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Bewertungen
Insgesamt 182 BewertungenBewertung vom 05.12.2022 | ||
Ich musste mir schon etwas Zeit nehmen für dieses Buch. Nicht nur der Umfang sondern auch der Inhalt hat es in sich. Der erste Teil forderte mich dranzubleiben. Die Geschichte Gustavs, der nach New York auswanderte und dort zunächst in der fast unglaublichen Dynamik Fuß fassen muss, ist faszinierend. Dennoch bleibt mir die Hauptfigur zunächst etwas fremd. Im zweiten Teil überschlagen sich Zeitebenen und Schauplätze etwas, aber nachdem ich mich wieder zurecht gefunden habe, geht es mit großem Interesse weiter. Der Schreibstil ist sehr fesselnd, teilweise auch ungewöhnlich und nie sentimental. Die Figuren sind abwechslungsreich doch erst im dritten Teil fühle ich mich richtig ein. Das Auf und Ab des Lebens in diesen bewegten Jahren ist sehr gut eingefangen. Für mich ein B |
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Bewertung vom 26.11.2022 | ||
All die Farben, die ich dir versprach Ein wirklich bewegendes Buch, das man nicht so einfach wegliest. Das zarte Cover täuscht, die Geschichte um die junge Salama im syrischen Homs ist hart, brutal und hält nichts zurück. Gewalt, Tod und Trauer sind allgegenwärtig im Alltag der 18jährigen, die ihre Familie in der syrischen Revolution verloren hat. Mit ihrer Schwägerin Layla kämpft sie tagtäglich ums Überleben. Im Krankenhaus rettet sie jeden Tag Leben und ringt zuhause mit ihren eigen Dämonen. Das Grauen des Krieges, die Angst, jede Minute könnte die letzte sein, und dennoch die zarte Hoffnung auf ein freies Leben. Salama lernt die erste Liebe kennen und entschließt sich schweren Herzens zur Flucht nach Europa. Besonders berührt mich, wie schwer ihr die Entscheidung fällt, wie sie mit ihrer Liebe zum Land und den Menschen und dem Wunsch auf ein Leben in Frieden ringt. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ein Mensch so lange unter diesen Bedingungen leben kann, ohne komplett verrückt zu werden. In kurzen Erinnerungsfetzen erhält der Leser Einblick in das Leben vor dem Krieg, wie jung, glücklich und lebensfroh die Familie war. Das erhöht den Kontrast zum Grauen in Homs zusätzlich. Salama und ihrem Mann gelingt letztlich die Flucht auf ein Boot und der Weg in Freiheit und Frieden ist frei. Ein wirklich packend geschriebener Roman, der tief bewegt und der sich meiner Meinung nach auch gut als Schullektüre eignet. Ich denke, jeder, der vorschnell über Menschen urteilt, die sich auf die Flucht begeben, liest dieses Buch beschämt. Sehr empfehlenswert. |
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Bewertung vom 16.11.2022 | ||
Mechthild Borrmanns Romane schätze ich vor allem aufgrund ihrer Themen und des Schreibstils. Im Mittelpunkt stehen oft persönliche Geschichten, die in einen historischen Rahmen gesetzt werden. Dabei steht oft der Mensch und die Konsequenzen seiner Handlungen in einer außergewöhnlichen Situation im Mittelpunkt. Hier ist es die Geschichte von Adele und Albert, Geschwister, die im 2. Weltkrieg leben und überleben müssen. Adele ist eine eher sachliche Person, die die Dinge anpackt. Albert wirkt auf mich etwas emotionaler. Die Eltern müssen das Land aufgrund politischer Äußerungen des Vaters verlassen und so sind die Geschwister auf sich gestellt. Beide stehen sich nah, überschattet wird das Verhältnis jedoch von der verbotenen Liebe Alberts zu seinem Jugendfreund Richard. Deren Beziehung ist sehr gefühlvoll erzählt, ohne kitschig zu sein. Adele hat auch Gefühle für Richard und kann die Liebe der beugen Männer mir sehr schwer akzeptieren. Über die Jahre wird sie zum Boten der Briefe zwischen den Liebenden. Nebenbei erfährt des Leser in Rückblicken, wie sich vermeintliche Freunde das Haus sowie Hab und Gut der Familie erschlichen haben. Viele Lügen und Unausgesprochenes führen schließlich zur Eskalation der Ereignisse. Der Schreibstil ist wieder sehr fesselnd, bildhaft, stellenweise sachlich und dennoch gefühlvoll. Das Cover spielt mit vorgefertigten Meinungen und dem Klischee der zurückgelassenen Liebe. Am Ende geht mir die Auflösung etwas schnell gemessen an dem Raum, der den jungen Jahren der Geschwister eingeräumt wird, aber das schmälert den Lesegenuss nicht. |
