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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Hornita
Wohnort: 
Augsburg

Bewertungen

Insgesamt 610 Bewertungen
Bewertung vom 14.02.2024
Geheimbund der Raben / CATAN Bd.2
Teuber, Klaus

Geheimbund der Raben / CATAN Bd.2


ausgezeichnet

Gelungene Fortsetzung;
Den ersten Band fand ich toll und war erst unsicher, wie der zweite Band sein würde, der 18 Jahre später spielt. Ich muss aber sagen, dass er mich innerhalb kürzester Zeit begeistert hat, da man zum einem liebgewonnene Charaktere wiedertrifft und zum anderen erwachsen gewordene andere Figuren neu kennenlernt. Die Geschichte ist glaubhaft und nachvollziehbar und es wird gelungen geschildert, wie das Leben auf CATAN von schicksalhaften Entscheidungen und Zufällen geprägt ist. Besonders gut gefällt mir, wie der Pragmatismus der Menschen geschildert wird, die dadurch flexibel auf ihre Schicksale reagieren. Gleichzeitig werden wieder verschiedene Themen im Geschehen verarbeitet, vom Handwerk über Politik und Religion ist alles dabei. Mir hat diese intelligent gemachte Fortsetzung sehr gut gefallen und ich freue mich auf den dritten Teil, bin aber gleichzeitig schon traurig, dass es dann vorbei sein soll.

Bewertung vom 09.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


sehr gut

Spannender Thriller;
Mich hat angenehm überrascht, dass das Buch ein bisschen an klassische Krimi-Settings mit einem abgeschlossenen Raum und einer überschaubaren Anzahl an Verdächtigen erinnert hat und die technischen Aspekte der KI im Hintergrund geblieben sind. Ich hatte anfangs ein bisschen Angst, dass es zu IT-lastig oder technisch sein könnte, aber so war es überhaupt nicht. Die Geschichte ist sehr spannend, gut aufgebaut, jede der Personen hat Geheimnisse, die nach und nach gelüftet werden und am Ende gibt es einige Überraschungen. Die Geschichte wird hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt, eine Person im Kontrollraum und eine Person im „Spiel“, in einer neuartigen Version Escape Room. Dadurch bekommt man als Leser viel mit, ist aber auch auf das beschränkt, was diese Personen erleben. Das Geschehen in der Burg entwickelt sich nach und nach und nach einer gewissen Zeit wiederholen sich manche Dinge, so dass ich mich kurz gefragt habe, ob das bis zum Ende so weitergeht. Aber dann ging es auch schon in das letzte Drittel und es gab einige rasante, überraschende Entwicklungen. Die Geschichte ist sehr spannend, aber der Twist hätte etwas früher kommen dürfen, da ich schon ungeduldig wurde.

Bewertung vom 08.02.2024
Der Tod steigt aus dem Sarkophag
Ryley, Ronald

Der Tod steigt aus dem Sarkophag


sehr gut

Nicht realistisch, aber unterhaltsam;
Ich habe den ersten Band aus dieser Reihe „Der Tod bucht Zimmer 502“ ebenfalls gelesen, aber das ist so lange her, dass ich sagen kann, dass man jeden Band für sich lesen kann, da die Fälle jeweils abgeschlossen sind. Die Hauptfiguren sind sehr sympathische und skurrile Charaktere, was das Ganze sehr unterhaltsam macht. Im Vergleich zum ersten Band fand ich hier nicht nur die Figuren sondern auch die Handlung etwas „drüber“, als nicht wirklich realistisch. Auch die Gedankenwelt des Detective Inspector Teddy Chan war mir zu ausufernd und unrealistisch. Seine Verliebtheit in Millionärstochter Alison Granville nimmt einfach zu viel Raum ein. Trotzdem war die Geschichte gut zu lesen und als solides Cosy Crime Buch bekommt es von mir 3,5 Sterne, also aufgerundet vier.

Bewertung vom 08.02.2024
Der stille Vogel / Karlstad-Krimi Bd.3
Mohlin, Peter;Nyström, Peter

Der stille Vogel / Karlstad-Krimi Bd.3


ausgezeichnet

Auch der dritte Band ist top;
Dies ist bereits der dritte Band aus dieser Krimi-Reihe und ich war wieder sehr zufrieden. Die beiden Vorgängerbücher habe ich auch gelesen, aber da jeder Fall für sich steht kann man problemlos in Band drei einsteigen. Es gibt zwar eine übergeordnete Geschichte um John Adderley, aber die ist für den jeweiligen Fall nicht relevant. Erst sah es für mich lange so aus, als wäre der Täter absehbar und ich war einige Zeit überrascht ob dieser Vorhersehbarkeit, aber dann gab es im letzten Drittel doch noch einen unerwarteten Twist, eigentlich mehrere und deshalb vergebe ich wieder volle fünf Sterne, weil das einfach gut gemacht war und ich es so gar nicht habe kommen sehen. Trotzdem war es glaubhaft und realistisch, wirklich unterhaltsam. Die Reihe hebt sich durch die interessanten Fälle von der Masse ab, da sie nicht in Großstädten spielen, sondern in der Region Karlstad verwurzelt sind und man einiges über die lokale schwedische Geschichte erfährt.

