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Anno
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B

Bewertungen

Insgesamt 441 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2024
Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1
Weiler, Rebekka

Somebody to Love / Northern Hearts Bd.1


ausgezeichnet

Freya hat auch nach vielen Monaten noch nicht den Verlust des Freundes überwunden. Doch es ist nicht nur sein Tod der sie quält, sondern auch diese Ungewissheit darüber ob sie ihn je wirklich gekannt hatte. Zu seltsam schienen ihr die Umstände. Als sie jedoch durch Zufall auf den versteckten Laptop Hendricks stößt, wühlt es sie auf. Jedoch wird sie auch von einem plötzlichen Aktionismus gepackt, denn mit dem Passwort scheinen die Antworten auf die Fragen die sie quälen, plötzlich ganz nah. Mit diesem Computer aber stolpert auch Hendricks Bruder Emil wieder zurück in ihr Leben und bringt neue Probleme mit sich- gesellschaftliche, wie auch seelische.

Sehr feinfühlig wird hier eine Geschichte über Verlust, Trauer und Liebe erzählt. Das daraus resultierende Gefühlschaos wird ohne Pathos, ohne Kitsch, beschrieben und wirkt dadurch sehr real und vielschichtig. Verstärkt wird dieser Umstand auch durch die Nutzung verschiedener Blickwinkel und das Einfügen von Anekdoten aus dem Leben der Drillinge. Interessant ist auch, wie unterschiedlich die Angehörigen mit ihrem Verlust umgehen, wie sie agieren und reagieren und in ihrem Schmerz gefangen wirken. Nicht verwunderlich ist daher, dass Hendricks Schicksal wesentlicher Bestandteil des Buches ist und bis zum Ende auch bleibt, ohne aber von mir als störend wahrgenommen zu werden. Freyas und Emils aufkeimenden Gefühle füreinander werden dadurch in eher leisen, gemächlichen, aber dadurch sehr authentischen und gefühlvollen Worten erzählt. Ihre Geschichte hat mich rasch für sie eingenommen und mein Herz erreicht. Wunderschön und für ein Jugendroman erstaunlich realitätsnah. Toll!

Bewertung vom 02.04.2024
REMIND Dein Gehirn kann viel mehr, als du glaubst
Diewald, Yvonne

REMIND Dein Gehirn kann viel mehr, als du glaubst


sehr gut

In diesem Buch nimmt die Autorin uns mit auf ihre Erfahrungsreise. Sie erzählt von der eigenen Vergangenheit, von Schicksalsschlägen und Erlebnissen. Und von ihren Schlussfolgerungen und medizinischen Erkenntnissen zum Thema Gehirnforschung. Dabei nutzt sie einen äußerst interessanten und gut verständlichen Schreibstil, dem sich gut folgen lässt und sehr nahbar und authentisch wirkt. Mithilfe zahlreicher Anekdoten wird das Thema zudem vertieft und sehr gut umschrieben.
Eine wirkliche Anleitung zur Änderung negativer Verhaltensmuster fehlte mir jedoch, denn die enthaltenen Übungen zielen vielmehr darauf ab die eigene Situation zu reflektieren. Hiermit lässt sich war der IST-Zustand sehr gut festhalten, doch folgt die Autorin auch dem im Buch niedergeschriebenen Rat ihres Vaters und lässt den Leser seinen Weg selbst finden und wählen. Ob dies jedoch in einem Ratgeber, der ja darauf abzielt Informationen zu geben und Hilfestellung zu leisten, die meiste Methode ist, sei dahingestellt.
Ich jedenfalls hätte mir hier mehr Unterstützung gewünscht.

