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Benutzername: 
jutscha
Wohnort: 
Hunsrück

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2022
Eingeschneit verliebt
Gercke, Martina

Eingeschneit verliebt


ausgezeichnet

Erneut ein absoluter Wohlfühlroman von Martina Gercke!

Amber, Reisejournalistin, bleibt auf dem zum Flughafen nach Edinburgh mit einer Reifenpanne während eines Schneesturms stecken. Bekleidet mit Pumps, einem Rock und - mangels Handschuhen - warmen Socken über den Händen macht sie sich auf den Weg in das nächste Dorf Glenshee, wo sie halb erfroren in einem Pub um einen Platz für die Nacht und etwas zu essen bittet. Eigentlich will sie so schnell wie möglich zurück nach London, doch das Wetter bessert sich auch die nächsten Tage nicht. Zum Glück ist da Ewan, der sexy Pubbesitzer, der ihr die Schönheit der Highlands näherzubringen versucht. Ewan hat eigentlich die Nase voll von Frauen, doch Amber berührt ihn und seine Seele an einer Stelle, die es ihm unmöglich macht, sie zu ignorieren. Oder doch? Aber das müsst Ihr selber lesen.

Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin Martina Gercke gelesen und fand ihren Humor bisher einfach immer super und die Liebesgeschichten sehr gefühlvoll. Daher waren meine Erwartungen an diese Geschichte hier auch relativ hoch. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Amber war mir sofort sympathisch und Ewan ist ein Bild von einem Schotten: groß, blond, sexy.

Auch den Schreibstil finde ich toll. Die Geschichte ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Situation eintauchen konnte. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Aber auch die Romantik kam nicht zu kurz. Ganz wundervoll sind auch die gemeinsamen Ausflüge der Protagonisten in die Umgebung beschrieben, so dass ich mich gefühlt habe, als wäre ich selbst in den Bergen. Ich habe den Schnee unter den Kufen des Schneemobils gehört und bin auf Skiern den Berg runtergesaust. Einfach wundervoll.

Ich fand die Geschichte einfach nur großartig und vergebe gerne 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 11.01.2022
Das magische Backbuch
Wider, Tini

Das magische Backbuch


sehr gut

Diese magische Bäckerinnengeschichte macht Lust auf Kuchen und weitere fantastische Geschichten

Eigentlich ist Fantasy (außer Zeitreisen) nicht so mein Ding. Aber weil bisher alle Bücher, die ich von Tini Wider gelesen haben, einfach toll waren, musste ich mich hierauf einfach einlassen. Und ich habe es nicht bereut, denn die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch wenn sie für mich nicht ganz an „Zeitenchaos“ von Tini Wider heranreichte.

Bäckerin Vivienne liebt es zu backen in ihrer eigenen Bäckerei. Als eine liebe ältere Dame, Frau Karfunkelstein, die von Beginn an Viviennes Kundin war, nach Paris zieht, schenkt sie ihr zum Abschied ein Backbuch mit den Worten „Lass den Dingen ihren Lauf“.

Außer Frau Karfunkelstein hat Vivienne auch weitere Kunden mit ihren Eigenheiten. Da ist z.B. Samuel, ein sehr schüchterner junger Mann, der vor Vivienne kaum den Mund aufkriegt, Konstanze, doppelte Zwillingsmama und Viviennes beste Freundin oder Tanaka, eine begnadete Musikerin mit extremem Lampenfieber.

Das Backbuch scheint immer da zu sein wo Vivienne ist, und je nach Kundenwunsch springt Vivienne sofort ein passendes Rezept ins Auge mit jeweils einer besonderen exotischen Zutat. Doch was machen die leckeren Gebäckstücke mit ihren Kunden? Kann man tatsächlich Probleme mit Kuchen lösen frei nach dem Motto: „Wo Kuchen ist, da ist auch Hoffnung. Und Kuchen gibt es immer.“

Bei den Büchern von Tini Wider ist Spaß eigentlich vorprogrammiert, daher konnte ich auch bei diesem Buch nicht widerstehen und habe mich auf diese märchenähnliche Geschichte eingelassen. Auch wenn es für mich an einigen wenigen Stellen etwas übertrieben war und auch einige Fragen nicht geklärt wurden (die Autorin überlässt solche Dinge gerne der Phantasie der Leser), so habe ich mich doch sehr gut unterhalten gefühlt. Besonders gut gefallen mir die tollen Sprüche, die sich auch in den Kapitelüberschriften teilweise wiederfinden, sowie der unschlagbare Humor. In die Protagonistin konnte ich mich dank des wundervollen Schreibstils sehr gut hineinfühlen. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich könnte sie mir sehr gut als Freundin vorstellen.