Bewertung vom 08.02.2024
Eskalationsstufen
Rieger, Barbara

Eskalationsstufen


ausgezeichnet

Der Titel ist Programm;
Die Dynamik der Beziehung wird eindringlich und absolut nachvollziehbar erzählt. Es gibt anfangs kaum negative Anzeichen, aber ein komisches Gefühl, das sich verdichtet. Auch Freundinnen machen komische Bemerkungen. Es wird glaubhaft geschildert, wie es langsam zu psychischem und physischem Missbrauch kommt, wie sich die dominanten und manipulativen Seiten Joes zeigen. Man möchte Julia manchmal zurufen „Tu´s nicht“, so eindringlich sind die Szenen und Charaktere beschrieben. Auch die zeitliche Ansiedlung mit der Isolation zum Buchende hin ist intelligent gewählt. Es kann sich jeder, der diese Zeit erlebt hat, die Umstände vorstellen und nachfühlen. Die langsame Eskalation wird so eindringlich beschrieben, dass ich das Buch in einem Rutsch lesen musste. Der Titel ist sehr treffend und im Nachricht erklärt die Autorin auch die wissenschaftliche Basis der acht Eskalationsstufen, die man im Einzelnen beim Lesen nicht erkennen kann, weil die Geschichte so gut gemacht ist. Ein wichtiges Buch, das einen Hinschauen lässt!

Bewertung vom 08.02.2024
Idefix und die Unbeugsamen - Flatterhafte Jugend
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Flatterhafte Jugend


ausgezeichnet

Vom Bilderbuch zum Buch;
Durch die Idefix-Geschichten bekommen Kinder Einblick in das gallische Universum parallel zu den Erwachsenen mit den Asterix-Geschichten, das finde ich einfach eine gelungene Idee. Dadurch, dass es jetzt auch schon eine ganze Reihe geworden ist, können die Kinder auch ihre Lieblingscharaktere wiederfinden, was den Einstieg ins Lesen unheimlich erleichtert. Es gibt wieder viele liebevolle Details, zum Beispiel ist die Skyline vom Rom am unteren Ende jeder einzelnen Seite abgebildet. Die Geschichte ist kindgerecht, aber mit vielen Anknüpfungspunkten für Erklärungen und weitergehende Geschichten und vermittelt zeitgleich Bildung auf dem Erstleserniveau. Die Römer wollen die Mühle schließen und so wird den Kindern direkt die Bedeutung einer Mühle vermittelt. Die Tiere sind wieder sehr sympathisch gezeichnet und machen Lust auf mehr. Die Aktionen der Unbeugsamen werden durch die Zusammenarbeit der einzelnen Tiere erst zum Erfolg und es wird auch vermittelt, dass ein Handicap kein Hindernis ist, sondern jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und Erfahrungen zum Teamerfolg beiträgt. Ganz nebenbei wird auf wenigen Seiten viel Wichtiges vermittelt. Die Kapitel haben eine angemessene Länge, die Schriftart ist deutlich und die Schrift ist so groß, dass Erstleser sie gut erkennen können. Empfehlenswert!

Bewertung vom 08.02.2024
Murder in the Family
Hunter, Cara

Murder in the Family


ausgezeichnet

Cold Case mal anders;
Dieser Krimi ist wirklich etwas Besonderes und genial gemacht. Die Erzählstruktur ist wie eine Dokumentation oder Mitschrift der zugrundeliegenden Cold Case-Fernsehserie mit Regieanweisungen, Gesprächsausschnitten, Social Media Kommentaren, usw. Es gibt keinen übergeordneten Erzähler, sondern die Geschichte erzählt sich aus den Fakten. Als Leser hat man das Gefühl ernst genommen zu werden, da man sich selber aufgrund dieser Daten ein Bild machen kann. Auf den ersten Seiten war diese Erzählart etwas ungewöhnlich, hat mich dann aber so begeistert, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Es ist intelligent gemacht, sehr spannend und hat einige Überraschungen zu bieten. Zu Beginn war mir nicht klar, wie aus so wenig Informationen über die damalige Tat so viel spannende Unterhaltung werden könnte, aber die Begeisterung für dieses Buch ist wirklich gerechtfertigt.

