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Benutzername: 
BlueNa
Wohnort: 
Remchingen

Bewertungen

Insgesamt 268 Bewertungen
Bewertung vom 21.06.2013
Flügel aus Asche
Evert, Kaja

Flügel aus Asche


sehr gut

Rashija, die fliegende Stadt

Adeen ist ein junger Schreiber in der Magier-Akademie der fliegenden Stadt Rashija. Er ist dunkelhäutig und wird von den Draquern und den Magiern, den beiden herrschenden Rassen als Krähe und Mischling beschimpft und wo es nur geht, erniedrigt. Durch Zufall gerät Adeen an eine Gruppe Widerstandskämpfer, die es sich zum Ziel gemacht hat, die verbotenen Kunstwerke von Rashija zu retten und gemeinsam die fliegende Stadt zu verlassen. Hier lernt Adeen auch Talanna kennen, eine Draquerin, die sich dem Widerstand angeschlossen hat und ihnen durch ihre magischen Fähigkeiten Vorteile verschafft. Eines Nachts scheint die Gruppe um Nemiz aufgeflogen zu sein und das Abenteuer für die Freiheit beginnt…

Die Idee, die hinter „Flügel aus Asche“ steckt, nämlich eine fliegende Stadt ist mir neu und doch gleichzeitig bekannt, wenn man z.B. „Das wandelnde Schloss“ gesehen hat. Doch eine ganze Stadt, die allein durch Magie am Himmel umherschwebt und deren Magier meinen, die sogenannten „Erdkriecher“ unterdrücken zu können, ist nochmal ein ganz anderes Kaliber. Leider wird nur ansatzweise erklärt wie der Zauber funktioniert, der Rashija in der Luft hält, den Rest muss man sich dazu denken. Auch der geheimnisvolle Aschevogel war irgendwie gar nicht so geheimnisvoll, was seine Präsenz und Wichtigkeit keinen Abbruch getan hat. Rückblickend kann ich auch sagen, dass mir die erste Hälfte des Buches super gut gefallen hat, denn es enthält den Kampf der Widerstandsgruppe und deren Flucht von der fliegenden Stadt. Dies war alles so authentisch und spannend beschrieben so dass ich locker fünf Sterne vergeben wollte, doch die zweite Hälfte war meiner Meinung nach deutlich schwächer und hat nur noch drei Sterne verdient. Die Ereignisse auf dem Boden und der Kampf der Erdbewohner gegen die Besatzer aus der Luft empfand ich nicht als so lebendig und fesselnd. Somit kommen wir auf eine Gesamtbeurteilung von vier Sternen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Sie beschreibt fantasievoll und bildreich die Umgebung und die Ereignisse und trotzdem bleibt eine gewisse Distanz zu den Protagonisten bestehen. Mit der fliegenden Stadt Rashija hat sie eine wirklich außergewöhnliche Kulisse geschaffen, in die die Ereignisse um Adeen eingebettet wurden. Dennoch blieb selbst die sich anbahnende Liebesgeschichte ein wenig emotionslos, vor allem in diesen unruhigen Zeiten. Hier besteht durchaus noch Potenzial nach oben! Spannung kam in der ersten Hälfte des Buches permanent auf und auch die zweite Hälfte hatte seine spannenden Momente und das Tempo wurde durchweg hoch gehalten.

Protagonist Adeen hat mir eigentlich sehr gut gefallen und ich konnte seine Emotionen und die Wandlungen, die sein Charakter durchlebt, immer nachvollziehen. Auch seine Bedenken und Ängste waren für mich greifbar, doch ab der Mitte des Buches fing er an, sich von mir zu entfernen, so dass ich mich nicht mehr richtig in ihn hineinversetzten konnte. Talanna war mir von Beginn an ein Rätsel, allerdings ein Schönes! Ich mochte ihren Mut und ihre Verschlossenheit genauso, wie die Momente, in denen die Gefühle durch die harte Mauer brechen, die sie um sich aufgebaut hat. Alle anderen Charaktere sind nur Nebenfiguren und teilweise sehr gut, manchmal aber jedoch kaum ausgearbeitet.

Die Gestaltung der Klappbroschur ist ein weiteres Highlight des Buches: Das düstere schmutzige Grau, das die Farblosigkeit Rashijas symbolisiert, bildet den Untergrund für einen roten Flügel. Im Hintergrund sieht man ein tempelartiges Gebäude, welches die Akademie oder den Herrscherpalast darstellen könnte. Ich liebe dieses Cover!

Fazit: „Flügel aus Asche“ von Kaja Evert ist ein Fantasy-Debut mit seinen Stärken und seinen Schwächen, welche davon allerdings überwiegen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich jedenfalls, habe das Buch genossen und freue mich auf weitere Werke aus der Feder der Autorin!

