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narnia
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Bewertungen

Insgesamt 1135 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2011
Die neue arabische Welt

Die neue arabische Welt


ausgezeichnet

Viele Verlage springen auf das Thema "Arabischer Frühling" auf, weil sich damit grad viel Geld verdienen lässt. Das ist ja auch nichts verwerfliches, zeigt der gute Absatz dieser Bücher doch auch, dass viele Leser gerade auf diesem Gebiet erhebliche Wissenslücken schließen kann.

Ein erheblicher Vorzug ist es zum einen, dass dieses Buch vom Thema her grundsätzlicher ansetzt. So werden beispielsweise auf übersichtliche Weise die 22 Länder der Arabischen Liga vorgestellt und zum anderen bin ich als Leser dieses Buches nicht allein von den Gedanken und Überlegungen nur eines Autors abhängig. Somit ergibt sich für mich die Einschätzung, dass mit diesem Buch ein solides und gut recherchiertes Buch zum Thema "Arabischer Frühling" vor mir liegt.

Die Autoren schauen genau in die Geschichte der einzelnen Länder, analysieren genau deren Entwicklung, gehen den Ursachen von Stagnation und wirtschaftlicher Entwicklung nach und schreiben so interessant, dass ich mich diesem Buch sehr gern anvertraut habe.

Wer die Entwicklungen im arabischen Raum verstehen will, sollte dieses Buch lesen!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2011
Nachtgeflüster
Roberts, Nora

Nachtgeflüster


ausgezeichnet

Endlich ist er da, der dicke Wälzer mit seinen fünf Nora Roberts Büchern. Das Buch mit Lesebändchen macht einen soliden Eindruck, der es auch mal aushält eine Nacht mit dem über ihm eingeschlafenen Besitzer in dessen Bett auszuhalten.

Die Bücher an sich sind Robert - Fans längst gut bekannt. Der Reiz dieser Ausgabe besteht eher darin nun endlich alle fünf Bücher in einem zu haben.

1. Der gefährliche Verehrer: Im Mittelpunkt steht die Radiomoderatorin Cilla O'Roarke. Sie legt Platten auf und niemand merkt am Mikrofon im Studio, dass sie eigentlich sehr schüchtern ist. Aber dann erhält sie einen Anruf. Ein Unbekannter droht sie zu töten.

2. Der geheimnisvolle Freund: Jetzt kommt die Geschichte so richtig in Fahrt. Fantasievoll und nicht ganz alltäglich nimmt die spannende Geschichte den Leser immer mehr gefangen.

3. Die tödliche Bedrohung: Spätestens mit diesem Buch ist der Leser im Krimi - Genre angelangt. Ein Mädchen wird gefangen gehalten und kriminelle Energie entfaltet sich und dennoch schafft es die Roberts auch hier wieder der Liebe ihren Platz zu reservieren.

4. Das verhängnisvolle Rendezvous: Probleme mit einem Brandstifter stehen auf der Tagesordnung. Chefermittler Piasecki hat alle Hände voll zu tun und gelangt zunächst auf eine falsche Spur. Auch hier schafft es Nora Roberts nicht nur den Ermittler sondern auch ihre Leser zu täuschen, klar, dass dies die Lesespannung weiter erhöht.

5. Die riskante Affäre: Roberts - Fans wissen, dass ihre Autorin immer nach dem Märchenvorsatz: am Ende wird schon alles gut verfährt. So geschieht es auch hier und dennoch ist auch dieses Buch lesenswert!

Fazit: Es ist nicht die große Weltliteratur, aber für mich die beste Unterhaltungsliteratur!

Bewertung vom 02.10.2011
Mindfuck
Bock, Petra

Mindfuck


ausgezeichnet

Sehr persönlich beginnt Petra Bock ihr Buch. Sie erzählt aus ihrer Kindheit und beschreibt ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema Selbstsabotage. Als Leser erkenne ich mich an vielen Stellen selber sofort in diesem Buch wieder. Wer hat nicht selbst Sorgen, Ängste und Zweifel in seinem Inneren, die widerum als Blockade nach außen hin wirken?

Genau dies ist das Thema, dass die Autorin in vier Kapiteln sehr gut beim Schopfe packt. Weil sie mehr plaudert und mitten aus dem Alltag Beispiele bringt, klingt nichts theorisierend und ich kann selbst als Laie da noch gut Folgen, wo die Autorin über die Ursachen der sogenannten Selbstsabotage schreibt.

Dazu geht sie in die Bereiche der Entwicklungspsychologie und der Hirnforschung. Bei Petra Bock wird nicht einfach nur Bestandsaufnahme gemacht, sondern zugleich Ursachenforschung betrieben. Dies bringt mir als Leser sehr viel, weil ich in gut verständlicher Form genau beschrieben bekomme warum der heutige Ist - Zustand genau so ist. Nur mit diesem Vorwissen kann ich mich dann den Angeboten von Petra Bock öffnen. Und es ist erstaunlich was sie da jenseits der Selbssabotage zu bieten hat.

