Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Lavendelknowsbest

Bewertungen

Insgesamt 164 Bewertungen
Bewertung vom 29.07.2018
Sehnsucht / Dream Maker Bd.1
Carlan, Audrey

Sehnsucht / Dream Maker Bd.1


weniger gut

Parker führt mit seinen beiden besten Freunden eine Agentur, die Frauen ihr Leben erleichtern soll. Dabei bereisen die Jungs verschiedene Länder und stellen sich den ungewöhnlichsten Aufgaben, um ihren Kundinnen die vollst Zufriedenheit zu verschaffen...

Ich hatte vor zwei Jahren über Vorablesen bereits den ersten Teil von Audrey Carlans Calendar Girl Reihe erhalten, der mich leider so gar nicht begeistern wollte. Ihre folgenden Bücher ließ ich daher aus. Dennoch war ich auf den Einstieg ihrer neuen Reihe gespannt und freute mich auf das Hörbuch, welches von Alicia Hofer und Sven Macht eingelesen wurde.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht unserer Protagonisten Parker eingesprochen. Er ist mit seiner Agentur recht erfolgreich und liebt seinen luxuriösen Lebensstil. Er trägt teuere Kleidung und genießt die Anwesenheit schöner Frauen. Seine Kundinnen sind dabei tabu, eigentlich...

Das Buch gliedert sich in 3 Teile. Im ersten hilft Parker der jungen Unternehmenserbin Sophie in Paris dabei ihre Rolle als Geschäftsführerin einzunehmen. Das Patentrezept der Jungs ist dabei ein klassisches Umstyling, denn nur rasiert und frisiert, scheint sie von ihren MitarbeiterInnen ernst genommen zu werden, meinen sie. Mir stieß diese Message ziemlich auf. Sophie wird nur auf ihr Äußeres reduziert, dass sie möglicherweise selbst es schaffen könnte, wird gar nicht thematisiert. Doch die Leistungen, die Parker bei Sophie erbrachte, liefen über Oberflächlichkeiten und "Beckenbodentraining" nicht hinaus. Also ich weiß wirklich nicht, warum die Agentur von den Kundinnen rege gebucht wird und warum man für diese "Sonderleistungen" tatsächlich Geld ausgeben sollte.

Überhaupt scheint die Haupthandlung des Buches aus erotischen Zwischenmenschlichkeiten zu bestehen, denn nachdem Sophie fertig herausgeputzt war, ging es weiter nach New York, wo Parker Schauspielerin Skylar, für die er schon immer schwärmte, aus der Schaffenskrise verhalf. Die Verbindung zwischen beiden wird noch intensiver und zieht sich durch das restliche Buch.

Im dritten Abschnitt muss Parker in Kopenhagen einer dänischen Prinzessin die Leviten lesen und ihr auf den Thron verhelfen.

Also die Mischung ist wirklich absurd und ich habe bis zum Ende nicht verstanden, warum irgendjemand diesen "Service" buchen sollte. Als würde ein europäisches Königshaus einen schnöseligen Amerikaner buchen, der sich von A nach B vögelt.
Doch dies waren nicht die einzigen Logikfehler, so will ich fast nicht glauben, dass eine amerikanische Autorin mal eben den 11. September in die Neunziger verfrachtete!

Mich nervte auch tierisch das selbstherrliche Auftreten der Protagonisten. Natürlich waren sie absolut perfekt und alles atemberaubend! Ich glaube, in keinem anderen Buch habe ich seit langem so oft von "harten Schwänzen" und "frechen, kleinen Hintern" lesen müssen!

Audrey Carlan bewies für mich leider mal wieder, dass das mit dem Schreiben nicht ganz so ihr Ding ist!
Allein die Tatsache, dass ich das Hörbuch hörte, rettet "Dream Maker" in meinen Augen. Die Sprecher machten einen tollen Job! Sodass ich ihnen, trotz des Inhaltes gerne zuhörte. Mal ehrlich, ich konnte auch nicht weg, denn schließlich saß ich im Auto auf den Weg nach Rügen. Aber irgendwie machte es doch Spaß zusammen mit meinem Freund den Sprechern zu lauschen und über das Gehörte zu lästern.

