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Benutzername: 
Tialda von bibliofeles.de
Wohnort: 
Saarland
Über mich: 
schwarzromantische Buchliebhaberin

Bewertungen

Insgesamt 239 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2014
Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker
Wong, David

Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker


weniger gut

Rezension:

“Das infernalische Zombie-Spinnen-Massaker” von David Wong zu lesen, war für mich ein Experiment. Zwar finde ich Horror und auch humorvolle Literatur toll, doch habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Mischung selten gut zusammenpasst – wie auch in diesem Fall.

Das Prinzip ist nicht schlecht – die Aufmachung des Buches löst oft ein Schmunzeln aus und der ‘Warnsatz’ auf einer der ersten Seiten “Achtung! Dieses Buch enthält drastische Beschreibungen von Monstern und männlichen Geschlechtsorganen!” traf genau meine Art von Humor. Außerdem fand ich die Anmerkungen, die ‘handschriftlich’ an den Rand des Textes gesetzt wurden ziemlich witzig – doch jetzt kommt das Aber:

Für die knapp 400 Seiten brauchte ich unendlich lange. Während ich die Gags am Anfang noch gut fand, wurden diese irgendwann immer flacher und ich musste mich immer wieder zwingen, weiterzulesen, da ich mich jedes Mal neu in den Text und den Schreibstil einfinden musste – so machte mir von Seite zu Seite weniger Spaß, dieses abstruse Stück Literatur zu lesen.

Es geht darum, dass Spinnen eine kleine Stadt, deren Name sehr auffällig nicht genannt wird, überrennen, sich in ihre Opfer einnisten und deren Gehirn übernehmen. Das Problem ist, dass nur der Protagonist, David Wong (ja richtig, der, der auch als Autor genannt wird) die Biester sehen kann und ihm natürlich niemand glaubt – mal abgesehen von seinem chaotischen Kumpel John. Der Buchverlauf handelt grob gesagt davon, dass die beiden die Stadt (und sich selbst) retten müssen.

Anfangs fand ich dieses Prinzip richtig gut – die Protagonisten erinnerten mich sehr an die Protagonisten der Simon Pegg-Filme (z.B. Shaun of the dead). Aber je weiter die Story fortschreitet, umso absurder wird die Handlung und … ja – wie gesagt, ich habe mich nur noch durchgeschleppt.

Ich bin mir nicht sicher, wem ich das Buch empfehlen soll – es gibt wohl durchaus Leute, die das Buch zum Schreien komisch finden (der Mann lachte z.B. immer wieder verzückt und hysterisch auf), aber ich gehöre definitiv nicht dazu und bleibe mit einem “Hm.. aja.” zurück.

Fazit:

Was bei anderen ein ‘lachend auf dem Boden rollen’ auslöst, lässt mich nur mit einem verständnislosen Fragezeichen über dem Kopf zurück – … aber kultige Buchaufmachung.

Bewertung vom 19.04.2014
Bevor ich falle
Lindner, Lilly

Bevor ich falle


gut

Rezension:

Nachdem ich von Lilly Lindners Debüt “Splitterfasernackt” so begeistert war, wollte ich mir auch ihr zweites Buch, und gleichzeitig ihr Romandebüt “Bevor ich falle” nicht entgehen lassen. Und nun stehe ich vor einem gewissen Zwiespalt – denn eigentlich möchte ich es nicht zugeben, wenn mir das Buch eines Autoren, den ich mag, nicht so zusagt.

Der Schreibstil ist zwar gut und auch fesselnd, aber nicht ganz so berührend, wie ich es von “Splitterfasernackt” kannte. Zwar ist die Autorin weiterhin eine Wortjongleurin, doch hatte sie sich selbst mit ihrem ersten Buch die Messlatte fast unerreichbar hoch gelegt.

