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Meggie
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Mertesheim
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Bewertungen

Insgesamt 1147 Bewertungen
Bewertung vom 19.12.2022
Die Bibliothek von Edinburgh / Edinburgh Nights Bd.1
Huchu, Tendai

Die Bibliothek von Edinburgh / Edinburgh Nights Bd.1


weniger gut

Ropa ist Geistersprecherin. Dafür hat sie die Schule abgebrochen und lebt nun mit ihrer Großmutter und ihrer kleinen Schwester in einem Wohnwagen. Geld ist immer knapp und Ropa weiß nicht, wie sie die nächsten Tage die Miete und die Medikamente für ihre Großmutter auftreiben soll. Mehr schlecht als recht schlagen sich die drei von einen auf den anderen Tag durch.
Ropas Leben ändert sich jedoch schlagartig, als sie von einem Geist beauftragt wird, deren verschwundenen Bruder Ollie zu finden. Erst will Ropa den Auftrag nicht annehmen, doch dann findet sie heraus, dass noch mehr Kinder verschwunden und teilweise als lebende Leichen wieder aufgetaucht sind.
Hilfe findet sie in der geheimnisvollen Bibliothek der Toten, in die sie eher zufällig als Mitglied aufgenommen wird. Doch können die Bücher ihr helfen, die verschwundenen Kinder zu retten?

"Sixth Sense meets Stranger Things" - so steht es auf dem Buchrücken und für mich mitunter auch ein Grund, das Buch zu lesen. Und wenn es dann noch um eine geheimnisvolle Bibliothek unter den Straßen Edinburghs geht, erst recht. So dachte ich zumindest.

Nach dem Lesen habe ich mir dann folgende Fragen gestellt: Was hat das Ganze mit Stranger Things zu tun? Was genau hat die Bibliothek in der Geschichte zu suchen? Und was will der Autor eigentlich genau mit seiner Geschichte erzählen?

Drei Fragen, die ich wahrscheinlich nicht beantwortet bekomme und selbst analysieren muss.

Zuerst muss ich sagen, dass mich der Anfang des Buches total neugierig gemacht hat. Mir ist Ropa sofort ans Herz gewachsen, da sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, ihre kleine Familie, bestehend aus ihr, ihrer 10jährigen Schwester und ihrer blinden Großmutter, zu versorgen. Sie hat sich dafür einen Job rausgesucht, der nicht nur abwechslungsreich, sondern auch hochinteressant ist. Sie ist Geistersprecherin. Sie kann sich mit Toten unterhalten und überbringt Nachrichten eben dieser an die verbliebenen lebenden Verwandten, Bekannten und Freunde.

Eigentlich ein gut bezahlter Job, wenn denn die Hinterbliebenen bezahlen können. Meist muss Ropa unverrichteter Dinge wieder gehen und hat nichts verdient. Und so macht sie sich ständig Sorgen, ob sie genug zu essen kaufen oder gar die Miete bezahlen kann.

Als Ropa von einem Geist erfährt, dass Kinder verschwinden und später wieder "gealtert" auftauchen, wird sie hellhörig und fängt an, zu ermitteln. Dabei trifft sie auf einen Jugendfreund namens Jomo, der sie kurz darauf an seinen Arbeitsplatz einlädt, den er eigentlich geheim halten wollte. Denn er arbeitet in einer Bibliothek, die unter den Straßen Edinburghs liegt. Die Bibliothek der Toten. Dort gibt es einige Bücher, die für Ropa total interessant sind. Denn sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern lehren auch Magie.

In dieser Bibliothek lernt Ropa Priya kennen und freundet sich mit ihr an. Jomo und Priya sind es auch, die Ropa bei ihren Ermittlungen helfen.

Und jetzt zurück zu meinen Fragen. Mit Stranger Things hat das alles mal so gar nichts zu tun. Es gibt keine "andere Seite", in der alles spiegelverkehrt ist, sondern es gibt ein "andere Welt", die der Toten und Geister. Also das Jenseits. Nichts Neues und nichts, was mit Stranger Things zu tun hat.
Ebenso gibt es zwar die Bibliothek, die so groß auf dem Cover angepriesen wird, doch letztendlich hat sie nicht sehr viel mit der Geschichte zu tun. Ebenso wird es - nach der anfänglich so reizvollen Geschichte - ab dem Mittelteil total wirr, so als wäre dem Autor sehr viel eingefallen, was er einfach alles in seiner Story erzählen muss.

Es gibt Handlungsstränge, bei denen frage ich mich, warum sie eingefügt wurden, wenn es doch eine kurze Erwähnung am Rande auch getan hätte. So wäre die Story mindestens um 50 Seiten kürzer gewesen und hätte nicht so viele Unruhe inne gehabt.

Leider konnte der Autor nicht bei mir punkten, vor allem, da Ropa ab der Mitte des Buches auch leider nicht mehr so clever und geschickt rüberkam, wie noch am Anfang. Leider konnte ich mich gar nicht mehr mit ihr identifizieren und ihr auch nicht mehr so recht folgen und ihre Entscheidungen akzeptieren.