Gerne gebe ich diesem Roman gute 4 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die märchenhaft gute Geschichten mögen.

Bewertung vom 29.12.2021
Liebe unverhofft
Gercke, Martina

Liebe unverhofft


ausgezeichnet

Ich liebe die Geschichten von Martine Gercke einfach!

Protagonistin Stella, genannt Ella, erwischt ihren Bräutigam und ihre beste Freundin am Tag der Trauung in flagranti in einem Nebenraum der Kirche. Das war es mit der Ehe. Sie flieht aus der Kirche, trampt nach New York und wacht am nächsten Tag völlig verkatert auf einer Bank im Central Park auf. Dummerweise steht ein sexy Sportler vor ihr, der sie kritisch betrachtet und leider irgendwie im Weg steht am schlimmsten Tag ihres Lebens. Am liebsten würde sie diesen Tag vergessen, doch leider läuft ihr Nick, der Ex-Footballstar, irgendwie ständig über die Füße.

Auch Nick, bisher ein Frauenheld, geht die blonde Ella mit ihrem verdreckten Brautkleid und den traurigen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Dummerweise hat er nicht nach ihrer Nummer gefragt, aber zum Glück läuft sie ihm bald wieder über den Weg. Leider will sie gar nicht so wie er…

Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin Martina Gercke gelesen und fand ihren Humor bisher einfach immer super. Auch den Schreibstil finde ich toll. Daher waren meine Erwartungen an diese Geschichte hier auch relativ hoch. Doch sie hat mich nicht enttäuscht. Ich habe aufgrund der Konstellation der Protagonisten eine Geschichte erwartet, bei der es Verwicklungen und lustige Szenen gibt. Die habe ich bekommen, und ein paar Mal musste ich wirklich laut lachen. Ich habe mich wunderbar amüsiert und tatsächlich zum Ende hin auch ein paar Tränchen verdrückt.

Ella ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich und bezeichnet sich selbst als Landei, wie ich selbst auch eines bin. Vielleicht konnte ich mich deshalb so gut in sie einfühlen. Der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gut in die Geschichte eintauchen konnte. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten.

Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam und ideal als leichte Lektüre zu jeder Jahreszeit. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Ich gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 20.11.2021
Fischbrötchen und Zimtsterne
Hell, Jane

Fischbrötchen und Zimtsterne


ausgezeichnet

Auch Band 3 der Fördeliebe hat mich wieder voll überzeugt

Protagonistin Laura ist des Jobs wegen von Eckernförde nach Sylt gezogen und hat sich in ihren Chef verliebt. Leider hat er sich auch nach vielen Monaten noch immer nicht von seiner Frau getrennt und erfindet immer wieder neue Ausreden. Ob eine räumliche Trennung seine Sehnsucht nach ihr wieder entfacht und er sich dann endlich trennt? Ein Versuch ist es wert, und so nimmt Laura einen Job daheim in Eckernförde als Touristikerin an und zieht wieder in ihr altes Kinderzimmer.

Als ein Freund ihr Tinder auf ihrem Handy installiert, hat sie sogleich ein „Match“ und trifft sich mit Ben, der ihr ausnehmend gut gefällt.

Als erstes großes Projekt im neuen Job wird ihr die Umgestaltung des Weihnachtsmarktes für das kommende Jahr anvertraut. Sie kniet sich voller Elan in die neue Aufgabe, doch ausgerechnet Ben scheint mit ihrer Arbeit überhaupt nicht einverstanden zu sein und stellt sich ihr in die Quere.

Was hat Ben gegen ihre Pläne? Und warum ist er manchmal von einer Minute auf die andere so abweisend? Und nimmt Lauras Ex-Chef ihren Umzug einfach so hin oder trennt er sich nun endlich von seiner Frau?

Ich kenne die beiden ersten Bände der Fördeliebe, diemir sehr gut gefallen haben und hatte dadurch eine recht hohe Erwartungshaltung. Ich wurde nicht enttäuscht, und das ist eher außergewöhnlich, denn mir kommt es oft so vor, als wenn der Unterhaltungswert bei Reihen mit zunehmenden Bänden nachlassen. Das ist hier absolut nicht der Fall. Laura ist eine Protagonistin, die mir sogleich sehr sympathisch war, die ihr Herz am rechten Fleck hat und die ich mir gut als Freundin vorstellen könnte. Sie ist gradlinig, fleißig und ehrlich. Ich konnte ich mich sehr gut in die Protagonistin hineinfühlen.

