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Kleeblatt
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Berlin
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Ich lese sehr gern, wann immer ich Zeit habe. Mit meiner Tochter zusammen habe ich einen Bücherblog, auf dem wir uns immer über Besucher freuen. http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1020 Bewertungen
Bewertung vom 14.09.2016
DIE WAHRHEIT, 1 MP3-CD
Raabe, Melanie

DIE WAHRHEIT, 1 MP3-CD


sehr gut

Sarah lebt mit ihrem 8-jährigen Sohn allein in Hamburg. Seit 7 Jahren ist ihr Mann Philipp verschwunden, er kam von einer Südamerikareise nicht wieder. Wurde er entführt, ist er tot? Die Frage kann niemand beantworten. Auch wenn Sarah der Meinung ist, dass er längst tot ist, lässt sie ihn nicht für tot erklären. Da Philipp sehr vermögend war, wird unter der Hand gemunkelt, dass sie nicht ganz unbeteiligt an seinem Verschwinden war.

Da erhält sie eines Tages die Information, dass man ihren Mann gefunden hat, er lebt und befindet sich auf den Weg nach Hause. Befremdend für sie war die Tatsache, dass er vor der Rückreise weder mit ihr sprechen noch mit ihr skypen wollte.
Als sie auf dem Flughafengelände steht und ihn begrüßen will, kann sie ihn nicht entdecken, stattdessen kommt ein ihr völlig fremder Mann auf sie zu und behauptet, Philipp zu sein. Es ist nicht Philipp, das weiß sie sicher, aber sie ist zu geschockt, um ihn an Ort und Stelle bloßzustellen und nimmt ihn erst mal mit nach Hause. Dort kommt sie zu sich und sagt, dass es nicht ihr Mann sei. Der Fremde jedoch zieht jeden in seinen Bann, so dass Sarah diejenige ist, die unglaubhaft klingt. Was kann sie tun, um die Wahrheit herauszubekommen? Was ist mit Philipp passiert, woher weiß der Fremde soviel über ihn, wer ist er und welches Ziel verfolgt er? ...

Was für ein Albtraum? Der Mann seit 7 Jahren spurlos in Südamerika verschwunden und dann kommt an seiner Stelle ein völlig Fremder und übernimmt das Leben des bislang Verschollenen.
Sarah ist fassungslos ob der Dreistigkeit des Fremden und versucht alles erdenklich mögliche, ihn wieder loszuwerden. Immer wieder fragt sie sich, welches Ziel er verfolgt.
Das Buch ist mal aus der Sicht von Sarah, mal aus der des Fremden geschrieben.
Sarahs Gedanken und Nerven liegen blank, ihr Entsetzen, den Fremden in ihr Heim zu lassen, ist ihr bestens anzumerken. Der Fremde droht ihr, alles zu verlieren, was ihr lieb und heilig ist, wenn sie ihn auffliegen lässt. Kind, Job und Heim, welche Wahl hat Sarah da? Trotz seiner Drohung lässt sie nicht locker und agiert gegen den Fremden.

Aus der Sicht des Fremden erlebt man Bruchstücke aus der Gefangennahme in Südamerika und den Vorsatz, den Schuldigen für seine Misere zu finden und den Vorsatz der Rache.
Der Part in Südamerika und die näheren Umstände kommen ein wenig zu kurz, da hätte ich mir gern noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht.

Die Autorin vermag es, Spannung von Beginn an aufzubauen und diese auch zu halten. Als Leser ist man versucht, herauszufinden, was genau dort passiert und warum. Die Gedanken des Fremden lassen nicht auf eine friedliche Auflösung hoffen und doch hat man keine Ahnung, wohin das alles führen wird.
Das Ende hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Für mich bleiben Fragen offen, die ich gern beantwortet hätte. Ich kann sie hier natürlich nicht benennen, denn dann würde ich spoilern.

Ich habe dieses Buch als Hörbuch erleben dürfen. Der weibliche Part aus der Sicht von Sarah wird von Nina Kunzendorf und der des Fremden von Andreas Pietschmann gesprochen.
Die weibliche Sprecherin nervte mich leider nach einiger Zeit. Sie wirkte auf mich sehr bemüht, vor allem, wenn sie sich aufregte oder empörte.

Trotz allem hat man hier ein spannendes Buch in den Händen mit der offensichtlichen Frage, wer ist der Fremde? Die Auflösung ließ lange auf sich warten, hinterließ bei mir jedoch weitere Fragen.

Bewertung vom 05.09.2016
Pets

Pets


sehr gut

Max ist ein Hund und von der Rasse eher eine Promenadenmischung.
Er und sein Frauchen Katie sind ein eingespieltes Team. Er liebt sie über alles. Während sie auf Arbeit ist, wartet er auf sie. Es ist schön, so wie es ist.
Das ändert sich aber an dem Tag, an dem Katie ihm einen "Bruder" mitbringt. Was Katie als Bruder bezeichnet ist ein Riesenhund, der aussieht wie ein Bär, groß, braun und strubbelig, mit Namen Duke.
Die beiden sehen sich und wissen auf Anhieb, dass sie sich hassen.
Als Katie das Haus verlässt, beginnt der Revierkampf, bei dem einer versucht den anderen auszutricksen. Natürlich geht das nicht ohne häuslichen Schaden ab. Es eskalliert soweit, dass die beiden auf der Straße landen.