Auch der Schreibstil des Autors hast mich teilweise etwas "gestresst". Wahrscheinlich sollte rüberkommen, dass wir uns in er Zukunft befinden und alles sowieso nicht mehr so läuft, wie noch vor Jahren. Aber trotzdem hatte ich bei vielem Probleme, dem Autor zu folgen und herauszufinden, was genau er mir denn mit seinen Sätzen so sagen will. Alles sollte irgendwie "cool, frisch, jugendlich und hipp" wirken. Bei mir kam aber nur das Gegenteil an.

Meggies Fussnote:
Leider konnte mich der Auftakt der Reihe nicht überzeugen.

Bewertung vom 19.12.2022
Hinter den Spiegeln so kalt
Grimm, Liza

Hinter den Spiegeln so kalt


ausgezeichnet

Finja könnte nicht glücklicher sein. Ihre Ehe mit Mika ist gekrönt mit ihrer Tochter Hannah. Die kleine Familie lebt zusammen im eigenen Häuschen und freut sich auf die Zukunft. Bis Finja zwei Schicksalsschläge erleiden muss. Erst stirbt Mika, dann wird Hannah entführt. Finjas einziger Hinweis auf Hannah ist eine Spur aus Schnee und Eis im Spiegel. In ihrer Verzweiflung wendet sich Finja an eine Hexe und stößt dabei auf Dinge aus ihrer Vergangenheit. Und schreckliche Wahrheiten aus der Gegenwart.

Die Autorin hat sich sehr eng an das Märchen "Die Schneekönigin" gehalten und eine Neuinterpretation gewagt, die düsterer nicht sein könnte.
Gleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass es am Ende des Buches eine Triggerwarnung gibt. Wer sensible Themen nicht lesen möchte, sollte sich daher die Triggerwarnung ansehen und selbst entscheiden, ob er zu der Geschichte greifen möchte. Ich persönlich hätte es für sinnvoller erachtet, eine Triggerwarnung an den Anfang des Buches zu setzen bzw. am Anfang des Buches zu erwähnen, dass es am Ende eine Warnung gibt.
Andererseits: wenn man die Warnung gelesen hat, weiß man, um was es in dem Buch geht und die Überraschung ist dann natürlich auch genommen.

Bei diesem Buch handelt es sich um die erste Geschichte, die ich von der Autorin gelesen habe. Und ich war positiv überrascht, mit welch wunderbarem Schreibstil sie mich hat gefangen nehmen können.

Zu Anfang lernen wir FInja, Mika und Hannah kennen. Eine glückliche kleine Familie. Bis zwei Schicksalsschläge eintreffen.

Die Kapitel wechseln sich immer wieder ab. Einmal erfahren wir, was vier Jahre zuvor passiert ist, dann gibt es Kapitel, die vor Hannahs Verschwinden spielen und dann die Gegenwart aus Finjas Sicht.

Finja ist eine sehr sympathische junge Frau und Hannah ein aufgewecktes kleines Mädchen. Zusammen bilden die beiden ein tolles Team.
Und Finja kämpft wie eine Löwin für ihre Tochter. Schon allein, weil sie nach dem Tod ihres Mannes und Hannahs Vater für Hannah Mama und Papa zugleich sein muss.

Nach Hannahs Verschwinden landet Finja in einem tiefen Loch. Ihr Schmerz ist spürbar und ich habe sehr mit ihr mitgelitten. Sie versucht alles, um herauszufinden, wo Hannah ist, allerdings hat sie fast keine Anhaltspunkte. Ihre Freundin Elisa ist sichtlich bemüht, ihr zu helfen. Ihr sonniges Gemüt holt Finja kurze Zeit aus dem Loch, doch schafft Elisa es nicht gänzlich. Aber sie ist immer für Finja da.

Die Kapitel, die in der Gegenwart spielen, waren für mich sehr hart zu lesen und ich hatte immer wieder Tränen in den Augen, weil ich wirklich in mir drin gemerkt habe, wie es Finja geht. Ich kann mir nicht vorstellen, mein Kind zu verlieren, es wäre für mich die Hölle. Und diese Hölle macht Finja gerade durch. Die Autorin hat es wirklich geschafft, sich in Finja reinzuversetzen und die Gefühle zu beschreiben.

Je weiter wir in der Geschichte fortschreiten, umso düsterer wird die Geschichte. Und als Finja die Hinweise findet und merkt, was hier eigentlich vorgeht, wird es mysteriös.

Ich muss zugeben, dass ich das Märchen "Die Schneekönigin" nur sporadisch kenne und vor langer, langer Zeit mal den Zeichentrickfilm gesehen habe. Aber den Grundtenor weiß ich noch. Und die Autorin hat es fabelhaft geschafft, diesen in dem Buch unterzubringen.


Bei den letzten Kapiteln musste ich dann doch mehrmals schlucken. Denn wie oben schon beschrieben, die erwähnte Triggerwarnung hatte ich vorher nicht gelesen bzw. lesen können, weil ich von dieser ja nichts wusste. Ein sehr heikles Thema, aber die Autorin hat es dann doch gschafft, dieses sehr gut umzusetzen. Auch wenn meine Fantasie dann doch mehr Kopfkino erzeugt hatte, als ich mir gewünscht habe, fand ich es sehr interessant zu lesen und hatte wirklich keinerlei Ahnung bis zum Ende.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für diesen Roman, aber nur - nochmals als Warnung - wenn man keine Berührungsänste mit heiklen Themen hat.