Bewertung vom 08.02.2024
Verborgen / Mörderisches Island Bd.3
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


ausgezeichnet

Toller Island-Krimi;
Dies ist das dritte Buch aus dieser Reihe und ich habe sie bisher alle gelesen. Jeder Fall steht für sich und ist unabhängig von den anderen zu Lesen. Die Kleinigkeiten, die mich am ersten und zweiten Buch gestört hatten (zu viel über das Privatleben der Ermittler), wurden in diesem Buch verbessert, weshalb ich dafür keinen Abzug mehr mache. Hier ist jetzt der Fokus mehr auf dem Fall und weniger auf Elmas Privatleben. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Eine Stärke der Autorin sind für mich die Perspektivwechsel auf viele Personen, die allesamt psychologisch ausgefeilt und glaubwürdig sind. Es ist gut aufgebaut und bleibt geheimnisvoll, da man die Perspektiven von Personen liest, deren Relevanz für den Fall man noch nicht einordnen kann. Die Ermittlungen sind gründlich und nachvollziehbar, insgesamt sehr glaubhaft. Für mich war es eine Lesevergnügen, diese leisen und logischen Ermittlungsschritte nachzuvollziehen. Die Fakten werden nach und nach aufgedeckt und so wird die Tragödie sichtbar. Der Fall war für mich absolut nachvollziehbar.

Bewertung vom 30.01.2024
Das dunkle Versteck / Kommissar Konrad Bd.5
Indriðason, Arnaldur

Das dunkle Versteck / Kommissar Konrad Bd.5


sehr gut

Alte Fälle und Isländische Geschichte;
Da ich bereits andere Bücher aus der Kommissar Konrad-Reihe gelesen habe, konnte ich mich gut mir der leicht traurigen Grundstimmung anfreunden. Mir gefällt sehr gut, wie er sich jetzt als Rentner in alte Fälle hineinbeißt und nach vielen Jahren noch in der Lage ist, Sachverhalte aufzuklären. Auf mich wirken die Geschichte natürlich und organisch, kein bisschen konstruiert. Die Bücher der Konrad-Reihe haben übergeordnet das Motiv, dass sich Konrad versessen darum bemüht, den Mord an seinem Vater aufzuklären. In jedem einzelnen Buch gibt es dann wiederum einen ungelösten, alten Fall, der aus verschiedenen Gründen wieder aktuell wird. Auch die Besonderheiten Islands und die historische Situation finde ich sehr interessant und auch hier gut eingebaut. Alles hängt zusammen, man kennt sich, das wirkt sich auf die Ermittlungen mal negativ, mal positiv aus. Der Schreibstil ist einwandfrei, Arnaldur Indridason ist nicht umsonst ein sehr erfolgreicher Autor. In der Mitte des Buches war mir das Thema mit seinem Vater dann doch etwas zu viel, das wurde dann aber gut gelöst und ich glaube, dass es jetzt abgeschlossen ist. Ich wurde gut unterhalten, aber es ist sicher nicht das beste Buch des Autors.

Bewertung vom 30.01.2024
TOD AM BERG
Reinsch, Moni

TOD AM BERG


gut

Tolles Setting, schwacher Plot;
Der Schreibstil ist sehr angenehm und man merkt, dass die Autorin schon länger schreibt. Die Idee des Settings in Südtirol zu der Zeit, in der es nicht von Touristen wimmelt, sondern sich die Anwohner selber wiederfinden und erholen ist eine tolle Idee. Die Liebe der Autorin zu Südtirol ist greifbar und macht sich in den sehr treffenden Beschreibungen bemerkbar. Auch die Charaktere der Hauptfiguren haben mir gut gefallen. Leider hat mich der Plot enttäuscht, da keine richtigen Ermittlungen stattfinden und die Todesfälle eher zufällig wirken. Die Polizei wird in all ihren Ausprägungen und Behörden übertrieben dilettantisch dargestellt, das war einfach zu unrealistisch und nicht witzig oder „cosy“. Auch gibt es Dinge, die sehr oberflächlich beschrieben werden, zum Beispiel der Beruf Raphaels, da hätte es noch etwas mehr Recherche sein dürfen, um nachvollziehbar zu werden. Ich habe lange zwischen drei und vier Sternen geschwankt, aber die wirklich schwache Handlung wird von vielen privaten Aktivitäten Raphaels überlagert, so dass man kaum von Krimi sprechen kann. Deshalb leider nur drei Sterne.