ein Mal bewiesen, was für eine gute Erzählerin sie ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.02.2017
Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1
Watt, Erin

Paper Princess - Die Versuchung / Paper Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein heißer Page-Turner!

«Paper Princess. Die Versuchung» ist der erste Band der «PAPER»-Trilogie und zugleich der Debütroman des Autorinnenduos Elle Kennedy und Jen Frederick, die sich hinter dem Pseudonym Erin Watt verstecken.

In den USA löste dieses Buch einen riesigen Hype aus. Die amerikanischen Leserinnen überschlugen sich mit Komplimenten und Liebesbekundungen an die Autorinnen und die Protagonisten. Diese Begeisterung fachte meine Vorfreude auf die deutsche Übersetzung so sehr an, dass ich mir den Erscheinungstermin sehnlichst herbeiwünschte und natürlich sofort mit dem Lesen begann, als ich es endlich in den Händen hielt.

Ich hatte zwar von Anfang an im Gefühl, dass mir die Story gefallen könnte, dass sie mich dann aber so flashen und mitreißen wird, habe ich wirklich nicht kommen sehen. In nur zwei Nächten war der Lesespaß schon wieder vorbei und es fällt mir schwer, zu beschreiben, warum mich diese klischeebeladene Story so gut unterhalten hat. Sie entwickelt mit den Seiten einfach eine unglaubliche Sogwirkung, der man sich nicht so leicht entziehen kann.

Wenn ich ehrlich bin, erzählen die Autorinnen nichts weltbewegend Neues. Sie bedienen sich an den so genretypischen Klischees und wirklich einnehmend sind die meisten Charaktere zu Anfang überhaupt nicht. Eigentlich möchte man, nach dem ersten Kennenlernen, alle arroganten Royal-Brüder in einen großen Sack stecken und auf den Mond schießen, da sie sich ausgesprochen ungehobelt und unfassbar unanständig benehmen. Es grenzt beinahe an ein Wunder, dass die Protagonistin Ella es mehr als fünf Minuten mit ihnen aushält. Ihre schlagfertige, freche und vorlaute Art hilft ihr dabei, ihre Unsicherheit zu überspielen und eine innere Stärke vorzutäuschen.

Und doch sind es gerade diese Klischees, die in einen guten New-Adult-Roman gehören und wenn ich ehrlich bin, die bösen und ungehobelten Jungs sind verdammt sexy. Und ohne jetzt zu viel zu verraten: sie können auch wirklich charmant sein.

Sexy ist auch der Schreibstil der beiden Autorinnen, die für mein Gefühl perfekt harmonieren und einfach den richtigen Ton treffen. Trotz der Vorhersehbarkeit der Handlung schaffen sie es, überraschende Wendungen einzubauen und lassen sie in einem großen, gemeinen Cliffhanger enden, sodass ich den zweiten Band am liebsten jetzt sofort lesen möchte.

** Fazit **
Trotz aller Klischees konnten die ROYALS mein Herz im Sturm erobern.
Dieser rasante Serienauftakt ist frech, leidenschaftlich und unwiderstehlich sexy.

Bewertung vom 16.02.2017
Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1
Pearson, Mary E.

Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1


ausgezeichnet

Ein rasantes und bildgewaltiges Märchenabenteuer

In «Der Kuss der Lüge» – Auftaktband einer Jugendbuch-Tetralogie – geht es um eine unerschrockene Prinzessin, die vor einer Zwangsheirat mit einem ihr unbekannten Prinzen aus dem Königreich flieht und ihre Familie verrät. Kurz darauf machen sich der Prinz, den sie ursprünglich heiraten sollte, und ein Attentäter auf den Weg, um die davongelaufene Königstochter zu finden.
Beide Männer werden sie finden und ihre wahre Identität vor ihr verbergen. Die Prinzessin wird sich schließlich in beide verlieben.

Schon bevor ich überhaupt angefangen habe zu lesen, hat mich die Idee der Story, die so einfach und so genial ist, bereits überzeugt. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Leserinnen lese ich unglaublich gerne verzwickte Dreiecksliebesgeschichten.

Mary E. Pearson erzählt dieses rasante Fantasymärchen lockerleicht und wechselt dabei immer wieder die Perspektive. So schlüpft man als Leser erst in die Rolle der Prinzessin, dann in die des Prinzen und des Attentäters. Kurze Zeit später bekommen die beiden Männer ihr Namen, sodass man beginnt, sie voneinander zu unterscheiden. Doch wer von beiden der Attentäter und wer in Wahrheit der Prinz ist, das lässt sich nur erahnen und offenbart sich erst eine ganze Weile später.