Meggies Fussnote:
Düster und magisch.

Bewertung vom 19.12.2022
Die Rückkehr der Zauberin / Land of Stories Bd.2
Colfer, Chris

Die Rückkehr der Zauberin / Land of Stories Bd.2


ausgezeichnet

Die Zwillinge Alex und Connor sind traurig, weil sie nicht zurück ins magische Land können. Die Abenteuer, die sie dort erlebt haben, haben sie so begeistert, dass sie dem Reich gerne wieder einen Besuch abstatten würden. Und dann ist da noch Dr. Bob, der neue Freund ihrer Mutter. Alex und Connor müssen damit erst einmal fertig werden. Bis ihre Mutter entführt wird. Ins magische Reich. Die Zwillinge sind erschüttert, vor allem, da ihre Großmutter, die gute Fee, ihnen verbietet, zu helfen und ihre Mutter zu suchen. Doch beide finden einen Weg und plötzlich sind sie zusammen mit Jack, Goldlöckchen, Rotkäppchen und Froggy unterwegs, um das magische Land zu retten. Denn die böse Zauberin ist zurückgekehrt und will das magische Land unterwerfen.

Nachdem der erste Teil mich schon begeistern konnte, habe ich mich gleich in das nächste Abenteuer von den Zwillingen Alex und Connor gestürzt. Die beiden Kinder sind mittlerweile 13 Jahre alt und mitten in der Pubertät. Und das merkt man deutlich, als sie Dr. Bob kennenlernen, den neuen Freund ihrer Mutter.

Alex, deren sehnlichster Wunsch es ist, wieder ins magische Land zurückzukehren. Sie kann an fast nichts anderes denken. Und tatsächlich findet sie einen Weg. Getrieben auch von dem Wunsch, ihre Mutter zu retten.

Es war toll, wieder ins magische Land zurückzukehren und die ganzen Märchenfiguren wiederzutreffend. Diesmal sind Königin Rotkäppchen, Froggy alias Prinz Charlie, Jack (mit der Bohnenranke) und Goldlöckchen (ohne die drei Bären) mit von der Partie. Die sechs machen sich auf, eine Rettung für das magische Land zu finden.

Besonders gut gefällt mir, dass die ganzen Märchenfiguren in diesem Buch miteinander interagieren. So sind die Königinnen Cinderella, Dornröschen, Schneewittchen und Rotkäppchen miteinander befreundet. Ebenso macht Rumpelstilzchen gemeinsame Sache mit der bösen Zauberin und ist der verstoßene Bruder der sieben Zwerge. Auch Jack (mit der Bohnenranke) und Goldlöckchen - endlich ein Liebespaar und Geächtete im magischen Land -, die in den eigentlichen Märchen ja nichts miteinander zu tun haben. Diese ganzen Verwicklungen und neu gesponnenen Fäden finde ich einfach toll und bieten natürlich auch jede Menge Plot-Möglichkeiten.
Insoweit kann man sich noch auf weitere tolle Abenteuer mit allen Beteiligten freuen.

Diesmal geht es allerdings darum, das magische Land zu retten und ob Alex, Connor und ihre neuen Freunde das schaffen, kann ich natürlich nicht verraten. Auch toll finde ich, dass nun Alex und Connors Familie mit einbezogen werden. Auch wenn die Entführung natürlich nichts tolles ist, schlägt sich die Mutter der Zwillinge richtig gut.

Mir hat besonders Rotkäppchen sehr gut gefallen. Ihre eitle, egoistische Art ist ein Schutzmechanismus. So eckt sie bei vielen an. Allerdings hat sie einige Momente, in denen sie richtig handelt und zeigt, was wirklich in ihr steckt.

Der Autor hat allen Figuren ihren eigenen Charakter verliehen und so einen bunten Haufen toller Personen geschaffen, die sich in ein Abenteuer stürzen.

Das Ende war sehr emotional, denn es müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden. Aber so wird natürlich die Tür für einen dritten Teil geöffnet.

Meggies Fussnote:
Abenteuer im Märchenland.

Bewertung vom 19.12.2022
Flüsterwald - Schneechaos in Winterstein (kostenlose Kurzgeschichte) (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Schneechaos in Winterstein (kostenlose Kurzgeschichte) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Es ist Weihnachten in Winterstein und draußen herrscht das wahre Schneechaos. Lukas will es sich gerade gemütlich machen mit einer Tasse Kakao und einem guten Buch. Da schwebt Ella vor seinem Fenster und fragt, ob Lukas nicht Lust hat, einen Ausflug in den Flüsterwald zu machen. Und dann ist plötzlich auch Rani da und ruft Ella und Lukas zur Hilfe. Denn auch im Flüsterwald tobt ein Schneesturm und hat schon einige der Bewohner in Eis eingeschlossen. Lukas und Ella machen sich natürlich sofort auf den Weg.

Die Kurzgeschichten zu den Flüsterwald-Büchern finde ich mittlerweile schon fast besser, wie die Reihe selbst. Denn kurz und knackig wird hier erzählt, wie Lukas und Ella mal wieder von den Flüsterwald-Bewohnern zur Hilfe gerufen werden. Diesmal ist es Rani - unser allseits geliebter Menok - der die beiden holt.