Auch der Schreibstil ist wunderbar fließend und locker geschrieben, so dass ich gleich wieder in die Geschichte eintauchen konnte. So liebe ich es. Das Tüpfelchen auf dem i sind die witzigen Dialoge und die flotten Sprüche, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass Charaktere aus Fördeliebe 1 und 2 wieder aufgetaucht sind. Ich habe sie als gute alte Bekannte begrüßt. Dennoch ist Fördeliebe 3 als Einzelgeschichte lesbar und abgeschlossen, so dass die Bände 1 und 2 keine Voraussetzung sind.

Ich fand die Geschichte sehr unterhaltsam und ideal als leichte Lektüre in der Vorweihnachtszeit. Auch das Quentchen Romantik und Liebe hat nicht gefehlt. Ich habe mich mit Laura und Ben in Eckernförde pudelwohl gefühlt und gebe dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 14.11.2021
Die Magnolienfrauen
Jaeggi, Christine

Die Magnolienfrauen


ausgezeichnet

Die Geschichte um ein altes Familiengeheimnis ist so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte

Dieses Buch war das zweite, das ich von der Autorin Christine Jaeggi gelesen habe, und es war genauso fesselnd wie das erste. Der tolle Schreibstil hat mich wunderbar abgeholt und ich bin direkt gestartet in diese spannende Familiengeschichte. Christine Jaeggi hat immer wieder großartige Landschafts- und Pflanzenbeschreibungen in die Geschichte eingewebt, die es mir leicht gemacht haben, mich gedanklich in den Tessin und diese wunderschöne alte Villa zu versetzen. Auch die Geschichte des Tessin kam nicht zu kurz, so dass ich so ganz nebenbei auch noch einiges für meine Allgemeinbildung getan habe.

Die Geschichte handelt von Felicia, genannt Fee, die nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft, bei der ihre beste Freundin starb, unter Angstzuständen leidet und ihren Beruf als Schmuckdesignerin nicht mehr ausüben kann. Als ihre Großmutter, die sie sehr geliebt hat, überraschend stirbt, erbt sie deren Eigentumsanteil an einer Villa im Tessin. Die Großmutter haderte Zeit ihres Lebens an einem schlimmen Familiengeheimnis, doch kurz vor ihrem Tod vertraute sie Fee an, dass sie es bedauert, nie an dessen Verarbeitung oder Aufklärung interessiert gewesen zu sein.

Fee will das nun für ihre Oma nachholen und fährt kurzentschlossen ins Tessin. Dort ist sie jedoch nicht wirklich willkommen. Dennoch bleibt sie und versucht, alles friedlich zu regeln und dahinter zu kommen, was in dieser Familie so Schlimmes passiert ist. Dabei gibt ein Brief von ihrer Urgroßmutter an ihre Oma, den diese nie geöffnet hat, ihr unerwartete Hinweise. So erfährt sie auch Dank des sympathischen Nachbarn und Anwalts Nando, welches große Unrecht ihrer Familie widerfahren ist.

Ein zweiter Erzählstrang handelt von Alice, Fees Urgroßmutter. Parallel zu Fees Nachforschungen wird hier langsam klar, wie es schlussendlich zur Katastrophe kommen konnte.

Wird Fee es schaffen, hinter das Geheimnis zu kommen? Was wird mit dem Haus passieren? Und warum ist ihre Großtante so abweisend zu ihr? Und wird die große Frage, wie Alice´ Leben nach der Katastrophe verlaufen ist, geklärt werden?

Ich kann jedem, der Romane mit Familiengeheimnis und einem wundervollen Setting mag, diesen Roman wärmstens empfehlen. Ich habe mich im Tessin, dem wunderbaren Herrenhaus und den alten Magnolien im Garten sehr wohl gefühlt, auch wenn die Bewohner nicht immer freundlich waren. Dabei war die Geschichte absolut nicht vorhersehbar. Ständig gab es dramatische Wendungen, was ich persönlich sehr mag. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wie sie ausgeht. Auch mag ich persönlich Geschichten mit verschiedenen Zeitsträngen sehr. Diese hier ließ definitiv keinen Wunsch offen

Ich gebe auch dieser wundervollen Geschichte 5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 10.11.2021
BlueChristMess
McGary, Megan

BlueChristMess


sehr gut

Liebesgeschichte im Polizeiumfeld mit sehr witzigen Dialogen

Lex kommt als zeitlich befristete Vertretung des verletzten Polizeichefs nach Carol Bay. Er hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen, und das beinhaltet, dass er die Zeit um Weihnachten und Silvester hasst. Dummerweise ist es genau diese Zeit, in der er nach Carol Bay versetzt wird. Und diese Kleinstadt ist auch noch ausgerechnet berühmt für seine weihnachtlichen Dekorationen, so dass Lex die Tage zählt, bis er endlich wieder in die Großstadt darf.

