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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Everett
Wohnort: 
Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 683 Bewertungen
Bewertung vom 14.03.2021
Sieben Tage am Meer
Rosen, Ella

Sieben Tage am Meer


gut

Drei langjährige Freundinnen treffen sich zu einem langen Wochenende in einer Ferien-wohnung auf Sylt. Gitta, Marlies und Cornelia sind Anfang fünfzig und können unter-schiedlicher nicht sein. So unterschiedlich wie sie sind, so unterschiedlich reisen sie auch an und haben auf dem Weg schon die eine oder andere seltsame Begegnung. Das mündet dann in einem gemeinsamen Traum über einen Engel, der ihnen sagt, dass sie das Schöne in ihrem Leben sehen sollen.
So wirklich glauben können sie an diese Erscheinung erstmal aber nicht. Doch langsam beginnt eine Veränderung, die sich auch auf das Leben der Drei auswirkt. Sie erkennen nach und nach ihre Probleme und finden Lösungen an die sie so eigentlich nicht gedacht haben.
Die Geschichte lässt sich gut lesen und spricht neben aller Unterhaltung auch einige ernsthafte Themen an, wie Kinderlosigkeit, Trennung. Es gibt aber auch Stellen, die mich im Lesefluss stocken ließen, weil sie zu plötzlich passieren, nicht richtig passen, nicht stimmig wirken.
Wobei der Engel nicht zu oft auftaucht und gute Anstöße gibt. Dieses eher spirituelle Element ist für mein Empfinden gut eingefügt.
Mir hat gefallen, dass es hier um etwas ältere Frauen geht, die schon eine Lebensge-schichte haben und mit etwas an schubsen ihr Leben ändern. Dazu finde ich den Erzählstil als angenehm

Bewertung vom 07.03.2021
Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
Salazar, Noelle

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls


ausgezeichnet

Die Geschichte von einer Pilotin zur Zeit des zweiten Weltkrieges, im Dienst des Militärs, aber doch als Privatperson. So zeigt es den Mut und Enthusiasmus dieser Frauen und wieder die Differenzen zwischen den Geschlechtern. Aber die Frauen erfahren auch Wertschätzung und erfüllen sich ihren Traum mit allen positiven und negativen Seiten.
Audrey Coltrane ist 1941 auf Hawaii stationiert, als Fluglehrerin für angehende Piloten. Auf Hawaii ist es das Paradies, bis der Angriff auf Pearl Harbor erfolgt. Spätestens ab dem Tag wird Audrey klar, dass Lieutenant James Hart mehr als nur ein Freund ist. Doch der Krieg und die Passion fürs Fliegen haben Vorrang. Audrey schließt sich den WASP an, findet Ge-meinschaft und Freundschaft. Doch was ist aus James geworden?

Dieser Roman hat mir wirklich sehr gut gefallen. Erstmal hat er mich richtig gut in die da-malige Zeit versetzt, ohne auf historischen Gegebenheiten herumzureiten, es passiert ein-fach, dass man als Leser mit dort ist. Audrey ist eine tolle Frau, die klare Vorstellungen von ihrer Zukunft hat und eine sehr angenehme Persönlichkeit hat.
Beim Lesen gab es keine Längen, ich war mit Audrey unterwegs und habe so manche Träne mit verdrückt. Ich habe das Gefühl, dass sogar Audreys Familie an diesen Zeiten mit ge-wachsen ist, nicht nur Audrey. Ich konnte so gut mitfühlen, was das Fliegen den Frauen be-deutet, mit welchen Vorurteilen sie als Frauen zu kämpfen hatten. Das Grauen des Krieges, was Familie bedeutet und natürlich auch was die Liebe bewirken kann. Aber das alles ist ganz weit weg von so etwas wie Kitsch. Dieses Buch hat mir beim Lesen immer mehr gefal-len und ich kann es nur empfehlen. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil. Eine andere Art von Frauenroman, es gab die Pilotinnen wirklich, diese Zeit und die Geschichte beinhaltet so viel und ich freue mich, dass ich dieses Buch gelesen habe.

