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Lese-Abenteurerin
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Oberösterreich

Bewertungen

Insgesamt 116 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2023
Mord in Bordeaux / Claire Molinet ermittelt Bd.2
Albert, Sandrine

Mord in Bordeaux / Claire Molinet ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Sandrine Albert (alias Sandra Aslund) ist mit „Mord in Bordeaux“ ein spannender, und zugleich von der bearbeiteten Thematik her, berührender Krimi bestens gelungen.
Einige französischsprachige Ausdrücke in den direkten Reden der ProtagonistInnen, die in einem Glossar erklärt wurden, trugen bei mir zum Gefühl bei, mich selbst in Frankreich bei den Ermittlungen zu befinden. Das Ambiente in und um Bordeaux herum wurde wunderbar in den Krimi eingebaut und ich konnte die Schauplätze, wie auch die gesamte Geschichte, sehr gut vor meinem inneren Auge als Film abspielen lassen. Auch das Essen und Trinken der Region kam nicht zu kurz und mir lief des Öfteren aufgrund der appetitlichen Beschreibungen das Wasser im Mund zusammen.
Die ProtagonistInnen wurden liebevoll im Detail ausgestaltet und vor allem Claire und Raoul waren mir besonders sympathisch. Dass sich auch einiges im privaten Bereich der Personen des Buches tat, machte die Geschichte für mich noch zusätzlich interessant. Auch wenn ich den Vorgängerband nicht gelesen hatte, fand ich mich in der Geschichte gut zurecht, denn mit einigen Regressen wurden die wichtigsten Vorkenntnisse vermittelt.
Ein Personenregister erleichterte mir die Zuordnung der Namen und auch die Übersichtskarte im Buch kam mir gelegen, da ich es gerne mag, die erwähnten Lokalitäten räumlich zu verorten.
Das Buch war meiner Ansicht nach vom Anfang bis zum Ende spannend geschrieben und der kurzweilige und flotte Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen. Oft überzog ich die von mir eingeplante Lesezeit, weil ich unbedingt noch wissen wollte, wie es denn weiterginge. Zum Schluss wurde die Kriminalgeschichte sauber aufgelöst und ich konnte das Buch nach etlichen kurzweiligen Lesestunden zufrieden aus den Händen legen.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem flott geschriebenen und gleichzeitig an einem realen Vorkommnis orientierten Krimi mit viel französischem Charme ist, dem sei „Mord in Bordeaux“ bestens empfohlen. Ich wurde spannend unterhalten und vergebe gerne die volle Sternezahl.

Bewertung vom 29.03.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


sehr gut

Kurzweiliger Cosy-Küstenkrimi

Meine Meinung
Dem Autor, bzw. den beiden hinter dem Pseudonym stehenden Autoren, ist ein kurzweiliger Krimi mit viel Küstenflair bestens gelungen.
Die beiden HauptdarstellerInnen, Agatha und Victor, sind in verschiedenen Polizeisparten, nämlich Küstenpolizei und Kriminalpolizei, tätig und kommen sich bei dem vorliegenden Fall immer wieder einmal in die Quere oder suchen bewusst die gegenseitige Nähe. Die beiden werden sehr sympathisch beschrieben und auch auf der zwischenmenschlichen Ebene tut sich so manches.
Der Schreibstil ist flott und leicht zu lesen und die kurzen Kapitellängen ließen mich geradezu durch die Seiten fliegen.
Auch wenn ich mit der Auflösung des Falles nicht ganz so zufrieden war, blieb es spannend bis zuletzt. Wer allerdings einen nervenzerfetzend spannenden Krimi sucht, der wird mit „Windstärke Tod“ nicht auf seine Kosten kommen. Das Buch fällt meiner Ansicht nach eher in die Kategorie Cosy-Küstenkrimi.
Was mir besonders gut gefiel, ist die Übersichtskarte auf der Buchinnenklappe, die mir eine Orientierung in Cuxhaven, das ich leider nicht kenne, wesentlich erleichterte.
Ich bin auf die Fortsetzung der Reihe neugierig, nachdem das Buch mit einer Andeutung auf weitere Fälle endet.

Fazit
Wer gemütliche Krimiunterhaltung mit Küstencharme sucht, dem sei „Windstärke Tod“ empfohlen. Das Buch konnte mir kurzweilige, feine Lesestunden bereiten.

