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Benutzername: 
Kyra112
Wohnort: 
Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 225 Bewertungen
Bewertung vom 26.03.2023
Die Radfahrerin
Leonard, Susanna

Die Radfahrerin


ausgezeichnet

„Annie Londonderry - Die Radfahrerin“ von Susanna Leonard erzählt die Geschichte von Anna Kopchovsky, einer jungen, amerikanischen Jüdin, die von einem besseren Leben träumt und daher die Hauptfigur einer Wette wird. Die Wetter beinhaltet eine Erdumfahrung mit dem Fahrrad innerhalb von 15 Monaten, in den Jahren 1894/1895. Eine besondere Reise für eine Frau in der damaligen Zeit.

Mir fiel als erstes das historische Cover dieses Buches auf. Es spiegelt einen Teil der Reise Annies wieder und die Farbkombination mit den Blumen und dem hellen Cover ist absolut stimmig.
Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Es handelt sich dabei um die Erzählungen Annies, ihre Tagebucheinträge und ein Wiedersehen ca. 45 Jahre später zwischen Annie und ihrer ältesten Tochter Mollie, bei dem sie ihr ihre Reiseerlebnisse schildert.
Ich finde die Erzählweisen sehr angenehm und auch das Gespräch mit ihrer Tochter und die begleitenden Figuren des Professorenpaars Dowe als Rahmenbegleitung macht die, teils fiktive Geschichte, sehr stimmig.
Die Kapitel sind in einer angenehmen Länge geschrieben und somit las sich das Buch sehr flüssig.
An vielen Stellen wirkten die Erzählungen etwas übertrieben und auch die Figur der Annie sehr anstrengend, zeichnet dabei aber das Bild einer verletzlichen Frau, die sich nach Anerkennung, Emotionen und Liebe sehnt. So war für mich ein Bild, welches am Anfang des Romans in Annies zu Hause gezeichnet wurde, prägend für die gesamte Geschichte und half mir immer wieder, ihre Reaktionen, Gefühle und Taten zu verstehen.
Ich finde, es ist Susanna Leonard gelungen, ein stimmiges Bild einer besonderen Frau zu zeichnen, von der nicht viele Überlieferungen vorhanden sind. Aber so oder so ähnlich könnte es vielleicht abgelaufen sein.

Wer Romane über erfolgreiche und starke Frauen mag, der wird auch diesen Roman verschlingen. Für mich ist es eine wunderbare Fortsetzung der Reihe über besondere Frauen, die den Grundstein dafür legten, dass wir Frauen heute als die akzeptiert werden, die wir heute sind und sein dürfen. Eine wunderbare, historische Erzählungen, von der bisher sicher noch nicht viele gehört haben.

Bewertung vom 20.03.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


ausgezeichnet

Wem gehört dein Grundstück?

Laura Jacobs ist erleichtert. War sie gerade noch Opfer eines Bankenskandals, konnte sie ihren Arbeitgeber vor dem Untergang bewahren und außerdem ihr eigenes und die Grundstücke ihrer Nachbarn retten. 
Aufgrund ihrer guten Leistungen wird sie kurzzeitig in die Zentrale ihrer Bank beordert. Dort müssen sie und ein kleines Team eine weitere ungelöste Aufgabe bewältigen, doch dabei hat sie es nicht nur mit wohlwollenden Menschen zu tun. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Ein Roman von Veit Etzold wie ich ihn liebe, von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Beginnt der Prolog mit einer Geschichte, von der man sich anfangs fragt, was sie mit dem weiteren Verlauf zu tun hat, wird das ganz schnell klar und immer wieder Thema des Buchs.
Laura Jacobs ist dabei immer die gewiefte, intelligente Karrierefrau, die aber durchaus ihre menschlichen Seiten hat, aber auch immer wieder zum Opfer des Ganzen wird. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie der Autor es schafft, wieder neue Wege in die Geschichte einzubauen. Immer, wenn ich dachte, jetzt löst sich das Ganze auf, tat sich ein neuer Weg auf und ich begann, die Handlung jeder einzelnen Person zu hinterfragen oder misstrauisch zu beäugen. 
Für mich wirken diese Geschichte auch immer wieder authentisch:
Beeindruckend finde ich auch immer die ganzen Fachtermini, die Veit Etzold verwendet und die auch dem Leser immer im Verlauf der Handlung erklärt werden, sodass man das grobe Bankenwesen, welches hier behandelt wird, auch verstehen kann und was auch die Authentizität der Story ausmacht.
Besonders klasse fand ich den Schluss, den es bleiben noch einige Fragen offen und es wurde, ich vermute mit Absicht, so konstruiert, dass ein Folgeroman durchaus denkbar ist.