Im Flüsterwald herrscht das pure Chaos. Denn ein Schneesturm lässt Bewohner des Waldes im wahrsten Sinne zu Eis erstarren. Felicitas, die Elfe, ist ratlos. Doch in den Bergen muss etwas sein, was das Chaos auslöst. Also machen sich Ella und Lukas auf den Weg.

Der Autor hat wieder eine tolle Kurzgeschichte geschaffen, die zwar ruck zuck gelesen ist, aber trotzdem wieder großen Spaß macht. Es ist alles vorhanden. Der Zauber der Weihnacht, die Spannung, ob Lukas und Ella es schaffen, alle Charaktere spielen mit (kurz oder lang) und es wird auch wieder witzig.

Ich liebe diese kurzen Ausflüge in den Flüsterwald und hoffe, dass es noch viele weitere dieser kleinen Geschichten geben wird.

Meggies Fussnote:
So kann die Wartezeit auf den neuen Band verkürzt werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.12.2022
Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere
Applegate, Katherine

Willodeen - Das Mädchen und der Wald der verschwundenen Tiere


ausgezeichnet

Willodeen hat bei einem Brand ihre Eltern und ihren Bruder verloren. Seit dem lebt sie bei Brandie und Mae, zusammen mit dem Summbärchen Duuzu. Ihre Leidenschaft ist es, durch die Natur zu streifen und Tiere zu beobachten, vor allem die allseits verhassten Kreischer. Mit der Zeit jedoch verschwinden die Kreischer, aber auch die Summbärchen, die jedes Jahr pünktlich zum Herbstmarkt in den Blauweiden nisten. Willodeen will herausfinden, warum dies passiert. Dabei trifft sie Connor, der ebenfalls gerne in der Natur unterwegs ist. Beide sind besorgt, weil die Summbärchen nicht da sind und fangen an, gemeinsam das Geheimnis zu lösen.

Ich finde dieses Buch so wunderschön herrlich, so knuffig natürlich, so kunstvoll magisch. Ich bin total verliebt in die Charaktere, das Dorf, in dem sie leben und vor allem die Natur, die alles umgibt.

Willodeen ist ein 10jähriges Mädchen, dass schon so einiges hinter sich hat. Sie hat ihre Eltern sowie ihren Bruder bei einem Brand verloren, war selbst schwer verletzt und musste sich von dem Verlust auch erst mal erholen. Geholfen hat ihr viel die Natur, in der sie ständig unterwegs ist.

Willodeen ist eine sehr introvertierte Person. Sie ist gerne für sich, liebt und beobachtet die Natur. Menschen sind ihr zu viel, wenn möglich, will sie mit niemandem reden.

Vor allem haben es ihr die Kreischer angetan. Doch genau diese sind fast ausgerottet, da für den Abschuss dieser Tiere eine Prämie ausgesetzt wurde. Willodeen hat den Bestand katalogisiert, doch dieses Jahr kann sie keine Kreischer mehr finden.

Und auch die Summbärchen kommen nicht mehr, die eigentlich jedes Jahr im Herbst in den Blauweiden nisten. Willodeen findet dies alles sehr bedenklich und versucht herauszufinden, woran das liegen könnte.

Hilfe bekommt sie von Connor, einem Jungen aus dem Dorf, der dafür bekannt ist, wunderschöne Summbärchen aus Holz, Gras und Flechten zu basteln. Connor ist das genaue Gegenteil von Willodeen und ermuntert sie, sich unter die Leute zu trauen.

Ich bin total begeistert von der Fantasie, die von der Autorin hier an den Tag gelegt wird. Sie hat wundervolle Kreaturen geschaffen. Vor allem die beschriebenen Kreischer und die Summbärchen haben es mir angetan. So ein Summbärchen hätte ich auch gerne bei mir zu Hause. Auf dem Cover kann man es sehen und es lädt quasi ein, es zu knuddeln und zu streicheln.

Die Geschichte an sich ist auch wunderschön. Denn es geht darum, die Natur zu respektieren, über sich selbst hinauszuwachsen und zu lernen, Hilfe zuzulassen.
Die wunderschöne Art, diese Geschichte zu erzählen, hat mich sehr fasziniert und ich hätte gerne mehr von der kleinen Willodeen, Connor und den Kreischern und Summbärchen gehört.

Auch die im Buch vorhandenen Illustrationen sind wunderschön und werten die Geschichte nochmals auf.

Meggies Fussnote:
Die Natur weiß es besser.

Bewertung vom 31.10.2022
Die Schwester des Ketzers
Pfaffeneder, Uschi;Pfaffeneder, Klaus

Die Schwester des Ketzers


sehr gut

Nachdem Anna Schuster eine geheime Versammlung belauscht, wird sie genötigt, die Familie Ihres Bruders zu verlassen. Mit neuem Mut macht sie sich auf, fortan als Magd im Hause des Färber-Jos in Augsburg zu arbeiten. In der Stadt fühlt sie sich bald sehr wohl, genießt ihre neugewonnene Freiheit und lernt auch kurz darauf Lenz Kirchperger kennen. Alles scheint sorglos, wäre da nicht die neue Glaubensgemeinschaft der Gartenbrüder. Anna teilt zwar deren Zweifel an der Kirche und der staatlichen Macht, doch dies bleibt nicht ohne Folgen. Der Stadtrat zerschlägt die Glaubensgemeinschaft und verfolgt die Mitglieder. Anna und Lenz sind in Gefahr.