Hätte ich "Dream Maker. Sehnsucht" von Audrey Carlan als Print gelesen, ich hätte es abgebrochen! Alicia Hofer und Sven Macht trugen mich allerdings durch das Hörbuch und mochten aufgrund des Inhalts sicher ein wenig an ihrer Berufswahl gezweifelt haben...^^

Bewertung vom 29.07.2018
The Boxer / San Francisco Hearts Bd.2
Rayne, Piper

The Boxer / San Francisco Hearts Bd.2


sehr gut

Verliebt - Verlobt - Getrennt - hinter Tahlia liegt eine ziemlich bescheidene Zeit. Als ihre Freundinnen es endlich schaffen, sie zum Ausgehen zu bewegen, passiert eine kleine Katastrophe, sie kotzt dem heißen Boxer Lucas direkt auf das Preisgeld. Doch das scheint ihn nicht von Tahlia abzuturnen...

Mit Tahlia ist nun die zweite der drei Freundinnen unsere Protagonistin. Im ersten Teil lernen wir sie als sehr zugeknöpfte und kontrollierte Karrierefrau kennen, die mit ihrem Verlobten ein scheinbar perfektes Leben führte. Doch dieser entpuppte sich als ziemlicher Idiot und Thalia muss von vorne beginnen.

Dabei stehen ihr ihre grandiosen Freundinnen Whit und Lennon zur Seite. Ich mag die Dynamik der Freundinnen und so kam es auch in diesem Teil zu vielen humorvollen Momenten, die die Reihe für mich ausmacht und einen tollen Kontrast zu den heißen zwischenmenschlichen Szenen liefert.

Davon gibt es auch einige, aber das ist kein Wunder, denn zwischen Lucas und Tahlia stimmt einfach die Chemie. Mir gefällt es, dass die Autorinnen den beiden eine gewisse Zeit lässt, bevor sie sich aufeinander einlassen. Das macht ihre Verbindung einfach authentischer und die Vorfreude stieg somit auch bei mir. Piper Rayne haben ein Händchen für erotische Szenen und die Darstellung ihrer Charaktere. Das macht auch diesen zweiten Teil zu einem wirklich guten Contemporary!

Schon im ersten Teil konnte mich die Problematik am Ende nicht ganz überzeugen, so ging es mir leider auch hier. Irgendwie kann ich die Probleme nicht immer nachvollziehen, doch alles wendet sich zum Glück zum Guten. Außergewöhnlich ist auch, dass die Geschichte mit einer Art Cliffhanger endet, der allerdings die nächste Protagonistin Lennon betrifft. Ich bin wahnsinnig gespannt, was da passiert ist.

"The Boxer" von Piper Rayne ist mal wieder eine wahnsinnig unterhaltsame und heiße Lovestory, die für mitreißende Lesestunden sorgte. Ich kann die Reihe nur empfehlen!

Bewertung vom 29.07.2018
Paula kommt
Lambert, Paula

Paula kommt


sehr gut

Paula Lambert ist wohl vielen durch ihre unterhaltsame Sixx-Sendung "Paula kommt" bekannt. Auch ich schaue ihr gerne beim Sextalk mit anderen zu. In ihrem neuen Buch gibt sie Einblicke hinter die Kulissen von Paula Kommt, plaudert aus dem Nähkästchen und beantwortet oft gestellte Fragen.

Dabei ist Paulas Stil so frisch, humorvoll und offen wie man sie im TV kennengelernt hat. Ich habe das Buch am Strand förmlich inhaliert und musste mehrmals laut auflachen (für alle, die es kennen, sage ich nur "Hodentoaster"). Das 200 Seiten starke Buch ist gespickt mit Tipps zum Beziehungs- und Sexualleben. Doch am meisten konnten mich ihre Anekdoten aus früheren Beziehungen und Begegnungen unterhalten. Paula nimmt kein Blatt vor den Mund und das macht das Buch so wunderbar unterhaltsam und authentisch. Ich fand die Anekdoten von ihren Drehs auch so spannend, da ich die jeweiligen Sendungen und Charaktere dahinter noch im Gedächtnis hatte.