Für mich war es ein absolut gelungener und spannender Thriller, von der ersten bis zur letzten Seite und damit eine absolute Leseempfehlung!!

Bewertung vom 19.03.2023
Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Janz, Tanja

Willkommen in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Ilva ist zurück in ihrer Heimat, St. Peter-Ording, schon läuft sie ihrer Jugendliebe Eike über den Weg. Doch das Wiedersehen wird getrübt, denn im Ort ereignet sich ein Mord und Eike steht im Fokus der Ermittlungen. Grund genug für Ilva, ihren Bruder Ernie, den hiesigen Polizeikommissar, bei den Ermittlungen zu unterstützen.

Der erste SPO-Krimi der Autorin Tanja Janz entführt den Leser in die Gegend rund um den schönsten Strand der Welt. Mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil konnte ich mich wunderbar in den Roman hineindenken.
Viele Charaktere kennen eingefleischte Leser bereits aus den vergangenen SPO-Romanen der Autorin, was mir ein gewisses Heimatgefühl bescherte.
Die Geschichte des Romans mutet schon sehr spektakulär an, mit den vielen Mordfällen. Gleichzeitig war es für mich belustigend, wie Ilva ihren Bruder immer wieder um den Finger gewickelt hat, um ihm Informationen zu entlocken. 
Auch das Ermittlerduo um die drei Lehrer Ilva, Ute und Bernd war erfrischen zu erleben. 
Ich gebe zu, ich hatte eine Ahnung, wer hinter all dem stecken könnte, aber das Ende hat mich dann doch verblüfft und war wirklich gut erzählt. Damit war die Spannung bis zu letzten Seite erhalten.
Toll finde ich, dass die Autorin auch das Leben in St. Peter-Ording beschreibt und nicht nur rein auf die kriminellen Ermittlungen eingeht. So fühlt man sich auch wie ein Teil der Dorfgemeinschaft.

Mein Fazit: Ein ruhiger und spannender Wohlfühlkrimi im schönen SPO mit familiärem Anschluss.

Bewertung vom 19.03.2023
Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2
Janz, Tanja

Fiese Brise in St. Peter-(M)Ording / St. Peter-Mording-Reihe Bd.2


sehr gut

Aufruhr in St. Peter-Ording, das jährliche Kegelturnier steht vor der Tür und überall fallen die Hölzer, weil Urlauber und Bewohner heimlich trainieren. 
Wie jedes Jahr sind auch die Favoriten wieder vor Ort, doch dann geschieht etwas schreckliches und überschattet das Turnier. 
Familie Federsen ist beim Kegeln auch wieder mit dabei. Während Ernie in seiner Position als Kommissar versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, unterstützt Ilva ihren Bruder wieder wo sie kann.

Tanja Janz entführt ihre Leser wieder ins beschaulich-touristische St. Peter-Ording. Im Nu ist man wieder mit den Bewohner des Nordseestädtchens vertraut und kann der Geschichte problemlos folgen. Unterstützt wird man dabei von den Karten im Buchrücken, die helfen, sich die Darstellungsorte räumlich besser vorstellen zu können.
Der Krimi ist aus zwei Perspektiven geschrieben. Er erzählt zum Einen die Geschichte aus der Perspektive der Bewohner und zum Anderen aus der Perspektive des Täters. Allerdings wird aus der Perspektive des Täters bis zum Schluss nicht klar, wer er ist.
Der Ablauf des Romans ähnelte für mich ein bisschen dem des ersten, aber war dennoch unterhaltsam.
Ganz authentisch würde ich den Krimi nicht einordnen, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass in der Realität ein Angehöriger der Polizei so viele Informationen über einen Fall weitergeben würde, wie das zwischen Ilva und Ernie der Fall ist.
Der Spannungsbogen hielt gut bis zum Ende, wobei ich immer mal so Ahnungen hatte, wer dahinterstecken könnte und damit auch ganz gut lag.

