Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Cybergirl
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 444 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2023
Wer das Vergessen stört / Die Canterbury-Fälle Bd.1
Duncan, Tessa

Wer das Vergessen stört / Die Canterbury-Fälle Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Lily Brown hatte als Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury gearbeitet.
Mittlerweile hat sie sich als Psychologin in einer Praxis niedergelassen.
Zwei Patientinnen halten sie in Atem.
Samantha Harris, die immer wieder häuslicher Gewalt ausgesetzt ist und nicht bereit ist ihren Ehemann zu verlassen.
Die Zweite ist Vera Osmond, sie leidet unter Panikattacken die immer schlimmer werden und sogar ihr Job in Gefahr ist.
Lily denkt, dass die Behandlung von Vera erfolgreich abgeschlossen ist als sie einen Anruf von ihr bekommt.
Lily die gerade mit Samantha Harris beschäftigt ist kann den Anruf nicht entgegennehmen.
Als sie zu einem späteren Zeitpunkt zurückruft ist Vera nicht mehr zu erreichen.
Kurz darauf wird Vera tot aufgefunden. Sie hat Suizid begangen.
Lily glaubt nicht daran, dass Vera Selbstmord begangen hat und stellt Nachforschungen an. Dabei gerät sie selbst in Lebensgefahr.

„Wer das Vergessen stört“ ist der erste Band der Reihe „Die Canterbury-Fälle“ von Tessa Duncan.

Die Autorin ist mir schon lange unter ihrem Klarnamen Marita Spang und dem Pseudonym Marie Lacrosse bekannt. Mit zahlreichen historischen Romanen hat die Autorin mich erfreut. Jetzt wagt sie sich als Tessa Duncan in das Genre Krimi.
Und auch hier glänzt die Autorin.

Ihre Charaktere sind interessant und lebendig.
Die Psychologin Lily Brown hat nach einer gescheiterten Beziehung ihren Job bei Scotland Yard aufgegeben und unterhält jetzt eine Praxis.
Ganz abgeschlossen hat sie mit ihrem Ex allerdings nicht.

Samantha Harris ist eine der Patientinnen von Lily.
Sie wird von ihrem Mann auf brutale weiße immer wieder misshandelt. Man kann kaum verstehen warum Frauen diese Männer immer wieder in Schutz nehmen, ihnen verzeihen oder die Schuld bei sich selber suchen.
Dass ist aber wohl oft so und so wird der Fall Samantha Harris sehr realistisch geschildert.

Vera Osmonds Fall ist da schon etwas komplizierter. Die Panikattacken die sie immer wieder bekommt beziehen sich auf ein Erlebnis in ihrer Kindheit.
In Psychologie kenne ich mich nicht besonders gut aus.
Aber die Therapieansätze die Lily Brown umsetzt sind wirklich interessant.
Ich fand es spannend zu lesen wie die Psychologin die Kindheitserinnerungen an die Vera keine Erinnerung hat aus ihr herauskitzelt und wie sie Vera Selbstschutzmechanismen an die Hand gibt.
Man spürt, dass Tessa Duncan weiß wo von sie schreibt, schließlich ist sie promovierte Psychologin.

Der Krimi ist gut aufgebaut. Man lernt die Charaktere erst gut kennen. Kann sich mit den Patientinnen vertraut machen. Dann wird Vera tot aufgefunden.
Lily die sich zum einen Vorwürfe macht, dass sie für Vera nicht erreichbar war und zum anderen nicht an einen Selbst Mord glaubt versucht die letzten Tage von Vera zu rekonstruieren.
So erfahren auch die Leser*innen wie das damals in Veras Kindheit wirklich war.

Tessa Duncan baut nach und nach Spannung auf die sie bis zum Ende aufrecht hält.
Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Mit „Wer das Vergessen stört“ hat die Autorin keinen blutrünstigen Krimi veröffentlicht sondern eine spannenden auf Psychologie aufgebauten Kriminalroman.

Mir war es eine Freude „Wer das Vergessen stört“ zu lesen und ich freue mich jetzt schon wenn die Reihe weitergeht.