Nach dem sehr interessanten Klappentext habe ich mich auf die zwischen den Buchdeckeln liegende Geschichte sehr gefreut. Denn schon nur mit der Inhaltsangabe habe ich Anna schon ins Herz geschlossen.
Und dies blieb auch so, als ich mit dem Lesen des historischen Romans fertig war.

Anna ist die Tochter eines armen Kleinhäuslers, lebt im Haushalt ihres Bruders und bekommt sich regelmäßig mit ihrer Schwägerin in die Wolle. Als sie dann auch noch die geheime Versammlung belauscht, an der ihr Bruder teilnimmt, sieht sich dieser genötigt, seine Schwester wegzuschicken.
Dies ist ein Wendepunkt in der Geschichte, denn Anna, die zu Anfang ja unterdrückt wird, ihre Neugier nicht ausleben kann und immer wieder Probleme mit ihrer Schwägerin bekommt, blüht regelrecht auf.

Im Haushalt des Färber-Jos hat sie alle Freiheiten, die sie sich nehmen will. Solange sie ihre Arbeit erledigt, darf sie tun und lassen, was sie will. So schließt sie sich auch der Glaubensgemeinschaft an, deren geheime Versammlung sie Monate zuvor in ihrem alten Dorf heimlich beigewohnt hat.

Auch lernt sie Lenz Kirchperger kennen, einen netten jungen Mann, der sich unsterblich in sie verliebt. Doch trägt er eine schlimme Vergangenheit mit sich herum, da er im Bauernkrieg schreckliches erlebt und getan hat.

Irgendwann spitzt sich natürlich alles zu und Anna und Lenz sind in Gefahr, aus der sie sich wieder befreien müssen.

Wie sie dies tun, kann ich natürlich nicht verraten, doch eins kann ich sagen: es wird spannend.

Zugeben muss ich jedoch, dass mich die Verbindung zwischen politischer Macht und religiösem Ränkespiel etwas überfordert hat und teilweise auch die Religion etwas zu sehr in den Vordergrund gespielt wurde. Doch habe ich da großzügig drüber weggelesen, um mir den Spaß an dem Roman nicht zu verderben. Teilweise waren mir die Dialoge auch etwas zu "hoch" bzw. konnte ich dem Gedankenspiel mancher nicht richtig folgen.

Der Schreibstil war etwas gewöhnungsbedürftig und ich habe ehrlich gesagt, lange gebraucht ihn zu akzeptieren. Manchmal wirkten die Sätze etwas abgehakt und auch lieblos. Mir fehlte auch ein bisschen die Beschreibung der Umgebung. Ebenso die Gefühlslage der einzelnen Personen. So blieben manche Figuren sehr blass.

Meggies Fussnote:
Mut zahlt sich aus.

Bewertung vom 31.10.2022
Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
Pulley, Natasha

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit


gut

Im Jahre 1898 steigt Joe Tournier ohne jegliche Erinnerung aus dem Zug am Bahnhof Gare du Roi in Londres. Verwirrt schaut er sich um. England ist französisch, alles steht Kopf. Aufgrund seiner Verwirrung wird er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Kurze Zeit später ist er wieder in Freiheit. Da erreicht ihn eine Postkarte, die scheinbar 90 Jahre zu ihm unterwegs war: "Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M.". Diese rätselhafte Botschaft lässt Joe zu einem Leuchtturm auf den Äußeren Hebriden mit den Namen Eilean Mor reisen, um dort herauszufinden, warum er sich an nichts erinnert, nichts ahnend, dass er dort eine Reise in die Vergangenheit unternehmen wird. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Schon "Der Uhrmacher in der Filigree Street" war ein ungewöhnlicher Roman, mit "Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit" legt die Autorin jetzt nochmals mit Ungewöhnlichem nach.

Denkt man sich zu Anfang noch, dass wir einen Mann begleiten, seine Vergangenheit zu entdecken, da er durch Amnesie plötzlich in einem England gelandet ist, welches nun unter der Herrschaft der Franzosen steht, merkt man im Laufe der Geschichte, dass alles viel tiefer geht.

Wir lernen Joe kennen, der - auf dem Bahnhof stehend - verwirrt darüber ist, wie er gerade an diesen Ort gekommen ist. Er weiß nicht mehr, wer er ist, wo er hin soll und wieso alles so überhaupt nicht vertraut wirkt. Kurz darauf weißt er sich quasi selbst in die psychiatrische Klinik ein und versucht fortan herauszufinden, was geschehen ist.

Ein paar Jahre später bekommt er - durch einen glücklichen Zufall - die Möglichkeit, seine Vergangenheit zu erforschen. Er nimmt dies wahr und reist zu einem Leuchtturm auf Eilean Mor. Doch dort holt ihn nicht nur seine Vergangenheit ein, sie saugt ihn praktisch auf. Und ab diesem Zeitpunkt wird es verwirrend.