Alles in allem ist dies für mich ein Wohlfühlkrimi am schönsten Strand der Welt, der vielleicht auch als Familienkrimi, also zum Raten für die ganze Familie, geeignet ist.

Bewertung vom 17.03.2023
Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1
Janz, Tanja

Wo der Seewind flüstert / Die St.-Peter-Ording-Saga Bd.1


sehr gut

Gelsenkirchen Ende der 1950er Jahre - Die junge Sabine hat gerade erfolgreich ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin abgeschlossen und eine erste Tätigkeit in Aussicht. Bevor der Ernst des Lebens beginnt, möchte sie daher noch mit ihren Freunden an den Gardasee fahren. Natürlich ist ihr Schwarm Gino auch dabei. Doch dann trifft ein Brief von ihrer verzweifelten Tante Ebba ein und Sabine findet sich Hals über Kopf in St. Peter wieder. Dort lernt sie den attraktiven Tom kennen, der ihre Gefühlswelt auf den Kopf stellt.

Dieses Buch ist haptisch und optisch einfach ein Erlebnis, genau wie der Schreibstil der Autorin. 
Tanja Janz ist es wieder mal gelungen, mich durch eben dieses flüssigen Schreibstil von der ersten Minute an mitzunehmen. 
Mir gefällt besonders die Darstellung der 1950er Jahre und die Haltung der einzelnen Gesellschaftsmitglieder zur Rolle der Frau in diesen Zeiten. Tanja Janz gelingt es, den Wandel dieser Rolle wunderbar darzustellen. 
Sabine ist jung, lebenshungrig, abenteuerlustig, aber manchmal fehlt ihr doch etwas Selbstvertrauen. Das schafft ihre Freundin Rita auszugleichen. Beide Frauen sind erfrischend und mutig und geben dem Roman seine Aufbruchstimmung.
Gleiches gilt für die beiden männlichen Hauptcharaktere Tom und Fiete. Auch sie sind jung, strebsam, abenteuerlustig und im gewissem Maße aufrührig, aber im positiven Sinne.
Was für mich ein kleines Manko war, ich fand, St. Peter kam ein bisschen zu kurz dafür, dass es der Beginn der St. Peter-Ording-Saga ist. Ich hätte mich gern öfter an den Schauplatz gelesen.
Spannend fand ich wiederum zu lesen, wie der technische und touristische Stand in St. Peter Ende der 50er Jahre war. Heute kaum vorstellbar, wie sich der Ort zu dem gemausert hat, was er heute ist.
Ich hätte es schön gefunden, wenn es am Anfang eine Einleitung oder am Ende ein Nachwort gegeben hätte, indem erklärt wird, wie denn die damaligen Verhältnisse in St. Peter waren, wie die Entwicklungen verliefen (Stichwort: fließendes Wasser) oder ob bspw. das Grubenunglück in der Zeche Consol auf wahren Begebenheiten beruht (ich habe nämlich dazu in diesem Zeitrahmen nichts gefunden). Man purzelt also genauso aus dem Buch raus, wie man hineingeschmissen wird. 
Auch waren einige Logikfehler bzw. offensichtliche Rechtschreibfehler vorhanden.

Alles in allem eine fröhliche Lektüre und der Beginn einer erfrischenden Saga.