Bewertung vom 26.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Anna Hope ist mit „Der weiße Fels“ ein berührender Roman voll atmosphärischer Dichte gelungen.
Die in verschiedenen Epochen angesiedelten Geschichten, die sie doch alle um den gleichen Felsen bewegen, haben mich gefesselt und in emotionalen Beschlag genommen. Oftmals war es aber auch eine zutiefst erschütternde Betroffenheit, die dieser Roman in mir auslöste. So viele Schicksale, die sich in ihrer Grausamkeit gegenüber der Menschlichkeit trotz ihrer zeitlichen Verschiedenheit ähneln. Doch auch das Grundprinzip der Hoffnung fand sich über alle Zeiten und Schicksale meiner Auffassung nach immer wieder.
Die Autorin verstand es, mit ihrem flüssig zu lesenden Schreibstil trotzdem eine magische Dichte und Substanz in ihre Sätze zu packen. Ihr Stil passte sich den entsprechenden Abschnitten und den ProtagonistInnen an und versetzte mich dadurch mühelos in die verschiedenen Epochen und ihre jeweiligen Probleme.

Fazit
Wer einen schönen, literarischen Roman mit Vielschichtigkeit und emotionaler Tiefe sucht, dem sei „Der weiße Fels“ von Anna Hope empfohlen. Dieses Buch ist keine leichte Kost für Zwischendurch, sondern ein Werk, dass zum Denken und Überdenken bewegen kann.

Bewertung vom 24.03.2023
Liestal in Flammen
Haller, Ina

Liestal in Flammen


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der Autorin Ina Haller ist mit „Liestal in Flammen“ ein weiterer spannender Krimi aus der Reihe um die Angestellte einer Kosmetikfirma, namentlich Samantha, voll Schweizer Lokalkolorit gelungen.
Schon die schweizerische Rechtschreibung (ohne ß) versetzte mich sowie die wohldosierte Anwendung typisch schweizerischer Ausdrücke sofort ins Nachbarland. Die Beschreibung der Gegend war gut gelungen und ich konnte vor meinem inneren Auge die beschriebenen Städte wunderbar sehen.
Das Cover finde ich sehr ansprechend und mit den satten Rottönen eine wunderbare Einstimmung auf den Inhalt des Buches. Auch die erhöhte Schrift des Titels fühlt sich großartig an und stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar.
Die ProtagonistInnenn wurden sehr detailverliebt charakterisiert, sodass ich mir die Personen recht real vorstellen konnte. Ich lebte mit Samantha und den Geschehnissen um sie herum mit und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Der Spannungsbogen wurde von der Autorin bis zur letzten Seite aufrechterhalten und ich war ständig am Raten, wie alles zusammenhängen könnte. Durch immer neue Wendungen wurde mir nie langweilig und Ina Haller verstand es wunderbar, auch einige falsche Fährten auszulegen. Zwischendurch hatte ich schon so viele Verdächtige parat, dass ich damit mehrere Krimis abdecken hätte können. Vom Ende war ich zwar überrascht, aber es wurde eine schlüssige Erklärung geliefert, die mich zufrieden mit dem Buchinhalt zurückließ.
Ich kannte den vorhergehenden Krimi aus der Reihe der Autorin Ina Haller, doch ich glaube, dass man sich auch als NeueinsteigerIn in diesem Buch zurechtfindet, da durch Regresse wichtige Informationen tadellos aufbereitet wurden.

Fazit
Wer einen spannenden, mit einigen Handlungssträngen durchzogenen Krimi mit schweizerischem Lokalkolorit lesen möchte, dem sei Ina Hallers „Liestal in Flammen“ wärmstens empfohlen. Ein vielschichtiger und unvorhersehbarer Krimi – und darum gibt es von mir 5 Sterne Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.03.2023
Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1
Bergstedt, Susanne