Es dauert auch nicht lange, da wurden sie auch schon von einem Hundefänger einkassiert.
Nun ist guter Rat teuer.
Gidget, eine kleine weiße Hündin, die Max immer aus der Ferne anhimmelte setzt alles in Bewegung, damit Max und Duke befreit werden können. Alle Freunde werden mobilisiert.

Max und Duke treffen derweil auf eine Gang, die von einem weißen Hasen namens Snowball angeführt wird. Die Mitglieder der Gang setzen sich zusammen aus Haustieren, die ausgesetzt wurden und befinden sich nunmehr auf einem Rachefeldzug gegen ihre ehemaligen Besitzer und den Tieren, die nach ihnen in ihr altes Zuhause gezogen sind.
Unter dem Versprechen, dass Max und Duke bei Snowballs Gang mitmachen, befreien sie die beiden. Dabei wollen die beiden doch nur nach Hause.

Der Film, wie auch das Buch und das Hörbuch sind geprägt vom Thema Freundschaft. Durch die Freundschaft der Tiere untereinander gelingt es ihnen, einander zu vertrauen und zu helfen.
Es geht hier nicht um Freundschaften, die schon bestehen, sondern um neue, die sich durch die bestehenden Situationen erst entwickeln werden.

Die Idee der Filmmacher ist schon genial. Was machen unsere Haustiere, wenn wir arbeiten gehen?
Hier jedenfalls erleben wir einen absolut turbolenten Tag, der nichts zu wünschen übrig lässt. Es ist Action pur, Ruhepausen gibt es nicht, es geht rund.

Das alles in einem Hörbuch so rüberzubringen, dass es glaubhaft wirkt, ist schwer. Der Sprecher Oliver Rohrbeck hat das Hörbuch eingesprochen. Er hat versucht, den verschiedenen Protagonisten unterschiedliche Stimmen zu verpassen. Das ist ihm ganz gut gelungen, wenn es sich Erwachsene anhören wollen.
Für Kinder, die ja sicherlich die Zielgruppe bilden, finde es nur bedingt gelungen. Da diese Altersgruppe noch nicht so konzentriert ein Hörbuch hört, denke ich, dass an der Stelle einiges auf der Strecke bleibt, was ich sehr schade finde.
Ich weiß, dass es machbar ist, denn ich habe schon begnadete Sprecher gehört, die das problemlos hinbekommen.

Aber alles in allem ist es eine nette Story, die man sich auch anhören kann, aber leider noch nicht mit 5 Jahren.

Bewertung vom 05.09.2016
Armstrong
Kuhlmann, Torben

Armstrong


ausgezeichnet

Amerika in den 1950er Jahren
Bevor Neil Armstrong als erster Mensch den Mond betreten konnte, machte die Raumfahrt bereits vorher gewaltige Fortschritte. Aber nicht ein Mensch war der erste, der den Mond betrat, sondern eine kleine gewitzte Maus namens Armstrong.
Er wohnt im Dachgeschoss, in dem sich auch ein Fernrohr befindet. Nachdem es ihm endlich gelungen war, durch selbiges zu blicken, konnte er den Mond betrachten und fühlte das Verlangen in sich, diesen zu besuchen.
So nah der Mond auch optisch scheint, musste er doch erfahren, dass er viel weiter weg war als angenommen.
Aber einmal einen Entschluss gefasst, lässt ein Armstrong nicht locker.
Er arbeitet Tag und Nacht, hämmert, feilt, schweißt, bohrt und macht noch vieles andere mehr, um sich eine Rakete zu bauen.

Natürlich gibt es noch vieles andere zu bedenken, denn auf dem Mond gibt es keine Luft, also muss er sich auch noch dafür eine Lösung einfallen lassen.
Aber Armstrong ist ein ganz schlauer und pfiffiger und nach einigen Fehlstarten und Misserfolgen ist es endlich soweit.
Er will all seinen Freunden beweisen, dass der Mond nicht aus Käse besteht, wie die anderen es immer annehmen und er macht sich auf den Weg mit seinem eigenen Raumschiff zum Mond...

Nachdem mich "Lindbergh..." aus der Feder des Autors und Zeichners Torben Kuhlmann so fasziniert hatte, war es klar, dass ich mir auch Armstrong anhören wollte.

Optisch gleicht sich das vorliegende Buch / Hörbuch seinem Vorgänger an. Es ist in Sepia gehalten und mit fantastischen Zeichnungen bestückt. Einen guten Eindruck kann man schon vorab als Leseprobe erhalten.
Es macht einfach nur Spaß, die wunderschönen Zeichnungen zu betrachten. Jedes Bild beinhaltet so viele Details, dass es mit einem Blick nicht getan ist.