Dieses Buch hat viel mit Selbstbefreiung zu tun und mit dem Aufbruch in eine neue Lebensdimension, es zu lesen ist äußerst gewinnbringend!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

13 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.10.2011
Beten - ein Selbstversuch
Douglass, Klaus

Beten - ein Selbstversuch


ausgezeichnet

Beten ist ein heikles Thema. Manche tun es um ihre vermeintliche Pflicht vor dem Herrn zu erfüllen, andere machen es pünktlich nach der Uhrzeit und dann gibt es auch solche Zeitgenossen, zu denen ich auch mich zähle, die reden mit Gott wann und wo immer sie wollen.

Der Autor schaut über viele geistliche Tellerränder hinaus und will erkunden wie in anderen Kreisen gebetet wird. Dabei ist nun ein Gebetstagebuch entstanden, dass zum einen sehr deutlich zeigt, wie wir heute in unserer täglichen Gebetspraxis verarmt sind. Zum anderen eröffnet es Suchenden die Chance zu sehen auf wieviele Arten gebetet werden kann.

Allein 50 Gebetsformen zählt Klaus Douglass auf und beschreibt seine sehr persönliche Wahrnehmung dabei. Dies zu lesen ist interessant. Manches klingt in meinen Ohren fremd: Beten in einer Prozession - Beten durch bewusstes Atmen - Beten in Zungen - Beten im virtuellen Andachtsraum . . .

Vielleicht mag die Vielzahl der Aufzählung der Gebetsvarianten zunächst verunsichern oder wie ein riesiges Wirrwarr erscheinen, aber es zeigt sehr eindrucksvoll die Möglichkeiten die wir Menschen haben um mit Gott in einen Dialog zu treten.

Klaus Douglass schreibt: "Unsere Seele ist dialogisch angelegt." Mit der vielleicht in diesem Buch gefundenen ganz individuellen Gebetsvariante kann beten sogar Spaß machen, dies deutlich zu machen ist das Anliegen dieses Buches und für mein Empfinden ist dem Theologen dies sehr gut gelungen.

Der Autor setzt Beten wieder neu auf die Tagesordnung und zeigt in seinem Selbstversuch die Vielfalt unserer Möglichkeiten!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2011
In Deutschland eine Jüdin, eine Jeckete in Israel
Treuenfeld, Andrea von

In Deutschland eine Jüdin, eine Jeckete in Israel


ausgezeichnet

Was ist aus den deutschen Jüdinnen geworden, die noch vor oder nach dem Holocaust nach Israel gelangten? Wie leben sie heute in Israel? Genau diesen Fragen geht die Autorin in ihrem Buch nach.

Und so war Andrea von Treuenfeld in Israel unterwegs und traf Frauen die noch aus ihrer eigenen Lebensgeschichte erzählen können. Gut, dass die Autorin diese Frauen selber zu Wort kommen lässt.

"Als unsere Zeit kam

Als unsere Zeit zum Tanzen kam
da hub das Massenmorden an.
Das Lächeln gefror uns im Gesicht,
das Bein hob sich zum Tanze nicht.

Wir waren keine Helden,
keine Chronik wollt uns melden.
Wir hatten bloß keine Jugend mehr.
Für andere war es unendlich schwer.

Nun sind wir reif und klug und satt
und haben, was jeder Bürger so hat.
Nur ... die Zeit zum Tändeln, die hatten wir nicht,
zum Tanzen und Scherzen und Fröhlichsein
... und werden sie nie mehr haben."

(Hanna Blitzer)

Auch nach so vielen Jahrzehnten spüre ich beim Lesen der Lebenserinnerungen der geflohenen Frauen so etwas wie Beschämung in mir aufsteigen. Sie hatten sich als Deutsche gefühlt und waren plötzlich nur noch die Juden. Dann in Israel waren sie nur noch die Jecketen, die manchmal nur die Sprache der Mörder beherrschten.

Bis zum heutigen Tag haben sich diese Frauen ihr Deutschtum ein Stück weit bewahrt und sei es nur der Berliner Dialekt oder das wöchentliche Sehen der deutschen Fernsehsendung "Wer wird Millionär?"

Andrea von Treuenfeld ist ein Buch wider dem Vergessen gelungen, wie es in wenigen Jahren schon nicht mehr möglich sein wird!


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2011
Jesus - besser ist das!

Jesus - besser ist das!


gut

Die Jesus Freaks haben lange warten müssen auf ihr drittes Andachtsbuch. Der Brendow - Verlag hat es nun möglich gemacht, dass die Fans von Storch (Carsten Schmelzer) und Thokla (Thomas Klappstein) ab der ersten Kalenderwoche des neuen Jahres auf ein neues Wochenandachtsbuch zugreifen können.

Wie gewohnt sind die Themen top aktuell. So schreibt Pascal Görtz zum Thema "Runterschalten" und meint damit ganz direkt den Lebensstil des Lesers. Müssen wir wirklich 20 Krawatten und acht Paar Halbschuhe haben? Er fragt weiter: "Lebt es sich am Ende gelassener mit weniger Besitz?"

