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Sommer
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Nordhorn
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Leseratte seit der Kindheit
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Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2021
Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2
Ryan, Anthony

Das Schwarze Lied / Rabenklinge Bd.2


ausgezeichnet

Das Ende und ein Anfang

Vaelin Al Sorna hat sein Lied wieder. Doch die Melodie die es ihm vorspielt ist eine andere. Nicht mehr die des überragenden Kämpfers, ein rasendes etwas hat von ihm Besitz genommen.
Wie soll er die Bedrohung durch die Stahlhast und deren Anführers beenden? Mit seinen Gefährten muss er sich dieser Situation stellen und eine Bedrohung für die ihm bekannte Welt verhindern.
Vaelin wird bewusst das er zuerst sich retten muss bevor er dies schaffen kann.

Das Schwarze Lied ist der 2te Band der Rabenklinge und laut Einband auch der Abschluss. Vorweg erwähne ich das es das 5te Buch über Vaelin Al Sorna ist und die Lektüre der Vorgänger mehr als nur zu empfehlen ist. Der Band beginnt wo der erste endet und handelt zu Beginn viel von ihm,was ich persönlich als gut empfunden habe. Bis er sich endgültig auf die gesamte Handlung stürzt. In einer passenden Form und gut geschrieben wird ein Lied aus dem Buch. Bereits bekannte Charaktere entwickeln sich oder bleiben die die sie sein müssen. Viel Fantasy ist nicht mehr dabei, Kampf ist der Vordergrund. Das tut der Geschichte gut denn es passt.
Die Charaktere des Buches sind größtenteils bekannt und gut beschrieben. Der Schreibstyl ist wie bei den ersten Bänden, wenige Überraschungen und trotzdem fesselnd. Insgesamt ein gelungenes Ende das für alle die den Einband gelesen haben und der Geschichte von Vaelin seit Beginn an verfolgen etwas bekanntes vermittelt.
Für jeden Liebhaber guter Fantasy kann ich nur eine Leseempfehlung aussprechen, für alle Leser der vorherigen Büchern ein Muss.

Anthony Ryan, Jahrgang 1970, ist in Schottland geboren und lebt seit langem in London. Bevor er Autor wurde war er im britischen Zivildienst tätig. Er ist Bestsellerautor und von ihm stammt die Reihe über Vaelin Al Sorna sowie die "Draconis Memoria" Reihe.

Bewertung vom 28.08.2021
Der Mauersegler
Schreiber, Jasmin

Der Mauersegler


sehr gut

Wie wird man mit Schuld fertig?

Als ich hörte, dass die Autorin einen neuen Roman herausgebracht hat, war direkt klar, dass ich ihn lesen möchte. Mariannengraben war in meinen Augen herausragend , die Erwartungen waren daher recht hoch.

Auch hier erwartet den Leser wieder eine emotionale Geschichte.
Der Arzt Prometheus steht vor einer schweren Entscheidung, als sein langjähriger Freund Jakob an Krebs erkrankt. Die Hoffnung liegt auf ihm, er soll Jakob in seiner Studie unterbringen. Eine Alternativtherapie soll den erhofften Erfolg bringen, denn Jakob will Leben, nicht nur für sich, sondern auch für seine Frau und den Sohn, sowie das Ungeborene.
Doch leider bringt die Therapie keine Erfolge, im Gegenteil, Jakob stirbt.
Prometheus muss sich nun fragen, ob er diesen Tod zu verantworten hat und flieht nach Dänemark.

Eine Geschichte voller Zweifel und Vorwürfen, wie sie das Leben halt manchmal bereithält. Eine Kombination aus dem Leidensweg des Freundes, Erinnerungen an die gute alte Zeit und die Schuld, die der Arzt empfindet, bietet ein komplexes und emotionales Werk. Es kam zwar in meinen Augen nicht ganz an den Vorgänger heran, aber es ist trotzdem ein tolles Werk.

Bewertung vom 27.08.2021
Daddy
Cline, Emma

Daddy


sehr gut

Emma Cline war mir im Vorfeld bereits ein Begriff, auch wenn ich damals nur den Rummel um ihren ersten Roman mitbekommen habe. Damischen gerne Kurzgeschichten lese, war ich sehr gespannt auf diese Sammlung.