Bewertung vom 02.04.2024
Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2
Raabe, Marc

Die Dämmerung / Art Mayer-Serie Bd.2


sehr gut

Dieses Buch kommt mit sehr wenigen Protagonisten aus, die dem Leser auch schon aus „der Borgen“ bekannt sind. Auch die Handlung baut, wenn auch beide Bücher angeschlossene Fälle enthalten aufeinander auf, so dass ich dennoch das Lesen in chronologischer Reihenfolge empfehlen würde.
Im zweiten Fall von Art Mayer und Nele Tschaikowski wird eine Frau ermordet und seltsam arrangiert im Wald aufgefunden. Schnell fällt der Verdacht auf deren Tochter. Doch obwohl vieles für deren Schuld spricht recherchiert und ermittelt Art weiter und deckt dabei erstaunliches auf.
Neben dem Hauptstrang, der sich der Aufklärung des Falles widmet existiert ein weiterer in Form von Audioaufzeichnungen, deren Zusammenhang mit der Gegenwart erst nach und nach enthält werden.
Ganz so begeistert wie vom Band 1 bin ich von diesem Nachfolgeband jedoch nicht. Während ich im Buch zuvor Arts Vergangenheit noch als interessant und spannend empfand, wirkte sie nun auf mich mehr und mehr konstruiert und unglaubwürdig. Kann es so viel Zufall denn geben? Mich konnte dies leider nicht überzeugen.

Bewertung vom 31.03.2024
Essen wie eine vegane Kriegerin
Esselstyn, Jane; Esselstyn, Ann Crile

Essen wie eine vegane Kriegerin


ausgezeichnet

Auch wenn ich selbst bisher nicht vegan lebe, besitze ich ein paar Kochbücher, die sich mit dieser Ernährungsform befassen. Keines konnte mich bis dato so recht überzeugen, doch dieses hier ist anders:

Schon der erste Eindruck war durchweg positiv und dieser verstärkte sich sogar, je mehr ich mich mit diesem Buch befasst habe. Die Rezepte klangen toll und tatsächlich hab ich so Einiges darin gefunden, was auch mich Flexitarier sehr ansprach und auch Lust weckten es nachzukochen. Ob Frühstück, Burger, Salat oder Bowl... Ich würde behaupten, dass bei dieser Auswahl im Buch wirklich jeder etwas finden sollte! Denn nicht nur wird auf verschiedene Geschmäcker Rücksicht genommen, sondern sogar auf die Lebenssituation. So gibt es darunter auch Rezepte zum Mitnehmen oder welche, die sich rasch zubereiten und sich mit der Berufstätigkeit gut in Einklang bringen lassen.

Die Rezepte werden zudem sehr ansprechend präsentiert (auch wenn nicht zu jedem Rezept ein Foto vorhanden ist) und enthalten neben kleinen Anekdoten auch eine Information über ihre Wirksamkeit (Herz) oder nennen herzschonenden Alternativen.
Doch hervorstechen lassen dieses Buch auch die sehr umfangreichen Hintergrundinformationen, die verschiedene Lebensbereiche betreffen und Gesundheitsfragen beantworten. Dazu erfährt der Leser über die Geschichte der Autorinnen und Erfahrungsberichte einiger weiterer sogenannter Kriegerinnen und Rezeptgeber. Und dies sogar in erstaunlich kurzweiligen Ton, der diesem Buch einen schönen, vertraut familiären Touch gibt. Wow!

Es hat mich überzeugt und mich tatsächlich motiviert meine Ernährung zu ändern. Danke dafür!

Bewertung vom 27.03.2024
Das Schweigen des Wassers
Tägder, Susanne

Das Schweigen des Wassers


weniger gut

Langatmig und mit flacher Spannungskurve wird hier ein Geschehen geschildert, welches mich bis zuletzt nicht so recht fesseln konnte. Zwar sind die Charaktere schön ausgearbeitet und auch die Handlung und die polizeilichen Ermittlungen sind gut nachvollziehbar, doch der Funke sprang bei mir einfach nicht über. Wodurch mir auch das Schicksal des Bootsverleihers und einiger weiterer Personen eher kalt lies.
Angezogen vom recht auffälligen Cover hat mich dieses Krimi-Debüt von Susanne Tädger letztendlich doch sehr enttäuscht. Schreibstil und Genre harmonieren in meinen Augen nicht sehr gut miteinander. Und auch die interessante Buchbeschreibung verspricht mehr, als die Handlung letztlich hergibt. Interessant fand ich allein den gewählten Zeitpunkt der Handlung um 1980 und den spürbaren Einfluss der DDR auf das Geschehen.