Mit der Geschichte an sich verhält es sich genauso. Nachdem ich mich Lilly Lindner nach ihrer Autobiografie unglaublich nah fühlte, hinterlies die Protaginstin in “Bevor ich falle”, Cherry, kaum Eindruck bei mir. Klar – eine Biografie ist persönlicher, doch trotzdem kann man sich ja auch fiktiven Personen in Geschichten nahe fühlen. Ehrlich gesagt war mir Cherry sogar irgendwie unsympathisch, weil ich es wahnsinnig unfair von ihr fand, wie sie mit den Personen, die sich für sie einsetzen umgeht – angeknackste Psyche hin oder her. Ihre Geschichte ist tragisch, aber war doch ziemlich genervt von ihr.

Trotz allem würde ich aber von diesem Buch nicht zwingend abraten. Ich denke, wäre dies das erste Buch gewesen, das ich von der Autorin gelesen hätte, dann wäre mein Urteil unvoreingenommen und nicht so ‘hart’ ausgefallen. Wobei dieses Urteil auch nicht wirklich hart ist – “Bevor ich falle” ist an sich trotzdem ein gutes Buch, das es verdient gelesen zu werden und das durchaus fesseln kann.

Fazit:

Kann sich nicht mit “Splitterfasernackt” messen – davon abgesehen aber eine Geschichte, die den Leser trotz irgendwie unsympathischer Protagonistin fesselt.

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Bewertung vom 19.04.2014
Schlimmes Ende
Ardagh, Philip

Schlimmes Ende


gut

Rezension:

Von Philip Ardaghs “Schlimmes Ende” versprach ich mir anhand des Covers und des Klappentextes ein makaber-witziges Kinderbuch, vielleicht sogar mit ‘Tim-Burton-Touch’. Das war es aber dann leider doch nicht.

Soviel steht fest – der Autor hat einen Schreibstil, denn man so schnell nicht vergisst. Allerdings hat mir dieser nicht so ganz zugesagt. Man kommt zwar flüssig durch den Text – was für ein Kinderbuch auch wichtig ist – doch der Humor war selbst mir zu flach, und ich mag flachen Humor eigentlich. Mir kamen die Witze oft einfach nur extrem gezwungen vor, wie z.B. dass Eddies kranke Eltern das Bett nur dreimal am Tag verlassen dürfen und sich diese drei Male dann für sportliche Aktivitäten aufsparen. Außerdem bestehen viele Gags daraus, dass sich Sätze einfach nur in einer anderen Konstellation wiederholen.

Die Geschichte an sich ist ziemlich verrückt. Eddies Eltern sind krank und deshalb soll er, bis sie wieder gesund sind, bei seinem Onkel und seiner Tante bleiben, die beide das Wort ‘wahnsinnig’ im Namen tragen – und das nicht ohne Grund. Das Buch handelt von der Reise von Eddies Elternhaus zu dem Haus seiner Verwandten, weshalb ich nicht so ganz verstanden habe, warum das Buch nach dem Haus des Onkels betitelt wurde. Das verrückte daran sind die Charaktere – vor allem Eddies Tante, die ein ausgestopftes Tier mit sich führt, fand ich irgendwie toll.

Die Geschichte wurde in 11 Kapitel unterteilt, wobei es sich bei jedem Kapitel um eine Art “Folge” handelt, die der Autor seinem Neffen laut Vorwort nach und nach ins Internat geschickt hat. Aus diesem Grund sind die Kapitelnamen dann auch in der Machart wie z.B. Kapitel 1 “1 Wellig an den Rändern – In welcher Eddie Dickens zu seinem eigenen besten weggeschickt wird” – man erfährt also schon in der Überschrift was geschehen wird.

Sympatisch fand ich die Zeichnungen, die sich überall in der Geschickte wiederfinden und die dem Zeichenstil auf dem Cover gleichen. Vor allem diese Bilder entlockten mir dann doch immer wieder ein Schmunzeln und ich denke, dass auch Kinder sich sehr darüber amüsieren können.