Es gibt Zeitsprünge. Und nicht wenige. Am Anfang des Kapitels wird angezeigt, wo und in welcher Zeit man sich befindet und doch war ich teilweise sehr verwirrt, wann genau wir jetzt eigentlich sind. Beim Lesen ergibt sich dies zwar durch die Mitwirkenden, doch springen wir so oft in der Zeit und auch viele Charaktere sind in den jeweiligen Epochen die gleichen, dass ich wirklich Mühe hatte, der Geschichte richtig zu folgen.

Zeitweise habe ich das Buch auch ein paar Tage nicht lesen können, weil ich erst mal gedanklich abschalten musste.

Durch diese erschwerten Bedingungen hatte ich zeitweise nur wenig Lust, zu der Geschichte zu greifen. Da mich aber dann doch interessiert hat, ob Joe herausfinden kann, was zu seiner Amnesie führte, las ich weiter.

Joe ist mir sehr ans Herz gewachsen. Seine etwas naiv wirkende Art ist aber der Tatsache geschuldet, dass er schlichtweg Überhaupt nicht weiß, wie er reagieren soll. Durch seinen Gedächtnisverlust ist er auf die Hilfe anderer angewiesen, die ihm sagen, was er zu tun und zu lassen hat. Er hat sich angewöhnt, auf andere zu hören und seine Tätigkeiten auch nicht zu hinterfragen.

Erst im letzten Drittel bekommt er seinen eigenen Willen zurück und stellt sich auch mal quer.

Eigentlich hatte ich eine ganz andere Geschichte erwartet, aber so ging es mir schon mit dem Vorgängerroman der Autorin. Sie hat das Talent die Verwirrung des Lesers geschickt auszukosten und noch mehr Fallen, Wendungen und Überraschungen einzubauen, als man eigentlich erwarten kann. Manchmal war das auch einfach viel zu viel und zu gekünstelt.

Trotzdem hat mich die Figur des Joe sehr beeindruckt. Er nimmt sein Schicksal hin und versucht, das Beste daraus zu machen. Mit seiner ruhigen Art leistet er quasi einen stoischen Widerstand - er lässt sich nicht unterkriegen, saugt die Situationen um sich herum quasi ein und treibt mit dem Geschehen mit. Seine Gedanken drehen sich mehr um die anderen, als um sich selbst. Warum er sich nicht erinnern kann, ist ihm quasi egal, er will einfach nur herausfinden, wie er sich wieder erinnern kann. Und was er dafür auf sich nimmt, ist fast heroisch zu nennen. Die Hilfe, die er dabei von Kite, einem eher mürrisch wirkenden Mann, erhält, würden andere wohl als nicht hilfreich deuten. Joe hingegen klammert sich fast an diesen Charakter, denn er ist der Einzige, der so etwas wie einem Freund gleichkommt, auch wenn im Laufe der Geschichte Dinge passieren, die man keinem wünscht.

Die Verstrickungen im Laufe des Buches, die Zeitsprünge, die immer neuen Charaktere, die Naivität von Joe und vor allem die ausufernden Erklärungen konnten mich letztendlich nicht recht überzeugen.

Meggies Fussnote:
Ungewöhnlich.

Bewertung vom 31.10.2022
Laylayland
Vogt, Judith;Vogt, Christian

Laylayland


ausgezeichnet

Laylay und der sterbenskranke Zeeto machen sich zusammen mit ihrem Baby Mtoto auf die Suche nach einem Heilmittel gegen die Wastelandseuche. Denn die Erde ist verwüstet. Gifte haben sich eingenistet und lassen die Menschen elendig sterben, sollten sie sich angesteckt haben. Die Suche nach dem Heilmittel erfolgt vor allem wegen Zeeto, dem es immer schlechter geht und der sich nur noch mit Medikamenten über Wasser halten kann. Doch so einfach ist das nicht. Denn kurz nach ihrem Aufbruch stoßen sie auf Laylays Mutter, die ihre so ganz eigenen Pläne mit Laylay und Zeeto hat.
Doch noch weitere mischen sich in das Spiel mit ein. Root 2.0, ser ein Cyberduell gewonnen hat und nun als Root der Roots das Sagen hat, gibt Anweisungen, die zu befolgen sind. Ser verfolgt ebenfalls siren Plan, der jedoch in eine ganz andere Richtung geht.
Können Laylay und Zeeto eine Möglichkeit finden, die allen gerecht wird? Die Zeit läuft ab, denn Zeeto hat nicht die Abwehrmechanismen, die Laylay und Mtoto aufgrund ihrer Fähigkeiten haben.

Endlich ein zweiter Teil. Schon "Wasteland" - der erste Teil - hat mich begeistert zurückgelassen. Dass ein zweiter Teil folgen wird, war eigentlich klar, denn der erste Band endet mit vielen offenen Fragen, die nun natürlich geklärt werden.

Das Ehepaar Vogt steht für außergewöhnliche Literatur. Ich bin immer wieder begeistert, wie die beiden den Spagat zwischen Sprache, Spannung und genialen Geschichten meistern.