Auch wenn die Andachten nicht immer einen biblischen Einstieg haben, so ist Jesus doch immer präsent und die Autoren zeigen wie aktuell er auch in der Generation von Internet und Schnelllebigkeit sein kann.

Etwas enttäuscht bin ich darüber, dass nicht alle Andachten neu sind. Martin Dreyer beispielsweise ist zwar vier Mal im Buch vertreten, aber seine Texte stammen alle aus seinem Buch "Jesus rockt". Ähnlich verhält es sich mit den Andachten von Freddi Gralle und Harald Sommerfeld. Wenn die Texte bereits zum Teil schon aus dem Jahr 2009 stammen, müssen sie nicht schlecht sein, aber ein bitterer Geschmack bleibt bei mir dennoch!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2011
Die Golfstaaten Wohin geht das neue Arabien?
Hermann, Rainer

Die Golfstaaten Wohin geht das neue Arabien?


ausgezeichnet

Der Autor selbst ist nicht nur Islamwissenschaftler, er selbst lebt auch seit Jahren in Abu Dhabi, weiß also wovon er spricht.

Über den Arabischen Frühling habe ich in den letzten Monaten viel gelesen, darunter auch viel gegensätzliches. Bei Rainer Hermann beeindruckt mich, dass immer wieder deutlich wird, er schildert hier seine langjährigen Beobachtungen und er sagt eindeutig, der Arabische Frühling brach keinesfalls über Nacht und plötzlich über die Region herein. Vielmehr vergleicht er die Situation mit einem Kessel in dem immer mehr Druck aufgebaut wird und dieser hat sich nun seit Beginn des Jahres 2011 Luft verschafft.

Auf jeden Fall haben die Revolutionen, seiner Ansicht nach, nichts mit Ideologien zu tun und sind weder antiisraelisch noch antiamerikanisch. Der Autor sagt: "Der Protest richtet sich gegen Armut und Korruption, gegen Unterdrückung und das Vorenthalten von Freiheit." Dies sieht Hermann in engem Zusammenhang mit der immer jünger werdenden Bevölkerung im arabischen Raum. Da wächst eine junge Generation heran die sich um ihre Jugend und ihre Freiheit betrogen sieht und vor allem vergleichen sie ihre Situation mit der ihrer Altersgenossen in den reichen Golfstaaten. Während alle diese Länder durch ihr Öl viel Geld haben, geht dieses Geld im alten arabischen Raum nur in die Herrscherfamilien und die gesellschaftliche Stagnation ist seit Jahrzehnten bereits zu beobachten gewesen. In den sich dynamisch entwickelnden Golfländern ist vieles anders gelaufen. Diese Unterschiede macht Rainer Hermann deutlich und so verstehe ich es beinah als normalen Vorgang, dass sich in den alten arabischen Ländern die Jugend erhoben hat.

Auf Grund seiner Jahre langen Präsenz vor Ort, ist es dem Autor möglich große Zusammenhänge zu schildern und sie mit scheinbar unbedeutenden Episoden zu bereichern. Dabei kommt ein Buch heraus, wie ich es in dieser Qualität noch nicht gefunden habe.

Will man das "Alte Arabien" und die heutige Situation dort verstehen, sollte man Rainer Hermann gelesen haben!


Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2011
Reinhard Heydrich
Gerwarth, Robert

Reinhard Heydrich


ausgezeichnet

Reinhard Heydrich ist bis zum heutigen Tag eine der schillernden Persönlichkeiten, die im Dritten Reich Karriere gemacht haben. Mit 38 Jahren wurde er bei einem Attentat durch tschechische Fallschirmagenten getötet. Der Historiker Robert Gerwarth schaut nach über sieben Jahrzehnten erneut auf die Gestalt Heydrichs und zeigt auf beeindruckende Weise wie er im nationalsozialistischen Terrorstaat Karriere machen konnte.

Interessanter Weise beginnt Gerwarth mit dem Tod Heydrichs in Prag (1942), erst dann schaut er sich die Familie Heydrichs an und geht intensiv auf die Person des Reinhard ein.

Was dann folgt ist meines Wissens die erste solide recherchierte Abhandlung über den sogenannten "bösen Todesgott" Reinhard Heydrich, die wohl selbst wissenschaftlichen Ansprüchen stand hält.

Mich beeindruckt beim Lesen ganz besonders wie der junge Gerwarth, er ist um Jahre jünger als Heydrich, jenseits allem Hass oder Vergötterung immer wieder versucht hinter das Rätsel der Person Heydrich zu kommen. War Reinhard Heydrich wirklich der gefühlskalte, ideologisch desinteressierte Manager des Genozids ? Oder müssen wir nach dem Studium aller heute zur Verfügung stehender Quellen unser Heydrich - Bild reformieren ?

Robert Gerwarth hat das Heydrich - Bild eindrucksvoll neu entworfen. Er zeigt sehr genau, dass der Organisator der "Endlösung der Judenfrage" nicht als das gefühlskalte Monster geboren wurde!

Eine spannend geschriebene Biographie für alle Geschichtsfreunde!

Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage.eu

6 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.