Auch dieses Buch wurde als Hörbuch durch Bastian Pastewka eingesprochen. Wie schon beim Vorgänger lauscht man gespannt der Stimme oder besser gesagt den Stimmen von Bastian Pastewka, der wieder den verschiedensten Protagonisten Leben eingehaucht hat. Nicht nur das, selbst die Hintergrundgeräusche, das hämmern, das bohren und alles andere mehr gibt er hervorragend wieder. Wenn man dem Buch lauscht, kann man gar nicht fassen, dass das wirklich alles nur von einer Person gelesen wurde.

Armstrong ist eine kleine Maus, die ein großes Ziel hat. Von diesem lässt er nicht ab, auch wenn Rückschläge zu verzeichnen sind. Er lässt nicht locker, bis er sein Ziel erreicht hat. Es macht als Zuhörer Spaß, ihn bei seinem Weg zu begleiten und die berühmten Worte, die die Mausheit bereichern, zu hören.

Auch dieser Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt wurde von Torben Kuhlmann kindgerecht umgesetzt und erfreut damit nicht nur Kinder.

Für dieses Buch spreche ich sehr gern eine Lese-/Hörempfehlung aus.

Bewertung vom 05.09.2016
Lindbergh / Mäuseabenteuer Bd.1 (1 Audio-CD)
Kuhlmann, Torben

Lindbergh / Mäuseabenteuer Bd.1 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Hamburg 1912.
Charlie, eine kleine Maus steht plötzlich ganz allein da. Wo sind all die anderen Mäuse hin? Onkel, Tanten, Eltern - alle sind weg. Dafür gibt es jetzt jede Menge Mausefallen und Katzen und Eulen. Sie schleichen herum auf der Jagd nach einer Maus. Auf der Suche nach anderen Mäusen findet Charlie Hinweise darauf, wohin sie alle verschwunden sind.
Amerika, oh so weit weg.
Da er nicht allein in Hamburg bleiben möchte, muss er eine Möglichkeit finden, ebenfalls nach Amerika zu gelangen. Ein erster Versuch, auf ein Schiff zu kommen, geht in die Hose. Da sieht er eine Fledermaus und schon kommt ihm eine Idee - er will nach Amerika fliegen. Aber leichter gesagt als getan ...

Charlie ist nicht irgendeine Maus, er ist sogar eine ganz schlaue Maus. Er wird sich Konstruktionszeichnungen machen und diese dann in die Wirklichkeit umsetzen, er wird sich einen Flugapparat bauen.
Emsig wie er ist, mopst er sich das ein oder andere von den Menschen, die sich nur wundern, wo denn die verschiedensten Sachen hingekommen sind.
Charlie fängt an, seinen Traum umzusetzen, muss aber auch einige Rückschläge in Kauf nehmen.

Das Buch, das dem Hörbuch als Vorlage dient, ist geschmückt mit fantastischen Zeichnungen, die vom Autor Torben Kuhlmann selbst gezeichnet wurden. Wenn man das Buch nicht zur Hand hat, kann man diese Zeichnungen anhand des Covers und auch des Trailers nachvollziehen. Detailtreu und wunderschön, etwas besseres fällt mir dazu nicht ein. Das allein ist schon schön anzusehen, aber auch das Hörbuch kann enorm punkten.

Bastian Pastewka hat dieses Hörbuch von der kleinen Maus Charlie eingesprochen. Herausgekommen ist ein Hörbuch, bei dem man gespannt zuhören kann. Bastian Pastewka, bekannt aus Film und Fernsehen, hat einzigartig die verschiedensten Protagonisten zum Leben erweckt. Nicht nur das, selbst die Hintergrundgeräusche, das räuspern, das vor sich hinbrubbeln gibt er hervorragend wieder. Wenn man dem Buch lauscht, kann man gar nicht fassen, dass das wirklich alles nur von einer Person gelesen wurde, ich bin begeistert.

Ihm zu lauschen und dabei die Erfolge und Misserfolge von Charlie, der kleinen Maus, mitzuerleben, machen dieses Hörbuch einfach hörenswert. Für Kinder und Erwachsene eine gute Gelegenheit, ein wenig aus den Anfängen der Luftfahrt zu erleben.

Für dieses Buch spreche ich sehr gern eine Lese-/Hörempfehlung aus.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.08.2016
Die kleinsten, stillsten Dinge
Baume, Sara

Die kleinsten, stillsten Dinge


gut

Er ist Mitte 50 und allein, seit sein Vater verstorben war.
Seit einiger Zeit hört er im Haus Ratten. Um dieses Pack loszuwerden, will er sich einen Hund holen. In einem Tierheim findet er ihn. Ein Hund, von dem ihm abgeraten wird. Es ist ein wilder Hund, der auf andere Artgenossen aggressiv reagiert.
Es ist ihm egal, er nimmt ihn mit und gibt ihm den Namen Einauge, weil er nur ein Auge hat. Das andere hatte ein Dachs auf dem Gewissen.
Es dauert ein wenig, bis sie sich angefreundet haben, der Einsiedler und der Hund. Sie unternehmen gemeinsame Spaziergänge und spielen gemeinsam.
Eines Tages passiert es, dass Einauge einen anderen Hund anfällt und verletzt. Die Besitzerin meldet es den Behörden und es dauert nicht lange, bis eine Frau vor der Tür steht und Einauge mitnehmen will.
Das will und wird er verhindern. Er schnappt sich seinen Hund, das Nötigste, sein Auto und macht sich auf den Weg. Sie fahren ziellos durch die Gegend, denn es gibt kein Ziel für sie. Sie leben im Auto, was im Sommer noch angenehm ist. Schlimm wird es, als es kalt ist. Was werden sie erleben? …