Quallenplage / Himmel und Holle ermitteln Bd.1


sehr gut

Meine Meinung
Der Autorin Susanne Bergstedt ist mit „Quallenplage“ ein recht respektabler Debütroman, der in die Kategorie Cosy-Crime einzureihen ist, gelungen.
Das Lokalkolorit an der Ostsee in der Region um Kiel war für mich etwas Neues und ich konnte mir die Gegend durch die Schilderungen der Autorin gut vorstellen.
Den Schreibstil empfand ich als leicht und flüssig und die Seiten lasen sich weg wie nichts. Mir gefiel der Krimi als kurzweilige Unterhaltung, der mir auch für den Urlaub als Lektüre geeignet scheint.
Die Kirmihandlung selbst wirkte auf mich stellenweise aber doch recht konstruiert und die beiden Hobby-Ermittlerinnen-Freundinnen, Holle und Himmel, waren mir in ihrer Art ein wenig zu kühl. Deshalb gibt es einen Stern Abzug.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem unterhaltsamen, leicht zu lesenden Cosy-Krimi mit Ostseeflair und vielen privaten Geschichten rund um die HauptdarstellerInnen ist, dem sei „Quallenplage“ empfohlen.

Bewertung vom 19.03.2023
Diva del Garda
Eigner, Katharina

Diva del Garda


ausgezeichnet

Meine Meinung
Ich war sofort nach dem Start der Lektüre mittendrinnen im italienischen Ambiente und die Schilderung der Landschaft und des guten Essens und Trinkens haben in mir das allerbunteste Kopfkino ausgelöst. Ich sah mich direkt schon selbst am Gardasee mit den beiden Freundinnen Rosina und Cara. Und wenn sie auch noch so unterschiedlich scheinen, sie wissen, was sie aneinander haben und die Freundschaft scheint mir so gefestigt, dass auch ein kleiner Disput zwischendurch die grundsätzliche Zugeneigtheit nicht trüben kann. Mario kommt als Ex-Kardinal noch unverhofft zu diesem Zweierteam dazu und löst erst die „Ermittlungen“ um ein verschwundenes Gemälde aus der Villa eines reichen Brillenproduzenten aus.

Das Hobby-Ermittler-Trio gefiel mir mit seinen unterschiedlichen Zugängen und persönlichen Eigenschaften sehr. Während Rosina mehr die Draufgängerin mit Glamourfaktor ist, ist Cara die Vorsichtige und Mario, der Ex-Kardinal hat so manches Talent auf Lager, dass ihm auch in seiner Zeit im Vatikan von Vorteil war.
Das Raten, wer nun hinter dem Diebstahl des wertvollen Gemäldes stecken könnte, machte mir irrsinnigen Spaß. Die Auflösung fand ich sehr gut gelungen und es fielen alle noch so kleinen Puzzleteile an ihren richtigen Platz. Perfekt konstruiert, ohne konstruiert zu wirken!

Ich mag Katharina Eigners Schreibstil und ihre Ideen sehr. Sie schreibt flott und stilvoll, mit jeder Menge Wortwitz und Wortspielen! Alleine die Kurzeinführungen zu den einzelnen Kapiteln sind es wert, gesondert betrachtet zu werden. Irgendwie steht zwar alles dort, was sich in dem Kapitel abspielen wird, aber dann auch wieder nicht so, wie ich vielleicht zunächst vermutet hätte. Geschickt gemacht! Die kulturellen Exkurse machten Lust, selbst diese Erwähnungen in der Region Gardasee in Augenschein zu nehmen. Es gefiel mir auch sehr, dass Cara die Geschichte erzählt, obwohl sie eigentlich nicht die Hauptdarstellerin ist. Wie ich finde, ist das ein gelungener Schachzug der Autorin. Das lässt viel mehr Interpretationsspielraum!

„Diva del Garda“ löste bei mir so starkes Italien-Fernweh aus, dass ich auf einer Buchungsplattform zu stöbern begann, ob sich nicht ein Quartier für einen Kurzurlaub am Gardasee finden ließe. Ein paar freie Ferienwohnungen habe ich noch gefunden und vielleicht mache ich mich wirklich demnächst auf den Weg und schaue mir die so wunderbar beschriebene Kulisse des Romans in echt an!

Die Geschichte las sich wunderbar kurzweilig und spannend und am Ende dachte ich mir: „Schade, schon wieder aus, das Buch!“ Ich hätte am liebsten gleich die Fortsetzung lesen, denn dass es eine gibt, darauf lassen die letzten Sätze im Roman hoffen.