Im zweiten Teil der Wasteland-Reihe begeben wir uns nun mit Laylay und Zeeto sowie deren Baby Mtoto auf die Suche nach einem Heilmittel. Denn - wie seit dem ersten Teil bekannt - ist Zeeto mit der Wastelandseuche in Berührung gekommen und seitdem krank. Er stirbt, sollte kein Heilmittel gefunden werden. Ein Gedanke, den Laylay nicht weiterführen will, denn sie weiß nicht, wie sie ohne ihn weiterleben soll. Also setzt sie natürlich alles dran, das Heilmittel zu finden.

Natürlich wird den beiden diese Aufgabe nicht einfach gemacht. Sie treffen auf viel Widerstand. Vor allem Laylays Mutter legt ihnen große Steine in den Weg, denn sie ist es, die die Immunität gegen die Wastelandseuche an Laylay weitergegeben hat. Und noch eine weitere Fähigkeit, die Laylay zugleich als Fluch und Segen ansieht. Denn Laylay ist eine Feralis, ein Mischwesen aus Wolf und Mensch. Mit Fähigkeiten, die unvorstellbar sind. Aber in Notfällen auch sehr nützlich. Nur, dass Laylay sich damit nicht richtig abfinden kann. Sie findet ihre Misch-Identität abstoßend und setzt sie nicht gerne ein. Aber sobald sie wütend wird oder sich aufregt, kann sie fast nichts dagegen tun.

Zeeto dagegen fühlt sich nutzlos. Einhergehend mit seiner bipolaren Störung, seinen Depressionen und natürlich der unheilbaren Wastelandseuche ist es eigentlich sehr nachvollziehbar, dass er sich aufgibt und alles tut, um Laylay zu helfen, ohne Rücksicht auf sich. Zeeto - der mir im ersten Teil schon sehr gut gefallen hat - schlich sich immer mehr in mein Herz und ich wollte ihn einfach nur in den Arm nehmen, ihm versichern, dass alles gut wird. Er hat mir so leid getan, weil seine Hilflosigkeit fast greifbar war.

Wer einen Roman erwartet, der nach den üblichen Mustern abläuft, wird hier jedoch nicht fündig. Das Autorenduo zeigt, dass es sich abseits dem Mainstream wohler fühlt und dies mit ausdrucksstarken Worten. Es wird gegendert, es wird geflucht, es geht blutig zu, es wird dystopisch, utopisch, biologisch. Es wird einfach genial, denn wir befinden uns "excuse me.... wir haben 2022". Und das zeigen die beiden auch. Nur in der Zukunft, also 50 Jahre später. Und es ist gut so. Es passt. Es ist richtig.

Auch die Verbindung Mensch-Maschine ist sehr gelungen. Denn die Hilfe, die Laylay und Zeeto von außerhalb bekommen, ist ungewöhnlich. Hier fällt natürlich die "ungewöhnliche" Schreibweise auf. Statt die Pronomen er/sie gibt es "ser", da sich der Charakter Root 2.0 natürlich nicht als Mann oder Frau fühlt. Erst hatte ich wieder Probleme beim Lesen, weil ich solch eine Schreibweise natürlich nicht gewohnt bin, doch das hat sich schnell gelegt.

Das Buch endet so, wie man es sich wünscht. Und doch bleiben kleine Hintertürchen offen für - vielleicht - einen dritten Teil. Denn ein Wiederlesen mit den beiden so sympathischen Protagonisten Laylay und Zeeto könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Meggies Fussnote:
Was wäre wenn....

Bewertung vom 13.10.2022
Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1)
Suchanek, Andreas

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Der verborgene Meisterschlüssel. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 1)


sehr gut

Lukas, Ella, Felicitas, Punchy und den Menok Rani erreicht ein Auftrag des Herzens des Flüsterwaldes. Große Gefahr droht. Die unterirdische Blinzelbahn des Flüsterwaldes wurde sabotiert und nun können die anderen Flüsterwäler nicht erreicht werden. Gleich machen sich die fünf Freunde auf, herauszufinden, wer hinter der Sabotage steckt. Dabei stoßen sie auf die Ingenieure, die die Blinzelbahn konstruiert haben. Doch diese leiden an einer ominösen Schlafkrankheit und können den Freunden demgemäß nicht helfen, die Blinzelbahn zu reparieren. Eine neue Bedrohung hat sich angeschlichen und keiner weiß, was genau auf alle zukommt.

Die erste Staffel der Flüsterwald-Reihe konnte mich sehr begeistern. Die vom Autor geschaffene Welt, der Flüsterwald, birgt viele Geheimnisse und Gefahren, aber auch eine bunte Mischung an Fantasy-Völkern, neuen Ideen und vor allem so tollen Geschöpfen wie die Elfe Felicitas, deren "Bodyguard", die Katze Punchy oder der an einen Bieber erinnernden Menok Rani, der mit seiner altklugen und vorlauten Art mein Herz erobert hat.

Dies war hier im ersten Teil der zweiten Staffel allerdings nicht der Fall. Rani ging mir sehr auf die Nerven, weil diese "altkluge" Art nicht mehr so "witzig" war, sondern Rani eher narzisstisch, egoistisch und ungehobelt war. Eigentlich war er für die Clique eher untauglich, weil er seine vier Freunde auch noch in Gefahr gebracht hat.

Aber das war der einzige Punkt, der mir nicht gefallen hat. Ansonsten bin ich mit Lukas, Ella, Feli, Punchy und Rani auf ein Abenteuer gegangen, dass sich zu Anfang zwar erst aufbauen musste (klar, es war der Auftakt zur neuen Staffel), aber dann rasant und spannend zur Höchstform auflief.

