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Benutzername: 
pepponeh
Wohnort: 
B.S.
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 144 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2014
Ostseesühne / Pia Korittki Bd.9
Almstädt, Eva

Ostseesühne / Pia Korittki Bd.9


sehr gut

Klappentext:
Im Feuerlöschteich auf einem Bauernhof entdeckt ein Postbote eine halb verweste männliche Leiche. Von den Bewohnern des Hofes, einem Ehepaar und seinem 16-jährigen als zurückgeblieben geltenden Sohn, fehlt jede Spur. Pia Korittki übernimmt die Ermittlungen - und findet heraus, dass vor Jahren ein merkwürdiges Gerücht im Dorf kursierte, dem jedoch nie jemand nachgegangen ist: Auf dem Hof soll damals ein Mädchen gefangen gehalten worden sein ...

Meine Meinung:
Pia Korittki und ihr schwuler Kollege Broders sind ein eingespieltes Team. Sie verstehen sich blind, obwohl der neue Chef sowohl etwas gegen Schwule hat als auch seine Vorurteile gegen berufstätige alleinerziehende Mütter. Anfangs lernen wir erst einmal die verschiedenen Charaktere kennen, und hier hat wirklich jeder seine Besonderheiten. Was dann folgt, ist solide Polizeiarbeit, die allerdings auch nur wenig Spannung aufkommen lässt. Trotzdem macht es der angenehm zu lesende Schreibstil der Autorin leicht, dem Geschehen zu folgen, ohne dass es irgendwann langweilig wird. Aber nach etwas 200 Seiten kommt alles, was ich anfangs so sehr vermisst habe. Plötzlich tauchen Thriller-Elemente auf, die Spannung steigt mehr und mehr und am Ende ist man völlig überrascht, obwohl die Lösung passend und schlüssig ist.
Durch diese tolle Wendung am Ende hat sich die Autorin bei mir 4 Sterne verdient, und es wird sicher nicht das letzte Buch gewesen sein, was ich von ihr lese.

Bewertung vom 26.03.2014
Nachts, wenn der Tiger kommt
McFarlane, Fiona

Nachts, wenn der Tiger kommt


weniger gut

Ruth verbringt ihren Lebensabend alleine in ihrem Haus am Meer. Zu ihren beiden Söhnen hält sie überwiegend übers Telefon den Kontakt. In ihrer Einsamkeit erfindet sie immer wieder Ereignisse, von denen sie dann später nicht mehr weiss, ob sie es geträumt hat, oder ob es Realität war. Als eines Tages eine Frau namens Frida bei ihr auftaucht und behauptet, eine amtlich bestellte Betreuerin zu sein, erhofft Ruth sich etwas Abwechslung in ihrem Leben.
Fiona McFarlane war mir als Autorin absolut unbekannt. Und ich muss zugeben, dass weder das Cover noch der Klappentext mich ansprachen oder gar zum Kauf des Buches animieren würden. Und so beginnt das Buch auch aus der Sicht der alternden Ruth, die mitten in der Nacht ihren Sohn anruft, weil sie glaubt, ein Tiger sei in ihrem Haus. Da hab ich mich schon gefragt, ob sie wirklich der Überzeugung ist, oder ob sie einfach nur mal wieder die Stimme ihres Sohnes hören wollte. Die Autorin beschreibt jede einzelne Szene sehr bildlich und auch das Haus und die Landschaft hatte ich immer vor Augen. Vielleicht sind es gerade diese Beschreibungen, die das Buch in meinen Augen sehr in die Länge ziehen und eben auch langweilig werden. Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich eher der Thriller-Fan bin, also ist „Nachts, wenn der Tiger kommt“ auch nicht so ganz mein Beuteschema. Allerdings lese ich auch gerne mal etwas anderes zwischendurch. Die Spannung habe ich in dem Buch sehr vermisst, und doch wollte ich am Ende auch wissen, was es mit Frida auf sich hat. Weglegen wollte ich es dann doch nicht. Wirklich überzeugen konnte es mich allerdings nicht.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2014
Zuhause in Fukushima
Brandner, Judith

Zuhause in Fukushima


sehr gut

Die Katastrophe von Fukushima ist uns alle noch in Erinnerung. Allerdings sind die Bilder sehr schnell aus den Medien auch wieder verschwunden. Judith Brandner zeigt uns vor Augen, was der 11.März 2011 für die Bewohner von Fukushima und der Umgebung verändert hat. Und immer wieder wird deutlich gemacht, wie sehr der Staat versucht hat, die Katastrophe zu vertuschen und zu verharmlosen.
Die Autorin befragt die unterschiedlichsten Schichten von Bäuerin über Komponist bis zum Arzt. Und alle haben gemeinsam, dass sie ihre Heimat und teilweise auch ihre Existenz verloren haben. Allein gelassen vom Staat, versuchen sie, sich ein neues Leben aufzubauen. Und manche kommen sogar bis an den Rand der Sperrzone zurück, weil sie gar nicht wissen, wohin sie sonst gehen sollen.
Das Buch macht dem Leser deutlich, wie schnell sich das komplette Leben ändern kann und wie mutig und doch vorsichtig die Menschen in Fukushima mit dieser Veränderung umgehen. Ich empfand kein Mitleid, aber tiefe Bewunderung für die Menschen. Und doch regt das Buch sehr zum Nachdenken an, weil diese Katastrophe eben nicht nur in Japan passieren kann, sondern uns alle angeht.