Bewertung vom 16.06.2013
Das Erbe / Das Tal Season 2 Bd.2
Kuhn, Krystyna

Das Erbe / Das Tal Season 2 Bd.2


sehr gut

Der Amoklauf

Es ist Prüfungszeit am Grace College und Julia, Rose, Katie, Debbie und Chris brüten gerade über ihrer Englischklausur, als das Unfassbare geschieht: Der Dean ruft den Code 111 aus, Amokalarm! Rose behält einen kühlen Kopf und betätigt den Sicherungsschalter, der den Prüfungsraum hermetisch abriegelt. Die Studenten glauben sich in Sicherheit, doch das Grauen ist schon direkt unter ihnen und nur David kann es aufhalten!

Im sechsten Tal-Band geht es nun um einen Studenten des Grace Colleges, der Amok läuft und die Gruppe im Prüfungsraum in seine Gewalt gebracht hat. Er will nur mit David sprechen und dies hat etwas mit Davids Vergangenheit zu tun. David, über den man bisher so gut wie nichts weiß, der jedoch die ganze Zeit der Beste unter den Freunden war. Wird er sich seiner Vergangenheit stellen können? Und dies geschieht ausgerechnet an dem Tag, an dem Robert das Rätsel um Dave Yellads geheimnisvolle Formel gelöst zu haben scheint. Manno man! Trotz der dramatischen Ereignisse konnte dieser Teil mich, zumindest am Anfang, nicht ganz so fesseln, wie die Vorherigen. Ich habe länger gebraucht, bis mich der Sog gepackt hat und ich das Buch dann in einem Rutsch zu Ende gelesen habe.

Zum Schreibstil brauche ich nun wirklich kaum mehr etwas zu sagen: Er war mal wieder einfach gut und konnte mich letztendlich doch noch packen. Krystyna Kuhn ist eine Meisterin im Spannungsaufbau und lässt einen immer atemlos zurück. Mir sind keine Veränderungen zum Rest der Reihe aufgefallen. Diesmal ist David der Ich-Erzähler und es wird immer zwischen David und Rose im Prüfungsraum hin und hergesprungen. Die Szenen im Prüfungsraum sind jedoch in der dritten Person geschrieben.

Die Protagonisten sind mittlerweile alte Bekannte. Doch diesmal steht David im Mittelpunkt und man lernt ihn besser kennen und verstehen. Ich war wirklich sehr glücklich, dass nun Davids Vergangenheit endlich beleuchtet wurde, er war mir nämlich immer ein Rätsel. Rose und Katie sind zwei wirklich mutige Mädchen, die sich nicht haben unterkriegen lassen und Chris konnte seine Wut kaum in Zaum halten. Die Figuren haben alle so agiert, wie ich es von ihnen erwartet habe. Debbie war hysterisch, Robert ist ruhig und logisch geblieben, nur von Julias Reaktionen war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte immer das Gefühl, dass sie ebenso mutig wäre wie die anderen beiden Mädels, was ist mit ihr passiert?

Das Cover ist in gewohnter Tal-Optik gestaltet. Die zweite Season hat diese merkwürdige aubergine-braune Grundtönung und das Wappen, die Ornamente und der Titel sind bei diesem Band giftgrün.

Fazit: Dieses Mal habe ich ein wenig gebraucht, bis die Ereignisse in „Das Tal Season 2.2 Das Erbe“ von Krystyna Kuhn mich haben richtig in ihren Bann ziehen können. Doch bald war ich wieder gefangen im Grace Valley und konnte mich den Ereignissen nicht entziehen! Nur noch zwei Teile und dann heißt es Abschied nehmen vom Grace College und seinen Geheimnissen, das finde ich schon ein bisschen schade!

Bewertung vom 14.06.2013
Beautiful Disaster / Abby & Travis Bd.1
McGuire, Jamie

Beautiful Disaster / Abby & Travis Bd.1


sehr gut

Die Anziehungskraft ist stärker!

Abby ist ihrem früherem leben entflohen und will am College eine neues Leben anfangen, weit weg von daheim. America, Abbys beste Freundin ist mit ihr gekommen, denn zu zweit geht alles leichter. Deshalb gibt es auch den „Geh-niemals-allein-auf-Partys“-Pakt. America findet ziemlich schnell in Shepley ihr Glück und durch ihn lernt Abby Travis, Shepley’s Cousin kennen. Der unglaublich arrogante und unverschämt gutaussehende Badboy des Colleges. Er bestreitet Kämpfe gegen andere junge Männer um sich so sein Studium zu finanzieren und ist stark tätowiert. Abby will zunächst nichts von Travis wissen und ignoriert seine Annäherungsversuche rigoros, doch sie fühlt sich unwiderstehlich zu ihm hingezogen, was die beiden in einen Strudel der Gefühle reißt, der nicht unbedingt gut für die beiden ist!