Fazit:

Eine kurzweilige Unterhaltung, deren extrem flachen Humor man mögen muss und die vor allem Kindern gefallen dürfte.

Bewertung vom 19.04.2014
Schwingen aus Stein
Honisch, Ju

Schwingen aus Stein


sehr gut

Rezension:

Ein tiefer Wald in Bayern, ein Fluch, eine fanatische Bruderschaft, eine Gouvernante, die mit ihrer Schülerin auf der Flucht ist, seltsame Herren, die den beiden Frauen helfen wollen und beunruhigend viele Raben – genau das ist der Stoff aus dem Ju Honisch ihr neuestes Werk “Schwingen aus Stein” gemacht hat.

Genretechnisch setzt sich die Geschichte aus Fantasy und einem guten Schuss Historie zusammen, und so taucht der Leser in die Welt des 19. Jahrhunderts ein, in der nichts so ist, wie es zunächst scheint – denn es existiert die Macht der Magie und zudem bevölkern allerhand unheimliche Wesen den Wald, in dem sich alles abspielt.

Die Story besteht aus mehreren groben Handlungssträngen – so geht es zum einen um die Gouvernante Konstanze, die mit ihrem Schützling Clarissa vor deren Onkel flieht, denn das Mädchen gilt durch seine gelegentliche geistige Abwesenheit als schwachsinnig. Zum anderen gibt es da auch noch zwei amerikanische Magier, die für ihre Loge auf der Suche nach wichtigen Büchern sind, durch einen Zufall in die Flucht der beiden Frauen verwickelt werden und – ganz Gentleman – selbstverständlich helfen. Außerdem versucht auch ein Landadliger die Frauen zu retten, der, wie sich nach kurzer Zeit herausstellt, ein haariges Geheimnis mit sich herumträgt.

Zu den Gegenspielern gehören die Bruderschaft des Lichts, die in den flüchtigen Frauen Hexen vermuten und ein Verbrecher, der ebenfalls hinter den beiden her ist – jedoch aus anderen, wenn auch ebenso unangenehmen Gründen. Und dann sind da noch ein seltsames, vogelartiges Wesen namens Karreg, das Clarissa mit sich nimmt, und eine unheimliche Zwischenwelt, die einen der Hauptcharaktere immer wieder in sich zieht.

Klar ist – langweilig wird es in dieser Geschichte nicht, denn man wird von Kapitel zu Kapitel in die verschiedenen Handlungsstränge der Protagonisten katapultiert, schlägt sich zwangsläufig auf eine der Seiten und fiebert dann mit seinen Helden. Lesen lässt sich der Schreibstil der Autorin übrigens gut, zumindest wenn man mit veralteten Begriffen und Redewendugen kein Problem hat.

Abgerundet wird das Werk mit einem Personenregister am Anfang und einer Begriffserklärung am Ende – wer sich also für bis ins Detail ausgebaute Fantasygeschichten begeistern kann, dem sei “Schwingen aus Stein” wärmstens ans Herz gelegt.

Fazit:

Eine Hetzjagd durch den Bayernwald, in dem hinter jedem zweiten Baum eine andere unheimliche Begegnung auf die Protagonisten wartet – bis ins kleinste Detail durchdachter Fantasy in Zeiten des 19. Jahrhunderts.

Bewertung vom 19.04.2014
Sachen machen
Bogdan, Isabel

Sachen machen


gut

Rezension:

Wie oft würde man gern etwas ausprobieren und macht es aus verschiedenen Gründen doch nicht – genau das kennt auch die Autorin und Übersetzerin Isabel Bogdan und geht in “Sachen machen: Was ich immer schon tun wollte” konsequent dagegen vor.

Interessant und oft auch witzig berichtet die Autorin von den 43 ‘Sachen’, die sie für dieses Projekt einfach mal ausprobiert hat. Für jede Aktivität gibt es ein Kapitel und so eignet sich dieses Buch sehr gut, den Leser in der Handtasche zu begleiten und Wartezeiten zu verkürzen.