Bewertung vom 23.02.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


gut

In Windsor Castle wird nach einer Abendgesellschaft ein Toter gefunden. Es stellt sich heraus, dass er ermordet wurde. Queen Elizabeth pflegt ihre heimlich Passion, sie löst Kriminalfälle, selbstverständlich unerkannt. Ihr zur Seite steht ihre Privatsekretärin Rozie, denn der Weg den der MI5 einschlägt ist allzu offensichtlich und in Augen der Queen schlichtweg falsch.
Rozie zieht Erkundigungen ein und berichtet der Queen, die dann gezielte Hinweise streut.
Gut dargestellt werden die Queen und ihre Privatsekretärin. Als Leser konnte ich eine kleine Ahnung vom Leben am Hof bekommen und der besonderen Art der Queen. Das hat mir gefallen. Es taten sich aber zu viele Handlungsstränge auf, die nicht besonders weiter verfolgt wurden und so die Geschichte im Lesefluss störten. Hier würde ich sagen, dass weniger mehr ist. Am Ende wird der Fall natürlich aufgeklärt, doch der Weg dahin war nicht sehr fesselnd. Gut, ich empfand zwar als angenehm, viel mit/über die Queen zu le-sen, doch das wäre auch ohne den Mord genauso interessant gewesen. Ich finde, es wur-de Potential verschenkt, ich als Leser wurde durch die vielen Nebenschauplätze etwas verloren. Die Geschichte hat vielversprechend angefangen und entwickelte sich dann nicht ganz so intensiv. Ich hoffe, dass der zweite Band da doch noch anders wird.

Bewertung vom 13.02.2021
Das Einmaleins des Glücks
Collette, Katherine

Das Einmaleins des Glücks


weniger gut

Zahlen machen Germaines bisheriges Leben aus, darin ist sie gut. Nur, wird das nicht so anerkannt, da ihre persönliche Art nicht so gut bei anderen Menschen ankommt und sie bisher den falschen Leuten Vertrauen entgegen gebracht hat. Ihre größte Leidenschaft ist Sudoko, doch bei ihrem neuen Job in der Seniorenberatung hilft ihr das nicht. Wird sie bemerken, welche Werte zählen?
Germaines Art ist schon speziell und manchmal konnte ich schon schmunzeln, die Geschichte ist auch interessant. Doch der Schreibstil, oder die Darstellung von Germaines Wandlung, konnte mich nicht packen. Ich konnte mich so gar nicht in irgendwas einfühlen und die Charaktere blieben bei mir alle auf Abstand. Sehr viel mehr kann ich auch gar nicht sagen. Der Roman schien interessant, konnte mich aber nicht überzeugen. Das Ende entwickelte sich positiv, wobei dann die Handlung wieder übertrieben wirkte. Diese Geschichte macht mich leider nicht glücklich, empfand es eher als anstrengend .

Bewertung vom 28.01.2021
Das Gewicht von Seifenblasen
Winter, Jessica

Das Gewicht von Seifenblasen


sehr gut

Liza zieht mit ihrer schwer kranken Schwester zusammen und trifft gleich am Einzugstag auf den attraktiven und netten Nachbarn River. Aber Liza hat nicht vor sich in irgendwen zu verlieben. Die Gründe werden im Laufe der Geschichte klar und River ist mit seiner Haltung nur zu bewundern. Hier wird dazu noch sehr gut dargestellt, was gewisse Familienkonstella-tionen mit den Menschen machen, insbesondere was ein krankes Familienmitglied mit dem gesunden Geschwister macht, wenn auch unbewusst.
Ich bin schnell und gut in die Geschichte rein gekommen. Liza ist in ihrer Art witzig, spezi-ell und ihre Zusammentreffen mit River lesen sich gut. Man merkt schon, dass sie füreinan-der bestimmt sind und River schaut hinter Lizas aufgesetzte Fassade-
Eine weitere, wichtige, Person in dieser Geschichte ist Lizas Schwester Becca, die durch ihre Krankheit eine wichtige Rolle einnimmt.
Was anfänglich wie ein normaler Liebesroman aussieht, entwickelt sich daneben noch zu einem umfassenderen Roman, wo das Thema auch unter die Haut geht.
Mir hat das Buch gut gefallen und es gab auch feuchte Augen.

