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Benutzername: 
mellidiezahnfee
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Upgant - Schott

Bewertungen

Insgesamt 432 Bewertungen
Bewertung vom 18.06.2023
Rot. Blut. Tot.
Nordby, Anne

Rot. Blut. Tot.


ausgezeichnet

Es geht weiter mit Jasper Baek und Marit Iversen. Es hat wieder eine Weile gedauert, bis ich in das Buch hineingefunden habe, aber dann konnte ich es nicht mehr weglegen.
Sehr stimmig fand ich das Verhältnis von Ermittlungsarbeit / Kriminalfall und den persönlichen Belangen und Problemen der Protagonisten. Diese Ausgewogenheit führte dazu, dass ich alle noch ein bisschen besser kennenlernen konnte und dass alle auf der " guten" Seite stehen. Ich mag Krimis , in denen die Ermittler alltäglich beschrieben sind und klar polarisieren auf welcher Seite sie stehen. Damit sind diese Charaktere positiv besetzt , was dazu führt , dass ich mich sehr gut auf den Kriminalfall konzentrieren kann.
Vorurteile und das enge Leben auf einer kleinen Insel sorgen zusätzlich zu den Morden für Spannung und Zündstoff. Auch die Auflösung ist super gelungen und verläuft hochdramatisch.

Sehr gut arbeitet die Autorin auch unterschiedliche Lebenseinstellungen , wie z. B. Spiritualität heraus, und welche Reaktionen das Umfeld darauf zeigt. Ein wenig schwergetan habe ich mich mit all den skandinavischen Bezeichnungen und Namen, trotzdem konnte ich mich prima in dem Buch zurechtfinden.
Sämtliche zwischenmenschliche Interaktionen sind gut beschrieben und fügen sich nahtlos und mit einem richtig tollen roten Faden in das Buch ein.

Fazit: Ein tolles Buch , an dem es nix zu kritisieren gibt :)

Bewertung vom 18.06.2023
Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3
Meyer, Chris

Der Follower / Tom-Bachmann-Serie Bd.3


ausgezeichnet

Den dritten Band um Profiler Tom Bachmann fand ich insgesamt besser als die beiden Vorgänger. Tom ist und bleibt, alleine schon aufgrund seiner Vergangenheit, ein ganz besonderer Typ, aber da jetzt mehr aus seiner Vergangenheit zum Vorschein kommt, kann man ihn ein wenig besser verstehen.

Die Geschichte entwickelt sich rasant und ist ebenso gruselig wie spannend. Ein" Follower" spielt in den sozialen Medien ja die größte Rolle überhaupt, und ich finde das Thema Gefahren im Internet sehr gut umgesetzt.

Blutig und spektakulär – followed – der Follower seinen Opfern. Wer es ist, hat mich nicht wirklich überrascht, allerdings hat mich die Aufklärung ganz schön betroffen gemacht. Es tummeln sich in diesem Buch wieder die üblichen Nebencharaktere, mehr oder weniger schuldig, mehr oder weniger tatverdächtig, wobei das Ganze hier viel schöner verwoben war als in den Vorgängerbänden, sodass die Spannung kontinuierlich hoch bleibt.
Der Schreibstil ist ebenso rasant und prägnant wie die Handlung, und man ist als Leser getrieben immer weiterzulesen.

Diesmal fand ich die Charakterisierung von Tom Bachmann weniger übertrieben in all seinen Macken, allerdings war ich recht genervt von den ständig gezogenen Parallelen zu Serienmördern, die Herr Bachmann während seiner glorreichen Zeit beim FBI alle – natürlich extrem erfolgreich - bearbeitet hat. Ja, es war schön, so viel über andere Serienmörder zu lernen, ich fand es jedoch ein wenig too much und ließ den Protagonisten teilweise sehr arrogant erscheinen.

Ansonsten top: Diesmal volle fünf Sterne :)

Bewertung vom 04.06.2023
Die Geheimnisse der anderen
White, Loreth Anne

Die Geheimnisse der anderen


sehr gut

Die Geheimnisse der Anderen erfährt man gerne, um von seinen eigenen Problemen abzulenken....
So lebt Lily ihr Leben als Psychotherapeutin.
Das Buch spielt in einer relativ kleinen Welt, eine ruhige Wohngegend, kaum mehr als eine Straße am Waldrand und dementsprechend ist die Anzahl der Protagonisten recht überschaubar. Irgendwie sind alle suspekt und das macht dieses Buch sehr spannend. Man grübelt als Leser verzweifelt über den Hintergründen und recht geschickt hat die Autorin noch einige Nebenfiguren eingebaut, die ebenfalls sehr verdächtig sind. So weit, so gut, so spannend..