Ivy ist Polizistin und Lex unterstellt. Sie ist gut in ihrem Job und schreibt unter einem Pseudonym in ihrer Freizeit Erotikromane. Zwischen den beiden knistert es, aber beide haben schlechte Erfahrungen in der Liebe gemacht und sind nicht bereit für eine neue Beziehung. Doch als Ivys Geheimnis bekannt wird, steht Lex hinter ihr. Und auch Ivys weihnachtliche Bucket List lässt ihn nicht unberührt.

BlueChristMess ist meine erste Geschichte der Autorin und mir haben vor allem die witzigen Dialoge von Anfang an sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist ungemein schlagfertig, was bei mir teilweise lautes Lachen beim Lesen ausgelöst hat. Sowas liebe ich. Ich konnte mich auch sehr gut in die Protagonistin hineinfühlen, zumindest in den ersten zwei Dritteln des Buches. Zum Schluss hin gab es ein paar Längen, die ich nicht gebraucht hätte. Manchmal hätte ich er Protagonistin gerne einen Tritt in die richtige Richtung gegeben. Dadurch hat die Geschichte zum Ende hin leider etwas nachgelassen, wodurch sie in meiner Bewertung leider einen Stern eingebüßt hat.

Ansonsten ist sie wirklich lesenswert. Vor allem durch das zeitliche Setting in der Weihnachtszeit ist sie zum Lesen in der Adventszeit mit einer guten Tasse Tee vor dem Kamin sehr geeignet und stimmt auf Weihnachten ein. Ich habe mich in Carol Bay mit seinen schrulligen Bewohnern und den tollen Kollegen auf der Polizeiwache sehr wohl gefühlt und bewerte den Roman mit 4 von 5 Sternen und einer Leseempfehlung für alle, die dieses Genre lieben.

Bewertung vom 17.10.2021
Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit
Steuerwald, Sissi

Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit


ausgezeichnet

Die Geschichte entwickelt sich und wird von Seite zu Seite besser

Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus auf und kann sich an nichts erinnern. Sie weiß weder ihren Namen, noch kennt sie die Frau, die in ihr Zimmer rauscht, angeblich ihre Mutter sein soll und sie mit nach „Hause“ nehmen will. Emely hat weder Erinnerungen an die Unglücksnacht noch an ihr bisheriges Leben. Selbst Gerüche und Geschmäcker sind ihr fremd.

Die einzigen, die sich wirklich um sie kümmern, sind ihre langjährige beste Freundin Ramona und Chris, den sie mag, aber nicht einschätzen kann. Und was sie über Emelys Leben vor dem Unfall erzählen, klingt nicht sehr sympathisch. Wird sie je herausfinden, was wirklich passiert ist? Wird sie ihr Gedächtnis wiedererlangen? Was, wenn nicht???

Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Emely fand ich auf den ersten Seiten sehr anstrengend und absolut unreif für ihre 20 Jahre. Ich habe mich zu Beginn wirklich gefragt, ob das die richtige Lektüre für mich mit meinen 55 Jahren ist, weil es sich eher nach Young Adult angefühlt hat. Dieses „Party machen“ fand ich alles etwas übertrieben, vor allem in die „alte“ Emely konnte ich mich überhaupt nicht einfühlen.

Von Kapitel zu Kapitel fand ich das Buch jedoch immer besser. Die Protagonistin lernt sich selbst neu kennen, realisiert, wie viel sie vor dem Unfall falsch gemacht hat. Sie hat den falschen Freunden vertraut und langjährige Vertraute vor dem Kopf gestoßen. Mit jeder neuen Erkenntnis konnte ich mich besser in Emely einfühlen. Der Zwiespalt, in dem Emely sich befindet, wurde von der Autorin wunderbar herausgearbeitet. Ich habe ihre Zweifel gespürt, den Ekel vor sich selbst und auch das Unverständnis, wie sie so geworden ist. Gleichzeitig hat sie Mühe, überhaupt wieder jemandem zu vertrauen und legt alles auf die Goldwaage mit dem Ergebnis, dass sie irgendwann gar nicht mehr weiter weiß.

Das Thema Amnesie wurde hier sehr sensibel angepackt. Man kann die Zerrissenheit der Protagonistin quasi mit den Händen greifen, hat aber dennoch Hoffnung, dass es wieder gut wird. Gleichzeitig kam bei mir die Überlegung, was passiert, wenn die Erinnerungen nicht wieder kommen. Überhaupt hat mich die Geschichte viel zum Nachdenken angeregt. Sowas mag ich immer sehr.

Ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und spreche eine klare Leseempfehlung aus, auch wenn mir der Anfang schwer fiel. Ich bewerte den Roman mit guten 4 von 5 Sternen.