Bewertung vom 05.10.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Historik und Spannung kunstvoll miteinander verflochten

Klappentext:
Wien, 1895: In der Gruft unter dem Stephansdom finden Touristen zwischen Knochen und Schädeln eine männliche Leiche. Das Gesicht vor Entsetzen verzerrt, ansonsten unversehrt. Ist der Mann vor Angst gestorben? Was hat ihn dermaßen in Panik versetzt? Während im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts der Spiritismus grassiert und an jeder Ecke Séancen abgehalten werden, pochte der Tote, ein Gelehrter auf die Naturwissenschaften und deckte Schwindler auf. Hat er sich dabei die Finger verbrannt? Parallel zu den von Leopold von Herzfeldt geführten Ermittlungen wird der Totengräber Augustin Rothmayer durch seine Adoptivtochter Anna auf etwas anderes aufmerksam. Im Waisenhaus der Stadt verschwinden immer wieder Kinder. Vergreift sich jemand an den Schutzlosen oder geht wirklich ein Geist um in der Donaumetropole?

„Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist der 3. Band der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch.

Der Autor hat ein Händchen für interessante Protagonisten.
So hat er auch für diese Reihe wieder tolle Charaktere geschaffen.
Der Totengräber, ein kauziger Wiener gefällt mir besonders gut.
Auch der Ermittler Leopold von Herzfeldt und die Tatortfotografin Julia Wolf waren mir schnell sympathisch.

Dieser Fall ist mit besonderer Vorsicht zu behandeln. Der Polizeirat setzt deshalb bewusst seinen Ermittler Inspektor Leopold von Herzfeldt ein.
Das Opfer aus der Krypta ist Dr. Lichtenstein und dazu noch mit Leopold Herzfeld befreundet.
Julia Wolf, die wie immer am Tatort die Fotos macht ist beim Entwickeln der Bilder erstaunt. Auf den Bildern wird etwas abgebildet das sie am Tatort nicht gesehen hat.
Ob es wirklich in der Gruft spuckt?
Wieder wird der Totengräber Augustin Rothmayer um Hilfe gebeten.
Dabei hat August Rothmayer im Moment ganz andere Sorgen.
Von seiner Adoptivtochter hat er gehört, dass nachts Kinder aus dem Schlafsaal des Waisenhauses geholt werden.
Da Ende 19. Jahrhunderts der Aberglaube und der Spiritismus groß war, ist es nicht so einfach zu Beweisen, dass hinter dem Mord und der Kindesentführung kein Geist steckt.

Der Schreibstil von Oliver Pötzsch gefällt mir schon immer sehr gut.
Der Autor versteht es Spannung aufzubauen und auch seine Leser*innen immer wieder in die Irre zu führen.
Oliver Pötzsch vermittelt viel interessantes Wissen auf eine unterhaltsame Art und es macht immer wieder Spaß seine Bücher zu lesen.
Besonders seine Historischen Romane wie die Faustus Reihe haben mich gefesselt.
In der Totengräber Reihe verknüpft Oliver Pötzsch gekonnt Historie und Krimi miteinander.
Ich habe den 3. Band genauso wie der beiden vorherigen verschlungen.
Jetzt hoffe ich, dass die Reihe weitergeht.

Bewertung vom 03.10.2023
Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

Die Lebensgeschichte einer Hollywood-Diva

Schon jung muss die kleine Elizabeth höchsten Ansprüchen genügen: Ihre Mutter Sara hat ihr ehrgeizige Ziele gesetzt. Die kleine Liz soll der größte Stern am Himmel Hollywoods werden. Schon als Zehnjährige ergattert Elizabeth einen Vertrag bei der namenhaften Agentur MGM. Ihr erster großer Film »Lassie« macht sie schlagartig zum Megastar, ihr Leben findet ab diesem Augenblick fast ausschließlich am Filmset statt. Ein liebevolles Umfeld aus Familie und Freunden kennt sie nicht. Sie begibt sich auf die Suche nach einer Liebe, groß genug, um diese Lücke zu füllen.

„Elizabeth Taylor von Juliana Weinberg ist eine Romanbiografie über eine der wohl größten Diven Hollywoods.