Bewertung vom 27.03.2024
Ein Fest für alle! / Die Geburtstagsbande Bd.3
Schaumann, Claudia

Ein Fest für alle! / Die Geburtstagsbande Bd.3


ausgezeichnet

Es ist Herbst und die Geburtstagsbande ist beseelt vom Geist des Dia de Muertos. Naja, nicht ganz… während die Jungs versuchen einer Mitschülerin beizustehen um ihr trotz ihrer Trauer um ihre Oma eine unvergessliche Geburtstagsparty zu bescheren, ist Lu mit ihren Gedanken ganz woanders. Denn ihre Eltern haben sich angekündigt.
Oh, wir sind schon seit Band 1 glühende Fans dieser tollen Reihe. Die Herzlichkeit, Freundschaft und Empathie dieser Geschichten sind einfach wunderschön. Und auch wenn in diesem Band die Stimmung etwas gedrückter wirkt, ist das Buch dennoch voller schöner Momente, aber auch voll Spannung und Abenteuer.
Zudem macht es einfach Spaß daraus vorzulesen. Das Kind hängt an den Lippen und ist fasziniert vom Geschehen. Aber auch meinen Geschmack trifft diese Buchreihe sehr. Es hat etwas von einem modernen Bullerbü. Schön!

Bewertung vom 27.03.2024
Die erstaunliche Welt der Graugänse
Kleindorfer, Sonia

Die erstaunliche Welt der Graugänse


ausgezeichnet

Erstaunlicherweise scheint es im Verhalten der Graugänse sehr viele Parallelen zu unserem eigenen Agieren zu existieren. Was sie mit uns vereint und zu welchen Forschungsergebnissen Sonja Kleindorfer und ihre Kollegen gekommen sind, zeigt dieses Buch auf eine sehr interessante Art. Man bekommt Einblick in die Methoden, lernt die Schar und ihre Eigenheiten kennen und ist nicht selten davon verblüfft.
Mir war nie bewusst, wie interessant sich diese Tiere verhalten und welch Aufwand sich hinter solchen Studien verbirgt. Spannend aber war auch vom Werdegang der Stiftung zu lesen und von Anekdoten aus Sonja Kleindorfers und Konrad Lorenz Leben zu erfahren.
Dieses Buch erbrachte aus der Fülle an Informationen einen erstaunlich interessanten Einblick in die Verhaltensforschung und den Vorgängen im Arntal, welcher zusätzlich von eindrucksvollen Fotografien untermalt wurde.

Tatsächlich bin ich lange nimmer bei einem Sachbuch so in dessen Beschreibungen aufgegangen. Dank der kurzweiligen und eingängigen Sprache und der Fotografien hatte man fast schon das Gefühl vor Ort mit dabei zu sein und das beschriebene mitzuerleben. Dazu habe ich jedoch auch Erstaunliches erfahren. Die Gans als Tier wurde mir dabei sehr viel vertrauter und auch die Lust mich mit dieser Spezies näher zu befassen flammte auf. Wirklich toll!

Bewertung vom 25.03.2024
25 letzte Sommer
Schäfer, Stephan

25 letzte Sommer


ausgezeichnet

‚25 letzte Sommer‘ ist eine unglaublich lebenskluge und warmherzige Erzählung zweier Männer die zufällig aufeinandertreffen. Der eine entspricht dem, heute leider üblich gewordenen Bild eines Menschen- dank neuer Medien ständig präsent, überarbeitet, sich aus dem Blick verlierend und dem Leser dabei seltsam vertraut wirkend. Der andere jedoch ließ eine tiefe Sehnsucht in mir erklingen. Seine Lebenserfahrung und die offene, lebensbejahende und in sich ruhende Art steht hier im krassen Kontrast zum Erzähler. Dies unterstreichend ist der Stil des Buches ruhig, jedoch auch sehr interessant. Ein Sog, den man sich nur schwer entziehen kann. Man versetzt sich ganz intuitiv in die Position des Erzählers und erlebt und fühlt mit ihm, öffnet dabei auch sich selbst und beginnt zu hinterfragen. Wundervoll und tief bewegend. Ein Buch, dass in mir Wellen schlug, die noch lange spürbar sein werden. Danke dafür!