Leider fand ich das Buch insgesamt ein wenig zu überfrachtet mit Menschen , die etwas zu verbergen haben. Es gibt keinen Protagonisten , an dem man sich als Leser in die Position – oh das ist einer von den Guten, den mag ich – begeben könnte, und deshalb waren mir bedauerlicherweise auch alle vorgestellten Personen herzlich unsympathisch. Bringt natürlich jede Menge Spannung in ein Buch , macht die Hauptcharaktere aber nicht wirklich fassbar und erlebbar als Leser. Die Auflösung empfand ich als absolut schockierend und sie ist der Autorin sehr gut gelungen. Aber auch hier war es mit der zweiten Auflösung um den Serienkiller ein wenig zu viel, beziehungsweise räumlich ein wenig zu nah. Aber gut, dadurch ist das Buch halt durchweg spannend. Auch fand ich, dass einige Charaktere seltsam agiert haben, was im Nachhinein natürlich Sinn ergibt, mir allerdings beim direkten Lesen schon das eine oder andere Fragezeichen auf die Stirn gezaubert hat. Hier hätten eventuell noch detailliertere Rückblenden etwas Klarheit geschaffen. Erzählt wird aus verschieden Perspektiven, in verschiedenen Zeiten um den Mord herum, also quasi fast tagesaktuell, wobei die so sehr verschiedenen Charaktere durch diese Art der Erzählweise nicht so recht zur Geltung kommen. Was eventuell aber auch daran liegt, dass sie mir alle - einheitsbreimäßig – absolut egal – da unsympathisch – waren.


Fazit: Ein toller psychologischer Thriller, der mit recht wenigen Protagonisten auskommt, dafür jedoch ein wenig zu überfrachtet ist. Die Geschichte beruht – ganz entfernt – auf einer wahren Begebenheit, was ich absolut schockierend fand. Gruselfaktor hoch.brrr

Bewertung vom 29.05.2023
Warum wir nicht durch Wände gehen*
Aigner, Florian

Warum wir nicht durch Wände gehen*


ausgezeichnet

Das Buch ist kirschig .

Ja, Sie haben richtig gelesen, es ist kein Rechtschreibfehler, den Ausdruck " kirschig" liest man häufiger im Buch und ich habe mehrmals richtig laut lachen müssen. Die Ausdrucksweise des Autors ist so wundervoll.
Ich habe die Quantenphysik nicht verstanden , aber trotzdem verstanden, was laut Autor ein Indiz dafür ist, dass ich es verstanden habe.
Die Thematik ist natürlich stark vereinfacht, es gibt keine Formeln im Buch , oder physikalische Theoreme, alles ist sehr entspannt und absolut genial erklärt. Zum Beispiel:"Normalerweise beeinflussen Dinge einander durch direkten Kontakt. Das Katzenfutter ist nicht mehr im Napf, weil es direkten Kontakt zur Katze hatte." Ich habe so lachen müssen, jeder kann sich diese Erklärung vorstellen, etwas damit anfangen und die Thematik dadurch verstehen. Das ganze Buch ist mit solch wundervollen Erklärungen gespickt, dazu noch witzige Skizzen und ein Autor, der seine Berufung liebt.
Vor kurzem habe ich das Buch: "Der Ursprung der Zeit" Von Stephen Hawking gelesen, und dieses Buch war der absolut wundervolle Kontrast dazu. Beleuchtet Hawking die Quantenphysik in Zusammenhang mit dem Universum, geht es bei Herrn Aigner um die winzigsten Teilchen, die man sich nur vorstellen kann.
Der Schreibstil ist wie gesagt absolut klasse, und dieses Buch wandert auf meiner" Muss man gelesen haben" Liste seeeeehr weit nach oben. Und das für ein Sachbuch über theoretische Physik? Yes. Ich liebe diese Thematik der Quanten, auch wenn ich es nie verstehen werde, als Physikniete mit Dyskalkulie, dieses Buch verursacht tatsächlich Glücksgefühle und Lachanfälle, so toll ist es geschrieben. Ja , und es ist kirschig :

"Eine Kirsche hat im Raum einen bestimmten Aufenthaltsort. Dort ist der Raum kirschig. Gleich daneben ist er absolut unkirschig. "

" Das ist ein seltsamer Gedanke, dass sich zwei verschiedene Dinge am selben Ort aufhalten können. Ein bestimmter Punkt des Raumes kann gleichzeitig elektronig und atomkernig sein, oder gleichzeitig photonig und neutrinoerfüllt- genau wie zu einem bestimmten Zeitpunkt gleichzeitig Mittwoch und Oktober sein kann."