Bewertung vom 10.03.2023
Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)
Holmgren, Hanna

Sommernächte im Bistro Romantico (Verliebt in Italien)


ausgezeichnet

Mariellas Leben steht vor einer Veränderung. Frisch getrennt von ihrem Ex-Mann Dominic erbt sie das Haus ihrer kürzlich verstorbenen Großmutter, zu der sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hatte. Als Fremde in einem ihr unbekannten Dorf inmitten der italienischen Toskana wagt sie einen Neustart. Dabei steht sie sich nicht nur selbst im Weg, sondern sie wird auch von den Dorfbewohner misstrauisch beäugt. Als sie Celio kennenlernt, wird ihre Unsicherheit erst recht vor einer Geduldsprobe gestellt.

Allein die Buchcover der Romane von Hanna Holmgren laden schon zum entspannen und abschalten ein. Aber nicht nur das Cover, auch ihr Schreibstil, der flüssig und fesselnd ist, haben mich wieder einmal erfreut.
Dieses Buch ist im gewissen Sinne zweigeteilt, denn es erzählt die Perspektive von Mariella als auch Teile des Lebens ihrer Großmutter in Form von Briefen. Letzte fand ich sehr wichtig, um Mariellas Familiengeschichte zu verstehen und auch, warum Mariella so ist, wie sie ist. Das hat mir besonders gut gefallen, weil es nicht diese typischen Rückblenden waren.
Es gelingt der Autorin immer wieder Charaktere zu erschaffen, die anfangs speziell wirken. Mariella ist eine unscheinbare Person, der es an Selbstvertrauen mangelt und die man manchmal nur schütteln möchte. Aber als Leser kann man ihrer Entwicklung folgen, kann ihre Unsicherheiten erkennen, den Mut, den sie fasst und ihre Herzlichkeit spüren. Hin und wieder geht sie einem mit ihrer Unsicherheit aber auch etwas auf die Nerven.
Die Dorfbewohner sind ebenso mit den ihnen ganz eigenen Charaktereigenschaften ausgestattet, die aber für mich wunderbar in mein Bild eines typischen Italieners oder einer typischen Italienerin passen. Vielmehr gefällt mir bei den Charakteren in diesem Buch die Vielfalt ihrer Eigenschaften. Das gibt dem Buch zum Teil eine gewisse Spannung, als auch eine raffinierte Abwechslung.
Mir gefällt auch das Rückgreifen auf das Vorgängerbuch „Pinienduft im Hotel Toscana Mare“. 
Dennoch ist es aber auch möglich, dieses Buch unabhängig vom Vorgängerroman zu lesen und das finde ich auch immer sehr wichtig.

Alles in allem hat mir dieses Buch viele wunderbare Lesestunden verschafft und ist eine Empfehlung für alle romantischen Fans oder einfach für welche, die Italien mögen und lieben, um einen gedanklichen Ausflug in diese Urlaubsregion zu machen.

Bewertung vom 06.03.2023
Goldene Zeiten im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.3
Lott, Sylvia

Goldene Zeiten im Inselsalon / Norderney-Saga Bd.3


sehr gut

Zurück im Inselsalon - Die 1920er Jahre halten Einzug und es kommen viele Veränderungen auf Frieda, Grete, Lissy und Co. zu. 
Lissy tut sich schwer mit der neuen Situation daheim und verspürt das Bedürfnis, in die große, weite Welt zu gehen. Dabei ist sie wie ihre Mutter und geht einen unkonventionellen, selbst gewählten Weg. 
Doch das Schicksal stellt die Frauen des Inselsalons oftmals vor große Herausforderungen. Gemeinsam versuchen sie, das Beste daraus zu machen.