Bewertung vom 05.01.2021
Achtung, Respekt, Würde
Delgado, Magal;Pignon, Frederic

Achtung, Respekt, Würde


sehr gut

Ein Einblick in das Leben mit Pferden von Frederic Pignon und seiner Frau Magali Delgado.
Gut erklärt, auch mit Beispielen aus der Arbeit mit den Pferden und Erlebnissen bei Shows. Aber wie genau nun dieser Austausch mit den Pferde von statten geht, an konkreten Beispie-len, hat mir gefehlt. Bei den näheren Erklärungen zum Ende des Buches ist mir klar gewor-den, dass diese Interaktion auch schwer zu erklären ist.
Dazu finde ich, dass diese Art im Umgang mit den Pferden für Leute, die kein eigenes Pferd haben, nicht die Haltungsmöglichkeit haben, ganz schlecht umzusetzen ist. Das macht mich dann schon etwas traurig. Da Pferdesport an sich schon ein teures Hobby ist und man be-schränkte Zeit hat, ist dieser doch so wünschenswerte Umgang mit dem Pferd für viele durchaus Utopie. Und es macht traurig, dass so das ganze Potential in der Beziehung zum Pferd schlecht umgesetzt werden kann.
Aber auf jeden Fall meinen Respekt für Frederic und Magali über das was sie mit ihren Pferden erreicht haben und ihren Umgang mit ihnen. Es ist eher ein persönliches Buch über Frederics Geschichte mit den Pferden als eine Art Lehrbuch für andere Pferdemenschen. Jeder muss dieses Gespür selber entwickeln.

Bewertung vom 26.12.2020
Eine Frau, ein Plan
Musk, Maye

Eine Frau, ein Plan


gut

Maye Musk hat ein absolut interessantes, bewegtes Leben hinter sich und hat es bis heute. Einfach war es allerdings nicht gerade. Besonders das Zustandekommen der Ehe und Ertra-gen ihres Mannes war heftig. Erstaunlich, mit wie viel Kraft, Mut und Zuversicht Maye durchs Leben geht und wie viel sich durch gerade diese Art dann für sie geändert hat. Hier geht es um Maye Musk und nicht um ihre, alle drei erfolgreiche und bekannten Kinder. Sie musste mehrmals in anderen Orten ganz neu anfangen und hätte selber nicht damit gerech-net, dass sie mit 71 Jahren noch erfolgreich als Model arbeitet. Und auch in ihrem gelernten Beruf als Ernährungsberaterin war sie immer wieder erfolgreich.
Der Schreibstil und Maye Musks Art ist positiv und soll aufbauend wirken. Nach dem Mot-to, „frau“ schafft es. Wie ich anderswo gelesen habe hat sie vielleicht etwas ausgelassen, aber das ist wohl nicht so wichtig. Sich gesund ernähren und sich bewegen ist wichtig und inzwischen doch jedem bekannt. Es ist toll, dass eine Frau auch im Alter von siebzig Erfolg hat, auch als Model, und das ist es, was einem dieses Buch vermitteln will.
Vielleicht ist das Leben von ihr nicht jedermanns Sache, aber Leben sind halt verschieden und wenn man ein wenig von diesem Buch mitnimmt reicht es vielleicht schon um etwas in einem zu verändern.
Bei einer Bewertung bin ich mir nicht schlüssig ob es drei oder vier Sterne sein sollten. Im Nachhinein scheint einiges nicht mehr ganz so schlimm, immerhin hat man es überstanden und geschafft. Aber Frau Musk scheint immer, mit einem Plan, nach vorne zu blicken und ergreift die Gelegenheiten die sich ergeben.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.12.2020
White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht
Marly, Michelle

White Christmas - Das Lied der weißen Weihnacht


sehr gut

3,5 Sterne
Die Entstehungsgeschichte des sehr erfolgreichen Weihnachtsliedes White Christmas. Die Geschichte von des Komponisten Irving Berlin und seiner Liebe zu der jüngeren Ellin, für deren Familie Irving nicht passend ist.
Das Buch erzählt von Irvings Herkunft und Kindheit und von der Zeit der Beziehung zwi-schen ihm und Ellin. Und dass die Idee zu White Christmas erst in einer Schublade ver-schwand, bis zu diesem Weihnachten 1937.
Wer kennt das Lied White Christmas nicht… so ein gefühlvoller Text, die absolut passende Melodie. Den Komponisten dahinter kannte ich bis zu diesem Buch nicht und die Ge-schichte hat mich sehr interessiert. Wahnsinn, wie viele Lieder aus der Feder von Irving Berlin stammen.
Das Buch ließ sich gut und schnell lesen, nur habe ich für mich mehr Intensität vermisst. Die große Liebe, die sich trotz Trennungen nicht klein kriegen ließ, bei den Schilderungen fehlte mir das Gefühl, die Intensität. So empfand ich es als Mischung zwischen Sachbuch und Roman, von jedem etwas, aber beidem nicht gerecht werdend. Aber eine gutes Buch um etwas über den Komponisten und den damaligen Verhältnissen hinter den Lieder zu erfahren.