Elizabeth war schon als Kind eine Schönheit. Ihre Mutter wollte aus ihr einen Star machen. So sorgte sie dafür, dass Elisabeth schon mit 10 Jahren bei MGM unter Vertrag kam.
Von da an nahm Elizabeths Kariere ihren Lauf.
Nur eins Vermisste sie als Kind, die Liebe. Die hat ihr die ehrgeizige Mutter nicht gegeben.
So war sie ihr lebenslang auf der Such nach Liebe und Zuneigung.

Juliana Weinberg ist es sehr gut gelungen das Leben der großen Hollywood-Diva einzufangen.
Die Autorin beschreibt wie Elizabeth schon als Kind vor der Kamera stand.
Ihre Mutter war sehr ehrgeizig und strebte immer dazu ihrer Mutter zu gefallen. Doch Mutterliebe bekam sie nie.
Das führte auch dazu, dass sie mit 18 Jahren Nick Hilton heiratete.
Juliana Weinberg fängt die Atmosphäre gut ein.
Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt, dieser Satz passt zum Leben von Elizabeth Taylor.
Sie war 8mal verheiratet. Immer mit der Überzeugung die große Liebe gefunden zu haben.
In der Erzählung begleiten die Leser*innen Elizabeth Taylor von 1939 – 1991 und der Epilog führt die Leser*innen noch in das Jahr 2003.
Am Anfang wird das Leben der Diva detailreich geschildert. Je älter Elizabeth wird um so mehr Zeitsprünge macht die Geschichte.
So bleibt es interessant das Leben von Elizabeth Taylor zu verfolgen.

Juliana Weinberg erzählt die Lebensgeschichte von Elizabeth Taylor so, als hätte sie Elizabeth selbst gekannt.
Die Geschichte ist atmosphärisch und facettenreich.
Der Schreibstil von Juliana Weinberg ist flüssig und gut verständlich.

In der Romanbiografie „Elizabeth Taylor“ zeigt die Autorin auch Seiten von Elizabeth Taylor die man so noch nicht kannte.
Ein großartiges Buch über eine großartige Schauspielerin.

Bewertung vom 01.10.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


ausgezeichnet

Ein großartiger Debütroman

Klappentext:
1918 trifft die bodenständige Ella im oberbayerischen Schloss Elmau auf die glamouröse Ilsabé. Es entsteht eine ebenso unzerbrechliche wie komplizierte Freundschaft, die Kriege übersteht, Jahrzehnte überdauert und dramatische Geheimnisse bewahrt.
Schon als Mädchen träumt Ella Blau aus Bad Tölz von eigenen Schuhen aus Leder, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen in das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Geht es nur um verlorene Bilder oder doch um viel größere Verluste? Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln.

„Porträt auf grüner Wandfarbe“ ist ein großartiger Debütroman von Elisabeth Sandmann.

Der Roman hat zwei Zeitebenen.
Es ist das Jahr 1992 als Gwen einen Anruf von ihrer Tante Lily bekommt.
Tante Lily möchte mit Gwen nach Berlin zu ihrer Freundin Lotte fahren und dann sollen alle zusammen in die ehemalige DDR und danach nach Polen reisen.
Trotzdem Gwen andere Pläne für ihren Urlaub hat stimmt sie ihrer Tante zu.
Bedingung ist das Gwens Freundin Laura mitfährt.
Zusammen begeben sich die vier Frauen auf eine Reise in die Vergangenheit.

Der zweite Handlungsstrang erzählt aus der Vergangenheit.
Es beginnt 1918 und im Mittelpunkt steht die junge Ella.
Ella, deren Eltern es sich nicht leisten können das Mädchen weiter zur Schule zu schicken fängt in einer Pension in Bad Tölz an zu arbeiten.
Nach einigen Jahren beschließt Ella in München eine kaufmännische Ausbildung zu absolvieren.
Danach verschlägt es Ella in das Schlosshotel Elmau.
Dort lernt sie auch ihre Schicksalsfreundin Ilsabé kennen.