Fazit
Wer einen spannenden, kurzweiligen virtuellen Ausflug an den Gardasee mit kriminalistischem Spürsinn und Glamourfaktor sucht, dem sei „Diva del Garda“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und vergebe gerne eine Leseempfehlung und die volle Sternezahl!

Bewertung vom 11.03.2023
Immer am Meer entlang
Jebens, Franziska

Immer am Meer entlang


ausgezeichnet

Immer am Meer entlang
Autorin: Franziska Jebens
Verlag: dtv
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin Franziska Jebens ist mit „Immer am Meer entlang“ eine wunderschöne Geschichte rund ums Fortgehen, um anzukommen, bestens gelungen.
Schon das Cover konnte mich mit seinen kräftigen Farben in seinen Bann ziehen und versetzte mich gleich in die richtige Stimmung, um mich auf diesen gefühlsvollen, aber nicht gefühlsduseligen, Roadtrip mit Josi und Paul einzulassen. Die Geschichte wurde abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptdarsteller erzählt und wirkte dadurch noch kurzweiliger und lebendiger.
Die ProtagonistInnen wurden von der Autorin liebevoll im Detail ausgearbeitet und ich konnte mich herrlich in die jeweiligen Personen hineindenken und mit ihren Erlebnissen und Gedankengängen mitfühlen. Der flüssig zu lesende Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches dachte ich mir: „Schade, dass es schon aus ist!“. Der Abschluss der Geschichte ist aber durchaus schlüssig und ich war damit sehr zufrieden.
Wie der Titel schon verrät, spielt der Roman hauptsächlich am Meer und Franziska Jebens konnte die verschiedenen Stimmungen am Meer wundervoll in Worte verpacken. Ich sah mich direkt selbst an so manchem Strand sitzen und die Wellen beobachten und mein Fernweh ans Meer wurde interessanterweise gleichzeitig befeuert und befriedigt.

Fazit
„Immer am Meer entlang“ empfand ich als wunderschönes Wohlfühlbuch, das auch Mut machen kann, sich immer wieder selbst nach dem Glück umzuschauen und seine Alltagsroutinen zu durchbrechen.

Bewertung vom 01.03.2023
Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10
Dutzler, Herbert

Letzter Tropfen / Gasperlmaier Bd.10


ausgezeichnet

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits heiß herbeigesehnt und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht.
Der Gasperlmaier ist und bleibt ein Original und entspricht in so vielem der österreichischen Seele eines guten Mannes. Er macht sich Gedanken um seine Lieben und will auf jeden Fall, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Dass er dabei schon öfter über seinen (traditionsbeschwerten) Schatten springen muss, nimmt er dafür gerne in Kauf. Gasperlmaier ist kein taffer Ermittler, doch gerade das macht ihn so sympathisch. Er ist verwurzelt in seinem Ausseer-Land und glaubt prinzipiell an das Gute im Menschen. Einem guten Essen und einem Bier ist er nicht abgeneigt und ab und an ein Schnapserl darf auch nicht fehlen. Aber: Der arme Gasperlmaier musste in diesem Krimi schon wieder so hungern. Ich wollte ihm direkt eine Jausenbox zurechtmachen, damit er ein bisschen unabhängiger von der außerhäuslichen Nahrungszufuhr wird.
Seiner Ehefrau Christine ist Franz liebevoll verbunden und sie mag ich auch gerne, denn sie ist eher pragmatisch und kann die Dinge wieder in die richtige Dimension zurechtrücken, wenn im Hause Gasperlmaier Panik ausbricht.
Herbert Dutzlers Schreibstil gefällt mir nach wie vor und er verpackt den Kriminalfall mit Leichtigkeit in seine kurzweilige Geschichte. Es überschlugen sich die Ereignisse und eine Vielzahl an möglichen Verdächtigen machte es mir nicht leichter, zu erraten, wer der / die MörderInnen sein könnten. Sobald ich meinte, den oder die ÜbeltäterInnen ausgemacht zu haben, ergab sich durch eine neue Wendung wieder ein ganz anderes Bild. So blieb der Roman spannend bis zum Schluss.
Der Autor schafft mit seinen detailreichen Schilderungen der Umgebung und der Charaktere, dass ich mich direkt selbst in der Kulisse des Ausseer-Landes und mitten in den Ermittlungen sah. Die österreichisch gefärbte Ausdrucksweise seiner ProtagonistInnen macht das Buch zu einem Stück Heimatkunde.
Für mich war es ein großartiges Lesevergnügen und ich wünsche dem Gasperlmaier eine Fortsetzung, in der er vielleicht sogar seinen kleinen Schatz in der Nähe hat.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel österreichischem Lokalkolorit ist, dem sei "Letzter Tropfen" von Herbert Dutzler wärmstens empfohlen. Ein herrliches Lesevergnügen und darum von mir eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.02.2023
Tote Lämmer lügen nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.10
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Tote Lämmer lügen nicht / Ostfriesen-Krimi Bd.10