Ich war sehr gespannt, was mich in diesem Buch erwartet und ich wurde überrascht. Die erste Hälfte von „Beautiful Disaster“ habe ich förmlich inhaliert, ich habe mit Abby gehadert und gezaudert, hatte Mitleid mit Travis und konnte auch Shepleys und Americas Gefühle sehr gut nachvollziehen, doch ab der zweiten Hälfte konnte mich die Geschichte nicht mehr richtig fesseln. Hier wurde es mir einfach du abstrus, zu merkwürdig und in mancher Hinsicht zu krass. Nein, ich spreche nicht von den wenigen eingestreuten erotischen Szenen, wie es sie in vielen Romanen zu lesen gibt, sondern von Travis und Abbys Verhalten. Aber lest selbst, ich möchte nicht zu viel verraten! „Beautiful Disaster“ ist auch absolut KEIN Erotikroman, sondern eine intensive Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die nicht mit aber auch nicht ohne einander können.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Locker und angenehm flüssig ließen sich die Seiten wegelesen und wie ich schon oben erwähnte, habe ich die erste Hälfte des Buches in einem Rutsch Verschlungen. In der zweiten Hälfte ging es dann nicht mehr so gut voran, was aber nicht am Schreibstil selbst lag. Die ganzen, zum Teil wirren, Gefühle kamen glaubhaft herüber und ich konnte die Stimmungswechsel immer deutlich spüren. Die Geschichte lebt von der überbordenden Gefühlswelt der Protagonisten.

Der Fokus bei den Protagonisten liegt ganz klar auf Travis und Abby. Abby ist ein hübsches, aber eher zurückhaltendes Mädchen, das eigentlich einfach nur aufs College gehen und seine Vergangenheit vergessen will. Sie sträubt sich erst gegen ihre Liebe zu Travis, weil sie nicht in alte Verhaltensmuster zurückfallen will. Travis ist ein Badboy wie er im Buche steht. Er hat jede Nacht mindesten ein Mädchen auf seiner Couch, jeder männliche Student will wie Travis sein und jedes Mädchen, die Frau an seiner Seite. Doch Travis hat plötzlich nur Augen für Abby, die ihn nicht anschmachtet und nicht mit ihm schlafen will. Er macht eine 180-Grad-Wende für sie durch, setzt aber durch seine krankhafte Eifersucht fast alles aufs Spiel. Nicht immer ganz überzeugend, aber sehr gut ausgearbeitet! Die Nebenfiguren wie America und Shepley sind aber auch gut gelungen und ich habe mich immer gefreut, wenn sie da waren.

Das Cover des Taschenbuchs ist meiner Ansicht nach sehr gelungen gestaltet. Es dominiert ein Blaugrau das mir unheimlich gut gefällt und das Motiv in der Mitte, der blaugeflügelte Schmetterling in einem Einmachglas, spiegelt Abbys Situation wieder. Ich glaube, dies ist eines meiner Lieblingscover dieses Jahr!

Fazit: „Beautiful Disaster“ von Jamie McGuire konnte mich in der ersten Hälfte richtig fesseln und mitreißen, verpasste aber in der zweiten Halbzeit den Anschluss mit zu viel Drama und zerstörte für mich fast eine richtig schöne Lovestory. Da die erste Hälfte fünf Sterne und die Zweite nur drei Sterne verdient hat, gibt es von mir vier Sterne. Es lohnt sich auf jeden Fall das Buch zu lesen, wenn man kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch sucht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.06.2013
Der Kinderdieb
Brom

Der Kinderdieb


gut

Das Dunkle in dir

Sie folgen ihm durch den Nebel, lassen sich in einen Baum, den er „Die Feste“ nennt, sperren, mit Speer und Schwert bewaffnen und gegen seine Feinde ziehen. Sie vergießen ihr Blut für ihn, gehen bedingungslos für ihn in den Tod: Die verlorenen und verlassenen Kinder dieser Welt. Sie folgen dem spitzohrigen Jungen namens Peter durch den Nebel auf eine Insel, auf der sie niemals erwachsen werden müssen und Peter das Töten zum Sport erklärt hat. Dies ist die Geschichte vom Kinderdieb, aber auch die Geschichte von einem verlorenen Jungen namens Nick, der Peter in den Nebel folgt, weil er ihm Lügen erzählt und falsche Hoffnungen macht. Doch Nick erkennt schnell, dass er Peter auf den Leim gegangen ist und dass auf der verzauberten Insel Avalon der Tod lauert…

Ich muss sagen, dass ich sehr lange für „Der Kinderdieb“ gebraucht habe. Die Geschichte um Peter und die Kinder, die er „seine Teufel“ nennt, ist durchaus interessant, wenn auch brutal und ziemlich blutig, doch hat sich das Buch für meinen Geschmack sehr in die Länge gezogen. Manchmal schritt mir die Handlung einfach nicht schnell genug voran, ein paar Story Twists weniger hätten nicht geschadet, vielleicht auch weniger Herumgehacke mit dem Schwert oder dem Speer. Das Szenario an sich, dass Peter verlorene und verlassene Kinder nach Avalon lockt, um sie dort zu seiner Truppe auszubilden und Avalon mitsamt der Dame vom See zu verteidigen ist sehr gut durchdacht. Die Verarbeitung vieler Sagen und Märchen aus dem Raum Großbritanniens hat mir sehr gut gefallen und trotzdem kann ich diesem Buch nicht mehr als drei Sterne geben, da ich mich stellenweise fast durchquälen musste, bis ich wieder eine Stelle fand, die mich mitreißen konnte.