Mir fällt, ehrlich gesagt, die Rezension zu diesem Buch sehr schwer.
Es ist ein außergewöhnliches Buch, welches als Protagonisten nur ihn und den Hund, Einauge, hat.
Ich weiß nicht, ob ich es überlesen habe, aber den Namen des männlichen Protagonisten habe ich im Buch nicht gefunden. Nur vom Klappentext her erfuhr ich, dass er Ray heißt.
Die Zeitspanne des Buches umfasst 1 Jahr, fängt im Frühling an und endet im Winter.

Mit Ray bin ich nicht warm geworden, dieser Typ Mensch ist mir fremd. Er hatte eine einsame Kindheit, die er nur mit seinem Vater verbrachte. Über seine Mutter weiß er nichts.
Er besuchte keine Schule, hatte keine Freunde, selbst sein Vater blieb ihm fremd.

Die Geschichte, die die Autorin Sara Baume schreibt, wirkt auf mich wie ein unglaublich langer Monolog, den Ray seinem Hund hält.
Er erzählt im Gespräch mit seinem Hund, wobei Gespräch nicht das richtige Wort dafür ist, aus seiner Kindheit. Rückwirkend erlebt man als Leser, was er erlebt hat und was er denkt.
Während seiner Flucht mit Einauge ist der Leser aber auch am aktuellen Geschehen dabei, erfährt die Gedanken, die Ray sich über alles mögliche macht.
Während seines Monologes werden an Einauge viele, für mich zu viele Fragen gestellt. Ray riecht etwas, fragt seinen Hund, ob er auch etwas riecht, nur mal als Beispiel genannt.
Später erfährt man auch, wie sein Vater gestorben ist und seine Reaktion darauf.

In Rays Leben ist vieles schief gelaufen. Das ändert sich auch nach dem Tod seines Vaters nicht und das Schicksal meint es auch nicht gut mit ihm, als Einauge in sein Haus kommt.
Man erfährt vieles, einiges wirkt verstörend.

Ray und Einauge, ein eingespieltes Team, konnten mich leider gar nicht fesseln. Ich habe sehr lange gebraucht, um in das Buch hineinzukommen. Es las sich schwer, so dass ich für die nicht einmal 300 Seiten eine Woche zum lesen brauchte. Meine Hoffnung, dass es sich besser lesen würde, wenn man hineingefunden hat, erfüllte sich nicht.
Es passierte einfach nicht genug, um mich voranzutreiben. Die beiden Protagonisten trieben durch das Buch, ohne Spuren bei mir zu hinterlassen.
Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2016
Shopaholic & Family / Schnäppchenjägerin Rebecca Bloomwood Bd.8
Kinsella, Sophie

Shopaholic & Family / Schnäppchenjägerin Rebecca Bloomwood Bd.8


sehr gut

Beckys Vater ist gemeinsam mit dem Mann ihrer besten Freundin Suze verschwunden. Ihr Vater hatte einen Zettel hinterlassen, dass er etwas in Ordnung bringen muss. Was das jedoch sein soll, ließ er offen.
So kommt es, dass sich Becky urplötzlich auf den Weg nach Las Vegas befindet. Mit von der Partie sind ihr Mann Luke und Minnie, ihr 2-jährige Tochter, ihre Mutter Jane und deren Freundin Janice, die diese unterstützen möchte.
Weiterhin sind mit an Bord ihre Freundin Suze, deren Mann Tarkie verschwunden ist, sowie ihre Hass-Freundin Alicia.

Eine Reise ins Ungewisse beginnt und keiner der Anwesenden weiß, ob sie die Gesuchten finden werden...

Dieser vorläufig letzte Band um die Shoppingqueen Becky reiht sich nahtlos an den Vorgängerband "Shopaholic in Hollywood" an.
Beckys Vater und Suzes Mann Tarkie sind spurlos von jetzt auf gleich verschwunden, nur einen kryptischen Zettel hinterlassend. Becky gibt sich die Schuld und leidet darunter.
Als ihre Freundin Suze sie anbettelt, doch mit auf die Suche in Richtung Las Vegas zu gehen, zögert sie nicht lange und macht sich gemeinsam mit ihrer Familie ebenfalls auf die Reise.
Überrascht muss Becky jedoch feststellen, dass Suze, die sie angefleht hat, mitzukommen, sie nunmehr links liegen lässt. Von ihrer ursprünglichen festen Freundschaft ist nichts mehr zu bemerken, ganz im Gegenteil. Suze tuschelt und flüstert mit ihrer gemeinsamen Feindin Alicia und verbringt viel Zeit mit ihr.
Becky ist zutiefst bekümmert und kann es nicht fassen, versucht jedoch immer wieder an ihre alte Freundschaft anzuknüpfen. Leider ohne Erfolg.
Becky zweifelt an sich und verspürt nicht einmal mehr Lust zum shoppen. Ein Einkauf für Minnie oder andere ist ja noch ok, aber für sich selbst zu shoppen, geht momentan gar nicht. Bloß gut, dass sie in Luke und Minnie einen festen Halt hat, auf den sie sich verlassen kann.