Bewertung vom 09.12.2020
Teatime mit Lilibet
Holden, Wendy

Teatime mit Lilibet


sehr gut

Marion Crawford ist angehende Lehrerin im Jahr 1932 in England. Ihr Plan ist in den Ar-menvierteln zu unterrichten, doch es kommt anders. Marion findet sich mit ihren zweiund-zwanzig Jahren als Lehrerin von Prinzessin Elisabeth und Margaret wieder. Sie möchte den Mädchen unbedingt die Welt außerhalb des Palastes zeigen, damit ein Bezug zur Realität vorhanden ist. Die Mädchen, besonders Elisabeth, wachsen Marion ans Herz, sie schafft nie den Absprung sich von den Royals zu lösen. Wirklich Glück mit einem Partner stellt sich nicht ein und ich habe mit Marion mitgefühlt. Kann ihr hin und her gerissen sein gut verste-hen. Marion opfert ihre Jugend, ist voll und ganz für die Prinzessin da und wird irgendwann dann doch nicht mehr gebraucht. Die mangelnde Wertschätzung ihr gegenüber konnte ich spüren und hat weh getan. Ja, und dann hat sie einen Fehler gemacht, vielleicht verständlich, aber auch mit dem falschen Ratgebern.
Ein ganz anderer Einblick in die royale Welt zur Zeit des zweiten Weltkrieges und auch den Verhältnissen im Buckingham Palast, Balmoral oder Windsor Castle.
Mit dem Fortgang der Geschichte kam ich immer weiter in Marions Geschichte rein. Ein sehr guter Schreibstil, der mich als Leser gut mitgenommen hat. Eine gute Mischung von Marions Erinnerung und einem Roman. Mich hat der Roman nach und nach gefangen ge-nommen.

Bewertung vom 29.11.2020
Die verratene Generation
Hardinghaus, Christian

Die verratene Generation


ausgezeichnet

Ein weiteres, wichtiges Buch von Christian Hardinghaus, Nach „Die verdammte Generation“ kommen hier dreizehn Frauen zu Wort, die den zweiten Weltkrieg erlebt haben und zum Ende hin Vertreibung, Flucht und Ausbombung erlebt haben. Es sind intensive Schilderun-gen, auch wenn diese von den betroffenen Frauen nach so vielen Jahren erzählt wurden und sie ihre damaligen Gefühle nicht in den Vordergrund stellen.
Dazu hat der Autor ausführliche Erläuterungen verfasst, die den Lesern die damalige Zeit und Umstände erklären. Bei der heutigen Erinnerungskultur ist das auch sehr nötig, denn die gerne gebrauchte Verallgemeinerung, dass ja alle mitgemacht haben und „Schuld“ haben stimmt so ganz und gar nicht. Wie eine Zeitzeugin sagte, sie wurden alle betrogen und hin-tergangen.
Nach dem Lesen könnte man auch sagen, dass der Großteil der Deutschen einfach nur be-nutzt wurde um die hochtrabenden Pläne einer Gruppe Wahnsinniger durchzusetzen.
Die Leute haben versucht zu überleben, in ihrer Umgebung. Und wenn man sich nicht an-passte hatte man Repressalien zu erwarten.
Einmal liegt der Fokus auf den aus ihrer Heimat Vertriebenen. Wie und unter welchen Um-ständen es zu ihrer Flucht kam, was die Menschen erlebten und diese schlimmen Gescheh-nisse irgendwie überstanden, während gefühlt die Welt unterging. Dann die Menschen in den Städten deren Welt auch unterging, besser in Schutt und Asche zerlegt wurde. Überall nur Zerstörung und Tod. Das was die Menschen, besonders halt auch die Frauen durchstehen mussten, hat dann eher wenig mit der Vorstellung von Krieg zu tun, wo Soldaten gegenei-nander kämpfen. Wenn Tiefflieger auf Flüchtende Frauen schießen, Frauen vergewaltigt werden, dann ist die Rede von Schuld sehr unangebracht.
Christian Hardinghaus schafft es wieder die Geschichte der Zeitzeuginnen einfach nur dazu-stellen und dadurch die ganze Zeit damals aus einer anderen Sicht darzustellen. Durch die Erzählungen der Frauen nehmen die ganzen Geschehnisse nochmal eine andere Gestalt an. Vom einzelnen Schicksal zu lesen wirkt intensiver, macht betroffener.
Ich finde „Die verratene Generation“ ebenso wichtig wie „Die verdammte Generation“ und die Bücher müssten eindeutig im Schulunterricht behandelt werden. Damit nicht vergessen wird und eine andere Sicht als die der Wochenschau auf diese Zeit fällt

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.