Elisabeth Sandmann hat mich mit ihrem Debütroman begeistert.
Ihre Charaktere sind so echt und lebendig wie man es selten erlebt.
Man bekommt beim lesen den Eindruck, als kenne man die Personen persönlich.
Am meisten hat mich Ella beeindruckt. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen strebt sie immer nach einem besseren Leben.
Mit Ella zusammen erlebt man das Leben der 1920er Jahre in Berlin.
Dabei hält Ella vieles aus ihrem Leben in roten Tagebüchern fest. Auf diese Aufzeichnungen stößt Gwen, sie sind die Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Elisabeth Sandmann fängt die Atmosphäre in ihrem Roman gut ein. Sie beschreibt Handlungsorte so, dass die Leser*innen sich richtiggehend dort hin versetzt fühlen.
Ganz langsam bekommt man ein Bild der Vergangenheit. Stück für Stück setzt sich aus den alten Aufzeichnungen und den Briefen ein Bild zusammen.

Elisabeth Sandmann hat mich mit ihrem flüssigen und gut verständlichen Schreibstil und ihrer detaillierten Beschreibung gefesselt.
Es hat nicht lang gedauert bis die Geschichte mich völlig in ihren Bann gezogen hat.

Elisabeth Sandmann ich mit „Porträt auf grüner Wandfarbe“ eine komplexe Familiengeschichte mit interessanten Charakteren gelungen.
Den Namen der Autorin sollte man sich auf alle Fälle merken.

Bewertung vom 29.09.2023
Wie ein Stern in mondloser Nacht
Sand, Marie

Wie ein Stern in mondloser Nacht


ausgezeichnet

Emotional erzählte Geschichte

Klappentext:
Immer größer wird die Schere zwischen Arm und Reich im Berlin der 50er-Jahre. Das sieht auch die Hebamme Henni Bartholdy mit wachsender Sorge. Wie kann es sein, dass im Deutschland des Wirtschaftswunders verzweifelte Mütter ihre ungewollten Babys aus Scham und schierer Not aussetzen oder gar töten? Als auch Hennis große Liebe, der Arzt Ed von Rothenburg, keine Antwort weiß, handelt sie. Kurzerhand stellt sie eine Apfelsinenkiste in den Hinterhof ihres Geburtsraumes auf. Bis tatsächlich das erste Findelkind in der Klappe liegt– und lebt!

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ von Marie Sand ist eine emotional erzählte Geschichte einer heimlichen Heldin.

Im Mittelpunkt steht die Hebamme Henni Bartholdy.
Berlin 1947Jahre, die Nachwirkungen des Kriegs sind noch deutlich zu spüren. Es herrscht immer noch Armut.
Auch Henni lebt mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in einer Kellerwohnung.
Die Mutter hält die Familie mit Putzstellen über Wasser.
Als Henni für ihre Mutter einspringt und das Putzen bei der Familie von Rothenburg übernimmt trifft sie auf Eduard, den Sohn der Familie.
Beide fühlen sich einander magisch angezogen. Doch der Sohn einer reichen Familie und die Tochter der Putzfrau, dass geht gar nicht.
Das Schicksal trennt die beiden jungen Leute.
Henni der das Wohl von Kindern, gerade in dieser schweren zeit besonders m herzen liegt lässt sich im Krankenhaus Waldfriede zur Hebamme ausbilden.
Immer wieder erfährt Henni, dass verzweifelte Frauen ihr Kind aussetzen oder gar töten.
Ihr kommt die Idee eine Kiste in den Hinterhof zu stellen. Eines Tages liegt wirklich ein Baby darin. Ein Baby das die Chance hat zu überleben.
Dass war der beginn der Babyklappe, die vielen Babys ein überleben oder gar eine liebende Familie beschert hat.

Es gibt noch einen zweiten Handlungsstrang. Der führt die Leser*innen in das Jahr 2000.
Die 45jährige Journalistin Liv, die selbst adoptiert wurde interessiert sich für die Babyklappe. Hierbei stößt sie auf das Krankenhaus Waldfriede und auf die Hebamme Henni Bartholdy.

Marie Sand erzählt die Geschichte einer heimlichen Heldin.
Es gibt viele Stellen im Buch die mich sehr berührt haben.
Die Nachkriegszeit wird sehr authentisch aufgegriffen. Die Armut die zu dieser Zeit noch vielerorts herrschte, obwohl immer vom Wirtschaftswunder die Rede ist wird gut vermittelt.
An Hand der Liebe zwischen Henni und Eduard von Rothenburg wird die Schere zwischen Arm und Reich, die sehr weit auseinanderklafft verdeutlicht.
Der Schreibstil von Marie Sand ist gut verständlich und flüssig. Die Autorin vermittelt eine emotionale Stimmung.
Nach wenigen Seiten konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

„Wie ein Stern in mondloser Nacht“ ist die emotionale Geschichten einer stillen Heldin, die mich sehr berührt hat.