Versteht jeder , oder?

Ich jedenfalls kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Eins der ganz seltenen" ich würde gerne sechs Sterne vergeben" Bücher. Da das leider aus Gleichstellungsgründen nicht geht, * grins, gebe ich fünf Sterne , da aber jeder Stern aus Atomkernen , Elektronen, .....ach rechnet einfach selber nach...

Bewertung vom 25.05.2023
Das Kind nebenan
Boland, Shalini

Das Kind nebenan


sehr gut

Dies ist mein zweites Buch der Autorin und ich fand den und den Plotaufbau schon ähnlich zu " Die perfekte Familie ".
Eine gestresste Frau , das Baby gerade ein halbes Jahr alt, mit einigen Sorgen um Geld und den Job des Mannes, zweifelt an sich selbst und ihrem Geisteszustand. Das ist insgesamt sehr spannend zu lesen, wobei die Autorin hier, wie ich finde einige Protagonisten zu wenig hat. Alles spielt sich in Kirsties Kopf ab und so kamen einige Wiederholungen zum Vorschein, die mich zwischendurch schon ein wenig genervt haben.
Klasse, wie die Autorin wirklich jeden verdächtig macht, das hat mir sooo gut gefallen, und das beherrscht sie wirklich meisterhaft. Auch ich kann mich noch daran erinnern, dass ich als frischgebackene Mama erst meinen neuen Platz im Leben finden musste, mit allen, absolut allen Unsicherheiten, die dazugehören. Diesen alltäglichen Thrill fängt die Autorin meisterhaft ein und setzt die Spannung sprachlich sehr geschickt um. Der Spannungsbogen ist durchgängig hoch und die Auflösung fand ich mehr als gelungen. Als Goodie gibt es im Epilog noch eine überraschende Information über einen der Nachbarn dazu, das hat mir auch gut gefallen.
Der Sprachstil ist gut und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert, zudem versteht es die Autorin mit ausgesprochen wenigen Worten Unbehagen aufzubauen. Auch hier ist das ganze Buch absolut unblutig und der Horror findet hauptsächlich im Kopf der Protagonistin statt. Einerseits total klasse, ich liebe Psychothriller dieser Machart, allerdings muss ich in diesem Buch leider einen großen Abstrich machen.
Mir waren alle, aber auch wirklich alle Protagonisten zutiefst zuwider. Allen voran Kirstie. Ich war nach der Hälfte des Buches eine tausendstel Sekunde davon entfernt das Buch von Reader zu löschen, aus Frust auf die Protagonistin. Ich fand sie beschämend labil, und die Ereignisse nicht annähernd dazu geeignet, diese Panikattacken auszulösen. Da hätte die Autorin ein bisschen mehr mit dem Bauchgefühl der Protagonistin spielen sollen, statt sie immer auf diversen Geschehnissen und Fakten herumreiten zu lassen, was in der X- ten Wiederholung schon ein wenig langweilig war, und mir eben enttäuschenderweise die Protagonistin absolut verleidet hat. Zudem fand ich Kirstie naiv und als Mutter absolut unzumutbar. Auch gibt es leider einige lose Fäden im Plot.


Fazit: Ein toller Psychothriller, bedauerlicherweise für mich mit einer Protagonistin , die ich so gruselig fand , dass der Thrill des Buches dahinter komplett verblasste.
Vier Sterne, da ich mich überhaupt nicht in die Protagonistin hineinversetzen konnte, vor allem nicht in ihre absolut überzogenen Ängste, und sie dementsprechend dämlich fand.

Bewertung vom 25.05.2023
Lüsternes Verlangen   Erotische Geschichten
Deubel, Oscar