Hier bekommt der Leser 10 Kurzgeschichten präsentiert die größtenteils überzeugen konnten. Natürlich empfand ich nicht alle überragend, aber die Autorin hat es dennoch geschafft mich an den einzelnen Schicksalen teilhaben zu lassen, beim einen mehr, beim anderen weniger. Wie der Titel schon suggeriert geht es hier um die Rolle der Väter. Die Facette der Möglichkeiten ist breit gefächert und daher erleben wir in den 10 Stories auch tatsächlich 10 verschiedene Charaktere, mit jeweils anderen Sorgen und Problemen. Das ist dann auch die Einleitung zu meinem Kritikpunkt. Ich hätte mir durchaus auch positive Geschichten gewünscht, doch hier sind die Ängste im Vordergrund und die schlechten Erfahrungen. Aber das ist klagen auf hohem Niveau, denn sprachlich sind sie top. Außerdem stelle ich es mir bei dem geringen Umfang auch schwierig alles unterzubringen, ihr Fokus lag wohl eher auf den schlimmen Eindrücken.
Ein Werk, das Beachtung finden sollte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2021
Junge mit schwarzem Hahn
vor Schulte, Stefanie

Junge mit schwarzem Hahn


sehr gut

Außergewöhnlich

Der elfjährige Martin hatte es bisher nicht leicht in seinem Leben. Das einzige, dass seinem kargen Leben einen Sinn gibt, ist sein schwarzer Hahn. Da seine Familie ermordet wurde, vom eigenen Vater, ist er außerdem Familienersatz für ihn. Leider haben diese schrecklichen Umstände dazu geführt, dass er von den anderen Bewohnern gemieden wird, obwohl er einfach nur liebenswert ist. Der Entschluss mit einem Maler mitzugehen ist daher naheliegend.
Im weiteren Verlauf driftet dieser Roman immer mehr ins märchenhafte ab. Ein Aspekt der mir nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz gut gefallen hat. Die Zurschaustellung von gut und böse, kombiniert mit der abenteuerlichen Reise von Martin und sein Wunsch das Geheimnis um die verschwundenen Kinder aufzudecken, macht die Einordnung ins Genre Märchen im weiteren Verlauf ziemlich sicher.
Ein Roman der mir gefallen hat, weil er einfach anders ist, als das was man schon so oft gelesen hat. Martin entwickelt sich schnell zum Sympathieträger und es hat Spaß gemacht ihn auf seinen Abenteuern zu begleiten.

Bewertung vom 07.08.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


ausgezeichnet

Überragend

Die Geschichte von drei Brüdern, die einen Teil ihrer Kindheit in Schweden verbringen, wird hier in verschiedenen Erzählebenen erzählt.
Der Autor schafft es durch das erzählen von alten Ereignissen eine enorme Emotionalität zu erzeugen. Die Kindheit der Kinder zieht förmlich vor dem geistigen Auge ab. Im Gedächtnis geblieben ist mir da vor allem das vergraben einer Zeitkapsel.
Der Tod der Mutter und das verstreuen der Asche wühlt unter den mittlerweile Erwachsenen Geschwistern alles wieder auf, sowohl die guten als auch die schlechten Erlebnisse der drei Brüder kommen nach und nach hervor.
Ein wirklich emotionales und ergreifendes Werk, dass aber nicht nur melancholisch stimmt, sondern auch Hoffnung aufzeigt
Ich habe diesen Roman unheimlich gerne gelesen, und denke, dass er einen Platz in vielen Buchregalen verdient hat. Ein überragendes Werk in meinen Augen.