Die Rückkehr in den Inselsalon fiel mir nach einigen Seiten des Lesens doch wieder leicht. Schnell kam mir alles bekannt vor und ich konnte wieder mit Frieda und Grete mitfiebern.
Beiden Charakteren merkte man eine gewisse Reife an. Speziell Frieda hat sich in meinen Augen etwas in die konservative Richtung verändert, aber Grete wiederum ist ihr Fels in der Brandung und erdet sie. 
Ich finde, Sylvia Lott ist es wieder wunderbar gelungen, diese besondere Freundschaft der beiden Frauen darzustellen. Auch die Entwicklung der Familie der Beiden ist wunderbar dargestellt und so gab es keine übertriebene Harmonie sondern authentische Familienprobleme, die oftmals zu Herausforderungen für die Beziehungen wurden.
Sylvia Lott gelingt es ebenso wieder, die historischen Aspekte der damaligen Zeit einfließen zu lassen. So ist die Hyperinflation genauso Thema, wie der Ruhrkampf, die Weltwirtschaftskrise und ebenso interessante Aspekte über Norderney, wie die Erschließung des dortigen Flughafens. Aber auch die Entwicklung im Beruf des Friseurhandwerks kommt nicht zu kurz und ist für mich immer wieder eine faszinierende Angelegenheit.
Für mich persönlich war es eine Umstellung, Lissys Leben in Berlin zu verfolgen. Es war komplett anders als die Verläufe bisher auf Norderney. Damit tat ich mich etwas schwer. Doch je weiter ich im Buch fortschritt, umso spannender wurde es wieder und gerade das Ende ist sehr gelungen! Leider dauert es nun noch bis zum Folgeband!!

Sylvia Lott gelang mit dem 3. Band der Inselsalon-Reihe eine wunderbare Anknüpfung an die vorherigen Romane. Gleichzeitig gelingt ihr damit ein generationsübergreifendes Werk mit interessanten historischen Aspekten.
Eine Empfehlung für alle, die den Inselsalon schon kennen, aber auch eine Möglichkeit in die Reihe einzusteigen, für alle, die sich für historische Romane interessieren.

Bewertung vom 02.03.2023
Superkräfte für Führungskräfte
Lorenz, Susanne

Superkräfte für Führungskräfte


sehr gut

Superkräfte für Führungskräfte - Gewaltfreie Kommunikation im Beruf ist ein Ratgeber für Führungskräfte von Susanne Lorenz. Sie beschreibt das Konzept der gewaltfreien Kommunikation, bringt aber vor allem ihre Erfahrungswerte und ihre Schemata ein.

Das Buch war strukturiert aufgebaut und die Kapitel nachvollziehbar. Irritiert hat mich die Bindung, da es manchmal einfach freie Seiten gab, die nicht als Notizseiten gekennzeichnet waren. Letztere wiederum haben mir gut gefallen. Ich finde es immer gut, wenn ich Platz habe, um meine Gedanken zu ordnen.

Für mich ist dieses Buch der erste Berührungspunkt mit dieser Thematik gewesen.
Gerade am Anfang des Buches habe ich mir sehr viele Markierungen und Notizen gemacht. Vieles kam mir aus meinem Alltagsleben bekannt vor und ihre Lösungsansätze zu diesem Thema waren für mich sehr gewinnbringend. Besonders gefallen haben mir die Denkweisen über die Änderungen der Sichtweise gegenüber anderen Menschen.
Durch ihren Schreibstil war alles gut und schnell nachvollziehbar und ist damit auch gut im Alltag anwendbar.
Ab der zweiten Hälfte muss ich jedoch sagen, war es für mich nicht ganz so interessant. Denn die Methode, die sie da vorgestellt hat, sehe ich für die Übertragung in meinen Alltag und den mir unterstellten Personenkreis als schwierig an. Ich glaube, dass die Umsetzung somit eben abhängig von der Berufssparte und dem Mitarbeiterklientel ist.
Ich war sehr glücklich, dass es auch mal ein neuer Ansatz von Führungsmanagement und Kommunikation war und freute mich darauf endlich mal nicht das übliche Gerede von Schultz-von-Thun zu lesen. Leider wurde ich dann doch wieder enttäuscht.

Trotz der Kritik muss ich sagen, mir hat das Buch gut gefallen und viele Punkte daraus werde ich anwenden und für mich umsetzen.
Es ist auf jeden Fall in vielen Dingen eine etwas andere Denkweise und für all jene, die sich gerne zu diesem Thema fortbilden, eine gute Horizonterweiterung.
Aus diesem Grund vergebe ich gute 3,5 Sterne.