Auf der Fahrt nach Las Vegas geht natürlich nicht alles glatt.
Die Fahrt wird geleitet von Missverständnissen, Eifersüchteleien und Geheimnissen.
Bis fast zum Schluss bleibt offen, warum sich Beckys Vater und Tarkie abgeseilt haben, welches offene Problem Graham klären muss.

Becky, die immer gern die Shoppingqueen war, wirkt in diesem Band erwachsen. Es geht nicht nur um sie, es geht um andere, um die Liebe, um das Vertrauen, um Freundschaft.

In diesem Band sind noch einmal alle wichtigen Akteure der vergangenen Bände zugegen. Später stoßen noch Beckys Freund Danny, inzwischen ein bekannter Modedesigner und Lukes Mutter Elinor hinzu.

Auch dieser Band ist im typischen "Becky-Stil" der Autorin gehalten. Nur fehlt hier der Teil, der die unbekümmerte Becky ausmachte, denn sie ist erwachsen geworden und tatsächlich in der Lage, sich um andere zu kümmern und zu sorgen. Sie geht nicht mehr leichtsinnig shoppen und will lieber helfen, als sich nur auf sich selbst zu besinnen.
Sie war schon immer ein liebenswerter Mensch, aber nun ist sie mir ausgesprochen sympathisch, ein Mensch wie du und ich, ohne große Allüren.

Das Finale des Buches ist grandios, ein schönes Ende durch ein Zusammenspiel aller Protagonisten.
Wer alle anderen Teile um die Shoppingqueen Becky gelesen hat, der kommt definitiv nicht um diesen vorläufig letzten Teil herum.
Ich nehme Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Zum einen fällt es schwer, lieb gewonnene Protagonisten zu verlassen, zum anderen habe ich persönlich die Autorin sagen gehört, dass ein Wiedersehen möglich ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.08.2016
Ziemlich unverhofft
Scheunemann, Frauke

Ziemlich unverhofft


ausgezeichnet

Es sind Ferien. Nikola Petersen, die Anwältin ist, hat ihre Tochter auf Sprachreise geschickt und muss sich jetzt neben ihrer Arbeit nur noch um die Versorgung von Max, ihrem Jüngsten, kümmern. Glücklicherweise gibt es da noch ihre Schwiegermutter Gisela, die sich liebevoll um den Kleinen kümmert.

Der Noch-Mann ihrer Freundin Florentine will sich um die Unterhaltszahlungen für seine Frau und die drei Kinder drücken und versucht sich auf eine miese Tour, so dass der Fall auf Nikolas Tisch landet. Diese versucht, das beste aus dem Fall herauszukriegen, aber der Ex fährt mit gewaltigen Mitteln auf.

Ihr Sozietätspartner Alexander lässt sich auch so gut wie nicht mehr im Büro sehen, so dass sie auf seine Hilfe nicht wirklich zählen kann.

Zudem ist die Mutter ihres italienischen Nachbarn Tiziano zu Besuch und dieser wurde von ihrem Sohn vermittelt, dass Nikola seine Freundin sei. Nikola findet die Aktion überhaupt nicht lustig, lässt sich aber kurzfristig breitschlagen, sich als diese auszugeben.
Das bringt natürlich einige Irrungen und Wirrungen in Gang, denn auch Simon, ein Anwaltskollege, möchte gern mehr Zeit mit Nikola verbringen. Nikolas Herz schlägt für Simon, aber momentan ist ihr Leben ein wenig sehr chaotisch.
Dann kommt Gisela, ihre Schwiegermutter, auch noch mit der Ansage um die Ecke, dass sie gemeinsam mit einem Nachbarn eine zweiwöchige Kreuzfahrt unternehmen wird, natürlich auch während der Ferien.
Die Betreuung von Max gestaltet sich dadurch schwieriger, noch ein Problem, das gelöst werden will ...

Weiter geht es mit diesem Buch im Leben der Anwältin Nikola Petersen.

