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S.D.

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2009
Der Seher des Pharao
Gedge, Pauline

Der Seher des Pharao


sehr gut

"Der Seher des Pharao" von Pauline Gedge ist der Auftakt einer Trilogie. Dieser erste Band widmet sich den ersten 18 Lebensjahren des Bauernjungen Huy, später bekannt als Amenophis, Sohn des Hapu.
Mir hat die Geschichte rund um Huy gut gefallen. Über das Leben von Amenophis, Sohn des Hapu ist wenig bekannt, so dass die Autorin hier ihrer Phantasie freien Lauf lassen konnte. Das Buch hat dadurch einen sehr mystischen Einschlag erhalten und die ägyptische Götterwelt wird nicht nur erwähnt, sondern kommt auch persönlich zu Wort. Ich könnte mir vorstellen, dass dies manchem Leser zu viel des guten ist, doch da ich bereits zuvor viel über Ägypten gelesen hatte, kam ich damit gut zurecht. Besonders gut gefallen hat mir, dass Pauline Gedge hier auf die Standesunterschiede eingeht. Huy wächst in bescheidenen Verhältnissen auf und erhält durch seine Ausbildung Einblick in andere Gesellschaftschichten. So stehen diese im direkten Vergleich zueinander. Auch die Ausbildung an den Tempelschulen und die Integration des Glaubens in den Alltag fand ich sehr gut geschildert. Wer sich für Ägypten interessiert, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.
Vom Aufbau her hat mir das Buch ebenfalls sehr gut gefallen. Besonders die unterschiedlichen Schriftarten helfen sehr zwischen dem Erzähltext, den Texten die Huy liest und seinen Gedanken zu den Texten zu unterscheiden. Hilfreich hätte ich hier allerding noch die Angabe von Jahreszahlen gefunden und eine Übersicht über häufig verwendete Begriffe, wie zum Beispiel die Monate, Feiertage und Götter.
Sowohl beim Titel, als auch beim Klappentext hat der Verlag ein wenig den ersten und den zweiten Teil der Trilogie vermischt, einige der angekündigten Ereignisse stehen daher noch aus. Meiner Meinung nach hätte der Verlag auch kennzeichnen müssen, dass es sich hier um eine geplante Trilogie handelt. Ich weiß dies nur, weil ich mich über die englisch sprachigen Ausgaben informiert habe.
Ich würde sehr gerne mehr darüber lesen, wie aus Huy schließlich Amenophis, Sohn des Hapu, wird und warte daher gespannt auf den zweiten Teil.

Bewertung vom 16.09.2009
Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5 (4 Audio-CDs)
Klüpfel, Volker; Kobr, Michael

Rauhnacht / Kommissar Kluftinger Bd.5 (4 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Das Hörbuch zu "Rauhnacht" des Autorenduos Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein echter Hörgenuss!
Sprecher sind hier die Autoren selbst, was durch den bewusst eingesetzten Dialekt zu einem originellen Gesamtwerk beiträgt.
Obwohl ich selber kein "bayerisch" verstehe, hatte ich keine Probleme den Dialogen zu folgen. Die beiden Sprecher bemühten sich hierbei im Erzähltext um eine hochdeutsche Aussprache und nur in den Texten von Kluftinger und Langhammer kam der Dialekt direkt zur Anwendung. Da dies aber einfach zu den Rollen passte und trotzdem gut verständlich war, hat dies für mich zum positiven Eindruck des Hörbuchs beigetragen.
Kluftinger ist wie gewohnt recht kauzig und eigensinnig, eben ein echtes Original. In "Rauhnacht" ergänzt er sich in Wort und Witz wunderbar mit Dr. Langhammer und so wurde mir beim zuhören öfters ein Schmunzeln entlockt. Vorkenntnisse der bereits erschienenen Bücher sind hier jedoch nicht erforderlich. Der Fall selber ist ganz in der klassischer Krimi-Natur. Es könnte sich hier auch durchaus um einen Fall von Miss Marple handeln, wobei dieser Vergleich durch eine Andeutung schon zu Anfang bewusst herbei geführt wird. Es ergibt sich die klassische Situation eines Mordopfers, sowie einer Anzahl möglicher Täter mit ausreichenden Motiven. Doch natürlich lässt sich Kluftinger nicht so leicht an der Nase herum führen und mit seinem persönlichen "Dr. Watson" an seiner Seite (bei dem es sich aber leider um den übermotivierten Dr. Langhammer handelt) kann eigentlich gar nichts schief gehen. Hier ist jedenfalls ein echtes Ermittler-Traum-Duo am Werk! Auch als Theaterstück würde dies sicherlich gut funktionieren, sofern man die richtige Besetzung findet. Durch die vom Wetter begrenzten Örtlichkeiten bietet das Hotel eine geradezu perfekte Bühne.
"Rauhnacht" hat mich zu einem echten Kluftinger Fan gemacht. Unbedingt möchte ich nun auch noch seine weiteren Fälle kennenlernen, aber auch dies natürlich als Hörbuch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2009
Die Drachen der Tinkerfarm / Tinkerfarm Bd.1
Williams, Tad;Beale, Deborah