Bewertung vom 02.03.2014
Der Hof
Beckett, Simon

Der Hof


weniger gut

Auf der Flucht vor der Polizei durch Südfrankreich gerät Sean in eine Bärenfalle. Die Töchter des Bauern, auf dessen Hof die Falle stand, wollen Sean wieder gesund pflegen. Als Sean langsam wieder zu Kräften kommt und ihm sogar Arbeit auf dem Hof angeboten wird, merkt er immer mehr, dass irgendetwas hier nicht stimmt.

„Der Hof“ ist in erster Linie ein Roman, Thriller-Momente sind doch eher selten. Über viele Seiten hinweg passiert einfach gar nichts. Und da die Protagonisten mit den Hofbewohnern auch sehr überschaubar bleiben, fand ich das Buch einfach nur langweilig. Ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn eigentlich bin ich ja ein Beckett-Fan. Aber ich musste mal wieder feststellen, die „David-Hunter-Reihe“ ist einfach das Beste, was Herr Beckett je geschrieben hat. Diese Bücher sind sehr spannend und verdienen den Namen Thriller absolut. Aber alles, was mit diesem Ermittler nichts zu tun hat, hat mich bisher enttäuscht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Bücher von zwei unterschiedlichen Autoren geschrieben wurden.
„Der Hof“ hat eigentlich eine einfach gestrickte Handlung, was aber trotzdem spannend zu schreiben wäre. Aber dennoch habe ich hier das Gefühl, dass Herr Beckett nur die Seiten voll machen wollte. Für mich ein enttäuschendes Leseerlebnis, das lediglich gegen Ende etwas spannender wurde, obwohl auch dieses vorhersehbar war.

19 von 31 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.01.2014
Eine Liebe zwischen den Zeiten (eBook, ePUB)
Neuffer, Sabine

Eine Liebe zwischen den Zeiten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lea ist alles andere als begeistert, als sie von ihrer Großmutter ein Haus in Braunschweig erbt. Mit ihr hatte sie keinen Kontakt und deshalb will sie das Haus auch so schnell wie möglich wieder loswerden. In Deutschland angekommen, verliebt sie sich sofort in die Antiquitäten, die in der Wohnung scheinbar liebevoll arrangiert wurden. Nur zufällig findet sie während des Hausputzes ein Zeitfenster, das es ihr ermöglicht in das Jahr 1938 zu gelangen. Dort muss sie zu ihrem Schrecken feststellen, dass auch damals die Möbel schon im Haus standen, nur dass dieses nicht ihrer Oma sondern einem jüdischen Arzt gehörte. Carl, ein alter Freund ihres Vaters kann sie davon überzeugen, dass sie nicht verrückt wird, und so beginnt für Lea ein Sommer, wie sie ihn sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen konnte.

Sabine Neuffer ist mit diesem Buch ein Werk gelungen, dass den Leser mitreißt, zum Nachdenken bringt und vor allem in eine Zeitepoche eintauchen lässt, die zum Glück die meisten von uns nicht selbst erleben mussten. Diese Zeit zu beschreiben ist ihr so gut gelungen, dass man meint, selbst den Zeitsprung mitzuerleben. Das Haus wird so bildlich beschrieben, dass man sogar die Muster der Teppiche zu sehen glaubt.
Hauptsächlich handelt der Roman von der Liebesgeschichte zwischen Daniel und Lea und von ihren Problemen, da Lea versucht, Daniel mit seiner Tochter und Enkelin zu retten. So kann Lea zwar immer wieder zwischen den Zeiten hin- und herpendeln, aber eine Mitnahme von Gegenständen ist nur in eine Richtung möglich. Die Autorin hat für jede aufkommende Frage eine logische Erklärung zu bieten, so dass das Buch nie unglaubwürdig oder übertrieben scheint.

Mich hat das Buch restlos begeistert, ich habe von Beginn an mitgefiebert, ob und vor allem wie Lea ihr Vorhaben umsetzen kann. Für mich war dieses Buch ein absolutes Lesehighlight, das ich jedem Liebhaber von romantischer Literatur uneingeschränkt empfehlen kann.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2014
Die Kälte in dir / Kristina Reitmeier Bd.1
Kern, Oliver

Die Kälte in dir / Kristina Reitmeier Bd.1


weniger gut

Ein Serienkiller made in Germany. Das ist eigentlich genau ein Thema für mich. Doch leider konnte mich der in diesem Fall wenig fesseln. Schon gleich zu Beginn hatte ich große Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Erschwerend kam hinzu, dass gleich sehr viele Personen auftauchten, die natürlich erst mal alle genau beschrieben werden mussten. Das nahm für mich dem ganzen etwas die Spannung. Als ich mich die ersten hundert Seiten erst einmal durchgequält hatte, wurde es zwar besser, allerdings verwirrten mich immer noch die vielen Namen. Das mag vielleicht daran liegen, dass mich das Buch nicht so fesselte, dass ich an der Geschichte dran bleiben konnte. Vielleicht waren einfach meine Lesepausen zu lange.
Die Auflösung selbst kam dann für mich zwar etwas überraschend, dafür aber auch ziemlich unglaubwürdig.
Fazit: Ein Thriller, der wahrscheinlich jedem Tatort-Zuschauer gefallen wird, mir war er allerdings etwas zu emotionslos und zu viel Kriminalroman, dafür zu wenig Thriller.