Den Spagat zwischen Arbeit, Liebes- und Privatleben immer zu meistern, ist nicht ganz leicht. Momentan schon gar nicht im Leben der Anwältin Nikola Petersen.
Ihr Nachbar Tiziano, ihr Sozietätspartner Alexander sowie Kollege Simon halten sie ganz schön auf Trab.
Erschwerend zu allem kommt noch der Rechtsfall ihrer Freundin Florentine dazu und um das Fass voll zu machen, die Kreuzfahrtreise ihrer Schwiegermutter, die diese gerade jetzt antreten muss, wo sie sie am meisten braucht. Wer soll sich um die Betreuung von Max kümmern, wenn niemand da ist?
Na glücklicherweise findet sich da ja doch immer einen der vielen Protagonisten, die einspringen.
Koordination ist alles, wäre ja sonst auch gelacht.

Nikola hat voll zu tun und es wird keinen Moment langweilig in ihrem Leben. Irgendwie geht es immer weiter, muss es, denn sie ist nicht der Mensch, der den Kopf in den Sand steckt, sie packt an.

Ein Buch wie aus dem Leben gegriffen, mit Problemen bzw. Situationen, die jeden ereilen könnten.
Eine taffe und ausgesprochen sympathische Anwältin sowie wirkungsvolle männliche Protagonisten machen das Buch zu einem Pageturner.
Äußerst humorvoll schreibt die Autorin Frauke Scheunemann aus Nikolas turbulentem Leben, bei dem der Leser wirklich Freude hat.

Frauke Scheunemann ist eine ausgebildete Juristin wie auch ihre Protagonistin Nikola. Die juristischen Fälle von Nikola sind authentisch und aus erster Hand sehr glaubhaft vermittelt.

Es hat mir Spaß gemacht, Nikola bei allem zu begleiten und zu beobachten, wie sie ihr "Männerproblem" in den Griff bekommt.
Eine Frau, die alles schafft und den Leser für sich einnimmt und ihn überzeugt.

Ich mag solche Bücher und hoffe auf ein baldiges Wiederlesen mit der Protagonistin.

Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin fliegt man förmlich durch die Seiten und mag gar nicht aufhören. Muss man aber, denn man hat es viel zu schnell durchgelesen.

Auch dieses Buch empfehle ich sehr gern weiter.

Bewertung vom 24.08.2016
Aller Anfang fällt vom Himmel
Peters, Veronika

Aller Anfang fällt vom Himmel


ausgezeichnet

Korbinian Gerhard wohnt seit 8 Jahren allein in einer viel zu großen Wohnung. Die Wohnung hatte seinerzeit seine Frau ausgesucht und eingerichtet, er hat nichts verändert, ihre Zimmer jedoch hat er nach ihrem Tod abgeschlossen und nie wieder betreten.
Er ist Grundschullehrer, ein Einzelgänger und unterläuft in seinem Leben einem geordneten Plan. Ordnung ist für ihn die Richtlinie, Abweichungen sind nicht gut, also gibt es keine.
Seit dem Tod seiner Frau geht er morgens zur Schule und anschließen in eine Gaststätte das Tagesgericht essen, ohne dass er es extra aussuchen muss. Er ist festgefahren in seiner Einsamkeit und in seinem Leben.
Eines Tages trifft er auf Billa, einem Mädchen, das vor einem Supermarkt zusammengesunken sitzt. Er kauft ihr etwas zu essen und merkt später nicht, dass sie ihm nach Hause folgt. Als es ihm bewusst wird, gestattet er ihr, im Hausflur zu nächtigen. Aber so ganz geheuer ist ihm die Sache nicht und er bittet seine Schwester um Hilfe. Es dauert auch nicht lange und sie steht bei ihm auf der Matte und stellt fest, dass das Mädchen Fieber hat und es nicht sein kann, dass sie dort im Flur übernachtet. Kurzerhand zieht sie für ein paar Tage zu ihrem Bruder, das Mädchen Billa ebenfalls.
Eine Entscheidung, die Leben veränderte...

Solange das Mädchen krank ist, geht das schon mal, denkt sich Korbinian. Auch dass seine Schwester vorerst mit bei ihm einzieht, findet er ok, denn das Gerede, was entstehen würde, wenn er als Grundschullehrer ein junges Mädchen bei sich aufnimmt, mag er sich gar nicht erst vorstellen.

Es ist aber tatsächlich so, dass er sich stellenweise wie ein Fremdkörper in seiner Wohnung vorkommt. Die beiden Frauen okkupieren die Wohnung, seine tägliche Routine wurde empfindlich gestört und er sehnt den Tag herbei, an dem er wieder für sich allein ist und er der Einsamkeit frönen kann.

Obwohl Korbinians Schwester in der Nähe lebt und einen Buchhandel betreibt, verbindet ihn sonst nichts mit ihr. Er hat keine Ahnung, wie sie lebt und was für ein Mensch sie ist. Sie haben sich irgendwann zwischen der Kinderzeit und dem Heute verloren. Keine Telefonate, keine Besuche, keine Kontakte und doch ist sie sofort zur Stelle, als er sie um Hilfe bittet.

Jeder der Protagonisten hat sein Päckchen zu tragen, keiner von ihnen hat es leicht. Die Probleme der einzelnen kommen erst nach und nach ans Licht.
Obwohl sie völlig verschieden sind, kommen sie sich näher, verstehen sich. Sie sind füreinander da.
Was anfangs undenkbar erscheint, das Korbinian aus seinem Schneckenhaus herauskommt, das passiert.