Dieses Rätselraten war für mich eine wirklich spannende Leseerfahrung und hat mich noch mehr an diese schon so überzeugende Story gefesselt. Auf der einen Seite lagen die Identitäten für mich klar auf der Hand, dennoch war ich ständig hin- und hergerissen. Letztendlich hat mich die Autorin böse überrascht, denn ich lag mit meiner Vermutung vollkommen daneben.

Auch wenn die Story zwischendurch einigen Längen aufweist, ist sie insgesamt stimmig. Die einnehmenden Charaktere, der leichte Hauch von Fantasy, der sich in den nachfolgenden Bänden wohl noch weiter entfalten wird, und der ideenreiche Erzählstil haben mich dieses Buch in einem Rutsch durchlesen lassen, sodass ich gut über die ereignislosen Zwischenszenen hinweggesehen kann.

Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung des Abenteuers, die glücklicherweise nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Mein Fazit:
Vom ersten Eindruck bis hin zur letzten Seite konnte mich "Der Kuss der Lüge" überzeugen. Hinter dem geheimnisvollen Cover verbirgt sich ein rasantes und bildgewaltiges Märchenabenteuer, mit einem starken Mädchen im Mittelpunkt, das man einfach mögen muss. Dank des einfallsreichen Erzählstils von Mary E. Pearson baut sich schnell eine packende Spannung auf, die mich gekonnt in die Irre führte und am Ende restlos begeisterte.

Bewertung vom 14.02.2017
Begin Again / Again Bd.1
Kasten, Mona

Begin Again / Again Bd.1


gut

Unterhaltsam, aber unspektakulär

In den letzten Jahren habe ich unzählige New-Adult-Geschichten gelesen und freue mich immer ganz besonders auf neue hochgelobte Titel.

Da ich im Netz beinahe täglich über überschwängliche Buchbesprechungen zu Mona Kastens «Begin Again» gestolpert bin, konnte ich nicht anders, als diese Geschichte zu lesen.

Nun fällt es mir unglaublich schwer, meine Gefühle in Worte zu fassen. Denn auf der einen Seite hat mich die lockere Liebesgeschichte von Allie und Kaden gut unterhalten, gleichzeitig hat sie mich auch ziemlich gelangweilt, da das Handeln der Protagonisten sowie die Handlung selbst an vielen Stellen so nichts sagend und unglaubwürdig war.

Dass man im New-Adult-Genre auf stereotype Protagonisten trifft, ist vollkommen normal. Wenn man schon mehrere Bücher aus dem Bereich gelesen hat, fällt einem schnell auf, dass die Charaktere immer ähnliche Klischees bedienen und dieselben tragischen Geheimnisse mit sich herum schleppen. So weit, so gut.

Allie war auf jeden Fall eine Protagonistin, die auf mich viel zu unnatürlich wirkte. Ihr kindisches Verhalten ging mir schon nach den ersten Szenen auf die Nerven. Dass sie bei jeder unpassenden Gelegenheit anfängt zu weinen, war mir persönlich zu dramatisch, unglaubwürdig und absolut nicht nachvollziehbar.

Kaden hingegen hat mir besonders in den ersten Szenen gefallen, doch viel zu schnell verwandelt sich der unnahbare Badboy in ein zahmes Schoßhündchen und verlor somit nach wenigen Seiten seinen Reiz.

Es sind allerdings nicht nur die Charaktere, die mich nicht mitreißen konnten, sondern auch die Handlung selbst, die für meinen Geschmack viel zu unspektakulär war. Viele Szenen, Wendungen und auch Kulissen kannte ich schon aus anderen bekannten Romanen, was das Lesevergnügen schmälerte. Nichtsdestotrotz hat Mona Kasten eine angenehme Art zu erzählen. Ich mochte ihre Sprache und könnte mir auf jeden Fall vorstellen, noch ein anderes Buch von ihr zu lesen.

Fazit

Beim Lesen erinnerte mich «Begin Again» immer wieder an «Kirschroter Sommer». Der Liebesroman von Carina Bartsch hat mir damals einiges abverlangt und sich dann vollkommen unerwartet zu einem Lieblingsbuch gewandelt. Die Hoffnung, dass es bei „Begin Again“ ähnlich passiert, erfüllte sich am Ende leider nicht.

Obwohl mich die lockere Geschichte gut unterhalten hat, konnte mich die kitschige und stereotype Handlung mitsamt den blassen Charakteren nicht vollkommen überzeugen.