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Bewertung vom 14.11.2022 | ||
Labyrinth der Freiheit / Wege der Zeit Bd.3 Ein wirklich wunderbarer dritter Teil der Geschichte um Carl, Isi und Artur. Die Handlung knüpft nahtlos an Teil 2 an und von der ersten bis zur letzten Seite wird die Spannung hochgehalten. Für mich ist dieser Teil der rasanteste, sowohl von der Entwicklung der Geschehnisse als auch vom Schreibstil. Die drei Freunde stehen im Mittelpunkt einer Intrige. Ein Anschlag, viele tote bekannte und neue Gesichter und im Zentrum die starke Freundschaft und das Füreinander-Einstehen. Dabei zeigt vor allem auch Carl ganz neue Facetten und muss hinterfragen, wie weit er für seine Freunde bereit ist zu gehen. Viele interessante Randfiguren treten auf und wieder ab, insbesondere Gustav hätte ich gern länger verfolgt. Die Schauplätze und der zeitliche Hintergrund, der Kampf ums Überleben, die Moral und Not dieser Zeit sind sehr gut eingefangen. Die letzten Seiten sind dann wirklich überbordend voll und sehr emotional, aber wie ich finde durchaus angemessen. So bekommt auch Falk noch seinen Moment. Ein ganz kleiner Hoffnungsschimmer regt sich in mir, dass das Abenteuer und Schicksal der Freunde noch nicht ganz zu Ende erzählt ist. Ich würde mich sehr freuen. |
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Bewertung vom 07.11.2022 | ||
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1 Ein gut zu lesender Roman über mutige Frauen in den 20er Jahren. Nina zieht es zum Theater. Sie will traumhafte Revuen auf die Bühne bringen, die Menschen nur wenige Minuten ihren Alltag vergessen lassen. Doch der Weg ist alles andere als leicht. Türen öffnen sich für Frauen nicht wirklich und so muss Nina viel Kraft, Mut und Beharrlichkeit beweisen, um ihre Träume und die ihrer Wunderfrauen wahr werden zu lassen. Dabei begleitet sie die Tänzerin Jenny, die Künstlerin Sonia und viele kleine und große Helden. Der Schreibstil ist flüssig, die Geschichte liest sich leicht und die Figuren wachsen mir ans Herz. Stellenweise entwickelt sich die Handlung für mich etwas langsam und am Ende ist mir insbesondere die Geschichte von Tante Sperling etwas zu unrealistisch. Dennoch begleite ich Nina, Anton, Jenny, Sonia, Alfred und und und sehr gerne auf ihrem Weg im Berlin der Goldenen und auch düsteren 20er. Der geschichtliche Hintergrund ist gut eingefangen und der Leser erfährt viel über das Theater zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ich freue mich auf den nächsten Teil. |
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Bewertung vom 20.10.2022 | ||
Ein Buch, das mich sehr überrascht hat und über das ich suche noch lange nachdenke. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Elsa, die im ersten Teil neun Jahre alt ist und die den grausamen Mord an ihrem Rentier beobachten muss. Aus Angst schweigt sie über den Täter. Nach und nach taucht der Leser tiefer in die Geschichte der Samen, der Rentierzucht und Konflikte vor Ort ein. Elsa muss Viele Schicksalsschläge und weitere Angriffe auf ihre geliebten Tiere in Kauf nehmen, während sie zu einer starken Frau heranwächst. Dann im zweiten Teil, ein Zeitsprung von 10 Jahren. Erschreckenderweise hat sich an den grausamen Überfällen auf Rentiere nichts geändert, die Polizei kann und will der Sache nicht wirklich auf den Grund gehen. Doch Elsa will nicht mehr schweigen. Dann eskaliert die Situation. Die letzten Kapitel lesen sich fast wie ein spannender Krimi. Mich berührt das Schicksal der Samen sehr, auch die psychischen Probleme der Menschen, die teils nicht wissen, wie es weitergehen soll. Die Verzweiflung, Angst und teilweise Resignation sind erschreckend. Besonders das Verhalten des kleinen Jon-Isak bestürzt mich, der aus Angst nicht mehr zur Schule geht und dem Hass auf Elsa projiziert. Ein starkes, berührendes Buch, das seinen besonderen Zauber Seite um Seite entfaltet. |
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Bewertung vom 02.10.2022 | ||