Bewertung vom 28.09.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Spannender Schweden-Krimi

In Schweden sind Sportferien. Ganz Åre ist voll mit Touristen.
Da wird die Leiche eines Mannes gefunden.
Der Mann wurde schwer misshandelt und dann getötet.
Wenn man seiner Ehefrau und seinen Freunden glauben schenkt, dann war das Opfer voller Lebensfreude und überall beliebt.
Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ermitteln unter Hochdruck ohne einen Verdächtigen zu finden.
Dann wird noch die Frau eines freikirchlichen Pastors vermisst.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Vermissten und dem Opfer?

„Tief im Schatten“ ist der zweite Band der Pollar-Krimireihe von Viveca Sten.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Hanna Ahlander ist Polizistin mit Leib und Seele.
Sie setzt sich für Frauen denen Gewalt angetan wird ein.
Sie kann einfach nicht wegsehen. Auch nicht bei einem Kollegen.
Dafür legte ihr Vorgesetzter ihr nahe den Dienst in Stockholm zu quittieren und sich eine andere Dienststelle zu suchen.
In Åre hat sie bei der Polizei einen befristeten Vertrag bekommen und fühlt sich dort sehr wohl.

Auch Daniel Lindskog geht in seinem Beruf als Polizist auf.
Er übernimmt die Ermittlungen im Fall des Mordopfers.
Die Ermittlungen sind aufreibend und Daniel fühlt sich hin und hergerissen zwischen seiner kleinen Familie und seinem Job.
Zuhause wartet Frau und Kind auf ihn. Er ist erst vor ein paar Monaten Vater geworden und hat sich geschworen ein besserer Vater zu sein als es seiner war.
Seit er den Fall übernommen hat kommt er immer erst spät am Abend müde nach Hause.
Wie schon im ersten Fall fühlt sich auch hier seine Frau wieder zurückgesetzt und mit dem Baby alleine gelassen.
Daniel muss alle Kraft aufwenden um sein hitziges Temperament unter Kontrolle zu bekommen.

Schon gleich zu Beginn wird die Männerleiche gefunden. Man ist also sofort mittendrin.
Es ist spannend den Ermittlungen zu folgen. Die Autorin hat so einige Wendungen in ihrer Geschichte eingeflochten.
Ich hatte verschiedene Verdächtige, doch das Ende war schon eine Überraschung.
Zwischendrin gibt es immer wieder Kapitel die aus dem Leben von Rebecka und ihrer unglücklichen Ehe mit einem Pastor erzählen, die ich mit Spannung verfolgt habe.
Die Verbindung zu der eigentlichen Geschichte wird allerdings erst später klar.

Viveca Sten erzählt den Krimi sehr atmosphärisch. Die Kälte und die Dunkelheit sind auf jeder Seite spürbar.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd. Die Protagonisten sympathisch und der Fall ist spannend.
Durch die relativ kurzen Kapitel und die Ortswechsel wird man dazu verleitet immer weiter zu lesen.

„Tief im Schatten“ ist ein spannender Band der neuen Krimireihe.
Wer die Sandhamn Krimis mag wird die Polarkreis Krimis lieben.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band der Polarkreis Reihe

Bewertung vom 26.09.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


sehr gut

Spannender Krimi aus Dänemark

Klappentext:
Der Selbstmord eines Häftlings auf Freigang, der Tod einer Museumsangestellten und ein dreieinhalb Jahre zurückliegender Mord an einem Journalisten, diese Fälle können keine Gemeinsamkeit haben. Oder doch? Die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich gerade als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht hat, versucht genau das herauszufinden. Unterstützung erhält sie dabei von Hannah Leon, einer Krisenpsychologin, die gerade selbst einen Schicksalsschlag erlitten hat, und Nima Ansari, einem iranischen Automechaniker, der in einem der Fälle unter Mordverdacht gerät. Gemeinsam stoßen sie auf eine dunkle Vergangenheit, die jemand unbedingt geheim halten will. Mit allen Mitteln …

„Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes“ ist der erste Band der Liv-Jensen-Reihe von Katrine Engberg.