ausgezeichnet

Rosa schnüffelt schneller!

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist mit „Tote Lämmer lügen nicht“ ein spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair bestens gelungen.
Es handelt sich nunmehr bereits um den 10. Band der Reihe um Rosa Moll und durch ein Personenregister am Buchende und Regresse, die geschickt in die Handlung eingebunden sind, findet man sich auch als Neueinsteiger der Reihe leicht zurecht und kann die Lektüre genießen. Die Rezepte am Buchende sind ebenfalls dazu geeignet, zu genießen. Eine Karte zur Lage der friesischen Orte wäre noch das Sahnehäubchen der Zusatzausstattung des Buches gewesen. Vielleicht findet sich so ein Übersichtsplan dann im 11. Band?
Der leichtfüßige Schreibstil, die eingebaute Situationskomik und der angedeutete Dialekt bereiteten mir beim Lesen viel Vergnügen. Ich fand die Gegend sehr gut beschrieben und ich konnte vor meinem inneren Auge nicht nur die Handlung, sondern auch die Umgebung wie einen Film abrufen.
Besonders das Thema Freundschaft wurde in allen seinen Facetten immer wieder thematisiert und machte die Geschichte damit für mich besonders sympathisch. Doch ich lernte auch eine Menge Neues dazu, wenn es z. B. um die Schafzucht oder das Thema Wölfe in Mitteleuropa ging.
Die herzliche, als auch umtriebige, Hauptdarstellerin Rosa Moll, im Brotberuf Lehrerin, sorgt dafür, dass die Morde in Ostfriesland aufgeklärt werden können. Dabei ist sie eine große Hilfe, wenn zwischendurch die polizeilichen Ermittlungen ins Stocken geraten. Rosa steckt ihre Schnüffelnase in die unterschiedlichsten Themenbereiche und bringt sich mitunter damit ganz schön in Gefahr, doch der Aufklärungserfolg gibt ihrer Vorgehensweise recht.
Die anderen ProtagonistInnen aus Rosas Entourage wurden, wie sie selbst, liebevoll ausgestaltet und sehr lebensnah porträtiert. Durch angenehme Kapitellängen schritt die Handlung rasch voran und ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren, um „Nur noch schnell dieses nächste Kapitel“ zu lesen und der Auflösung des Kriminalfalles entgegen zu fiebern.

Fazit
Wer einen unterhaltsamen, spannenden und kurzweiligen Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair sucht, dem sei „Tote Lämmer lügen nicht“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.02.2023
Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


ausgezeichnet

Mordermittlungen anno 1924

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende Fortsetzung der Krimireihe im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Meiner Ansicht nach lässt sich der zweite Band auch ohne die Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, da in Regressen die wichtigsten Ereignisse des ersten Bands dargestellt werden.
Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten in der Kurstadt konnte ich Baden-Baden und die Atmosphäre der 1920er Jahren gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das Automobil, die Waschmaschine, die zu erwartende Selbstwähltechnik etc. wurden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wirkt modern, aufgeschlossen und ihrer Zeit voraus und dadurch gerät sie mitunter in Konflikte zu den Ansichten älterer Generationen (im Speziellen ihrer Großmutter).
Die Handlung des Krimis schreitet kontinuierlich, aber eher gemächlich, voran, was an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Das Einflechten einiger Romanzen bringt auch eine romantische Seite in die Geschichte, wobei die moralischen Vorstellungen jener Zeit für mich sehr interessant zu lesen waren.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 3 „Fräulein vom Amt. Spiel auf Leben und Tod“ gespannt, der im Herbst 2023 erscheinen soll.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der zweite Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Der Tote im Kurhaus“ wärmstens empfohlen.