Lüsternes Verlangen Erotische Geschichten


ausgezeichnet

Auch in diesem Buch merkt man als Leser einmal mehr: Jeder Ort ist irgendwie geeignet für erotische Aktivitäten.
Dabei beweist der Autor eine erstaunliche Fülle an Kreativität, was diese Örtlichkeiten betrifft, das hat mir sehr gut gefallen. Egal ob Fitnessstudio, Fahrstuhl, oder explizit auf einem Kreuzfahrtschiff, es gibt viel zu entdecken in dieser Sammlung von 27 Kurzgeschichten. Dabei ist keine Geschichte wie die andere, Charaktere wechseln sich genauso munter , wie die dazugehörigen Stellungen. Auch dieses wilde, aber dennoch kreative Durcheinander von Personen sowie Stellungs- und Partnerwechseln hat mir gut gefallen.
Die Geschichten an sich fand ich alle prima, es ging zügig zur Sache und war immer recht geschmackvoll. Gut fand ich die wechselnden Erzählperspektiven, und die etwas andere Sicht – und Schreibweise durch einen männlichen Autor. Das hat für mich die ganze Sache noch einmal zusätzlich reizvoll gemacht. Allerdings waren mir manche sprachliche Ausrutscher dann doch ein wenig zu vulgär. Schade, aber nicht schlimm, das gehört irgendwie in ein Buch dieses Genres hinein, ich weiß, trotzdem kann ich da nicht so recht aus meiner Haut. Mich törnt " Dirty Talk " eben mehr an , als vulgärer Sprachgebrauch , aber da es mein ganz persönlicher Spleen ist , mochte ich da keinen Stern abziehen. Es ist definitiv" Genre - Konform". Und wie, das Buch ist ein absoluter Antörner und was ich so richtig prickelnd finde, ist die Tatsache, dass die meisten Aktivitäten in diesem Buch auf alltäglichem Terrain geschehen, so hat man als Leser immer wieder einen kleinen Kick, wenn man selber eben diese Locations im eigenen alltäglichen Leben betritt. Das Buch ist definitiv auch geeignet zum gegenseitigen Vorlesen, oder Appetit holen.

Fazit: Tolle, abwechslungsreiche Kurzgeschichten.

Bewertung vom 21.05.2023
Erinnere dich!
Reiter, Max

Erinnere dich!


ausgezeichnet

Zu diesem Buch habe ich relativ lange keinen Zugang gefunden, da der Beginn ein wenig unspektakulär war. Sicherlich notwendig, um das Leben des Protagonisten im Jetzt kennenzulernen, jedoch sind die Kapitel ebenso fade und spießig wie der Protagonist selber.

Erst zur Mitte hin nimmt das Buch an Fahrt auf, als Arno in seine alte Heimat reist, um seine Erinnerungen aufzufrischen und mehr über sich selber herauszufinden. Völlig unblutig und unspektakulär baut der Autor hier die Spannung über die eigene Unwissenheit auf. So finde ich , wirkt dieses Buch nicht sofort, sondern erst ein paar Tage später, als ich mir selber Gedanken über dieses Thema gemacht habe. Weiß ich noch, was vor 20 Jahren passiert ist? Nein, und wenn mir jemand etwas erzählen würde, könnte ich den Wahrheitsgehalt nicht überprüfen und könnte das Erzählte für die Wahrheit halten. So in etwa funktioniert hier das Buch. Die Idee finde ich grandios, mit den Unsicherheiten der Menschen (und natürlich des Protagonisten) zu spielen. Und alte und neue Lieb - und Seilschaften wieder aufleben zu lassen und zu hinterfragen. Auch erkennt man in diesem Plot eine Wahrheit, die auch im täglichen Leben sehr wichtig ist. Mit einer Diagnose kann man besser leben, egal wie infaust die Prognose ist, als mit der Unwissenheit.

Der Autor kommt mit extrem wenigen Protagonisten aus, was das Buch manchmal ein wenig wiederholend wirken lässt, und einige Hintergründe sind nur zum Ende hin dahin gehuscht. Da hätte mir persönlich noch ein Epilog oder etwas mehr Input gut gefallen.

Fazit: Ein Buch, dass alleine durch die Gedanken und Unsicherheiten des Protagonisten Spannung aufbaut und auch größtenteils hochhält. Eine absolute Leseempfehlung für Leser, die gerne unblutige intelligente Psychothriller lesen.