Es ist der erste Fall für die ehemalige Polizistin Liv Jensen, die sich als Privatdetektivin selbstständig gemacht hat. Liv wird von einem Freund, der bei der Polizei in Kopenhagen arbeitet in die Ermittlungen eines Mordes an einem Journalist, der Jahre zurück liegt hinzugezogen.
Bei den Ermittlungen trifft Liv auf den Automechaniker Nima Ansari.
Der stand schon einmal unter Mordverdacht an einer Museumsangestellten.
Eine von Liv’s Nachbarinnen ist die Krisenpsychologin Hannah Leon, ihr Bruder hat bei einem Freigang Selbstmord begangen. Wenn es den Selbstmord war.

Bei ihren Ermittlungen kommt Liv der Verdacht auf, dass alle drei Taten zusammenhängen. Von der Krisenpsychologin Hannah und dem Automechaniker Nima unterstütze taucht sie tiefer in die Fälle ein.

Das Team aus den drei Ermittelnden gefällt mir gut.
Sie haben alle ihre Ecken und Kanten und auch ein schweres Päckchen zu tragen.

Katrine Engberg versteht es Spannung aufzubauen und sie auch über weite Strecken zuhalten.
Die Autorin schreibt sehr lebendig. Die Beschreibung ihrer Charaktere sehr.
Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben.
Man kann sich alles sehr gut vorstellen, hat schnell ein Bild im Kopf.

„Glutspur - Die Wurzeln des Schmerzes“ ist, auch wenn der erste Band manchmal ein paar Längen hatte, ein vielversprechender Auftakt einer neuen Krimireihe.

Bewertung vom 22.09.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


ausgezeichnet

Auch der 2. Band begeistert

Klappentext:
Granada im Sommer 2016. Bei einem Einbruch in ein Luxushotel nahe der Alhambra ist ein surrealistisches Gemälde gestohlen worden, das dessen Besitzer, den deutschen Verteidigungsminister, in große Erklärungsnot bringt. Zu blutig ist die Spur des Gemäldes, die von den Folterkellern der Franco-Diktatur bis in die Ministerien der Bonner Republik reicht.
Von seinem Mentor Peter Barrington wird Lomberg beauftragt, das Gemälde für den Minister aufzuspüren. Unterstützung erhält er dabei von der resoluten Kriminalrätin Sina Röhm. Schnell aber wird den beiden klar, dass es hier keineswegs nur um den Diebstahl eines als verschollen geltenden Gemäldes geht, sondern um ein damit verbundenes Vermächtnis von immenser politischer Sprengkraft.
Auch für Lomberg selbst ist die Sache heikel. Einerseits kreuzt das Gemälde nicht zum ersten Mal seinen Weg, andererseits muss er sich gleich zu Beginn der Ermittlungen die schmerzhafte Frage stellen, auf wessen Seite er eigentlich steht.
Doch die Zeit drängt schon bald wird aus der Suche nach dem Kunstwerk eine Hetzjagd und Lomberg vom Verfolger zum Verfolgten.

„Die Akte Madrid“ ist der 2. Band der Lennard-Lomberg-Reihe von Andreas Storm.
Schon der erste Band „Das neunte Gemälde“ hat mich in Atem gehalten.

Die Handlung ist recht komplex. Die Geschichte hat drei Zeitebenen.
Die Gegenwart ist 2016.
Lennard Lomberg ist ein gefragter Kunstexperte und dafür bekannt, verschollene Gemälde wieder zu beschaffen.
In diesem Band bekommt er den Auftrag ein Gemälde, dass aus einem Luxushotel gestohlen wurde aufzufinden.
Das Gemälde gehört dem Verteidigungsminister, der möchte aber nicht, dass die Aufmerksamkeit auf ihn gelenkt wird. Die Vergangenheit des Gemäldes ist mit Blut befleckt.

Kriminalrätin Sina Röhm unterstützt Lomberg bei der Suche.
Sie ist Leiterin des Dezernats für Kunst- und Kulturgutkriminalität beim BKA und die Freundin von Lomberg.