Der Schreibstil ist nicht ganz Ohne, wie ich finde. Er liest sich sehr gut, wird aber nach einiger Zeit ziemlich anstrengend. Brom drückt sich sehr gewählt aus, reiht zum Teil verschachtelte Sätze aneinander und verwirrte mich manchmal mit dem Mix aus altertümlicher Sprache und modernem New Yorker Slang. Trotzdem schreibt der Autor bildgewaltig. Er beschreibt Umgebung und Personen sehr detailverliebt, so dass man sich alles, bis zum letzten Grashalm, wunderbar vorstellen kann. Dazu kommen noch die tollen Bleistiftzeichnungen zu Beginn jedes Kapitels, die wichtige Situationen und Personen darstellen und die von Brom selbst stammen. In der Mitte des Buches sind vier Seiten Hochglanzpapier mit großartigen Illustrationen eingearbeitet.

Auf die Einführung und Entwicklung der Personen wird viel Zeit aufgewendet, so dauert es dann zwar lange, bis es richtig losgeht mit der Geschichte, doch dafür hat man ein genaues Bild der einzelnen Protagonisten. Zuerst wird Peter eingeführt, der Dreh- und Angelpunkt des Buches. Skrupellos lockt er Kinder aus den Straßen von Manhattan durch den Nebel nach Avalon, damit sie zusammen mit ihm die Dame verteidigen. Peter ist oft kaltblütig, für ihn ist das ganze Leben ein einziges Spiel, denn er muss niemals erwachsen werden. Nick fällt auf Peter herein und folgt ihm durch den Nebel. Er lernt die anderen „Teufel“ kennen und wird in deren Gemeinschaft aufgenommen. Doch Nick ist skeptisch und folgt Peter nicht blind. Viele tolle Nebenfiguren bevölkern die Insel, wie z.B. die Dame selbst oder Ulfger und Tanngnost, ein treuer Troll.

Die Gestaltung des Hardcovers ist wirklich außergewöhnlich. Der Schutzumschlag ist düster und mit einer von Broms Illustrationen versehen, die Peter zeigt. Die Seiten selber sind ungewöhnlich glatt und fühlen sich richtig gut an. Das Highlight des Buches sind natürlich die bunten Illustrationen in der Buchmitte.

Fazit: „Der Kinderdieb“ von Brom konnte mich leider nicht so sehr begeistern, wie ich es mir gewünscht habe, dazu war es mir zum Teil einfach zu langatmig geschrieben. Vielleicht habe ich aber auch nur den falschen Zeitpunkt für dieses Buch erwischt. Trotzdem hat mir die Idee der Geschichte sehr gut gefallen und ich bereue nicht, sie gelesen zu haben.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2013
Taken / Das Laicos-Projekt Trilogie Bd.1
Bowman, Erin

Taken / Das Laicos-Projekt Trilogie Bd.1


sehr gut

Die geheimnisvolle Mauer…

…umgibt das Dörfchen Claysoot. Die Mauer, die jeden als verkohlte Leiche zurückbringt, der versucht, sie zu überklettern. Im Innern der Mauer geht es den Dorfbewohner jedoch gut, sie leben unter einfachen Bedingungen kennen kein fließend Wasser oder Strom und trotzdem sind sie zufrieden. Wenn da nicht der „Raub“ wäre, dem jeder junge Mann an seinem 18. Geburtstag zum Opfer fällt. An diesem Tag verschwinden die Männer einfach spurlos aus Claysoot. Als Grays älterer Bruder Blaine geraubt wird, kann Gray sich einfach nicht damit abfinden, dass es von Gott geben sein solle, den Menschen auf solch unnatürliche Weise ihre Lieben zu nehmen. Da ihm selbst nur noch ein Jahr Zeit bleibt, beginnt er, zusammen mit seiner Freundin Emma, nach Antworten auf das Mysterium zu suchen…

Ich habe recht hohe Erwartungen an „Taken“ gehabt, da der Klappentext spannend klingt und er wirklich Lust auf dieses Buch macht. Meine Erwartungen wurden allerdings nur zum Teil erfüllt. Der Anfang des Buchs war genauso, wie ich es mir vorgestellt habe: Geheimnisvoll durch den „Raub“ und die Mauer, gefühlvoll, als Gray um seinen Bruder getrauert hat und dann voller Kraft und Elan, als Gray nach Antworten gesucht hat. Gray und Emma überwinden auf ihrer Suche die Mauer und ab da wird die Geschichte wirklich vorhersehbar, denn es war alles schon mal da. Der weitere Handlungsverlauf erinnerte mich stark an „Die Tribute von Panem“ oder auch an „Die Bestimmung“. Es häuften sich auch die Zufälle ein wenig zu offensichtlich, als dass es wirklich realistisch gewesen wäre. Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gerne und wirklich schnell gelesen.

Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen. Ich bin sehr schnell durch die Seiten geflogen und hatte das Buch in zwei Tagen durch, weshalb ich auch den Preis von 16,99€ für ein 350-Seiten-Buch, dessen Seiten groß und mit viel Rand bedruckt sind, nicht wirklich gerechtfertigt finde! Gray ist der männliche Ich-Erzähler und führt durch die Geschichte, was ich wirklich schön fand, denn männliche Protagonisten sind im Jugendbuchgenre momentan rar gesät. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und lässt die Umgebung vor meinem inneren Auge lebendig werden. Das war wirklich ein großer Pluspunkt.

Die Protagonisten sind ein weiterer großer Pluspunkt: Allen voran Protagonist Gray hat es mir sehr schnell angetan und konnte mich in seine Welt ziehen. Er ist so impulsiv und denkt meistens nicht nach bevor er etwas sagt oder tut, das macht in außerordentlich sympathisch. Aber er hinterfragt auch seine Situation und lässt nicht nur einfach alles mit sich geschehen, wie seine Kameraden im Dorf. Auch Blaine ist ein netter Kerl, aber das genaue Gegenteil seines Bruders, deshalb ist er auch sein Anker und Gray fühlt sich haltlos ohne ihn. Emma ist das Mädchen seiner Träume, doch sie will von Gray eigentlich nichts wissen. Später kommen noch weitere spannende Charaktere hinzu und es wird wirklich nicht langweilig, ihnen beim Agieren zuzusehen.

Das Cover der großformatigen Klappbroschur gefällt mir richtig, richtig gut: Die Mauer ist darauf zu sehen und eine schemenhafte Gestalt, die auf dem N im Titel „Taken“ steht. Ein kräftiges Blau dominiert das Bild und steht in Kontrast zum Ziegelrot der Backsteinmauer.

Fazit: „Taken: Das Laicos-Projekt“ von Erin Bowman hat seine Schwächen und trotzdem konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte fesseln und begeistern, so dass ich unbedingt wissen will, wie es mit Gray, Blaine und Emma weitergeht! Dieses Buch birgt zwar nichts Neues, ist aber trotzdem lesenswert!

Bewertung vom 26.05.2013
Seelen
Meyer, Stephenie

Seelen


sehr gut

Bodysnatchers light

Der Wanderer wacht auf einem neuen Planeten, in einem neuen Körper auf. Doch sie ist nicht allein, die frühere menschliche Besitzerin des Körpers, Melanie ist immer noch da. Sie ist in ihrem Kopf, schreit sie lautlos an, versucht sich zu befreien, doch der Wanderer ist stark, ihr ist es noch nie passiert, dass sie einen Körper nicht einnehmen konnte. Dieses Mal ist es jedoch anders, die Gefühle des menschlichen Wirts sind so stark, Melanie wehrt sich hartnäckig um nicht zu verschwinden. Dann trifft der Wanderer eine Entscheidung und zusammen mit Melanie begibt sie sich auf die Suche nach ihrer großen Liebe Jared und ihren kleinen Bruder Jamie, die sie zurücklassen musste, als sie von den Seelen gefasst wurde…

Dies ist mein erstes Buch von Autorin Stephenie Meyer und ich war gespannt, ob mir der Schreibstil und die Erzählweise zusagen würden. Mich hat das Thema von „Seelen“ interessiert, da es ein Science-Fiction-Roman ist, der in der Zukunft spielt, in der eine außerirdische Invasion stattgefunden hat und Körperfresser die menschliche Rasse als Wirt benutzt. Die Menschen selber sind fast ausgerottet, es gibt nur noch wenige menschliche Widerstandzellen, die versuchen, die außerirdischen Parasiten zu bekämpfen und zu überleben. Es gibt Wunderheilmittel und Raumschiffe aber hauptsächlich spielt das Buch in einem unterirdischen Höhlensystem in der Wüste nahe Tucson, Arizona, in dem sich die Widerständler vor den Seelen verstecken. Hauptsächlich geht es um den inneren Kampf, den der Wanderer und ihr Wirtskörper Melanie miteinander austragen, um die Liebe und das Leben. Stellenweise passiert sehr wenig auf diesen 900 Seiten, so dass die Geschichte sicherlich auch auf 600 der 700 Seiten hätte erzählt werden können.

Der Schreibstil der Autorin ist sicherlich nicht der Überragendste, aber er ließ sich sehr leicht und angenehm lesen, ich konnte mir fast alles sehr gut vorstellen, nur die Atmosphäre, gerade am Anfang in den Höhlen mit all der Feindseligkeit, hätte ein wenig drückender und düsterer sein können. Mit dem Einfangen von Stimmungen hat Frau Meyer manchmal Probleme, aber zum Schluss hat sie es geschafft mich zu packen. Allerdings hat sie es auch geschafft, dass ich das Buch immer gerne weitergelesen habe, ohne mich ein einziges Mal zu langweilen.