Bewertung vom 28.02.2023
Sonnenplätze (eBook, ePUB)
Schläger, Anke

Sonnenplätze (eBook, ePUB)


sehr gut

Hörgeschädigt, von der Liebe nicht erhört, von den Eltern enttäuscht, im Job frustriert und dann stirbt ihr Vater - Friederikes Leben ist frustrierend. Da kommt ein dreiwöchiger Urlaub im Sunshinestate Florida eigentlich gerade recht. Doch die Rechnung hat sie wohl ohne ihre Mutter gemacht. Denn diese will den Urlaub nutzen, um einem Geheimnis ihres verstorbenen Mannes auf den Grund zu gehen. Eine abenteuerliche Reise beginnt.

„Sonnenplätze“ von Anke Schläger ist das zweite Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.
Der Schreibstil dieses Buches war für mich am Anfang gewöhnungsbedürftig. Es wird abwechselnd aus den Perspektiven von Friederike und ihrer Mutter Karin erzählt. Allerdings ist die Perspektive von Karin in einem Briefstil geschrieben. Dieser Schreibstil ist mir völlig neu gewesen, aber ich fand ihn mit der Zeit gut, denn er hatte für mich etwas Sensibles. Es wirkte, als würde Karin ihre Gefühle preisgeben und der Leser darf mit ihr fühlen.
Auch die Thematik des Buches fand ich interessant. Das Thema Inklusive und auch wirtschaftliches Überleben in der heutigen Zeit waren Themen, die dieses Buch zu etwas Besonderem gemacht haben.
Mutter und Tochter waren beide recht sympathisch, nur tat mir Friederike manchmal leid, wie unbefriedigt sie mit ihrem Leben war und vor allem, wie ihr berufliches sich entwickelte.
Gerade bei letzterem zweifelte ich manchmal an ihren Eltern.
Die männlichen Charaktere des Buches waren durchaus sehr verschieden. Jeder einzelne hat andere Ecken und Kanten gehabt, die der Geschichte aber das gewisse Etwas verliehen haben.

Ein sehr schönes Buch für Leser, die sich für Inklusion interessieren und gerne Familien- und Liebesgeschichten interessieren.

Bewertung vom 22.02.2023
Das Schiff der Träume
Martaler, Sophie

Das Schiff der Träume


ausgezeichnet

„Das Schiff der Träume“ von Sophie Marthaler erzählt vonAlma Engel, die den mutigen Entschluss gefasst hat, als Zimmermädchen auf der Regina Danubia, einem Flusskreuzfahrtschiff, zu fahren.
Während der Beginn an Bord holprig und schwierig ist, nimmt das Ganze jedoch eine spannende Richtung an.

Da ich selbst die Seefahrt liebe, wurde ich durch das Cover und den Titel auf das Buch aufmerksam.

Sophie Marthaler ist es gelungen aus einem historischen Roman über Glanz und Pomp auf einem Flusskreuzfahrtschiff der 1920er Jahre einen regelrechten Krimi zu machen.
Ihr gelang es des Öfteren mich auf falsche Fährten zu führen und immer. Wenn ich dachte, es hat sich etwas aufgeklärt, tat sich eine neue Überraschung auf. Dieses Buch wurde zu keiner Zeit langweilig und blieb spannend bis zuletzt.
Die Aufteilung der Kapitel ist gut gewählt und der Leser kann zu jeder Zeit nachvollziehen, auf welchem Stück der Reise sich die Regina Danubia befindet.

Auch die Hauptcharaktere sind sehr gut gestaltet. Es „menschelt“ des Öfteren und knirscht im Gebälk, aber das macht den Roman so authentisch. Sicher ist auch mal die Ein oder Andere Heldengeschichte dabei, die in Wahrheit vielleicht nicht so abgelaufen wär, aber das machte für mich die Spannung des Buches aus.

Bewundernswert fand ich vor allem den Charakter der Hauptperson Alma. Sie ist ein Herzensmensch, der sich aber auch nicht verbiegen lässt, sondern ihre Meinung wiedergibt und absolut ehrlich und bescheiden ist.

Für mich ist das Buch eine absolute Empfehlung für Liebhaber historischer Romane, aber auch leichter Krimis und eignet sich ebenso als wunderbare Reiselektüre!