Bewertung vom 24.01.2017
The Real Thing - Länger als eine Nacht / Hartwell Bd.1 (eBook, ePUB)
Young, Samantha

The Real Thing - Länger als eine Nacht / Hartwell Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Der Funke wollte einfach nicht überspringen…

Da sich Samantha Young mit ihrer absolut fantastischen Liebesromanreihe für Erwachsene – den «Edinburgh-Love-Stories» – in mein Herz geschrieben hat, freue ich mich immer sehr über ihre Neuerscheinungen, und auf ihren neuen Serienauftakt «The Real Thing. Länger als eine Nacht» war ich wirklich richtig gespannt.
Insgesamt ist die Liebesgeschichte auch stimmig, unterhaltsam und zum Glück nicht allzu kitschig. Für Zwischendurch ist dieser leichte Roman ganz angenehm.

Dennoch kommt jetzt ein großes ABER:

Denn so gefühlvoll und romantisch diese neue Geschichte auch ist, versprüht sie einen vollkommen neuen Flair und ist nicht so atmosphärisch, wie meine geliebte «Edinburgh-Reihe».
Vielleicht liegt es an mir. Vielleicht vergleiche ich zu viel und bin emotional noch zu stark mit den „alten“ Charakteren verbunden, sodass ich die „neuen“ unbewusst nicht nah genug an mich rangelassen habe. Somit spürte ich beim Lesen immer eine gewisse Distanz und war nicht vollkommen in die Handlung eingebunden. Erschwerend kam hinzu, dass mich die Story selbst, einfach nicht fesseln konnte und sich unangenehm in die Länge zog.

Samantha Youngs Schreibstil kann ich dennoch nur loben. Sie weiß einfach, wie man die ganz großen Gefühle in schöne Worte packt, und beschwört wundervolle Bilder vor einer traumhaften Kulisse herauf.

Obwohl der prickelnde Serienauftakt «The Real Thing. Länger als eine Nacht» gefühl- und humorvoll erzählt wird, weiß ich, dass Samantha Young es eigentlich noch besser kann. Aus diesem Grund, bin ich nicht rundum zufrieden mit ihrem aktuellen Werk. Der Funke wollte einfach nicht überspringen.

Bewertung vom 07.01.2017
Insomnia / Bobby Dees Bd.2
Hoffman, Jilliane

Insomnia / Bobby Dees Bd.2


ausgezeichnet

„Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht“


«Insomnia» ist der neueste Thriller der amerikanischen Erfolgsautorin und Staatsanwältin Jilliane Hoffman und nach «Mädchenfänger» der zweite Fall für ihren Ermittler Bobby Dees.

An diesem Punkt muss ich gestehen, dass ich bis jetzt noch keinen Roman von Jilliane Hoffman gelesen habe. Auch nicht in meiner exzessiven Thrillerphase.

Glücklicherweise lässt sich «Insomnia» unabhängig von Band 1 lesen, da die Autorin zu Beginn einige Rückblenden einbaut und schlüssige Erklärungen abgibt. Wobei am Anfang viele Namen, Zuständigkeitsbereiche, Abkürzungen und interne Ermittlungsbezeichnungen auf den Leser einprasseln, die leicht verwirren und erst einmal sortiert werden müssen. Jedoch klingen diese Rückblenden insgesamt so unglaublich spannend, dass ich es jetzt ziemlich bereue, diesen ersten Band nicht gelesen zu haben.

Ziemlich schnell baut Jilliane Hoffman eine angenehme Spannung auf und weiß, mit den Seiten immer mehr zu fesseln.
Die Story beginnt mit dem unfassbaren Lügenfiasko der jungen Mallory, die sich durch eine falsche Entscheidung das gesamte Leben versaut. Von dem schicksalshaften Tag an lebt sie in einer Welt, die sie ablehnt. Eine Welt, die sie nicht mehr will. Als ihr dann tatsächlich etwas Schreckliches widerfährt, gibt es nur wenige Menschen, die ihren Worten Glauben schenken.

Da die dramatische Geschichte primär aus der Sicht von Mallory erzählt wird, baut der Leser eine starke Bindung zu dem Mädchen auf, das seinen Fehler zutiefst bereut.

Im Wechsel durchlebt man die Handlung auch aus der Sicht des Ermittlers Bobby Dees und schlüpft auch in die abscheuliche Gedankenwelt des brutalen Entführers, der von der verstoßenen Mallory besessen zu sein scheint.

Geschickt legt Jilliane Hoffman falsche Fährten und lässt die Charaktere mitsamt den Lesern lange Zeit im Dunklen ermitteln. Auch wenn es zum Ende hin viele glückliche Fügungen gibt, ist «Insomnia» insgesamt einfach ein runder Thriller, der bis zur letzten Seite zu fesseln weiß.