Bewertung vom 21.07.2021
Mohnblumentod / Charlie Lager Bd.3
Bengtsdotter, Lina

Mohnblumentod / Charlie Lager Bd.3


sehr gut

Sehr spannend

Mit Mohnblumentod setzt Lina Bengtsdotter ihre Reihe um die Stockholmer Kommisarin Charlie Lager fort. Der dritte Teil ist genauso spannend konzipiert wie die Vorgänger.
Ein verschwundenes Baby führt die Kommisarin diesmal zu ihren eigenen Wurzeln an ihren Heimatort. Sie kämpft gemeinsam mit einer Spezialeinheit darum die kleine Beatrice zu finden. Charlie macht einen guten Job, obwohl sie ernsthafte Probleme mit dem Alkohol hat. Sie ist ein Charakter mit Ecken und Kanten und bringt ein eigenes Päcklein mit. Um das alles genau zu verstehen, wäre es von Vorteil die Vorgänger zu kennen, für das Verständnis dieses Falls ist es allerdings nicht notwendig.
Der zweite Strang, der fast das gesamte Buch lang neben der Handlung um Charlie nebenher läuft, handelt von Sara. Sie und die Freundin Lo leben in einem Heim. Am Ende kommt dann der Aha–Effekt und alles läuft stimmig ineinander.
Mir gefallen die Teile um Charlie sehr gut. Sie sind zwar nicht reißerisch, aber die Spannung ist dennoch konstant vorhanden. Ich für meinen Teil hoffe sehr, dass wir uns auf eine Fortsetzung freuen dürfen.

Bewertung vom 16.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


ausgezeichnet

Ausweglos es aus der Hand zu legen

In diesem Thriller geht es um den Ringfingermörder. Die Handlung wird dem Leser aus verschiedenen Perspektiven näher gebracht. Es dauerte etwas bis ich mir einen überblick verschafft hatte, aber ab da war ich gefangen von der spannenden Handlung.
Die Protagonisten Noah und Linda sind von dem Mordkonstrukt direkt betroffen und Elias führt als Ermittler durch das Buch, und das ist tatsächlich so spannend wie ich es selten erlebt habe. Und ich lese bevorzugt Krimis und Thriller. Sehr nervenaufreibend gestalten sich auch die kurzen gedanklichen Auszüge des Mörders.
Das Ende hat eine sehr überraschende Wendung. Genau nach meinem Geschmack, es gibt nichts schlimmeres als ein lange vorhersehbares Ende.
Henri Faber hat mit Ausweglos einen enorm rasanten und einzigartigen Thriller geschaffen. Der psychologische Aspekt der hinter allem steckt, leider muss ich aufpassen hier nichts vorweg zu nehmen, hat mich sehr fasziniert, da ich bisher nichts vergleichbar gut aufgebautes gelesen habe.

Bewertung vom 13.06.2021
Der Abstinent
McGuire, Ian

Der Abstinent


sehr gut

Sehr dichte Atmosphäre

Der Abstinent von Ian McGuire spielt in Manchester um 1860.
James O'Connor ist ein irischer Polizist, der von Dublin nach Manchester versetzt wurde. Seine Frau verstarb, und diesen schweren Schicksalsschlag versuchte O' Connor mit Alkohol zu dämpfen. In Manchester will er nun einen Neuanfang starten und wird direkt in eine alte Fehde verstrickt.
Die Briten und die Iren, die Fenians, liefern sich nach wie vor unerbittliche Kämpfe. Die Tatsache, dass drei Unabhängigkeitskämpfer gehängt wurden, weil ein Polizist ermordet wurde, befeuert die Angelegenheit enorm. Und hier kommt dann Stephen Doyle ins Spiel. Er ist ein irisch stämmiger Kriegsveteran aus Amerika, und soll den Fenians nun bei einem Rachefeldzug helfen. Schlecht für O' Connor, der nun zwischen die Fronten gerät.
Und nicht nur er, auch ein plötzlich auftauchender, junger Verwandter von ihm gerät in den Fokus........ein gefährliches Unterfangen beginnt.

Der Roman hat eine sehr düstere Athmosphäre, die mich direkt in die dunkeln Gassen von Manchester katapultierte. Der Autor fängt das Ambiente der damaligen Zeit hervorragend ein, die Stadt erblüht förmlich vor dem geistigen Auge des Lesers. Definitiv ein Pluspunkt!
Die Charaktere Doyle und O'Connor sind als Gegenspieler zwar interessant, dennoch konnte mich hier die Figur des Polizisten nicht immer ganz überzeugen. Seine Vergangenheit, der Verlust der Frau, die Sucht, dies alles sind stimmige Faktoren, die gut ausgearbeitet wurden. Viele seiner Entscheidungen und Handlungen,die aktuellen Vorkommnisse betreffend, ließen mich allerdings oft skeptisch zurück. Ob dies vom Autor gewollt ist, kann ich nicht einschätzen, ich stütze mich da nur auf mein Gefühl beim lesen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, aber eher knapp gehalten, ohne schmückendes Beiwerk. Passend zur Handlung, wie ich finde. Ich neige immer dazu, alle mir bekannten Bücher eines Autors miteinander zu vergleichen. Bei diesem Vergleich schneidet der Roman nicht so gut ab, wie Nordwasser, was mich damals komplett überzeugt hat. Anderseits kann man die beiden Werke auch nicht gleichsetzen, von daher möchte ich diesen Aspekt nicht negativ mit einfließen lassen.
Der Roman lässt oft an einen Krimi denken, doch das will er gar nicht sein. Er soll wohl eher den Konflikt mit den Fenians thematisieren. Dazu wären ein paar weitere historische Fakten vielleicht angebracht gewesen. Da ist definitiv viel Luft nach oben gewesen.
Das Ende hat mich überrumpelt, schließt aber mit allem ab. Ob es mir gefällt, sei dahin gestellt.
Insgesamt ein spannender Roman mit interessanter Thematik, der durch die Atmosphäre der Zeit punktet.