Wer einen klassischen Sexratgeber mit Schritt für Schritt-Anleitungen sucht, wird hier vielleicht nicht fündig werden, dafür aber wesentlich besser unterhalten!

Bewertung vom 12.07.2018
Wenn die Sterne Schleier tragen
Nigra, Anna

Wenn die Sterne Schleier tragen


ausgezeichnet

Cecilia ist süße 18 geworden und ahnt, dass sich sehr bald ihr Leben ändern wird. Vor einiger Zeit wurde ihre Hand dem Kronprinzen von Europa versprochen und so reist sie mit ihrer Familie an den königlichen Hof. Dort trifft sie neben ihrem atemberaubenden Verlobten auch auf seinen unwiderstehlichen Bruder. Doch Cecilias Konflikt im Herzen ist nicht der einzige, der sich anbahnt...

Die Geschichte klang zwar vertraut, doch war ich nicht darauf vorbereitet, wie gut sie mich unterhalten würde.
Für alle, die Probleme mit Liebesdreiecken haben: Ja, es ist eines enthalten, aber kein nerviges, sondern ein nervenaufreibendes, von dem ich auch noch nicht sagen kann, wie es ausgehen wird. Auch wenn ich eine ganz klare Tendenz habe (Team Elias)!

Unsere Protagonistin Cecilia wird ihre Wahl aber auch schwer gemacht. Sie ist schon die typische Hauptfigur einer royalen Lovestory, doch das muss nichts schlechtes heißen. Ich mochte sie für ihre leicht kopflose Art und ihr liebenswertes Wesen. Auch wenn sie mich mit ihren unguten Entscheidungen in den Wahnsinn trieb. Das macht die Geschichte aber auch aus, die unvorhersehbaren Momente.
Davon gibt es liebestechnisch und in Handlungsangelegenheiten so einige!

Wir stecken in einer Alternativen Realität, in der Europa und Amerika auf dem Kriegsfuß stehen. Aus Demokratien sind Monarchien geworden. In diesem ersten Teil einer Trilogie werden Ereignisse angedeutet, die noch nicht komplett zu erfassen sind. Mir gefiel, wie wenig durchschaubar die Handlung ist. Ich bin gespannt, ob sich meine zarten Theorien weiter entspinnen werden.

Im Debüt der Autorin steht vorallem Cecilias Gefühlswelt und die der Prinzen im Vordergrund. Ohne zu kitschig und unüberzeugend zu sein, schaffte sie es sehr gut, mir glaubhaft zu schildern, was in unserer Protagonistin vor sich geht. Dabei konnten mich besonders die ruhigen und gefühlvollen Szenen mitreißen und Herzklopfen bereiten. Es war so schön, dass dies mal wieder eine Geschichte in mir auslösen konnte.

Mich hat der Auftakt der Cecilia-Reihe von Anna Nigra wirklich überrascht und perfekt unterhalten. Ich kann die Geschichte allen RomantikerInnen mit einer Vorliebe für Herzschmerz und Spannung wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 26.06.2018
Hot Cop (eBook, ePUB)
Beck, Samanthe

Hot Cop (eBook, ePUB)


schlecht

Laurie will ihr erstes Mal mit 16 einfach nur hinter sich bringen und landet dafür auf einer Studentenparty. Diese wird von Sheriff Ethan aufgelöst. In ihrer Verzweifelung wirft sich Laurie an seinen Hals, doch er gibt ihr 10 Jahre bis zu ihrem nächsten Aufeinandertreffen...