Die Drachen der Tinkerfarm / Tinkerfarm Bd.1


ausgezeichnet

Ich bin absolut begeistert von "Die Drachen der Tinkerfarm".
Tad Williams und seine Frau Deborah Beale haben hier eine fantastische Welt erschaffen, die den Auftakt zu einer Reihe mit geplanten fünf Bänden bildet. Leider wird es noch ein Jahr dauern, bis der nächste Band der Reihe erscheint. Zwar ist das Buch in sich abgeschlossen, doch es macht eindeutig Lust auf mehr!
Wer wie ich zuvor schon andere Bücher von Tad William gelesen hat, wird den Erzählstil wiedererkennen, der es versteht den Leser von der ersten Seite an zu fesseln. Ergänzt wird dies nun durch geradezu märchenhafte Elemente und die Kunst Spannung ohne Blutvergießen aufzubauen. So ist "Die Drachen der Tinkerfarm" schon für Leser ab ca. 10 Jahren zu empfehlen, wird aber bei Lesern aller Altersklassen für Begeisterung sorgen.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die Geschwister Tyler und Lucinda, die entfernt mit dem Besitzer der Tinkerfarm verwandt sind. Da besonders Tyler in diesem ersten Band der Reihe noch recht jung ist, ist eine Entwicklung der Reihe über fünf Jahre hinweg gut möglich. Ich bin bereits sehr gespannt, welche Veränderungen die Kinder in dieser Zeit durchmachen werden.
Viele Fragen sind noch offen und für mich ist bisher nicht erkennbar, wer hier wirklich das Wohl der Farm im Sinn hat und wer ihr böse gesinnt ist. In dieser Hinsicht wird also alles für eine erfolgreiche Fortsetzung der Reihe geboten. Gerade die Figuren sind es hier, die zum Nachdenken anregen und Spekulationen freien Lauf lassen.
Mit liebevollen Details wird die Tinkerfarm beschrieben und die unterschiedlichen Tiere und Bewohner. Auch die schönen Zeichnungen tragen dazu bei, diese fantastische Welt bildhaft vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen!
Wäre ich nicht vorher schon ein Fan von Tad Williams gewesen, so hätte mich nun spätestens dieses Gemeinschaftswerk mit seiner Frau überzeugt.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2009
Obsession
Beckett, Simon

Obsession


sehr gut

"Obsession" stammt aus dem Jahr 1998 und das merkt man diesem Buch auch an. Wer mit den entsprechenden Erwartungen nach "Chemie des Todes", "Kalte Asche" und "Leichenblässe" an dieses Buch heran geht, kann eigentlich nur enttäuscht werden.
Für sich betrachtet hat mir "Obsession" jedoch gut gefallen.
Es ist ein eher ruhiges Buch, das ich auch nicht wirklich als Thriller bezeichnen würde. Es geht um private Tragödien und die Veränderungen, die diese auf das Leben der Figuren haben. Gut durchdacht und mit einigem Tiefgang kommt diese Geschichte daher und auch die Schuldfrage ist hier nicht eindeutig in Schwarz und Weiß zu unterteilen.
Auch die Suche nach der Wahrheit und der Wunsch das richtige zu tun, kann zur Obsession werden.
Lediglich der Epilog hat mir nicht ganz so gut gefallen, da hätte ich Simon Beckett auch in einem frühen Werk etwas mehr Einfallsreichtum zugetraut.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2009
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