Wir lernen neue Völker kennen, ein neuer Gegner wird vorgestellt, es gibt viele neue Geheimnisse und vor allem ein neues Abenteuer für die Clique, die durch ihre Freundschaft und die gemeinsam bestandenen Abenteuer einen tollen Zusammenhalt entwickelt hat (wenn man von Rani absieht).


Der Autor ist seinem Stil treu geliebten und nimmt uns mit auf eine Abenteuerfahrt, natürlich mit einem Cliffhanger am Ende. Denn wir wollen jetzt alle wissen, wer ist der geheimnisvolle Saboteur, warum tut er dies dem Flüsterwald an und vor allem, kann er von den fünf Freunden aufgehalten werden.

Meggies Fussnote:
Ein toller Auftakt zur zweiten Staffel.

Bewertung vom 13.10.2022
Der Junge, der die Welt verschwinden ließ
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


sehr gut

Harrison ist eigentlich ein sehr fröhlicher Junge, außer er wird wütend. Dann sollte man ihm aus dem Weg gehen. Auf einer Kindergeburtstagsfeier jedoch wird er wütend und bekommt deshalb von der dort auftretenden Astronautin ein besonders Geschenk überreicht. Ein kleines schwarzes Loch. Die Astronautin trägt ihm auf, dieses immer gut zu füttern. Dies nimmt sich Harrison zu Herzen und so verschwindet erst sein ungeliebter Brokkoli und später die Schulbücher in dem Loch. Harrison ist glücklich, denn plötzlich ist sein Leben sehr viel leichter, weil er alles, was er nicht mag, in das schwarze Loch wirft. Doch dann passiert ein Missgeschick, und der Junge, der Harrison schikaniert, gerät in das schwarze Loch und ist weg. Die Eltern des Jungen sind todunglücklich, wissen sie ja nicht, wo sich ihr Sohn befindet. Harrison merkt, dass es doch nicht so toll ist, das schwarze Loch zu besitzen. Immer mehr verschwindet in dem Loch, bis es sogar Menschen trifft, die Harrison liebt.

Welch herrlich tolle Idee, dem 8jährigen Harrison einfach mal so ein schwarzes Loch in Ballonform in die Hand zu drücken. Was sich daraus ergibt, kann man in diesem Buch sehr gut nachlesen. Anfangs ist alles noch harmlos, doch dann steigert sich natürlich alles ins Dramatische und Harrison versucht, alles wieder gerade zu biegen.

Harrison ist ein sehr freundlicher Junge, der jedoch ein kleines Aggressions-Problem hat. Wenn ihm etwas nicht gefällt, wird er schnell ärgerlich. Seine Eltern sagen dann immer "Alarmstufe rot", was ihn natürlich noch mehr auf die Palme bringt. In meinen Augen ist es natürlich nicht förderlich, sein eigenes Kind noch mehr zu reizen, in dem man es provoziert. Aber das nur am Rande.

Harrison steigert sich dann sehr in seine Wut hinein und sieht wirklich rot. Er wird frech, widerspricht allem und schreit herum.
In der Öffentlichkeit natürlich nicht gerade vorteilhaft und das nutzt die Astronautin Shelley auch aus und "bestraft" ihn, in dem sie ihm zum Abschied ein schwarzes Loch an einer Schnur überreicht.

Zuerst ist Harrison natürlich total fasziniert von dem schwarzen Loch. Egal, was er hineinwirft, es verschwindet sofort und macht das Loch auch etwas größer Anfangs verschwindet darin der ungeliebte Brokkoli oder die Leber mit Zwiebeln. Und die Schulbücher, die Harrison besorgen soll, lässt er auch darin verschwinden, so dass die Schulklasse keinen Test mehr schreiben kann und dafür Spiele spielt.

Doch dann kommt es, wie es kommen muss. Aus Versehen fällt ein Mitschüler in das Loch und verschwindet. Harrison macht sich natürlich große Vorwürfe, versucht aber, das Geschehene zu vertuschen. Bis sich alles dramatisch zuspitzt.

Ich finde - wie schon oben erwähnt - die Idee einfach gelungen, Harrison mit einem schwarzen Loch machen zu lassen, was er will. Die Konsequenzen sind verheerend, das weiß die Astronautin Shelley sehr wohl und trotzdem überlässt sich das Loch dem kleinen 8jährigen Harrison.

Aber Harrison merkt ja selbst bald, dass es nicht das Gelbe vom Ei ist, ein schwarzes Loch zu besitzen. So macht er sich auf die Suche nach einer Lösung. Doch dazu braucht er eben Shelley, die Astronautin. Doch die hält sich gerade in Chile auf.

Die herzliche Art, die der Autor nutzt, um die Geschichte zu erzählen, hat mich sehr gefangen nehmen können. Harrison ist ein toller Junge, der genau weiß, wann er etwas falsch gemacht hat und die Lösung, die er sucht, finde ich total interessant. Vor allem, da er mit seinen 8 Jahren schon durchaus logisch denken kann.

Meggies Fussnote:
Ein schwarzes Loch kann nicht alle Probleme lösen.