Das erste Kapitel, welches in der Vergangenheit mit den 10 Jahre jüngeren Protagonisten spielt, fand ich ziemlich gut gelungen. Irgendwie war es verboten und brisant. Es machte mich neugierig auf den weiteren Ausgang der Geschichte. Doch schon im folgenden Kapitel kam die große Ernüchterung.

Es ist Silvester und Ethan steht vor Lauries Tür. Die beiden hatten in den 10 Jahre nichts miteinander zu tun. Er beobachtete sie ab und an, was ich ein wenig gruselig fand. Aber es spielte sich nichts zwischen ihnen ab, was rechtfertigen würde, dass Ethan Laurie am Silvesterabend flachlegt, ohne sich auch nur wirklich mit ihr unterhalten zu haben. Das fand ich so unglaubwürdig und einfach nur blöd, weil die Protagonisten sofort alle Sympathien bei mir verspielt hatten. Dazu kam, dass ihr erstes horizontales Aufeinandertreffen zu ausschweifend war. Nach dem Schlusspunkt waren 25% des Ebooks ausgelesen.
Eigentlich wollte ich bereits an dieser Stelle abbrechen, weil mir der Handlungsverlauf gar nicht gefiel und ich so gar nicht mit den Protagonisten mitfiebern konnte.

Schließlich quälte ich mich noch bis zur Hälfte und packte das Ebook dann doch weg. Es interessierte mich einfach nicht mehr, wie es ausgehen würde und mir war meine Lesezeit für "Hot Cop" viel zu schade.

Ich hatte von der Autorin im letzten Jahr ein Buch aus ihrer "Love Emergency"-Reihe gelesen, dass ich wirklich gut fand. "Hot Cop" war dahingegen eine einzige Enttäuschung.

Bewertung vom 26.06.2018
Zurück auf Gestern
Lankers, Katrin

Zurück auf Gestern


sehr gut

Lulu und Claire könnten die perfekte Definition von "Sister from another Mister" sein. Seit einem Jahr sind sie die besten Freundinnen und könnten sich näher nicht sein. An Claires 15. Geburtstag bekommt sie das Erbstück ihrer geliebten Oma geschenkt - eine Kette bestehend aus zwei Hälften. Eine davon überlässt sie Lulu. Zufällig entdecken die Freundinnen, dass sie mithilfe der Kette die Zeit zurückdrehen können. Was verdammt cool und praktisch beginnt, zeigt schon bald seine Tücken...

Bekanntlich liebe ich Geschichten, in denen mit der Zeit gespielt wird. So war ich tierisch gespannt, wie Katrin Lankers, die mir bisher unbekannt war, die Idee umsetzen würde.
Ich war vom ersten Kapitel an in der Geschichte angekommen. Die Autorin hat einen wunderbar lebendigen Schreibstil, der die Protagonistinnen sehr authentisch erscheinen ließ. Das gefiel mir richtig gut.

Claire und Lulu verbindet eine positive Mädchenfreundschaft. Beide sind gut zueinander und unterstützen sich. Mir gefiel auch das restliche Umfeld der Figuren, deren familiäre Verhältnisse nicht immer Friede Freude Eierkuchen waren.
So muss Claire mit ihrer ach so perfekten Stiefschwester klar kommen, die auch noch in ihre Klasse geht.

Die Mädchen sind 15, sodass die erste Liebe auch ein Thema des Buches ist. Das fand ich sehr schön und süß umgesetzt. Ich habe da gerne mit Claire mitgefiebert und mit Lulu gelitten.

Die Idee des zeitumkehrenden Schmucksstücks ist für die Geschichte am präsentesten. Natürlich spielen die Mädchen viel damit herum, ohne sich im Klaren zu sein, was da eigentlich passiert. Es gibt auch eine Hintergrundgeschichte dazu, die mir gut gefiel.

Das Zeitumkehren bleibt nicht unentdeckt und ruft zwielichtige Charaktere auf den Plan. Der Handlungsstrang und dessen Auflösung war sehr vorhersehbar, was den sehr guten Eindruck des Jugendbuches minimal schmälerte.