Bewertung vom 13.06.2021
Die Stadt der Seher
Hardebusch, Christoph

Die Stadt der Seher


sehr gut

Schwächelt an einigen Stellen

Die Stadt der Seher bietet ein solides aber einfach gestricktes Fantasybuch.
Der Gassenjunge Marco lebt von der Hand in den Mund in der Stadt Vastona. Er kann sein Glück kaum fassen als Giate vom Orden der Seher ihn unter seine Fittiche nimmt. Er will Marco zum Seher ausbilden lassen.
Marco zieht in die Villa Ubrizzi ein und darf schon recht früh an einem geheimen Ritual teilnehmen, an dass er sich hinterher selbst kaum erinnert. Dennoch ist Marco stolz nun zu diesem mächtigen Orden zu gehören, er muss nun keinen Hunger mehr leiden und wird von den Bewohnern der Stadt geachtet.
Auf einem Botengang lernt er Elena kennen und freundet sich mit ihr an. Als die beiden auf Zalvado und später auf den Elfen Caronix treffen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Die Seher nutzen etwas was Blutmagie genannt wird, und die Truppe erkennt, dass deren Absichten nicht ganz so gut sind wie angenommen.
Im Gegensatz dazu mutiert der ursprüngliche Feid Vastonas plötzlich zum Verbündeten.

Alles in allem fand ich die Idee mit der Blutmagie und dem Orden der Seher gelungen. Doch leider werden einige Fragen nicht geklärt und einiges aus der Handlung wirkt nicht gut durchdacht. Als Leser hinterfrage ich aber warum die Figuren plötzlich gekonnte Piloten sein können. Ein Clou, der der Handlung sicher entgegen kommt, aber dadurch sehr unrealistisch wirkt. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen. Als Fazit würde ich sagen, dass es sich hier um ein Buch handelt, dass sich locker und leicht lesen lässt, bei dem man aber nicht alles hinterfragen darf, dann findet man auf jeden Fall großen Gefallen an der Geschichte, dessen Grundidee super ist.

Bewertung vom 07.06.2021
Die Glasperlenmädchen
Wingate, Lisa

Die Glasperlenmädchen


sehr gut

Ein Stück amerikanische Geschichte

Ein Teil der Handlung spielt in Louisiana um 1875
Der amerikanische Bürgerkrieg ist zwar vorbei, doch viele Familien werden auseinander gerissen, so auch die von Hannie Gossett. Hannies Mutter gab jedem ihrer Kinder eine Kette mit blauen Glasperlen, in der Hoffnung die Familie irgendwann wieder vereinen zu können, nachdem die Kinder nach und nach unrechtmäßig verkauft wurden
Der zweite Teil befasst sich mit der Lehrerin Benny, die im Städtchen Augustine eine sehr chaotische Klasse übernimmt. Zu Beginn ist sie mit dieser Aufgabe überfordert. Doch sie bindet die Klasse bald in alte historische Ereignisse mit ein, und gewinnt so deren Aufmerksamkeit

Die Handlung als solche war sehr vielversprechend, doch leider konnte mich nicht das gesamte Buch fesseln. Der Vorgängerroman "Die Libellenschwestern" war da um Längen besser, dennoch hat mich das Buch gut unterhalten.
Die Vermisstenanzeigen zu Beginn der Kapitel gab es wirklich und haben mir sehr gut bewusst gemacht, dass dieses fiktive Schicksal im Buch so ähnlich tatsächlich stattgefunden haben könnte

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.