"Die Zarentochter" von Petra Durst-Benning hat mir gut gefallen.
Allzu viel Anspruch darf man hier jedoch nicht erwarten. Die Geschichte plätschert vor sich hin und obwohl historische Tatsachen das Gerüst bilden, ist dies doch vor allem ein echter Schmachtfetzen. Die Geschichte der Zarentochter Olga und ihrer Geschwister bietet so manchen Einblick in das Leben im aristokratischen St. Petersburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Probleme den richtigen Ehepartner zu finden, die gesundheitlichen Gefahren der Zeit und die Einsamkeit die ein goldener Käfig mit sich bringen kann, hat die Autorin gut übermittelt. Politik wird am Rande erwähnt, das einfache Volk in Nebensätzen abgespeist. Auch wenn Olga anders als die übrigen Familienmitglieder durchaus am Wohl der Armen und Kranken gelegen ist, so mangelt es ihr doch einfach an Gelegenheiten den Kontakt zu suchen.
Größtenteils widmet sich "Die Zarentochter" Olgas Gefühlsleben, ihrer Verliebtheit, ihren Enttäuschungen und ihrer Position innerhalb der Familie. Dankbar bin ich der Autorin für das Nachwort, da ich einige Sachen wie beispielsweise die Kosenamen innerhalb der Zarenfamilie sonst als unnötige Freiheit der Autorin abgetan hätte. Scheinbar entspringen diese Angaben jedoch der Biographie der Zarentochter Olga, was ich für eine wichtige Information halte.
Zu dem etwas schmalzigen Ersteindruck trägt leider auch das Titelcover in lila und der Bucheinband in rosa bei. Damit bekommt das Buch bei mir schon direkt in der Buchhandlung einen Stempel aufgedrückt, der männliche Leser abschrecken wird. Da es sich um ein Buch handelt, das auf historischen Tatsachen beruht, wäre das meiner Meinung nach nicht nötig gewesen. Angekündigt wird zum Ende des Romans auch bereits der Nachfolgeband. Gespannt bin ich auf dieses Buch jetzt schon, da es sich sicherlich dem meiner Meinung nach interessanten Teil in der Biographie der Zarentochter Olga widmen wird, ihrem Werdegang zur sozialen Patronin Württembergs.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2009
Das Lied des Feuers
Nicholson, William

Das Lied des Feuers


ausgezeichnet

"Das Lied des Feuers" von William Nicholson hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich hier um den dritten und letzten Teil einer Trilogie, die aus den Büchern
1. Der Windsänger
2. Gefangene des Meisters
3. Das Lied des Feuers
besteht.

Kurz nach den Ereignissen in "Der Gefangene des Meisters" befindet sich das Volk der Manth auf der Suche nach ihrer neuen Heimat, die ihnen ihre Prophetin Ira Hath vorhergesagt hat. Doch diese Reise ist voller Tücken und nicht nur andere Volker, sondern auch die Natur stellt eine Gefahr da. Gleichzeitig stellt dies eine Vertrauensprobe dar, zwischen der Familie Hath und ihren Stammesangehörigen. Werden sie Ira trotz aller Gefahren weiterhin folgen?