Ansonsten kann ich Katrin Lankers "Zurück auf gestern" nur empfehlen. Die Geschichte ist süß, unterhaltsam und toll geschrieben.

Bewertung vom 28.05.2018
Wie man die Zeit anhält
Haig, Matt

Wie man die Zeit anhält


sehr gut

Tom Hazard sieht aus wie 40, doch fühlen tut er sich wie 440, denn das ist sein wahres Alter. Tom hat einen Gendefekt und altert viel langsamer als die anderen Menschen. Das macht sein Leben ziemlich einsam, denn mit dem Verlieben geht auch die ständige Angst einher für immer zu verlieren. Als Tom seine Lehrerkollegin Camille kennenlernt, schwankt sein Entschluss für immer allein mit seinem Geheimnis zu leben...

Ich hatte bisher noch kein Buch von Matt Haig gelesen. Da ich allerdings wahnsinnig gerne Romane lese, in denen mit der Zeit gespielt wird, musste ich es auf einen Versuch ankommen lassen. Denn die Geschichte klang einfach nach allem, was ich liebe. Ich freute mich darauf zu erfahren, was hinter Toms Alter steckt, welche Ereignisse er in seinem langen Leben schon erlebt haben muss und ich wünschte mir eine epische Liebesgeschichte herbei.

Schon auf den ersten Seiten ist mir aufgefallen, was für einen schönen, leicht philosophischen Schreibstil Matt Haig hat. Jede Pointe saß und so entstanden ein paar große und wichtige Aussagen.

Tom ist ein Protagonist, dessen Besonderheit gleichzeitig wie ein Fluch ist, denn er kann nie lange Zeit mit Menschen zusammenleben, schon gar nicht sich öffnen. Aufgewachsen zur Zeit der Hexenverfolgung, wurde diese Toms Mutter zum Verhängnis. Getrieben von der Angst wieder für den Tod eines geliebten Menschen verantwortlich zu sein, zieht Tom umher. Bis er seiner ersten großen Liebe Rose begegnet.

400 Jahre später denkt Tom oft an diese Zeit zurück und das erleben wir mit. Die Perspektiven springen von der Londoner Gegenwart zu den unterschiedlichen Zeiten umher. Mir fiel es schwer, mich da ganz auf die Geschichte einzulassen, denn kaum waren wir erzählerisch in einer Zeit angekommen, sprangen wir auch schon wieder zurück in eine andere.

Hauptsächlich halten wir uns in Toms ersten Jahren auf, wo er auch Shakespeare kennenlernte. Das fand ich ziemlich cool, auch wenn ich erwartet hatte, dass viel häufiger Anekdoten von Ereignissen und Persönlichkeiten einfließen würden. Doch den Wunsch erfüllte mir der Autor leider nicht.
Dafür erfand er eine Gesellschaft, die aus anderen Menschen besteht, die wie Tom sind und einander aufspüren. Damit hatte ich nicht gerechnet, da ich nach dem Klappentext davon ausging, dass Tom ein Einzelfall sei.

So nahm der Handlungsstrang um die Gesellschaft einen sehr großen Anteil, was leider auf Kosten der Liebesgeschichte ging. Hier hatte ich mehr erwartet, Camilles Stellenwert für die Geschichte ist verschwindend gering und ihre Liebesgeschichte kaum existent gewesen. Der Klappentext hat bei mir die falschen Erwartungen diesbezüglich geweckt. Eigentlich ist Tom im Laufe des Buches auf der Suche nach einer anderen Art von Liebe aus seiner Vergangenheit. Doch an der Stelle möchte ich nicht mehr verraten, weil es eine der wenigen Überraschungen des Buches war, welche aber auch recht früh in der Handlung enthüllt wird.

Die Idee hinter "Wie man die Zeit anhält" und Matt Haigs Schreibstil machen das Buch zu etwas besonderem. Allerdings war es leider nicht so überzeugend und episch, wie ich das von ihm erwartet hatte.