Gut fand ich die Vielfalt der ausprobierten Sachen. Sportarten sind genauso vertreten wie verschiedene entspannende Aktivitäten und auch ‘Über-den-Tellerrand-schau-Sachen’ und Dinge, die man in die Sparte ‘Ungewöhnlich’ einordnen kann werden neugierig ausprobiert. So versucht sich Isabel Bogdan z.B. im Rhönrad und beim Tauchen, lässt sich beim Floating treiben, hängt mit Punks ab und geht auf ein Metalfestival oder spaziert fröhlich durch das große Modell eines Darms, während sie noch die Erinnerung vom Schweine schlachten im Kopf hat.

Lange im Kopf bleibt “Sachen machen” aber wahrscheinlich nicht, dafür ist es einfach zu uneinprägsam und trivial.

Fazit:

Nette Unterhaltung für zwischendurch.

Bewertung vom 19.04.2014
Deutschland misshandelt seine Kinder
Tsokos, Michael;Guddat, Saskia

Deutschland misshandelt seine Kinder


gut

Rezension:

Ein Buch wie “Deutschland misshandelt seine Kinder” von Michael Tsokos und Saskia Guddat zu lesen, ist meiner Meinung nach die Pflicht eines jeden Erwachsenen. Wir alle waren Kinder, garantiert wurden mehr als ‘nur einige’ in verschieden schweren Graden misshandelt – und wer hätte sich als Kind nicht gewünscht, dass einem ein Erwachsener hilft, und selbst wenn es ein Fremder ist!?

Die Autoren wollen mit diesem Buch ein Tabuthema ansprechen und vor allem eine Diskussion lostreten. An dieser Stelle fragte ich mich aber ehrlich gesagt: Sollte dieses Buch dann nicht jedem zugänglich gemacht werden? Ein Hardcover mit nicht einmal 300 Seiten ist mit 20 Euro schon teuer genug, aber hätte es hier nicht auch eine unaufwändige Taschenbuchausgabe für 5 Euro getan? An diesem Punkt hinkt das Prinzip in meinen Augen. Klar – die Autoren und auch der Verlag verdienen ihr Geld damit, aber im Auftrag der Aufklärung wäre ein bisschen ehrenamtliches Engagement auch nicht schlecht.

Wenn ich schon dabei bin, würde ich auch gerne gleich auf meinen zweiten Kritikpunkt zu sprechen kommen: Klischees. Für den unaufmerksamen Leser wird folgende Botschaft ankommen: “Die Mischung aus Gepierct, Tättowiert, Harz4 und Muskeln = der Vorzeige-Kinderschläger” – die meisten der genannten Fallbeispiele bedienen sich auch genau an diesem Typ Mensch. Ich kenne jedoch genug Leute, auf die dieses Muster zutrifft und die einem Kind nie etwas zu Leide tun könnten und fühle mir persönlich durch das indirekte “Vorsicht vor Gepiercten und Tätowierten” etwas auf den Fuß gestiegen.

Klar – in einem Fall wie diesem ist es vielleicht nicht mal so schlimm, etwas übertriebene Vorsicht zu schüren – und vor allem möchte ich gar nicht abstreiten, dass (zumindest körperliche) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in ärmeren Familien möglicherweise öfter vorkommt als wo anderes – aber es störte mich, dass nur am Rande erwähnt wird, dass das natürlich nicht immer so sein muss und dass so etwas auch ‘in den besten’ Familien passieren kann. Die Relation zueinander erschien mir zwischen ‘arm und reich’ einfach zu weit auseinanderklaffend.