Bewertung vom 24.03.2024
Die Kunst der reduzierten Farbpalette
Soan, Hazel

Die Kunst der reduzierten Farbpalette


ausgezeichnet

Vorab sei gesagt, dass ich selbst noch kaum Erfahrung in der Aquarellmalerei besitze und meine Einschätzung zum Buch aus der Sicht eines Anfängers schildere.

Eine reduzierte Farbpalette lässt auf eher monochrome Bildgestaltung schließen, tatsächlich aber eröffnete mir dieses Buch eine Welt aus atmosphärischen, in ihrer Farbgestaltung sehr stimmigen und aufregend natürlichen Malereien. Wow!

Für die im Buch vorgestellte Technik der reduzierten Farbpalette werden nur bis zu 3 Farben verwendet, welche jedoch in ihren Eigenschaften bewusste gewählt werden um den gewünschten Effekt zu erzielen. Berücksichtig wird dabei nicht nur die allgemein gebräuchliche Farbtemperatur, sondern auch Eigenschaften wie Dominanz, Deckkraft, Farbtiefe und Granulation. Die hierfür notwendigen Grundlangen zu den Farben werden ausführlich und äußerst interessant erklärt und dargestellt, was mir als Anfänger regelrecht die Augen geöffnet hat und mir die Möglichkeit gab, die Farben tatsächlich auch zu begreifen.
Auch bieten wunderschöne Beispiele im umfangreichen Praxisteil zahlreiche Anregungen und Übungen für den eigenen Gebrauch, wobei es hier weniger um Schritt-für-Schritt Anleitungen zum Kopieren des jeweiligen Motivs handelt, sondern vielmehr anhand von Beispielen die Wirkung von Farbkombinationen aufgezeigt und erklärt wird, um rasch ein Gefühl für die jeweilig benötigte Kombination zu entwickeln. Das Gelernte lässt sich dadurch sehr individuell auf das eigenen Können und das jeweilige Einsatzgebiet umsetzen und bleibt für Künstler der unterschiedlichsten Erfahrungsstufen attraktiv.

In kürzester Zeit wurde dieses Buch zu meinem wertvollsten Helfer und Begleiter für mein Schaffen. Es ermöglicht mir den bewussten Einsatz von Farben und Stimmung, ist dabei jedoch, dank der beeindrucken Gemälde, auch ein Blickfang und schafft Anreiz und den Willen an sich selbst zu arbeiten, zu üben und sich auszuprobieren, um irgendwann vielleicht auch etwas Vergleichbares aufs Papier bringen zu können. Die Grundlagen hierfür wurden nun gelegt.

Bewertung vom 18.03.2024
Und Großvater atmete mit den Wellen
Teige, Trude

Und Großvater atmete mit den Wellen


gut

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich nur wenig wissen über den damals wütenden Krieg um Java besitze. Daher empfand ich es als durchaus interessant davon zu lesen, wobei jedoch aus dem Blickwinkel von Kriegsgefangenen erzählt wird und sich dieser hauptsächlich auf die Gefangenenlager beschränkt. Trotz des düsteren, bedrückenden Themas aber zog sich die Handlung stellenweise sehr und wirkte teilweise sogar etwas oberflächlich und skurril. Umstände, wie zum Beispiel, dass jemand in Armut Schuhe oder Mäntel wegen deren Aussehens ablehnen könnte, sind mir schlechtweg unbegreiflich und ließen mich leider mehr und mehr Abstand vom Schicksal der Menschen nehmen. „Und Großvater atmete mit den Wellen“ hörte ich als Audio aufgrund der positiven Stimmen des mir unbekannten ersten Bandes, Verständnisprobleme blieben jedoch aus. Yara Blümels Artikulation entspricht zwar nicht meinen Vorlieben, sie liest mir etwas zu langsam und lässt mich die Emotionen der Charaktere auch nur schwer erfassen, dennoch liest sie angenehm und melodisch. Letztendlich aber konnte mich dieser Roman nicht überzeugen, so dass ich zukünftig Anstand von Büchern und Hörbüchern dieser Autorin nehmen werde.