Die Autorin hat verletzliche Protagonisten geschaffen, die ihren Weg gehen. Aber auch die Personen, die am Rande mitmischen, sind sehr gut und treffend gezeichnet. Der Kneipenwirt, der beobachtet und gut zuhören kann sowie die Freunde von Billa. Bei denen war ich mir lange nicht schlüssig, ob ich sie mag oder nicht, wechselte meine Sympathie mit Antipathie.

Es ist eine wunderbar nahegehende Geschichte über Menschen, die einsam sind, nicht wegsehen und für einander da sind. Die ihre Bedürfnisse zugunsten anderer zurückstellen, was ihnen nicht leicht fällt.
Der Roman hat mich noch eine ganze Zeit nicht losgelassen, ich habe mich gefragt, wie ich wohl reagiert hätte.

Ein wunderbares Buch, das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 08.08.2016
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


ausgezeichnet

I am death / Ich bin der Tod, ist eine Nachricht, die ein Mörder bei einer sadistisch gequälten und zu Tode gefolterten weiblichen Leiche hinterlässt. Er hat eine Leiche hinterlassen, die grausam zugerichtet wurde und dennoch hat er keinerlei Indizien hinterlassen, keine Spuren, nichts.
Eine weitere, ebenfalls vor dem Tod schwer misshandelte Leiche gibt den Hinweis, dass dieser im Namen stecke, also im "I am death". Die Ermittlungen von Hunter und Garcia laufen auf vollen Touren, aber der Mörder scheint ihnen immer einen Schritt voraus zu sein...

Das war ja wieder ein Thriller, bei dem man nicht zimperlich als Leser sein darf. Das ist inzwischen der 7. Teil der Reihe um die beiden Ermittler Robert Hunter und Carlos Garcia. Ich kannte bislang nur den 1. Teil, hatte aber keine Probleme, in die Story hineinzufinden. Zwar wurde auch kurz auf Vergangenes eingegangen, aber das war zur Verständigung, man musste nicht im Bilde über die kompletten Teile sein.

Hunter und Garcia haben es mit einem Wiederholungstäter zu tun. Das erkennen sie bereits bei Leiche Nr. 1 und sind erstaunt, in welch kurzen Abständen die nächsten Leichen folgen.
Für Hunter, der wie die letzte Hoffnung erscheint, wird die Sache später persönlich, denn der Mörder schiebt ihm einen Brief durch die Tür. Das heißt, der Mörder kennt ihn.
Erstaunlich ist auch, wie gut der Mörder seine Opfer ausgekundschaftet hat, er besitzt Insiderwissen und nutzt dieses voll aus.
Die Morde sind sadistisch und zutiefst grausam. Der Mörder ist bestrebt, seinen Opfern alles bei vollem Bewusstsein anzutun, Ohnmachten lässt er nicht zu.
Unglaublich, dass Hunter und Garcia ihn nicht zu fassen bekommen.

Neben den Ermittlungen ist der Leser ebenfalls dabei, als der Mörder einen Jungen entführt, um ihn umzubringen. Er überlegt es sich jedoch anders und knechtet ihn aufs furchtbarste.
Essen erhält er nur, wenn etwas von seinem übrig geblieben ist, bis auf einige wenige Ausnahmen. Der Junge möchte sterben, aber der Mörder wacht über ihn. Er führt ein Leben, das nicht mal ein Hund leben möchte. Später muss er bei Greueltaten zusehen, die sein Entführer verübt, auf Video oder in der Realität.

Neben den Ermittlungen auf der Suche nach dem Mörder gibt es immer wieder Einblicke in die Seele des gefangenen Jungen und seinem Peiniger.
Die Grausamkeiten, die man zu lesen bekommt, sind kaum zu toppen.

Der Autor hat von Beginn an den Spannungsbogen recht hoch angesetzt und kann diesen nicht nur halten, sondern ihn steigern. Man glaubt es kaum aushalten zu können.
Als Leser versucht man ja mit zu recherchieren, worauf hinaus es denn laufen würde. Hier lag ich völlig falsch.
Es war absolut nicht erkennbar, in welche Richtung sich der Thriller entwickeln würde. Es tun sich wirklich wahre Abgründe auf, die einen erschrecken.

Das Ermittlerteam Hunter - Garcia arbeitet effizient und zielstrebig. Sie können gut miteinander und das merkt man auch an der Art der Ermittlungen. Sie sind ein eingespieltes Team und ergänzen sich.

Mit diesem Thriller hat man ein Buch in der Hand, das den Leser auf der ersten Seite packt und ihn nicht mehr los lässt. Die relativ kurzen Abschnitte lassen sich gut lesen.
Die Ermittlungen sind spannend, die Wendungen nicht vorhersehbar und das Ende eine echte Überraschung, mit der wohl niemand gerechnet hätte.
Man erhält mit dem Buch Einblicke in die letzte Ecke einer finsteren Seele und er fährt Grausamkeiten, die seinesgleichen suchen.