Nun fragt man sich wahrscheinlich, warum ich dann trotzdem noch 3 von 5 Sternen vergebe… – Ganz einfach: Allein das Thema aufzugreifen und zu publizieren ist viel wert. Zudem wurde auf viele wichtige Ansätze eingegangen – zum Beispiel auch auf das Thema “Warum der Kinderschutz versagt” (mich erschütterte die Gleichgültigkeit mancher Sozialarbeiter) und auf die Rechte der Opfer. Zudem gibt es ein Kapitel das sich “Eingreifen, statt wegschauen” nennt – auch das ist recht gut geworden.

Und manchmal ermutigt das Buch sogar dazu, selbst aktiv zu werden…

Fazit:

Macht wachsamer, regt zum Nachdenken und auf jeden Fall zu Diskussionen an – Allerdings sollte ein Aufklärungsbuch mit einem solchen Thema auch unbedingt für den kleinen Geldbeutel erhältlich sein.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2014
Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung
D'Urbano, Valentina

Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung


ausgezeichnet

Rezension:

Allein der Titel von Valentina D’Urbanos Debüt “Mit zwanzig hat man kein Kleid für eine Beerdigung” und das melancholische Cover machten mich neugierig auf dieses Buch. Der Klappentext tat dann sein Übriges und so wollte ich diese Geschichte unbedingt lesen.

Das Buch beginnt im Sommer 1987. Die Protagonistin Beatrice, kurz Bea, verbringt ihren letzten Tag in La Fortezza (= Die Festung), einem Viertel einer italienischen Stadt, das nicht einmal die Polizei freiwillig betritt. Es ist der Tag, an dem Beas ‘Zwilling’ beerdigt wird – allerdings waren Alfredo und Bea nicht wirklich Zwillinge, sondern beste Freunde.

An diesem Tag erinnert sich Bea an ihr Leben in La Fortezza zurück und erzählt so ihre und Alfredos Geschichte, welche mich wirklich tief berührt und gefesselt hat. Das Viertel in dem sich der Großteil der Story abspielt wurde von seinen Bewohnern komplett besetzt – man kann es nicht anders sagen: es ist ein Viertel, das von Asozialen bewohnt wird. Die Kinder und Jugendlichen haben keine Perspektive und es regiert das ‘Gesetz der Straße’.

Man merkt deutlich, dass auch die Autorin in einem ähnlichen Viertel in Rom aufgewachsen ist, denn Beas Beschreibung und auch die etwas derbe Art zu erzählen sind absolut glaubwürdig. Man fühlt sich während des Lesens, als wäre man selbst dort gewesen und auch die Beziehung die Bea und Alfredo zueinander haben, erklärt sich einem nach und nach aus den äußeren Umständen.

Zuerst nur Nachbarn, hält sich der Junge immer mehr bei Beas Familie auf, da sein Vater ihn und seine beiden Brüder immer im Suff verprügelt. Obwohl sich die beiden Kinder nicht wirklich leiden können, bauen sie etwas auf, das ich persönlich eine ‘Hass-Liebe’ nennen würde und werden später ein Paar, das sich in einer Art Co-Abhängigkeit befindet. Und wie man anhand der ersten Seite schon feststellt: Die Geschichte geht tragisch aus.

Leser, die sich für berührende wie erschütternde Geschichten aus den untersten Schichten der Gesellschaft interessieren, werden dieses Buch ebenso wenig aus der Hand legen können wie ich, sobald mit dem Lesen angefangen wurde.

Fazit:

Eine berührende und erschütternde Geschichte über eine schmerzhafte Liebe aus der ganz untersten Schicht der Gesellschaft.

Bewertung vom 19.04.2014
Fürchte nicht das tiefe blaue Meer
Tucholke, April G.

Fürchte nicht das tiefe blaue Meer


gut

Rezension:

Von April Genevieve Tucholkes “Fürchte nicht das tiefe blaue Meer” versprach ich mir wegen des atemberaubenden Covers in Verbindung mit dem spannend klingenden Klappentext ein 5-Sterne-Buch. Leider waren meine Erwartungen hier doch etwas zu hoch gessteckt.