Ein Buch, das mich äußerst positiv überrascht. Meiner Meinung nach kein klassischer Thriller, eher ein sehr spannender Krimi über Schuld, Freundschaft und tragische Verwicklungen. Im Mittelpunkt steht der Mord an einer jungen Künstlerin, die als Kellnerin jobbte und den Sommer in der Kleinstadt verbrachte. Überlagert werden die Ermittlungen von einem schweren Sturm vor 12 Jahren, der immer noch seine Schatten wirft. Kieran und seine Freundin sind in ihren Heimatort zurückgekommen, um der Familie beim Umzug zu helfen und werden aufgrund des neuen Mordes mit alten Wunden konfrontiert. Insbesondere Kieran gibt sich die Schuld am Tod seines Bruders, der im Meer umkam, um ihn zu retten. Doch haben sich die Ereignisse wirklich so zugetragen? Welches Geheimnis verbergen die Freunde von früher? Hängt der Mord mit dem Verschwinden eines Mädchens vor 12 Jahren zusammen? Nach und nach werden Geheimnisse gelüftet und sicher geglaubte Realitäten müssen hinterfragt werden. Dabei erhöht sich die Spannung Seite um Seite und zum Schluss konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Die Charaktere sind gut beschrieben und die Szenerie wunderbar eingefangen. Ein Highlight. |
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Bewertung vom 24.09.2022 | ||
Stille blutet / Mordgruppe Bd.1 Ein Thriller, mit einem vielversprechenden Fall, der aber leider erst zum Ende hin Fahrt aufnimmt. Ich hatte mir hier leider mehr versprochen. Die ersten Kapitel um den Mord an der Moderatorin packen mich noch. Doch dann verliert sich für mich zunehmend die Spannung. Ich bleibe einfach nicht dran, bin nicht wirklich gefesselt. An den Ex als Täter glaube ich zu keiner Zeit, ist zu konstruiert, was sich dann ja auch bestätigt. Die Ermittler sind durchaus facettenreich und ausbaufähig in weiteren Teilen der Serie. Auch ein kurzer Wien-Besuch kann meine Begeisterung nicht anfachen. Durch 2/3 des Buches kämpfe ich mich mehr oder weniger durch. Das letzte Drittel ist dann wieder spannender. Besonders die Frage, wie es dem Hauptverdächtigen gelingt, sich aus dem Gewirr an Indizien und gestellten Fallen zu befreien. Etwas schade, denn ich hatte mich wirklich auf den Thriller gefreut. |
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Bewertung vom 07.09.2022 | ||
Das neunte Gemälde / Lennard Lomberg Bd.1 Ich muss ehrlich zugeben, dass ich etwa 80 Seiten brauchte, um mich in die Geschichte einzufinden und einzulesen. Dann hatte es mich aber gepackt. Ein geheimnisvolles Gemälde, Kunstraub im besetzen Paris und die Verstrickung bis in höchste Kreise beim BKA. Alle Fäden Lauf bei Lennard Lomberg zusammen. Kunstexperte spezialisiert auf Nazi-Beutekunst und schnell über und über im Fall verstrickt. Ich muss mich beim Lesen schon sehr konzentrieren, viele Personen und Handlungsstränge kreuzen sich. Decknamen und neue Existenzen machen es nicht leichter, den Überblick zu behalten. Doch nach und nach setzt sich aus vielen kleinen Puzzleteilen das Gesamtbild zusammen. Besonders berührt und verstört haben mich die Geschehnisse zwischen 1940 und 1966. Das tragische Schicksal des Max Ruscher, der zufällig in einen Fall gerät, der zu seiner ganz großen Lebenstragödie wird, ist sehr gut eingefangen. Auch die Figur Lomberg Seniors ist sehr facettenreich. Es gibt auch sehr viele unsympathische Charaktere auf diesem Politik- und Kunstparkett. Natürlich ist der Krimi am Ende Fiktion, aber erschreckend ist die Erkenntnis, dass mir das Gelesene gar nicht so weit hergeholt scheint. Wirklich packend und überraschend neu. |
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Bewertung vom 03.09.2022 | ||
Ein wunderbares Buch über Wien, Kulinarik, Restaurants und Delikatessen. Besonders ansprechend ist die sehr hochwertige Aufmachung des Buches. Tolle Bilder, schönes Format und inspirierende Texte. Sehr anschaulich erhält man einen top Überblick über die leckersten Adressen der Stadt. Ob Märkte und Streetfood, Rooftop- oder Szenebar, Kaffeehaus, Wirtshaus oder Heuriger - hier kommt jeder auf den Geschmack. |
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