Die Vergangenheit führt die Leser*innen in die Jahre 1943 und in die 1960er Jahre.
Seit das Gemälde 1943 beschlagnahmt wurde gilt es offiziell als verschollen.
Hier führt Andreas Storm seine Leser*innen wieder in die Nazi-Zeit zurück. Aber auch der Bürgerkrieg während dem Franco-Regime spielt eine Rolle.
Die Spuren des Gemäldes führen immer wieder zum Vater des Verteidigungsministers.

Andreas Storm hat mit seinem Kunstexperten Lennard Lomberg einen interessanten Protagonisten erschaffen.
Schon im ersten Band hat man ja die Charaktere gut kennengelernt.
Das Gemälde und dessen Geschichte zieht sich durch das gesamte Buch und ist das Bindeglied zwischen den Zeitebenen.
Man erfährt viel von den politischen Hintergründen.
Interessant zu lesen ist, wie eng Spanien und Deutschland zu dieser Zeit verbunden waren.
Andreas Storm hat in seinem Kriminalroman „Die Akte Madrid“ Realität und Fiktion kunstvoll vermischt.
Daraus ist ein spannender und komplexer Kriminalroman entstanden.
Ich habe schon viel über Kunstraub in der Nazizeit gelesen.
Viele wertvolle Kunstobjekte sind heute noch verschollen und Kunstexperten wie Lennard Lomberg suchen noch immer nach den Kunstwerken.

Der Schreibstil des Autors ist gut verständlich. Er baut sehr gut Spannung auf und fügt interessante historische Details in seine Geschichte ein.
Am Ende des Buchs gibt es noch ein hilfreiches Figurenverzeichnis in dem auch die Historischen Personen näher erläutert werden.

Ich habe „Die Akte Madrid“ mit großem Interesse und großer Freude gelesen.
Jetzt freue ich mich auf Lennard Lombergs 3. Fall.

Bewertung vom 15.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


ausgezeichnet

Sehr spannend

Klappentext:
Emily Brandt hat ihre Schlosshochzeit mit William Nihlzén minutiös geplant. Nur drei Dinge hat sie nicht unter Kontrolle: das Wetter, ihre Mutter Annika und ihren Bruder Erik. Das Wetter spielt mit, doch während der extravaganten Feier kommt es zu Spannungen, verschüttete Wahrheiten kommen an die Oberfläche und kurz nach Mitternacht liegt eine Leiche am Ufer des Öresunds.
Acht Jahre zuvor zerriss die idyllische Mittelklasse-Existenz der Familien Brandt und Nihlzén durch ein furchtbares Ereignis. Freundschaften und Ehen zersplitterten. Und jetzt treffen alle wieder aufeinander bei dieser Hochzeit, die sie für immer verbinden soll.

„Nur eine Lüge“ von Malin Stehn ist ein spannender Thriller aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die Familien Brandt und Nihlzén.
Die Familien sind verfeindet. Doch jetzt wollen Emily Brandt und William Nihlzén heiraten.
Das sorgt für ordentlich Sprengstoff.

Man wird schon im Prolog mitten in die Geschichte katapultiert.
An einer Uferböschung wird eine Leiche gefunden.
Wer es ist erfahren die Leser*innen noch lange nicht.

Dann teilt sich die Geschichte in zwei Handlungsstränge.
Der Ablauf der Hochzeit wird aus verschiedenen Perspektiven von Familienangehörige der Familie Brandt erzählt.
Und auch die Geschehnisse vor 8 Jahren, die zum Bruch zwischen den Familien geführt hatte wird aus diesen verschiedenen Perspektiven geschildert.

Malin Stehn erzählt die Geschichte mit viel Spannung.
Die Perspektivwechsel machen die Geschichte facettenreich.
Jeder hat so seine eigene Wahrheit.
So bekommt man langsam Stück für Stück eine Ahnung was in der Vergangenheit geschehen ist.

Mich hat das Buch nach wenigen Seiten gefesselt.
Die Geschichte ist spannend und durch die vielen Sichtweisen sehr kurzweilig.
Einmal angefangen konnte ich kaum aufhören mit lesen.

„Nur eine Lüge“ war mein ersten Buch von Malin Stehn aber bestimmt nicht mein letztes.