Die Autorin berichtet aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Violet White, die mit ihrem Zwillingsbruder in einem großen Haus namens “Citizen Kane” direkt am Meer wohnt. Violets Erzählung liest sich leicht und locker weg und man nimmt ihr den nachdenklichen Teenager absolut ab.

Da sich die Eltern der White-Zwillinge, ein Künstlerpaar, in Europa befinden und den Kindern langsam das Geld ausgeht, beschließen sie das Gästehaus zu vermieten – und prompt findet sich auch jemand der einziehen möchte, nämlich der geheimnisvolle River West, der nicht viel älter als die Zwillinge ist und in den sich Violet sofort verliebt.

Kurz nach Rivers Ankunft beginnen die rätselhaften Geschehnisse auch schon und irgendwie ahnt Violet auch, dass er wohl damit zu tun haben muss, doch sobald sie in seine Nähe kommt, übt er eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus, so dass sie sich ihm nicht enziehen kann – obwohl sie weiß, dass es besser für sie wäre.

So zieht sich das dann durch beinahe die ganze Geschichte. Von den Schilderungen der schrecklichen Vorfälle war ich etwas enttäuscht. Man sollte meinen, dass einen ein recht detailliert geschilderter Selbstmord erschüttert, doch irgendwie kam das Ganze nicht in geballter Kraft bei mir an. Genauso riefen auch gespenstische Erscheinungen leider keine Gänsehaut hervor. Obwohl Violet Angst hat, bleibt eine gewisse Distanz zwischen ihren Gefühlen und dem Leser und es nervte mich auch etwas, dass sie sich River so hirnlos hingibt – nach nicht mal einem Tag.

Die düstere Kulisse, die den Ort am Meer umgibt, in dem die Geschichte spielt, hat mir aber dafür sehr gut gefallen. Wäre die Erzählung an sich genauso berührend, wäre dieses Buch genau das, was ich erwartet hatte. Doch leider ließ mich auch das Ende irgendwie unzufrieden zurück. Es wird aber noch einen zweiten Teil geben und ich hoffe, dass die Autorin das Ruder dann noch herumreißt.

Fazit:

Eine Geschichte in einer sehr tollen düsteren Kulisse – allerdings sollte sich ja eigentlich die Story hervorheben und nicht der Hintergrund.

Bewertung vom 19.04.2014
Seelen
Meyer, Stephenie

Seelen


sehr gut

Rezension:

“Seelen” von Stephenie Meyer wartete bei mir schon mehrere Jahre im Regal, um endlich gelesen zu werden – spontan ein Buch mit über 800 Seiten anzufangen stellte für mich eine gewisse Hemmschwelle dar. Aber nun, da ich es gelesen habe, wünschte ich mir, ich hätte es schon viel früher getan, denn es lohnt sich.

Anfangs hatte ich leichte Probleme einen Einstieg in den Schreibstil zu finden. Ich rechnete mit dem gleichen Stil, in dem die “Bis(s)”-Bücher der Autorin verfasst sind, doch “Seelen” ist etwas anders. Gleich am Anfang gibt es eine längere Strecke, auf der nicht wirklich viel passiert und man kann hier nicht einmal davon sprechen, dass sich die Geschichte langsam aufbaut… – es passiert einfach einige Zeit kaum etwas, bis die Story dann aber von einem auf den anderen Augenblick richtig anfängt. Von da an konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, so fesselte mich das Geschehen.