Bewertung vom 18.05.2023
Das perfekte Paar
Watson, Sue

Das perfekte Paar


ausgezeichnet

Dieses Buch ist gut gelungen und belohnt den Leser mit einer überraschenden Wendung ganz zum Schluss.
Obwohl es keinerlei große Überraschungs – oder Spannungsmomente gibt, ging mir das Buch ziemlich unter die Haut, denn es spielt mit einem sehr sensiblen Thema. Wie lernt man sich selbst und anderen Menschen zu Vertrauen, wenn man es als Kind nicht gelernt hat, da man keine normale Kindheit erlebt hat.
So geht es Hannah, als sie Alex kennenlernt. Ein Mann ganz nach ihrem Geschmack. Es passt wirklich alles....oder ? Ist er zu perfekt?
Wem soll sie glauben? Ihrer besten Freundin, Alex, oder sich selber? Ja , auch ich hätte sie zwischendurch ganz tüchtig schütteln wollen, spätestens in der Sekunde ( 8 % des Buches ) ich weiß es gar nicht mehr genau , aber sehr früh zu Beginn, wäre der Typ für mich passè gewesen, nämlich, als er die Überwachungsapp auf Hannahs Handy installiert hat. Sie lässt sich da sehr viel gefallen, hinterfragt zwar alle Beweggründe, nimmt dann aber fadenscheinigste Begründungen und Erklärungen von Alex an.
Hier darf man aber nicht vergessen, dass Hannah keine glückliche Kindheit hatte, so fällt die Selbstkritik leicht und eine Trennung schwer ,da sie nichts lieber möchte, als ihre eigene Heimat finden. Mit Herz , Leib und Seele.
Ich fand es meisterlich von der Autorin, wie sie das Buch mit so wenigen Protagonisten spannend hält und allen eine subtil suspekte Unternote in den Charakter schreibt, sodass auch ich nie wirklich sicher war, wer denn nun den besseren Vertrauens - Riecher hat. Stilistisch einwandfrei und mit einem ganz klaren ruhigen Schreibstil hat die Autorin hier ein Buch geschrieben, dass ausschließlich Alltagshandlungen beschreibt ,trotzdem aber spannend bleibt, da alle Protagonisten irgendwie komisch, nicht vertrauenswürdig oder gar übergriffig sind. Und das Thema Vertrauen können / müssen/ dürfen ist eines der subtilsten und zugleich beängstigsten, die man erlebt.
Fazit: Mir hat dieses Buch gefallen, wobei es ganz klar in die Kategorie Psychothriller gehört, da die Spannung ausschließlich über Vertrauen / Misstrauen aufgebaut wird.

Bewertung vom 08.05.2023
Das Böse dahinter
Clark, Tracy

Das Böse dahinter


sehr gut

Dies war das erste Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe. Ein toller Thriller , wenn auch ein wenig dramalastig. Aufbau und Setting sind perfekt und geben dem ganzen Buch durchgängig viel Spannung. Es werden diverse Verdächtige präsentiert, jedoch auch schnell wieder ausgeschlossen. Die Hauptfigur Harriet Foster ist mir persönlich viel zu zerrissen. Alles ergibt Sinn und die Schicksalsschläge, die die Hauptprotagonistin erleben musste, sind wirklich absolut furchtbar, von daher ist alles stimmig. Die Art, wie sie handelt und schlecht mit anderen Personen interagieren kann. Auch ihre Spleens und Panikattacken sind völlig okay, allerdings war es mir in Kombination mit den Nebenprotagonisten dann doch ein wenig zu viel des Guten. Der Konflikt mit ihrem ersten Partner Lonergan, war mir persönlich zu viel, da hätte gleich Vera Li einsteigen können, zumal einige der Personen doch sehr klischeehaft dargestellt sind.
Zudem deucht dem geneigten Thrillerkenner dann schon recht früh, warum Amelia und Bodie als Nebenprotagonisten charakterisiert sind. Hier hätte ich mir sehr viel mehr Rückblenden in deren Vergangenheit vorstellen können, um das Ganze erlebbarer und verstehbarer zu gestalten. So blieben beide , trotz ihrer Wichtigkeit blass und hinter Harriets persönlichem Dilemma weit zurück.
Auch die Psychologin Silva spielt eine Rolle . Sie ist Bodies Therapeutin gewesen und möchte ihm, der Polizei als auch natürlich sich selber weiterhelfen. Diese Rolle ist für mich , in dieser Form nebulös und überflüssig. Da man nichts Genaueres über sie erfährt, spielt sie in der Verdächtigenliga nicht mit, hat aber sonst auch keine so richtig aufklärende Funktion. Erst ganz zum Schluss wird ihre Rolle wichtiger.
Auch hier finden sich einige lose Fäden, wie ich finde. (wie geht es mit ihr weiter ?), zudem ist das Ende recht abrupt, hier fehlen mir noch einige Details zur genaueren Aufklärung des eigentlichen Falles. Auch Bodie hätte einen Epilog verdient, wie ich finde, tragen doch seine Emotionen und Gedanken den Leser zumindest in Richtung einer Fährte. Zudem war mir leider die Diskrepanz zu groß zwischen der wirklich spektakulären Aufklärung und den Sätzen , die darüber geschrieben wurden. Das war mir ein bisschen zu wenig. Da hätte ich mir ein wenig mehr WOW-Effekt gewünscht. Also sprachlich und stilistisch. Und ein wenig mehr Konflikte drumherum. Und ein wenig mehr Traurigkeit und Zerrissenheit seitens Harriet. (Obwohl alles absolut verständlich ist), war es mir zu viel für ein einziges Buch.

Trotz allem: Ein super Thriller mit einem durchweg hohen Spannungsbogen, und einem Ermittlerpaar an das man sich erinnert.