Die Protagonisten hatten viel Platz, um sich zu entfalten. Das hat mir sehr gut gefallen. Gerade der Wanderer, von den Menschen später Wanda genannt, hat ein so sanftes und aufopferndes Gemüt, dass man sie nur gern haben kann, wie Ian einmal bemerkte. Trotzdem ist sie nicht so wie die anderen Seelen, sie hat nie richtig dazugehört, weshalb sie sich auch entschieden hat, den Menschen zu helfen. Melanie ist das genaue Gegenteil von Wanda: Sie ist aufbrausend und geradezu gewalttätig, was die Seelen verabscheuen. Aber sie ist auch stark in ihrem Willen und ihren Gefühlen, weshalb sie nicht einfach verschwunden ist, als Wanda ihren Körper übernommen hat. Jared ist Melanies Partner, den sie über alles liebt, doch er begegnet Wanda mit Hass und Feindseligkeit, hält sie gefangen und verletzt sie. Jamie, Melanies kleiner Bruder ist eine reine Seele von Mensch und eine sehr erfrischende Persönlichkeit. Ian hat sich schnell zu einem meiner Lieblingsprotagonisten herauskristallisiert, warum, müsst ihr selbst nachlesen!

Das Cover des Taschenbuchs gefällt mir gut, auch wenn es nicht sehr spektakulär ist. Man sieht einen Ausschnitt eines Mädchengesichts in dessen Mittelpunkt ihr Auge steht. Um die Iris ist ein reflektierender Ring zu sehen, der etwas mit der Geschichte zu tun hat.

Fazit: Wandas und Melanies Geschichte in „Seelen“ von Stephenie Meyer hat mich gut unterhalten und mir einige sehr schöne Lesestunden beschert. Es ist ein Science-Fiction-Roman für all diejenigen, die sonst nie Sci-Fi lesen würde und ich kann ihn nur weiterempfehlen! Sollte es wirklich eine Fortsetzung geben, würde ich sie auf alle Fälle lesen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.05.2013
Schwarzer Schmetterling / Commandant Martin Servaz Bd.1
Minier, Bernard

Schwarzer Schmetterling / Commandant Martin Servaz Bd.1


ausgezeichnet

Ein totes Pferd, eine psychiatrische Anstalt, ein Rätsel, das tief in die Vergangenheit reicht

Comandant Servaz wird zu einem Mordfall in das abgelegene Dorf St. Martin in den französischen Pyrenäen gerufen. Was er noch nicht weiß: Der Tote ist ein Pferd und zwar das Lieblingspferd des Konzern-Magnaten Eric Lombard. Von höchster Stelle aus wird erwartet, dass Servaz diesen Todesfall aufklärt, zusammen mit der jungen und hübschen Gendarmin Irène Ziegler. Als ein Mann erhängt aufgefunden wird, wird der gesamte Fall verworren, denn ein Beweis am Tatort weißt auf einen in der nahegelegenen Anstalt inhaftierten Psychopathen Julian Hirtmann hin. Servaz und Ziegler nehmen die Anstalt unter die Lupe und stoßen dabei auf einen entscheidenden Hinweis…

Ein wahrhaft meisterlicher Psychothriller und ein ziemlich dicker noch dazu. So konnte man „Schwarzer Schmetterling“ in aller Kürze beschreiben. Doch das wird dem Thriller natürlich nicht gerecht. Ich muss sagen, ich war von Anfang an gefesselt von der Story und vor allem von diesem besonderen Schauplatz in dem abgelegen Pyrenäen-Tal St. Martin. Ebenso hat mich das Fall-Wasserkraftwerk fasziniert und fand es schade, dass es außer im ersten Viertel des Buches, nicht weiter eine Rolle gespielt hat. Besonders gut haben mir die Szenen gefallen, die in der psychiatrischen Anstalt, der Wargnier-Klinik, gespielt haben. In dieser Klinik sind die schlimmsten Psychopaten Frankreichs, wenn nicht sogar Europas eingesperrt. Hier spielt die junge Psychiaterin Diane Berg eine Schlüsselrolle, denn sie beginnt den merkwürdigen Vorkommnissen in der Klinik auf den Grund zu gehen.

Der Schreibstil des Autors ist sehr gut zu lesen. Zu Beginn führt er in die Geschichte ein, in dem er die Protagonisten, vor allem Comandant Martin Servaz und Diane Berg vorstellt, wie sie zu ihren neuen Einsatzorten unterwegs sind. Die Ausdrucksweise ist klar und verständlich und sehr schnell beginnt sich eine unterschwellige Spannung und düstere Atmosphäre aufzubauen. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an, um in einem atemberaubenden Showdown zu münden. Einzig am Ende des ersten Drittels hatte ich einen kurzen Durchhänger, da geriet die Geschichte meiner Meinung nach ein wenig ins Stocken, um dann aber wieder rasant an Fahrt auf zunehmen.