Wer einen richtig guten Thriller lesen möchte, sollte sich dieser Reihe widmen, der darf aber nicht sensibel oder zimperlich sein.
Ein Buch, das ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 08.08.2016
Mord ahoi! / Elfie Ruhland Bd.3
Mey, Frida

Mord ahoi! / Elfie Ruhland Bd.3


sehr gut

Elfie Ruhland, die Frau, die bei unangenehmen Mitmenschen gern mal Selbstjustiz ausübt, erhält den Auftrag, eine Kreuzfahrt zu machen und dort auf dem Schiff nach dem Rechten zu sehen.
Dem Schiffseigner kommen dort auf dem Schiff einige Dinge nicht ganz koscher vor und so lässt er Elfie als unauffällige Person mitfahren, auf dass sie ihm regelmäßig Bericht erstatten soll.
Sie darf noch jemanden mit an Bord nehmen und entschied sich, nachdem ihr guter Freund sein Antiquariat nicht kurzfristig schließen konnte, für die Polizeikommissarin Alexandra von Liechtenstein. Diese hat gerade Urlaub und muss ihn allein verbringen, da ihr Verlobter eine ihm genehmere Beschäftigung vorgezogen hatte. Selbstverständlich darf auch Amadeus, der Mops, nicht fehlen.
Das an Bord nicht alles rechter Dinge ist, bemerkt Elfie recht schnell.
Viel Geld versandet im Spielcasino unter den Händen des Croupiers Leo Spielberg. Als er Elfie dann auch noch droht, ist es mit ihrer guten Meinung vorbei. Sie überlegt, ob sie sich nicht wieder ihren "Projekten" zuwenden soll und stellt den Croupier auf ihre noch nicht vorhandene Liste.
Am nächsten Tag ist er verschwunden.
Dieses Projekt hat sich also erledigt, aber was macht sie mit dem Kreuzfahrtdirektor Max Kaiser? Zu den Gästen an Bord ist er die Hilfsbereitschaft und Liebenswürdigkeit in Person, aber seinen Kollegen gegenüber, das geht ja gar nicht.
Elfie ist sich unsicher, wie sie vorgehen soll...

Was Elfie erst als gute Idee ansieht, nämlich die Polizeikommissarin Alex von Liechtensein mit an Bord zu nehmen, gefällt ihr spätestens auf dem Schiff so gar nicht mehr. Alex ahnt schon länger etwas, was Elfies "Projekte" angeht. Es ist schon auffällig, wenn in Elfies Umgebung ständig Menschen sterben, wohlgemerkt, keine Kranken oder Alten. Bis jetzt konnte Alex aber Elfie noch nichts nachweisen.
Elfie, die mit sich ringt, ob sie sich Notizen für einen neuen Fall zulegen soll oder nicht, ist sich nicht schlüssig. Natürlich kann sie nicht so agieren, wie sie es ohne Alex machen würde. Glücklicherweise hat sie ja noch immer die Ausrede, dass sie dienstlich auf dem Schiff ist, um Alex weitestgehend aus dem Weg gehen zu können.

Dieser Krimi ist nun schon der 3. seiner Art mit der Protagonistin Elfie Ruhland.
Sicher kann man dieses Buch als Einzelbuch lesen, mehr Spaß an der Protagonistin hat man jedoch, wenn man die beiden Vorbände auch gelesen hat. Man weiß, wen man mit Elfie vor sich hat und wie sie tickt.

Ich würde das Buch gar nicht als Krimi bezeichnen, irgendwie hat der schwarze Humor, der im Buch überwiegt, nichts mit einem Krimi gemein. Das was dort ermittelt wurde, empfand ich auch als Unterhaltung, habe das nicht wirklich ernst genommen wie bei einem anderen Krimi.
Das ist jetzt abwertend gemeint, denn ich mag diese Art schwarzen Humor, den die beiden Autorinnen hier gemeinsam zustande bringen.

Auf jeden Fall macht es wieder Spaß, Elfie bei ihren Projekten zu begleiten. Die Verlockung ist groß, die Polizei mit an Bord.
Ich mag die Listen von Elfie, die von Gut und Böse zeugen und Elfie mehr als einmal ins Schwanken bringen.

Lange rätselt man in diesem Fall auch mit, was denn mit dem Croupier passiert sein könnte. Die Sorglosigkeit der Beteiligten ist hervorragend zu Papier gebracht worden.

Ich liebe Elfie und ich mag ihre Art zu denken und ihre Entscheidungen zu überdenken. Die Fragen bezüglich ihrer Projekte an ihren Verlobten, der seit 30 Jahren tot ist, ist bemerkenswert. Elfie kann mit den Antworten gut leben und macht ihr eigenes Ding.
Einfach nur lesenwert.

Ich habe, wie schon bei den ersten beiden Bänden, dümmlich grinsend in der S-Bahn gesessen und mich hervorragend amüsiert und unterhalten gefühlt.
Ich hoffe doch stark, dass es nicht das letzte Buch mit Elfie Ruhland gewesen ist.