Bewertung vom 02.05.2018
Alles Begehren
Jones, Ruth

Alles Begehren


sehr gut

Kate ist 22 als sie den 17 Jahre älteren Callum kennenlernt und verführt. Callum ist Lehrer, zweifacher Vater und mit seiner schwangeren Frau sehr glücklich. Dennoch betrügt er sie, nicht nur einmal. Als ihnen ihr aller Leben um die Ohren fliegt, scheint alles verloren, doch die Wogen glätten sich. Bis Kate und Callum sich nach 17 Jahren wiedersehen...

Ich wusste nicht, ob "Alles Begehren" aufgrund seiner Thematik ein Buch für mich sein könnte. Nachdem ich die Leseprobe mir ansah, wollte ich der Geschichte aber gerne eine Chance geben. Warum ist ganz leicht erklärt.

Ruth Jones hat das Talent dich sofort in ihr erschaffenes Umfeld zu ziehen. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Die Geschichte zu lesen, war wie einen kurzweiligen, dramatischen Sonntagabend-Film zu sehen. Die Seiten flogen nur so dahin und ich befand mich in einem Sog, dank dem ich den Charakteren gerne dabei zusah, wie sie in ihr Unglück rannten.

Dies ist keine Liebesgeschichte! Es ist eher die Geschichte von zerstörten Beziehungen. Dabei sollte man meinen, das Kate und Callum mit dem was sie haben sehr glücklich sind. Dennoch lassen sie sich aufeinander ein, was wir als Leserschaft, nicht nachvollziehen müssen/können.

Das Buch spielt hauptsächlich auf zwei Zeitebenen. Im Jahr 1985 erleben wir mit, wie Callum und Kate sich erstmalig begegnen und ihre Affäre beginnen. Sie fliegen auf, was Kate zerrüttet, während Callum zurück zu seiner Frau geht.
2002 begegnen sie sich schließlich zufällig wieder und der Rausch von damals beginnt erneut.

Mittlerweile ist Callum Mitte 50 und immernoch glücklich verheiratet. Kate ist eine erfolgreiche Schauspielerin in ihren 30ern, verheiratet samt kleiner Tochter. Sie wissen, dass ihr Betrug falsch ist, dennoch tun sie es aus selbstsüchtigen und narzistischen Gründen.
Ich fand ihre Liebesgeschichte keinesfalls romantisch, das soll sie auch gar nicht sein. Ihre Verbindung hat etwas düsteres und dramatisches, da wir ganz genau die Familien der beiden kennen und alles mit einem wertenden Blick verfolgen.

Für mich sind die Nebenfiguren die wahren Helden dieser Geschichte, da es sie nicht zerstören konnte, was ihre Partner ihnen antaten. Belinda ist eine tolle Frau, die mehrfach den Betrug ihres Mannes übersteht. Die mit Größe daraus hervorgeht. Auch Matt mit seinen Freunden und seiner Tochter erkennen die neuen Chancen.

Wer eine romantische Liebesgeschichte sucht, nimmt "Alles Begehren" von Ruth Jones lieber gar nicht erst in die Hand. Wer wie ich, gerne mal Voyeurin ist und das Drama anderer verfolgt, der kann sich gerne in diesem etwas anderen Roman verlieren.

Bewertung vom 20.04.2018
Nichts ist gut. Ohne dich.
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich.


weniger gut

Jana und Leanders Leben trennte eine große Tragödie. Als er sechs Jahre später bei ihrer Arbeit vorbeischneit, beginnt ein großes Gefühlschaos. Kann Jana dem Jungen, der ihrem Bruder das Leben nahm, eine neue Chance geben?

Lea Coplin ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mich bereits als Alexandra Pilz mit ihrer Holly Hill Trilogie bestens unterhalten konnte. Ich war daher so gespannt, was es neues aus ihrer Feder geben würde.
Beim Blick in die Klappenbroschüre wird schnell klar, dass der Verlag diesen Titel als besseren und emotionaleren deutschen Roman à la Colleen Hoover vermarkten will. Warum diese Rechnung niemals aufgehen kann, erkläre ich gern.