Die Protagonisten sind alle sehr gut durchdacht und bringen eine herausragende Tiefe mit, es tun sich bei fast allen seelische Abgründe auf, mit denen ich nie gerechnet hätte. Martin Servaz ist der leitende Ermittler im Fall des toten Pferdes, der sich bald zu einem waschechten Mordfall entwickelt. Mit scharfem Verstand und einer fast unschlagbaren Intuition begibt er sich zusammen mit Irène Ziegler in die Abgründe der Bewohner von St. Martin. Natürlich schleppt er seine eigenen Dämonen mit sich herum, was Servaz aber umso sympathischer macht. Ziegler ist eine ebenso findige und gute Ermittlerin, die Servaz eine große Hilfe ist und die Ermittlungen voran bringt. Auch Servaz‘ Stellvertreter Espérandieu war mir auf Anhieb sympathisch und ich empfand seine Anwesenheit immer als sehr erfrischend. Diane Berg mochte ich ebenfalls sehr gerne und ich habe mit ihr mitgezittert, wenn sie auf nächtliche Erkundungstour in der Anstalt gegangen ist. Trotzdem hätte ich mir für ihren Charakter mehr Raum in diesem Buch gewünscht!

Das Cover des Taschenbuchs gefällt mir eigentlich recht gut. Schon beim Lesen erkennt man, dass vor allem der Schatten des Mannes, der mit ausgebreiteten Armen und gesenktem Kopf auf dem Titelbild zu sehen ist, mit der Geschichte in Zusammenhang steht. Der Name des Autors ist in Spotlackoptik aufgebracht.

Fazit: „Schwarzer Schmetterling“ von Bernard Minier hat alles, was einen guten Psychothriller ausmacht: Viel Spannung, eine vielschichtige Handlung mit unerwarteten Wendungen, interessante und tiefgründige Charaktere, eine düstere Stimmung und ein rasantes Finale.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.05.2013
Der Fluch / Das Tal Season 2 Bd.1
Kuhn, Krystyna

Der Fluch / Das Tal Season 2 Bd.1


sehr gut

Roses‘ Geheimnis

Das zweite Collegejahr bricht für die Clique um Robert, Katie, David, Ben, Julia und Chris an. Rose ist zusammen mit David zur Studienbetreuerin für die neuen Studentinnen und Studenten, den „Freshmen“, ernannt worden. Ihre Aufgabe ist es, den Neuankömmlingen die Zimmer und das Haus zu zeigen, die Stundenpläne zu machen und sie sonst in allen Lebenslagen Belangen zu unterstützen. Doch mit den Neuen zieht auch eine dunkle Bedrohung für Rose ins College ein. Ihre Vergangenheit scheint sie einzuholen und fordert ihre Opfer…

Da dies schon der fünfte Band der Tal-Reihe ist, ist man schon mit dem Grace College und unserer Clique bekannt und doch gibt es immer noch Personen, über die man fast gar nichts weiß. So auch über Rose. Rose war für mich bisher die eher stille Mitläuferin, die harmoniesüchtige, wenn auch etwas verrückte Nebenperson, der bisher wenig Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Dies ändert sich mit diesem Buch und es wird Licht ins Dunkel um Roses Persönlichkeit und ihre Vergangenheit gebracht. Es geht auch um Freundschaft, wie in jedem der Tal-Bücher. Aber Roses Vergangenheit bringt sie in höchste Gefahr, kostet sogar Menschenleben und wird ihr fast zum Verhängnis.

Der Schreibstil ist wieder unglaublich gut und einfach zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und man verstrickt sich immer weiter in den Fängen des Tals. Dieses Mal wechseln sich Passagen aus Dave Yellads Reisetagebuch aus dem Jahr 1908 mit den Ereignissen aus 2011 am Grace Collage ab und man erfährt somit mehr über den ehemaligen Entdecker und Forscher und im Haupthandlungsstrang mehr über Rose. Die Spannung ist auch dieses Mal sehr hoch und zwingt einen zum Weiterlesen, komme was wolle!

Dieses Mal steht Rose im Mittelpunkt der Ereignisse. Sie wird von allen Seiten beleuchtet, man erfährt, warum sie ihre Haare abrasiert hat und wie die Geschehnisse von damals sie in das Tal verfolgen. Rose wird mir endlich etwas sympathischer, sie wird greifbarer und hat für mich endlich ein Gesicht bekommen. Ansonsten spielt David noch eine größere Rolle in diesem Band, er ist einer der charakterstärksten Personen in der gesamten Gruppe, möchte ich meinen. Alle anderen stehen diesmal im Abseits, zumal Benjamin und Debbie noch immer nicht am Grace weilen und auch Julia und Chris noch unterwegs sind.