Die Geschichte dreht sich um das außerirdische Wesen ‘Wanderer’, das im Körper der 21-jährigen Melanie steckt. Die Spezies der sogenannten Seelen hat die Erde beinahe komplett eingenommen und menschliche Körper werden einfach als Wirte benutzt. Melanie, ihr kleiner Bruder Jamie und Jared, den die beiden später kennenlernten, sind einige der wenigen Menschen, die sich verstecken – doch letztendlich wurde Melanie trotzdem erwischt. Wanderers Aufgabe soll es nun sein, den Suchern – einer Art Polizei – den Weg zu Jamie und Jared zu weisen. Doch es geschieht etwas untypisches: Melanie verschwindet nicht, sondern befindet sich weiterhin in ihrem Körper und spricht mit Wanderer, die später Wanda genannt wird. Melanie überredet Wanda sich auf die Suche nach einem geheimen Versteck zu machen, das ihr Onkel möglicherweise eingerichtet hat und die beiden werden fündig.

Ich fand es wahnsinnig spannend zu erleben, wie sich Melanie und Wanda nach anfänglichem Hass anfreunden und wie sich beide Charaktere im Lauf der Geschichte weiterentwickeln. Außerdem lernt man nach und nach verschiedene Widerständler kennen und schließt auch diese ins Herz – es ist schwer, Genaueres zu erklären, ohne nicht zuviel von der Geschichte zu verraten, doch die beiden geraten in eine größere Gemeinschaft ;).

Stephenie Meyer schafft es, dass man als Leser am Ende des Buches etwas traurig zurückbleibt. Ich für meinen Teil hatte die verschiedenen Charaktere so in mein Herz geschlossen, dass ich sie eigentlich gar nicht mehr gehen lassen wollte – nach rund 800 Seiten fühlte ich mich, als wäre ich direkt dabei gewesen, was sicher auch daran liegt, dass die Autorin eine extrem dichte Geschichte erschaffen hat.

Fazit:

Eine Welt, in der niemand von uns leben wollen würde – aber mit Charakteren, die man am liebsten nie mehr gehen lassen möchte.

Bewertung vom 19.04.2014
The Hollow - Wahre Liebe ist unsterblich / Abbey und Caspian Bd.1
Verday, Jessica

The Hollow - Wahre Liebe ist unsterblich / Abbey und Caspian Bd.1


sehr gut

Rezension:

Aufmerksam auf “The Hollow: Wahre Liebe ist unsterblich” von Jessica Verday wurde ich durch das wunderschöne Cover – und als ich im Klappentext las, dass die Geschichte in einem Ort namens Sleepy Hollow spielt, wollte ich sie unbedingt lesen. Wer die Legende um Sleepy Hollow genauso toll findet wie ich, kommt in diesem Buch sogar indirekt auf seine Kosten.

Die Autorin schreibt aus Sicht der Protagonistin Abbey und das absolut überzeugend und fesselnd. Hat man sich erst einmal am Erzählfluss festgebissen, reißt einen die Geschichte regelrecht mit. Abrundend beginnt jedes Kapitel mit einem Zitat aus Washington Irvings “Sleepy Hollow” und kündigt so indirekt an, was als nächstes passieren wird.

Abbey ist ein Charakter, der bei mir viel Mitgefühl erweckt hat. Ihre beste Freundin Kristen ist verschwunden, jeder geht davon aus, dass das Mädchen tot ist und so steht Abbey ganz alleine da und trauert. Sie verbringt ihre Zeit größtenteils alleine und umso größer ist die Bedeutung, dass sie Caspian kennenlernt und die beiden sich annähern. Auch er ist, wie ich finde, ein wahnsinnig sympathischer Charakter – auch wenn man recht schnell bemerkt, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Es ist schön, zu beobachten, wie Abbeys Trauer kleiner wird und genauso schlimm zu sehen, wie ihre Fassade erneut Risse bekommt.

Während ich mich die ganze Geschichte über fragte, was eigentlich mit Caspian los ist, begann ich es gegen Ende hin langsam zu ahnen und war bei der Auflösung trotzdem überrascht, da viel mehr dahinter steckt, als ich anfangs dachte. Soviel kann verraten werden: “The Hollow” endet nahezu tragisch und ich bin gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht.

Fazit:

Ein wundervoller Trilogie-Auftakt mit einer mysteriösen Atmosphäre und großen Gefühlen.