Colleen Hoover ist wohl die Königin gefühlvollen und dramatischen Lovestories. Ich habe bisher nur eines ihrer Bücher gelesen, dennoch weiß ich wie sehr ihre Figuren und deren Geschichten dich packen können.
Jana und Leander taten das nicht! Es ist auch nicht ganz fair, die beiden für die Verkaufszahlen mit der Königin schlechthin zu vergleichen, denn dem halten die beiden Stand wie ein Streichholz in einer Feuersbrunst!

Ich hatte wahnsinnige Schwierigkeiten mit den Protagonisten. Dies hielt auch leider bis zum Ende an. Leander war mir dabei noch der sympathischere von beiden. Der 22-Jährige fuhr illegal Auto und verunglückte, dabei starb sein bester Freund und Janas Bruder. Aus heiterem Himmel erscheint er nach 6 Jahren wieder auf der Bildfläche, was er eigentlich von Jana will, weiß er wohl am allerwenigsten.

Jana ist für mich seit langem mal wieder eine ziemlich unausstehliche Protagonistin. Jana ist eigenbrödlerisch, draufgängerisch, ohne Prinzipien, selbstsüchtig, dumm und kindisch. Als sie sich zu Beginn des Buches daneben benahm, wollte ich es noch darauf schieben, dass sie es nach dem Verlust ihres Bruders nicht leicht hatte. Doch Jana scheint wegen allen möglichen Dingen total neben der Spur zu laufen und das hörte leider nicht auf. Ich glaube auch nicht, dass die Einsicht des letzten Kapitels von Dauer sein kann.
Sie hat keine Skrupel offen eine Affäre einzugehen, von der sie weiß, dass damit einer anderen das Herz gebrochen wird. Überhaupt überraschte mich der Sex in diesem Buch. Das Cover verspricht eine jüngere und süßere Geschichte, als sie im Endeffekt ist.

Leander und Jana ergeben eine selbstzerstörerische und unreife Kombination. Ich finde es gut, wenn Protagonisten ihre Probleme haben und nicht immer so agieren, wie man es von ihnen erwarten würde, doch muss das ganze glaubhaft passieren und ich muss sie spüren können. Leider hat die Autorin das mit den beiden nicht geschafft. Ich fühlte sie einfach nicht, weder ihren Schmerz, noch ihre Liebe füreinander. Die Autorin zeigte uns einfach viel zu wenig, was sie auseinanderbrachte und wie sie wieder zusammenfanden. Dafür standen Zankerein und unnötige Aktionen zu sehr im Vordergrund. Das finde ich einfach so schade, weil ich vielmehr von dieser Geschichte erwartet hatte.

Aber irgendwie lief alles schief. Ich fand die Enthüllungen um den Unfall total unnötig. Es fehlte die Leidenschaft. Die Protagonisten waren einfach keine Sympathieträger und auch die Nebencharaktere nehmen keine positive Wendung. Es ist auch bezeichnend, wenn das Liebesleben der Schwester viel aufregender ist, als das unserer Hauptfiguren...

Einzig positiv war für mich der Schreibstil. Lea Coplin kann wirklich schreiben. Sie findet passende und außergewöhnliche Beschreibungen und ich konnte ihren Sätzen sehr flüssig folgen. Doch leider braucht es so viel mehr für ein gutes Buch!

"Nichts ist gut. Ohne dich." von Lea Coplin besticht leider mit vielen negativen Aspekten. Von einer kaltschnäuzigen und selbstsüchtigen Protagonistin bis zu einem blassen Helden bleiben leider viele Erwartungen unerfüllt. Auch auf der Handlungsebene enttäuschte mich das Buch. Das mit dem Colleen Hoover Vergleich hätte sich dtv lieber noch mal anders überlegt...