Auch der fünfte Band ist in bewährter Tal-Manier gestaltet: Für die zweite Season wurde nur der Hintergrund von diesem Anthrazitton in ein merkwürdigen rost-aubergine-braun geändert. Das Wappen und die Ornamente sind dieses Mal grün.

Fazit: „Das Tal Season 2.1 Der Fluch“ von Krystyna Kuhn lüftet nun endlich das Geheimnis um Rose und das Verschwinden von Dave Yellad zumindest zum Teil und führt uns wieder für eine spannende Episode in das Tal und ans Grace College. Schade nur, dass die Bücher immer so dünn sind, ich würde auch mehr Seiten pro Band genießen und verschlingen! Gut, dass ich noch drei weitere Bücher vor mir habe, bevor ich mich vom Tal und den Studenten verabschieden muss!

Bewertung vom 11.05.2013
Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2
Perplies, Bernd

Im Schatten des Mondkaisers / Carya & Jonan Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Paris, Paris

Carya, ihre Eltern, Jonan und Pitlit haben im Dorf der Ausgestoßenen Unterschlupf gefunden. Doch die Ruhe wird schnell gestört, als ein Spion des Lux Die erwischt wird, wie er das Dorf ausgekundschaftet hat. Es ist schnell klar, dass niemand hier mehr sicher ist und Carya und Jonan gehen zusammen mit Pitlit auf die Suche nach den Koordinaten, die Carya aus der Flugkapsel kennt und welche die einzige Verbindung zu Caryas Vergangenheit darstellen. Ihre nicht ganz ungefährliche Reise führt die drei ins ferne Frankia, das von dem geheimnisvollen Mondkaiser regiert wird. In Paris, das während des Sternefalls fast völlig zerstört wurde, kommen sie Caryas Vergangenheit näher…

Ich habe mich sehr auf den zweiten Teil von „Flammen über Arcadion“ gefreut und ich wurde nicht enttäuscht! Schnell habe ich mich wieder in Caryas Welt zu Recht gefunden und ich bin mit ihr auf die Reise nach Frankreich gegangen. Sehr gut gefallen hat mir die Schiffspassage von Arcadion nach Frankia durch die Straße von Gibral-Tar, zumal der Kapitän ein ziemlich rauer, aber cooler Bursche war und sein Schiff schon ziemlich steampunkig anmutete. Frankreich hat es im Krieg insgesamt ziemlich schwer erwischt und die drei müssen mehr als einmal einer roten, nuklear verseuchten Zone ausweichen. In Paris angekommen, kommen sie dann auch gleich vom Regen in die Traufe und werden getrennt.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht zu lesen. Ich liebe es, wie der Autor mich immer mal wieder zum Schmunzeln bringt und auch in der dunkelsten Stunde das Licht am Ende des Tunnels nicht verlöschen lässt! Zu Beginn überschlagen sich die Ereignisse ja fast, aber so richtig spannend wird es erst auf der Schiffspassage und dann in Frankreich. Aber dann reißt die Spannung kaum mehr ab und ich war gefesselt von den Ereignissen in Paris und im Schloss des Mondkaisers.

Die Protagonisten sind ja schon seit dem ersten Band alte Freunde. Carya ist ein mutiges Mädchen, aber immer wieder bricht eine andere Carya aus ihr hervor, eine Carya, die über Leichen geht, um die zu retten, die sie liebt. Sehr spannend fand ich das Geheimnis um ihre Herkunft, das in diesem Buch teilweise gelüftet wird. Jonan muss auch dieses Mal einige herbe Schläge einstecken, körperlich und emotional, aber er ist immer der Retter in der Not und ein guter Mensch. Pitlits Fähigkeiten kommen dem Trio natürlich immer mal wieder zu Gute und er ist immer für einen Witz zu haben. Eine sehr auflockernde Person, die der Geschichte auch diesmal gut tut!

Die Aufmachung des Hardcovers ist wieder mal sehr hochwertig. Das Bild auf dem Schutzumschlag ist wunder-, wunderschön: Im Vordergrund sieht man die silberne, bröckelnde Maske des Mondkaisers und im Hintergrund sein Schloss. Das Cover passt perfekt zur Geschichte und hat einen engen Bezug zur Handlung. Unter dem Cover ist das Buch petrolfarben, außerdem hat es ein helles Lesebändchen und auf den Innenseiten vorne und hinten ist eine wundervolle Illustration zu sehen. Absolut top!

Fazit: „Im Schatten des Mondkaisers“ von Bernd Perplies ist ein spannender Mittelteil der dystopischen Trilogie, der die Handlung auf jeden Fall weiterbringt und das Geheimnis rund um den Sternenfall und Caryas mysteriöse Vergangenheit ein wenig lüftet. Ich freue mich nun sehr auf den dritten und letzten Teil der Trilogie „Das geraubte Paradies“, der schon im September 2013 erscheint! Wer diese Reihe noch nicht kennt, sollte sie unbedingt mal ins Auge fassen!