"Das Lied des Feuers“ konnte mich ebenso fesseln wie die anderen Bände der Trilogie. Die Zwillinge sind nun erwachsen und neben den Gefahren der Reise, spielt nun auch die Liebe eine Rolle. Bo lernt seine Kräfte zu beherrschen und er ahnt bereits, dass ein angehöriger des Sängervolkes auf dem Weg zu ihm ist um ihn mitzunehmen und in den letzten Lektionen zu unterweisen. Alle bewegt die Frage nach ihrer Zukunft und sogar die kleine Pinto weiß schon ganz genau, wen sie einmal heiraten möchte.
Auch im dritten Teil kann William Nicholson nocheinmal mit neuen Ideen auftrumpfen. Schade, dass dies nun der Abschluss ist. Gerne hätte ich noch mehr aus dieser phantastischen Welt erfahren und das Volk der Manth in ihrer hoffentlich friedvollen Zukunft begleitet. Jugendliche und Erwachsene werden an dieser Reihe auf jeden Fall ihre Freude haben!

Bewertung vom 16.09.2009
Fergus Crane auf der Feuerinsel, 2 Audio-CDs
Stewart, Paul; Riddell, Chris

Fergus Crane auf der Feuerinsel, 2 Audio-CDs


ausgezeichnet

Das Hörbuch zu "Fergus Crane auf der Feuerinsel" hat mir richtig gut gefallen. Gesprochen wird es von Heike Makatsch, die die Geschichte mit Leben füllt.
Gerade im Vergleich zu den anderen Hörbüchern der "Aberwitzigen Abenteuer" Reihe hat mir hier die Sprecherin besonders gefallen.
Auch inhaltlich bin ich absolut überzeugt. Fergus Crane und seine Geschichte ist bewegend, mitreissend und voller liebevoller Details. Er ist ein Held des Alltags und die Welt in der er lebt ist genau richtig für ein "Aberwitziges Abenteuer".
Zwar bin ich schon lange kein Kind mehr, aber diese phantastische Geschichte voller toller Einfälle, interessanter Figuren und märchenhafter Elemente hat mich gefesselt.
Alle Bände der Reihe sind in sich abgeschlossen und können auch unabhängig voneinander gehört werden. Doch dieser erste Band ist besonders empfehlenswert.
Geeignet ist dieses Hörbuch meiner Meinung nach bereits ab ca. 9 Jahren

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.09.2009
Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4
Klönne, Gisa

Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4


sehr gut

"Farben der Schuld" hat mir gut gefallen. Es ist der erste Krimi, den ich von Gisa Klönne gelesen habe, doch es wird sicherlich nicht der letzte sein. Als Kölnerin waren mir die Handlungsorte sehr vertraut und auch die etwas eigene Art der Kölner war gut rübergebracht.
In wechselnden Perspektiven werden hier zunächst von einander unabhängige Geschichten erzählt, die sich im Laufe des Buchs immer mehr zu einem Strang verbinden. Eigentlich waren es auch die Nebenstränge, wie beispielsweise die Geschichte von der jungen Bat, die mich am meisten interessiert haben. Leider wurden jedoch auch einige Klischees bedient, gerade was die katholische Kirche betrifft. Insgesamt hätte dies auch gut ein Film in der Art des "Tatort" im Fernsehen sein können, da sich Figuren und Schauplätze geradezu dazu anbieten. Hier ist es keine unterschwellige Psychologie, die den Fall ausmacht, sondern simples Polizei Handwerk. Es würde mich daher nicht wundern, wenn das Buch einmal fürs Fernsehen adaptiert wird. Die Kommissarin Judith Krieger ist mir sehr sympathisch, allerdings gelang es mir nicht, sie mir bildhaft vorzustellen. Ein wenig nervig fand ich ihren Kollegen Manfred Korzilius mit seinem Kampfkunst Spleen. Meiner Meinung nach, fehlte den Figuren ein deutlicher Wiedererkennungswert, was ich eigentlich bei einer Krimi-Reihe erwartet hätte. Vielleicht funktioniert dies besser, wenn man auch die anderen Bücher von Gisa Klönne kennt.
Auch die Aufklärung des Falls fand ich etwas enttäuschend, mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten.
Sehr gut gefällt mir das Titelcover mit dem Chamäleon. Einerseits zeigt es das Haustier der jungen Bat, andererseits kann es jedoch auch ein Sinnbild sein für die Figuren des Romans. So wie ein Chamäleon ein Meister der Anpassung ist, verstehen es auch einige Personen ihre wahre Natur zu verbergen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.